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Technisches Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer
Feuerungsanlage mit Mehr-Brenner-System zur Heißgaserzeugung, insbesondere
Gasturbine, vorzugsweise einer Kraftwerksanlage.
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Eine
Feuerungsanlage, z.B. eine Gasturbine, weist üblicherweise eine Brennkammer
mit mehreren Brennern auf. Des weiteren ist regelmäßig eine Brennstoffversorgungsanlage
vorgesehen, mit deren Hilfe die Brenner mit Brennstoff versorgt
werden.
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Im
Hinblick auf immer strenger werdende Vorschriften über einzuhaltende
Grenzwerte für Schadstoffemissionen
wird versucht, die Brenner möglichst
mager zu betreiben, das heißt,
mit einem deutlichen Überschuss
an Oxidator, in der Regel Luft. Durch den Magerbetrieb kann vor
allem die Entstehung besonders schädlicher NOx-Emissionen erheblich
reduziert werden. Durch eine magere Verbrennung wird die Verbrennungsreaktion
gleichzeitig an ihre magere Löschgrenze
angenähert.
Für minimale Schadstoffemissionen
wird daher versucht, die Gasturbine bzw. ihre Brennkammer möglichst
nahe an der mageren Löschgrenze
zu betreiben. Bei einem herkömmlichen
Betriebsverfahren muss dazu die Brennstoffversorgung in Abhängigkeit
verschiedener Randbedingungen eingestellt werden. Üblicherweise berücksichtigte
Randbedingungen sind zum Beispiel die Umgebungstemperatur, die relative
Luftfeuchtigkeit, der aktuelle Luftmassenstrom, der insbesondere vom
Verschmutzungsgrad eines der Brennkammer vorgeschalteten Ver dichters
abhängt,
die Schaltstellung ("ein" oder „aus") einer Brennstoff-
und/oder Luftvorwärmeinrichtung,
die Zusammensetzung des aktuell verwendeten Brennstoffs und so weiter.
Besonders aufwendig wird die Steuerung der Brennstoffversorgunganlage,
wenn die berücksichtigten Randbedingungen
variieren. Beispielsweise wird sich die Umgebungstemperatur und/oder
die Brennstoffzusammensetzung im Verlauf eines Betriebstags der
Gasturbine in der Regel verändern.
Da sich die einzelnen Randbedingungen unterschiedlich auf die Stabilität des Verbrennungsvorgangs
auswirken, gelingt es nicht immer, für die Brennstoffzuführung eine Einstellung
zu finden, die einen stabilen Betrieb der einzelnen Brenner nahe
an der mageren Löschgrenze
ermöglicht.
Um dennoch einen ordnungsgemäßen Betrieb
der Gasturbine gewährleisten
zu können, was
insbesondere bei einer Kraftwerksanlage zur Erzeugung von Strom
oberste Priorität
hat, wird regelmäßig in Kauf
genommen, dass die Brennkammer bezüglich der mageren Löschgrenze
mit einem Sicherheitsabstand betrieben wird, wobei dann die daraus
zwangsläufig
resultierenden größeren Schadstoffemissionen
ebenfalls in Kauf genommen werden müssen.
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Darstellung
der Erfindung
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Hier
setzt die vorliegende Erfindung an. Die Erfindung, wie sie in den
Ansprüchen
gekennzeichnet ist, beschäftigt
sich mit dem Problem, für
ein Betriebsverfahren der eingangs genannten Art eine verbesserte
Ausführungsform
anzugeben, die insbesondere einen sicheren Betrieb der Brennkammer
nahe der mageren Löschgrenze
vereinfacht bzw. erst ermöglicht.
Vorzugsweise soll ein bislang erforderlicher Sicherheitsabstand
zur mageren Löschgrenze
verringert werden.
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Erfindungsgemäß wird dieses
Problem durch den Gegenstand des unabhängigen Anspruchs gelöst. Vorteilhafte
Ausführungsformen
sind Gegenstand der abhängigen
Ansprüche.
