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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Scanner, insbesondere einen
Scanner, der zum Einlesen einer Zeitung geeignet ist.
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Das
automatische Abtasten und Erfassen von Zeitungen für die weitere
elektronische Verarbeitung der Inhalte, insbesondere der Weiterverarbeitung
der Textinhalte mittels einer optischen Buchstabenerkennung (OCR
= optical character recognition) ist ein komplexer Vorgang, der
sowohl im Hinblick auf die Auflösung
der Geräte
als auch deren Handhabung besondere Ansprüche stellt.
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Es
sind verschiedene Lösungen
für Scanner bekannt.
Von der Firma SUPAG Spichtig und Partner AG (CH) wird ein Scanner
angeboten, der aus zwei handelsüblichen
DIN A0 Duchzugsscannern besteht. Die einzelnen Zeitungsbögen werden
voneinander separiert und an den ersten Scanner durch eine Bedienperson
angelegt. Beim Durchziehen werden die erste und vierte Seite durch
den ersten Scanner erfasst. Nachfolgend wird der Bogen dem zweiten Scanner
zugeführt,
der dann die zweite und dritte Seite erfasst. Gebundene Vorlagen
können
mit diesem Scanner nicht bearbeitet werden.
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Von
der Firma i2S wird ein Scanner „Suprascan" für
das A0/E-Format angeboten, bei dem das Kameramodul und der Beleuchtungskopf
gemeinsam über
die Vorlage verfahren werden. Das Beleuchtungsmodul ist nahe über der
zu scannenden Vorlage angeordnet und besitzt einen Schlitz, durch den
die beabstandet angeordnete Kamera die beleuchtete Vorlage abtastet.
Kamera und Beleuchtungskopf besitzen bei einer Auflösung von
300 dpi einen Abstand von ungefähr
100 cm.
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Der
unter der Bezeichnung Bookeye® von der Firma ImageWare
GmbH angebotene Scanner besitzt eine statische Beleuchtung, die
die aufgeschlagene Zeitung zweidimensional ausleuchtet. Ebenfalls
statisch ist die Optik, die auf das Vorlagegut gerichtet ist. Ein
CCD-Zeilensensor bewegt sich hinter der Optik von der Seite her über die
Vorlage.
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Ebenfalls
bekannt ist ein Hochleistungs-Farb-Buchscanner Omniscan der Firma
Zeutschel GmbH. Bei diesem Scanner liegt die aufgeschlagene Zeitungsseite
auf einem Vorlagentisch. Die Kamera ist mit der Beleuchtung verbunden
und schwenkt in einer bogenförmigen
Bewegung von der Vorlagenoberkante zu der gegenüberliegenden Kante der zu scannenden
Vorlage (vergl. 7). Die Bewegungsbahn ist hierbei
so gewählt,
dass der Abstand von Kamera zur Vorlage während der Scanbewegung sich
nicht verändert.
Zum Scannen wird eine CCD-Zeilenkamera eingesetzt, deren Öffnungswinkel
die gesamte Breite der Vorlage erfasst.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, bei einer guten Auflösung einen
einfachen und robusten Scanner bereitzustellen.
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Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe durch einen Scanner mit den Merkmalen aus Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltung bilden die Gegenstände
der Unteransprüche.
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Der
erfindungsgemäße Scanner
besitzt einen Vorlagentisch, ein Kameramodul und ein Beleuchtungsmodul.
