-
Technisches
Gebiet
-
Die
Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur rotatorischen Relativbewegung
um einen Umfangsrand eines Objektes.
-
In
Fällen,
in denen Objekte an ihrem peripheren Umfangsrand zu Zwecken unterschiedlichster technischer
Zielsetzung umfahren bzw. umkreist werden müssen, bedarf es zumeist einer
komplizierten Kinematik, soll der Forderung nach einer möglichst vollautomatischen
und vollständigen
Objektumkreisung entsprochen werden. Zur Illustration der im weiteren
beschriebenen technischen Problematik sei beispielhaft auf die zumeist
in regelmäßigen Abständen angeordnete
Bepflanzung in Obstplantagen oder Weinanbaubepflanzungen hingewiesen,
in denen jeweils benachbart zueinander angepflanzte Pflanzenstämme einen
weitgehend äquidistanten
Abstand zueinander aufweisen. Zur Vermeidung von parasitären, dem
jeweiligen Pflanzenstamm umgebenden Pflanzenwuchs, gilt es möglichst
lokal begrenzt und weitgehend in vorbestimmter Konzentration Unkrautvernichtungsmittel
im Bereich um den jeweiligen Pflanzenstamm auszutragen. Insbesondere
im Hinblick auf die große
Anzahl einzelner, in jeweils regelmäßigen Abständen angeordneter Plantagenpflanzen
gilt es, den um jeden einzelnen Pflanzenstamm zu deponierenden Unkrautvernichtungsmittelaustrag vollautomatisch
auszuführen.
Dies setzt eine Vorrichtung voraus, die den Pflanzenstamm im bodennahen Bereich
umgibt bzw. umfährt,
währenddessen
ein lokal begrenzter und in vorgegebener Weise dosierter Unkrautmittelvernichtungsaustrag
erfolgt.
-
Eine ähnliche
technische Problemsituation stellt die Untersuchung an in regelmäßigen Abständen angeordneten
stabförmigen
Objekten vor, die beispielsweise an einer vorbestimmten Stelle längs ihrer
stabförmigen
Erstreckung einen Fügebereich, beispielsweise
in Form einer Schweißnaht,
vorsehen, die es gilt, mit Hilfe vorzugsweise berührungslos arbeitender
Materialuntersuchungsverfahren zu inspizieren. Auch in diesem Fall
gilt es, einen entsprechend konfektionierten Prüfkopf längs des zu untersuchenden Umfangsrandes
des Objektes im Bereich der Fügestelle
zu führen.
Gilt es, eine große
Vielzahl derartiger stabförmiger
Objekte zu inspizieren, liegt die Forderung nach einer vollautomatisierten
Lösung auf
der Hand.
-
Die
vorstehend genannten Beispiele dienen der rein repräsentativen
Veranschaulichung der von der weiteren zu beschreibenden Vorrichtung
zu erfüllenden
technischen Funktion, die in nicht abschließender Weise bei einer Vielzahl
technischer Anwendungsfälle
eingesetzt werden kann. So sei beispielhaft auf Anwendungsfälle verwiesen,
in denen eine gezielte Bearbeitung des Umfangsrandes oder am Bereich
des Umfangsrandes eines Objektes vorzunehmen ist, beispielsweise
die Durchführung
eines Schweißprozesses,
wobei die für
die Bearbeitung erforderliche Werkzeugeinheit zumindest teilweise längs des
Umfangsrandes des zu bearbeitenden Objektes zu führen ist.
-
Stand
der Technik
-
Im
Bestreben, ein Objekt an seinem Umfangsrandes mit Hilfe einer technischen
Vorrichtung möglicht
vollautomatisch zu umkreisen, liegt der Gedanke nahe, einen in geeigneter
Weise gelenkig aufgebauten Roboterarm einzusetzen, der zumindest mit
seinem Manipulatorendbereich um den peripheren Umfangsrand eines
Objektes verschwenkbar ist. Eine mögliche Ausgestaltung einer
derartigen darüber
hinaus zur Eigenfortbewegung befähigten
Vorrichtung ist in 2 dargestellt.
So gilt es, eine Vielzahl von in Reihe angeordnete, vorzugsweise
stabförmig
ausgebildete Objekte 1 längs ihres Umfangsrandes, beispielsweise
zu Zwecken einer lokal längs des
Umfangsrandes aufzubringenden Oberflächenbeschichtung, die mit Hilfe
einer geeigneten Materialausbringeinheit herstellbar ist, zu umkreisen.
Es sei angenommen, dass die in Reihe angeordneten Objekte 1 einen
weitgehend konstanten Abstand zwischen jeweils zwei unmittelbar
benachbarten Objekten aufweisen. Um die beabsichtigte lokale Beschichtung
des Umfangsrandes eines jeden Objektes 1 in möglichst
kurzer Zeit vollautomatisch durchzuführen, sieht die in 2 dargestellte Vorrichtung
eine eigenfortbewegungsfähige
Plattform 2 vor, die sich parallel zur Objektreihe 1 in
einer durch den Linearpfeil dargestellten Bewegungsrichtung fortbewegt.
An der zur Eigenfortbewegung befähigten
Plattform 2 ist eine eben ausgebildete Zweiachs-Kinematik 3 angebracht,
die um die mit Rotationspfeilen versehenen Drehachsen 3' und 3'' verschwenkbar ist. Am freien Endbereich
der Zweiachs-Kinematik 3 ist ein entsprechend konfektionierter
Werkzeugkopf 4 angebracht. Im angegebenen Ausführungsbeispiel
sei angenommen, dass der Werkzeugkopf 4 über eine
Materialbringeinheit, beispielsweise in Form einer Sprüheinheit,
verfügt,
die längs
eines vorbestimmten Umfangsrandes des jeweils zu umkreisenden Objektes 1 eine
Besprühbeschichtung
am Objekt erzeugt.
