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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren sowie eine
Vorrichtung zum Vermessen eines Oberflächenprofils einer Probe, welche prozessiertes
Halbleitermaterial enthält,
also insbesondere ein Halbleiter-Wafer oder ein Teil eines Halbleiter-Wafers
ist.
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Bei
der Herstellung von Halbleiterbauelementen wie beispielsweise DRAM-Speicherbausteinen
("Dynamic Random
Access Memory",
dynamischer Schreib-Lese-Speicher mit wahlfreiem Zugriff), Logischen
Schaltungen, optoelektronischen Bauelementen oder MEMS ("Micro-Electro-Mechanical
Systems", Mikroelektromechanische
Systeme) werden die zugehörigen
integrierten Schaltungen zunächst auf
Waferebene prozessiert. Nach Beendigung der Fertigungsschritte wird
der Wafer in Chips vereinzelt, die jeweils die entsprechenden Schaltungen
enthalten, und zur Herstellung der Halbleiterbauelemente in geeignete
Gehäuse
verpackt.
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Zur
Herstellung von DRAM-Speicherbausteinen durchläuft der Wafer beispielsweise
eine Vielzahl von Strukturierungsschritten, bei denen unter anderem
Schichten abgeschieden und insbesondere Vertiefungen in die Substratoberfläche geätzt werden.
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7A zeigt
eine beispielhafte Querschnittsansicht durch einen zu einer DRAM-Speicherzelle gehörenden Grabenkondensator
nach Durchführung des
sogenannten Recess 2-Ätzschritts.
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In 7A ist
auf der Oberfläche
eines Silizium-Wafers 1 eine Si3N4-Schicht 10 abgeschieden. In die
sich ergebende Oberfläche 3 sind
Kondensatorgräben 11 geätzt, an
deren Rand jeweils nach Ausbildung einer unteren Kondensatorelektrode
(nicht gezeigt), eines Kondensatordielektrikums (nicht gezeigt),
und einer oberen Kondensatorelektrode 15 jeweils ein SiO2-Spacer 12 gebildet ist, der im
fertigen Speicherkondensator als Isolationskragen wirkt. Der sich
ergebende Graben wird mit einer Polysiliziumfüllung 13 gefüllt, und
im Recess 2-Ätzschritt
zur Vorbereitung der Kontaktbereiche zum Anschließen des Speicherkondensators
an den Auswahltransistor zurückgeätzt, so
dass sich die in 7A gezeigte Vertiefung 14 der
Tiefe R2 mit der Grabenbreite d ergibt.
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Für die Weiterentwicklung
bestehender Prozesse und Produkte sind Metrologie-Verfahren von besonderer
Bedeutung. Durch sie wird beispielsweise nach Durchführung des
Recess 2-Ätzschritts überprüft, ob die
geätzte
Vertiefung die vorgegebene Tiefe und Breite aufweist, ob der Boden
flach geätzt ist
oder Auswölbungen
aufweist. Ferner können durch
Metrologie-Verfahren
auftretende Verunreinigungen, beispielsweise beim Ätzen nicht
vollständig entfernte
Bereiche, nachgewiesen werden. Die durch die Metrologie-Verfahren
gewonnenen Erkenntnisse dienen einerseits der Überwachung der einzelnen Prozessschritte,
um sicherzustellen, dass die prozessierten Strukturen die notwendigen
Anforderungen erfüllen,
andererseits der Prozessoptimierung, da beispielsweise aufgrund
der gewonnenen Erkenntnisse für
nachfolgend zu bearbeitende Wafer die Ätzparameter verändert werden.
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Derzeit übliche Metrologie-Verfahren
umfassen insbesondere die Rasterkraftmikroskopie und andere Rastersondenverfahren
und die physikalische Fehleranalyse, die insbesondere die Rasterelektronenmikroskopie
oder FIB-Verfahren ("focussed ion beam", Untersuchung mit
fokussierten Ionenstrahlen) umfassen. Gerade die Verfahren der physikalischen
Fehleranalyse geben zwar ein tatsächliches Bild oder Profil der
erzeugten Strukturen, sie haben aber insbesondere den Nachteil,
dass für
die Durchführung
derartiger Untersuchungsverfahren der Wafer zerstört werden
muß, wodurch
die praktische Anwendbarkeit eingeschränkt wird.
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Weitere
gebräuchliche
Meßverfahren
sind beispielsweise die IRSE (spektroskopische Ellipsometrie mit
Infrarot-Strahlen) und Streuverfahren (Spectroscopic Scatterometry
oder Specular Spectroscopic Scatterometry). Durch die IRSE-Verfahren läßt sich
zwar die Tiefe in vertikalen Strukturen ermitteln, die Vermessung
von Profilen ist jedoch nicht möglich.
Durch Streuverfahren lassen sich Profile zuverlässig rekonstruieren, solange
die Strukturen ihre periodische Anordnung beibehalten und sie einen einfachen
Aufbau haben.
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Bei
der Verwendung der erwähnten
Meßverfahren
tritt darüber
hinaus auch das Problem auf, dass die strukturierten Gebiete verschiedenartige Materialien
mit unterschiedlichen Eigenschaften enthalten. So beeinflussen bei
der Untersuchung der in 7A gezeigten
Gräben
die jeweiligen Eigenschaften der Isolatorschichten 10, 12 und
der Polysiliziumfüllungen 13, 15 das
Meßergebnis
und müssen
auch – bei
Verwendung von beispielsweise Streuverfahren – bei der Modellierung berücksichtigt
werden.
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Zur
Erhöhung
der Speicherkapazität
von DRAM-Speicherzellen ist es notwendig, immer kleinere Strukturgrößen einzuführen und
beispielsweise Vertiefungen immer tiefer zu ätzen. Dadurch wird beispielsweise
in 7A die Grabenbreite
d immer kleiner, und die Tiefe R2 und das
Aspektverhältnis,
das heißt
das Verhältnis
von Grabentiefe zu Grabenbreite, nimmt stark zu.
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Auch
nimmt der Aufbau beispielsweise von Kondensatorgräben an Komplexität zu, da
innerhalb der Gräben
einseitig Strukturen gebildet werden.
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Dies
ist beispielhaft in 7B gezeigt.
In 7B ist innerhalb
eines Kondensatorgrabens 11, der teilweise mit einem Polysilizium-Material 13 aufgefüllt ist,
einseitig eine Struktur 16 aus beispielsweise SiO2 gebildet. Die Breite d des Kondensatorgrabens 11 beträgt beispielsweise
90 nm, die Breite der Struktur 16 beträgt 50 nm, so dass der untere
Grabenbereich eine Breite b von 40 nm hat. Die Tiefe R des Grabens 11 beträgt beispielsweise
380 nm.
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Wendet
man die derzeit üblichen
Metrologieverfahren auf derartige Strukturen an, so treten verschiedene
Probleme auf. Beispielsweise wird es aufgrund der Auswertealgorithmen
des Rasterkraftmikroskops schwierig, Gräben mit einer Breite d von
kleiner als 70 nm zu vermessen. Ferner verfälschen die Spitzenform der
Sonde sowie der verwendete Abtastmechanismus das Meßergebnis.
Darüber
hinaus ist es unmöglich,
mit derzeit üblichen
Sonden des Rasterkraftmikroskops einen so schmalen Spalt wie den
in 7B gezeigten abzutasten.
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Ein
besonderes Problem ergibt sich, wenn beispielsweise eine wie in 7C dargestellte Struktur
vermessen werden soll. In 7C ist
in einem oberen Teil eines in einem Halbleiter-Substrats 1 gebildeten
Grabens 11 eine einseitige Struktur 16, beispielsweise
aus SiO2, derart ausgebildet, dass der sich
ergebende Grabendurchmesser in einem unteren Grabenteil größer als
in einem oberen Grabenteil ist. Als Folge ist es unmöglich, den
unteren Grabenteil dieser Struktur beispiels weise mit einem Rasterkraftmikroskop
zu vermessen, da der unter der Struktur 16 liegende Teil
für die
Sonde des Rasterkraftmikroskop nicht zugänglich ist.
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In
der
US 5,772,905 wird
ein lithografisches Verfahren zur Übertragung einer Struktur beschrieben,
bei dem ein Formstück
mit Nanostrukturen in seinem Oberflächenbereich in eine Resistschicht
auf einem Substrat eingedrückt
wird. Durch Ausüben
von Druck und Erwärmen
der Resistschicht auf eine Temperatur oberhalb der Glasübergangstemperatur
für eine
vorgegebene Zeitdauer und anschließendes Abkühlenlassen wird das auf dem
Formstück
definierte Muster in die Resistschicht übertragen. Durch eine geeignete
Nachbehandlung mit beispielsweise reaktivem Ionenätzen und
gegebenenfalls einem sich anschließenden Abscheideverfahren mit
darauffolgendem Lift-Off wird die Struktur des Formstücks in die Substratoberfläche übertragen.
