DE102004029361B3 - Anordnung mit zwei elektrischen oder elektromechanischen Komponenten, die über Verbindungsfahnen eines Leadframes miteinander verbunden sind - Google Patents
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Abstract
Um den Abstand von elektrischen oder elektromechanischen Komponenten, die über Verbindungsfahnen eines Leadframes miteinander verbunden sind, auf einfache Weise je nach Anforderung einstellen zu können, ist im Bereich zwischen den Komponenten (1, 2) an den Verbindungsfahnen (3) eine Drehwelle (4) angebracht, vorzugsweise aus Kunststoff angespritzt, die ein abschnittsweises Auufwickeln der Verbindungsfahnen (3) und somit ein Einstellen des Abstandes zwischen den beiden Komponenten (1, 2) ermöglicht.
Description
- Anordnung mit zwei elektrischen oder elektromechanischen Komponenten, die über Verbindungsfahnen eines Leadframes miteinander verbunden sind
- In der Industrie oder beim Automobilbau kommen elektrische und elektromechanische Komponenten zur Anwendung, deren Bauteile zunächst auf einem Stanzgitter, dem so genannten Leadframe, aufgebracht und mit den darin enthaltenen späteren Anschluss- oder Verbindungsfahnen beispielsweise durch Schweißen oder Bonden verbunden werden, bevor sie beispielsweise durch Spritzgießen gekapselt werden. Die in dem Leadframe zur mechanischen Stabilisierung während des Herstellungsprozesses durch Stege oder Rahmenteile miteinander verbundenen Anschluss- oder Verbindungsfahnen werden schließlich freigestanzt und gegebenenfalls in vorgegebene Positionen gebogen.
- Bei miteinander verbundenen Komponentenpaaren, wie z. B. einem Aktor mit Steckverbinder oder einem Sensor mit Sensorelektronik, kann es erforderlich sein, dass die beiden Komponenten je nach Anwendungsfall, z.B. je nach Automobiltyp, in dem sie zum Einsatz kommen, in unterschiedlichem Abstand voneinander angeordnet werden. Daher mussten bisher für die unterschiedlichen Anwendungsfälle unterschiedlich große Leadframes und entsprechend unterschiedliche Spritzgieß-, Stanz- und Biegewerkzeuge vorgesehen werden oder die Komponenten wurden zunächst mit vergleichsweise langen Anschlussfahnen ausgerüstet, welche dann je nach Anwendungsfall zunächst auf das erforderliche Maß gekürzt und dann zu Verbindungsfahnen zwischen den Komponenten miteinander verschweißt wurden.
- Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Herstellung von unterschiedlich voneinander beabstandeten Komponenten, die über Verbindungsfahnen eines Leadframes miteinander verbunden sind, zu vereinfachen.
- Gemäß der Erfindung wird die Aufgabe gelöst durch eine Anordnung mit zwei elektrischen oder elektromechanischen Komponenten, die über Verbindungsfahnen eines beiden Komponenten gemeinsamen Leadframes miteinander verbunden sind, wobei im Bereich zwischen den beiden Komponenten an den Verbindungsfahnen eine Drehwelle angebracht ist, durch deren Drehachse hindurch die Verbindungsfahnen verlaufen. Durch Drehen der Drehwelle werden die Verbindungsfahnen abschnittsweise auf dieser aufgewickelt, so dass dadurch der Abstand der Komponenten zueinander individuell eingestellt werden kann. Unabhängig von dem gewünschten Abstand der Komponenten wird zur Herstellung des Komponentenpaares nur ein einziger Leadframe benötigt.
- Es ist denkbar, dass die Drehwelle aus zwei Halbzylindern besteht, zwischen denen die Verbindungsfahnen eingeklemmt sind und dann aufgewickelt werden, wobei anschließend die Halbzylinder wieder entfernt werden können. Vorzugsweise ist jedoch die Drehwelle aus Kunststoff auf den Verbindungsfahnen aufgespritzt.