-
Die
um die jeweiligen Drehachsen 3' und 3'' vom
Werkzeugkopf 4 durchzuführenden
Drehbewegungen treten in Überlagerung
mit der Eigenbewegung der Plattform 2, so dass der Werkzeugkopf 4 zur
Umrundung der jeweiligen Objekte 1 die in 2 strichliert dargestellte Bewegungstrajektorie 5 durchläuft. Es
ist evident, dass bei steigender Geschwindigkeit, mit der sich die
Plattform 2 fortbewegt sowie auch bei einer Verringerung
der Abstände
zwischen zwei benachbarten Objekten 1 sehr große Winkelbeschleunigungen
sowie auch Winkelgeschwindigkeiten an den Drehwinkelgelenken 3' und 3'' auftreten. Dies führt in Abhängigkeit
des Eigengewichtes der eben ausgebildeten Zweiachs-Kinematik 3 zu
hohen Kraftmomenten und damit verbunden zu einem erhöhten Energiebedarf.
Zudem erfordern die durchaus großen Bewegungskräfte und
Momente eine stabile Auslegung des Gesamtsystems, wodurch das System
schwer und überdies
wartungsanfällig
wird. Schließlich
werden die hohen Kräfte
und Momente auf die eigenfortbewegungsfähige Plattform 2 übertragen,
die gesondert gedämpft
werden muss, um Schwingungen des Gesamtsystems möglichst zu vermeiden.
-
Aus
der
US 5,258,568 A geht
eine Sprühvorrichtung
hervor, bei der ein angetriebener Manipulatorarm, an dessen einem
Ende eine Sprühdüse vorgesehen
ist und der lineare und rotatorische Bewegungen der Sprühdüse ermöglicht,
auf einer beweglichen Plattform angebracht ist. Um eine konstante Entfernung
zwischen der zu besprühenden
Fläche und
der Sprühdüse einzuhalten,
sind an der Sprühdüse oder
an dem Manipulatorarm Entfernungssensoren angebracht. Die Sprühvorrichtung
verwendet eine aufwendige Kinematik.
-
Darstellung
der Erfindung
-
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur rotatorischen
Relativbewegung um einen Umfangsrand eines Objektes unter Vermeidung
der vorstehend genannten Nachteile auszubilden. Insbesondere soll
die Vorrichtung einen möglichst
einfachen konstruktiven Aufbau aufweisen, der über eine wartungsfreie und
möglichst
konstruktiv unkomplizierte Kinematik verfügt. Insbesondere sollen zur
Ausführung
der Relativbewegung zwischen dem Umfangsrand eines Objektes und
einer längs des
Umfangsrandes des Objektes relativ beweglichen Einheit nur möglichst
geringe Kräfte
und Momente auftreten, zu deren Kompensation keinerlei technische
Anforderungen erwachsen sollen. Die Vorrichtung soll ein Umfahren
bzw. Umkreisen von einer Vielzahl vereinzelter der Vorrichtung zugeführter Objekte
störungsfrei
unter Vermeidung von Verklemmungen zwischen Objekt und umkreisenden
Werkzeug ermöglichen.
-
Die
Lösung
der der Erfindung zugrunde liegenden Aufgabe ist im Anspruch 1 angegeben,
der eine erfindungsgemäße Vorrichtung
beschreibt, die an einer eigenfortbewegungsfähigen Plattform anbringbar
ist, so dass die Vorrichtung längs
vorzugsweise einer Vielzahl in Reihe angeordneter ortsfester Objekte
bewegt werden kann. In kinematischer Umkehr bezüglich der in Anspruch 1 beschriebenen
Vorrichtung wird in Anspruch 18 eine alternative erfindungsgemäße Vorrichtung
dargelegt, bei der vorzugsweise eine Vielzahl von Objekten gegenüber der erfindungsgemäßen Vorrichtung
beweglich angeordnet sind, so dass der ortsfesten Vorrichtung die
einzelnen Objekte zur peripheren Umkreisung ihres Umfangsrandes
zugeführt
werden. Diese Variante eignet sich bevorzugt im Einsatz industrieller
Produktionsprozesse
-
Den
Erfindungsgedanken vorteilhaft weiterbildende Merkmale sind Gegenstand
der Unteransprüche
sowie der Beschreibung insbesondere unter Bezugnahme auf die Ausführungsbeispiele
zu entnehmen.