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In
der
US 6,334,960 B1 wird
ein weiteres lithografisches Verfahren zur Übertragung einer Struktur von
einem Formstück
auf einen Halbleiterwafer beschrieben, bei dem der Halbleiterwafer
mit einer Polymer-Übertragungsschicht
und einer polymerisierbaren Flüssigkeit
bedeckt ist. Das Formstück
wird mit der polymerisierbaren Flüssigkeit in Kontakt gebracht,
und die polymerisierbare Flüssigkeit
wird durch Einstrahlung von UV-Licht
gehärtet.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
bereitzustellen, mit dem ein Oberflächenprofil, das Strukturen
mit immer größeren Aspektverhältnissen
und immer kleineren horizontalen Abmessungen enthält, zuverlässig vermessen
werden kann.
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Der
Erfindung liegt auch die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum
Vermessen eines Oberflächenprofils
einer Probe bereitzustellen.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird die Aufgabe durch ein Verfahren zum Vermessen eines Profils
einer Probenoberfläche,
wobei die Probe prozessiertes Halbleiter-Material enthält, gelöst, mit
den Schritten zum In-Kontakt-Bringen mindestens eines Teils der
Probenoberfläche
mit einem Übertragungsmaterial,
das unter geeigneten Umgebungsbedingungen verformbar und härtbar ist,
wobei dieser Schritt unter den geeigneten Umgebungsbedingungen so
ausgeführt
wird, dass ein Abdruck mindestens eines Teils des Oberflächenprofils
in das Übertragungsmaterial übertragen
wird, Trennen der Probenoberfläche
von dem Übertragungsmaterial,
wobei dieser Schritt geeignet ist, den Abdruck mindestens eines
Teils des Oberflächenprofils
freizulegen, Vermessen des freigelegten Abdrucks, wobei ein Meßergebnis
erhalten wird, Auswerten des Meßergebnisses,
wobei eine Information über
das Oberflächenprofil
erhalten wird.
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Die
vorliegende Erfindung stellt somit ein Verfahren bereit, bei dem
zunächst
ein Abdruck eines zu untersuchenden Oberflächenprofils in einer Übertragungsschicht
erzeugt wird und anschließend
der Abdruck vermessen wird. Die Probe enthält dabei prozessiertes Halbleitermaterial
und ist insbesondere ein strukturierter Halbleiterwafer oder Teil
eines strukturierten Halbleiterwafers. Das Übertragungsmaterial ist unter
geeigneten Umgebungsbedingungen verformbar und härtbar. Genauer gesagt, kann
es beispielsweise ein thermoplastisches, das heißt warm verformbares Material
umfassen, das während
des In-Kontakt-Bringens
mit der Probenoberfläche
hart ist, aber beim Erwärmen
weich und verformbar wird und nach dem Abkühlen wieder aushärtet. Es
kann aber auch ein während
des In-Kontakt- Bringens
mit der Probenoberfläche
flüssiges
Material umfassen, das nach dem Aufbringen beliebig verformbar ist
und beispielsweise durch Bestrahlen mit Photonen einer geeigneten
Wellenlänge
oder aber auch Erhitzen aushärtet.
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Dadurch
ist es möglich,
Strukturen, die den herkömmlichen
Meßverfahren
nicht zugänglich
gewesen sind, zuverlässig
und zerstörungsfrei
zu vermessen.
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Dadurch,
dass durch Erzeugung eines Abdrucks Vertiefungen in der Probenoberfläche zu hervorstehenden
Bereichen in dem Übertragungsmaterial
werden, wird durch die vorliegende Erfindung ermöglicht, auch Vertiefungen mit
einem hohen Aspektverhältnis
zu vermessen, vorausgesetzt, der Abstand dieser Vertiefungen ist
groß genug.
Darüber
hinaus sind die zu vermessenden Strukturen nach Erzeugung des Abdrucks
nur noch in einem einzigen Material gebildet, wodurch Einflüsse benachbarter Schichten
und Materialien auf das Meßverfahren
vermieden werden.
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Ein
weiterer Vorteil ergibt sich daraus, dass mit dem Abdruck gleichsam
das Spiegelbild des zu vermessenden Profils vermessen wird. So wird
beispielsweise der mit einem Rasterkraftmikroskop schwer zugänglich Bodenbereich
einer Struktur zu einem Stegbereich, der leichter zugänglich ist.
Durch gleichzeitiges Vermessen von Probe und Abdruck können somit
beispielsweise alle Bereiche der Strukur analysiert werden.
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Da
der Abdruck für
die weitere Verarbeitung des Wafers nicht benötigt wird, kann der Abdruck auch
ohne weiteres bei seiner Vermessung zerstört werden. Ein weiterer Vorteil
ergibt sich daraus, dass Abdruck und Original-Probe gleichzeitig
vermessen werden können,
beispielsweise um unterschiedliche Parame ter oder Schichtdicken
zu erfassen. Dadurch kann die Meßzeit verkürzt werden.
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Das Übertragungsmaterial
kann direkt auf der Probe aufgebracht werden und nach Erzeugung des
Abdrucks abgelöst
werden. Alternativ kann das Verfahren aber auch zusätzlich die
Schritte zum Bereitstellen eines Substrats und Aufbringen der Schicht
aus dem Übertragungsmaterial
auf dem Substrat umfassen, wobei diese Schritte vor dem Schritt zum
In-Kontakt-Bringen
der Probenoberfläche
mit dem Übertragungsmaterial
durchgeführt
werden und wobei beim Schritt zum In-Kontakt-Bringen der Probenoberfläche mit
dem Übertragungsmaterial
das auf dem Substrat aufgebrachte Übertragungsmaterial mit der
Probenoberfläche
in Kontakt gebracht wird.
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Insbesondere
kann die Erzeugung des Abdrucks des zu vermessenden Profils in der Übertragungsschicht
nach bekannten Nanoimprint-Verfahren erfolgen. Dabei wird der zu
untersuchende Wafer als Formstück
verwendet und mit einer auf einem Substrat aufgebrachten Schicht
aus einem geeigneten Übertragungsmaterial
in Kontakt gebracht. Das Übertragungsmaterial
kann beispielsweise ein thermoplastisches Polymer, ein wärmehärtbares
Polymer oder ein Polymer, das unter Einstrahlung von Photonen härtbar ist,
umfassen.
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Wenn
das Übertragungsmaterial
ein thermoplastisches Polymer umfaßt, kann das erfindungsgemäße Verfahren
insbesondere die Schritte zum Erwärmen des Übertragungsmaterials auf eine
Temperatur, bei der das Übertragungsmaterial
weich wird, vor dem In-Kontakt-Bringen der Probenoberfläche mit
dem Übertragungsmaterial,
und Abkühlen
des Übertragungsmaterials
auf eine Temperatur, bei der das Übertragungsmaterial hart wird,
nach dem In-Kontakt-Bringen der Probenoberfläche mit dem Übertragungsmaterial
umfassen. Dabei ist die Temperatur, bei der das Übertragungsmaterial weich wird,
insbesondere eine Temperatur, die höher als die Glas-Übergangstemperatur
des Übertragungsmaterials
ist.
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Bei
der Auswahl der Erwärmungstemperatur ist
darauf zu achten, dass die Funktion der prozessierten Halbleiterkomponenten
nicht beeinträchtigt wird
und das Temperaturbudget des Wafers nicht zu sehr belastet wird.
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Beispiele
für geeignete
thermoplastische Polymere umfassen Polymethylmethacrylat (PMMA), Polycarbonat,
Polyester sowie Polymere auf der Basis von Novolak-Harzen und weitere,
dem Fachmann geläufige
thermoplastische Polymere.
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Wenn
das Übertragungsmaterial
ein unter Einwirkung von Photonen härtbares Polymer enthält, dann
wird vorzugsweise das Übertragungsmaterial während des
In-Kontakt-Bringens der Probenoberfläche mit dem Übertragungsmaterial
mit Photonen, beispielsweise UV-Licht, bestrahlt, so dass das Übertragungsmaterial
aushärtet.
Vorzugsweise ist in diesem Fall bei Verwendung eines Substrats dieses
für die
Photonenstrahlung durchlässig,
also im Fall von UV-Strahlung beispielsweise aus Quarz hergestellt, so
dass die Bestrahlung von der Rückseite
des Substrats her erfolgen kann.
