DE102004034751B4 - Verfahren und Vorrichtung zur Korrektur von Bildverzerrungen bei digitalen Bildaufnahmen - Google Patents
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Abstract
Verfahren
zur Korrektur von Bildverzerrungen bei digitalen Bildaufnahmen mit
einer elektronischen Bildaufnahmeeinrichtung, bei dem
– Kalibrierdaten der Bildaufnahmeeinrichtung bereitgestellt werden, aus denen durch die Bildaufnahmeeinrichtung verursachte Bildverzerrungen bestimmbar sind,
– vor der Durchführung der Bildaufnahmen aus den Kalibrierdaten und einem vorgebbaren Pixelraster für ein Ausgangsbild ein Korrekturdatensatz erstellt wird, der individuell für jedes Ausgangspixel (5) des Ausgangsbildes eine bestimmte Kombination von Aufnahmepixeln (6) der Bildaufnahmen und eine Rechenvorschrift zur Berechnung des Ausgangspixels (5) aus der Kombination von Aufnahmepixeln (6) angibt, und
– während oder nach der Durchführung der Bildaufnahmen jedes Ausgangspixel (5) durch Rückgriff auf den Korrekturdatensatz mit Hilfe der Rechenvorschrift aus den Aufnahmepixeln (6) berechnet und ausgegeben oder abgespeichert wird.
– Kalibrierdaten der Bildaufnahmeeinrichtung bereitgestellt werden, aus denen durch die Bildaufnahmeeinrichtung verursachte Bildverzerrungen bestimmbar sind,
– vor der Durchführung der Bildaufnahmen aus den Kalibrierdaten und einem vorgebbaren Pixelraster für ein Ausgangsbild ein Korrekturdatensatz erstellt wird, der individuell für jedes Ausgangspixel (5) des Ausgangsbildes eine bestimmte Kombination von Aufnahmepixeln (6) der Bildaufnahmen und eine Rechenvorschrift zur Berechnung des Ausgangspixels (5) aus der Kombination von Aufnahmepixeln (6) angibt, und
– während oder nach der Durchführung der Bildaufnahmen jedes Ausgangspixel (5) durch Rückgriff auf den Korrekturdatensatz mit Hilfe der Rechenvorschrift aus den Aufnahmepixeln (6) berechnet und ausgegeben oder abgespeichert wird.
Description
- Technisches Anwendungsgebiet
- Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zur Korrektur von Bildverzerrungen bei digitalen Bildaufnahmen mit einer elektronischen Bildaufnahmeeinrichtung, bei denen korrigierte Ausgangsbilder auf Basis von Kalibrierdaten der Bildaufnahmeeinrichtung berechnet werden.
- Bei einer digitalen Bildaufnahme können aufgrund einer ungenauen Positionierung der Bildaufnahmeeinrichtung relativ zum aufzuzeichnenden Objekt oder aufgrund von systematischen Fehlern in der Aufnahmeoptik Bildverzerrungen in der Bildaufnahme auftreten. Unter Bildverzerrung ist hierbei auch eine Verkippung, Verdrehung oder perspektivische Verzerrung des Bildes zu verstehen. Derartige Bildverzerrungen sind vor allem bei Bildaufnahmen störend, bei denen die Bilddaten mehrerer Kameras zu einem größeren Gesamtbild zusammengefügt werden sollen.
- Stand der Technik
- Bei dieser letztgenannten Technik, bei der mehrere Kameras beispielsweise ein flaches Bild auf einem Anzeigeschirm derart aufnehmen, dass jede Kamera nur einen Teil des Bildes erfasst, wobei die Teile an den Rändern überlappen, ist eine exakte mechanische Ausrichtung der Kameras zueinander in der Regel nicht effizient möglich. Daher enthalten die einzelnen Teilbildaufnahmen der Kameras unterschiedliche Bildverzerrungen, die vor dem Zusammenfügen der Teilbildaufnahmen zu einem größeren Gesamtbild korrigiert werden müssen. Diese Entzerrung wird üblicherweise mit einer interaktiven bildverarbeitenden Software durchgeführt, bei der der Benutzer die Teilbilder manuell korrigiert und anschließend zusammenfügt. Soll die Bildkorrektur automatisiert mit einem speziell dafür ausgebildeten Bildverarbeitungsalgorithmus durchgeführt werden, so erfordert dies eine erhebliche Rechenleistung.
