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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb einer fremdgezündeten Brennkraftmaschine, insbesondere
zum Betrieb einer fremdgezündeten Brennkraftmaschine
nach dem Kaltstart.
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Bei
einer herkömmlichen
Brennkraftmaschine entstehen nach dem Kaltstart durch die schlechte Gemischaufbereitung
im kalten Brennraum hohe Kohlenwasserstoff- und Kohlenstoffmonoxidemissionen.
Um die vom Gesetzgeber vorgeschriebenen Emissionsgrenzwerte zu unterschreiten,
muss der Katalysator nach dem Kaltstart möglichst schnell eine Temperatur
erreichen, bei der eine ausreichende Schadstoffkonvertierung gewährleistet
ist. Diese Temperatur wird im Allgemeinen als Light-Off-Temperatur
bezeichnet.
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Zur
Lösung
dieses Problems wird herkömmlicher
Weise dem Brennraum ein fettes Ladungsgemisch zur Verfügung gestellt,
um eine ausreichende Entflammungssicherheit des im Brennraum gebildeten
Gemisches zu gewährleisten
und den Katalysator für
die Abgasnachbehandlung aufzuheizen. Zusätzlich wird häufig eine
Sekundärlufteinblasung
vorgesehen, um eine Nachoxidation des Verbrennungsgases im Auslasskanal
oder im Katalysator zu ermöglichen.
Nachteilig an diesen Lösungsansätzen ist
jedoch ein erhöhter
Kraftstoffverbrauch aufgrund des fetten Ladungsgemisches und die
verschiedenen konstruktiven Maßnahmen
in Zusammenhang mit der Sekundärlufteinblasung.
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Es
ist deshalb eine Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Betrieb
einer Brennkraftmaschine vorzusehen, mit welchem die Schadstoffemissionen sowie
der Kraftstoffverbrauch nach dem Kaltstart reduziert werden können und
gleichzeitig auf eine Sekundärlufteinblasung
verzichtet werden kann.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Verfahren zum Betrieb einer fremdgezündeten Brennkraftmaschine mit
Kraftstoffdirekteinspritzung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand
der Unteransprüche
2 bis 13.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
zum Betrieb einer fremdgezündeten
Brennkraftmaschine mit Kraftstoffdirekteinspritzung nach dem Kaltstart wird
einem Brennraum Verbrennungsluft zugeführt; in den Brennraum wird
mittels eines Kraftstoffinjektors Kraftstoff eingespritzt; und ein
in dem Brennraum gebildetes Kraftstoff-Luft-Gemisch wird mittels
einer Zündkerze
zu einem vorbestimmten Zündzeitpunkt gezündet. Das
erfindungsgemäße Verfahren
zeichnet sich dadurch aus, dass eine Voreinspritzung einer ersten
Kraftstoffmenge in einem Ansaughub der Brennkraftmaschine in den
Brennraum eingespritzt wird, mit welcher im Wesentlichen in dem
gesamten Brennraum ein homogenes, mageres Kraftstoff-Luft-Gemisch
(λ > 1) gebildet wird;
und dass anschließend
eine Haupteinspritzung einer zweiten Kraftstoffmenge in einem Arbeitshub
der Brennkraftmaschine unmittelbar vor dem Zündzeitpunkt in den Brennraum
eingespritzt wird, mit welcher im Bereich der Zündkerze eine geschichtete,
fette Kraftstoff-Luft-Wolke (λ < 1) gebildet wird,
wobei die Haupteinspritzung als Mehrfacheinspritzung mit mehreren
Schichteinspritzungen in zeitlich kurzer Abfolge durchgeführt wird.
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Nach
dem Kaltstart der Brennkraftmaschine wird die in den Brennraum einzuspritzende
Kraftstoffmenge auf zwei Einspritzmengen aufgeteilt. Die Voreinspritzung
erfolgt im Ansaughub der Brennkraftmaschine, um im gesamten Brennraum
ein homogenes, mageres Kraftstoff-Luft-Gemisch zu bilden. Mit der Haupteinspritzung
im Arbeitshub der Brennkraftmaschine wird unmittelbar vor dem Zündzeitpunkt
ein geschichtetes, fettes Kraftstoff-Luft-Gemisch im Bereich der
Zündkerze
gebildet, sodass selbst bei sehr späten Zündzeitpunkten eine sichere
Entflammung dieser Ladungswolke ermöglicht wird. Durch den späten Zündzeitpunkt
wird eine hohe Abgastemperatur erzeugt, was die Nachoxidation von
Kohlenwasserstoffen, Kohlenmonoxid und Stickoxiden im Abgassystem
begünstigt.