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Wenn
das Übertragungsmaterial
durch Photonen härtbar
ist, so ist zur Übertragung
des Oberflächenprofils
eine Erwärmung
nicht notwendig. Entsprechend findet auch keine thermische Belastung des
prozessierten Wafers statt, und sein Temperaturbudget wird geschont.
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Beispiele
für Materialien,
die unter Photoneneinwirkung härtbar
sind, umfassen insbesondere unter Photoneneinwirkung härtbare Prä-Polymere, beispielsweise
Materialien auf Acry lat- oder Epoxidbasis oder siliziumorganische
Verbindungen, jeweils mit einem geeigneten Zusatz, der als Photoinitiator den
Photopolymerisationsprozess initiiert. Insbesondere können Monomermischungen
auf Acrylatbasis, und insbesondere siliziumhaltige Acrylate oder
Diacrylate wie beispielsweise (3-Acryloxypropyltristrimethylsiloxy)silan
verwendet werden. Derartige Materialien werden kommerziell für Nanoimprint-Verfahren beispielsweise
von Brewer Science Inc. (Brewer Science DW30J ARC) oder Nanoex Inc.
hergestellt. Derartige Materialien werden insbesondere durch UV-Licht,
beispielsweise mit einer Wellenlänge
von 330 bis 400 nm gehärtet.
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Das Übertragungsmaterial
kann auch thermisch, das heißt
durch Erwärmen,
härtbar
sein. Beispielsweise kann als thermisch härtbares Material ein Prä-Polymer
verwendet werden, dessen Polymerisationsprozeß durch Wärme initiiert wird. In diesem Fall
wird nach dem In-Kontakt-Bringen von Probenoberfläche und Übertragungsmaterial
die Probe auf eine Temperatur erhitzt, bei der die Aushärtung stattfindet.
Auch hier ist bei der Auswahl eines geeigneten Materials und der
Erhitzungstemperatur darauf zu achten, dass das Temperaturbudget
des Wafers nicht zu stark belastet wird.
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Bei
der Verwendung von Materialien, die zunächst flüssig, also verformbar sind,
und beispielsweise durch Photoneneinstrahlung oder Wärme aushärten, ist
auf eine geeignete Viskosität
der Materialien zu achten. Die Viskosität der Materialien sollte nicht
zu groß sein,
dass sie nach dem Auftragen auf das Substrat bzw. die Probenoberfläche verformbar sind,
auch wenn beispielsweise der Druck zwischen Probe und Substrat nicht
sehr hoch ist. Andererseits sollte die Viskosität auch nicht zu gering sein,
um eine unproblematische Handhabung sicherzustellen. Derzeit werden
insbesondere Monomere mit niedrigem Molekulargewicht und einer Länge von
klei ner als 1 nm als geeignet erachtet, da derartige Monomere eine
geeignete Viskosität
aufweisen.
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Alle
verwendbaren Materialien für
das Übertragungsmaterial
können
weitere Zusätze
enthalten, durch die eine verringerte Haftfähigkeit an der Probe und, bei
Verwendung eines Substrats, eine erhöhte Haftfähigkeit am Substrat sichergestellt
wird.
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Je
nach später
zu verwendendem Meßverfahren
kann das Übertragungsmaterial
auch Dotierstoffe enthalten, die beispielsweise die Genauigkeit oder
Empfindlichkeit des Meßverfahrens
erhöhen.
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Vorzugsweise
wird bei Verwendung eines Substrats während des Schritts des In-Kontakt-Bringens
von Probe und Substrat auch ein Druck auf die Probe und das Substrat
ausgeübt,
so dass das Oberflächenprofil
besser übertragen
wird. Wenn ein thermoplastisches Polymer als Übertragungsmaterial verwendet
wird, wird beispielsweise ein Druck von 4 bis 14 MPa als geeignet
erachtet. Bei Verwendung einer Übertragungsmaterials,
das zunächst
flüssig
ist und erst durch Erwärmen
oder Photoneneinstrahlung gehärtet
wird, sind niedrigere Drücke
ausreichend.
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Die
aufzutragende Schichtdicke des Übertragungsmaterials
hängt von
dem maximalen Höhenunterschied Δz zwischen
der Höhe
des am höchsten hervorstehenden
Bereichs und der Höhe
der tiefsten Vertiefung innerhalb des Oberflächenprofils ab. Dabei beziehen
sich die Ausdrücke "Höhe" und "Tiefe" jeweils auf die Richtung senkrecht
zur Waferoberfläche.
Gemäß der vorliegenden
Erfindung ist bevorzugt, dass die Schichtdicke des Übertragungsmaterials
mindestens das 1,5-fache des maxi malen Höhenunterschieds Δz, insbesondere
das 2-fache des maximalen Höhenunterschieds Δz beträgt.
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Bei
der Auswahl der Schichtdicke muß insbesondere
darauf geachtet werden, dass das Oberflächenprofil vollständig mit
seiner gesamten vertikalen Ausdehnung in die Übertragungsschicht übertragen
wird. Bei den meisten nachfolgenden Meßverfahren ergibt sich ein
weiterer Vorteil, wenn die unterhalb des übertragenen Oberflächenprofils
verbleibende Übertragungsmaterialschicht
eine gewisse Dicke aufweist, so dass die Einflüsse des darunterliegenden Substrats
auf das Meßverfahren
vernachlässigt
werden können
oder zumindest nicht sehr stark sind.
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Bei
den bekannten Nanoimprint-Verfahren ist es im Gegensatz als wichtig
erachtet worden, dass die unterhalb der übertragenen Struktur verbleibende Schichtdicke
des Übertragungsmaterials
nicht zu groß ist,
da die verbleibende Schicht zur weiteren Bearbeitung des Wafers
entfernt werden muß.
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Das Übertragungsmaterial
wird nach allgemein bekannten Auftragverfahren wie beispielsweise Aufschleudern,
Aufdampfen, Aufspritzen, Rakelbeschichten und weitere auf dem Substrat
beziehungsweise auf der Probe aufgebracht. Das geeignete Auftragverfahren
hängt wiederum
von der Viskosität
des Übertragungsmaterials
ab. Ein Übertragungsmaterial mit
niedriger Viskosität
kann insbesondere geeignet durch eine Vorrichtung, die das flüssige Übertragungsmaterial
auf das Substrat auftropfen läßt, aufgebracht
werden.
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Die
vorliegende Erfindung ist insbesondere für die Vermessung des Oberflächenprofils
eines strukturierten Halbleiter-Wafers,
insbesondere eines strukturierten Silizium-Wafers, geeignet. Das
heißt, der
Wafer umfaßt
eine Vielzahl vertika ler Strukturen, also beispielsweise Vertiefungen
und hervorstehende Bereiche. Die horizontalen Abmessungen sind dabei
kleiner als 1 μm,
und ein typisches Aspektverhältnis,
das heißt,
Verhältnis
von vertikaler zu horizontaler Abmessung, ist vorzugsweise kleiner
als 2,5.
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Das
zu untersuchende Oberflächenprofil
der Probe kann auf ein Substrat übertragen
werden, das dieselbe Größe wie die
Probe aufweist oder aber auch eine davon abweichende Größe hat.
Die Probe kann beispielsweise ein Halbleiter-Wafer sein, und das
Substrat hat ebenfalls die Größe eines
Wafers. Beispielsweise kann das Substrat ein Silizium-Wafer sein.
Das Substrat kann aber auch eine Größe haben, die kleiner als die
eines Wafers ist, beispielsweise so groß wie ein Chip oder ein Chipbereich
oder so groß wie
mehrere, beispielsweise 4 oder eine beliebige Anzahl von Chips sein.
Insbesondere kann die Größe des Substrats
der Bildfeldgröße bei einem
vorhergehenden Belichtungsvorgang entsprechen.
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Die
Verwendung einer kleineren Substratgröße ist dahingehend vorteilhaft,
dass das Übertragungsverfahren
zur Erzeugung eines Abdrucks einfacher durchgeführt werden kann. Insbesondere
treten weniger Probleme bei dem gleichmäßigen In-Kontakt-Bringen von Probenoberfläche mit
dem Übertragungsmaterial
auf, so dass der Abstand zwischen Übertragungsmaterial und Probenoberfläche an allen
Punkten des Substrats gleich gehalten werden kann.
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Wenn
das Übertragungsmaterial
ohne Verwendung eines Substrats mit der Probenoberfläche in Kontakt
gebracht wird, so kann der nach dem Aushärtvorgang entstandene Abdruck
in einem darauf folgenden Schritt abgelöst werden.