- In der Druckschrift
EP 0701 225 B1 wird ein System offenbart, mit dem Bilder oder Beschriftungen auf einer Fläche, wie einer Tafel, einem Markerboard, einer Pintafel oder Ähnlichem, mit mindestens einer digitalen Kamera erfasst und in ein unverzerrtes digitales Abbild umgesetzt werden. Dabei wird die aufzunehmende Fläche mit mehreren, sich jeweils überlappenden Teilaufnahmen, so genannten „image tiles" erfasst. Diesen „image tiles" liegen unterschiedliche Projektionsgeometrien zugrunde, die zu verschiedenen perspektivischen Verzerrungen der „image tiles" führen. Zur Erstellung eines unverzerrten Gesamtabbildes der Fläche gilt es, die einzelnen „image tiles" derart zu korrigieren und zusammenzusetzen, dass die perspektivischen Verzerrungen korrigiert werden und sich das gewünschte unverzerrte hochaufgelöste digitale Gesamtabbild ergibt. - In der Druckschrift
EP 0 479 618 A2 werden ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zur Korrektur von vertikalen und/oder horizontalen Verzerrungen bei digitalen Bildaufnahmen mit einer elektronischen Bildaufnahmevorrichtung offenbart. Das Verfahren sowie die Vorrichtung werden dabei insbesondere in Verbindung mit ihrem Einsatz bei Computer-Tomographen beschrieben. Die Aufnahmeverzerrungen haben hierbei magnetische und/oder geometrische Ursachen und bilden sich als vertikale oder horizontale Verzeichnungen des Abbildes ab. Bei dem beschriebenen Verfahren zur Korrektur derartiger Verzerrungen werden zunächst Kalibrierdaten erzeugt. Hierfür wird ein Kalibierobjekt mit parallelen horizontalen und vertikalen Markierungen, bspw. Drähten, durch die Bildaufnahmevorrichtung abgebildet. Weist das dabei entstehende Abbild der vertikalen und horizontalen Markierungen Verzerrungen auf, gilt es diese zu korrigieren. Durch eine Auswertung des verzerrten Abbildes werden Kalibrierdaten in Form vertikaler und horizontaler Korrekturtabellen erstellt. Die Gesamtheit der Korrekturtabellen bildet wiederum einen Korrekturdatensatz, aus dem die durch die Bildaufnahmeeinrichtung verursachten Bildverzerrungen bestimmbar sind. - In der Druckschrift
EP 0 680 014 A2 werden ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Bilddatenverarbeitung offenbart, bei denen von mehreren Kameras Aufnahmen von einem Objekt gemacht und diese derart korrigiert und kombiniert werden, dass sie auf eine einzige ebene Fläche verzerrungsfrei projiziert werden können. Dabei sollen die projizierten Bilder auch derart korrigiert werden können, dass sie als von einem anderen Standpunkt als dem Kamerastandpunkt aus erfasst wirken. Somit können bei einer alternierenden Projektion stereoskopische Effekte erzielt werden. - Die Druckschrift
EP 0 610 863 A1 beschreibt ein bewegungsloses Kameraüberwachungssystem mit einem auflösenden Kamerasensor, einer Weitwinkellinse und einem Bildauswertesystem. Das System ermöglicht durch entsprechende Bildauswertung des vom Kamerasensor erzeugten Bildes synthetische Schwenk-, Kippbewegungen, Rotationen sowie Zoomfunktionen des ausgewählten Blickwinkelbereichs, ohne dass es hierzu einer mechanischen Bewegung der Kamera bedarf. - Aus der Druckschrift
EP 0 623 884 A2 geht ein Verfahren zum quantitativen Bestimmen der Verzerrungen von mittels eines Bildverstärkers erzeugten Röntgenaufnahmen hervor, bei dem zunächst ein verzerrtes Röntgen-Testbild eines Testobjekts angefertigt und die Koordinaten einer Anzahl diskreter Bildpunkte in dem Testbild gemessen werden, die innerhalb des Testobjektes Objektpunkten mit definierter Lage und von ihrer Umgebung deutlich abweichende Absorption zugeordnet sind. Durch das beschriebene Verfahren ist die Korrektur auch stärkerer Bildverzerrungen möglich. - In der Druckschrift US 2003/0048959 A1 wird ein Verfahren sowie eine Vorrichtung angegeben, mit denen perspektivische Verzerrungen beim Zusammensetzen von aus unterschiedlichen Perspektiven aufgenommenen Bildern zu einem Bild korrigiert werden können.
- Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zur schnellen automatischen Korrektur von Bildverzerrungen bei digitalen Bildaufnahmen mit ein oder mehreren elektronischen Bildaufnahmeeinrichtungen anzugeben.
- Darstellung der Erfindung
- Die Aufgabe wird mit dem Verfahren sowie der Vorrichtung gemäß den Patentansprüchen 1 und 7 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens sowie der Vorrichtung sind Gegenstand der Unteransprüche oder lassen sich der nachfolgenden Beschreibung sowie den Ausführungsbeispielen entnehmen.
- Bei dem vorliegenden Verfahren werden Kalibrierdaten der jeweiligen Bildaufnahmeeinrichtung bereitgestellt, aus denen durch die Bildaufnahmeeinrichtung verursachte Bildverzerrungen bestimmbar sind. Diese Kalibrierdaten können beispielsweise aus einer Bildaufnahme einer Kalibriervorlage mit der Bildaufnahmeeinrichtung und Auswertung der Bilddaten dieser Bildaufnahme erhalten werden. Die Kalibrierdaten lassen sich bei exakter Kenntnis der geometrischen Position und Orientierung der Bildaufnahmeeinrichtung, insbesondere einer Kamera, relativ zum aufzunehmenden Objekt auch aus diesen Positions- und Orientierungsdaten gewinnen, falls eventuelle Bildfehler der Aufnahmeoptik der Bildaufnahmeeinrichtung keine Rolle spielen. Vor der Durchführung der Bildaufnahmen des aufzunehmenden Objektes wird aus den Kalibrierdaten und einem vorgebbaren Pixelraster für ein Ausgangsbild ein Korrekturdatensatz erstellt, der individuell für jedes Ausgangspixel des Ausgangsbildes eine bestimmte Kombination von Aufnahmepixeln der Bildaufnahmen und eine Rechenvorschrift zur Berechnung des Ausgangspixels aus der Kombination von Aufnahmepixeln angibt.
- Bei dem Verfahren kann somit die gewünschte Pixelzahl bzw. das gewünschte Pixelraster angegeben werden, mit dem das Ausgangsbild, d.h. das nach der Korrektur von Bildverzerrungen in der Bildaufnahme erhaltene Bild, ausgegeben werden soll. Das Pixelraster kann dabei identisch dem Pixelraster der Bildaufnahme oder auch gröber als dieses sein. Abhängig von dem gewählten Pixelraster werden auf Basis der Kalibrierdaten, die beispielsweise das Maß der Verdrehung der Bildaufnahmen gegenüber einer Solllage angeben, die Kombinationen von Aufnahmepixeln für jedes Ausgangspixel sowie die Rechenvorschrift zur Berechnung des Ausgangspixels aus der Kombination von Aufnahmepixeln festgelegt. Somit steht für jede Bildaufnahmeeinrichtung und Aufnahmegeometrie ein Kalibrierdatensatz zur Verfügung, auf dessen Basis aus der Bildaufnahme das (korrigierte) Ausgangsbild unmittelbar berechnet werden kann. Die Berechnung der Ausgangspixel kann dabei nach oder noch während der jeweiligen Bildaufnahme erfolgen.
- Die gesonderte Berechnung jedes einzelnen Ausgangspixels aus nur wenigen Aufnahmepixeln mit einer einfachen Rechenvorschrift ermöglicht dabei eine Echtzeitkorrektur der Bildaufnahme noch während dem Auslesevorgang der Aufnahmepixel aus dem Kamerasensor.
- Hierzu müssen lediglich die für das jeweilige Ausgangspixel im Korrekturdatensatz zur Berechnung angeführten Aufnahmepixel bereits ausgelesen sein. Beim zeilenweisen Auslesen eines CCD-Bildaufnahmesensors kann somit abhängig von der Verkippung bereits nach dem Auslesen weniger Zeilen parallel zum weiteren Auslesevorgang die Berechnung der Ausgangspixel durchgeführt werden.
