DE102004038322A1 - Pigmentpräparation für den Offsetdruck - Google Patents

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Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft Pigmentpräparationen für den Offset-Druck, enthaltend ein oder mehrere Effektpigmente und ein oder mehrere Druckadditive, wobei wenigstens das Effektpigment hydrophobiert ist, Verfahren zur Herstellung dieser Pigmentpräparationen sowie deren Verwendung zur Herstellung von Offset-Druckfarben.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft Pigmentpräparationen für den Offset-Druck enthaltend ein oder mehrere Effektpigmente und ein oder mehrere Druckadditive, wobei wenigstens das Effektpigment hydrophobiert ist, Verfahren zur Herstellung dieser Pigmentpräparationen sowie deren Verwendung zur Herstellung von Offset-Druckfarben.
  • Offset-Druckfarben bestehen in der Regel aus Bindemitteln, Pigmenten oder Farbstoffen, Trockner, Wachsen und Additiven. Bei Druckerzeugnissen für Verpackungsdrucke, Etiketten und hochwertige Zeitschriften tritt immer häufiger die Forderung auf, den abgebildeten Gegenständen einen hohen Glanz zu verleihen.
  • Eftektpigmentierte Offset-Druckfarben zeigen alle den Nachteil, dass sie Probleme mit der Fortdruckstabilität aufweisen. Sie neigen dazu, auf Farbwerk, Druckplatte und Gummituch schnell aufzubauen, so dass ein problemloser Fortdruck in der Regel nicht möglich ist. Weiterhin ist die Glanzgebung solcher Ausdrucke in der Regel nicht zufriedenstellend, was auf eine unzureichende Menge an übertragenen Pigmenten auf das Druckerzeugnis zurückzuführen ist. Das Pigment reichert sich an exponierten Stellen auf Platte, Farbwalzen und Tuch an und führt zum Aufbauen, was auf dem Transportweg zu einer Verarmung der Farbe an Pigment führt.
  • Aus der DE 29 03 212 ist die Verwendung von Perlglanzpigmenten in Druckfarben bekannt. Die dort beschriebene Zubereitung für den Offsetdruck zeichnet sich durch die Pigmentierung eines handelsüblichen Öldrucklackes mit einem vorzugsweise sehr feinteiligen Perlglanzpigment aus, wobei der Anteil an Perlglanzpigment bis 65 Gew.-% ausmacht. Die hohen Anteile an Pigment bedingen eine hohe Viskosität der Farben, so dass der Zusatz von Verdünner zur Verarbeitung in Offset-Druckmaschinen notwendig werden kann. Bei solch hohen Pigmentierungen ist die Pigmentübertragung vom Farbwerk auf das Substrat gestört, es treten Fortdruckstörungen wie Aufbauen und Pelzen auf.
  • Aus DE 37 12 289 sind Perlglanzpigmentzubereitungen mit verbesserter Rieselfähigkeit bekannt, wobei die Pigmente mit 0.2–20 Gew.-% einer gesättigten Monocarbonsäure mit 10 bis 26 C-Atomen oder mit einem Cyclohexanonkondensatharz überzogen sind.
  • Die DE 44 46 456 beschreibt Pigmentzubereitungen im wesentlichen bestehend aus ein oder mehreren Glanzpigmenten, einem Phosphatderivat und sphärischen Teilchen mit einer Teilchengröße von 0.05 bis 150 μm. Darüber hinaus kann die Pigmentzubereitung Dispergiermittel enthalten, wie z.B. Polyacrylate oder Polymethacrylate. Druckfarben enthaltend diese Pigmentzubereitung zeigen verbesserte Fortdruckeigenschaften und eine verbesserte Übertragung der Pigmentteilchen, was insgesamt zu einem besseren Glanzeffekt führen.
  • Ein weiteres Problem im Offset-Druck ist die Wassergängigkeit der Pigmente, das heißt der Übergang der Pigmente von der Offset-Druckfarbe in das Feuchtmittel während des Offset-Druckvorgangs. Das Pigment reichert sich dabei im Feuchtmittel an und kann zu Druckstörungen führen. Letztere äußern sich in einem nicht gewollten Pigmentübertrag an einer Stelle, an der sich eigentlich keine Pigmente befinden sollten. Dieses Problem wird durch Pigmentzubereitungen aus dem Stand der Technik nicht gelöst.