Auf dem Vorlagentisch kann die zu scannende Vorlage, also insbesondere
ein aufgeschlagener Zeitungsbogen oder ein Zeitungsbuch, abgelegt
und – falls
erforderlich – ausgerichtet
werden. Das Kameramodul besitzt zwei auf den Vorlagentisch gerichtete
Sensoren, auf die jeweils über eine
Optik ein Bereich des Vorlagentisches, beziehungsweise die auf dem
Vorlagentisch liegende Vorlage, abgebildet wird. Das Beleuchtungsmodul
besitzt mindestens zwei Beleuchtungseinheiten, die parallel zu einer
Verbindungslinie der Sensoren auf gegenüberliegenden Seiten des Kameramoduls
angeordnet und auf den Vorlagentisch gerichtet sind. Zur Erfassung
der gesamten Vorlage werden Kamera- und Beleuchtungsmodul in einer
Sub-Scanning-Richtung, parallel zu der Oberfläche des Vorlagentisches verfahren,
wobei die auf die Sensoren abgebildeten Bereiche mindestens einen
vorbestimmten Bereich auf dem Vorlagentisch überstreichen.
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Die
lineare Bewegung von Kamera- und Beleuchtungsmodul parallel zu dem
Vorlagentisch erlaubt einen einfachen und robusten Aufbau des erfindungsgemäßen Scanners.
Ferner gestattet die Verwendung von zwei Sensoren, die auf die Vorlage
gerichtet sind, eine hinreichend genaue Auflösung der Vorlage.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung besitzen das Kameramodul und das
Beleuchtungsmodul ungefähr
den gleichen Abstand von der zu scannenden Vorlage. Hierdurch wird
eine Beleuchtung sichergestellt, die eine kontrastreiche Erfassung
der Vorlage ermöglicht.
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Ganz
besonders bevorzugt ist ein Vorlagentisch vorgesehen, der mindestens
einen Bereich besitzt, in dem die Vorlage an der Oberfläche des
Vorlagentisches haftet. Die Haftung ist hierbei so, dass die Vorlage
nicht dauerhaft an dem Vorlagentisch klebt, sondern leicht und ohne
Beschädigung
wieder von diesem entfernt werden kann. Bevorzugt besitzt dieser
Vorlagentisch mindestens eine Leiterplatte, die mit einer dielektrischen
Platte abgedeckt ist. Ein durch die Leiterplatte erzeugtes elektrisches
Feld bewirkt die Anhaftung der Vorlage. Die Verwendung eines solchen
Vorlagentisches erlaubt, auf eine Glasplatte zu verzichten. Bevorzugt
ist die Leiterplatte in dem Vorlagentisch aus mehreren Schichten
aufgebaut und durch eine Kunststoffplatte abgedeckt. Zweckmäßigerweise
ist in einem Eckbereich der Vorlage ein nicht haftender Bereich
vorgesehen, der ein Umblättern
von gebundenen Vorlagen erleichtert.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung besitzt das Kameramodul für jeden
der Sensoren jeweils eine Optik, die über einen Spiegel den Strahlengang auf
die Vorlage umlenkt.
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Die
Sensoren in dem Kameramodul sind bevorzugt als Zeilensensoren ausgebildet,
die senkrecht zur Oberfläche
des Vorlagentisches stehen und auf die ein streifenförmiger Bereich
quer zur Sub-Scanning-Richtung abgebildet ist. Die Richtung, in
der die Zeilensensoren ausgelesen werden, werden in der Bildebene
als sogenannte Scanning-Richtung bezeichnet. In der vorbezeichneten
Weiterbildung sind die Zeilensensoren also derart ausgerichtet,
dass die Scanning-Richtung senkrecht zur Sub-Scanning-Richtung verläuft. Wenn
die Sub-Scanning-Richtung entlang dem Falzbereich eines gebundenen
Zeitungsbogens verläuft,
erstreckt sich die Scanning-Richtung parallel zu den Zeilen der Vorlage.
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Die
abgebildeten Bereiche der Sensoren erfassen die Oberfläche des
Vorlagentisches in einer vorbestimmten Breite. Hierbei ist es möglich, dass die
abgebildeten Bereiche einander überlappen.
Da jedoch insbesondere bei Zeitungsbögen keine Information im Bereich
zwischen den Seiten gedruckt wird und eine Zuordnung beider Seiten
in der Höhe
nicht erforderlich ist, können
auch disjunkte Abbildungsbereiche verwendet werden, die einander
nicht überlappen.
