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Die Erfindung betrifft ein In-Line-Meßgerät mit einem Messaufnehmer vom Vibrationstyp, insb. ein Coriolis-Massedurchfluß-/ Dichtemeßgerät, für ein in einer Rohrleitung strömendes, insb. zwei- oder mehrphasiges, Medium sowie ein Verfahren zum Erzeugen eines eine physikalische Meßgröße des Mediums, beipsielsweise einen Massedurchfluß, eine Dichte und/oder eine Viskosität des Mediums, repräsentierenden Messwerts mittels eines solchen Meßaufnehmers.
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In der Prozeß-Meß- und Automatisierungstechnik werden für die Messung physikalischer Parameter eines in einer Rohrleitung strömenden Mediums, wie z.B. dem Massedurchfluß, der Dichte und/oder der Viskosität, oftmals solche In-Line-Meßgeräte, insb. Coriolis-Massendurchfluß-Meßgeräte, verwendet, die mittels eines in den Verlauf der mediumsführenden Rohrleitung eingesetzten, im Betrieb vom Medium durchströmten Meßaufnehmers vom Vibrationstyp und einer daran angeschlossenen Meß- und Betriebsschaltung, im Medium Reaktionskräfte, wie z.B. mit dem Massedurchfluß korrespondierende Corioliskräfte, mit der Dichte korrespondierende Trägheitskräfte oder mit der Viskosität korrespondierende Reibungskräfte etc., bewirken und von diesen abgeleitet ein den jeweiligen Massedurchfluß, ein die jeweilige Viskosität und/oder ein die jeweilige Dichte des Mediums repräsentierendes Meßsignal erzeugen. Derartige In-Line-Meßgeräte mit einem Meßaufnehmer vom Vibrationstyp sowie deren Wirkungsweise sind dem Fachmann an und für sich bekannt und z.B. in der
WO 2003/095950 A1 ,
WO 2003/095949 A1 ,
WO 2003/076880 A1 , der
WO 2002/037063 A2 , der
WO 2001/033174 A1 , der
WO 2000/057141 A1 , der
WO 1999/039164 A1 , der
WO 1998/007009 A1 , der
WO 1995/016897 A2 , der
WO 1988/003261 A1 , der
US 2003/0208325 A1 , der
US 66 91 583 B2 , der
US 66 51 513 B2 , der
US 65 13 393 B1 , der
US 65 05 519 B2 , der
US 60 06 609 A , der
US 58 69 770 A , der
US 57 96 011 A , der
US 56 16 868 A , der
US 56 02 346 A , der
US 56 02 345 A , der
US 55 31 126 A , der
US 54 48 921 A , der
US 53 01 557 A , der
US 52 53 533 A , der
US 52 18 873 A , der
US 50 69 074 A , der
US 48 76 898 A , der
US 47 33 569 A , der
US 46 60 421 A , der
US 45 24 610 A , der
US 44 91 025 A , der
US 41 87 721 A , der
EP 1 291 639 A1 , der
EP 1 281 938 A2 , der
EP 1 001 254 A1 oder der
EP 0 553 939 A2 ausführlich und detailiert beschrieben.
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Zum Führen des Mediums umfassen die Meßaufnehmer jeweils mindestens ein in einem, beispielsweise rohr- oder kastenförmigen, Tragrahmen gehaltertes Meßrohr mit einem geraden Rohrsegment, das zum Erzeugen oben genannter Reaktionskräfte im Betrieb - angetrieben von einer elektromechanischen Erregeranordnung - vibrieren gelassen wird. Zum Erfassen, insb. einlassseitiger und auslaßseitiger, Vibrationen des Rohrsegments weisen die Meßaufnehmer ferner jeweils eine auf Bewegungen des Rohrsegments reagierende physikalisch-elektrische Sensoranordnung auf.
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Bei Coriolis-Massedurchflußmeßgeräten beruht die Messung des Massedurchflusses eines in einer Rohrleitung strömenden Mediums beispielsweise darauf, daß das Medium durch das in Rohrleitung eingefügte und im Betrieb lateral zu einer Messrohrachse schwingende Meßrohr strömen gelassen wird, wodurch im Medium Corioliskräfte induziert werden. Diese wiederum bewirken, daß einlaßseitige und auslaßseitige Bereiche des Meßrohrs zueinander phasenverschoben schwingen. Die Größe dieser Phasenverschiebungen dient als ein Maß für den Massedurchfluß. Die Schwingungen des Meßrohrs werden daher mittels zweier entlang des Meßrohres voneinander beabstandeter Schwingungssensoren der vorgenannten Sensoranordnung erfaßt und in Schwingungsmeßsignale gewandelt, aus deren gegenseitiger Phasenverschiebung der Massedurchfluß abgleitet wird. Bereits die eingangs referierte
US 41 87 721 A erwähnt ferner, daß mittels solcher In-Line-Meßgeräte auch die momentane Dichte des strömenden Mediums meßbar ist, und zwar anhand einer Frequenz wenigstens eines der von der Sensoranordnung gelieferten Schwingungsmeßsignale. Überdies wird zumeist auch eine Temperatur des Mediums in geeigneter Weise direkt gemessen, beispielsweise mittels eines am Meßrohr angeordneten Temperatursensors. Zudem können gerade Meßrohre bekanntlich, zu Torsionsschwingungen um eine im wesentlichen mit der Messrohrlängsachse parallel verlaufenden oder koinzidierenden Torsions-Schwingungsachse angeregt, bewirken, daß im hindurchgeführten Medium radiale Scherkräfte erzeugt werden, wodurch wiederum den Torsionsschwingungen signifikant Schwingungsenergie entzogen und im Medium dissipiert wird. Daraus resultierend erfolgt eine erhebliche Bedämpfung der Torsionsschwingungen des schwingenden Meßrohrs zu deren Aufrechterhaltung demzufolge dem Meßrohr zusätzlich elektrische Erregerleistung zugeführt werden muß. Abgeleitet von einer zum Aufrechterhalten der Torsionsschwingungen des Meßrohrs erforderlichen elektrischen Erregerleistung, kann in der dem Fachmann bekannten Weise mittels des Meßaufnehmers so auch eine Viskosität des Mediums zumindest nährungsweise bestimmt werden, vgl. hierzu insb. auch die
US 45 24 610 A , die
US 52 53 533 A , die
US 60 06 609 A oder die
US 66 51 513 B2 . Es kann daher im folgenden ohne weiteres vorausgesetzt werden, daß - selbst wenn nicht ausdrücklich beschrieben - mittels moderner In-Line-Meßgeräten mit einem Messaufnehmer vom Vibationstyp, insb. mittels Coriolis-Massendurchfluß-Meßgeräten, jedenfalls auch Dichte, Viskosität und/oder Temperatur des Mediums gemessen werden können, zumal diese bei der Massendurchflußmessung ohnehin zur Kompensation von Meßfehlern infolge schwankender Mediumsdichte und/oder Mediumsviskosität stets heran zu ziehen sind, vgl. hierzu insb. die bereits erwähnten
US 65 13 393 B1 ,
US 60 06 609 A ,
US 56 02 346 A ,
WO 2002/037063 A2 ,
WO 1999/039164 A1 oder auch die
WO 2000/036379 A1 .
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Bei der Verwendung von In-Line-Meßgeräten mit einem Meßaufnehmer vom Vibrationstyp hat es sich jedoch, wie beispielsweise auch in der JPH10-281846 A, der
WO 2003/076880 A1 , der
EP 1 291 639 A1 , der
US 65 05 519 B2 oder der
US 45 24 610 A diskutiert, gezeigt, daß bei inhomogenen Medien, insb. zwei- oder mehrphasigen Medien, die von den Schwingungen des Meßrohrs abgeleiteten Schwingungsmeßsignale, insb. auch die erwähnte Phasenverschiebung, trotz dem Viskosität und Dichte in den einzelnen Mediumsphasen sowie auch der Massendurchfluß praktisch konstantgehalten und/oder entsprechend mitberücksichtigt werden, in erheblichem Maße Schwankungen unterliegen und so ggf. für die Messung des jeweiligen physikalischen Parameters ohne abhelfende Maßnahmen völlig unbrauchbar werden können. Solche inhomogenen Medien können beispielsweise Flüssigkeiten sein, in die, wie z.B. bei Dosier- oder Abfüllprozessen praktisch unvermeidbar, ein in der Rohrleitung vorhandenes Gas, insb. Luft, eingetragen ist oder aus denen ein gelöstes Medium, z.B. Kohlendioxid, ausgast und zur Schaumbildung führt. Als ein weitere Beispiele für solche inhomogenen Medien seien ferner auch Emulsionen sowie Naß- oder Sattdampf genannt. Als Ursachen für die mit der Messung von inhomogenen Medien mittels Messaufnehmern vom Vibrationstyp seien exemplarisch das einseitige Anlagern oder Absetzen von in Flüssigkeiten mitgeführten Gasblasen oder Feststoffpartikeln innen an der Messrohrwand und der sogenannte „Bubble-Effekt“ erwähnt, bei dem in der Flüssigkeit mitgeführte Gasblasen als Strömungskörper für quer zur Messrohrlängsachse beschleunigte Flüssigkeitsteilvolumina wirkt.
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Während zur Verringerung der mit zwei- oder mehrphasigen Medien einhergehenden Meßfehler in der
WO 2003/076880 A1 eine der eigentlichen Durchflußmessung vorausgehende Strömungs- bzw. Mediumskonditionierung vorgeschlagen ist, wird beispielsweise sowohl in der JPH10-281846 A als auch in der
US 65 05 519 B2 jeweils eine, insb. auf der Auswertung von Defiziten zwischen einer hochgenau gemessenen, tatsächlichen Mediumsdichte und einer mittels Coriolis-Massedurchflußmessgeräten im Betrieb ermittelten, scheinbaren Mediumsdichte beruhende, Korrektur der auf den Schwingungsmeßsignalen beruhenden Durchflußmessung, insb. der Massendurchflußmessung, beschrieben.
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Im besonderen werden dafür vorab trainierter, ggf. auch adaptiver Klassifikatoren für die Schwingungsmesssignale vorgeschlagen. Die Klassifikatoren können beispielsweise als Kohonen-Karte oder Neuronales Netzwerk ausgelegt sein und die Korrektur entweder anhand einiger weniger im Betrieb gemessener Parametem, insb. dem Massedurchfluß und der Dichte, sowie weiteren davon abgeleiteten Merkmalen oder auch unter Verwendung eines eine oder mehrere Schwingungsperioden einschließenden Intervalls der Schwingungsmeßsignale vornehmen. Die Verwendung eines solchen Klassifikators birgt beispielsweise den Vorteil, daß im Vergleich zu herkömmlichen Coriolis-Massedurchfluß-/ Dichtemessern am Meßaufnehmer keine oder nur sehr geringfügige Änderungen vorgenommen werden müssen, sei es am mechanischen Aufbau, an der Erregeranordnung oder der diese steuernden Betriebsschaltung, die der speziellen Anwendung besonders angepaßt sind. Allerdings besteht ein erheblicher Nachteil solcher Klassifikatoren u.a. darin, daß im Vergleich zu herkömmlichen Coriolis-Massedurchflußmeßgerätn erhebliche Änderungen im Bereich der Meßwerterzeugung vor allem hinsichtlich der verwendeten Analog-zu-Digital-Wandler und der Mikroprozessoren erforderlich sind. Wie nämlich auch in der
US 6505519 B2 beschrieben, ist für eine derartige Signalauswertung beispielsweise bei der Digitalisierung der Schwingungsmeßsignale, die eine Schwingungsfrequenz von etwa 80 Hz aufweisen können, eine Abtastrate von etwa 55 kHz oder mehr für eine ausreichende Genauigkeit erforderlich. Anders gesagt, die Schwingungsmeßsignale sind mit einem Abtastverhältnis von weit über 600:1 abzutasten. Überdies fällt auch die in der digitalen Meßschaltung gespeicherte und ausgeführte Firmware entsprechend komplex aus. Ein weiterer Nachteil solcher Klassifikatoren ist auch darin zu sehen, daß sie auf die im Betrieb des Meßaufnehmers tatsächlich vorherrschenden Meßbedingungen, sei es die Einbausituation, das zu messende Medium und dessen zumeist veränderlichen Eigenschaften oder andere die Meßgenauigkeit beeinflussende Faktoren, trainiert und entsprechend validiert werden müssen. Aufgrund der hohen Komplexität des Zusammenspiels aller dieser Faktoren kann das Training und dessen Validierung abschließend zumeist nur vor Ort und für jeden Meßaufnehmer indivduell erfolgen, was wiederum einen erheblichen Aufwand bei der Inbetriebnahme des Meßaufnehmers zur Folge hat. Im übrigen hat es sich auch gezeigt, daß derartige Klassifikations-Algorithmen, einerseits aufgrund der hohen Komplexität, andererseits infolgedessen, daß zumeist ein entsprechendes physikalisch-mathematisches Modells mit technisch relevanten oder nachvollziehbaren Parameter nicht explizit vorhanden ist, Klassifikatoren eine sehr geringe Transparenz aufweisen und somit oftmals schwer vermittelbar sind. Damit einhergehend können ohne weiteres erhebliche Vorbehalte beim Kunden auftreten, wobei solche Akzeptanzprobleme beim Kunden insb. dann auftreten können, wenn es sich beim verwendeten Klassifikator zu dem um einen selbst adaptierenden, beispielsweise ein Neuronales Netzwerk, handelt.