  • Aufgabe war es daher, die Wassergängigkeit von Effektpigmenten im Offsetdruck zu vermeiden und in diesem Sinne geeignete Pigmentpräparationen bereitzustellen.
  • Überraschenderweise erfüllen Pigmentpräparationen gemäß der vorliegenden Erfindung das komplexe Anforderungsprofil. Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind daher Pigmentpräparationen für den Offset-Druck enthaltend ein oder mehrere Effektpigmente und ein oder mehrere Druckadditive, wobei wenigstens das Effektpigment hydrophobiert ist.
  • Weiterhin sind Gegenstand der vorliegenden Erfindung Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Pigmentpräparationen, worin ein oder mehrere Effektpigmente hydrophobiert werden und mit ein oder mehreren Druckadditiven gemischt werden, oder ein oder mehrere Effektpigmente mit ein oder mehreren Druckadditiven gemischt werden und anschließend die Mischung hydrophobiert wird.
  • Die Verwendung der erfindungsgemäßen Pigmentpräparationen zur Herstellung von Offset-Druckfarben ist ebenfalls Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
  • Die erfindungsgemäßen Pigmentpräparationen eignen sich vorteilhaft zur Herstellung von Offset-Druckfarben. Beim Verdrucken weisen diese erhebliche Vorteile gegenüber dem Stand der Technik auf. Die Wassergängigkeit der Pigmente ist deutlich reduziert, das heißt die Druckstörungen durch fehlerhaften Pigmentübertrag nehmen stark ab. Darüber hinaus sind die erfindungsgemäßen Pigmentpräparationen einfach herzustellen und erlauben beim Kunden ein staubfreies Arbeiten. Weiterhin wird die Verarbeitung für den Kunden vereinfacht, weil die für den Druck wesentlichen Komponenten bereits in der Pigmentpräparation enthalten sind und diese nur noch ins Bindemittel eingearbeitet werden müssen. Offset-Druckfarben lassen sich damit einfacher, schneller und sicherer herstellen. Die hohe Langzeitstabilität und Lagerstabilität der erfindungsgemäßen Pigmentpräparationen ist ebenfalls ein wesentlicher Vorteil, weil so über einen langen Zeitraum eine gleichbleibende Druckqualität gewährleistet wird.
  • Bei den plättchenförmigen Effektpigmenten kann es sich in der vorliegenden Erfindung um Perlglanzpigmente, Metalleffektpigmente, Mehrschichtpigmente mit transparenten, semitransparenten und/oder opaken Schichten, holographische Pigmente, BiOCl- und/oder LCP-Pigmente handeln.
  • Gemäß der vorliegenden Erfindung einsetzbare Perlglanzpigmente, Metalleffektpigmente oder Mehrschichtpigmente mit transparenten und opaken Schichten basieren insbesondere auf Trägern, wobei diese jede regelmäßige oder unregelmäßige Form aufweisen können, vorzugsweise ist der Träger plättchenförmig. Beispielsweise eignen sich plättchenförmiges TiO2, synthetischer oder natürlicher Glimmer, Glasplättchen, Metallplättchen, plättchenförmiges SiO2, Al2O3 oder plättchenförmiges Eisenoxid. Die Metallplättchen können unter anderem aus Aluminium, Titan, Bronze, Stahl oder Silber bestehen, vorzugsweise Aluminium und/oder Titan. Die Metallplättchen können dabei durch entsprechende Behandlung passiviert sein. In einer bevorzugten Ausführungsform kann der Träger mit einer oder mehreren transparenten semitransparenten und/oder opaken Schichten enthaltend Metalloxide, Metalloxidhydrate, Metallsuboxide, Metalle, Metallfluoride, Metallnitride, Metalloxynitride oder Mischungen dieser Materialien beschichtet sein. Die Metalloxid-, Metalloxidhydrat-, Metallsuboxid-, Metall-, Metallfluorid-, Metallnitrid-, Metalloxynitridschichten oder die Mischungen hieraus können