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Bevorzugt
ist das Licht der Beleuchtungskörper
jeweils auf die abgebildeten Bereiche der Sensoren gerichtet. Bei
dieser Ausgestaltung erfolgt keine vollflächige Beleuchtung, sondern
lediglich die abgebildeten Bereiche der Sensoren werden beleuchtet. Die
Beleuchtung der abzubildenden Bereiche erfolgt schräg unter
einem von 90° verschiedenen
Winkel. Auf diese Art wird das diffus zurückgeworfene Licht auf die Sensoren
zurückgeworfen.
Die diffuse Beleuchtung bietet gerade bei der Erkennung von Schrift
besondere Vorzüge,
da Kontraste gut abgebildet und Reflexionen vermieden werden.
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Jeder
Beleuchtungsmodulkörper
ist mit einer Beleuchtungsoptik versehen, die das Licht einer oder mehrerer
Lichtquellen in dem Beleuchtungsmodulkörper auf dem Vorlagentisch
abbildet. Bevorzugt ist die Lichtquelle als längliche Röhre ausgebildet, die sich parallel
zur Oberfläche
des Vorlagentisches und quer zur Sub-Scanning-Richtung erstreckt.
In einer besonders günstigen
Ausgestaltung besitzt die Beleuchtungsoptik einen Reflektor, der
Licht aus der Lichtquelle sammelt und auf ein Linsensystem richtet,
das das Licht auf den abzubildenden Bereich lenkt. Das Linsensystem
ist bevorzugt so ausgebildet, dass das Licht auf den abzubildenden
Bereich gebündelt
wird. Alternativ kann zur Beleuchtung auch eine längliche
LED-Zeile eingesetzt werden.
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Zusätzlich ist
vorzugsweise ein zweiter Reflektor in der Beleuchtungsoptik vorgesehen,
der auf der von dem ersten Reflektor abgewandten Seite angeordnet
ist und das Licht der Lichtquelle sammelt und auf den ersten Reflektor
richtet.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
wird anhand der nachfolgenden Figuren näher erläutert. Es zeigt:
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1 eine
perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Zeitungsscanners,
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2 eine
schematische Ansicht des Beleuchtungsmoduls im Querschnitt,
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3 eine
schematische Ansicht des Kameramoduls im Querschnitt,
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4 eine
schematische Ansicht des erfindungsgemäßen Scanners im Längsschnitt,
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5 verdeutlicht
Main- und Sub-Scanning-Richtung,
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6 definiert
die Bereiche des aufgeschlagenen Zeitungsbogens und 7 zeigt
eine Lösung aus
dem Stand der Technik.
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7 zeigt
einen Buchscanner aus dem Stand der Technik. Kameramodul und Beleuchtungsmodul
sind in einem Kopf 30 zusammengefasst. Der Kopf 30 wird
an einem Galgen 32 gehalten, der mit einem Vorlagentisch 34 verbunden
ist. Der Kopf 30 besitzt eine optische Achse 36,
die auf die Oberfläche
des Vorlagentisches 34 gerichtet ist.
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Im
Betrieb wird eine zu scannende Zeitungsseite 38 auf den
Vorlagentisch 34 gelegt. Der Kopf 30 befindet
sich in seiner mit A bezeichneten Ausgangsposition, in der die optische
Achse 36 senkrecht auf den Vorlagentisch 34 gerichtet
ist. Die Vorlage wird seitlich der optischen Achse auf diese hin
beleuchtet. Durch eine Bewegung des Kopfes 30 in die Position B
wandert die optische Achse 36 über den zu scannenden Bogen 38.