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Die
Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, die Brennstoffzufuhr
zu den Brennern der Brennkammer in Abhängigkeit von in der Brennkammer
auftretenden Druckpulsationen zu regeln. Das bedeutet, dass die
in der Brennkammer auftretenden Druckpulsationen als Führungsgröße für die Regelung
der Brennstoffzufuhr zu den Brennern dienen. Die Erfindung nutzt
dabei die Erkenntnis, dass die Druckpulsationen bei einer Annäherung des
Verbrennungsprozesses an die magere Löschgrenze zunehmen. Von besonderer
Bedeutung ist hierbei jedoch die überraschende Erkenntnis, dass
die Intensität oder
Amplitude der Druckpulsationen bei gewissen charakteristischen Frequenzen
mit dem Abstand zwischen dem Verbrennungsprozess und der zugehörigen mageren
Löschgrenze
korreliert, und zwar im wesentlichen unabhängig von den den Verbrennungsprozess
und/oder die magere Löschgrenze
beeinflussenden Randbedingungen, wie zum Beispiel Umgebungstemperatur,
Brennstoffzusammensetzung und Luftfeuchtigkeit. Das bedeutet, dass
eine Änderung
der Randbedingungen, die zum Beispiel zu einer Vergrößerung des
Abstands des momentan ablaufenden Verbrennungsprozesses zur mageren Löschgrenze
führt,
mit einer Abnahme der auftretenden Druckpulsationen einhergeht.
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Die
Druckpulsationen können
auf herkömmliche
Weise erfasst werden, was einen Vergleich zwischen einem gemessenen
Istwert und einem vorbestimmten oder einstellbaren Sollwert ermöglicht und in
Abhängigkeit
dieses Soll-Ist-Vergleichs der Druckpulsationen eine entsprechende
Adaption der Brennstoffversorgung ermöglicht. Durch diese Rückkopplung über die
Druckpulsationen wird für
die Brennstoffversorgung der Brenner ein geschlossener Regelkreis
bereitgestellt. Der Betrieb der Gasturbine bzw. die Brennstoffversorgung
der Brenner wird durch das erfindungsgemäße Betriebsverfahren extrem
vereinfacht, da durch die Berücksichtigung
der Intensität
oder Amplitude der Druckpulsationen die weiter oben bereits mehrfach
genannten Randbedingungen, welche den Abstand zwischen dem Verbrennungsprozess
und der mageren Löschgrenze
bestimmen, in der Regelung automatisch mit berücksichtigt werden, ohne dass
sie dazu explizit überwacht
und/oder in die Regelung integriert werden müssen. Es liegt auf der Hand,
dass sich durch das erfindungsgemäße Betriebsverfahren der Aufwand zum
Betreiben der Gasturbine deutlich reduziert. Des weiteren kann die
Brennkammer durch eine entsprechende Auswahl von Sollwerten für die Druckpulsationen
sicher und dennoch sehr nahe an der mageren Löschgrenze betrieben werden.
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Von
besonderem Vorteil ist beim erfindungsgemäßen Betriebsverfahren auch
die Tatsache, dass eine moderne Brennkammer ohnehin regelmäßig mit einer
Sensorik zur Überwachung
der Druckpulsationen ausgestattet ist, so dass zum erfindungsgemäßen Betreiben
der Gasturbine auf diese Sensorik zugegriffen werden kann und dementsprechend
keine zusätzlichen
Kosten für
die Instrumentalisierung bzw. Realisierung des erfindungsgemäßen Betriebsverfahrens
entstehen.
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Gemäß einer
besonders vorteilhaften Ausführungsform
kann bei Erreichen eines vorbestimmten oder einstellbaren Maximalwerts
für die
Druckpulsationen die Brennstoffzufuhr zu wenigstens einem Brenner
der Brennkammer um einen vorbestimmten Wert angefettet werden. Der
Maximalwert der Druckpulsationen kann beispielsweise empirisch ermittelt werden
und definiert den kleinsten Abstand zur mageren Löschgrenze,
bei dem noch ein stabiler Betrieb der Brennkammer gewährleistet
werden kann. Die Vorgabe eines bestimmten Werts, um welchen die Brennstoffzufuhr
zum jeweiligen Brenner ggf. angefettet werden soll, ermöglicht dabei
ein rasches Ansprechen der Regelung und somit die Einhaltung eines
möglichst
kleinen Abstands zwischen Pulsations-Istwert und Pulsations-Sollwert.