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Als eine weitere Möglichkeit zur Umgehung des Problems mit inhomogenen Medien wird beispielsweise bereits in der
US 45 24 610 A vorgeschlagen, den Meßaufnehmer so einzubauen, daß das gerade Meßrohr im wesentlichen senkrecht verläuft und somit ein Anlagern solcher störender, insb. gasförmiger, Inhomogenitäten weitestgehend verhindert wird. Hierbei handelt es sich jedoch um eine sehr spezielle, in der industriellen Prozeßmeßtechnik nicht immer ohne weiters realisierbare Lösung. Zum einen müßte nämlich für diesen Fall die Rohrleitung, in die der Meßaufnehmer eingefügt werden soll, ggf. an diesen angepaßt werden und nicht umgekehrt, was für den Anwender einen erhöhten Mehraufwand bei der Realisierung der Messstelle bedeuten kann. Zum anderen kann es sich bei den Meßrohren, wie bereits erwähnt, auch um solche mit einer gekrümmten Rohrform handeln, so daß das Problem auch durch eine Anpassung der Einbaulage nicht immer befriedigend gelöst werden kann. Es hat sich hierbei außerdem gezeigt, daß die vorgenannten Verfälschungen des Meßsignals auch bei Verwendung eines senkrecht eingebauten, geraden Meßrohrs nicht unbedingt sicher vermieden werden können.
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Eine Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, ein entsprechendes In-Line-Meßgerät, insb. ein Coriolis-Massendurchflußmessgerät, anzugeben, das geeignet ist, die zu messende physikalische Meßgröße, insb. den Massendurchfluß, die Dichte und/oder die Viskosität, auch bei inhomogenen, insb. zwei- oder mehrphasigen, Medien sehr genau zu messen, und zwar möglichst mit einem Messfehlerbetrag von kleiner 10% bezogen auf die tatsächliche Meßgröße. Eine weitere Aufgabe besteht darin, ein entsprechendes Verfahren für die Erzeugung eines entsprechenden Meßwerts anzugeben.
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Zur Lösung dieser Aufgabe besteht die Erfindung in einem In-Line-Meßgerät, insb. Coriolis-Massedurchfluß-/ Dichtemessgerät und/oder Viskositätsmeßgerät, gemäß Anspruch 1 zum Messen wenigstens einer physkalischen Meßgröße, insb. eines Massedurchflusses, einer Dichte und/oder einer Viskosität, eines in einer Rohrleitung geführten, insb. zwei-oder mehrphasigen, Mediums.
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Ferner besteht die Erfindung in einem Verfahren zum Messen einer physikalischen Meßgröße, insb. Massedurchflusses, einer Dichte und/oder einer Viskosität, eines in einer Rohrleitung strömenden, insb. zwei- oder mehrphasigen, Mediums, gemäß Anspruch 12 mittels eines In-Line-Meßgeräts mit einem Meßaufnehmer vom Vibrationstyp, insb. eines Coriolis-Massendurchflußmeßgeräts, und einer mit dem Meßaufnehmer elektrisch gekoppelten Meßgerät-Elektronik. Ein Grundgedanke der Erfindung besteht darin, den Messaufnehmer zwecks einer Korrektur oder Kompensation allfälliger Messfehler - hervorgerufen im besonderen durch Inhomogenitäten im zu messenden Medium - in einem Dual-Mode zu betreiben, bei dem das Messrohr abwechselnd und/oder alternierend in wenigstens zwei von einander im wesentlichen unabhängigen Schwingungsmoden vibrieren gelassen wird, nämlich einem Lateral-Schwingungsmode und einem Torsions-Schwingungsmode. Anhand von während des Dual-Modebetriebes ermittelten Betriebsparametern des Messaufnehmers, insb. dem für die Aufrechterhaltung der Lateralschwingung und der Torsionsschwingung des Messrohrs jeweils erforderlichen Erregerstrom, den Frequenzen und/oder Amplituden der Schwingungen des Messrohrs etc., können so auf eine sehr einfache Weise sehr genaue und erstaunlich robuste Korrekturwerte für die eigentlichen Messwerte ermittelt werden.
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Die Erfindung beruht dabei im besonderen auf der Erkenntnis, daß die in den Meßaufnehmer zur Aufrechterhaltung von Lateralschwingungen des Meßrohrs eingespeiste Erregerleistung in einem hohen Maße von Inhomogenitäten im zu messenden Medium, wie z.B. eingeperlten Gasblasen oder mitgeführten Feststoffpartikeln etc., beeinflußt werden kann. Im Vergleich dazu ist die in den Meßaufnehmer zur Aufrechterhaltung von Torsionsschwingungen des Meßrohrs eingespeiste Erregerleistung jedoch in einem erheblich niedrigerem Maße von solchen Inhomogenitäten abhängig, so daß im Betrieb, basierend auf dieser Erregerleistung, insb. basierend auf dem für die Aufrechterehaltung der Torsionsschwingungen tatsächlich eingespeisten Erregerstromanteil, aktuelle Referenzwerte ermittelt werden können, mit deren Hilfe ein Vergleich der in entsprechender Weise für die Lateralschwingungen ermittelten Messwerte, beispielsweise dem für die Aufrechterehaltung der Lateralschwingungen tatsächlich eingespeisten Erregerstromanteil, erfolgen kann. Anhand dieses, beispielsweise in normierender Weise oder subtraktiv durchgeführten, Vergleichs kann ein momentaner Grad der Inhomogenitäten im Medium abgeschätzt werden und davon abgleitet auf den bei der Messung begangenen Meßfehler ausreichend genau zurück geschlossen werden. Das erfindungsgemäße In-Line-Meßgerät ist daher im besonderen zum Messen einer physikalischen Meßgröße, insb. eines Massedurchflusses, einer Dichte und/oder einer Viskosität, auch eines in einer Rohrleitung strömenden zwei- oder mehrphasigen Mediums, insb. eines Flüssigkeits-Gas-Gemisches geeignet.
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Ein Vorteil der Erfindung besteht darin, dass die zu ermittelnden Korrekturwerte über einen großen Anwendungsbereich gut reproduzierbar und auch die Bildungsvorschriften zur Bestimmung der Korrekturwerte während des Messbetriebes vergleichsweise einfach formulierbar sind. Darüberhinaus sind diese Bildungsvorschriften mit einem vergleichsweise niedrigen Aufwand vorab kalibrierbar. Ein weitere Vorteil der Erfindung ist ferner auch darin zu sehen, daß beim erfindungsgemäßen In-Line-Meßgerät im Vergleich zu einem herkömmlichen, insb. einem solchen gemäß der in der
WO 2003/095950 A1 , der
WO 2003/095949 A1 oder der
US 45 24 610 A beschriebenen Art, lediglich bei der üblicherweise digitalen Messwerterzeugung geringfügige, im wesentlichen auf die Firmware beschränkte Änderungen vorgenommen werden müssen, während sowohl beim Meßaufnehmer wie auch bei der Erzeugung und Vorverarbeitung der Schwingungsmeßsignale keine oder nur eher geringfügige Änderungen erforderlich sind. So können beispielsweise auch bei zwei- oder mehrphasigen Medien die Schwingungsmeßsignale nach wie vor mit einem üblichen Abtastverhältnis von weit unter 100:1, insb. von etwa 10:1, abgetastet werden.
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Die Erfindung und weitere vorteilhafte Ausgestaltungen werden nun anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert, die in den Figuren der Zeichnung dargestellt sind. Gleiche Teile sind in allen Figuren mit denselben Bezugszeichen versehen; wenn es die Übersichtlichkeit erfordert, wird auf bereits erwähnte Bezugszeichen in nachfolgenden Figuren verzichtet.
- 1 zeigt ein in eine Rohrleitung einfügbares In-Line-Meßgerät zum Messen eines Massendurchflusses eines in der Rohrleitung geführten Fluids,
- 2 zeigt ein Ausführungsbeispiel für einen für das Meßgerät von 1 geeigneten Meßaufnehmer vom Vibrations-Typ in einer perspektivischen Seitenansicht,
- 3 zeigt den Meßaufnehmer von 2 geschnitten in einer Seitenansicht,
- 4 zeigt den Meßaufnehmer von 2 in einem ersten Querschnitt,
- 5 zeigt den Meßaufnehmer von 2 in einem zweiten Querschnitt,
- 6 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiele für einen für das In-Line-Meßgerät von 1 geeigneten Meßaufnehmer vom Vibrations-Typ geschnitten in einer Seitenansicht,
- 7 zeigt schematisch nach der Art eines Blockschaltbildes eine bevorzugte Ausgestaltung einer für das In-Line-Meßgerät von 1 geeigneten Meßgerät-Elektronik, und
- 8, 9 zeigen graphisch mit einem In-Line-Meßgerät gemäß den 1 bis 7 experimentell ermittelte Messdaten.
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In 1 ist perspektivisch ein In-Line-Meßgerät 1 dargestellt, das dazu geeignet ist, eine physkalische Meßgröße, z.B. einen Massendurchfluß m, eine Dichte ρ und/oder eine Viskosität η, eines in einer - hier aus Übersichtlichkeitsgründen nicht dargestellten - Rohrleitung strömenden Mediums zu erfassen und in einen diese Meßgröße momentan repräsentierenden Messwert Xx abzubilden. Medium kann dabei praktisch jeder strömungsfähige Stoff sein, beispielsweise eine Flüssigkeit, ein Gas, ein Dampf oder dergleichen.
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Das, beispielsweise als Coriolis-Massendurchfluß-/Dichte- und/oder Viskositätsmesser ausgebildete, In-Line-Meßgerät 1 umfaßt dafür einen im Betrieb vom zu messenden Medium durchströmten Messaufnehmer 10 vom Vibrationstyp, von dem ein Ausführungsbeispiel und Ausgestaltungen in den 2 bis 6 gezeigt sind, sowie eine, wie in 2 und 7 schematisch dargestellt, mit dem Messaufnehmer 10 elektrisch verbundene Messgerät-Elektronik 50. Vorzugsweise ist die Messgerät-Elektronik 50 ferner so ausgelegt, daß sie im Betrieb des In-Line-Meßgerät 1 mit einer diesem übergeordneten Messwertverarbeitungseinheit, beispielsweise einer speicherprogrammierbaren Steuerung (SPS), einem Personalcomputer und/oder einer Workstation, via Datenübertragungssystem, beipielsweise einem Feldbussystem, Meß- und/oder andere Betriebsdaten austauschen kann. Des weiteren ist die Messgerät-Elektronik 50 so ausgelegt, dass sie von einer externen Energieversorgung, beispielsweise auch über das vorgenannte Feldbussystem, gespeist werden kann. Für den Fall, daß das Vibrations-Meßgerät für eine Ankopplung an ein Feldbus- oder ein anderes Kommunikationssystem vorgesehen ist, weist die, insb. programmierbare, Meßgerät-Elektronik 50 eine entsprechende Kommunikations-Schnittstelle für eine Datenkommunikation auf, z.B. zum Senden der Meßdaten an die bereits erwähnte speicherprogrammierbare Steuerung oder ein übergeordnetes Prozeßleitsystem, auf. Zur Unterbringung der Messgerät-Elektronik 50 ist ferner ein, insb. von außen direkt am Messaufnehmer 10 angebrachtes oder aber von diesem abgesetztes, Elektronikgehäuse 200 vorgesehen.