niedrig- (Brechzahl < 1.8) oder hochbrechend (Brechzahl ≥ 1.8) sein. Als Metalloxide und Metalloxidhydrate eignen sich alle dem Fachmann bekannten Metalloxide oder Metalloxidhydrate, wie z. B. Aluminiumoxid, Aluminiumoxidhydrat, Siliziumoxid, Siliziumoxidhydrat, Eisenoxid, Zinnoxid, Ceroxid, Zinkoxid, Zirkoniumoxid, Chromoxid, Titanoxid, insbesondere Titandioxid, Titanoxidhydrat sowie Mischungen hieraus, wie z.B. Ilmenit oder Pseudobrookit. Als Metallsuboxide können beispielsweise die Titansuboxide eingesetzt werden. Als Metalle eignen sich z.B. Chrom, Aluminium, Nickel, Silber, Gold, Titan, Kupfer oder Legierungen, als Metallfluorid eignet sich beispielsweise Magnesiumfluorid. Als Metallnitride oder Metalloxynitride können beispielsweise die Nitride oder Oxynitride der Metalle Titan, Zirkonium und/oder Tantal eingesetzt werden. Bevorzugt werden Metalloxid-, Metall-, Metallfluorid und/oder Metalloxidhydratschichten und ganz besonders bevorzugt Metalloxid- und/oder Metalloxidhydratschichten auf den Träger aufgebracht. Weiterhin können auch Mehrschichtaufbauten aus hoch- und niedrigbrechenden Metalloxid-, Metalloxidhydrat-, Metall- oder Metallfluoridschichten vorliegen, wobei sich vorzugsweise hoch- und niedrigbrechende Schichten abwechseln. Insbesondere bevorzugt sind Schichtpakete aus einer hoch- und einer niedrigbrechenden Schicht, wobei auf dem Träger eine oder mehrere dieser Schichtpakete aufgebracht sein können. Die Reihenfolge der hoch- und niedrigbrechenden Schichten kann dabei an den Träger angepasst werden, um den Träger in den Mehrschichtaufbau mit einzubeziehen. In einer weiteren Ausführungsform können die Metalloxid-, Metalloxidhydrat-, Metallsuboxid-, Metall-, Metallfluorid-, Metallnitrid-, Metalloxynitridschichten mit Farbmitteln oder anderen Elementen versetzt oder dotiert sein. Als Farbmittel oder andere Elemente eignen sich beispielsweise organische oder anorganische Farbpigmente wie farbige Metalloxide, z.B. Magnetit, Chromoxid oder Farbpigmente wie z.B. Berliner Blau, Ultramarin, Bismutvanadat, Thenards Blau, oder aber organische Farbpigmente wie z.B. Indigo, Azopigmente, Phthalocyanine oder auch Karminrot oder Elemente wie z.B. Yttrium oder Antimon. Effektpigmente enthaltend diese Schichten zeigen eine hohe Farbenvielfalt in bezug auf ihre Körperfarbe und können in vielen Fällen eine winkelabhängige Änderung der Farbe (Farbflop) durch Interferenz zeigen.
  • Die äußere Schicht auf dem Träger ist in einer bevorzugten Ausführungsform ein hochbrechendes Metalloxid. Diese äußere Schicht kann zusätzlich auf den oben genannten Schichtpaketen oder bei hochbrechenden Trägern Teil eines Schichtpaketes sein und z.B. aus TiO2, Titansuboxiden, Fe2O3, SnO2, ZnO, ZrO2, Ce2O3, CoO, Co3O4, V2O5, Cr2O3 und/oder Mischungen davon, wie zum Beispiel Ilmenit oder Pseudobrookit, bestehen. TiO2 ist besonders bevorzugt.
  • Beispiele und Ausführungsformen der oben genannten Materialien und Pigmentaufbauten finden sich z.B. auch in den Research Disclosures RD 471001 und RD 472005, deren Offenbarungen hiermit unter Bezugnahme mit eingeschlossen sind.
  • Die Dicke der Metalloxid-, Metalloxidhydrat-, Metallsuboxid-, Metall-, Metallfluorid-, Metallnitrid-, Metalloxynitridschichten oder einer Mischung daraus beträgt üblicherweise 3 bis 300 nm und im Falle der Metalloxid-, Metalloxidhydrat-, Metallsuboxid-, Metallfluorid-, Metallnitrid-, Metalloxynitridschichten oder einer Mischung daraus vorzugsweise 20 bis 200 nm. Die Dicke der Metallschichten beträgt vorzugsweise 4 bis 50 nm.