-
Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
zur rotatorischen Relativbewegung um einen Umfangsrand eines Objektes
sieht unabhängig
ihres Einsatzes in Verbindung mit einer eigenfortbewegungsfähigen Plattform
gemäß Anspruch
1 oder im Falle einer ortsfesten Positionierung gemäß Anspruch
18 eine einen Endabschnitt aufweisende Einheit vor, deren Endabschnitt
von einer Rotationsachse durchsetzt ist, die im wesentlichen senkrecht
zu einer Ebene orientiert ist, die von der Relativbewegung zwischen
Objekt und Vorrichtung bestimmt ist. Um die Rotationsachse ist ein
vorzugsweise in Form einer Drehscheibe ausgebildetes Vorrichtungsteil
drehbar gelagert, das wenigstens eine konkav ausgebildete Innenkontur
mit einer an ihrem peripheren Umfangsrand vorhandene, über eine
lichte Weite verfügende Öffnungsseite
vorsieht, die zumindest aus einer ersten Stellung, in der die Öffnungsseite
dem Objekt zugewandt ist, in eine zweite Stellung überführbar ist,
in der die Öffnungsseite
in entgegen gesetzter Richtung, verglichen zur ersten Stellung,
orientiert ist. Während
sich das Vorrichtungsteil in der ersten Stellung befindet tritt
das Objekt mit seinem Umfangsrand in den von der konkav ausgebildeten
Innenkontur umschriebenen Zwischenraum ein. Durch Drehendes Vorrichtungsteils
umkreisen Bereiche der Innenkontur den Umfangsrand des Objektes
vollständig
bis die zweite Stellung erreicht ist, in der das Objekt wieder aus
dem Zwischenraum austritt. Der gesamte Vorgang des Umkreisens des
Umfangsrandes der Objektes erfolgt durch Überlagerung zweier Bewegungen,
nämlich
die Rotation des Vorrichtungsteils um die Rotationsachse sowie eine
translatorische Relativbewegung zwischen dem Vorrichtungsteil und
dem Objekt. Beide Bewegungen erfolgen vorzugsweise kontinuierlich,
d.h. ohne Unterbrechung und vorzugsweise bei konstanten Geschwindigkeiten.
Zudem weist das um die Rotationsachse drehbar gelagerte Vorrichtungsteil
eine technisch funktionale Einheit auf, die zur Ausübung einer
gezielten technischen Funktion an dem zu umkreisenden Objekt bzw. im
Bereich des zu umkreisenden Objektes ausgebildet ist.
-
Ein
erstes bevorzugtes Ausführungsbeispiel sieht
eine eigenfortbewegungsfähige
Plattform vor, die längs
einer bevorzugten Bewegungsrichtung verfährt. An der eigenfortbewegungsfähigen Plattform ist
eine seitlich die Plattform überragende
Einheit vorgesehen, die die Plattform vorzugsweise senkrecht zur
Bewegungsrichtung sowie parallel zur Bewegungsebene überragt.
So sei insbesondere angenommen, dass die eigenfortbewegungsfähige Plattform
parallel zu einer reihenhaften Anordnung von Objekten verfährt, die
es gilt, unter Ausübung
einer bestimmten technischen Funktion längs ihres Umfangsrandes jeweils
vereinzelt zu umkreisen. Zu Zwecken eines bedarfsweise erforderlichen
Distanzausgleiches zwischen der sich in Bewegung befindlichen Plattform
und der parallel zur Bewegungsrichtung der Plattform angeordneten
Objektreihe ist die die Plattform seitlich überragende Einheit als kinematische
Lineareinheit ausgebildet, beispielsweise in Form eines einachsigen
translatorisch verfahrbaren Roboterarmes. Am Ende der Lineareinheit
ist eine um eine senkrecht zur Bewegungsebene orientierte Rotationsachse
drehbar gelagerte Scheibe vorgesehen, an deren peripherem Umfangsrand
wenigstens eine, vorzugsweise zwei, drei oder mehr Einkerbungen
vorgesehen sind, die jeweils über
eine konkav ausgebildete Innenkontur verfügen, die eine lichte Weite
vorsieht, die größer bemessen
ist, als der größte Durchmesser
des Umfangsrandes im Bereich des zu umkreisenden Objektes. Dies
stellt sicher, dass der Umfangsrand des Objektes bei entsprechender
Ausrichtung der Drehscheibe zu einem Objekt in den von der konkav
ausgebildeten Innenkontur aufgespannten Zwischenraum vollständig eintreten kann.
Ohne die Eigenfortbewegung der Plattform zu unterbrechen, rotiert
die Scheibe derart um das ortsfest stehende Objekt, dass der gesamte
Umfangsrand des Objektes von Bereichen der Innenkontur umkreist
bzw. umfahren wird. Nach entsprechender Teilrotation der Drehscheibe
um die Rotationsachse relativ zum feststehenden Objekt tritt dieses
aufgrund der nahezu linearen Relativbewegung zu der sich eigenfortbewegenden
Plattform aus dem Bereich der Einkerbung aus. Auf eine detaillierte
Beschreibung des Umkreisungsvorganges sowie einer bevorzugten Ausbildung
des als Drehscheibe mit Einkerbungen versehenen Vorrichtungsteils
wird auf die nachstehende Beschreibung unter Bezugnahme auf die
Ausführungsbeispiele
verwiesen.
-
In
vorteilhafter Weise erfolgen sämtliche
Bewegungen, die von der Vorrichtung ausgeführt werden, sei es die Relativbewegung
zwischen der drehbar gelagerten Scheibe und den Objekten oder die Rotationsbewegung
der Drehscheibe selbst, weitgehend gleichförmig, so dass nahezu keine
Kräfte
und Momente auf das die Drehscheibe tragende System ausgeübt werden.
Dies ermöglicht
es, die gesamte erfindungsgemäße Vorrichtung
möglichst
leicht wichtig und schlank in der Konstruktion auszubilden, so dass
einerseits auf kostenintensive Wartungsmaßnahmen sowie andererseits
auf zusätzliche
Energie erzeugende Aggregate zur Unterstützung der Funktionalität der erfindungsgemäßen Vorrichtung
verzichtet werden kann.