Die Bewegungsbahn des Kopfes 30 zwischen den Positionen
A und B ist dabei so ausgelegt, dass der optische Abstand zwischen
dem gerade erfassten Gebiet und dem Sensor konstant bleibt. Wie
aus 7 ersichtlich, ist hierzu die Bewegung entlang
einer gekrümmten
Bahnkurve erforderlich.
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1 zeigt
den erfindungsgemäßen Zeitungsscanner
mit einem Vorlagentisch 2, auf dem eine zu scannende Vorlage 1 an
eine Anlagekante 7 ausgerichtet wird. Die Anlagekante 7 dient
zur genauen Positionierung der Vorlage und kann dazu mit Linien
und Marken versehen sein, die eine symmetrische Ausrichtung der
Vorlage 1 gestatten. Abgetastet wird die Vorlage 1 über ein
Kameramodul 5, das seitlich mit Beleuchtungs einheiten 6a und 6b versehen ist.
Die Beleuchtungseinheiten sind mit dem Kameramodul 5 verbunden,
das entlang einem Ausleger 4 in der Sub-Scanning-Richtung
verfahrbar ist. Der Ausleger 4 ist mit einem Antrieb oder
Antriebsmitteln für das
Kameramodul 5 versehen und hält Leitungen zur elektrischen
Versorgung von Kameramodul und Beleuchtungsmodul sowie die Datenleitung
zur Verbindung des Kameramoduls mit einer Ausleseeinheit. Der Ausleger 4 wird
von einem Chassis 3 getragen, das fest mit dem Vorlagentisch 1 verbunden
ist. Bevorzugt ist in das Chassis 3 die Steuerelektronik
für den
Antrieb des Kameramoduls 5 integriert und eventuell eine
Stromversorgung. Betätigt
wird der Scanvorgang beispielsweise über einen Fußschalter 15.
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2 zeigt
einen schematischen Schnitt durch einen Beleuchtungskörper entlang
der Sub-Scanning-Richtung. Zur besseren Übersicht wurde der Beleuchtungskörper 6 breiter
dargestellt. In der in 1 gezeigten Variante werden
die von einer Lichtquelle 9 ausgehenden Lichtstrahlen neben dem
Gehäuse 6 des
Beleuchtungsmoduls auf die Vorlage 1 fokussiert. Als Beleuchtungsquelle
ist in 2 eine rohrförmige
Leuchtquelle 9 dargestellt, die über einen ersten gewölbten Spiegel 8b das
Licht auf einer Sammellinse 40 abbildet, die an dem Strahlengang 42 auf
die Vorlage 1 in einem schmalen Bereich wirft. Alternativ
kann auch eine LED-Zeile verwendet werden, bei der durch die eingeschränkte Abstrahlrichtung
der Leuchtdioden der Spiegel 8a entfallen kann. Der schmale
Bereich erstreckt sich parallel zur Ausrichtung des Kameramoduls 5 und
beleuchtet somit die Vorlage 1 parallel zu den Zeilen in einer
Breite von einigen Zentimetern.
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Zusätzlich ist
ein zweiter Spiegel 8a in der Beleuchtungseinheit vorgesehen,
der Licht des Leuchtkörpers
sammelt und auf den ersten Spiegel 8b richtet. Die Beleuchtungs einheiten 6a, 6b befinden
sich in einem Abstand X über
dem Vorlagentisch 2 und werden in diesem konstanten Abstand
in der Sub-Scanning-Richtung über
die Vorlage 1 verfahren.
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3 zeigt
den schematischen Aufbau des Kameramoduls in einem Schnitt senkrecht
zur Sub-Scanning-Richtung in Ausdehnung der Main-Scanning-Richtung.
Das Kameramodul 5 besitzt zwei Kameras 12a und 12b,
die jeweils einen CCD-Zeilensensor 13a und 13b besitzen. Über die Optik
der Kamera werden über
Umlenkspiegel 11a und 11b Bereiche der Länge L1 und
L2 auf die Sensorzeilen 13a und 13b abgebildet.