- Um die Verbindungsfahnen um eine vorgegebene Länge exakt auf der Drehwelle aufwickeln zu können, weist die Drehwelle vorzugsweise an einem Ende eine Aufnahme für ein Drehwerkzeug und an dem anderen Ende einen Lagerzapfen auf. Bei dem Drehwerkzeug kann es sich beispielsweise um einen Schrittmotor mit Getriebe handeln. Der Lagerzapfen dient zur Fixierung des anderen Endes der Drehwelle während des Wickelvorganges in einem festen Lager.
- Der Wickelvorgang lässt sich dadurch erleichtern und präzisieren, dass die Drehwelle umlaufende Nuten enthält, die beim Drehen der Drehwelle die dabei aufgewickelten Abschnitte der Verbindungsfahnen aufnehmen.
- Am Ende des Wickelvorgangs lässt sich eine endgültige Fixierung der aufgewickelten Verbindungsfahnenabschnitte und damit des Abstandes zwischen den Komponenten dadurch erreichen, dass ein zweiteiliges, die Drehwelle beiderseits der Verbindungsfahnen mit konkaven Flächen umschließendes Presswerkzeug die nach dem Drehen der Drehwelle auf dieser aufgewickelten Abschnitte der Verbindungsfahnen in die Drehwelle, vorzugsweise die darin enthaltenen Nuten, einpresst.
- Da zum Aufwickeln der Verbindungsfahnen auf der Drehwelle zumindest anfänglich ein sehr hohes Drehmoment erforderlich ist, kann der Wickelvorgang dadurch unterstützt werden, dass an den Komponenten pneumatisch betätigbare Zylinderkolben angreifen, die beim Drehen der Drehwelle die Komponenten aufeinander zu drücken. Darüber hinaus können die Verbindungsfahnen an der zum Anbringen der Drehwelle vorgesehenen Stelle zuvor in geeigneter Weise vorgebogen werden, um das Anwickeln zu erleichtern.
- Zur weiteren Erläuterung wird im Folgenden auf die Figuren der Zeichnung Bezug genommen; im Einzelnen zeigen:
-
1 ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Anordnung und die -
2 und3 ein Beispiel für die Ausführung des Wickelvorganges. -
1 zeigt eine erste elektrische oder elektromechanische Komponente1 und eine zweite Komponente2 , beispielsweise einen Sensor und ein Steckerteil, die über Verbindungsfahnen3 eines Leadframes miteinander verbunden sind. Die Komponenten1 und2 können bereits gekapselt sein; sie können sich aber auch noch in einem unfertigen Zustand befinden, wobei der Leadframe in einem zur Aufnahme der Komponentenbauteile dienenden Bauteilträger fixiert ist. Dementsprechend kann sich der Leadframe in einem Zustand vor dem Freistanzen der Verbindungsfahnen3 und anderer Anschlussfahnen befinden. Die Länge der Verbindungsfahnen3 ist so bemessen, dass die Komponenten1 und2 in einem vorgegebenen maximalen Abstand zueinander liegen. Zwischen den beiden Komponenten1 und2 , vorzugsweise auf halbem Wege, ist auf den Verbindungsfahnen3 eine Drehwelle4 , vorzugsweise in Form eines Spritzgießteils aus Kunststoff, aufgebracht, wobei die Verbindungsfahnen3 durch die Drehwelle4 und deren Drehachse hindurch verlaufen. Dort, wo sich die Verbindungsfahnen3 befinden, weist die Drehwelle4 umlaufende Nuten5 auf. An einem Ende ist die Drehwelle4 mit einer Aufnahme6 , hier einer Sechskantaufnahme, zum vorübergehenden Anschluss eines Drehwerkzeuges7 versehen. Bei dem Drehwerkzeug7 handelt es sich um einen Schrittmotor mit Getriebe, der eine Drehung der Drehwelle5 um eine vorgegebene Anzahl von Winkelinkrementen ermöglicht. An den anderen Enden weist die Drehwelle4 einen Lagerzapfen8 zur vorübergehenden Lagerung in einem feststehenden Lager9 auf. Das Lager9 ist zweiteilig ausgebildet, wobei ein Teil zum Einlegen bzw. Entfernen der Drehwelle4 lösbar angeordnet ist. -