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Bei
einer anderen Ausführungsform
kann bei Erreichen eines vorbestimmten oder einstellbaren Minimalwerts
für die
Druckpulsationen die Brennstoffzufuhr zu wenigstens einem Brenner
um einen vorbestimmten Wert abgemagert werden. Bei dieser Ausführungsform
wird für
den Betrieb der Brennkammer ein maximaler Abstand zwischen der Verbrennungsreaktion
und der mageren Löschgrenze
definiert, der nicht überschritten
werden soll. Durch diese Maßnahme
wird gewährleistet,
dass stets ein möglichst
niedriger Abstand zur mageren Löschgrenze aufrechterhalten
wird, was zu niedrigen Schadstoffemissionen führt.
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Mit
dem Maximalwert und dem Minimalwert für die Druckpulsationen wird
für den
Betrieb der Brennkammer ein Pulsationsfenster definiert, in dem die
Brenner der Brennkammer betrieben werden und das einen hinreichenden,
jedoch sehr kleinen Abstand von der mageren Löschgrenze und gleichzeitig die
Einhaltung niedriger Grenzwerte für die Schadstoffemissionen
gewährleistet.
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Weitere
wichtige Merkmale und Vorteile des erfindungsgemäßen Betriebsverfahrens ergeben sich
aus den Unteransprüchen,
aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand
der Zeichnungen.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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Bevorzugte
Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in
der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert,
wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche
oder funktional gleiche Komponenten beziehen. Es zeigen, jeweils
schematisch,
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1 ein
Diagramm, in dem die Verläufe
von Druckpulsationen und Schadstoffemissionen über einem Brennstoff/Oxidator-Verhältnis aufgetragen sind,
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2 eine
schaltplanartige Prinzipdarstellung einer Brennkammer,
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3 eine
Darstellung wie in 2, jedoch bei einer anderen
Ausführungsform.
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Wege zur Ausführung der
Erfindung
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Entsprechend 2 ist
eine Brennkammer 1 einer im übrigen nicht dargestellten
Feuerungsanlage mit mehreren Brennern 2 ausgestattet, wodurch ein
Mehr-Brenner-System ausgebildet wird. Die Brenner 2 sind
dabei an einer Eintrittsseite eines beispielsweise ringförmigen Brennraums 3 der
Brennkammer 1 angeordnet. Bei einer als Gasturbine, insbesondere
einer Kraftwerksanlage, ausgestalteten Feuerungsanlage befindet
sich stromauf der Brennkammer 1 üblicherweise ein hier nicht
gezeigter Verdichter, während
stromab der Brennkammer 1 die eigentliche, hier nicht gezeigte
Turbine angeordnet ist.
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Die
Brenner 2 sind in zwei Gruppen unterteilt, nämlich in
eine Hauptgruppe und eine Nebengruppe. Die Brenner 2 der
Hauptgruppe sind hier durch Vollkreise symbolisiert und werden im
folgenden auch als Hauptbrenner 4 bezeichnet. Im Unterschied
dazu sind die Brenner 2 der Nebengruppe durch Leerkreise
symbolisiert und werden im folgenden auch als Nebenbrenner 5 bezeichnet. Üblicherweise
werden die Hauptbrenner 4 fetter als die Nebenbrenner 5 betrieben.
Dementsprechend weisen die Hauptbrenner 4 regelmäßig einen
größeren Abstand
zur Magerlöschgrenze
der Verbrennungsreaktion auf als die Nebenbrenner 5. Aufgrund
des gegebenen exponentiellen Zusammenhangs zwischen NOx und
Feuerungstemperatur produzieren die Hauptbrenner 4 deutliche
mehr NOx als die Nebenbrenner 5.