- Vorzugsweise wird als Kombination von Aufnahmepixeln eine Gruppe von zusammenhängenden Aufnahmepixeln gewählt, die sich bei einer Projektion des Pixelrasters des Ausgangsbildes auf das Pixelraster der Bildaufnahme mit dem jeweils zu berechnenden Ausgangspixel überschneiden. In einem einfachen Fall einer lediglich geringfügigen Verdrehung der Bildaufnahme und einem zum Aufnahmeraster identischen Raster des Ausgangsbildes umfasst diese Kombination 2 × 2 Aufnahmepixel. Die Rechenvorschrift zur Berechnung des Ausgangspixels aus der Kombination von Aufnahmepixeln ist dabei vorzugsweise eine gewichtete Mittelung über die Aufnahmepixel, die dem Überdeckungsbereich des jeweiligen Aufnahmepixels mit dem Ausgangspixel Rechnung trägt. Je größer der Überdeckungsbereich ist, desto stärker gewichtet geht dieses Aufnahmepixel in die Mittelung ein.
- Die vorliegende Vorrichtung umfasst demgemäß einen digitalen Eingangsbildspeicher zur Speicherung zumindest von Teilen der mit der elektronischen Bildaufnahmeeinrichtung gemachten Bildaufnahmen, einen Korrekturspeicher, in dem ein Korrekturdatensatz abgespeichert ist, der für jedes Ausgangspixel eines Ausgangsbildes eine bestimmte Kombination von Aufnahme pixeln der Bildaufnahmen und eine Rechenvorschrift zur Berechnung des Ausgangspixels aus der Kombination von Eingangspixeln angibt, sowie eine mit dem Eingangsbildspeicher und dem Korrekturspeicher verbundene Recheneinheit. Die Recheneinheit ist so ausgebildet, dass sie noch während oder nach der Speicherung jeder Bildaufnahme die Ausgangspixel durch Rückgriff auf den Korrekturdatensatz mit Hilfe der Rechenvorschrift aus den Aufnahmepixeln berechnet und ausgibt und/oder in einem mit der Recheneinheit verbundenen optionalen Ausgangsbildspeicher ablegt. Der Eingangsbildspeicher kann dabei ebenso wie die gesamte Vorrichtung als Teil der Bildaufnahmeeinrichtung ausgebildet sein.
- Mit dem vorliegenden Verfahren sowie der zugehörigen Vorrichtung lassen sich aufgrund der Aufnahmeanordnung verkippte, verdrehte, perspektivisch oder auf sonstige Weise systematisch verzerrte Bildaufnahmen automatisch und effizient korrigieren. Es kann sich hierbei sowohl um durch die Aufnahmeanordnung oder durch mechanische Gegebenheiten hervorgerufene Verzerrungen als auch um durch den optischen Aufbau verursachte Verzerrungen handeln, wie beispielsweise bei Ungleichmäßigkeiten der Abbildungsoptik oder einer unebenen Aufnahmefläche. Zusätzlich lassen sich auch defekte Pixel auf die gleiche Art und Weise ausschließen, so dass sie nicht in die Berechnung der Ausgangspixel eingehen. Die Korrektur der Daten kann dabei in Echtzeit erfolgen. Damit ist es möglich, die Daten mehrerer Kameramodule gleichzeitig und parallel zu entzerren und direkt zu einem größeren Bild zusammensetzen. Das Verfahren und die Vorrichtung ermöglichen somit bei einer Verarbeitung in Echtzeit die direkte Bereitstellung korrigierter Daten, auch eines bereits zusammengesetzten Bildes, so dass ein nachfolgender Bildverarbeitungs-Computer direkt mit den bereits korrigierten Daten arbeiten kann.
- Eine besondere Anwendung des vorliegenden Verfahrens sowie der zugehörigen Vorrichtung bietet sich bei der Bildaufnahme eines auf einem Röntgen-Leuchtschirm dargstellten Bildes. Hierbei werden mit mehreren Kameras gleichzeitig mehrere Teilbilder des Röntgen-Leuchtschirms aufgezeichnet und anschließend zum Gesamtbild zusammengesetzt. Mit dem vorliegenden Verfahren und der zugehörigen Vorrichtung lässt sich bei diesem Vorgang die Korrektur der Bildverzerrung der einzelnen Teilbilder automatisch schnell und effizient durchführen.