Diese hohe Abgastemperatur sowie die Nachoxidation der Schadstoffe
im Katalysator selbst sorgen für
ein beschleunigtes Aufheizen des (Stirnwand-) Katalysators, der
somit nach wenigen Sekunden seine Light-Off-Temperatur erreicht, wodurch
insgesamt die Schadstoffemissionen deutlich reduziert werden können. Durch
das Aufteilen der zweiten Kraftstoffmenge in mehrere Schichteinspritzungen
wird eine bessere Durchmischung des Kraftstoffdampfes mit Frischluft
bewirkt, was eine größere eingespritzte
zweite Kraftstoffmenge erlaubt, ohne dass die Verbrennung dieser
fetten Ladung zu einer übermäßig hohen
Kohlenmonoxidemission führt.
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In
einer Ausgestaltung der Erfindung wird die Haupteinspritzung als
Doppeleinspritzung mit zwei Schichteinspritzungen durchgeführt. In
diesem Fall kann der Zündzeitpunkt
entweder nach der zweiten Schichteinspritzung der Haupteinspritzung
oder zwischen der ersten und der zweiten Schichteinspritzung der
Haupteinspritzung liegen.
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In
einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung wird die Haupteinspritzung
als Dreifacheinspritzung mit drei Schichteinspritzungen durchgeführt. In diesem
Fall kann der Zündzeitpunkt
nach der dritten Schichteinspritzung der Haupteinspritzung oder wahlweise
zwischen der ersten und der zweiten oder zwischen der zweiten und
der dritten Schichteinspritzung der Haupteinspritzung liegen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist das Kraftstoff-Luft-Gemisch nach der zweiten Schichteinspritzung
gemittelt über
den gesamten Brennraum leicht mager, wobei das mittlere Kraftstoff-Luft-Verhältnis im
gesamten Brennraum bevorzugt etwa λ = 1,05 beträgt. Dieser Sauerstoffüberschuss
ermöglicht
eine vollständige
Oxidation der gesamten eingespritzten Kraftstoffmenge ohne zusätzliche
Sekundärlufteinblasung.
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Mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren
können
späte Zündzeitpunkte
von bis zu 30°Kw
oder 35°Kw
nach einem oberen Zünd-Totpunkt
bei einer ausreichenden Laufruhe der Brennkraftmaschine erzielt
werden.
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In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung liegt der Zündzeitpunkt
etwa 2°Kw
bis 10°Kw nach
dem Ende der ersten Schichteinspritzung der Haupteinspritzung.
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In
einer noch weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird auch die Voreinspritzung
als Mehrfacheinspritzung mit mehreren Homogeneinspritzungen durchgeführt. Durch
diese Maßnahme
wird die Homogenität
des Kraftstoff-Luft-Gemisches im gesamten Brennraum weiter verbessert.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird nach der Zündung
des geschichteten Kraftstoff-Luft-Gemisches eine weitere Nacheinspritzung
mit einer dritten Kraftstoffmenge in den Brennraum eingespritzt.
Durch diese zusätzliche
Kraftstoffeinspritzung, die in den Arbeitshub der Brennkraftmaschine
erfolgt, wird dem Abgas weitere chemische Energie zugeführt, wodurch
die Abgastemperaturen aufgrund einer vollständigen Nachoxidation von Kohlenwasserstoffen,
Kohlenmonoxid und Stickoxiden noch weiter erhöht werden.
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Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann eine Momentenabgabe der
Brennkraftmaschine durch die zweite Kraftstoffmenge der Haupteinspritzung
und das Verhältnis
der zweiten Kraftstoffmenge der Haupteinspritzung zu der gesamten
Kraftstoffmenge der Voreinspritzung und der Haupteinspritzung geregelt
werden. Alternativ kann die Momentenabgabe der Brennkraftmaschine
auch durch die zweite Kraftstoffmenge der Haupteinspritzung, korrigiert
um den an der Verbrennung teilnehmenden Anteil der ersten Kraftstoffmenge
der Voreinspritzung geregelt werden.