Im Unterschied zur hier gewählten
Darstellung ist die Anzahl der Hauptbrenner 4 üblicherweise
größer als
die Anzahl der Nebenbrenner 5. Jedenfalls haben die Hauptbrenner 4 einen
erheblich größeren Einfluss
auf die Verbrennungsreaktion im Brennraum 3 als die Nebenbrenner 5.
Eine gleiche Brenneranzahl in beiden Gruppen könnte daher grundsätzlich z.B.
durch eine unterschiedliche Dimensionierung der Hauptbrenner 4 und
der Nebenbrenner 5 hinsichtlich unterschiedlicher Massendurchsätze erzielt
werden.
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Für die Versorgung
der Brenner 2 mit Brennstoff ist eine Brennstoffversorgungsanlage 6 vorgesehen,
die über
eine entsprechende Gesamtleitung den Brennern 2 einen Brennstoffgesamtstrom 7 zuführt. Dieser
Brennstoffgesamtstrom wird dabei von der Brennstoffversorgungsanlage 6 in
einen den Hauptbrennern der Hauptgruppe zugeordneten Brennstoffhauptstrom 8 und
einen den Nebenbrennern 5 der Nebengruppe zugeordneten
Brennstoffnebenstrom 9 aufgeteilt. Entsprechende Verteilereinrichtungen
sind hier nicht dargestellt. Die einzelnen Brenner 2 werden
von der Brennstoffversorgungsanlage 6 über entsprechende Einzelleitungen
mit Brennstoffeinzelströmen 10 mit
Brennstoff versorgt. Dabei kann auch hier zwi schen den Hauptbrennern 4 zugeordneten
Hauptbrennstoffeinzelströmen 11 und den
Nebenbrennern zugeordneten Nebenbrennstoffeinzelströmen 12 unterschieden
werden.
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Des
weiteren ist eine Steuereinrichtung 13 vorgesehen, die
zur Betätigung
der Brennstoffversorgungsanlage 6 mit dieser gekoppelt
ist und die außerdem
mit wenigstens einem Pulsationssensor 14 zur Messung von
Druckpulsationen in der Brennkammer 1 bzw. im Brennraum 3 verbunden
ist. Des weiteren ist die Steuereinrichtung 13 mit wenigstens
einem Emissionssensor 15 verbunden, mit dessen Hilfe Schadstoffemissionen
in den Abgasen der Brennkammer 1 oder stromab der Turbine
erfasst werden können.
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Erfindungsgemäß wird die
Gasturbine so betrieben, dass die Brennstoffzufuhr zu den Brennern 2 zumindest
für die
Aufrechterhaltung eines stationären
oder quasi stationären
Betriebs der Gasturbine in Abhängigkeit
von Druckpulsationen geregelt wird, die in der Brennkammer 1 auftreten.
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Zum
besseren Verständnis
des erfindungsgemäßen Regelungskonzepts
wird noch auf 1 verwiesen, deren Abszisse
das Massenverhältnis von
Brennstoff zu Oxidator wiedergibt, das allgemein mit λ bezeichnet
wird. Auf der Ordinate sind zum einen Intensität bzw. die Amplituden der Druckpulsationen
P und zum anderen die Massenanteile der Schadstoffemissionen E im
Abgas der Brennkammer 1 aufgetragen. Das Diagramm gemäß 1 enthält mit durchgezogener
Linie einen Pulsationsverlauf P(λ) sowie
mit unterbrochener Linie einen Emissionsverlauf E(λ),
jeweils in Abhängigkeit
des Brennstoff/Oxidator-Massenverhältnisses λ. Hierbei ist zu erkennen, dass
der Pulsationsverlauf P(λ) von links nach rechts,
also mit zunehmender Abmagerung des Brennstoff/Oxidator-Verhältnisses λ ansteigt,
während
im Unterschied dazu der Emissionsverlauf E(λ) mit
zunehmender Abmagerung, also von links nach rechts abnimmt.