-
Kurze Beschreibung
der Erfindung
-
Die
Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens anhand
von Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen exemplarisch beschrieben. Es
zeigen:
-
1 Draufsicht
auf eine mit einer eigenfortbewegungsfähigen Plattform verbundenen
erfindungsgemäß ausgebildeten
Vorrichtung,
-
2 eigenfortbewegungsfähige Plattform mit
ebener Zweigelenks-Kinematik (Stand der Technik),
-
3a–e
Sequenzbilddarstellungen zur vollständigen Umkreisung eines Objektes
mit einer Drehscheibe,
-
4a–c
alternative Ausführungsbeispiele für Drehscheiben
mit Einkerbungen,
-
5a, b Ausführungsbeispiel zum Ausbringen
von Heißschaum
um ein Objekt.
-
Wege zur Ausführung der
Erfindung, gewerbliche Verwendbarkeit
-
In 1 ist
in Draufsichtdarstellung eine eigenfortbewegungsfähige Plattform 2 dargestellt,
die sich in Bewegungsrichtung (siehe Pfeildarstellung) mit konstanter
Geschwindigkeit längs
einer Reihe von Objekten 1 fortbewegt. Die in linearer
Reihe angeordnete Objekte 1 gilt es in einem Bereich ihres Umfangsrandes
zu umkreisen. Für
die im weiteren beschriebene technische Lösung sei angenommen, dass jedes
einzelne Objekt 1 eine unendliche Erstreckung senkrecht
zur Zeichenebene aufweist, so dass ausgeschlossen werden kann, das
jeweilige Objekt senkrecht zur Zeichenebene von oben mit einem geeigneten
Vorrichtungsteil zu umfassen. Zur besseren Veranschaulichung der
in 1 dargestellten Problematik des Umkreisens eines
jeweiligen Objektes sei angenommen, dass die Objekte 1 beispielsweise jeweils
einem Stamm einer Pflanze entsprechen, den es gilt, im bodennahen
Bereich zur gezielten Ausbringung von Pestiziden oder sonstigen
Mitteln zu umkreisen. Hierzu ist an der eigenfortbewegungsfähigen Plattform 2,
die beispielsweise ein geländegängiges Fahrzeug,
vorzugsweise ein Traktor sein kann, eine die Plattfrom 2 seitlich überragende
Einheit 6 lösbar
fest angebracht, die vorzugsweise als kinematische Lineareinheit
ausgebildet ist, deren lineare Erstreckung vorzugsweise senkrecht
zur Bewegungsrichtung des Traktors 2 längs der in 1 angegebenen
Linearachse veränderbar
ist. Am Endbereich der kinematischen Lineareinheit 6 ist
um eine Rotationsachse 7 ein Vorrichtungsteil 8 drehbar
angebracht, das im Ausführungsbeispiel
als kreisrunde Drehscheibe ausgebildet ist, an deren peripheren
Umfangsrand zwei Einkerbungen 9 vorgesehen sind (in 1 ist
lediglich eine Einkerbung sichtbar, auf die genaue Ausbildung und
Anordnung der Einkerbungen relativ zur Drehscheibe wird unter Bezugnahme auf
die 3 ff. detailliert eingegangen). Die Einkerbungen 9 weisen
jeweils eine konkav ausgebildete Innenkontur auf, die jeweils eine
dem peripheren Umfangsrand der Drehscheibe 8 zugewandte Öffnungsseite
aufweist, die über
eine lichte Weite verfügt,
die größer bemessen
ist als der größte Durchmesser
des Umfangsrandes des jeweiligen Objektes 1, so dass sichergestellt
werden kann, dass das Objekt 1 in den von der konkav ausgebildeten
Innenkontur aufgespannten Zwischenraum der Einkerbung gemäß Bilddarstellung
in 1 eintritt und durch Verdrehen der Drehscheibe 8 relativ
zum feststehenden Objekt 1 der vollständige Umfangsrand des Objektes 1 zumindest
von Bereichen der konkav ausgebildeten Innenkontur der Drehscheibe 8 umkreist
wird. Hierfür sind
zwei Bewegungen erforderlich, nämlich
zum einen die Rotation der Drehscheibe 8 um die Rotationsachse 7 sowie
die lineare Fortbewegung, die von der eigenfortbewegungsfähigen Plattform 2 längs der dargestellten
Bewegungsrichtung ausgeführt
wird. Wird dafür
Sorge getragen, dass der senkrechte Abstand zur Bewegungsrichtung
der eigenfortbeweglichen Plattform 2 zur linearen Objektreihe 1 weitgehend
konstant bleibt, so bedarf es lediglich der Rotation der Drehscheibe 8 um
die Rotationsachse 7, die im Idealfall in Abstimmung mit
dem gegenseitigen Abstand der Objekte zueinander mit einer konstanten Drehgeschwindigkeit
erfolgt. Hierbei treten nahezu keinerlei das Gesamtsystem beeinträchtigende
Winkelbeschleunigungen bzw. Kraftmomente auf, wodurch das System
nur geringen mechanischen Belastungen unterworfen ist und in Folge
dessen einen nur geringen Energiebedarf zum Betrieb erfordert. Dies
ermöglicht
eine Gewichts sparende und schlanke Konstruktionsweise, die sich
durch Wartungsfreiheit und darüber
hinaus durch eine preiswerte Herstellungsmöglichkeit auszeichnet. Besonders
deutlich spiegelt sich der Vorteil des in 1 dargestellten
Ausführungsbeispiels
in der Gegenüberstellung der
in 1 strichliert eingezeichneten Bewegungstrajektorie 5 wieder,
längs der
sich die Rotationsachse 7 der Drehscheibe 8 während der
Umkreisung mehrerer, in Linie angeordneter Objekte, fortbewegt, mit
der ebenfalls in 2 strichliert eingezeichneten Trajektorie 5,
die einen ungleich komplizierteren Weg beschreibt.