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Weitere
Merkmale und Merkmalskombinationen ergeben sich aus der Beschreibung
sowie den Zeichnungen. Konkrete Ausführungsbeispiele der Erfindung
sind in den Zeichnungen vereinfacht dargestellt und in der nachfolgenden
Beschreibung näher erläutert. Dabei
zeigen:
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1 eine
schematische Querschnittsdarstellung durch einen Zylinder einer
fremdgezündeten Brennkraftmaschine
mit Kraftstoffdirekteinspritzung, bei welcher das Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung
eingesetzt werden kann;
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2 ein
schematisches Diagramm eines Vergleichsbeispiels eines Einspritzverlaufs
der Brennkraftmaschine von 1 nach einem
Kaltstart, aufgetragen über
dem Kurbelwinkel, zur Erläuterung des
Grundprinzips der vorliegenden Erfindung;
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3 ein
schematisches Diagramm des zeitlichen Temperaturverlaufs eines Oxidationskatalysators
der Brennkraftmaschine von 1 für einen Einspritzverlauf
gemäß 2;
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4 ein
schematisches Diagramm des zeitlichen Emissionsverlaufs der Brennkraftmaschine von 1 für einen
Einspritzverlauf gemäß 2;
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5 ein
schematisches Diagramm eines ersten Ausführungsbeispiels eines Einspritzverlaufs der
Brennkraftmaschine von 1 nach einem Kaltstart, aufgetragen über dem
Kurbelwinkel, gemäß der vorliegenden
Erfindung;
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6 ein
schematisches Diagramm eines zweiten Ausführungsbeispiels eines Einspritzverlaufs der
Brennkraftmaschine von 1 nach einem Kaltstart, aufgetragen über dem
Kurbelwinkel, gemäß der vorliegenden
Erfindung;
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7 ein
schematisches Diagramm eines dritten Ausführungsbeispiels eines Einspritzverlaufs der
Brennkraftmaschine von 1 nach einem Kaltstart, aufgetragen über dem
Kurbelwinkel, gemäß der vorliegenden
Erfindung;
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8 ein
schematisches Diagramm eines vierten Ausführungsbeispiels eines Einspritzverlaufs der
Brennkraftmaschine von 1 nach einem Kaltstart, aufgetragen über dem
Kurbelwinkel, gemäß der vorliegenden
Erfindung; und
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9 ein
schematisches Diagramm eines fünften
Ausführungsbeispiels
eines Einspritzverlaufs der Brennkraftmaschine von 1 nach
einem Kaltstart, aufgetragen über
dem Kurbelwinkel, gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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1 zeigt
stark vereinfacht einen Zylinder 12 einer fremdgezündeten Brennkraftmaschine 10 mit
Kraftstoffdirekteinspritzung. In dem Zylinder 12 wird ein
Brennraum 18 durch einen Kolben 14 und einen den
Zylinder 12 verschließenden
Zylinderkopf 16 begrenzt. Im Zylinderkopf 16 ist
zentral ein Kraftstoffinjektor 20 angeordnet, mit welchem
durch eine Düsenöffnung 22 Kraftstoff
in den Brennraum 18 eingespritzt werden kann. Eine Steuereinrichtung
(nicht dargestellt) bestimmt während
einer Startphase der Brennkraftmaschine 10 u.a. die Einspritzzeitpunkte des
Kraftstoffes mit den zugehörigen
Kraftstoffmengen und einen Zündzeitpunkt,
an dem mittels einer Zündkerze 26 oder
dergleichen ein im Brennraum gebildetes Kraftstoff-Luft-Gemisch gezündet wird.
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Bei
der Freigabe der Düsenöffnung 22 des Kraftstoffinjektors 20 wird
der Kraftstoff in Form eines Kegelstrahls 24 mit einem Öffnungswinkel
zwischen 70° und
110° in
den Brennraum 18 eingespritzt. Die Positionierung der Zündkerze 26 im
Brennraum 18 ist derart gewählt, dass die Elektroden 28 der
Zündkerze 26 durch
den eingespritzten Kraftstoffkegel 24 nicht benetzt werden.