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Dabei
kann das Übertragungsmaterial
ganzflächig
aufgebracht und abgelöst
werden. Es ist aber auch möglich,
das Übertragungsmaterial
nur lokal aufzubringen und anschließend nur lokal abzulösen. Eine übliche Größe des Abdrucks
entspricht dabei typischerweise wieder der Größe eines oder mehrerer Chips
und kann insbesondere der Bildfeldgröße bei einem vorangegangenen
Belichtungsschritt entsprechen.
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Das Übertragungsmaterial
kann durch lokales Auftropfen oder Auflegen ohne Schleudern lokal aufgebracht
werden. Durch Ankleben bzw. Andrücken
an eine stiftförmige
Ablösevorrichtung
kann es lokal abgelöst
werden. Das lokale Aufbringen und Ablösen ist einfacher als das ganzflächige Aufbringen
und Ablösen
durchzuführen,
und es treten keine Probleme mit an der Probenoberfläche anhaftenden Resten
auf.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung kann die Erzeugung des Abdrucks, insbesondere die Ausrichtung
von Probe und Substrat, beispielsweise in kommerziell erhältlichen
Nanoimprint-Geräten erfolgen.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung kann das Übertragungsmaterial
ein Material sein, durch das ein Abdruck mit den gleichen vertikalen
und horizontalen Abmessungen wie bei dem zu vermessenden Oberflächenprofil
erzeugt wird. Es kann aber auch ein Material sein, das beim Aushärtevorgang schrumpft,
so dass der entstehende Abdruck kleinere horizontale und/oder vertikale
Abmessungen als das zu vermessende Oberflächenprofil aufweist. Ein derartiges
Material kann durch beliebige Härtungsmechanismen
härtbar
sein. Insbesondere kann es ein Material sein, bei dessen Härtung eine Änderung
des Konfigurationszustands von amorph zu kristallin auftritt.
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Beispiele
für Materialien,
die beim Aushärten schrumpfen,
umfassen insbesondere Spin-on Glass, welches durch Erwärmen auf
Temperaturen höher als
200°C aushärtet und
schrumpft, sowie Spin-on Dielektrika.
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Üblicherweise
sind derartige Schrumpfeigenschaften in der Halbleitertechnologie
eher nachteilig. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ergeben sich
durch ihre Verwendung jedoch vielfältige Vorteile. So können bei
Verwendung schrumpfender Materialien auch Strukturen eines Oberflächenprofils vermessen
werden bei denen der Durchmesser in einem unteren Bereich größer als
in einem oberen Bereich ist, wobei „unten" und „oben" jeweils auf die Probenoberfläche bezogen
ist, und die anderen Messverfahren nicht zugänglich sind. Weiterhin treten
beim Ablösen
des Abdrucks von der Probenoberfläche weniger Defekte, insbesondere
Reste des Übertragungsmaterials,
auf.
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Nach
Erzeugung des Abdrucks kann dieser gemäß der vorliegenden Erfindung
durch bekannte Verfahren wie beispielsweise Rastersondenverfahren,
insbesondere Rasterkraftmikroskopie, durch Streu- oder ellipsometrische
Verfahren, Rasterelektronenmikroskopie oder Mikroskopie mit fokussierten Ionenstrahlen
(FIB) vermessen werden.
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Nach
Vermessen des Abdrucks kann das Übertragungsmaterial
von dem Substrat entfernt werden, so dass das Substrat für ein weiteres
Verfahren verwendet werden kann. Dadurch kann das Verfahren zerstörungsfrei
und damit kostengünstig
realisiert werden.
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Die
vorliegende Erfindung stellt darüber
hinaus eine Vorrichtung zum Vermessen eines Oberflächenprofils
einer Probe bereit, wobei die Probe prozessiertes Halbleiter-Material
ent hält,
umfassend eine Übertragungseinrichtung,
die geeignet ist, mindestens einen Teil der Probenoberfläche mit
einem Übertragungsmaterial
in Kontakt zu bringen, so dass ein Abdruck mindestens eines Teils
des Oberflächenprofils
in das Übertragungsmaterial übertragen
wird, eine Einrichtung zum Vermessen des Abdrucks, wobei ein Meßergebnis
erhalten wird, und eine Analyse-Einrichtung, die geeignet ist, das
Meßergebnis auszuwerten
und daraus eine Information über
das Oberflächenprofil
zu gewinnen.
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Mit
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
können
somit, wie vorstehend erläutert
wurde, Oberflächenstrukturen
unter Ausnutzung herkömmlicher Meßanordnungen
zuverlässig
und zerstörungsfrei vermessen
werden.
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Insbesondere
kann die erfindungsgemäße Vorrichtung
eine Ablösevorrichtung,
die geeignet ist, das Übertragungsmaterial
mit dem Abdruck mindestens eines Teils des Oberflächenprofils
von der Probe zu trennen und den Abdruck der Einrichtung zum Vermessen
zuzuführen,
umfassen.
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Die
vorliegende Erfindung wird im folgenden unter Bezugnahme auf die
begleitenden Zeichnungen im Detail beschrieben. Es zeigen:
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1A bis 1D eine
schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß einer
ersten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
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2A bis 2E eine
schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß einer
zweiten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
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3 ein
Blockdiagramm der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
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4A bis 4C Schritte
zur Erzeugung eines Abdrucks bei einer weiteren Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung;
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5A bis 5C eine
Veranschaulichung einer dritten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung;
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6A bis 6C eine
Veranschaulichung einer vierten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung;
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7A bis 7C beispielhafte
Oberflächenprofile,
die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
vermessen werden können;
und
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8 ein
beispielhaftes Oberflächenprofil zur
Veranschaulichung der Größe Δz.
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In 1A weist
ein zu untersuchender Silizium-Wafer 1 eine Vielzahl vertikaler
Strukturen 2 im Bereich seiner ersten Hauptoberfläche 3 auf.
Die vertikalen Strukturen 2 können dabei eine beliebige Form
haben und beispielsweise die in 7B gezeigte
Form haben.
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Zur
Vermessung des Oberflächenprofils
des Silizium-Wafers 1 werden die in der ersten Hauptoberfläche 3 vorhandenen
Strukturen 2 in ein geeignetes Übertragungs- beziehungsweise
Resistmaterial 4 übertragen.
Dazu wird zunächst
ein geeignetes Substrat 5, beispielsweise ein Dummy-Silizium-Wafer
mit einer Schicht aus einem geeigneten Übertragungsmaterial beschichtet.
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Gemäß der ersten
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird ein thermoplastisches Material,
genauer gesagt, ein thermoplastisches Polymer, das unter Einwirkung
von Wärme
verformbar ist und nach dem Erkalten wieder erstarrt, bei spielsweise
PMMA (Polymethylmethacrylat) als Übertragungsmaterial verwendet.
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Eine
PMMA-Schicht 4 wird in einer geeigneten Schichtdicke durch
beispielsweise Aufschleudern auf dem Substrat 5 aufgebracht.
Eine geeignete Schichtdicke ist derart bemessen, dass das zu vermessende
Profil in die Übertragungsschicht übertragen
werden kann. Das heißt,
die Schichtdicke muß größer als
der Unterschied Δz
zwischen dem am höchsten
hervorstehenden Bereich und der tiefsten Vertiefung der vertikalen
Struktur sein.
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In 8 ist
die Größe Δz für alle Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung veranschaulicht. In 8 sind
mehrere hervorstehende Bereiche 31a, 31b und mehrere
Vertiefungen 30a und 30b gezeigt. Wie aus 8 ersichtlich,
entspricht die maximale Höhendifferenz
innerhalb des Oberflächenprofils Δz dem senkrecht
zur Probenoberfläche
bestimmten Abstand zwischen einem am höchsten hervorstehenden Bereich 31a und
einer tiefsten Vertiefung 30a, wobei sich die Begriffe "höchsten" und "tiefsten" auf eine Richtung senkrecht zur Probenoberfläche beziehen.
Wenn es keine Vertiefungen sondern nur hervorstehende Bereiche gibt, so
entspricht die Größe Δz dem senkrecht
zur Probenoberfläche
gemessenen Abstand dess am höchsten
hervorstehende Bereichs von der Probenoberfläche 3. Wenn es keine
hervorstehenden Bereiche sondern nur Vertiefungen gibt, so entspricht
die Größe Δz dem senkrecht
zur Probenoberfläche
gemessenen Abstand der tiefsten Vertiefung von der Probenoberfläche 3.