-
Wie
bereits vorstehend erwähnt,
bedarf es im Idealfall lediglich der Rotation der Drehscheibe 8 um
die Rotationsachse 7 mit einer entsprechend gewählten Drehgeschwindigkeit,
die abgestimmt ist mit der Eigenfortbewegungsgeschwindigkeit der
Plattform 2 sowie der Größe des zu umkreisenden Umfangsrandes
des jeweiligen Objektes 1. Um möglicherweise auftretende Unregelmäßigkeiten
im Abstand zwischen der eigenfortbewegungsfähigen Plattform und der Objektreihe 1 ausgleichen
zu können,
ermöglicht
die kinematische Lineareinheit 6 eine entsprechende laterale
Lagejustierung der Drehscheibe 8. Zudem könnte in
einer weiteren Ausführungsform
eine weitere rotatorische Verkippung der Rotationsachse 7 um
die kinematischen Lineareinheit 6 und/oder um eine in Fortbewegungsrichtung und
senkrecht zur Lineareinheit orientierte Achse eine individuelle
Anpassung an den zu umkreisenden Umfangsrand des Objektes 1 ermöglichen.
Auch könnte
in Erweiterung der Freiheitsgrade, um die letztlich die Drehscheibe 8 bewegt
werden kann, eine weitere lineare Kinematik vorgesehen werden, durch die
die Drehscheibe 8 längs
zur Erstreckung der Rotationsachse 7 höhenverstellbar ist. Alle vorstehend beschriebenen
vorteilhaften kinematischen Erweiterungen vermögen die Lageanpassung der Drehscheibe 8 relativ
zu den jeweils zu umkreisenden Objekten zu optimieren, ohne dabei
den für
die Umkreisung eines jeweiligen Objektes erforderlichen Bewegungsvorgang
zu verkomplizieren.
-
Mit
der in 1 dargestellten Vorrichtung ist es möglich, unter
Ausnutzung der Rotation der Drehscheibe 8 Objekte 1 an
ihrem Umfangsrand vollständig
zu umkreisen, während
sich die eigenfortbewegungsfähige
Plattform längs
einer geradlinigen Verfahrbahn fortbewegt. Sind die Objekte 1,
wie in 1 dargestellt, längs einer Reihe angeordnet
und dies vorzugsweise unter jeweils einem gleich bleibenden Abstand
zweier unmittelbar benachbarter Objekte, so kann eine Vielzahl von
Objekten sequentiell hintereinander im Rahmen einer gleichförmigen Bewegung der
eigenfortbewegungsfähigen
Plattform in der vorstehend beschriebenen Weise umkreist werden.
Sind die Objekte hingegen in ungleichmäßigen Abständen zueinander angeordnet,
so ist die Vorrichtung dennoch einsetzbar. In diesem Fall gilt es
die Drehzahl der Drehscheibe 8 und/oder die Eigenfortbewegungsgeschwindigkeit
der Plattform entsprechend variabel auf die räumliche Abfolge der zu umkreisenden
Objekte abzustimmen.
-
Die
Umkreisung der Objekte mag grundsätzlich im Lichte unterschiedlichster
technischer Zielsetzungen erforderlich sein. Je nach technischer
Aufgabe sieht die Drehscheibe 8 eine technisch funktionale Einheit
vor (nicht in 1 dargestellt), die je nach technischer
Zielvorgabe konfektioniert ist. So können an der Drehscheibe 8 Einheiten
zum Ausbringen bzw. Auftragen von Stoffen vorgesehen werden, wie beispielsweise
das Ausbringen von Klebstoffen, Lacken, Schutzmittel etc., ferner
können
Einheiten zur Analyse bzw. Inspektion vorgesehen werden, beispielsweise
geeignet ausgebildete Kamerasysteme, Ultraschallköpfe oder
sonstige, berührungslos
arbeitende Analysesysteme. Schließlich ist es möglich Systeme
zur Bearbeitung bzw. Manipulation im Bereich oder am Umfangsrand
des zu umkreisenden Objektes vorzusehen, wie beispielsweise Schweißvorrichtungen,
Werkzeuge zum Entgraten etc. Auf die spezielle Anwendung zum Ausbringen
von Unkrautregulierungsmedien, die im Agrarbereich zum Schutz von
Nutzpflanzen erforderlich sind, wird in einem weiteren Ausführungsbeispiel
näher eingegangen.
-
Anhand
der in 3 dargestellten Sequenzbilddarstellungen a bis
e kann der grundsätzliche
Bewegungsablauf entnommen werden, gemäß dem die in 1 dargestellte,
mit jeweils zwei Einkerbungen 9 versehene Drehscheibe 8 um
jeweils ein Objekt vollständig
geführt
wird. In den Sequenzbilddarstellungen sei angenommen, dass die Drehscheibe 8 längs der
strichliert eingezeichneten Trajektorie von rechts nach links mit
einer konstanten Geschwindigkeit bewegt wird.