  • Die Größe der Träger und damit der Effektpigmente ist an sich nicht kritisch. Die plättchenförmige Träger und/oder mit einer oder mehreren transparenten semitransparenten und/oder opaken Schichten enthaltend Metalloxide, Metalloxidhydrate, Metallsuboxide, Metalle, Metallfluoride, Metallnitride, Metalloxynitride oder Mischungen dieser Materialien beschichteten plättchenförmigen Träger weisen in der Regel eine Dicke zwischen 0.05 und 5 μm, insbesondere zwischen 0.1 und 4.5 μm auf. Die Ausdehnung in der Länge bzw. Breite beträgt üblicherweise zwischen 1 und 250 μm, vorzugsweise zwischen 2 und 200 μm und insbesondere zwischen 2 und 100 μm.
  • Der Anteil der ein oder mehreren Effektpigmente in der erfindungsgemäßen Pigmentpräparation kann 10 bis 99 Gew.-% betragen, vorzugsweise liegt er bei 70 bis 90 Gew.-%.
  • Zusätzlich enthält die erfindungsgemäße Pigmentpräparation ein oder mehrere Druckadditive.
  • Druckadditive im Sinne der vorliegenden Erfindung meint insbesondere ein oder mehrere Phosphatderivate und ein oder mehrere sphärische Teilchen. Darüber hinaus können auch weitere dem Fachmann allgemein bekannte, für den Einsatz der Pigmentpräparation im Offset-Druck vorteilhafte Additive, wie z.B. Verdünner, in der erfindungsgemäßen Pigmentpräparation enthalten sein.
  • Geeignete Phosphatderivate sind z.B. die höheren und niedrigeren Metalpolyphosphate sowie Pyrophosphate, bzw. Mischungen hieraus. Besonders bevorzugt sind die Alkalimetapolyphosphate, insbesondere das Natriumpolyphosphat. Der Anteil der Phosphatderivate liegt bei 0.1 bis 20 Gew.-%, bezogen auf die Pigmentpräparation, vorzugsweise zwischen 0.5 und 5 Gew.-%.
  • Als sphärische Teilchen eignen sich insbesondere Hohl- und Vollkugeln aus Glas, Wachs oder Polymereren wie z.B. Vinylharzen, Nylon, Silicon, Epoxyharzen, Olefinharzen, Polystyrolen sowie anorganischen Materialien, wie z.B. TiO2, SiO2 oder ZrO2. Vorzugsweise werden Hohlkugeln aus Glas, Wachs, Polymeren oder anorganischen Materialien verwendet, ganz besonders bevorzugt aus SiO2 oder Glas. Beispielsweise sind derartige sphärische Teilchen auf Basis von SiO2 in einem Teilchenbereich von 3 bis 10 μm als Materialien für die Hochdruckflüssigkeitschromatographie bekannt und werden z.B. als LiChrospher® von der Fa. Merck KGaA vertrieben. Vorzugsweise werden solche Materialien in monodisperser Form, d.h. mit einer möglichst einheitlichen Teilchengröße, eingesetzt. Bekannt sind solche monodispersen sphärischen Teilchen auf Basis von SiO2, TiO2 und ZrO2. Monodisperses SiO2 wird beispielsweise unter den Handelsnamen Q-CEL® von der Fa. PQ Corporation oder Scotchlite® von der Fa. 3M vertrieben.
  • Die Größe der sphärischen Teilchen ist an sich nicht kritisch, vorzugsweise liegt die Teilchengröße bei 0.05 bis 150 μm.
  • Der Anteil der sphärischen Teilchen liegt bei 0.1 bis 30 Gew.-%, bezogen auf die Pigmentpräparation, vorzugsweise zwischen 0.5 und 5 Gew.-%.
  • Darüber hinaus kann die erfindungsgemäße Pigmentpräparation zusätzlich weitere Druckadditive enthalten, insbesondere Verdünner. Als Verdünner sind z.B. Mineralöle oder andere nicht trocknende Öle geeignet, ferner trocknende Öle, wie z.B. Sojaöl, Leinöl sowie organische Lösemittel oder Weichmacher. Der Anteil der weiteren Additive, insbesondere des Verdünners kann 0.1 bis 50 Gew.-%, bezogen auf die Pigmentpräparation, vorzugsweise 1 bis 30 Gew.-% betragen.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform enthält die erfindungsgemäße Pigmentpräparation als Druckadditive Phosphatderivate, insbesondere Natriumpolyphosphat, sphärische Teilchen, insbesondere monodisperses SiO2 und Verdünner, insbesondere Mineralöle.