- Kurze Beschreibung der Zeichnungen
- Das vorliegende Verfahren sowie die zugehörige Vorrichtung werden nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit den Zeichnungen nochmals kurz erläutert. Hierbei zeigen:
-
1 den schematischen Aufbau einer beispielhaften Ausgestaltung der vorliegenden Vorrichtung; -
2 schematisch ein Beispiel für die Projektion eines Ausgangspixels auf das Bildraster der Bildaufnahme; und -
3 ein Beispiel für die einzelnen Verfahrensschritte zur Durchführung des vorliegenden Verfahrens. - Wege zur Ausführung der Erfindung
- Die in
1 beispielhaft dargestellte Vorrichtung umfasst einen digitalen Eingangsbildspeicher1 , in dem das von der nicht dargestellten Bildaufnahmeeinrichtung aufgenommene Bild abgelegt wird. Der digitale Eingangsbildspeicher1 ist mit einer Recheneinheit2 verbunden, die die Korrekturen für die Erzeugung des Ausgangsbildes durchführt. Die Recheneinheit2 greift hierzu auf einen mit dieser verbundenen Korrekturspeicher3 zu, in dem der Korrekturdatensatz abgelegt ist. Das entsprechend dem Korrekturdatensatz entzerrte Ausgangsbild kann dann beispielsweise in einem Ausgangsbildspeicher4 abgelegt oder direkt ausgegeben werden. In letzterem Fall kann die Ausgabe sowohl an einen Monitor als auch an eine nachgeschaltete Verarbeitungseinheit erfolgen, in der eine Weiterverarbeitung der korrigierten Bilddaten entsprechend der jeweiligen Anwendung stattfindet. - Die Recheneinheit
2 liest hierbei für jedes zu erzeugende Ausgangspixel den Korrekturdatensatz und berechnet nach dem im Folgenden beschriebenen Verfahren den Wert für das entzerrte Ausgangspixel. Die Reihenfolge der erzeugten Ausgangspixel des Ausgangsbildes ist damit beliebig und wird allein von der Recheneinheit vorgegeben. - Der Korrekturalgorithmus beruht im vorliegenden Beispiel auf der Tatsache, dass das verzerrte Eingangsbild aus der Bildaufnahme auf einen aus rechteckigen Bildpunkten bestehenden rechteckigen Sensor projiziert wird. Das entzerrte Ausgangsbild weist ebenfalls ein entsprechendes rechteckiges Pixelraster auf. Selbstverständlich sind das vorliegende Verfahren sowie die zugehörige Vorrichtung jedoch nicht auf rechteckige Sensoren beschränkt.
- Für die Bestimmung des Wertes eines Ausgangspixels im Ausgangspixelraster reicht es aus, den Wert einer zusammenhängenden Umgebung von beispielsweise 2 × 2 Bildpunkten bzw. Pixeln im Eingangspixelraster geeignet zu mitteln. Für jedes Ausgangspixel existiert eine entsprechende Umgebung im Eingangsbild, die das in das Eingangsbild projizierte Ausgangspixel umschließt, wobei jedes Eingangspixel dieser Umgebung eine teilweise Überdeckung mit dem Ausgangspixel aufweist. Die Größe der Umgebung hängt unter anderem vom Verhältnis der Pixelgrößen von Eingangs- und Ausgangspixeln ab. Sind diese ungefähr gleich groß und ist eine die Bildverzerrung auslösende Verkippung gering, so ist eine Umgebung von 2 × 2 Pixeln für die Berechnung ausreichend. Die Berechnung des Ausgangspixels aus diesen Eingangspixeln kann beispielsweise mittels bilinearer Interpolation erfolgen. Dabei ist lediglich eine Addition der mit Gewichtungsfaktoren multiplizierten Pixelwerte der Eingangspixel erforderlich.
-
2 zeigt schematisch die Projektion eines Ausgangspixels5 auf einen Ausschnitt des Bildrasters der Bildaufnahme, in dem vier Eingangs- oder Aufnahmepixel6 zu erkennen sind. Die Verzerrung besteht in diesem Fall aus einer Verdrehung der Bildaufnahme. In diesem Fall lässt sich das Ausgangspixel5 aus den dargestellten vier Eingangspixeln6 berechnen, wobei die Gewichtungsfaktoren jeweils der anteiligen Fläche entsprechen, mit denen sich das Ausgangspixel5 mit dem jeweiligen Eingangspixel6 überschneidet. Die Summe der Gewichtungen der Pixel des Eingangsbildes ist auf 100% normiert. - Der Korrekturspeicher
3 in der Vorrichtung gemäß1 enthält daher für jedes Ausgangspixel5 des entzerrten Ausgangsbildes die Pixelkoordinaten der im Eingangsbild zugeordneten Umgebung geeigneter Größe sowie die Gewichtungen für die einzelnen Pixel dieser Umgebung. Die Recheneinheit2 ist dann in der Lage, diese Eingangspixel6 aus dem Eingangsbildspeicher1 auszulesen, mit den Gewichtungen zu multiplizieren und zu addieren, um anschließend die berechneten Ausgangspixel5 auszugeben. Die gesamte Vorrichtung ist dabei vorzugsweise in Hardware realisiert. - Die einzelnen Schritte der Bildkorrektur sind in
3 nochmals in der entsprechenden Abfolge dargestellt.