Die in 1 dargestellte Brennkraftmaschine 10 arbeitet
vorzugsweise nach dem Viertakt-Prinzip. In einem ersten Takt eines
Arbeitsspiels der Brennkraftmaschine 10, dem sogenannten
Ansaughub, wird dem Brennraum 18 durch einen Einlasskanal
(nicht dargestellt) Verbrennungsluft zugeführt. Dabei bewegt sich der
Kolben 14 in einer Abwärtsbewegung
bis zu einem unteren Totpunkt UT. In einem weiteren Kompressionshub
der Brennkraftmaschine 10 bewegt sich der Kolben 14 in
einer Aufwärtsbewegung
vom unteren Totpunkt UT bis zu einem oberen Zünd-Totpunkt ZOT. In einem nachfolgenden
Expansionshub bewegt sich der Kolben 14 in einer Abwärtsbewegung
wieder bis zu einem unteren Totpunkt UT; und in einem vierten Ausschiebehub fährt der
Kolben 14 in einer Aufwärtsbewegung
bis zu einem oberen Totpunkt OT, um dabei die Abgase aus dem Brennraum 18 auszuschieben.
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Ziel
des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist es, bei einem gleichzeitigen Verzicht auf eine zusätzliche
Sekundärlufteinblasung
die Schadstoffemissionen sowie der Kraftstoffverbrauch nach dem
Kaltstart zu reduzieren. Dies wird dadurch erreicht, dass ein sehr
später
Zündzeitpunkt
ZT bei dennoch sicherer Entflammung des Kraftstoff-Luft-Gemisches im Brennraum 18 und
ausreichender Laufruhe der Brennkraftmaschine ermöglicht wird.
Anhand der Darstellung der 2 bis 4 soll
zunächst
das der Erfindung zugrunde liegende Prinzip näher erläutert werden.
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In 2 sind
dabei die Einspritzvorgänge
ES nach dem Kaltstart der Brennkraftmaschine 10 über dem
Kurbelwinkel °KW
aufgetragen. Ein wesentlicher Punkt des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist die Aufteilung des eingespritzten Kraftstoffs in zwei Teile,
nämlich
eine homogene Voreinspritzung MH und eine
geschichtete Haupteinspritzung MS. Zunächst wird
im Ansaughub der Brennkraftmaschine 10 eine erste Kraftstoffmenge
in einer Voreinspritzung MH eingespritzt,
sodass im gesamten Brennraum 18 ein homogenes Kraftstoff-Luft-Gemisch
mit einem Kraftstoff-Luft-Verhältnis λ > 1, bevorzugt λ ≈ 1,6 gebildet
wird. Dies stellt ein ausreichendes Angebot an Kohlenwasserstoffmolekülen für die Nachoxidation
zur Verfügung.
Anschließend
wird im Arbeitshub der Brennkraftmaschine 10 unmittelbar
vor dem Zündzeitpunkt
ZT eine zweite Kraftstoffmenge in einer Haupteinspritzung MS in den Brennraum 18 als Schichteinspritzung
eingespritzt, sodass im Bereich der Zündkerze 26 eine geschichtete
Ladungswolke 30 mit λ < 1, zum Beispiel λ ≈ 0,8, gebildet
wird, welche sich zum Zündzeitpunkt
ZT an der Zündkerze 26 befindet.
So wird selbst bei sehr späten
Zündzeitpunkten
ZT von bis 30°KW
oder 35°KW
nach dem oberen Zünd-Totpunkt
ZOT eine sichere Entflammung der im Brennraum 18 vorhandenen
Ladung gewährleistet.
Durch die schnelle Verbrennung des fetten Ladungsgemisches ist die
Verbrennung der geschichteten Ladungswolke 30 bis zum Öffnen des Auslassventils
abgeschlossen.