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Wie bereits erwähnt, umfasst das In-Line-Meßgerät einen Meßaufnehmer vom Vibrationstyp, der im Betrieb vom zu messenden Medium durchströmt ist, und der dazu dient, in einem hindurchströmenden Medium solche mechanische Reaktionskräfte, insb. vom Massendurchfluß abhängige Corioliskräfte, von der Mediumsdichte abhängige Trägheitskräfte und/oder von der Mediumsviskosität abhängige Reibungskräfte, zu erzeugen, die meßbar, insb. sensorisch erfaßbar, auf den Meßaufnehmer zurückwirken. Abgeleitet von diesen das Medium beschreibenden Reaktionskräften können so in der dem Fachmann bekannten Weise z.B. der Massendurchfluß, die Dichte und/oder die Viskosität des Mediums gemessen werden. In den
3 und
4 ist ein Ausführungsbeispiel einer als Messaufnehmer
10 vom Vibrations-Typ gezeigt dienenden physikalisch-elektrischen Wandleranordnung schematisch dargestellt. Der mechanische Aufbau und die Funktionsweise einer derartigen Wandleranordnung ist dem Fachmann an und für sich bekannt und z.B. auch in der
US 66 91 583 B1 , der
WO 2003/095949 A1 oder der
WO 2003/095950 A1 detailiert beschrieben.
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Zum Führen des Mediums und zum Erzeugen besagter Reaktionskräfte umfaßt der Meßaufnehmer wenigstens ein im wesentlichen gerades Meßrohr
10 von vorgebbarem Messrohrdurchmesser, das im Betrieb zumindest zeitweise vibrieren gelassen wird und dadurch wiederholt elastisch verformt wird. Elastisches Verformen des Messrohrlumens bedeutet hier, dass eine Raumform und/oder eine Raumlage des Messrohrlumens innerhalb eines Elastizitätsbereiches des Messrohrs
10 in vorgebbarer Weise zyklisch, insb. periodisch, verändert wird, vgl. hierzu auch die
US 48 01 897 A , die
US 56 48 616 A , die
US 57 96 011 A , die
US 60 06609 A , die
US 66 91 583 A , die
WO 2003/095949 A1 und/oder die
WO 2003/095950 A1 . Es sei an dieser Stelle darauf verwiesen, daß anstelle des im Ausführungsbeispiel gezeigten Messaufnehmers mit einem einzigen, geraden Meßrohr, der der Realisierung der Erfindung dienenende Meßaufnehmr gleichwohl aus einer Vielzahl von aus dem Stand der Technik bekannten Messaufnehmern vom Vibrationstyp ausgewählt werden kann. Im besonderen eigenen sich beispielsweise Meßaufnehmer vom Vibrationstyp mit zwei parallel vom zu messenden Medium durchflossenen, geraden Meßrohren, wie sie beispielsweise auch in der
US 56 02 345 A detailiert beschrieben sind.
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Wie in 1 gezeigt, weist der Meßaufnehmer 1 weiters ein das Meßrohr 10 sowie allfällige weitere Komponenten des Messaufnehmers (siehe auch weiter unten) umgebendes Meßaufnehmer-Gehäuse 100 auf, das diese vor schädlichen Umgebungseinflüssen schützt und/oder der allfällige Schallemissionen des Meßaufnehmers nach außen hin dämpft. Überdies dient das Meßaufnehmer-Gehäuse 100 auch dazu ein die Meßgerät-Elektronik 50 einhausendes Elektronik-Gehäuse 200 zu haltern. Hierzu ist das Meßaufnehmer-Gehäuse 100 mit einem halsartigen Übergangsstück versehen, an dem das Elektronik-Gehäuse 200 entsprechend fixiert ist, vgl. 1. Anstelle des hier gezeigten rohrförmigen, koaxial zum Messrohr verlaufenden Wandlerghäuses 100 können selbstverständlich auch andere geeignete Gehäuseformen, wie z.B. kastenförmigen Strukturen, verwendete werden.
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Das Messrohr 10, das in der üblichen Weise einlass-seitig und auslass-seitig mit der das zu messende Medium zu- bzw. abführenden Rohrleitung kommuniziert, ist in dem eher starren, insb. biege- und verwindungssteifen, Wandlerghäuse 100 schwingfähig aufgehängt. Zum Hindurchströmenlassen des Mediums ist das Meßrohr 10 über ein in ein Einlaßende 11# einmündendes Einlaßrohrstück 11 und über ein in ein Auslaßende 12# einmündendes Auslaßrohrstück 12 an die Rohrleitung angeschlossen. Meßrohr 10, Einlaß- und Auslaßrohrstück 11, 12 sind zueinander und zur oben erwähnten Meßrohrlängsachse L möglichst fluchtend ausgerichtet und in vorteilhafter Weise einstückig ausgeführt, so daß zu deren Herstellung z.B. ein einziges rohrförmiges Halbzeug dienen kann; falls erforderlich können Meßrohr 10 und Rohrstücke 11, 12 aber auch mittels einzelner, nachträglich zusammengefügter, z.B. zusammengeschweißter, Halbzeuge hergestellt werden. Zur Herstellung des Meßrohrs 10, wie auch des Einlaß- und des Auslaßrohrstücks 11, 12 kann praktisch jedes der für solche Meßaufnehmer üblichen Materialien verwendet werden, wie z.B. Eisen-, Titan-, Zirkonium- und/oder Tantal-Legierungen, Kunststoffe oder Keramiken. Für den Fall, daß der Meßaufnehmer lösbar mit der Rohrleitung zu montieren ist, ist dem Einlaßrohrstück 11 und dem Auslaßrohrstück 12 bevorzugt jeweils ein erster bzw. zweiter Flansch 13, 14 angeformt; falls erforderlich können Ein- und Auslaßrohrstück 11, 12 aber auch direkt mit der Rohrleitung, z.B. mittels Schweißen oder Hartlötung, verbunden werden. Ferner ist, wie in den 1 schematisch dargestellt, am ein Ein- und am Auslaßrohrstück 11, 12 fixiertes, das Meßrohr 10 aufnehmendes Wandlergehäuse 100 vorgesehen, vgl. hierzu 1 und 2.
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Zumindest zum Messen des Massendurchflusses m wird das Messrohr
10 in einem als Lateral-Schwingungsmode ausgebildeten ersten Schwingungsnutzmode angeregt, bei dem es zumindest anteilig Schwingungen, insb. Biegeschwingungen, lateral zu einer gedachten Meßrohrlängsachse L ausführt, insb. so, daß es sich, im wesentlichen auf einer natürlichen Biege-Eigenfrequenz schwingend, gemäß einer natürlichen ersten Eigenschwingungsform lateral ausbiegt. Für den Fall, daß das Medium in der angeschlossenen Rohrleitung strömt und somit der Massendurchfluß m von Null verschieden ist, werden mittels des im ersten Schwingungsnutzmode schwingenden Meßrohrs
10 im hindurchströmenden Medium Corioliskräfte induziert. Diese wiederum wirken auf das Meßrohr
10 zurück und bewirken so in der dem Fachmann bekannten Weise eine zusätzliche, sensorisch erfaßbare Verformung des Meßrohrs
10 im wesentlichen gemäß einer natürlichen zweiten Eigenschwingungsform, die der ersten Eigenschwingungsform koplanar überlagert ist. Die momentane Ausprägung der Verformung des Meßrohrs
10 ist dabei, insb. hinsichtlich ihrer Amplituden, auch vom momentanen Massendurchfluß m abhängig. Als zweite Eigenschwingungsform, dem sogenannten Coriolismode, können z.B., wie bei derartigen Meßaufnehmern üblich, anti-symmetrische Biegeschwingungsformen mit zwei Schwingungsbäuchen oder mit vier Schwingungsbäuchen dienen. Da natürliche Eigenfrequenzen solcher Lateral-Schwingungsmoden von Meßrohren bekanntlich in besonderem Maße auch von der Dichte ρ des Mediums abhängig sind, kann mittels des In-Line-Meßgerät ohne weiteres zusätzlich zum Massedurchfluß m auch die Dichte ρ gemessen werden. Zusätzlich zu den Lateral-Schwingungen wird das wenigstens eine Messrohr
10 zum Erzeugen von viskositätsabhängigen Scherkräften im strömenden Medium zumindest zeitweise in einem Torsions-Schwingungsmode betrieben. In diesem Torsions-Schwinungsmode ist das Messrohr zu Torsionschwingungen um eine im wesentlichen mit der Messrohrlängsachse L parallel verlaufenden oder koinzidierenden Torsions-Schwingungsachse angeregt, und zwar so, daß es im wesentlichen gemäß einer natürlichen Torsionsschwingungsform um seine Längsachse L verdrillt wird, vgl. hierzu z.B. auch die
US 45 24 610 A , die
US 52 53 533 A , die
US 60 06 609 A oder die
EP 1 158 289 A1 . Das Anregen der Torsionschwingungen kann hierbei sowohl alternierend zum ersten Schwingungsnutzmode und getrennt von diesem in einem zweiten Schwingungsnutzmode oder aber, zumindest bei voneinander unterscheidbaren Schwingungsfrequenzen, auch simultan zu den Lateralschwingungen im ersten Schwingungsnutzmode erfolgen. Anders gesagt, der Messaufnehmer arbeitet zumindest zeitweise in einem Dual-Modebetrieb, bei dem das wenigstens eine Messrohr
10 abwechselnd und/oder alternierend in wenigstens zwei von einander im wesentlichen unabhängigen Schwingungsmoden, nämlich dem Lateral-Schwingungsmode und dem Torsions-Schwingungsmode vibrieren gelassen wird.
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Nach einer Ausgestaltung der Erfindung wird das Meßrohr 10 zum Erzeugen von massedurchflussabhängigen Corioliskräften im strömenden Medium zumindest zeitweise mit einer Lateralschwingungs-Frequenz fexcL angeregt, die möglichst genau einer niedrigsten natürlichen Biege-Eigenfrequenz des Meßrohrs 10 entspricht, so daß also das lateral schwingende, jedoch nicht vom Fluid durchströmte Meßrohr 10 bezüglich einer zur Meßrohrlängsachse L senkrechten Mittelachse im wesentlichen symmetrisch ausgebogen wird und dabei einen einzigen Schwingungsbauch aufweist. Diese niedrigste Biege-Eigenfrequenz kann beispielsweise bei einem als Meßrohr 10 dienenden Edelstahlrohr mit einer Nennweite von 20 mm, einer Wandstärke von etwa 1,2 mm und einer Länge von etwa 350 mm sowie den üblichen Anbauten bei etwa 850 Hz bis 900 Hz liegen.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird das Meßrohr 10, insb. simultan zu den Lateralschwingungen im Nutzmode, mit einer Torsionsschwingungs-Frequenz fexcT, die möglichst genau einer natürlichen Torsions-Eigenfrequenz des Meßrohrs 10 entspricht, angeregt. Eine niedrigste Torsions-Eigenfrequenz kann beispielsweise bei einem geraden Meßrohr etwa im Bereich des Doppelten der niedrigsten Biege-Eigenfrequenz liegen.
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Wie bereits erwähnt, werden die Schwingungen des Messrohrs
11 einerseits durch Abgabe von Schwingunsenergie, insb. an das Medium, bedämpft. Andererseits aber kann dem vibrierenden Meßrohr
10 auch dadurch in erheblichem Maße Schwingungsenergie entzogen werden, daß mit diesem mechanisch gekoppelte Bauteile, wie z.B. das Wandlergehäuse
100 oder die angeschlossene Rohrleitung, ebenfalls zu Schwingungen angeregt werden. Zum Zwecke der Unterdrückung oder Vermeidung einer allfälligen Abgabe von Schwingungsenergie an die Umgebung ist daher im Meßaufnehmer ferner ein einlaßseitig und auslaßseitig am Meßrohr
10 fixierter Gegenschwinger
20 vorgesehen. Der Gegenschwinger
20 ist, wie in den
2 schematisch dargestellt, bevorzugt einstückig ausgeführt. Falls erforderlich, kann der Gegenschwinger
20 auch, wie z.B. auch in der
US 59 69 265 A , der
EP 0 317 340 A2 oder der
WO 2000/14485 A1 gezeigt, mehrteilig zusammengesetzt oder mittels zweier separater, einlaß- bzw. auslaßseitig am Meßrohr
10 fixierter Teil-Gegenschwinger realisiert sein, vgl.