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Erfindungsgemäß ist bevorzugt,
dass die Schichtdicke das 1,5- bis
6-fache, beispielsweise das 4-fache der Größe R in 4b beträgt. In 7b beträgt dieser
Unterschied Δz
380 nm. Entsprechend ergibt sich eine bevorzugte Schichtdicke von
1520 nm.
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Gegebenenfalls
kann vor der Übertragung des
Oberflächenprofils
der Probe in das Übertragungsmaterial
auf der Probenoberflächen
eine einmolekulare Schicht eines Trennmittels (nicht gezeigt) aufgebracht
werden. Diese Schicht ist derart gestaltet, dass sie die Übertragungsgenauigkeit
der zu vermessenden Strukturen in das Übertragungsmaterial nicht beeinträchtigt,
aber nach Aushärtung
des Übertragungsmaterials
das Lösen
von Probe und Übertragungsmaterial
erleichtert. Beispiele für
derartige Trennmittel sind allgemein bekannt und in der Literatur
beschrieben.
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Wie
in 1B gezeigt, wird das Oberflächenprofil der Probe 1,
das heißt
die in der Probenoberfläche 3 enthaltenen
vertikalen Strukturen 2, in das Übertragungsmaterial 4 übertragen.
Dazu werden zunächst
die Probe 1 und das mit dem Übertragungsmaterial beschichtete
Substrat 5 jeweils auf einen heizbaren Probenhalter 17 beziehungsweise
auf einen heizbaren Substrathalter 23 gelegt und auf eine
Heiztemperatur oberhalb der Glas-Übergangstemperatur des Übertragungsmaterials
erhitzt. Die Glas-Übergangstemperatur
von PMMA beträgt
beispielsweise 105°C,
entsprechend ist eine Heiztemperatur von beispielsweise 140 bis
200°C als
geeignet anzusehen.
-
Nachdem
die Erhitzungstemperatur erreicht ist, werden Probe 1 und
Substrat 5 ausgerichtet, beispielsweise unter Verwendung
von Ausrichtungs- beziehungsweise Alignment-Verfahren, die aus der Photolithographie
bekannt sind. Danach wird der Heiz- vorgang von Probenhalter beziehungsweise Substrathalter
beendet, und die Probe 1 wird gegen das Übertragungsmaterial
gedrückt
und so lange gehalten, bis die Temperatur unterhalb die Glas-Übergangstemperatur
des Übertragungsmaterials 4 ge sunken
ist. Ein geeigneter Anpreßdruck
zwischen Probe und Übertragungsmaterial
beträgt
beispielsweise 4 bis 14 MPa, eine geeignete Anpreßzeit etwa 10
Minuten.
-
Nach
Abkühlen
des Substrats 5 auf eine Temperatur unterhalb der Glas-Übergangstemperatur
des Übertragungsmaterials 4 wird
die Probenoberfläche 3 von
dem Übertragungsmaterial
durch bekannte Verfahren getrennt beziehungsweise abgelöst.
-
Wie
in 1C gezeigt ist, enthält als Ergebnis die Übertragungsschicht 4 einen
Abdruck 18 der zu vermessenden Strukturen beziehungsweise
des zu vermessenden Oberflächenprofils.
Der in 1C gezeigte Abdruck 18 ist
in nur einem Material, dem Übertragungsmaterial
gebildet. Anstelle der in 4b gezeigten
Vertiefungen der Breite b, die mit herkömmlichen Verfahren nicht vermessbar
sind, weist er nun hervorstehende Bereiche auf. Es hat sich gezeigt,
dass das Übertragungsverhältnis des Profils
in das Übertragungsmaterial
1:1 ist, das heißt die
Tiefe R der Vertiefung 11 entspricht exakt der Höhe des Abdrucks.
Gegebenenfalls kann dieses Übertragungsverhältnis beispielsweise
durch die Meßverfahren
der physikalischen Fehleranalyse auch überprüft werden.
-
Gemäß der vorliegenden
Erfindung kann jedoch auch ein Übertragungsmaterial 4 verwendet werden,
durch das eine Übertragung
mit einem Übertragungsverhältnis, das
nicht 1:1 ist, ermöglicht
wird. Dadurch kann ein Abdruck erzeugt werden, der kleiner als das
zu vermessende Oberflächenprofil
ist.
-
Wie
in 1D gezeigt ist, wird in einem nächsten Schritt
der Abdruck 18 unter Verwendung bekannter Verfahren vermessen.
-
Beispielsweise
kann die Vermessung mit einem Rasterkraftmikroskop (AFM, "atomic force microscope") 6 erfolgen. Ein
allgemein bekanntes Rasterkraftmikroskop umfaßt ein Trägerelement 19, an dessen
freiem Ende eine Sonde 20 angebracht ist. Die Basis der
Sonde 20 ist an dem Trägerelement 19 angebracht,
während
der der Basis gegenüberliegende
Sondenendbereich mit der zu untersuchenden Übertragungsmaterial-Oberfläche 18 wechselwirkt. Der
Sondenendbereich kann dabei insbesondere spitz zulaufend sein. Beispiele
für typischerweise verwendete
Sonden umfassen speziell bearbeitete Glasfasern, insbesondere aus
Siliziumdioxid, die spitz zulaufend sind und mit Metall beschichtet
sein können,
Kohlenstoffspitzen, Siliziumspitzen und zylindrische Kohlenstoff-Nanoröhren.
-
Üblicherweise
ist das Trägerelement 19 als ein
Federbalken ausgebildet. Im einfachsten Fall bewirkt die zwischen
Sondenendbereich und der zu vermessenden Oberfläche 18 wirkende Kraft
eine Auslenkung des Federbalkens 19, die durch eine Sensoreinrichtung
(nicht dargestellt) nachgewiesen wird. Übliche Nachweismechanismen
sind dabei Kapazitätsmessungen
oder optische Nachweisverfahren mit Laserstrahl. Das zu vermessende
Substrat 5 ist auf einem in x,y-Richtung, das heißt parallel
zur Substratoberfläche,
bewegbaren Meßtisch 24 angeordnet. Das
Rasterkraftmikroskop enthält
darüber
hinaus eine Steuerungs- und Verarbeitungseinrichtung 21, die
die Relativbewegung zwischen Meßspitze 20 und dem
zu vermessenden Substrat 5 steuert und darüber hinaus
die erfaßten
Daten auswertet, um daraus das gemessene Oberflächenprofil in dem Übertragungsmaterial 4 zu
bestimmen. Üblicherweise
wird während
des Meßvorgangs
das Substrat 5 in x,y-Richtung gerastert und gleichzeitig
die Auslenkung des Federbalkens 19 gemessen, so dass als Meßergebnis
das Oberflächenprofil
des Abdrucks 18 in der Übertragungsschicht
erhalten wird.
-
In
einem nächsten
Schritt wird aus dem Meßergebnis
das Oberflächenprofil
der Probe 1 erhalten. Dazu werden die von der Steuerungs-
und Verarbeitungseinrichtung ausgegebenen Daten einer Analyseeinrichtung 7 zugeführt, die
aus den für
den Abdruck gewonnenen Daten die Meßdaten für das Original ermittelt. Die
Analyseeinrichtung berechnet dabei insbesondere gemessene Tiefen
in Höhen
des zu untersuchenden Proben-Profils und gemessene Höhen in Tiefen
des zu untersuchenden Proben-Profils.
Gemessene Stegbreiten zwischen Vertiefungen werden zu Breiten von
Vertiefungen des Proben-Profils und gemessene Breiten von Vertiefungen
werden zu Stegbreiten zwischen Vertiefungen des Proben-Profils.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung kann parallel auch die Probe selbst vermessen werden.
Beispielsweise kann auf der Probenoberfläche noch eine Si3N4-Schicht wie die in 7A gezeigte Si3N4-Schicht 10 angeordnet
sein. Die Dicke dieser Schicht kann beispielsweise durch ein ellipsometrisches
Verfahren bestimmt werden. Schließlich kann die Differenz aus
dieser gemessenen Schichtdicke und der geätzten Tiefe R, die aus dem
Abdruck erhalten wurde, gebildet werden. Dadurch, dass an Abdruck
und Probe parallel gemessen wird, kann die Meßzeit verkürzt werden.
-
Weiterhin
können
beispielsweise die Probenoberfläche
und ihr Spiegelbild parallel zueinander mit dem Rasterkraftmikroskop
vermessen werden. Dadurch können
zusätzliche
Informationen über
die Qualität
der erzeugten Strukturen gewonnen werden.
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Alternativ
kann gemäß der vorliegenden
Erfindung die Vermessung des in dem Übertragungsmaterial erzeugten
Abdrucks durch ein beliebiges Verfahren, wie es beispielsweise in
der Metrologie angewendet wird, erfolgen.