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Das
Diagramm gemäß 1 enthält außerdem einen
Maximalwert für
Druckpulsationen Pmax, welcher einen Grenzwert
für maximal
noch zulässige Druckpulsationen
P definiert, sowie einen Minimalwert für Druckpulsationen Pmin, der einen Grenzwert für minimal
zulässige
Druckpulsationen P definiert. Des weiteren ist hier noch ein Maximalwert
für Schadstoffemissionen
Emax eingetragen, der einen für die Schadstoffemissionen
maximal zulässigen Grenzwert
definiert. Schließlich
ist in das Diagramm noch eine magere Löschgrenze λL des
Brennstoff/Oxidator-Verhältnisses λ eingetragen,
die ein so mageres Brennstoff/Oxidator-Verhältnis λ repräsentiert, dass dabei mit dem
Erlöschen
der Verbrennungsreaktion gerechnet werden muss. Schließlich ist
noch ein Minimalwert für
Schadstoffemissionen Emin eingetragen.
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Mit
Hilfe des erfindungsgemäßen Betriebsverfahrens
kann nun die Gasturbine bzw. deren Brennkammer 1 sehr nahe
an der mageren Löschgrenze λL,
also bei sehr niedrigen Schadstoffemissionen E und dennoch vergleichsweise
sicher, also stabil betrieben werden. Durch den Einsatz einer schnell reagierenden
Regelung wird der Betrieb der Gasturbine nahe der mageren Löschgrenze
deutlich sicherer als im Vergleich zu einer herkömmlichen Steuerung. Hierzu
wird über
den wenigstens einen Pulsationssensor 14 die Intensität bzw. die
Amplitude der in der Brennkammer 1 auftretenden Druckpulsationen ermittelt
und mit zumindest einem, insbesondere empirisch bestimmten, Pulsationssollwert
Psoll verglichen. Die Druckpulsationen P
bilden somit die Führungsgröße des hier
aufgebauten geschlossenen Regelkreises. In Abhängigkeit der Regelabweichung wird
dann die Brennstoffzufuhr der Brenner 2 adaptiert. Da die
Oxidatorzufuhr, also die vom Verdichter (nicht gezeigt) kommende
Luftströmung
im allgemeinen konstant bleibt, wirkt sich die Änderung der Brennstoffzufuhr
auf das Brennstoff/Oxidator-Verhältnis λ aus. Aufgrund
der mit Bezug auf 1 erläuterten Abhängigkeit der Druckpulsationen
P vom Brennstoff/Oxidator-Verhältnis λ führt die Änderung der
Brennstoffzufuhr auch zu einer entsprechenden Änderung der Druckpulsationen
P. Hier schließt
sich der Regelkreis.
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Bevorzugt
wird die Regelung der Brennstoffzufuhr so durchgeführt, dass
sich bezüglich
des Pulsationssollwertes Psoll eine proportionale
Regelung einstellt. Vorzugsweise soll die Regelung nach Art eines
Pl-Reglers durchgeführt
werden. Zweckmäßig wird
der Pulsationssollwert Psoll so gewählt, dass
er sich möglichst
nahe am Pulsationsmaximalwert Pmax befindet.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform arbeitet
das erfindungsgemäße Betriebsverfahren so,
dass bei Erreichen des Maximalwerts der Druckpulsationen Pmax oder beim Übersteigen des Sollwerts Psoll der Druckpulsation P die Brennstoffzufuhr zu
einem oder mehreren Brennern 2 angefettet wird, insbesondere
um einen vorbestimmten Wert. Das bedeutet, dass der aktuelle Betriebspunkt
dann vom Pulsationssollwert Psoll bzw. vom
Schnittpunkt zwischen dem Druckpulsationsverlauf P(λ) und
dem Pulsationsmaxialwert Pmax entlang des
Pulsationsverlaufs P(λ) nach links, also in
Richtung Anfettung wandert. Da die Druckpulsationen P im Pulsationsmaximalwert
Pmax einen vorbestimmten minimalen Abstand
zur mageren Löschgrenze λL aufweisen,
wird durch die Anfettung der Brennstoffzufuhr der Abstand zur mageren
Löschgrenze λL (nach
links) vergrößert.