  • In der erfindungsgemäßen Pigmentpräparation ist wenigstens das Effektpigment hydrophobiert. Darüber hinaus können auch die Druckadditive hydrophobiert sein. Vorzugsweise sind das Effektpigment und die Druckadditive, insbesondere die sphärischen Teilchen und das Phosphatderivat, hydrophobiert.
  • Zur Hydrophobierung eignen sich grundsätzlich alle hydrophobierenden Substanzen, insbesondere solche, die eine hydrophobe Molekülkette enthalten, wie z.B. Alkylsilane, die auch weitere funktionelle Gruppen enthalten können, ungesättigte oder gesättigte Carbonsäuren, sowie deren Salze und/oder Derivate oder Fluortenside. Beispiele für Alkylsilane sind jene mit der Formel (CnH2n+1)Si(OCmH2m+1)3, worin n = 1–30 und m = 1–10 bedeutet, wie z.B. n-Hexyldecyl-triethoxysilan und n-Octyldecyl-triethoxysilan.
  • Vorzugsweise werden ungesättigte oder gesättigte Carbonsäuren mit 10 bis 26 C-Atomen zur Hydrophobierung eingesetzt. Als ungesättigte oder gesättigte Carbonsäuren eignen sich z.B. Capronsäure, Caprylsäure, Caprinsäure, Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure, Ölsäure, Linolsäure sowie Carbonsäuregemische hieraus. Neben oder anstelle der freien Säure können auch deren Salze und/oder Derivate eingesetzt werden, wobei insbesondere die Alkali- und Ammoniumsalze bevorzugt sind.
  • Eine Hydrophobierung mit Carbonsäuren erweist sich als besonders vorteilhaft und ist demgemäß besonders bevorzugt, wobei Stearinsäure ganz besonders bevorzugt ist. Pigmentpräparationen enthaltend mit Stearinsäure hydrophobierte Effektpigmente und vorzugsweise auch mit Stearinsäure hydrophobierte Druckadditive erweisen sich als besonders langzeitstabil. Die Stabilität dieser Pigmentpräparationen gegenüber äußeren Einwirkungen wie z.B. Feuchtigkeit ist besonders hoch. Bei Verwendung von Carbonsäuren zur Hydrophobierung kommt es seltener zur Ablösung der hydrophobierenden Schicht vom Effektpigment und/oder Druckadditiv. Eine Ablösung der hydrophobierenden Schicht ist unerwünscht und führt dazu, dass das Pigment leichter in die wässrige Phase überführt werden kann und damit Druckstörungen im Offset-Druck auftreten. Darüber hinaus zeigen diese Pigmentpräparationen eine verbesserte Lagerstabilität, was für den Anwender von besonderem Vorteil ist.
  • Die Pigmentpräparationen in der vorliegenden Erfindung können auf einfache Weise hergestellt werden. Verfahren zu ihrer Herstellung sind damit ebenfalls Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
  • So können die erfindungsgemäßen Pigmentpräparationen hergestellt werden, indem ein oder mehrere Effektpigmente hydrophobiert werden und mit ein oder mehreren Druckadditiven gemischt werden. Alternativ können ein oder mehrere Effektpigmente mit ein oder mehreren Druckadditiven gemischt werden und anschließend die Mischung hydrophobiert werden.
  • Beide Verfahren eignen sich in gleicher Weise für die Herstellung erfindungsgemäßer Pigmentpräparationen. Das Verfahren, bei dem sowohl das Effektpigment als auch die Druckadditive hydrophobiert werden, ist bevorzugt. Offset-Druckfarben basierend auf der auf diese Weise erhaltenen erfindungsgemäßen Pigmentpräparation zeigen ein besonders gutes Druckverhalten, insbesondere eine geringe Wassergängigkeit der Pigmente in das Feuchtmittel.
  • Im einfachsten Falle werden im erfindungsgemäßen Verfahren Effektpigment und Druckadditive gleichzeitig oder nacheinander miteinander gemischt und anschließend durch Zusatz der hydrophobierenden Substanzen hydrophobiert. Dies kann in Form von Feststoffen, in der Schmelze aber auch in Lösung erfolgen, wobei letzteres bevorzugt ist, insbesondere durch Einsatz von Verdünner zur Lösung der hydrophobierenden Substanzen.