-
Gegebenenfalls
kann auch zu Beginn einer Meßreihe
eine Probe und gegebenenfalls auch ein Substrat mit Abdruck einem
Verfahren der physikalischen Fehleranalyse unterzogen werden, um
zu überprüfen, inwieweit
das übertragene
Oberflächenprofil
18 dem zu messenden Profil 2 in der Probenoberfläche 3 entspricht.
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Somit
wird durch die vorliegende Erfindung ermöglicht, indirekt ein Oberflächenprofil
zu vermessen, indem zunächst
ein Abdruck des Oberflächenprofils
erzeugt wird, anschließend
der Abdruck vermessen wird und aus diesem Vermessungsergebnis das
Oberflächenprofil
rekonstruiert wird.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung kann die Übertragung
des Profils 2 der zu vermessenden Probenoberfläche 3 auch
durch beliebig andere Verfahren erfolgen, insbesondere durch ein
Verfahren, bei dem das Übertragungsmaterial
zunächst
flüssig
beziehungsweise verformbar ist und durch Einwirkung von Strahlung
mit einer geeigneten Wellenlänge
ausgehärtet
wird.
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Die 2A bis 2D veranschaulichen eine
zweite Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, bei der ein Abdruck eines zu vermessenden Oberflächenprofils
eines Wafers auf einem Substrat 5, das wesentlich kleiner
als der Wafer 1 ist, mit einer Übertragungsschicht, die durch
UV-Strahlung härtbar ist,
erzeugt wird.
-
In 2A enthält der zu
untersuchende Wafer 1 eine Vielzahl von geätzten Vertiefungen,
beispielsweise Kondensatorgräben 11 wie
sie in 7a dargestellt sind. Die Kondensatorgräben 11 haben beispielsweise
eine Tiefe t von 200 nm, eine Breite d von 90 nm und einen Abstand
w von 360 nm. Entsprechend beträgt
der Unterschied Δz
zwischen dem am höchsten
hervorstehenden Bereich und der tiefsten Vertiefung 200 nm. Zur Übertragung
der Oberflächenstruktur
des zu untersuchenden Wafers 1 wird ein Substrat 5,
das in diesem Fall wesentlich kleiner als der Wafer ist, mit einer Übertragungsschicht 4 beschichtet,
die eine Zusammensetzung umfaßt,
welche unter Einstrahlung von UV-Licht härtbar ist. Die Übertragungsschicht 4 wird
durch allgemein bekannte Verfahren wie beispielsweise Aufschleudern
auf das Substrat 5, das in diesem Fall für UV-Strahlung transparent
sein sollte, also beispielsweise ein Quarz-Substrat aufgebracht.
Die Schichtdicke entspricht dem 4-fachen Wert von Δz und beträgt 800 nm.
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Wie
in 2B gezeigt ist, wird der zu untersuchende Wafer 1 auf
einen Probenhalter gelegt und nach bekannten Ausrichtungsverfahren
beispielsweise unter Ausnutzung der Mustererkennung in Bezug auf
das Substrat 5, welches sich auf einem für UV-Strahlung
durchlässigen
Substrathalter 23 befindet, ausgerichtet.
-
Je
nach Viskosität
des Übertragungsmaterials
kann es bei dieser Ausführungsform
auch zweckmäßig sein,
zunächst
den zu untersuchenden Wafer und das Substrat 5 auszurichten
und dann das Übertragungsmaterial
auf das Substrat 5 aufzubringen.
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Sodann
wird die Oberfläche 3 des
Wafers 1, auf der sich die zu vermessenden Strukturen befinden,
mit der Übertragungsschicht 5 in
Kontakt gebracht und anschließend
wird eine UV-Lampe 22 eingeschaltet,
die sich auf der Rückseite
des Substrats befindet. Die UV-Lampe 22 ist geeignet, Licht
mit der Wellenlänge,
durch die die Übertragungsschicht 4 gehärtet wird,
auszustrahlen. Dadurch wird die Übertragungsschicht 4 gehärtet und
das Oberflächenprofil des
Wafers 1 in die Übertragungsschicht 4 übertragen.
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Nach
dem Trennen von Wafer 1 und Übertragungsschicht 4 ergibt
sich in der Übertragungsschicht 4 das
in 2C dargestellte Oberflächenprofil. Genauer gesagt,
sind anstelle von Vertiefungen nunmehr Säulen auf der Übertragungsschicht
gebildet, und die Höhe
der Säulen
entspricht der Tiefe der in dem Wafer 1 enthältenen Vertiefungen.
Der Abstand der Säulen
zueinander entspricht dem Abstand der Vertiefungen 11.
Die Säulen
sind nunmehr in nur einem Material, dem Übertragungsmaterial 4 gebildet,
und das Aspektverhältnis
der zu vermessenden Strukturen beträgt nur noch 0,6 bei einer Höhe von 200
nm und einem Abstand der Säulen
von 360 nm. Auch hier ist das Übertragungsverhältnis von
Oberflächenprofil
in Abdruck 1:1.
-
Im übrigen kann
alternativ auch ein Übertragungsmaterial
verwendet werden, durch das eine Übertragung bei einem anderen Übertragungsverhältnis durchgeführt werden
kann, so dass die in dem Abdruck enthaltenen Strukturen eine kleinere
Größe als das
zu vermessende Oberflächenprofil
aufweisen.
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Zur
Vermessung der Profile der gebildeten Säulen und ihrer jeweiligen Abstände kann
beispielsweise ein Streuverfahren, insbesondere ein spektroskopisches
Streuverfahren in Reflexion verwendet werden. Bei einem derartigen
Streuverfahren wird die Beugung einer bestimmten Ordnung, also beispielsweise
0-ter, erster oder
zweiter Ordnung, von elektromagnetischer Strahlung mit variabler
Wellenlänge
an einer periodischen Anordnung von beispielsweise säulenartig
hervorstehenden Bereichen untersucht.
-
2D zeigt
eine beispielhafte Meßanordnung.
In 2D bezeichnet Bezugszeichen 25 eine Lichtquelle,
die in der Lage ist, verschiedene Wellenlängen in einem vorgegebenen
Wellenlängenbereich zu
emittieren. Das emittierte Licht 28 wird in der optischen
Einrichtung 26 geeignet polarisiert und je nach Anforderungen
bearbeitet und anschließend
auf dem Abdruck 18 reflektiert. Die Meßeinrichtung 27 ist
vorgesehen, um das reflektierte Licht zu analysieren, also insbesondere
das Reflexionsvermögen
in den entsprechenden Moden zu erfassen, woraus Beugungsmuster ermittelt
werden. Üblicherweise
wird für ein
derartiges Streuverfahren Licht in einem Wellenlängenbereich von UV- bis zu
sichtbarem Licht verwendet.
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Die
Auswertung der Beugungsmuster kann auf verschiedene Weise erfolgen.
Beispielsweise können
die Beugungsmuster mit numerisch erzeugten Beugungsmustern von einer
Vielzahl von "Muster"-Anordnungen, die
in einer zuvor generierten Bibliothek enthalten sind, verglichen
werden, woraus dann die korrekten Parameter der untersuchten Anordnung
ermittelt werden. Es können
aber auch andere Auswertealgorithmen, insbesondere Echtzeit-Algorithmen
verwendet werden. Als Ergebnis wird eine räumliche Darstellung der untersuchten
Anordnung aus säulenartig
hervorstehenden Bereichen erzeugt.
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2E zeigt
auf der linken Seite ein beispielhaftes Profil, das als Ergebnis
der Rekonstruktion bei dem spektroskopischen Streuverfahren erhalten wird.
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Zur
Umwandlung des erhaltenen Meßergebnisses
in das Oberflächenprofil
der untersuchten Probe werden in der Analyseeinrichtung 7 die
Höhe h
der vermessenen Säulen
in Tiefen t der Gräben
in der Wafer-Oberfläche 3 umgewandelt,
und die Breite s der vermessenen Säulen entspricht der Breite
d des Grabens 11. Aus der Umwandlung der erhaltenen Messergebnisse
wird somit auf das auf der rechten Seite von 2E gezeigte
Oberflächenprofil
zurückgeschlossen.
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Das
beschriebene Vermessungsverfahren in Kombination mit der vorliegenden
Erfindung ist insbesondere dahingehend vorteil haft, dass bei der
numerischen Erzeugung der Beugungsmuster lediglich die optischen
Eigenschaften einer einzelnen Schicht, nämlich der Übertragungsschicht 4 berücksichtigt werden
müssen.