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Des
weiteren kann das Betriebsverfahren so ausgestaltet sein, dass es
bei Erreichen des Pulsationsminimalwerts Pmin oder
beim Absinken unter den Pulsationssollwert Psoll die
Brennstoffzufuhr zu wenigstens einem der Brenner 2 abmagert,
insbesondere um einen vorbestimmten Wert. Dies hat zur Folge, dass
der aktuelle Betriebszustand dann vom Pulsationssollwert Psoll bzw. vom Schnittpunkt zwischen Pulsationsminimalwert
Pmin und Pulsationsverlauf P(λ) nach
rechts, also in Richtung Abmagerung entlang des Pulsationsverlaufs
P(λ) wandert.
Mit Hilfe des Pulsationsminimalwerts Pmin wird
dabei ein maximaler Abstand zur mageren Löschgrenze λL definiert,
der zur Gewährleistung
niedriger Schadstoffemissionen E nicht überschritten werden soll. Wie
aus 1 hervorgeht, ist der Pulsationsminimalwert Pmin zweckmäßig so gewählt, dass in diesem Bereich
etwa auch der Emissionsmaximalwert Emax liegt.
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Mit
Hilfe des Pulsationsmaximalwerts Pmax und
des Pulsationsminimalwerts Pmin wird somit
ein Betriebsfenster F für
den Betrieb der Brennkammer 1 in Abhängigkeit der Druckpulsationen
P definiert. In diesem Betriebsfenster F kann die Brennkammer 1 sicher,
also stabil betrieben werden, wobei stets ein möglichst kleiner, jedoch hinreichender
Abstand von der mageren Löschgrenze λL gewährleistet
werden kann. Des weiteren wird auch erreicht, dass sich die Schadstoffemissionen
E stets zwischen dem Maximalwert der Schadstoffemissionen Emax und dem Minimalwert der Schadstoffemissionen
Emin bewegen.
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Optional
kann zur Überwachung
der Druckpulsationen P zusätzlich
eine Überwachung
der Schadstoffemissionen E durchgeführt werden. Die Brennstoffzuführung zu
wenigstens einem der Brenner 2 kann dann außerdem in
Abhängigkeit
der Schadstoffemissionen E geregelt werden. Gedacht ist dabei vor
allem an eine Regelung, bei welcher die Brennstoffzuführung bei
wenigstens einem Brenner 2 dann abgemagert wird, wenn die
Schadstoffemissionen E den Emissionsmaximalwert Emax erreichen. Durch
die Abmagerung wandert der Betriebszustand vom Schnittpunkt zwischen
Emissionsmaximalwert Emax und Emissionsverlauf
E(λ) nach
rechts, also in Richtung Abmagerung entlang des Emissionsverlaufs
E(λ).
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Da
der Emissionsmaximalwert Emax und der Pulsationsminimalwert
Pmin zweckmäßig demselben Brennstoff/Oxidator-Verhältnis λ zugeordnet
sind, kann die Überwachung
der unteren Grenze des Betriebsfensters F wahlweise anhand des Emissionsmaximalwerts
Emax oder des Pulsationsminimalwerts Pmin erfolgen. Da jedoch der Absolutwert des
Pulsationsminimalwerts Pmin vergleichsweise
klein ist, kann es zu Messfehlern kommen, so dass hier die Überwachung
der Schadstoffemissionen E bei bestimmten Randbedingungen zu genaueren
Ergebnissen führen
kann. Bevorzugt wird jedoch eine kumulative Anwendung der beiden
Führungsgrößen, wobei
die Brennstoffzuführung
immer dann abgemagert wird, wenn zumindest eine der beiden Führungsgrößen ihren
jeweiligen Grenzwert, also entweder den Emissionsmaximalwert Emax oder den Pulsationsminimalwert Pmin erreicht.