Claims (8)
- Verfahren zur Korrektur von Bildverzerrungen bei digitalen Bildaufnahmen mit einer elektronischen Bildaufnahmeeinrichtung, bei dem – Kalibrierdaten der Bildaufnahmeeinrichtung bereitgestellt werden, aus denen durch die Bildaufnahmeeinrichtung verursachte Bildverzerrungen bestimmbar sind, – vor der Durchführung der Bildaufnahmen aus den Kalibrierdaten und einem vorgebbaren Pixelraster für ein Ausgangsbild ein Korrekturdatensatz erstellt wird, der individuell für jedes Ausgangspixel (
5 ) des Ausgangsbildes eine bestimmte Kombination von Aufnahmepixeln (6 ) der Bildaufnahmen und eine Rechenvorschrift zur Berechnung des Ausgangspixels (5 ) aus der Kombination von Aufnahmepixeln (6 ) angibt, und – während oder nach der Durchführung der Bildaufnahmen jedes Ausgangspixel (5 ) durch Rückgriff auf den Korrekturdatensatz mit Hilfe der Rechenvorschrift aus den Aufnahmepixeln (6 ) berechnet und ausgegeben oder abgespeichert wird. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kalibrierdaten der Bildaufnahmeeinrichtung durch eine Kalibrierbildaufnahme einer Kalibriervorlage und Auswertung von Bilddaten dieser Kalibrierbildaufnahme erhalten werden.
- Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Erstellung des Korrekturdatensatzes als Kombination von Aufnahmepixeln (
6 ) jeweils die zusammenhängenden Aufnahmepixel (6 ) gewählt werden, die sich bei einer Projektion des Pixelrasters des Ausgangsbildes auf die Bildaufnahme mit dem jeweiligen Ausgangspixel (5 ) überschneiden. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Rechenvorschrift eine gewichtete Mittelung über die Aufnahmepixel (
6 ) der jeweiligen Kombination von Aufnahmepixeln (6 ) umfasst. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Berechnung der Ausgangspixel (
5 ) aus den Aufnahmepixeln (6 ) während der Durchführung der Bildaufnahmen in Echtzeit erfolgt. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass mit mehreren elektronischen Bildaufnahmeeinrichtungen mehrere aneinandergrenzende oder sich überschneidende Bildaufnahmen aufgezeichnet und nach Berechnung der Ausgangspixel (
5 ) aus den Aufnahmepixeln (6 ) mittels der jeweiligen Korrekturdatensätze aus den Ausgangsbildern ein zusammenhängendes Gesamtbild erzeugt wird. - Vorrichtung zur Korrektur von Bildverzerrungen bei digitalen Bildaufnahmen, mit einem Eingangsbild speicher (
1 ) zur Speicherung der Bildaufnahmen oder Teilen davon, einem Korrekturspeicher (3 ), in dem ein Korrekturdatensatz abgespeichert ist, der für jedes Ausgangspixel (5 ) eines Ausgangsbildes eine bestimmte Kombination von Aufnahmepixeln (6 ) der Bildaufnahmen und eine Rechenvorschrift zur Berechnung des Ausgangspixels (5 ) aus der Kombination von Aufnahmepixeln (6 ) angibt, einer mit dem Eingangsbildspeicher (1 ) und dem Korrekturspeicher (3 ) verbundenen Recheneinheit (2 ), die so ausgebildet ist, dass sie die Ausgangspixel (5 ) durch Rückgriff auf den Korrekturdatensatz mit Hilfe der Rechenvorschrift aus den Aufnahmepixeln (6 ) berechnet und ausgibt und/oder in einem mit der Recheneinheit (2 ) verbundenen Ausgangsbildspeicher (4 ) ablegt. - Verwendung des Verfahrens und der Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7 zur Korrektur von Bildverzerrungen bei Teilbildaufnahmen eines Röntgenleuchtschirms mit mehreren elektronischen Bildaufnahmeeinrichtungen, die zu einem Gesamtbild zusammengesetzt werden.
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