6. Der Gegenschwinger
20 dient u.a. dazu, den Meßaufnehmer für wenigstens einen vorherbestimmten, z.B. einen im Betrieb des Meßaufnehmers am häufigsten zu erwartenden oder auch kritischen Mediumsdichtewert soweit dynamisch auszubalancieren, daß im vibrierenden Meßrohr
10 allfällig erzeugte Querkräfte und/oder Biegemomente weitgehend kompensiert werden, vgl. die hierzu auch die
US 66 91 583 B2 . Darüberhinaus dient der Gegenschwinger
20 für den oben beschriebenen Fall, daß das Meßrohr
10 im Betrieb auch zu Torsionsschwingungen angeregt wird, außerdem dazu, solche TorsionsMomente, die vom vorzugsweise um seine Längsachse L tordierenden einzigen Meßrohr
10 erzeugt werden, weitgehend kompensierende Gegen-Torsionsmomente zu erzeugen und somit die Umgebung des Meßaufnehmers, insb. aber die angeschlossene Rohrleitung, weitgehend frei von dynamischen Torsionsmomenten zu halten. Der Gegenschwinger
20 kann, wie in den
2 und
3 schematisch dargestellt, rohrförmig ausgeführt und beipielsweise so am Einlaßende 11# und am Auslaßende 12# mit dem Meßrohr
10 verbunden sein, daß er, wie in
3 gezeigt, im wesentlichen koaxial zum Meßrohr
10 ausgerichtet ist. Als Material für den Gegenschwinger
20 kommen praktisch dieselben Materialien in Frage, wie sie auch für das Meßrohr
10 verwendbar sind, also beispielsweise Edelstahl, Titan-Legierungen etc.
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Der, insb. im Vergleich zum Meßrohr 10 etwas weniger torsions-und/oder biege-elastische, Gegenschwinger 20 wird im Betrieb gleichfalls schwingen gelassen, und zwar im wesentlichen gleichfrequent, jedoch außerphasig, insb. gegenphasig, zum Meßrohr 10. Dementsprechend ist der Gegenschwinger 20 mit wenigstens einer seiner Torsisons-Eigenfrequenzen möglichst genau auf jene Torsions-Schwingungsfrequenzen abgestimmt, mit der dieses im Betrieb vorwiegend schwingen gelassen wird. Darüber hinaus ist der Gegenschwinger 20 auch in wenigstens einer seiner Biege-Eigenfrequenz zu wenigstens einer Biege-Schwingungsfrequenz mit der das Messrohr 10, insb. im Nutzmode, schwingen gelassen wird möglichst gleich eingestellt und wird der Gegenschwinger 20 im Betrieb des Meßaufnehmers auch zu Lateralschwingungen, insb. Biegeschwingungen, angeregt, die im wesentlichen koplanar zu Lateralschwingungen des Meßrohrs 10, insb. den Biegeschwingungen des Nutzmodes, ausgebildet sind.
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Nach einer Ausgestaltung der Erfindung sind dafür, wie in 3 schematisch dargestellt, im Gegenschwinger 20 eingearbeitete Nuten 201, 202 vorgesehen, die eine genaues Einstellen von dessen Torsions-Eigenfrequenzen, insb. ein Absenken der Torsions-Eigenfrequenzen durch Absenken einer Torsions-Steifigkeit des Gegenschwingers 20, auf einfache Weise ermöglichen. Obwohl die Nuten 201, 202 in der 2 oder 3 in Richtung der Längsachse L im wesentlichen gleichverteilt gezeigt sind, können sie, falls erforderlich, ohne weiteres auch in Richtung der Längsachse L ungleich verteilt angeordnet sein. Darüber hinaus kann die Massenverteilung des Gegenschwingers, wie ebenfalls in 3 schematisch dargestellt, auch mittels entsprechender Massenausgleichskörper 101, 102 korrigiert werden, die am Meßrohr 10 fixiert sind. Als Massenausgleichskörper 101, 102 können z.B. auf das Meßrohr 10 aufgeschobene Metallringe oder an diesem fixierte Metallplättchen dienen.
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Zum Erzeugen mechanischer Schwingungen des Meßrohrs
10 umfaßt der Meßaufnehmer ferner eine, insb. elektrodynamische, Erregeranordnung
40, die mit dem Messrohr gekoppelt ist. Die Erregeranordnung
40 dient dazu, eine von der Meßgerät-Elektronik eingespeiste, elektrische Erregerleistung Pexc, z.B. mit einem geregelten Erregerstrom iexc und/oder einer geregelten Spannung, in ein auf das Meßrohr
10, z.B. pulsförmig oder harmonisch, einwirkendes und dieses elastisch verformendes Erregermoment M
exc und/oder in eine lateral auf das Messrohr
10 wirkende Erregerkraft F
exc umzuwandeln. Zur Erzielung eines möglichst hohen Wirkungsgrades und eines möglichs hohen Signal/Rausch-Verhältnisses ist die Erregerleistung Pexc möglichst genau so eingestellt, dass überwiegend die Schwingungen des Messrohrs
10 im Nutzmode aufrecht erhalten werden, und zwar möglichst genau auf einer momentanen Eigenfrequenz des vom Medium durchströmten Meßrohrs. Die Erregerkraft F
exc wie auch das Erregermoment M
exc können dabei, wie in den
4 oder
6 schematisch dargestellt, jeweils bidirektional oder aber auch unidirektional ausgebildet sein und in der dem Fachmann bekannten Weise z.B. mittels einer Strom-und/oder Spannungs-Regelschaltung, hinsichtlich ihrer Amplitude und, z.B. mittels einer Phasen-Regelschleife, hinsichtlich ihrer Frequenz eingestellt werden. Als Erregeranordnung
40 kann, wie bei solchen Meßaufnehmern vom Vibrationstyp üblich, beispielsweise eine Tauchspulenanordnung mit einer am Gegenschwinger
20 oder von innen am Wandlergehäuse
100 befestigten zylindrischen Erregerspule, die im Betrieb von einem entsprechenden Erregerstrom iexc durchflossen ist, und mit einem in die Erregerspule zumindest teilweise eintauchenden dauermagnetischen Anker, der am Meßrohr
10 fixiert ist, dienen. Ferner kann die Erregeranordnung
40 auch, wie z.B. in der
US 45 24 610 A oder der
WO 2003/095950 A1 gezeigt, mittels mehrer Tauchspulen oder auch mittels Elektromagneten realisiert sein.
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Zum Detektieren der Schwingungen des Messrohrs 10 umfasst der Messaufnehmer ferner eine Sensoranordnung 50, die mittels wenigstens eines auf Vibrationen des Messrohrs 10 reagierenden ersten Schwingungsensors 51 ein diese repräsentierendes erstes, insb. analoges, Schwingungsmeß-Signal s1 erzeugt. Der Schwingungsensor 51 kann z.B. mittels eines dauermagnetischen Ankers gebildet sein, der am Messrohr 10 fixiert ist und mit einer vom Gegenschwinger 20 oder vom Wandlerghäuse gehalterten Sensorspule in Wechselwirkung steht. Als Schwingungsensor 51 sind besonders solche Sensoren geeignet, die, basierend auf dem elektrodynamischen Prinzip, eine Geschwindigkeit der Auslenkungen des Messrohrs 10 erfassen. Es können aber auch beschleunigungsmessende elektrodynamische oder aber auch wegmessende resistive oder optische Sensoren verwendet werden. Selbstverständlich können auch andere dem Fachmann bekannte und für die Detektion solcher Vibrationen geeignete Sensoren verwendet werden. Die Sensoranordnung 60 umfasst ferner einen, insb. zum ersten Schwingungsensor 51 identischen, zweiten Schwingungsensor 52, mittels dem sie ein ebenfalls Vibrationen des Messrohrs 10 repräsentierdendes zweites Schwingungsmeß-Signal s2 liefert. Die beiden Schwingungsensor 51, 52 sind bei dieser Ausgestaltung entlang des Messrohrs 10 voneinander beabstandet, insb. in einem gleichen Abstand von der Mitte des Messrohrs 10, so im Messaufnehmer 10 angeordnet, dass mittels der Sensoranordnung 50 sowohl einlass-seitige als auch auslass-seitige Vibrationen des Messrohrs 10 örtlich erfasst und in die entsprechenden Schwingungsmeß-Signale s1 bzw. s2 umgewandelt werden. Beide Schwingungsmeß-Signale s1, s2, die üblicherweise jeweils eine einer momentanen Schwingfrequenz des Messrohrs 10 entsprechende Signalfrequenz aufweisen, sind, wie in 2 gezeigt, der Messgerät-Elektronik 50 zugeführt, wo sie in der dem Fachmann bekannten Weise mittels einer entsprechenden vorverarbeitet, insb. digitalisiert, und anschließen geeignet ausgewertet werden.
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Nach einer Ausgestaltung der Erfindung ist die Erregeranordnung 40, wie auch in 2 und 3 gezeigt, so ausgebildet und im Meßaufnehmer angeordnet, daß sie im Betrieb gleichzeitig, insb. differentiell, auf Meßrohr 10 und Gegenschwinger 20 wirkt. Bei dieser Weiterbildung der Erfindung ist die Erregeranordnung 40, wie auch in 2 gezeigt, in vorteilhafter Weise so ausgebildet und so im Meßaufnehmer angeordnet, daß sie im Betrieb gleichzeitig, insb. differentiell, auf Meßrohr 10 und Gegenschwinger 20 wirkt. Im in der 4 gezeigten Ausführungsbeispiel weist die Erregeranordnung 40 dazu wenigstens eine im Betrieb zumindest zeitweise vom Erregerstrom oder einem Erregerteilstrom durchflossene erste Erregerspule 41a auf, die an einem mit dem Meßrohr 10 verbundenen Hebel 41c fixiert ist und über diesen und einen von außen am Gegenschwinger 20 fixierten Anker 41b differentiell auf das Meßrohr 10 und den Gegenschwinger 20 einwirkt. Diese Anordnung hat u.a. auch den Vorteil, daß einerseits der Gegenschwinger 20 und somit auch das Wandlergehäuse 100 im Querschnitt klein gehalten und trotzdem die Erregerspule 41a, insb. auch bei der Montage, leicht zugänglich ist. Darüber hinaus besteht eine weiterer Vorteil dieser Ausgestaltung der Erregeranordnung 40 auch darin, daß allfällig verwendete, insb. bei Nennweiten von über 80 mm nicht mehr vemachlässigbar schwere, Spulenbecher 41d ebenfalls am Gegenschwinger 20 fixierbar sind und somit praktisch keinen Einfluß auf die Eigenfrequenzen des Meßrohrs 10 haben. Es sei jedoch an dieser Stelle darauf hingewiesen, daß falls erforderlich, die Erregerspule 41a auch vom Gegenschwinger 20 und dementsprechend der Anker 41b vom Meßrohr 10 gehaltert werden können.
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In entsprechender Weise können auch die Schwingungssensoren 51, 52 so ausgelegt und im Meßaufnehmer angeordnet sein, daß durch sie die Vibrationen von Meßrohr 10 und Gegenschwinger 20 differentiell erfaßt werden. Im in der 5 gezeigten Ausführungsbeispiel umfaßt die Sensoranordnung 50 eine am Meßrohr 10 fixierte, hier außerhalb sämtlicher Trägheitshauptachsen der Sensoranordnung 50 angeordnete, Sensorspule 51a. Die Sensorspule 51a ist möglichst nah zu einem am Gegenschwinger 20 fixierten Anker 51b angeordnet und mit diesem magnetisch so gekoppelt, daß in der Sensorspule eine durch rotatorische und/oder laterale, ihre relative Lage und/oder ihren relativen Abstand verändernde Relativbewegungen zwischen Meßrohr 10 und Gegenschwinger 20 beinflußte, veränderliche Meßspannung induziert wird. Aufgrund einer solchen Anordnung der Sensorspule 51a können in vorteilhafter Weise gleichzeitig sowohl die oben genannten Torsionsschwingungen als auch die angeregten Biegeschwingungen erfaßt werden. Falls erforderlich können die Sensorspule 51a dazu aber auch am Gegenschwinger 20 und in entsprechender Weise der mit dieser gekoppelte Anker 51b am Meßrohr 10 fixiert sein.