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Durch
die Kombination der beiden Regelverfahren kann auch der Fall abgedeckt
werden, dass sich der Zusammenhang zwischen den Schadstoffemissionen
E und den Druckpulsationen P im Verlauf des Betriebs der Gasturbine
verändert.
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Zum
Anfetten und zum Abmagern der Brennstoffzuführung der Brenner 2 kann
grundsätzlich
der Brennstoffgesamtstrom 7 entsprechend erhöht oder erniedrigt
werden. Insbesondere wird dabei die Brennstoffversorgung aller Brenner 2 im
wesentlichen gleichmäßig abgemagert
bzw. angefettet. Durch die Änderung
des Brennstoffgesamtstroms 7 ändert sich jedoch die Leistung
der Gasturbine, was nicht in jedem Fall erwünscht ist. Vielmehr soll eine Gasturbine
regelmäßig mit
konstanter Last betrieben werden. Bevorzugt wird daher eine Ausführungsform,
bei welcher zum Reduzieren der Druckpulsationen die Brennstoffzufuhr
zu den Hauptbrennern 4 angefettet wird, während die
Brennstoffzufuhr zu den Nebenbrennern 5 abgemagert wird.
Die Anfettung der Hauptbrenner 4 und die Abmagerung der
Nebenbrenner 5 wird dabei so durchgeführt, dass der Brennstoffgesamtstrom 7 konstant
bleibt. Erreicht wird dies durch eine entsprechende andere Aufteilung
des Brennstoffgesamtstroms 7 auf den Brennstoffhauptstrom 8 und
den Brennstoffnebenstrom 9. Da der Verbrennungsprozess
im Brennraum 3 durch die Hauptbrenner 4 dominiert
und somit im wesentlichen durch diese definiert ist und sich daher
die Nebenbrenner 5 z.B. aufgrund ihrer kleineren Anzahl und/oder
aufgrund ihrer kleineren Dimensionierung weniger stark auf den Verbrennungsprozess
auswirken als die Hauptbrenner 4, überwiegen die Auswirkungen
der Anfettung der Hauptbrenner 4, so dass die Druckpulsationen
abnehmen.
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Zusätzlich oder
alternativ können – je nach Grad
der Anfettung – auch
wenigstens einer der Nebenbrenner 5 ausgeschaltet und die
Hauptbrenner 4 gleichzeitig so weit angefettet werden,
dass der Brennstoffgesamtstrom 7 konstant bleibt. Auch
diese Maßnahme
führt zu
einer Absenkung der Druckpulsationen. Die vorbeschriebenen alternativ
oder kumulativ anwendbaren Maßnahmen
zur Absenkung der Druckpulsationen P können im Rahmen des erfindungsgemäßen Betriebsver fahrens
dazu genutzt werden, bei Erreichen des Pulsationsmaximalwerts Pmax den Abstand zur mageren Löschgrenze λL wieder
zu vergrößern.
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Zum
Anheben der Druckpulsationen P bzw. zum Absenken der Schadstoffemissionen
E kann dann auf entsprechende Weise vorgegangen werden. Beispielsweise
wird hierzu die Brennstoffzufuhr zu den Hauptbrennern 4 abgemagert,
während
die Brennstoffzufuhr zu den Nebenbrennern 5 angefettet wird,
wobei Abmagerung und Anfettung so aufeinander abgestimmt sind, dass
der Brennstoffgesamtstrom 7 konstant bleibt. Sofern bei
Erreichen des Pulsationsminimalwerts Pmin bzw.
bei Erreichen des Emissionsmaximalwerts Emax zumindest
einer der Nebenbrenner 5 ausgeschaltet ist, kann zusätzlich oder
alternativ zur vorstehend beschriebenen Maßnahme zumindest einer der
Nebenbrenner 5 zugeschaltet werden, während gleichzeitig die Brennstoffzufuhr
zu den Hauptbrennern 4 so weit abgemagert wird, dass wiederum
der Brennstoffgesamtstrom 7 konstant bleibt.