  • Zur Herstellung einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Pigmentpräparation enthaltend Effektpigmente, sphärische Teilchen, Phosphatderivate und Verdünner werden zunächst ein oder mehrere Effektpigmente mit sphärischen Teilchen durch Schütteln oder in einem Trockenmischer intensiv gemischt. Anschließend erfolgt die Zugabe eines Phosphatderivates, das entweder als feinkörniges Pulver eingerührt oder in Form einer Suspension bestehend aus Salz und Verdünner, zugegeben wird. Die hydrophobierenden Substanzen werden dann als Pulver oder in Form einer Lösung bestehend aus hydrophobierender Substanz und Verdünner zu der Mischung zugegeben.
  • Damit wird eine Hydrophobierung aller hydrophobierbaren Bestandteile der erfindungsgemäßen Pigmentpräparation, insbesondere des Effektpigmentes, der sphärischen Teilchen und des Phosphatderivates erzielt. Vorzugsweise liegen die hydrophobierenden Substanzen im Verdünner gelöst vor. Die hydrophobierenden Substanzen können gleichzeitig oder nacheinander, getrennt oder als Mischung mit einem anderen Bestandteil der erfindungsgemäßen Pigmentpräparation, wie z.B. dem Phosphatderivat, in die Mischung eingebracht werden. Darüber hinaus kann die erfindungsgemäße Pigmentpräparation auch hergestellt werden, indem man alle Komponenten gleichzeitig vorlegt und dann intensiv miteinander mischt.
  • Alternativ kann in dem erfindungsgemäßen Verfahren zunächst das Effektpigment hydrophobiert werden. Dazu wird üblicherweise das Effektpigment vorgelegt und mit einer Lösung der hydrophobierenden Substanzen versetzt und vermischt. Das auf diese Weise hydrophobierte Effektpigment kann abgetrennt und mit den weiteren Druckadditiven gemischt werden.
  • Die Optimierung der Verfahrensparameter, wie z.B. Temperatur, Art der Vermischung, Rührgeschwindigkeiten oder Reihenfolge der Zugabe einzelner Komponenten kann in für den Fachmann naheliegender Weise erfolgen.
  • Die erfindungsgemäße Pigmentpräparation eignet sich insbesondere zur Herstellung von Offset-Druckfarben. Dabei kann die erhaltene Offset-Druckfarbe sowohl für den Rollenoffsetdruck als auch den Bogenoffsetdruck im Trocken- und Nassverfahren verwendet werden. Insbesondere geeignet ist sie für den Bogenoffsetdruck im Nassverfahren. Offsetdruckfarben enthaltend die erfindungsgemäßen Pigmentpräparationen sind ebenfalls Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
  • Der Anteil der Pigmentpräparation in der Offsetdruckfarbe kann 1 bis 50 Gew.-%, bezogen auf die Offsetdruckfarbe betragen, vorzugsweise beträgt der Anteil 30 bis 38 Gew.-%.
  • Für die Herstellung einer pigmentierten Offset-Druckfarbe können alle handelsüblichen Bindemittel verwendet werden. Derartige Bindemittel bestehen aus bekannten synthetischen oder natürlichen Harzen, gegebenenfalls trocknenden Ölen, Mineralölen und Additiven, wie sie beispielsweise in Karsten, Lackrohstofftabellen, Vincentz-Verlag Hannover, 9. Auflage 1992, beschrieben werden. Vorzugsweise besitzen die verwendeten Harze eine relativ niedrige Schmelz- bzw. Lösemittelviskosität. Aber auch hochpolymerisierte und hochviskose Anteile können enthalten sein. Als besonders geeignet haben sich Kombinationen aus Hartharzen und Alkydharzen erwiesen, da diese die Pigmentpräparation besser benetzen und glänzendere sowie reibechtere Drucke ergeben. Insbesondere werden Bindemittel verwendet, die aus 50–90 Gew.-% Hartharz und 5–50 Gew.-% Alkydharz zusammengesetzt sind. Bei den verwendeten Hartharzen handelt es sich vorzugsweise um Kohlenwasserstoffharze. Die verwendeten Kohlenwasserstoffharze können eine Säurezahl nahe 0 mg KOH/g Substanz haben, sie können aber auch modifiziert und Säurezahlen bis 30 mg KOH/g Substanz aufweisen. Weiterhin kann das Bindemittel 1–50 Gew.-% eines Mineralöls enthalten.