Einflüsse
von benachbarten Materialien oder Schichten, die beispielsweise
in 7A gezeigt sind, müssen nicht berücksichtigt
werden, da die Säulen
in nur einem einzigen Material gebildet sind.
-
Gemäß der vorliegenden
Erfindung kann aber jedes mögliche Übertragungsverfahren
mit jedem Meßverfahren
kombiniert werden.
-
Auch
sind weitere Meßverfahren
anwendbar, beispielsweise die spektroskopische Ellipsometrie mit
Infrarot-Strahlung. Bei diesem Verfahren kann die Tiefe beziehungsweise
Höhe der
zu vermessenden Strukturen in der Übertragungsschicht ermittelt
werden, indem für
den strukturierten Anteil der Übertragungsschicht 4 ein
effektiver Brechungsindex angenommen wird, der – im verwendeten Wellenlängenbereich – eine Mittelung über den
Brechungsindex der Übertragungsschicht
und dem von Luft darstellt. Durch Auswahl eines geeigneten Übertragungsmaterials
kann bei Durchführung
des Verfahrens der vorliegenden Erfindung der Brechungsindex der Übertragungsschicht
so ausgewählt
werden, dass das Meßverfahren
besonders gute Ergebnisse liefert.
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Die
Schichtdicke des strukturierten Anteils kann somit nach bekannten
Verfahren ellipsometrisch bestimmt werden, und daraus kann die Höhe der Säulen beziehungsweise
die Tiefe der Vertiefungen ermittelt werden.
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Zur
Durchführung
der spektroskopischen Ellipsometrie kann beispielsweise auch der
in 2D gezeigt Meßaufbau
verwendet werden, wobei allerdings die Auswertung der Meßergebnisse in
anderer Weise als bei dem beschriebenen Streuverfahren erfolgt.
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Da
das mit dem Übertragungsmaterial
beschichtete Substrat für
die weitere Verarbeitung des Wafers nicht mehr gebraucht wird, können aber
auch zerstörende
Prüfverfahren,
beispielsweise Rasterelektronenmikroskopie nach vorhergehender Beschichtung
mit Metall, angewendet werden.
-
Insbesondere
können
die Ergebnisse von zerstörungsfreien
und zerstörenden
Prüfverfahren miteinander
verglichen werden, um die Meßgenauigkeit
zu erhöhen.
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3 zeigt
ein Blockdiagramm einer Vorrichtung zum Vermessen eines Oberflächenprofils
einer Probe. Diese umfaßt
eine Übertragungseinrichtung 8,
in der ein Abdruck des Oberflächenprofils
der zu untersuchenden Probe auf einer Schicht aus einem Übertragungsmaterial,
die auf einem Substrat aufgebracht ist, erzeugt wird. Die erfindungsgemäße Vorrichtung
umfaßt
ferner eine Einrichtung 6 zum Vermessen des Abdrucks und
eine Analyse-Einrichtung 7, die aus dem Meßergebnis
eine Information über
das Oberflächenprofil
gewinnt.
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Wie
in 3 gezeigt ist, werden die zu untersuchenden, prozessierten
Halbleiterwafer 1 in einer Kassette oder in einer anderen
Transportvorrichtung, die für
den gleichzeitigen Transport mehrerer Wafer geeignet ist, in die Übertragungseinrichtung 8 transportiert.
Bezugszeichen 29 bezeichnet jeweils die strukturierten
Gebiete, die nach Beendigung des Herstellungsverfahrens und Zerteilung
des Wafers zu Chips werden.
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Gleichzeitig
werden der Übertragungseinrichtung 8 die
mit dem Übertragungsmaterial 4 beschichteten
Substrate 5, die bei spielsweise Wafer sein können oder
eine Größe von mehreren
Chips haben können,
ebenfalls in einer Kassette oder einer geeigneten Transportvorrichtung
zugeführt.
-
Die Übertragungseinrichtung 8 enthält vorzugsweise
einen Roboter, der nach bekannten Verfahren mehrere Wafer parallel
verarbeiten kann.
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In
der Übertragungseinrichtung 8 wird
nach den vorstehend beschriebenen Verfahren das Profil 2 der
Oberfläche 3 des
Wafers in die Übertragungsschicht 4 eines
Substrats 5 übertragen.
Dabei ist zu berücksichtigen,
dass die Übertragungseinrichtung derart
ausgestaltet ist, dass das Oberflächenprofil einer Vielzahl von
Wafern 1 in jeweils eine Vielzahl von Substraten 5 übertragen
wird. Dies ist im Gegensatz zu den herkömmlichen Nanoimprint-Vorrichtungen, bei
denen das Oberflächenprofil
eines immer gleichbleibenden Formstücks in mehrere Wafer übertragen wird.
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Die Übertragungseinrichtung 8 kann
dabei so ausgeführt
sein, dass das Substrat 5, auf dem die Schicht 4 aus
einem Übertragungsmaterial
aufgebracht ist, ein Substrat ist, das dieselbe Größe wie der
zu untersuchende Wafer hat. In diesem Fall werden Wafer und Substrat
nach bekannten Ausrichtungs- beziehungsweise Alignment-Verfahren
zueinander ausgerichtet.
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Alternativ
kann aber auch das Substrat kleiner als der zu untersuchende Wafer
sein. Beispielsweise kann die Größe des Substrats
so ausgewählt sein,
dass das Substrat nur einen bestimmten Chipbereich aufnimmt, die
Substratgröße kann
aber auch so bemessen sein, dass mehrere Chips auf ein Substrat übertragen
werden. Wenn das Substrat kleiner als der zu untersuchende Wafer
ist, umfaßt
die Übertragungseinrichtung
vorzugsweise noch eine Ausrichtungseinrichtung, die bei spielsweise
aufgrund von Mustererkennung die Positionierung von Substrat und
Wafer steuert, so dass der gewünschte
Wafer-Bereich auf
das Substrat übertragen
wird.
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Anschließend werden
die Wafer 1, deren Oberflächenprofil zu untersuchen ist,
wieder nach außen
gegeben, wo sie entweder weiterverarbeitet werden können oder
aber auch parallelen Meßverfahren
unterzogen werden können.
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Die
Substrate 5 mit den erzeugten Abdrücken werden sodann einer Vermessungeinrichtung 6 zugeführt, wo
sie nach bekannten Verfahren vermessen werden. Üblicherweise wird hier immer
nur ein Substrat auf einmal vermessen. Die erhaltenen Meßdaten werden
der Analyseeinrichtung 7 zugeführt, wo aus den Meßdaten Rückschlüsse über das
vermessene Profil gezogen werden. Insbesondere ist die Analyseeinrichtung 7 geeignet,
Höhen in
Tiefen und umgekehrt umzurechnen.
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Nach
der Vermessung können
die Substrate gegebenenfalls einem Reinigungsbad 9 zugeführt werden,
wo die Übertragungsschicht 4 entfernt
wird, so dass die Substrate erneut verwendet werden können.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung kann die Übertragungseinrichtung 8 dergestalt
ausgeführt
sein, dass das Übertragungsmaterial
zunächst
direkt – das
heißt
ohne ein Substrat oder anderen Schichtträger – auf die zu untersuchende
Oberfläche
aufgebracht wird, der Abdruck erzeugt wird und anschließend der
erzeugte Abdruck von der Probenoberfläche abgelöst und darauffolgend vermessen
wird.
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Die
bei dieser Ausführungsform
in der Übertragungseinrichtung 8 ablaufenden
Vorgänge
sind in 4 gezeigt.
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Zunächst werden
optional eine oder mehrere Zwischenschichten (nicht gezeigt) auf
die Probenoberfläche
aufgebracht. Diese Zwischenschichten schützen die Probenoberfläche und
ermöglichen nach
Erzeugung des Abdrucks eine gute Trennung von Abdruck und Probenoberfläche. Die
Zwischenschichten sind sehr dünn,
um das Messergebnis nicht zu verfälschen. Wenn als Übertragungsmaterial 4 eine
SOG-Schicht (spin-on glass) verwendet wird, dann kann beispielsweise
pyrolytischer Kohlenstoff, der aus der Gasphase abgeschieden wird
und beispielsweise bei der Verbrennung von Kohlenwasserstoffen in
einer sauerstoffarmen Atmosphäre
entsteht, als eine Schutzschicht verwendet werden. Zusätzlich kann
ein Adsorbat einer Fluor-Kohlenwasserstoffverbindung
als Trennschicht verwendet werden.
-
Wie
in 4A gezeigt ist, wird darauf folgend ein geeignetes Übertragungsmaterial 4 auf
die zu untersuchende Probenoberfläche durch ein geeignetes Auftragverfahren
aufgebracht.