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Nach einer anderen Ausgestaltung der Erfindung sind Meßrohr
10, Gegenschwinger
20 sowie die daran befestigten Sensor- und Erregeranordnungen
40,
50 hinsichtlich ihrer Massenverteilung so aufeinander abgestimmt, daß das so gebildete, mittels des Ein- und am Auslaßrohrstücks
11,
12 aufgehängte Innenteil des Meßaufnehmers einen Massenschwerpunkt MS aufweist, der zumindest innerhalb des Meßrohrs
10, vorzugsweise aber möglichst nah an der Meßrohrlängsachse L liegt. Zudem ist das Innenteil in vorteilhafter Weise so ausgebildet, daß es eine mit dem Einlaßrohrstück
11 und dem Auslaßrohrstück
12 fluchtende und zumindest abschnittsweise innerhalb des Meßrohrs
10 liegende erste Trägheitshauptachse T
1 aufweist. Aufgrund der Verlegung des Massenschwerpunktes MS des Innenteils, insb. aber auch aufgrund der vorbeschriebenen Lage der ersten Trägheitshauptachse T
1 sind die beiden betriebsgemäß vom Meßrohr
10 eingenommenen und vom Gegenschwinger
20 weitgehend kompensierten Schwingungsformen, nämlich die Torsionsschwingungen und die Biegeschwingungen des Meßrohrs
10, mechanisch voneinander weitestgehend entkoppelt, vgl. hierzu auch die
WO 2003/095950 A1 . Dadurch können beide Schwingungsformen, also Lateralschwingungen und/oder Torsionsschwingungen, in vorteilhafter Weise ohne weiteres voneinander getrennt angeregt werden. Sowohl die Verlegung des Massenschwerpunkts MS als auch der ersten Trägheitshauptachse T
1 hin zur Meßrohrlängsachse L kann beispielsweise dadurch erheblich vereinfacht werden, daß das Innenteil, also Meßrohr
10, Gegenschwinger
20 sowie die daran befestigten Sensor- und Erregeranordnungen
50,
40, so ausgebildet und zueinander angeordnet sind, daß eine Massenverteilung des Innenteils entlang der Meßrohrlängsachse L im wesentlichen symmetrisch, zumindest aber invariant gegenüber einer gedachten Drehung um die Meßrohrlängsachse L um 180° (c2-Symmetrie), ist. Zu dem ist der - hier rohrförmig, insb. auch weitgehend axial-symmetrisch, ausgebildete - Gegenschwinger 20 im wesentlich koaxial zum Meßrohr
10 angeordnet, wodurch das Erreichen einer symmetrische Massenverteilung des Innenteils erheblich vereinfacht wird und somit auch der Massenschwerpunkt MS in einfacher Weise nah zur Meßrohrlängsachse L hin verlegt wird. Darüber hinaus sind auch die Sensor- und Erregeranordnungen
50,
40 im Ausführungbeispiel so ausgebildet und zueinander am Meßrohr
10 und ggf. am Gegenschwinger
20 angeordnet, daß ein durch sie erzeugtes Massenträgheitsmoment möglichst konzentrisch zur Meßrohrlängsachse L ausgebildet oder zumindest möglichst klein gehalten ist. Dies kann z.B. dadurch erreicht werden, daß ein gemeinsamer Massenschwerpunkt von Sensor- und Erregeranordnung
50,
40 ebenfalls möglichst nah an der Meßrohrlängsachse L liegt und/oder daß eine Gesamtmasse von Sensor- und Erregeranordnung
50,
40 möglichst klein gehalten ist.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die Erregeranordnung 40 zum Zwecke der getrennten Anrregung von Torsions- und/oder Biegeschwingungen des Meßrohrs 10 so ausgebildet und an diesem und am Gegenschwinger 20 so fixiert, daß eine die Biegeschwingungen erzeugende Kraft entlang einer gedachten Kraftlinie auf das Meßrohr 10 wirkt, die außerhalb einer zur ersten Trägheitshauptachse T1 senkrechten zweiten Trägheitshauptachse T2 verläuft oder letztere in höchstens einem Punkt schneidet. Vorzugsweise ist das Innenteil so ausgestaltet, daß die zweite Trägheitshauptachse T2 im wesentlichen mit der oben erwähnten Mittelachse übereinstimmt. Im in der 4 gezeigten Ausführungsbeispiel weist die Erregeranordnung 40 dazu wenigstens eine im Betrieb zumindest zeitweise vom Erregerstrom oder einem Erregerteilstrom durchflossene erste Erregerspule 41a auf, die an einem mit dem Meßrohr 10 verbundenen Hebel 41c fixiert ist und über diesen und einen von außen am Gegenschwinger 20 fixierten Anker 41b differentiell auf das Meßrohr 10 und den Gegenschwinger 20 einwirkt. Diese Anordnung hat u.a. auch den Vorteil, daß einerseits der Gegenschwinger 20 und somit auch das Wandlergehäuse 100 im Querschnitt klein gehalten und trotzdem die Erregerspule 41a, insb. auch bei der Montage, leicht zugänglich ist. Darüber hinaus besteht eine weiterer Vorteil dieser Ausgestaltung der Erregeranordnung 40 auch darin, daß allfällig verwendete, insb. bei Nennweiten von über 80 mm nicht mehr vernachlässigbar schwere, Spulenbecher 41d ebenfalls am Gegenschwinger 20 zu fixieren sind und somit praktisch keinen Einfluß auf die Resonanzfrequenzen des Meßrohrs 10 haben. Es sei jedoch an dieser Stelle darauf hingewiesen, daß falls erforderlich, die Erregerspule 41a auch vom Gegenschwinger 20 und dementsprechend der Anker 41b vom Meßrohr 10 gehaltert werden können.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist die Erregeranordnung 40 wenigstens eine entlang eines Durchmessers des Meßrohrs 10 angeordnete zweite Erregerspule 42a auf die in gleicher Weise wie die Erregerspule 41a mit dem Meßrohr 10 und dem Gegenschwinger 20 gekoppelt ist. Nach einer anderen bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist die Erregeranordnung zwei weitere, insgesamt also vier zumindest bezüglich der zweiten Trägheitshauptachse T2 symmetrisch angeordnete Erregerspulen 43a, 44a auf, die alle in der vorgenannten Weise im Meßaufnehmer montiert sind. Die außerhalb der zweiten Trägheitshauptachse T2 auf das Meßrohr 10 einwirkende Kraft kann mittels solcher Zwei- oder Vier-Spulen-Anordnungen in einfacher Weise z.B. dadurch erzeugt werden, daß eine der Erregerspulen, z.B. die Erregerspule 41a, eine andere Induktivität aufweist als die jeweils anderen oder daß eine der Erregerspulen, z.B. die Erregerspule 41a, im Betrieb von einem Erregerteilstrom durchflossen ist, der von einem jeweiligen Erregerteilstrom der jeweils anderen Erregerspulen verschieden ist.
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Nach einer anderen Ausgestaltung der Erfindung umfaßt die Sensoranordnung 50, wie in 5 schematisch dargestellt, eine außerhalb der zweiten Trägheitshauptachse T2 angeordnete, am Meßrohr 10 fixierte Sensorspule 51a. Die Sensorspule 51a ist möglichst nah zu einem am Gegenschwinger 20 fixierten Anker 51b angeordnet und mit diesem magnetisch so gekoppelt, daß in der Sensorspule eine durch rotatorische und/oder laterale, ihre relative Lage und/oder ihren relativen Abstand verändernde Relativbewegungen zwischen Meßrohr 10 und Gegenschwinger 20 beinflußte, veränderliche Meßspannung induziert wird. Aufgrund der erfindungsgemäßen Anordnung der Sensorspule 51a können in vorteilhafter Weise gleichzeitig sowohl die oben genannten Torsionsschwingungen als auch die ggf. angeregten Biegeschwingungen erfaßt werden. Falls erforderlich können die Sensorspule 51a dazu aber auch am Gegenschwinger 20 und in entsprechender Weise der mit dieser gekoppelte Anker 51b am Meßrohr 10 fixiert sein.
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Es sei an dieser Stelle ferner erwähnt, daß die Erregeranordnung 40 und die Sensoranordnung 50 in der dem Fachmann bekannten Weise in ihrem mechanischen Aufbau auch im wesentlich gleich ausgeführt sein können; somit lassen sich die vorgenannten Ausgestaltungen des mechanischen Aufbaus der Erregeranordnung 40 im wesentlichen auch auf den mechanischen Aufbau der Sensoranordnung 50 übertragen und umgekehrt.
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Zum Vibrierenlassen des Messrohrs 10 wird die Erregeranordnung 40, wie bereits erwähnt, mittels eines gleichfalls, insb. mehrfrequent, oszillierenden Erregerstroms iexc von einstellbarer Amplitude und von einstellbarer Erregerfrequenz fexc derart gespeist, dass die Erregerspulen 26, 36 im Betrieb von diesem durchflossen sind und in entsprechender Weise die zum Bewegen der Anker 27, 37 erforderlichen Magnetfelder erzeugt werden. Der Erregerstrom iexc kann z.B. harmonisch, mehrfrequent oder auch rechteckförmig sein. Die Lateralschwingungs-Erregerfrequenz fexcL eines zum Aufrechterhalten der Lateralschwingungen des Meßrohrs 10 erforderlichen Lateral-Stromanteils iexcL vom Erregerstrom iexc kann beim im Ausführungsbeispiel gezeigten Meßaufnehmer in vorteilhafter Weise so gewählt und eingestellt sein, daß das lateral schwingende Messrohr 10 im wesentlichen in einem Biegeschwingungsgrundmode mit einem einzigen Schwingungsbauch oszilliert. Analog dazu ist auch eine Torsionsschwingungs-Erregerfrequenz fexcT eines zum Aufrechterhalten der Torsionsschwingungen des Meßrohrs 10 erforderlichen Torsions-Stromanteils iexeT vom Erregerstrom iexc in vorteilhafter Weise so gewählt und eingestellt, daß das torsional schwingende Messrohr 10 möglichst in seinem Torsionsschwingungs-Grundmode mit einem einzigen Schwingungsbauch oszilliert. Die beiden vorgenannten Stromanteile iexcL und iexcT können je nach gewählter Betriebsart beispielsweise intermittierend, also momentan jeweils als Erregerstrom iexc wirkend, oder auch simultan, also einander zum Errgerstrom iexc ergänzend, in die Errgeranordnung 40 eingespeist werden.
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Für den oben beschriebenen Fall, daß die Lateralschwingungs-Frequenz fexcL und die Torsionsschwingungs-Frequenz fexcT, mit der das Messrohr im Betrieb schwingen gelassen wird, voneinander verschieden eingestellt sind, kann mittels des Messaufnehmers in einfacher und vorteilhafter Weise auch bei simultan angegeregten Torsions- und Biegeschwingungen, z.B. basierend auf einer Signalfilterung oder einer Frequenzanalyse, eine Separierung der einzelnen Schwingungsmoden sowohl in den Erreger- als auch in den Sensorsignalen erfolgen. Anderenfalls empfiehlt sich eine alternierende Anrregung der Lateral- bzw. der Torsionsschwingungen.
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Zum Erzeugen und Einstellen des Erregerstroms iexc bzw. der Stromanteile iexcL, iexcT umfaßt die Meßgerät-Elektronik 50 eine entsprechende Treiberschaltung 53, die von einem die einzustellende Lateralschwingungs-Erregerfrequenz fexcL repräsentierenden Lateralschwingungs-Frequenzstellsignal yFML und von einem die einzustellende Lateralschwingungs-Amplitude des Erregerstroms iexc und/oder des Lateral-Stromanteils iexcL repräsentierenden Lateralschwingungs-Amplitudenstellsignal yAML sowie zumindest zeitweise von einem von einem die einzustellende Torsionsschwingungs-Erregerfrequenz fexcT repräsentierenden Torsionsschwingungs-Frequenzstellsignal yFMT und von einem die einzustellende Torsionsschwingungs-Amplitude des Erregerstroms iexc und/oder des Torsions-Stromanteils iexcT repräsentierenden Torsionsschwingungs-Amplitudenstellsignal yAMT gesteuert ist. Die Treiberschaltung 53 kann z.B. mittels eines spannungsgesteuerten Oszillators und eines nachgeschalteten Spannungszu-Stromwandler realisiert sein; anstelle eines analogen Oszillators kann aber z.B. auch ein numerisch gesteuerter digitaler Oszillator zum Einstellen des momentanen Erregerstroms iexc oder der Anteile iexcL, iexcT des Erregerstroms verwendet werden.