2 zeigt die beiden Komponenten1 ,2 mit den Verbindungsfahnen und der aufgespritzten Drehwelle4 vor der Einstellung des jeweils gewünschten Abstandes zwischen beiden Komponenten1 und2 . Die Komponenten1 und2 sind auf Führungsflächen10 und11 beweglich gelagert und können durch Niederhalter12 und13 nach unten auf die Führungsflächen10 und11 gedrückt werden. Ferner sind zwei Zylinderkolben14 und15 vorgesehen, die die beiden Komponenten1 und2 aufeinander zu drücken können. -
3 zeigt, wie durch Drehen der Drehwelle4 die Verbindungsfahnen3 auf dieser in einer vorgegebenen Länge aufgewickelt werden und dadurch der Abstand zwischen den beiden Komponenten1 und2 verkürzt und auf eine vorgegebene Länge eingestellt wird. Während des Wickelvorganges werden die Komponenten1 und2 durch die Niederhalter12 und13 nach unten auf die Führungsflächen10 und11 gedrückt. Der Wickelvorgang wird dadurch unterstützt, dass die Zylinderkolben14 und15 die Komponenten1 und2 aufeinander zu drücken. Am Ende des Wickelvorgangs umschließt ein zweiteiliges Presswerkzeug16 die Drehwelle4 von oben und unten mit zwei konkaven Flächen17 und18 und presst dabei die aufgewickelten Abschnitte der Verbindungsfahnen3 in die Nuten5 der Drehwelle4 . - Das Drehwerkzeug
7 , das lösbare Teil des Lagers9 , die Niederhalter12 und13 , die Zylinderkolben14 und15 und das Presswerkzeug16 sind automatisch, dabei insbesondere elektromotorisch oder pneumatisch betätigbar.
Claims (7)
- Anordnung mit zwei elektrischen oder elektromechanischen Komponenten (
1 ,2 ), die über Verbindungsfahnen (3 ) eines beiden Komponenten (1 ,2 ) gemeinsamen Leadframes miteinander verbunden sind, wobei im Bereich zwischen den beiden Komponenten (1 ,2 ) an den Verbindungsfahnen (3 ) eine Drehwelle (4 ) angebracht ist, durch deren Drehachse hindurch die Verbindungsfahnen (3 ) verlaufen. - Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehwelle (
4 ) aus Kunststoff auf den Verbindungsfahnen (3 ) aufgespritzt ist. - Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehwelle an einem Ende eine Aufnahme (
6 ) für ein Drehwerkzeug (7 ) aufweist. - Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehwelle (
4 ) an dem anderen Ende einen Lagerzapfen (8 ) aufweist. - Anordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehwelle (
4 ) umlaufende Nuten (5 ) enthält, die beim Drehen der Drehwelle (4 ) die dabei aufgewickelten Abschnitte der Verbindungsfahnen (3 ) aufnehmen. - Anordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch ein zweiteiliges, die Drehwelle (
4 ) beiderseits der Verbindungsfahnen (3 ) mit konkaven Flächen (17 ,18 ) umschließendes Presswerkzeug, zum Einpressen der nach dem Drehen der Welle (4 ) auf dieser aufgewickelten Abschnitte der Verbindungsfahnen (3 ) in die Drehwelle (4 ). - Anordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch an den Komponenten (
1 ,2 ) angreifende, pneumatisch betätigbare Zylinderkolben (14 ,15 ), die beim Drehen der Drehwelle (4 ) die Komponenten (1 ,2 ) aufeinander zu drücken.
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