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Die
Ladungsschichtung ist bei einem strahlgeführten Brennverfahren durch
die Strahlausbildung vorgegeben. Eine Einspritzung bei einer bestimmten Kolbenstellung
wie bei einem wandgeführten
Brennverfahren ist hier nicht notwendig. Dies ermöglicht eine
stabile Ladungsschichtung bei allen Einspritzzeitpunkten und somit
eine größere Freiheit
bei der Wahl des Zünd-
und des Einspritzzeitpunktes.
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Vorzugsweise
ist das Kraftstoff-Luft-Gemisch nach der zweiten Schichteinspritzung
Bemittelt über
den gesamten Brennraum 18 leicht mager, d.h. das mittlere
Kraftstoff-Luft-Verhältnis
im gesamten Brennraum 18 beträgt bevorzugt etwa λ = 1,05.
Dieser Sauerstoffüberschuss
ermöglicht
eine vollständige
Oxidation der gesamten eingespritzten Kraftstoffmenge ohne zusätzliche
Sekundärlufteinblasung.
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Die
Freiheit in der Wahl des Zündzeitpunktes ZT
in Verbindung mit der gegebenen Entflammungssicherheit und Laufruhe
bei extrem späten
Zündzeitpunkten
ermöglicht
die folgende Katalysator-Heizstrategie.
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Durch
die Voreinspritzung MH im Ansaughub wird
im gesamten Brennraum 18 ein mageres Kraftstoff-Luft-Gemisch
erzeugt. Dies stellt ein aus-reichendes Angebot an Kohlenwasserstoffmolekülen für die Nachoxidation
zur Verfügung.
Durch die geschichtete Haupteinspritzung MS im
Bereich der Zündkerze 26 wird
eine Ladungswolke mit fettem Kraftstoff-Luft-Gemisch erzeugt, die
eine sichere Entflammung gewährleistet.
Durch die schnelle Verbrennung des fetten Gemisches ist die Verbrennung
der geschichteten Ladung bis zum Öffnen des Auslassventils abgeschlossen.
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Die
Flammenfront der Verbrennung setzt sich im weiteren Verlauf des
Arbeitsspiels in die Bereiche des Brennraums 18 fort, in
denen das magere Gemisch vorliegt. Die Brenngeschwindigkeit reduziert
sich im Bereich der mageren Verbrennung allerdings deutlich, weshalb
die Verbrennung beim Öffnen des
Auslassventils noch nicht abgeschlossen ist. Dadurch werden im Auslasskanal
und vor dem Stirnwandkatalysator sehr hohe Abgastemperaturen erreicht.
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Durch
die Verbrennung des fetten Ladungsgemisches der geschichteten Haupteinspritzung
MS entsteht eine große Menge Kohlenmonoxid. Dieses Kohlenmonoxid
wird in der Ausschiebephase zusammen mit teilweise noch unverbrannten
Kohlenwasserstoffen aus den Magerbereichen nachoxidiert.
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Die
Graphik von 3 zeigt gemessene Abgastemperaturen
vor bzw. im Stirnwandkatalysator bei einer Kaltstartemissionsmessung
für das
Einspritzverfahren von 2. Der Ablauf der Messung entspricht
den ersten Sekunden des EU98A-Zyklus. Es ist deutlich erkennbar,
dass durch den späten Zündzeitpunkt
ZT in Verbindung mit der effektiven Nachoxidation des Kohlenmonoxids
aus der fetten Ladungswolke 30 sowie der Kohlenwasserstoffe
aus den Bereichen mit magerem Frischgemisch sehr hohe Abgaswärmeströme zum Aufheizen
des Stirnwandkatalysators bereit gestellt werden. Im Vergleich zu
einem homogenen Katalysator-Aufheizen (Kurven d, e und f) mit spätem Zündzeitpunkt
ZT hat dies eine starke Verkürzung
der Zeit bis zum Erreichen der Light-Off-Temperatur des Katalysators
zur Folge.