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Zum Erzeugen des Lateralschwingungs-Amplitudenstellsignals yAML und/oder Torsionsschwingungs-Amplitudenstellsignals yAMT des kann z.B. eine in die Meßgerät-Elektronik 50 integrierte Amplitudenregelschaltung 51 dienen, die anhand momentaner Amplituden wenigstens eines der beiden Schwingunsmeßsignale s1, s2, gemessen bei der momentanen Lateralschwingungsfrequenz und/oder der momentanen Torsionsschwingungsfrequenz, sowie anhand entsprechender, konstanter oder variabler Amplitudenreferenzwerte für die Lateral- bzw. die Torsionsschwingungen WB, WT die Amplitudenstellsignale yAML, yAMT aktualisiert; ggf. können auch momentane Amplituden des Erregerstroms iexc zur Generierung des Lateralschwingungs-Amplitudenstellsignals yAML und/oder des Torsionsschwingungs-Amplitudenstellsignals yAMT hinzugezogen werden, vgl. 7. Aufbau und Wirkungsweise derartiger Amplitudenregelschaltungen sind dem Fachmann ebenfalls bekannt. Als ein Beispiel für eine solche Amplitudenregelschaltung sei außerdem auf Messumformer der Serie „PROMASS 80“ verwiesen, wie sie von der Anmelderin beispielsweise in Verbindung mit Messaufnehmern der Serie „PROMASS I“ angeboten werden. Deren Amplitudenregelschaltung ist bevorzugt so ausgeführt, daß die lateralen Schwingungen des Meßrohrs 10 auf eine konstante, also auch von der Dichte, ρ, unabhängige, Amplitude geregelt werden.
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Die Frequenzregelschaltung
52 und die Treiberschaltung
53 können z.B. als Phasen-Regelschleife ausgebildet sein, die in der dem Fachmann bekannten Weise dazu verwendet wird, anhand einer Phasendifferenz, gemessen zwischen wenigstens einem der Schwinungsmeßsignale s
1, s
2 und dem einzustellenden bzw. dem momentan gemessenen Erregerstrom iexc, das Lateralschwingungs-Frequenzstellsignal y
FML und/oder das Torsionsschwinguns-Frequenzstellsignal y
FMT ständig auf die momentanen Eigenfrequenzen des Meßrohrs
10 abzugleichen. Der Aufbau und die Verwendung solcher Phasenregel-Schleifen zum Betreiben von Meßrohren auf einer ihrer mechanischen Eigenfrequenzen ist z.B. in der
US 48 01 897 A ausführlich beschrieben. Selbstverständlich können auch andere, dem Fachmann bekannte Frequenzregelschaltungen verwendet werden, wie z.B. auch in der
US 45 24 610 A oder der
US 48 01 897 A vorgeschlagen sind. Ferner sei hinsichtlich einer Verwendung solcher Frequenzregelschaltungen für Meßaufnehmer vom Vibrationstyp auf die bereits erwähnten Meßumfomer der Serie „PROMASS 80“ verwiesen. Weitere als Treiberschaltung geeignete Schaltungen können beispielsweise auch der
US 58 69 770 A oder auch der
US 65 05 519 B2 entnommen werden.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind die Amplitudenregelschaltung
51 und die Frequenzregelschaltung
52, wie in
7 schematisch dargestellt, mittels eines in der Meßgerät-Elektronik
50 vorgesehenen digitalen Signalprozessors DSP und mittels in diesen entsprechend implementierter und darin ablaufender Programm-Codes realisiert. Die Programm-Codes können z.B. in einem nicht-flüchtigen Speicher EEPROM eines den Signalprozessor steuernden und/oder überwachenden Mikrocomputers
55 persistent oder aber auch permanent gespeichert sein und beim Starten des Signalprozessors DSP in einen, z.B. im Signalprozessors DSP integrierten, flüchtigen Datenspeicher RAM der Meßgerät-Elektronik
50 geladen werden. Für derartige Anwendungen geeignete Signalprozessoren sind z.B. solche vom Typ TMS320VC33, wie sie von der Firma Texas Instruments Inc. am Markt angeboten werden. Es versteht sich dabei praktisch von selbst, daß die Schwingungsmeßsignale s
1, s
2 für eine Verarbeitung im Signalprozessor DSP mittels entsprechender Analog-zu-digital-Wandler A/D in entsprechende Digitalsignale umzuwandeln sind, vgl. hierzu insb. die
EP 0 866 319 A1 . Falls erforderlich, sind vom Signalprozessor ausgegebene Stellsignale, wie z.B. die Amplitudenstellsignale y
AML, y
AMT oder die Frequenzstellsignale y
FML, y
FMT ggf. in entsprechender Weise digital-zu-analog zu wandeln.
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Wie in 7 dargestellt, sind die, ggf. vorab geeignet konditionierten, Schwingunsmeßsignale s1, s2 ferner einer Meßschaltung 21 der Meßgerät-Elektronik zugeführt, die dazu dient anhand wenigstens eines der Schwingunsmeßsignale s1, s2 und/oder anhand des Errgerstroms iexc den wenigstens einen Messwert Xx zu erzeugen.
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Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung ist die Meßschaltung
21 zumindest anteilig als Durchflussrechner ausgebildet und dient die Meßschaltung dazu, in der dem Fachmann an und für sich bekannten Weise anhand einer zwischen den bei zumindest anteilig lateralschwingendem Messrohr
10 generierten Schwingungsmeßsignalen s
1, s
2 detektierten Phasendifferenz einen hier als Massendurchfluß-Meßwert dienenden Messwert X
x zu ermitteln, der den zu messenden Massenduchfluß möglichst genau repräsentiert. Als Meßschaltung
21 können hierbei in herkömmlichen Coriolis-Massedurchfluß-Meßgeräten bereits eingesetzte, insb. digitale, Meßschaltungen dienen, die den Massendurchfluß anhand der Schwingungsmeßsignale s
1, s
2 ermitteln, vgl. hierzu insb. die eingangs erwähnte
WO 2002/37063 A2 ,
WO 1999/039164 A1 , die
US 56 48 616 A , die
US 50 69 074 A . Selbstverständlich können auch andere dem Fachmann bekannte, für Coriolis-Massedurchfluß-Meßgeräte geeignete Meßschaltungen verwendet werden, die Phasen- und/oder Zeitdifferenzen zwischen Schwingunsmeßsignalen der beschrienen Art messen und entsprechend auswerten.
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Des weiteren kann die Meßschaltung 21 auch dazu dienen, abgleitet von einer, beispielsweise anhand wenigstens eines der Schwingungsmeßsignale s1, s2, gemessenen Schwingungsfrequenz des wenigstens einen Messrohrs 11 einen als Dichte-Meßwert verwendbaren Meßwert Xx zu generieren, der eine zu messende Dichte ρ des Mediums oder einer Mediumsphase momentan repräsentiert.
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Infolge dessen, daß das gerade Messrohr
10, wie oben beschrieben, betriebsgemäß, simultan oder alternierend, lateral- und torsional schwingen gelassen wird, kann die Meßschaltung
21 ferner auch dazu verwendet werden, abgleitet vom Erregerstrom i
exc, der bekanntlich auch als ein Maß für eine scheinbare Viskosität oder auch ein Viskositäts-Dichte-Produkt des im Messrohr
11 geführten Mediums dienen kann, einen als Viskositäts-Meßwert verwendbaren Meßwert X
x zu ermitteln, der eine Viskosität des Mediums momentan repräsentiert, vgl. hierzu auch die
US 45 24 610 A oder die
WO 1995/06897 A2
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Es ist für den Fachmann dabei ohne weiteres klar, daß das In-Line-Meßgerät die einzelnen Messwerte Xx für die verschiendenen Meßgrößen x sowohl jeweils in einem gemeinsamem Messzyklus, also mit einer gleichen Aktualisierungrate, als auch mit unterschiedlichen Aktualisierungsraten ermitteln kann. Beispielweise erfordert eine hochgenaue Messung des zumeist erheblich variierenden Massedurchflusses üblicherweise eine sehr hohe Aktualisierungsrate, während die im Vergleich dazu über einen längeren Zeitraum zumeist eher wenig veränderliche Viskosität des Mediums ggf. in größeren Zeitabständen aktualisiert werden kann. Des weiteren kann ohne weiteres vorausgesetzt werden, daß aktuell ermittelte Messwerte Xx in der Messgerät-Elektronik zwischengespeichert und so für nachfolgende Verwendungen vorgehalten werden können. In vorteilhafter Weise kann die Meßschaltung 21 desweiteren auch mittels des Signalprozessor DSP realisiert sein.
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Wie bereits eingangs erwähnt, können Inhomogenitäten und/oder die Ausbildung erster und zweiter Mediumsphasen im strömenden Medium, beispielsweise in Flüssigkeiten mitgeführte Gasblasen und/oder Feststoffpartikeln, dazu führen, daß dieser in herkömmlicher Weise unter Annahme eines einphasigen und/oder homogenen Mediums ermittelte Meßwert noch nicht ausreichend genau mit der tatsächlichen Meßgröße x, beispielsweise dem tatsächlichen Massendurchfluß m, übereinstimmt, d.h. der Messwert muß dementsprechend korrigiert werden. Dieser vorab bestimmte, vorläufig die zu messende physikalische Meßgröße x repräsentierende oder zumindest mit dieser korrespondierende Messwert, der wie bereits ausgeführt beispielsweise eine zwischen Schwingungsmeßsignalen s1, s2 gemessene Phasendifferenz Δφ oder eine gemessene Schwingungsfrequenz des Messrohrs 11 sein kann, wird daher im folgenden als ein Intialmeßwert oder auch Anfangsmesswert X'x bezeichnet. Aus diesem Anfangsmesswert X'x wiederum wird mittels der Auswerte-Elektronik 21 schließlich der die physikalische Meßgröße x ausreichend genau repräsentierende, beipielsweise als Massendurchfluß-Meßwert, als Dichte-Meßwert oder als Viskositäts-Meßwert dienende, Messwert Xx abgleitet. In Anbetracht des sehr umfangreichen und sehr detailiert dokumentierten Standes der Technik kann ohne weiteres davon ausgegangen werden, dass die Ermittlung des Anfangsmesswerts X'x, der praktisch dem in herkömmlicher Weise generierten Messwert entspricht, keinerlei Schwierigkeiten für den Fachmann darstellt, so daß für die weitere Erläuterung der Erfindung der Anfangsmesswert X'x als gegeben vorausgesetzt werden kann.
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Bereits im Stand der Technik ist im Bezug auf die erwähnten Inhomogenitäten im Medium diskutiert worden, daß sich diese sowohl in der zwischen den beiden Schwingungsmeßsignalen s
1, s
2 gemessenen Phasendifferenz als auch in der Schwingungsamplitude oder der Schwingungsfrequenz jedes der beiden Schwingungsmeßsignale bzw. des Erregerstroms, also in praktisch jedem der bei Messgeräten der beschriebenen Art üblicherweise - direkt oder indirekt - gemessen Betriebsparameter, unmittelbar niederschlagen können. Dies gilt zwar im besonderen, wie auch in der
WO 2003/076880 A1 oder der
US 65 05 519 B2 ausgeführt, für die bei lateral schwingendem Messrohr ermittelten Betriebsparameter; es kann aber auch für jene Betriebsparameter nicht immer ausgeschlossen werden, die bei torsional schwingendem Messrohr gemessen werden, vgl. hierzu insb. die US-A 45 24 610 A
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Weitergehende Untersuchungen seitens der Erfinder haben allerdings zu der überraschenden Erkenntnis geführt, daß zwar der momentane Erregerstrom iexc und, damit einhergehend, eine im Betrieb des Messgeräts üblicherweise ebenfalls gemessene Dämpfung der Schwingungen des Messrohrs 10 in erheblichem Maße vom Grade der Inhomogenität des zwei- oder mehrphasigen Mediums und/oder einer Konzentration einer zweiten Mediumsphase desselben abhängig ist, beispielsweise also von einer Ausprägung, einer Verteilung und/oder einer Menge von in einer zu messenden Flüssigkeit mitgeführten Gasblasen und/oder Feststoffpartikeln, dass aber sowohl für Lateral- als auch für Torsionsschwingungen - zumindest in den beiden oben erwähnten Grundmoden - ein weitgehend reproduzierbarer und somit zumindest experimentell ermittelbarer Zusammenhang zwischen dem jeweils für die Aufrechterhaltung der Lateral- bzw. Torsionsschwingung momentan erforderlichen Stromanteiles iexcL, iexcT und dem momentanen Grade der Inhomogenität des zwei- oder mehrphasigen Mediums oder auch der momentanen Konzentration einer, insb. als Störung wirkenden, zweiten Mediumsphase postuliert werden kann.