-
Geeignete Übertragungsmaterialien
sind insbesondere Spin-on Glass und weitere Materialien, die beim
Aushärten
schrumpfen.
-
Im
vorliegenden Fall wird eine Spin-on Glassschicht lokal auf der Probenoberfläche erzeugt. Eine übliche Schichtdicke
entspricht dabei wieder mindestens dem 1,5-fachen der maximalen
Höhendifferenz
innerhalb des Oberflächenprofils.
Die Spin-on Glassschicht kann bei einer geeigneten Viskosität der Ausgangssubstanz
lokal durch Auftropfen an der vorbestimmten Stelle erzeugt werden.
-
Alternativ
könnte
sie auch beispielsweise durch Aufschleudern ganzflächig aufgebracht
werden.
-
Bezugszeichen 33 bezeichnet
einen Probenhalter, der beispielsweise rotierbar sein kann. Die Ausgangssubstanz
für ein
Spin-on Glass ist in einem Lösungsmittel
gelöstes
Siliziumtetraacetat, das auf die Probenoberfläche aufgebracht wird. Heizt
man die Schicht bei einer geeigneten Temperatur aus, so entsteht
durch Vernetzung eine SiO2-artige Schicht, die
gegenüber
der ursprünglichen
Schicht geschrumpft ist. Die organische Lackschicht wird demnach
durch das Aufheizen in eine anorganische Schicht umgewandelt.
-
Anschließend wird
das Übertragungsmaterial
ausgehärtet.
Dies kann – je
nach Übertragungsmaterial – beispielsweise
durch Erhitzen beziehungsweise Ausbacken bei dafür üblichen Temperaturen erfolgen.
Alternativ kann dies auch durch ein geeignetes Bestrahlungsverfahren,
beispielsweise Bestrahlen mit Licht oder Ionen erfolgen.
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Im
vorliegenden Fall wird die Spin-on Glasschicht dreißig Minuten
lang bei 800°C
ausgehärtet, wodurch
sie um 30% schrumpft.
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Nachfolgend
wird der Abdruck von der zu vermessenden Probenoberfläche abgelöst. Der
Ablösevorgang
kann dabei derart erfolgen, dass der Abdruck ganzflächig mit
der Größe der Gesamtprobe abgelöst wird.
Hier wird ein lokaler Ablösevorgang veranschaulicht.
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Wie
in 4B gezeigt, ist die Spin-on Glasschicht 4 nur
lokal auf der Waferoberfläche
aufgebracht. Der Abdruck wird unter Zuhilfenahme eines speziellen
Stifts 32, dessen Position genau steuerbar ist, lokal abgelöst. Dazu
wird zunächst
eine dünne Prekursorschicht,
beispielsweise aus Wolframcarbonyl oder Tetramethylsiloxan, auf
dem Stift 32 aufgebracht. Sodann wird der Stift an einer
vorbestimmten Position in Kontakt mit der Spin-on Glasschicht in Kontakt
gebracht und gleichzeitig wird ein Ionen- oder Elektronenstrahl 35 auf
die Prekursorschicht gelenkt, so dass der Prekursor zersetzt wird.
Das dabei freiwerdende Wolfram beziehungsweise Siliziumdioxid dient
dann als Kleber 34 und ermöglicht eine Verbindung zwischen
dem Stift und dem erzeugten Abdruck 18 in der Spin-on Glasschicht.
-
Alternativ
ist es aber auch möglich,
dass der Stift 32 an der vorbestimmten Stelle während des Aushärtens der
Spin-on Glasschicht 4 in die Oberfläche eingedrückt wird und nach Beendigung
des Aushärtevorgangs
herausgezogen wird. Dabei haftet das Spin-on Glasmaterial durch
Adhäsionskräfte an dem Stift.
Als weitere Möglichkeit
kann auch eine aufgerauhte Platte während des Aushärtevorgangs
in die Oberfläche
der Spin-on Glasschicht eingedrückt
werden.
-
Anschließend wird
der Abdruck nach bekannten Verfahren wie vorstehend beschrieben
untersucht.
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Nach
dem Veraschen der Trennschichten und einem optionalen Reinigungsschritt
kann der untersuchte Probenwafer weiter bearbeitet werden.
-
Die 5A bis 5C veranschaulichen beispielhaft
die Schritte zum Erzeugen eines Abdrucks unter Verwendung eines
schrumpfenden Übertragungsmaterials.
-
In 5A bezeichnet
Bezugszeichen 1 einen Teil eines Halbleiter-Wafer mit einer
darauf aufgebrachten Si3N4-Schicht 10 sowie
in die Oberfläche geätzten Gräben 11,
die in ihrem unteren Bereich einen größeren Durchmesser aufweisen
als in ihrem oberen Bereich.
-
5B veranschaulicht
die Probenoberfläche
mit einer darauf aufgebrachten Spin-on Glasschicht 4. 5C veranschaulicht
den Abdruck nach 30minütigem
Aushärten
bei 800°C.
Der Abdruck 18 ist beispielsweise auf einer nichtgezeigten
Ablösevorrichtung
befestigt. Wie zu sehen ist, ist die Größe des Abdrucks deutlich reduziert
gegenüber
der Originalgröße des Oberflächenprofils.
Weiterhin ist der Abdruck in dem oberen Grabenbereich 11a wesentlich
weniger stark geschrumpft als in dem unteren Grabenbereich 11b,
da aufgrund der geometrischen Struktur des Grabens im oberen Grabenbereich
ein starkes Schrumpfen gar nicht möglich wäre.
-
Der
erhaltene Abdruck 18 kann sodann nach bekannten Verfahren
gemessen werden. Insbesondere kann der Abdruck mit einem geeigneten
Metall beschichtet werden und mit Hilfe eines Rasterelektronenmikroskops
(REM) analysiert werden, oder aber ein optisches Untersuchungsverfahren,
insbesondere ein Streuverfahren wie vorstehend beschrieben kann
angewendet werden.
-
Die 6A bis 6C veranschaulichen beispielhaft
die Schritte zum Erzeugen eines Abdrucks unter Verwendung eines
schrumpfenden Übertragungsmaterials
bei einem weiteren beispielhaften Oberflächenprofil.
-
In 6A bezeichnet
Bezugszeichen 1 ein Halbleiter-Substrat 1 mit einer darauf
aufgebrachten Si3N4-Schicht 10.
In die Halbleiter-Oberfläche
sind Gräben 11 geätzt, in
deren oberen Teil jeweils eine einseitige Struktur 16,
beispielsweise aus SiO2, angeordnet ist.
Wie in 6B gezeigt ist, ist eine Spin-on
Glasschicht 4 auf der Probenoberfläche gebildet. Nach Aushärten und
Ablösen
der Spin-on Glasschicht ergibt sich der in 6C gezeigte
Abdruck 18, der üblicherweise
auf einem geeigneten Träger
(nicht gezeigt) aufgebracht ist und anschließend nach bekannten Verfahren
vermessen werden kann.
-
Wie
aus 6C ersichtlich ist, sind somit mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
sogar Strukturen in einer Seitenwand des Grabens übertragbar
und vermessbar.
-
- 1
- Wafer
- 2
- vertikale
Struktur
- 3
- erste
Hauptoberfläche
- 4
- Übertragungsmaterial
- 5
- Substrat
- 6
- Meßvorrichtung
- 7
- Analyseeinrichtung
- 8
- Übertragungseinrichtung
- 9
- Reinigungsbad
- 10
- Si3N4-Schicht
- 11
- Kondensatorgraben
- 11a
- oberer
Grabenbereich
- 11b
- unterer
Grabenbereich
- 12
- SiO2-Spacer
- 13
- Polysiliziumfüllung
- 14
- Vertiefung
- 15
- obere
Kondensatorelektrode
- 16
- Struktur
innerhalb der Vertiefung
- 17
- Probenhalter
- 18
- Abdruck
- 19
- Trägerelement
- 20
- Meßsonde
- 21
- Steuerungs-
und Verarbeitungseinrichtung
- 22
- UV-Lampe
- 23
- Substrathalter
- 24
- Meßtisch
- 25
- Lichtquelle
- 26
- optische
Einrichtung
- 27
- Meßeinrichtung
- 28
- emittiertes
Licht
- 29
- Chip
- 30a
- Vertiefung
- 30b
- Vertiefung
- 31a
- hervorstehender
Bereich
- 31b
- hervorstehender
Bereich
- 32
- Ablösevorrichtung
- 33
- Probenhalter
- 34
- Kleber
- 35
- Ionenstrahl