-
Zwei
unmittelbar benachbarte Objekte 1 sind jeweils mit konstantem
Abstand, der wenigstens ein Mindestmass aufweist, längs einer
linearen Reihe angeordnet. Zusätzlich
zur Linearbewegung längs der
Trajektorie übt
die Drehscheibe 8 vorzugsweise eine gleichförmige Rotation
um die Rotationsachse 7 aus. Die Drehscheibe 8 verfügt in dem
in 3 dargestellten Beispiel über zwei Einkerbungen 9,
die sich in der in 3 dargestellten Forme relativ
zur Rotationsachse 7 gegenüberliegen. Jede einzelne Einkerbung 9 verfügt über eine
konkav ausgebildete Innenkontur 9', die am peripheren Umfangsrand
der Drehscheibe 8 geöffnet
ist. Grundsätzlich
kann die konkav ausgebildete Innenkontur U- oder V-förmig ausgebildet
sein oder eine an die U- oder V-Form angenäherte Konturform, vorzugsweise
eine vieleckige Konturform vorsehen. Besonders vorteilhaft ist jedoch
die in 3 dargestellte Innenkonturform, die U-förmig ausgebildet
ist und jeweils zwei geradlinig verlaufende U-Seitenschenkel vorsieht,
die beide parallel zu einem Drehscheibendurchmesser D orientiert
sind. Beide geradlinig verlaufenden U-Seitenschenkel sind dabei derart relativ
in der Drehscheibe 8 eingebracht, dass sie auf einer gemeinsamen
Halbebene relativ zum Drehscheibendurchmesser D liegen und zudem
von diesem beabstandet sind.
-
In
einem ersten Schritt gilt es, die Drehscheibe 8 relativ
zu einem zu umkreisenden Objekt 1 auszurichten. Hierzu
dient einerseits die unter Bezugnahme auf 1 beschriebene
kinematische Lineareinheit, durch die der laterale Abstand zwischen
der Rotationsachse 7 und dem Ort des Objektes 1 einstellbar
ist. Zur Ausrichtung der jeweiligen Einkerbung 7 relativ
zum Objekt 1 dient in vorteilhafter Weise ein die Drehscheibe 8 gezielt
in Rotation versetzender motorischer Antrieb, der die Drehscheibe 8 in eine
vorbestimmte Aufnahmestellung überführt, wie sie
in 3b dargestellt ist. Alternativ
ist es möglich, anstelle
eines motorischen Antriebes die Drehscheibe 8 mit einer
vorzugsweise Federkraft beaufschlagten Rasteinrichtung auszustatten,
durch die die in 3b dargestellte Aufnahmestellung
selbständig von
der Drehscheibe 8 eingenommen wird. In der in 3b dargestellten Situation ist es möglich, dass das
Objekt 1 durch Linearbewegung der Drehscheibe 8 längs der
strichliert eingezeichneten Trajektorie von rechts nach links in
den von der konkav ausgebildeten Innenkontur aufgespannten Zwischenraum eintritt
(siehe hierzu 3c). Durch die Formgebung der
konkav ausgebildeten Innenkontur ist der Umfangsrand des Objektes 1 bereits
mehr als die Hälfte von
der konkav ausgebildeten Innenkontur umfasst. Um auch jene Bereiche
des Umfangsrandes des Objektes von der Innenkontur zu umfahren,
die in der Sequenzdarstellung gemäß 3c keinen
Bereichen der Innenkontur gegenüberliegen,
dies betrifft insbesondere jenen Bereich des Umfangsrandes, der
in Richtung der Öffnungsseite
der konkavförmig ausgebildeten
Innenkontur orientiert ist, gilt es, die Drehscheibe 8 relativ
zu dem zu umkreisenden Objekt 1 um die Rotationsachse 7 zu
verdrehen sowie längs
der linear eingezeichneten Trajektorie zu verfahren, so dass auch
die übrigen
Bereiche des Umfangsrandes von der Innenkontur der Einkerbung 9 umfahren
werden. Dies wird aus den Sequenzbilddarstellungen gemäß 3d und e ersichtlich. In der letzten Sequenzbilddarstellung
gemäß 3e tritt das von der Drehscheibe 8 vollständig umkreiste
Objekt 1 durch die lineare Weiterbewegung der Drehscheibe 8 längs der
strichlierten Trajektorie aus dem Zwischenraum der konkav ausgebildeten
Innenkontur der Einkerbung 9 aus. Durch Vorsehen einer
zweiten Einkerbung in der in 3 dargestellten
Weise gelangt nun die zweite Einkerbung in die entsprechende Aufnahmeposition,
in der ein in der Reihe benachbartes nachfolgendes Objekt in die
entsprechende Einkerbung eintauchen kann. Grundsätzlich ist es möglich, zwei,
drei, vier oder mehr Einkerbungen längs des Umfangsrandes der in 3 dargestellten
Drehscheibe 8 vorzusehen. Die Anzahl der Einkerbungen richtet
sich nach den Abständen,
unter denen die jeweiligen Objekte voneinander beabstandet sind.
-
Wie
aus den vorstehenden Sequenzbilddarstellungen ersichtlich ist, erfolgt
die gesamte Bewegung zur Umkreisung des Umfangsrandes eines Objektes
durch die Überlagerung
zweier Teilbewegungen, nämlich
durch eine weitgehende Linearbewegung, d.h. Vorwärtsbewegung der Plattform,
sowie einer Rotationsbewegung der Drehscheibe 8. Die Durchführung zumindest
der Rotationsbewegung der Drehscheibe 8 kann entweder aktiv über eine
sensorgestützte
Steuerung oder aber passiv durch unmittelbares Inkontakttreten zwischen
dem zu umkreisenden Objekt und der Drehscheibe erfolgen.