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Überraschenderweise hat es sich ferner gezeigt, dass, trotzdem sowohl eine momentane Dämpfung der Lateral-Schwingungen als auch, wie insb. in der
US 45 24 610 A oder der
EP 1 291 639 A1 diskutiert, eine momentane Dämpfung der Torsions-Schwingungen in erheblichem Maße vom Grad der Inhomogenität oder von den Konzentrationen einzelner Mediumsphasen abhängig sind, durch gleichzeitige oder zumindest zeitnahe Ermittlung der momentanen Dämpfungen beider Schwingungsmoden eine erstaunlich robuste wie auch sehr gut reproduzierbare Korrektur des Zwischenwerts X'
x und somit die Generierung eines sehr genauen Meßwert X
x ermöglicht werden. Weitergehende Untersuchungen haben nämlich gezeigt, daß die Dämpfung sowohl der Lateral-Schwingungen als auch der Torsions-Schwingungen zwar sehr stark von der Viskosität des zu messenden Mediums abhängig ist. Gleichwohl zeigt sich für die Dämpfung der Lateral-Schwingungen eine sehr starke Abhängigkeit vom Grad der Inhomogenitäten des im Messrohr
10 momentan geführten Mediums, während im Gegensatz dazu die Abhängigkeit der Dämpfung der Torsions-Schwingungen von Inhomogenitäten im Medium weitaus schwächer ausgeprägt ist.
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Erfindungsgemäß wird der Messaufnehmer daher zum Zwecke der Verbesserung der Genauigkeit, mit der die physikalischen Meßgröße x, beispielsweise der Massendurchfluß m oder die Dichte ρ, ermittelt wird, zumindest zeitweise in dem oben bereits erwähnte Dual-Mode betrieben, bei dem das wenigstens eine Messrohr 10 - abwechselnd und/oder alternierend - im Lateral-Schwingungsmode und/oder im Torsions-Schwingungsmode vibrieren gelassen wird. Für die demgemäß erstrebte Korrektur des vorab ermittelten Anfangsmesswerts X'x werden im Betrieb mittels der Meßgerät-Elektronik 2 ein, insb. digitaler, erster Zwischenwert X1, der im wesentlichen mit der Dämpfung des Lateral-Schwingungsmodes korrespondiert, und eine, insb. digitaler, zweiter Zwischenwert X2, der im wesentlichen mit der vom Medium abhängigen Dämpfung des Torsions-Schwingungsmodes korrespondiert, ermittelt. Die Bestimmung des ersten Zwischenwerts X1 erfolgt dabei im wesentlichen basierend auf dem für die Aufrechterhaltung der Lateral-Schwingungen erforderlichen, insb. geregelten, Lateral-Stromanteil iexcL des Erregerstroms iexc, während für die Ermittlung des zweiten Zwischenwerts X2 im besonderen der für die Aufrechterhaltung der Torsions-Schwingungen erforderliche, insb. geregelte, Torsions-Stromanteil iexcT berücksichtigt wird.
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Unter Verwendung der beiden Zwischenwerte X
1, X
2 wird von der Meßschaltung
21 im weiteren ein, insb. ebenfalls digitalen, Korrekturwert X
K für den Zwischenwert X'
x ermittelt. Die Korrektur des Zwischenwerts X'
x anhand des Korrekturwerts X
K wie auch die Generierung des Meßwerts X
x kann in der Messgerät-Elektronik beispielsweise basierend auf der mathematischen Beziehung
erfolgen.
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Nach einer Ausgestaltung der Erfindung wird der Korrekturwert X
K mittels der Meßgerät-Elektronik basierend auf der mathematischen Beziehung
bestimmt, so dass dieser praktisch ein Maß ist für eine Abweichung ΔD der im Betrieb gemessenen Dämpfungen der hauptsächlich angeregten Lateral- und der Torsionsschwingungen darstellt. Alternativ oder in Ergänzung dazu kann der Korrekturwert X
K weiters auch basierend auf der mathematischen Beziehung
ermittelt werden.
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Während also in Gl. (2) der Korrekturwert XK anhand einer zwischen dem Zwischenwert X1 und dem Zwischenwert X2 bestehenden Differenz ΔD bestimmt wird, wird bei der Umsetzung von Gl. (3) der Korrekturwert XK anhand eines Vergleichs des zweiten Zwischenwerts X2 mit dem ersten Zwischenwert X1 bestimmt. Insoweit stellt der Korrekturwert XK zumindest für ein zweiphasiges Medium auch ein Maß für eine momentane, relative oder absolute Konzentration einer ersten und einer zweiten Mediumsphase, insb. für Gasblasen in einer Flüssigkeit, dar. Neben der Generierung des eigentlichen Meßwerts Xx kann daher der Korrekturwert XK in vorteilhafter Weise ferner z.B. auch in eine Konzentrations-Meßwert XC umgewandelt werden, der bei einem zwei- oder mehrphasigen Medium im Messrohr einen, insb. relative, Volumen- und/oder Massenanteil einer Mediumsphase repräsentiert. Weiters kann der Korrekturwert XK auch dazu verwendet werden, den Grad der Inhomogenität des Mediums oder davon abgeleitete Meßwerte, wie z.B. einen prozentualen Luftgehalt im Medium oder einen Volumen-, Mengen- oder Massenanteil von im Medium mitgeführten Feststoff-Partikeln, z.B. vor Ort oder in einer entfernten Leitwarte visuell wahrnehmbar, zu signalisieren. Alternativ dazu oder zusätzlich, kann der Korrekturwert XK auch dazu dienen, dem Anwender, beispielsweise ausgehend von einem Vergleich mit einen vorab definierten Grenzwert, zu signalisieren, daß bei den momentanen Strömungsverhältnissen im Messrohr 10, die Meßgröße x nur noch mit erheblicher Unsicherheit und/oder großen Ungenauigkeit gemessen werden kann. Im weiteren kann der Korrekturwert XK für diesen Fall auch dazu verwendet werden, einen Signalausgang abzuschalten, der den Messwert Xx für die betroffene Meßgröße x betriebsgemäß ausgibt.
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Weiterführende experimentelle Untersuchungen haben gezeigt, dass für einen Messaufnehmer gemäß dem gezeigten Ausführungsbeispiel die Berücksichtung der momentanen Lateral-Schwingungsfrequenz des vibrierenden Messrohrs zu einer weiteren Verbesserung der Genauigkeit des Meßwerts X
x führen kann. Darüber hinaus kann durch eine Normierung des gemäß der GI. (2) oder GI.(3) ermittelten Korrekturwerts X
K auf die Quadratwurzel der momentanen Lateral-Schwingungsfrequenz erreicht werden, dass der Korrekturwert X
K, zumindest für den Fall, daß eine Flüssigkeit, beispielsweise Glycerin, mit eingeperlten Gasblasen, beispielsweise Luft, gemessen werden soll, im wesentlichen proportional zum Gasanteil ist, vgl. hierzu auch
9. Daher wird gemäß einer Weiterbildung der Erfindung die GI. (2) unter Verwendung eines die momentane Lateral-Schwingungsfrequenz repräsentierenden Lateral-Schwingungsfrequenz-Meßwerts X
fexcL folgendermaßen modifiziert:
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Die Ermittlung des Lateral-Schwingungsfrequenz-Meßwerts kann in einfacher Weise z.B. anhand des oben erwähnten Lateralschwingungs-Frequenzstellsignals yFML erfolgen.
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Bei der Ermittlung der beiden Zwischenwerte X1, X2 ist ferner zu beachten, daß die Dämpfung der Schwingungen des Meßrohrs 10, neben dem auf viskose Reibungen innerhalb des Mediums zurückzuführenden Dämpfungsanteil bekanntlich auch durch einen vom Medium praktisch unabhängigen Dämpfungsanteil mitbestimmt ist. Dieser Dämpfungsanteil wird von mechanischen Reibungskräften verursacht, die z.B. in der Erregeranordnung 40 und im Material des Meßrohr 10 wirken. Anders gesagt, der momentan gemessene Erregerstrom iexc repräsentiert die Gesamtheit der Reibungskräfte und/oder Reibungsmomente im Meßaufnehmer 10 einschließlich der mechanischen Reibungen im Meßaufnehmer sowei der viskosen Reibung im Medium. Bei der Ermittlung der Zwischenwert X1, X2, die, wie erwähnt, vornehmlich mit den auf viskose Reibungen im Medium zurückzuführenden Dämpfungsanteilen der Schwingungen des Messrohrs korrespondieren soll, sind die vom Medium unabhängigen, mechanischen Dämpfungsanteile entsprechend zu berücksichtigen, beispielsweise entsprechend zu separieren oder zu eleminieren.
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Zum Ermitteln des Zwischenwerts X1 wird daher gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung von einem den Lateral-Stromanteil iexcL momentan repräsentierenden, insb. digitalen, Lateral-Strommesswert XiexcL ein entsprechend zugeordneter Lateral-Leerstrommesswert KiexcL subtrahiert, der die im momentan angeregten Lateral-Schwingungsmode jeweils auftretenden mechanischen Reibungskräfte im Messaufnehmer bei entleertem Messrohr 10 repräsentiert. In gleicher Weise wird für die Ermittlung des Zwischenwerts X2 von einem den Torsions-Stromanteil iexcT momentan repräsentierenden, insb. digitalen, Torsions-Strommesswert XiexcT ein Torsions-Leerstrommesswert KiexcT abgezogen, der die im momentan angeregten Torsions-Schwingungsmode jeweils auftretenden mechanischen Reibungskräfte im Messaufnehmer bei entleertem Messrohr 10 repräsentiert.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung erfolgt die Ermittlung des Zwischenwerts X
1, wie auch in
8 beispielshaft an experimentell für die Korrektur des Massedurchflusses ermittelten Strom messwerten X
iexcL, X
iexcT und Leerstrommeßwerten K
iexcL, K
iexcT gezeigt, anhand des Lateral-Schwingungen treibenden Lateral-Stromanteils i
excL und anhand des zugehörigen Lateral-Leerstrommeßwerts K
iexcL, insb. basierend auf der mathematischen Beziehung
und/oder basierend auf der mathematischen Beziehung
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Falls erforderlich, insb. bei im Betrieb erheblich variierenden und/oder von den kalibrierten Referenzwerten abweichenden Schwingungsamplituden des vibrierenden Meßrohrs, kann der Lateral-Stromanteil iexcL vorab ebenfalls auf die momentane Schwingungsamplitude der Lateral-Schwingungen des Messrohrs, beispielsweise unter Verwendung der Schwingunsmeßsignale s1, s2, normiert werden.
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Analog dazu kann auch der Zwischenwert X
2 basierend auf der mathematischen Beziehung
und/oder basierend auf der mathematischen Beziehung
ermittelt werden.