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4 zeigt
eine zugehörige
Messung der Schadstoffemissionen, gemessen mit einer für Abgastests
verwendeten CVS-Messanlage. Deutlich wird hier vor allem die geringe
Kohlenwasserstoffemission direkt nach dem Kaltstart (Kurve A). Die
Kohlenwasserstoffe aus den Magerbereichen des Brennraums 18 werden
nahezu vollständig
aufoxidiert. Auch die Kohlenmonoxidemissionen aus den fetten Ladungsbereichen
werden größtenteils
aufoxidiert (Kurve C). Die hohen Kohlenmonoxidemissionen bei einem
rein homogenen Katalysator-Aufheizen
(Kurve D) werden durch die im Kaltstart nötige Anfettung verursacht;
dies ist bei einem rein homogenen Einspritzverfahren notwendig,
um eine befriedigende Laufruhe der Brennkraftmaschine zu erzielen.
Durch den bereits sehr schnell (z.B. nach etwa 11 Sekunden) betriebsbereiten
Stirnwandkatalysator ist bei einem homogen-geschichteten Einspritzverfahren
gerade in der ersten Beschleunigungsphase eine starke Emissionsreduzierung
zu beobachten.
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Anhand
der 5 bis 9 werden nachfolgend verschiedene
bevorzugte Ausführungsbeispiele
des erfindungsgemäßen Einspritzverfahrens
nach dem Kaltstart näher
erläutert,
die auf dem oben beschriebenen Grundprinzip der Erfindung beruhen.
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In
dem ersten Ausführungsbeispiel
von 5 erfolgt die Voreinspritzung MH im
Ansaughub der Brennkraftmaschine 10 als einfache homogene Einspritzung
in den Brennraum 18. Die geschichtete Haupteinspritzung
MS erfolgt im Arbeitshub der Brennkraftmaschine 10 unmittelbar
vor dem Zündzeitpunkt
ZT als Doppeleinspritzung mit einer ersten und einer zweiten Schichteinspritzung
innerhalb weniger Millisekunden. Durch die Ausführung der geschichteten Haupteinspritzung
MS als Mehrfacheinspritzung wird die Gemischbildung
der fetten Ladungswolke 30 im Bereich der Zündkerze 26 aufgrund
einer besseren Durchmischung des Kraftstoffdampfes mit der Frischluft
weiter verbessert.
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Durch
den späten
Zündzeitpunkt
ZT von etwa 30°KW
bis 35°KW
nach ZOT wird eine hohe Abgastemperatur erzeugt, da der späte Zündzeitpunkt ZT
eine späte
Schwerpunktlage sowie ein spätes Brennende
zur Folge hat. Diese Randbedingungen der hohen Abgastemperatur und
des leichten Sauerstoffüberschusses
begünstigen
die Nachoxidation von CO und HC im Abgassystem, sowohl im Auslasskanal
und Abgaskrümmer
als auch im Stirnwandkatalysator. Die dabei frei werdende Reaktionswärme bewirkt
einen weiteren Anstieg der Abgastemperatur. Diese hohe Abgastemperatur
sowie die Oxidation von CO und HC im Katalysator selbst sorgen für ein beschleunigtes
Aufheizen des Stirnwandkatalysators, der somit bereits nach wenigen
Sekunden seine Light-Off-Temperatur erreicht hat, sodass die Schadstoffemissionen
reduziert werden können.
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In
dem Ausführungsbeispiel
von 5 liegt der Zündzeitpunkt
ZT erst nach der zweiten Schichteinspritzung der Haupteinspritzung
MS. Allerdings ist der Zündzeitpunkt ZT wie auch bei
allen anderen Ausführungsbeispielen
bevorzugt an das Ende der ersten Schichteinspritzung der Haupteinspritzung
MS gekoppelt, wobei der Abstandswinkel Δ in Abhängigkeit
vom Betriebspunkt bevorzugt etwa 2°KW bis etwa 10°KW beträgt. Daher
erfolgt die Haupteinspritzung MS bei sehr
späten
Zündzeitpunkten
ZT im Arbeitshub.
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Wie
in 6 veranschaulicht, kann der Zündzeitpunkt ZT alternativ auch
zwischen der ersten und der zweiten Schichteinspritzung der als
Doppeleinspritzung ausgeführten
Haupteinspritzung MS liegen. Die anderen
Aspekte des Einspritzverfahrens von 6 entsprechen
jenen des ersten Ausführungsbeispiels
von 5.