Indem die CCD-Zeilen 13a und 13b sequentiell ausgelesen werden,
wird die Vorlage zeilenweise erfasst.
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Die
in 3 dargestellten Bereiche der Länge L1 und L2 überlappen
einander, so dass die Kameras 12a und 12b einen Überlappungsbereich
gemeinsam erfassen. Da in der Regel jedoch dieser Bereich uninteressant
ist, können
die Bereiche L1 und L2 kürzer
gewählt
werden.
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4 zeigt
in einem Längsschnitt
in der durch die Sub-Scanning-Richtung und das Chassis 3 aufgespannten
Ebene das Zusammenwirken von Kameramodul 5 und Beleuchtungsmodul.
Das Kameramodul 5 mit der dargestellten Kamera 6a oder 6b steht
mit seiner optischen Achse 44 senkrecht auf der Vorlage 1.
Die Beleuchtung erfolgt seitlich schräg durch die Beleuchtungsmodule 6a und 6b,
wobei der Winkel der Beleuchtung ungefähr 10°–40° gegenüber der optischen Achse 44 der
Kamera beträgt.
Der auf den Bereich der Vorlage geworfene Lichtstreifen wird durch
die Sensoren 13a, 13b erfasst. Hierbei wird ein
Teil des von der Vorlage reflektierten Lichts auf dem Sensor abgebildet.
Aufgrund des schrägen Einfallwinkels
handelt es sich hierbei um den diffus reflektierten Anteil.
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Für eine gleichmäßige Ausleuchtung
von Unebenheiten wird die Vorlage von zwei Seiten gerichtet beleuchtet.
Die Beschränkung
auf das diffus reflektierte Licht besitzt den Vorteil, dass Glanzeffekte
durch Reflektionen in der Vorlage 1 vermieden werden, da
der Sensor die Vorlage unter einem anderen Winkel betrachtet, als
dieser beleuchtet wird.
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5 stellt
die schematische Darstellung der Sensorausrichtung zur Vorlage dar.
Der Sensor 13 ist mit seiner optischen Achse 44 auf
die Mitte einer Zeitungsseite ausgerichtet und tastet die Vorlage von
der schmalen Seite her zeilenweise ab. Die Abtastrichtung ist die
Main-Scanning-Richtung. Die abgetasteten Daten werden in einem nicht
dargestellten Datenspeicher zeilenweise zwischengespeichert. Der
Sensor wird synchron zum Auslesevorgang über die Längsseite der Vorlage bewegt.
Diese Bewegungsrichtung wird als Sub-Scanning-Richtung bezeichnet.
Aus der gewählten
Kombination von Main- und Sub-Scanning-Richtung entsteht ein zweidimensionales
Abbild der Vorlage im Datenspeicher.
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Ebenfalls
ist die Auswirkung von Höhenschwankungen
in der Vorlage in 5 dargestellt, wenn diese nicht
auf dem dargestellten Vorlagenträger
aufliegt. Da die optische Achse nicht mehr senkrecht zur Vorlage
steht, werden Linien in der Sub-Scanning-Richtung gestaucht. Weiterhin wird der
Abbildungsmaßstab
durch die Entfernungsrichtung beeinflußt, so dass Verzerrungen in
der Abbildung entstehen. Diese Verzerrungen werden nicht elektronisch
oder optisch ausgeglichen. Das optische System wird lediglich so
ausgelegt, dass diese Abstandsänderung
innerhalb des Schärfentiefebereichs lx
der Abbildungsoptik liegen.
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Um
das Auftreten von Unebenheiten in der Vorlage zu vermeiden, wird
eine elektrostatische Haftplatte eingesetzt, auf der im ausgeschalteten
Zustand die Zeitungsvorlage an der Anlagekante 7 positioniert
wird. Nach Einschalten der Platte wird ein elektrisches Feld aufgebaut
und zieht die Vorlage zonenspezifisch mit definierter Kraft an.