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Jeder der Leerstrommeßwerte KiexcL, KiexcT wie auch der gerätespezifischen Koeffizienten Kk, Kk', K1, K2, K1' oder K2' ist ebenfalls während einer Kalibrierung des In-Line-Meßgeräts, z.B. bei evakuiertem oder ein nur Luft führendem Meßrohr, zu bestimmen und entsprechend in der Meßgeräte-Elektronik 50, insb. normiert auf die dabei gemessenen Schwingungsamplitude, abzuspeichern oder einzustellen. Es ist für den Fachmann ohne weiteres klar, daß falls erforderlich, andere die Leerstrommeßwerte KiexcL, KiexcT beinflußende physikalische Parameter, wie z.B. eine momentane Temperatur des Meßrohrs und/oder des Mediums, bei deren Kalibrieren zu berücksichtigen sind. Zum Kalibrieren des Meßwerteaufnehmers 10 werden üblicherweise zwei oder mehrere verschiedene zwei-oder mehrphasige Medien mit variierenden, aber bekannten Strömungsparametern, wie z.B. bekannten Konzentrationen der einzelnen Mediumsphasen des Kalibriermediums, dessen Dichte ρ, Massedurchfluß m, Viskosität η und/oder Temperatur, nacheinander durch den Meßaufnehmer 10 hindurchströmen gelassen und die entsprechenden Reaktionen des Meßwerteaufnehmers 10, wie z.B. der momentane Erregerstrom iexc, die momentane Lateralschwingungs-Erregerfrequenz fexcL und/oder die momentane Torsionsschwingungs-Erregerfrequenz fexcT gemessen. Die eingestellten Strömungsparameter und die jeweils gemessenen Reaktionen der gemessene Betriebsparameter des Meßaufnehmers 10 werden in entsprechender Weise zueinander in Relation gesetzt und somit auf die entsprechenden Kalibrierkonstanten abgebildet. Beispielsweise können zur Bestimmung der Konstanten bei der Kalibriermessung für zwei Kalibrier-Medien bekannter, möglichst konstant gehaltener Viskosität und in unterschiedlicher jedoch jeweils gleichbleibender Weise ausgebildeter Inhomogenität ein Verhältnis Xx'/x und/oder Xx/x des jeweils ermittelten Zwischenwerts Xx' bzw. des jeweils ermittelten Meßwerts Xx zum dann jeweils aktuellen, tatsächlichen Wert der zu messenden Meßgröße bei bekanntem Luftanteil gebildet. Beispielsweise kann als erstes Kalibrier-Medium strömendes Wasser oder auch Öl mit eingeperlten Luftblasen und als zweites Kalibrier-Medium möglichst homogenes Wasser oder auch verwendet werden. Die dabei ermittelten Kalibrierkonstanten können dann z.B. in Form von digitalen Daten in einem Tabellenspeicher der Messgerät-Elektronik abgelegt werden; sie können aber auch als analoge Einstellwerte für entsprechende Rechenschaltungen dienen. Es sei an dieser Stelle darauf verwiesen, daß das Kalibrieren von Meßaufnehmern der beschriebenen dem Fachmann an und für sich bekannt ist oder sich zumindest aus den obigen Ausführungen ergibt und daher keiner weiteren Erläuterung bedarf. In vorteilhafter Weise können zur Ermittlung des Lateral-Strommesswert XiexcL und/oder des Torsions-Strommesswerts XiexcT das bereits erwähnten Lateralschwingungs-Amplitudenstellsignal yAML und/oder das Torsionsschwingungs-Amplitudenstellsignal yAMT verwendet werden, da diese den Errgerstrom iexc oder dessen Anteile iexcL, iexeT für die Korrektur ausreichend genau repräsentieren.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird, für den bereits mehrfach erwähnten Fall, das die zu erfassende Meßgröße x einer Viskosität oder auch einer Fluidität entspricht und dementsprechend der Messwert X
x als Viskositäts-Meßwert dient, auch der Anfangsmeßwert X
x anhand des die Erregeranordnung
40 bei zumindest anteilig torsionsschwingendem Messrohr treibenden Erregerstroms i
exc, insb. anhand des dem Aufrechterhalten der Torsionsschwingungen des Meßrohrs
10 dienenden Torsions-Stromanteils i
exeT ermittelt. Unter Berücksichtigung des bereits in der
US-A 45 24 610 beschriebenen Zusammenhangs:
demgemäß der Torsions-Stromanteil i
excT reduziert um den oben erwähnten Torsions-Leerstrommesswert K
iexcT zumindest bei konstanter Dichte, ρ, und weitgehend homogenen Medium sehr gut mit der Qudratwurzel der tatsächlichen Viskosität, η, korreliert ist, wird in entsprechender Weise für die Ermittlung des Anfangsmeßwerts X
x' zunächst intern der Meßgerät-Elektronik ein Quadratwert X
ΔiexcT 2 des vom Erregerstrom iexc abgeleiteten, um den Torsions-Leerstrommesswert K
iexcT reduzierten Torsions-Strommesswerts X
iexcT gebildet. Eingedenk dessen, daß, wie auch in der
US 45 24 610 A ausgeführt, vom Stromquadrat eigentlich die Information über das Produkt aus Dichte und Viskosität geliefert wird, ist bei der Ermittlung des Anfangsmeßwert X
x' in der vorbeschriebenen Weise außerdem die tatsächliche Dichte, die beispielsweise vorab ebenfalls mittels des In-Line-Meßgeräts ermittel werden kann, zu berücksichtigen.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird das Quadrat X
iexcT 2 des Torsions-Strommesswerts X
iexcT zur Bildung des Anfangsmeßwerts X
η außerdem mittels einer einfachen numerischen Division auf einen Amplituden-Meßwert X
sT normiert, der eine betriebsbedingt ggf. variierende Signalamplitude wenigstens eines der Schwingungsmeßsignale s
1, s
2 bei 5 torsionsschwingendem Messrohr momentan repräsentiert. Es hat sich nämlich ferner gezeigt, daß für derartige Viskositäts-Meßgeräte mit einem solchen Meßaufnehmer vom Vibrationstyp, insb. auch bei konstant geregelter Schwingungsamplitude und/oder bei simultaner Anregung von Lateral- und Torsions-Schwingungen, ein Verhältnis i
exc/θ des Erregerstroms i
exc zu einer praktisch nicht direkt meßbaren Geschwindigkeit θ einer die inneren Reibungen und somit auch die Reibungskräfte im Medium verursachenden Bewegung eine genauere Schätzung für die bereits erwähnte, den Auslenkungen des Meßrohrs
10 entgegenwirkenden Dämpfung ist. Daher ist zur weiteren Erhöhung der Genauigkeit des Meßwerts X
x, insb. aber auch zur Verringerung von dessen Empfindlichkeit auf im Betrieb ggf. schwankende Schwingungsamplituden des vibrierenden Meßrohrs
10, nach ferner vorgesehen, daß für die Ermittlung des Anfangsmeßwerts X
x der Torsions-Strommesswert X
iexcT zunächst auf den Amplituden-Meßwert X
sT normiert wird, der die oben genannten Geschwindigkeit θ ausreichend genau repärsentiert. Anders gesagt es wird ein normierter Torsions-Strommesswert X'
iexcT gemäß folgender Vorschrift gebildet:
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Der Amplituden-Meßwert Xs1 wird, basierend auf der Erkenntnis, daß die die viskose Reibung im Medium verursachenden Bewegung, sehr stark mit der mittels des Sensors 51 oder auch mit der mittels des Sensors 52 örtlich erfaßten Bewegung des vibrierenden Meßrohrs 10 korrespondiert, bevorzugt mittels der Meßgerät-Elektronik 50, z.B. mittels interner Amplituden-Meßschaltung, vom wenigstens einen, ggf. bereits digitalisierten, Sensorsignal s1 abgeleitet. Es sei an dieser Stelle nochmals darauf hingewiesen, daß das Sensorsignal s1 bevorzugt proportional zu einer Geschwindigkeit einer, insb. lateralen, Auslenkungsbewegung des vibrierenden Meßrohrs 10; das Sensorsignal s1 kann aber z.B. auch proportional zu einer auf das vibrierende Meßrohr 10 wirkenden Beschleunigung oder zu einem vom vibrierenden Meßrohr 10 zurückgelegten Weg sein. Für den Fall, daß das Sensorsignal s1 im obigen Sinne geschwindigkeitsproportional ausgelegt ist, ist dies selbstverständlich entsprechend bei der Ermittlung des Anfangsmesswerts zu berücksichtigen.
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Die vorgenannten, dem Erzeugen des Meßwertes Xx dienenden Funktionen, symbolisiert durch die Gl. (1) bis (10), können zumindest teilweise mittels des Signalprozessors DSP oder z.B. auch mittels des oben erwähnten Mikrocomputers 55 realisiert sein. Das Erstellen und Implementieren von entsprechenden Algorithmen, die mit den vorbeschriebenen Gleichungen korrespondierenden oder die die Funktionsweise der Amplitudenregelschaltung 51 bzw. der Frequenzregelschaltung 52 nachbilden, sowie deren Übersetzung in in solchen Signalprozessoren ausführbare Programm-Codes ist dem Fachmann an und für sich geläufig und bedarf daher - jedenfalls in Kenntnis der vorliegenden Erfindung - keiner detailierteren Erläuterung. Selbstverständlich können vorgenannte Gleichungen auch ohne weiteres ganz oder teilweise mittels entsprechender diskret aufgebauter analoger und/oder digitaler Rechenschaltungen in der Meßgerät-Elektronik 50 dargestellt werden.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung wird zur Bestimmung des momentan geeigneten Korrekturwerts XK im Betrieb ausgehend von den Zwischenwerten X1, X2 dadurch praktisch direkt ermittelt, dass in der Meßgerät-Elektronik eine eindeutige Beziehung zwischen einer aktuellen Konstellationen der beiden Zwischenwerte X1, X2 und dem dazu passenden Korrekturwerts XK abgebildet, insb. einprogrammiert, ist. Hierzu weist die Meßgerät-Elektronik 2 ferner einen Tabellenspeicher auf, in dem ein Satz vorab, beispielsweise bei der Kalibrierung des Coriolis-Masseduchfluß-Meßgeräts, ermittelter digitaler Korrekturwerte XK,i abgelegt ist. Auf diese Korrekturwerte XK,i wird von der Messschaltung über eine mittels der momentan gültigen Zwischenwerte X1, X2 ermittelte Speicheradresse direkt zugegriffen. Der Korrekturwert XK kann z.B. dadurch in einfacher Weise ermittelt werden, daß eine Kombination der momentan ermittelten Zwischenwerten X1, X2, beispielsweise die oben erwähnte Dämpfungsdifferenz, mit entsprechenden im Tabellenspeicher eingetragenen Vorgabewerten für diese Kombination verglichen und daraufhin derjenige Korrekturwert XK,i ausgelesen, also von der Auswerte-Elektronik 2 für die weitere Berechnung verwendet wird, der mit dem der mommentanen Konstellation am nähesten kommenden Vorgabewert korrespondiert. Als Tabellenspeicher kann ein programmierbarer Festwertspeicher, also ein FPGA (field programmable gate array), ein EPROM oder ein EEPROM, dienen. Die Verwendung eines solchen Tabellenspeicher hat u.a. den Vorteil, daß der Korrekturwert XK nach der Berechnung der Zwischenwerte X1, X2 zur Laufzeit sehr rasch zur Verfügung steht. Zu dem können die in den Tabellenspeicher eingetragenen Korrekturwerte XK,i anhand von wenigen Kalibriermessungen vorab sehr genau, z.B. basierend auf den Gin. (2), (3) und/oder (4) und unter Anwendung der Methode der kleinsten Fehlerquadrate, ermittelt werden.
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Wie sich aus den voranstehenden Ausführung ohne weiters erkennen lässt, kann eine Korrektur des Anfangsmesswerts X'x einerseits unter Verwendung weniger, sehr einfach zu bestimmender Korrekturfaktoren vorgenommen werden. Andererseits kann die Korrektur unter Verwendung der beiden Zwischenwerte X1, X2 mit einem Rechenaufwand durchgeführt werden, der im Vergleich zu den aus dem Stand der Technik bekannten, eher komplex ausgebildeten Rechenverfahren sehr gering ausfällt. Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist ferner auch darin zu sehen, dass zumindest einige der vorbeschriebenen Korrekturfaktoren ohne weiteres von den beispielsweise mittels herkömmlicher Coriolis-Massedurchflußmeßgeräten ermittelter Strömungsparametern, insb. der gemessenen Dichte und/oder dem - hier vorläufig - gemessenen Massendurchfluß, und/oder von den im Betrieb von Coriolis-Massedurchflußmeßgeräten üblicherweise direkt gemessenen Betriebsparametern, insb. den gemessenen Schwingungsamplituden, Schwingungsfrequenzen und/oder dem Erregerstrom, selbst abgleitet und somit praktisch ohne deutliche Erhöhung des schaltungs- und meßtechnischen Aufwands generiert werden können.