-
Gilt
es, die zu umkreisenden Objekte während des Umkreisungsvorganges
nicht zu berühren, wie
es beispielsweise in der Sequenzbilddarstellung gemäß 3a bis 3e dargestellt
ist, ist es erforderlich, den gesamten Bewegungsablauf aktiv, d.h.
sensorgestützt
durchzuführen.
Hierzu bieten sich grundsätzlich
zwei sensorgestützte
Vorgehensweisen an.
-
Der
Verlauf der von der Drehscheibe einzunehmenden Winkelstellungen
für das
Ausrichten der Einkerbungen beim Anfahren eines zu umkreisenden Objektes
sowie zum berührungslosen
Umkreisen des Objektes ist als Funktion des Weges der eigenfortbewegungsfähigen Plattform
innerhalb eines Steuerrechners fest hinterlegt. Hierzu wird die
Position des jeweils zu umkreisenden Objektes einmalig durch ein
Sensorsystem erfasst, wodurch entsprechende Referenzdaten gewonnen
werden. Während des
Umkreisungsvorganges wird mit Hilfe wenigstens eines Sensors entweder
der von der eigenfortbewegungsfähigen
Plattform zurückgelegte
Weg oder deren Fortbewegungsgeschwindigkeit erfasst. Über den
Input der entsprechenden Sensordaten errechnet der Steuerrechner
aus den als Referenzfunktion vorliegenden Winkelstellungen die notwendige Ausrichtung
der Drehscheibe und generiert Steuersignale an den Stellmotor, der
die Drehscheibe entsprechend ausrichtet.
-
Alternativ
können
an der eigenfortbewegungsfähigen
Plattform, an der kinematischen Lineareinheit und/oder direkt an
der Drehscheibe selbst entsprechende Sensorsysteme angebracht werden, die
kontinuierlich die aktuelle Position des zu umkreisenden Objektes
im Raum relativ zur Drehscheibe ermitteln. Unter Verwendung von
hinterlegten geometrischen Vorschriften, durch die ein festgelegter Mindestabstand
zwischen dem Objekt und der konkav ausgebildeten Innenkontur der
Einkerbung gewährleistet
wird, errechnet ein Steuerrechner über die erfassten Positionsdaten
die zu jedem Zeitpunkt notwendige Winkelstellung des Drehkopfes,
die für die
Aufnahmestellung sowie zum Umkreisen des Objektes erforderlich ist.
Die zur aktiven Überwachung geeigneten
Sensorsysteme sind für
den Fachmann an sich bekannt und basieren auf berührungslos
arbeitenden Abstandsmessverfahren.
-
Ist
es hingegen möglich,
das zu umkreisende Objekt zu berühren,
so kann auf eine motorunterstützte
Drehbewegung der Drehscheibe verzichtet werden. Mittels einer vorzugsweise
Federkraft unterstützten
Rastvorrichtung kann die Drehscheibe in eine bestimmte Anzahl stabiler
Winkelstellungen um die Rotationsachse eingerastet werden, wobei
die Anzahl der Winkelstellungen der Anzahl der in der Drehscheibe
eingebrachten Einkerbungen entspricht. In jeder einzelnen stabilen
Winkelstellung ist eine Einkerbung in Bewegungsrichtung der eigenfortbewegungsfähigen Plattform
auf das unmittelbar nächstliegende,
zu umkreisende Objekt ausgerichtet, wie es beispielsweise in der
Sequenzbilddarstellung in 3b gezeigt
ist. Die auf diese Weise auf das zu umkreisende Objekt ausgerichtete
Einkerbung wird bis zur Kollision zwischen Umfangsrand und konkav ausgebildeter
Innenkontur gefahren. Da die Einkerbung in Bezug zur Rotationsachse
derart beabstandet vorgesehen ist, dass bei Inkontakttreten zwischen
Objekt und Drehscheibe ein Drehmoment auf die Drehscheibe ausgeübt wird,
wird die Drehscheibe aus ihrer Raststellung ausgelöst und um
das zu umkreisende Objekt in der vorstehend beschriebenen Weise
gedreht. Nach Austritt des Objektes aus dem Zwischenraumbereich
der Einkerbung springt die Drehscheibe in die nächste stabile Winkelstellung und
verbleibt in dieser bis ein nächstes,
mit der Drehscheibe in Kontakt tretendes Objekt eine das Rastmoment übersteigende
Hebelkraft auf die Drehscheibe ausübt. Eine vollständig passive
Ausführung
der Drehscheibe reduziert somit die sensorische Komplexität, den damit
verbundenen Steueraufwand sowie letztlich die Gesamtsystemkosten.
-
Eine
vollständige über ein
Sensorsystem gesteuerte Bewegung hingegen ermöglicht durch entsprechende
Achsansteuerung einen hinsichtlich der Minimierung auftretender
Winkelbeschleunigungen optimierten Bewegungsablauf. Dies minimiert
die das Gesamtsystem aufschwingenden Reaktionskräfte und -momente und ermöglicht überdies
einen energetisch optimierten Betrieb. Im idealen Fall finden die Drehbewegung
zur Ausrichtung der Drehscheibe sowie die Drehbewegung zur Umkreisung
des Objektes mit konstanter Winkelgeschwindigkeit statt. Hierbei müssen allerdings
Geometrie der Drehscheibe sowie Abstand der Objekte zueinander entsprechend übereinstimmen.