  • Die Dispergierung der Pigmentpräparation in das Bindemittel kann mit Hilfe eines Rührwerks mit Propeller- oder Flügelrührer, gegebenenfalls bei unterschiedlichen Dispergiertemperaturen erfolgen.
  • Weitere Additive können in die Druckfarbe eingebracht werden, um die Farbeigenschaften für spezielle Anwendungen zu verändern. Diese Zusätze können Wachsverbindungen, Trocknungsmittel, Dispergiermittel, Lösemittel, Verdicker, Gleitmittel, Pigmentfüllstoffe und/oder Antioxidantien sein. Weitere Details zu den grundsätzlichen Eigenschaften von Offset- Druckfarben finden sich in A. Rosenberg, der Polygraph (11), 1153 (1987), bzw. B. Grande, Coating (4), 138 (1987).
  • Als Feuchtmittel für den Offset-Druck kommen alle dem Fachmann bekannten Feuchtmittelsysteme in Frage wie sie beispielsweise in Riedl, Neumann, Teuber, Technologie des Offsetdrucks, beschrieben werden. Das Feuchtmittel enthält vorzugsweise 10% Alkohol, insbesondere Isopropanol.
  • Die erfindungsgemäße Pigmentpräparation erlaubt es, hochwertige Druckerzeugnisse für eine Vielzahl von Anwendungen herzustellen, da die fertigen Drucke aufgrund ihres Glanzes ästhetisch höchste Ansprüche erfüllen.
  • Die nachfolgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern, ohne sie jedoch zu begrenzen.
  • Beispiel 1: Herstellung einer Pigmentpräparation
  • In einem Lötige-Mischer werden 10 kg Iriodin®123 (mit TiO2 beschichteter Glimmer) und 300 g Scotchlite® S22 (Fa. 3M) eingefüllt und unter Rühren gemischt. Man erwärmt auf 80°C. 416.7 g Stearinsäure werden unter Rühren in 1633 g Mineralöl bei einer Temperatur von 80°C gelöst. Zu dieser Lösung werden 550 g Natriumpolyphosphat-Suspension (w = 50 Gew.-% in Mineralöl PKFW 28/31) zugegeben.
  • Die erhaltene 80°C warme Suspension wird zu der ebenfalls 80°C warmen Pigment/Scotchlite®-Mischung gegeben und 10 Minuten unter Zuschaltung des Messerkopfes gemischt. Anschließend wird der Messerkopf abgeschaltet und die Mischung eine Stunde nachgemischt, wobei die Temperatur der Mischung auf 65°C abgesenkt wird. Die erhaltene Pigmentpräparation wird abgefüllt.
  • Beispiel 2: Herstellung einer Pigmentpräparation
  • In einem Lötige-Mischer werden 10 kg Iriodin® 123 (mit TiO2 beschichteter Glimmer) und 300 g Scotchlite® S22 (Fa. 3M) eingefüllt und unter Rühren gemischt. 255 g Solsperse® 3000 (Kondensationspolymer der Fa. Avecia GmbH) werden unter Rühren in 1698 g Mineralöl gelöst. Zu dieser Lösung werden 549 g Natriumpolyphosphat-Suspension (w = 50 Gew.-% in Mineralöl PKFW 28/31) zugegeben.
  • Die erhaltene Suspension wird zu der Pigment/Scotchlite®-Mischung gegeben und 10 Minuten unter Zuschaltung des Messerkopfes gemischt. Die erhaltene Pigmentpräparation wird abgefüllt.
  • Vergleichsbeispiel (gemäß DE 44 46 456 ):
  • 582.5 g Iriodin® 123 (mit TiO2 beschichteter Glimmer) werden mit einer Lösung von 17.5 g Byk® 354 (Polyacrylatlösung der Fa. BYK Chemie GmbH) in 50 ml Ethylacetat versetzt und gemischt. Das homogene Gemisch wird im Trockenschrank unter Vakuum getrocknet. Das auf diese Weise erhaltene Pigment wird mit 17.5 g Scotchlite® S22 (Fa. 3M) versetzt und gemischt. Anschließend werden 90 g Mineralöl PKFW 28/31 der Fa. Haltermann mit 32 g Natriumpolyphosphat-Suspension (w = 50 Gew.-% in Mineralöl PKFW 28/31) mit einem Spatel in einem Glasgefäß verrührt und unter Rühren dem Gemisch zugegeben. Die erhaltene Präparation wird intensiv vermischt und abgefüllt.