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Während in
dem ersten und dem zweiten Ausführungsbeispiel
die Haupteinspritzung MS als Doppeleinspritzung
mit einer ersten und einer zweiten Schichteinspritzung ausgeführt wird,
wird die Haupteinspritzung MS im dritten
Ausführungsbeispiel von 7 als
Dreifacheinspritzung mit einer ersten, einer zweiten und einer dritten
Schichteinspritzung durchgeführt.
Der Abstandswinkel Δ zwischen
dem Ende der ersten Schichteinspritzung und dem Zündzeitpunkt
ZT beträgt
auch in diesem Fall bevorzugt etwa 2°KW bis etwa 10°KW.
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Wie
in 7 dargestellt, erfolgt die Zündung ZT zwischen der ersten
und der zweiten Schichteinspritzung der geschichteten Haupteinspritzung
MS. Wahlweise kann der Zündzeitpunkt ZT aber auch zwischen
der zweiten und der dritten Schichteinspritzung der Haupteinspritzung
MS liegen, wie in 7 angedeutet,
oder sogar erst nach der dritten Schichteinspritzung der Haupteinspritzung
MS liegen.
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Das
in 8 dargestellte vierte Ausführungsbeispiel der Erfindung
unterscheidet sich von dem dritten Ausführungsbeispiel von 7 dadurch, dass
auch die homogene Voreinspritzung MH als Mehrfacheinspritzung,
in dem gezeigten Ausführungsbeispiel
als Doppeleinspritzung, ausgeführt wird.
Durch diese homogene Doppeleinspritzung wird die Homogenität des Kraftstoff-Luft-Gemisches im
gesamten Brennraum weiter verbessert.
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Es
sei an dieser Stelle ausdrücklich
darauf hingewiesen, dass diese homogene Mehrfacheinspritzung MH von 8 auch mit
allen anderen gezeigten Ausführungsbeispielen
kombiniert werden kann, ohne dass dies explizit dargestellt ist.
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9 zeigt
schließlich
ein fünftes
Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Einspritzverfahrens,
welches eine Weiterentwicklung des zweiten Ausführungsbeispiels von 6 darstellt.
Bei diesem Einspritzverfahren findet zusätzlich eine Nacheinspritzung
MN mit einer dritten Kraftstoffmenge nach der
Zündung
ZT bzw. der geschichteten Haupteinspritzung MS statt.
Diese Nacheinspritzung MN erfolgt im Arbeitstakt
in das heiße
Verbrennungsgas, wodurch weitere chemische Energie zugeführt wird. Durch
die im Auslasskanal herrschenden Umgebungsbedingungen wird die nachgespritzte
Kraftstoffmenge vollständig
nachoxidiert, sofern ein ausreichender Sauerstoffüberschuss
vorhanden ist.
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Das
vorliegende Einspritzverfahren sieht außerdem vor, dass die Momentenabgabe
der Brennkraftmaschine durch die zweite Kraftstoffmenge der Haupteinspritzung
MS und das Verhältnis (MS / MH+MS) der zweiten Kraftstoffmenge der Haupteinspritzung
MS zu der gesamten Kraftstoffmenge der homogenen Voreinspritzung
MH und der geschichteten Haupteinspritzung
MS geregelt werden. Alternativ kann die
Momentenabgabe der Brennkraftmaschine auch durch die zweite Kraftstoffmenge
der Haupteinspritzung MS, korrigiert um
den an der Verbrennung teilnehmenden Anteil der ersten Kraftstoffmenge
der Voreinspritzung MH geregelt werden.
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Die
vorliegende Erfindung eignet sich insbesondere für eine fremdgezündete Brennkraftmaschine
mit Kraftstoffdirekteinspritzung. Die Vorteile der vorliegenden
Erfindung liegen insbesondere in den niedrigeren Schadstoffemissionen
nach dem Kaltstart durch ein schnelles Aufheizen des Stirnwandkatalysators
sowie durch eine effektive Nachoxidation der entstehenden Rohemissionen;
in einer Kraftstoffeinsparung durch den Verzicht auf eine Gemischanfettung
im Nachstart sowie der Verkürzung
der Katalysator-Aufheizdauer; und in einem Verzicht auf Nebenaggregate
und einer Raum- und Kostenersparnis in Zusammenhang mit der nicht
erforderlichen Sekundärlufteinblasung.