In der Realität
ist es hingegen durchaus erforderlich leichte Beschleunigungen oder
Verzögerungen
in der Drehbewegung der Drehscheibe durchzuführen. Die Drehrichtung der
Drehscheibe bleibt jedoch stets unverändert.
-
An
dieser Stelle sei auf eine alternative Möglichkeit des Betriebes der
erfindungsgemäß ausgebildeten
Vorrichtung hingewiesen, die sich durch die kinematische Umkehrung
des unter Bezugnahme auf 1 dargestellten Bewegungsablaufes
ergibt. So sei angenommen, dass die kinematische Lineareinheit 6 und
die um die Rotationsachse 7 drehbar angeordnete Drehscheibe 8 nicht
wie in 1 an einer eigenfortbewegungsfähigen Plattform 2 montiert
ist, sondern raumfest angeordnet ist. Im Unterschied zu der in 1 beschriebenen
Situation bewegen sich die Objekte 1 mit einer linearen
Zuführungsrichtung von
links nach rechts jeweils auf die Drehscheibe 8 mit konstanter
Geschwindigkeit zu. So kann bspw. angenommen werden, dass die einzelnen
Objekte an einem Transportmittel angebracht sind, das die Objekte
im Rahmen einer industriellen Teilefertigung einer Bearbeitungs-
oder Kontrollstation zuführt.
Auch in diesem Fall erfolgt ein Eintritt der jeweiligen Objekte
in den durch die Einkerbungen aufgespannten Zwischenraum, wobei
die Drehscheibe 8 in der in 1 dargestellten
Drehrichtung rotiert. Eine derartige Anordnung kann zur Ausführung unterschiedlichster technischer
Funktionen innerhalb einer Produktionslinie zur Überwachung oder Bearbeitung
des Umfangsrandbereiches von Objekten, die vereinzelt der Vorrichtung
zuführbar
sind, durchgeführt
werden.
-
Wie
erwähnt,
können
in Abhängigkeit
der Relativgeschwindigkeit, mit der die Drehscheibe längs der
in Reihe angeordneten Objekte vorbei bewegt wird, sowie in Abhängigkeit
des gegenseitigen Objektabstandes zwei, drei oder mehr Einkerbungen in
der Drehscheibe längs
ihres peripheren Umfangsrandes vorgesehen werden. Alternative Ausführungsbeispiele
sind den 4a bis c zu entnehmen. Zur
Vermeidung von auf das Gesamtsystem einwirkenden Schwingungen, die
sich durch eine bei der Drehung der Drehscheibe auftretende Unwucht
ausbilden können,
sollten wenigstens zwei Einkerbungen vorgesehen werden. Beim Vorsehen
von mehr als zwei Einkerbungen ist auf eine entsprechend symmetrische
Massenverteilung um die Rotationsachse 7 zu achten. Allen
Einkerbungen ist gemeinsam, dass sie vollständig in einer Halbebene in
Bezug zu einem die Rotationsachse schneidenden Drehscheibendurchmesser
liegen, wobei die Einkerbungen jeweils einen lateralen Abstand zum
die Halbebene begrenzenden Drehscheibendurchmesser aufweisen.
-
Unter
Bezugnahme auf 5a und b sei ein konkretes
Anwendungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung gezeigt. So
gilt es zur Regulierung des Pflanzenbewuchses in Obstplantagen oder Weinbaugebieten
Unkrautvernichtungsmedien um die jeweiligen Pflanzenstämme auszutragen
und dies möglichst
lokal begrenzt in unmittelbarer Nähe um den jeweiligen Pflanzenstamm.
Eine sehr umweltfreundliche Variante stellt der lokale Austrag von
so genanntem Heißschaum
dar, der nahezu ausschließlich
aus Wasser besteht und unter Zusatz geringster Mengen von Pestiziden
mittels geeigneter Düsenvorrichtungen
eine Art Schaumteppich bildet. Zum lokalen Austrag eines derart
ausgebildeten Heißschaumteppiches
sind im Bereich der konkav ausgebildeten Innenkontur an der Drehscheibe 8 Heißschaumdüsen angebracht,
durch die gezielt Heißschaum
ausbringbar ist. 5a zeigt hierbei
einen Querschnitt durch eine mit Heißschaumdüsen 10 versehene Drehscheibe 8.
In 5b ist eine Seitenansicht der Situation
dargestellt, bei der sich ein Pflanzenstamm 11 innerhalb
einer nicht weiter dargestellten Einkerbung der Drehscheibe 8 befindet.
Im bodennahen Bereich 13 bildet sich um den Pflanzenstamm 11 ein Heißschaumteppich 12 aus.
-
Neben
der geschilderten Variante zum gezielten Ausbringen von Heißschaum
können
die unterschiedlichsten konfektionierten technisch funktionalen
Einheiten an der Drehscheibe 8 angebracht werden, die zu
Reinigungs-, Inspektions- oder Bearbeitungsmaßnahmen dienen können.
-
- 1
- Objekt
- 2
- Eigenfortbewegliche
Plattform, beispielsweise Traktor
- 3
- Ebene
Zweiachs-Kinematik
- 3', 3''
- Drehachsen
- 4
- Werkzeugkopf
- 5
- Trajektorie
- 6
- Kinematische
Lineareinheit
- 7
- Rotationsachse
- 8
- Vorrichtungsteil,
Drehscheibe
- 9
- Einkerbung
- 10
- Heißschaumdüse
- 11
- Heißschaumteppich
- 12
- Pflanzenstamm
- 13
- Boden