  • Herstellung von Offset-Druckfarben:
  • Aus den hergestellten Präparationen werden Offset-Druckfarben hergestellt, wobei der Pigmentanteil bei jeder Farbe auf 30 Gew.-%, bezogen auf die Offset-Druckfarbe, eingestellt wird. Als Bindemittel wird Toyo King Bindemittel No 23 Clear OP varnish verwendet.
  • Die auf diese Weise erhaltenen Offset-Druckfarben werden dann angedruckt. Zur Viskositätsangleichung der Farben werden diese je nach Bedarf im Farbkasten der Druckmaschine mit Reduxpaste verdünnt.
  • Druckparameter
    Maschine: Ryobi 3200
    Druckplatte: Hydra 0324x0.473x0.15 (Fa. Plurimetal)
    Druckgeschwindigkeit: 4000 Bogen/h
    Motiv: Testform
    Gummituch: Vulcan Irio
    Feuchtmittel: 4 Vol.-% Kombifix, 10 Vol.-% Isopropanol, 86 Vol.-% Wasser, pH = 5
    Papier: Kunstdruckpapier 135 g/m2, schwarze und weiße Bogen
    Auflage: je 500 Bogen
  • Die Druckversuche zeigen, dass bei Verwendung der erfindungsgemäßen Pigmentpräparationen die Wassergängigkeit der Pigmente in Offset-Druckfarben deutlich gegenüber der mit Präparationen aus dem Stand der Technik beobachteten Wassergängigkeit reduziert wird. Es erfolgt ein guter Pigmentübertrag bei verringerten Fortdruckstörungen. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die erhaltenen Ergebnisse:
    Figure 00150001

Claims (15)

  1. Pigmentpräparation für den Offset-Druck enthaltend ein oder mehrere Effektpigmente und ein oder mehrere Druckadditive, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens das Effektpigment hydrophobiert ist.
  2. Pigmentpräparation nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Effektpigmente und die Druckadditive hydrophobiert sind.
  3. Pigmentpräparation nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Effektpigmente Perlglanzpigmente, Metalleffektpigmente, Mehrschichtpigmente mit transparenten und opaken Schichten, holographische Pigmente, BiOCl- und/oder LCP-Pigmente sind.
  4. Pigmentpräparation nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckadditive Phosphatderivate, sphärische Teilchen und Verdünner sind.
  5. Pigmentpräparation nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Teilchengröße der sphärischen Teilchen 0.05 bis 150 μm beträgt.
  6. Pigmentpräparation nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Phosphatderivat Natriumpolyphosphat ist.
  7. Pigmentpräparation nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens das Effektpigment mit Silanen, mit Carbonsäuren, deren Salzen und/oder Derivaten und/oder mit Fluortensiden hydrophobiert ist.
  8. Pigmentpräparation nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Carbonsäure Stearinsäure ist.
  9. Pigmentpräparation nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Anteil der Effektpigmente in der Pigmentpräparation 10 bis 99 Gew.-% beträgt.
  10. Verfahren zur Herstellung einer Pigmentpräparation nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein oder mehrere Effektpigmente hydrophobiert werden und mit ein oder mehreren Druckadditiven gemischt werden.
  11. Verfahren zur Herstellung einer Pigmentpräparation nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein oder mehrere Effektpigmente mit ein oder mehreren Druckadditiven gemischt werden und anschließend die Mischung hydrophobiert wird.
  12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Hydrophobierung mit Silanen, mit Carbonsäuren, deren Salzen und/oder Derivaten und/oder mit Fluortensiden erfolgt.
  13. Verwendung der Pigmentpräparation nach Anspruch 1 zur Herstellung von Offsetdruckfarben.
  14. Verwendung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Anteil der Pigmentpräparation in der Offsetdruckfarbe 1 bis 50 Gew.-% beträgt.
  15. Offset-Druckfarben enthaltend Pigmentpräparationen nach Anspruch 1.
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