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Die
Brennstoffeinzelströme 10 können dabei über einzelne
Leitungen den einzelnen Brennern 2 zugeführt werden.
Ebenso ist es möglich,
für die Hauptbrennstoffeinzelströme 11 und
für die
Nebenbrennstoffeinzelströme 12 separate
gemeinsame Zuführungsleitungen,
insbesondere Ringleitungen, vorzusehen, von denen einzelne Versorgungsleitungen zu
den Hauptbrennern 4 bzw. zu den Nebenbrennern 5 abzweigen.
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Bei
der in 2 gezeigten Ausführungsform sind die einzelnen
Brenner 2, also die Hauptbrenner 4 und die Nebenbrenner 5 derselben
Brennerstufe zugeordnet. Ebenso ist es möglich, die Hauptbrenner 4 und
die Nebenbrenner 5 unterschiedlichen Brennerstufen zuzuordnen.
Die Hauptgruppe der Brenner 2 bildet dann eine Hauptstufe,
während
die Nebengruppe der Brenner 2 eine Nebenstufe bildet. Beispielsweise
kann die Hauptstufe eine Vormischstufe eines Vormischbrenners sein,
während
die Nebenstufe eine Pilotstufe ist, die z.B. in Form einer Lanze im
Vormischbrenner ausgebildet sein kann. Dementsprechend zeigt 3 beispielhaft
einen Vormischbrenner, dessen Vormischstufe den Hauptbrenner 4 bildet
und dessen Pilotstufe den Nebenbrenner 5 bildet. Die Brennkammer 1 weist üblicher weise
mehrere derartige Vormischbrenner auf, wodurch auch ein Mehr-Brenner-System vorliegt.
Der Nebenbrenner 5 der Pilotstufe erzeugt eine Pilotflamme 16,
die im wesentlichen zur Stabilisierung der Flammenfront dient. Im
Unterschied dazu erzeugt der Hauptbrenner 4 der Vormischstufe
einer Vormischflamme 17. Während die Vormischflamme 17 in
der Regel zu relativ niedrigen Schadstoffemissionen E führt und
dafür vergleichsweise
hohe Druckpulsationen P erzeugt, verursacht die Pilotflamme 16 höhere Schadstoffemissionen
E bei gleichzeitig niedrigeren Druckpulsationen P.
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Das
zuvor beschriebene Regelungskonzept kann nun ohne weiteres auf das
hier gezeigte mehrstufige Brennerprinzip angewendet werden, um auch hier
die Brennkammer 1 möglichst
nahe an der mageren Löschgrenze λL sicher
betreiben zu können.
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- 1
- Brennkammer
- 2
- Brenner
- 3
- Brennraum
- 4
- Hauptbrenner
- 5
- Nebenbrenner
- 6
- Brennstoffversorgungsanlage
- 7
- Brennstoffgesamtstrom
- 8
- Brennstoffhauptstrom
- 9
- Brennstoffnebenstrom
- 10
- Brennstoffeinzelstrom
- 11
- Hauptbrennstoffeinzelstrom
- 12
- Nebenbrennstoffeinzelstrom
- 13
- Steuereinrichtung
- 14
- Pulsationssensor
- 15
- Emissionssensor
- 16
- Pilotflamme
- 17
- Vormischflamme
- P
- Druckpulsation
- P(λ)
- Pulsationsverlauf
- Pmax
- Maximalwert
für die
Druckpulsationen
- Pmin
- Minimalwert
für die
Druckpulsationen
- E
- Schadstoffemission
- E(λ)
- Emissionsverlauf
- Emax
- Maximalwert
für die
Schadstoffemissionen
- Emin
- Minimalwert
für die
Schadstoffemissionen
- λ
- Brennstoff/Oxidator-Verhältnis
- λL
- magere
Löschgrenze
- F
- Betriebsfenster