Dabei werden Unebenheiten der Vorlage, die durch Faltung und/oder
niedrige Oberflächenspannung
der Zeitungsvorlage entstehen, weitgehend geglättet. Die notwendige Haftkraft
kann über
einen Regler eingestellt werden und ist im allgemeinen von der Luftfeuchte,
dem Grad der Unebenheit, den Papiereigenschaften und der Anzahl
der übereinanderliegenden Vorlagenseiten
abhängig.
Damit die Zeitungsvorlage trotz Haftkraft einfach und schnell umgeblättert werden
kann, können
beispielsweise an der Anlagekante, Aussparungsbereiche für das elektrische
Feld vorgesehen sein, die ein manuelles Vereinzeln der Seiten einfach
gestatten. Die Haftplatte kann beispielsweise derart ausgebildet
sein, dass in einem Eckbereich der Vorlage kein elektrisches Feld
erzeugt wird. Durch die Verwendung einer Haftplatte wird der Einsatz
einer Glasplatte auf der Vorlage, die nachteilig im optischen Strahlengang
liegt und zum Glätten
der Vorlage in Focusebene benötigt
wird, überflüssig.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Scanner
wird auf einen Papiertransport verzichtet, stattdessen werden zwei
Kameras gemeinsam mit einer Beleuchtung entlang der Vorlage verfahren.
Papierstau und Druckerschwärze
haben keinen Einfluß auf
die Gerätefunktion.
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Darüberhinaus
bleibt das Vorlagenmaterial berührungsfrei
von mechanischen Antrieben und Andruckplatten.
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Die
Optik bildet je eine Hälfte
der Vorlage auf jeweils einen Sensor ab. Dies führt zu einer beträchtlichen
Vereinfachung der Konstruktion.
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Die
notwendige Auflösung
für die
Kameras wird wie folgt bestimmt:
Aus der Literatur ist bekannt,
dass die Grenzauflösung
des Auges bei 25 cm Betrachtungsabstand ca. 6 LP/mm = 150 lpi (lines
pairs per Inch) beträgt.
Feinere Strukturen sind keine Informationen für das Auge und werden als Störgrößen behandelt,
die gedämpft,
beziehungsweise ausgeschlossen werden müssen.
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Für eine qualitativ
hochwertige Weiterverarbeitung von Zeitungsseiten durch zum Beispiel
OCR müssen
die 150 lpi mit einer Auflösung
von mind. 300 dpi bei ausreichendem Kontrastverhältnis aufgelöst werden,
um dem Nyquist-Kriterium zu genügen.
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Die
größten zu
erfassenden Zeitungen liegen im Format DIN A2 (420 mm × 600 mm)
vor. Soll eine geöffnete
Zeitung mit 300 dpi von der Oberkante 2 × 420 mm = 840 mm her durch
einen Sensor abgetastet werden, der sich statisch zum Objektiv befindet,
so sind dafür
ca. 10.000 Pixel notwendig.
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Messungen
zeigen, dass der Dichteumfang (D = Dmin – Dmax) bei Zeitungsseiten
sehr gering ist und bei ca. D = 2,4 liegt. Dieser Wert entspricht
einer Dynamik (DR) von DR = 20 × log
(V/Vrms) = 20 × D =
45dB. Da die gesamte System MTF (modulare Transferfunktion) sich
aus dem Produkt der einzelnen Komponenten MTFs herleitet und die
Dynamik von CCD Zeilen über
70 dB liegt, kann die CCD Zeilen MTF somit als begrenzendes Kriterium
vernachlässigt
werden.
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CCD
Zeilen mit 10.000 Pixel haben häufig eine
Pixelgröße von
- a) 7 μm,
welches 70 LP/mm entspricht und eine Länge von ca. 70 mm, die als
effektiver Bildkreisdurchmesser für die Objektbestimmung zugrunde gelegt
wird, oder
- b) 5 μm,
welches 100 LP/mm entspricht und eine Länge von ca. 50 mm, die als
effektiver Bildkreisdurchmesser für die Objektivbestimmung zugrunde
gelegt wird.
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Speziell
für die
Anwendung solcher CCD-Zeilen vorgesehene hochauflösende Objektive (Reproobjektive)
mit derart großen
Bildkreisdurchmessern, wie in a) bzw. b) benötigt, besitzen bereits bei
60 LP/mm im Randbereich eine Dynamik unter ca. 40 %. Das notwendige
Konstrastverhältnis
für eine
OCR-Weiterverarbeitung wird mit dieser Lösung nicht erreicht.
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Wird
bei vorgegebener Forderung 300 dpi die schmale Seite einer Zeitung
von 420 mm Länge auf
eine CCD-Zeile mit 5.000 Pixel und 7 μm Pixelbreite (70 LP/mm) abgebildet,
ergeben sich für
den effektiven Bildkreisdurchmesser entsprechend 35 mm. Handelsübliche Objektive
für diese
Durchmesser besitzen bei 70 LP/mm noch ein wesentlich besseres Kontrastverhältnis weit über 40 %
im Randbereich, das für
OCR-Weiterverarbeitung ausreichend ist. Strukturen mit mehr als
70 LP/mm, die durch das Zeitungs raster bei der Halbtonwiedergabe
entstehen, müssen
durch das Objektiv gedämpft
werden. Sie würden
infolge einer Unterabtastung zu Artefakten im Bild führen.
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Die
Messungen der MTF-Kurven in den Datenblättern erfolgen unter definierten
Laborbedingungen. Die Praxis zeigt, dass das Vorlagenmaterial einen
wesentlich geringeren Kontrast aufweist und für eine OCR-Weiterverarbeitung
ein Kontrast von mind. 20 % zwischen weißem Zeitungspapier und Druckerschwärze benötigt wird,
um auch noch bei farbigem Hintergrund den schwarzen Text sicher
zu erkennen.
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Nach
dem Einschalten des Scanners werden beim Initialisierungslauf das
Kameramodul mit dem Beleuchtungsmodul in die Grundposition verfahren. Die
zusammengelegte Vorlage wird ausgebreitet und auf dem Vorlagentisch
an der Anlagenkante positioniert. Danach wird die elektrostatische
Haftplatte aktiviert, wodurch Unebenheiten in der Vortage weitgehend
geglättet
werden. Nachdem die Parametrisierungen der Steuerung vorgenommen
wurden, wird mit dem Fußschalter 15 der
Scanvorgang ausgelöst. Die
Beleuchtungsmodule schalten das Licht ein und setzen sich zusammen
mit dem Kameramodul in Bewegung. Das System ist so ausgelegt, dass
die Endgeschwindigkeit beim Erreichen des Vorlagenanfangs erreicht
ist. Dann beginnt synchron mit der Bewegung das zeilenweise Auslesen
der Sensoren. Die Daten werden über
einen Datenspeicher auf die Steuerelektronik gepuffert und an einer
Auswertungssoftware auf einen Rechner übertragen. Durch den Einsatz
eines Speichers für
die Bilddaten kann auf einen aufwendigen Start-Stop-Betrieb beim Scannen
verzichtet werden. Nach Beendigung des Scanvorgangs wird die Beleuchtung
ausgeschaltet und das Beleuchtungs- und Kameramodul bis zum Stillstand
abgebremst. Nach dem Umblättern
der Vorlage kann aus dieser Position heraus durch Betätigen des
Fußschalters
ein neuer Scanzyklus ausgelöst
werden. Hierbei müssen
in dem Bildspeicher die Zeilen entsprechend sortiert werden, damit
das Bild für
den Betrachter aufrecht vorliegt. Ein Zurückfahren des Kameramoduls zwischen
den Scanvorgängen
ist nicht erforderlich