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Die
Erfindung betrifft einen Torquer zum Halten und Führen eines
in ein Hohlraumorgan, insbesondere in ein Gefäß einzuschiebenden Führungsdrahts,
umfassend ein manuell zu betätigendes Klemmmittel
zum Klemmen bzw. Feststellen des durch den Torquer längs hindurchgeführten Führungsdrahts.
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Häufig ist
es im Rahmen der Behandlung oder Untersuchung eines Gefäßes wie
beispielsweise der Herzkranzgefäße oder
zerebraler Gefäße erforderlich,
einen Katheter an die Untersuchungs- oder Behandlungsstelle zu führen, um über den
Katheter beispielsweise optische Informationen aus dem Untersuchungsgebiet
zu erhalten oder pathologische Gefäßbereiche unmittelbar minimal-invasiv behandeln
zu können.
Hierfür
wird normalerweise ein Führungsdraht
in das Gefäß eingebracht
und soweit vorgeschoben, bis seine Spitze im interessierenden Untersuchungsbereich
positioniert ist. Ein solcher metallischer Führungsdraht ist sehr dünn, in der
Regel beträgt
sein Durchmesser deutlich weniger als 0,5 mm. Ein großes Problem
besteht darin, den abhängig
von der jeweiligen Anwendung mitunter bis zu mehreren Metern langen
Führungsdraht
während
der Einführbewegung
vorzuschieben und zu positionieren. Dies zum einen deshalb, als
der Draht relativ weich und flexibel ist und, nachdem er wie beschrieben
sehr dünn
ist, ohnehin schwer zu greifen ist. Ein weiteres Problem besteht
darin, dass mit dem Einführen
in das Gefäß Blut am
Draht entlang läuft,
was dazu führt,
dass er rutschig wird und mit der Hand, die in der Regel einen Operationshandschuh
trägt, noch
schwieriger gegriffen und geschoben werden kann. Erschwerend kommt
hinzu, dass es in Operationsräumen
in der Regel – abgesehen
vom eigentlichen Operationsgebiet – relativ dunkel ist. Legt
der Arzt den Führungsdraht
aus der Hand, ist er nur sehr schwer aufzufinden.
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Um
dem entgegenzuwirken ist die Verwendung sogenannter Torquer bekannt.
Bei einem solchen handelt es sich um eine in der Regel primär aus Kunststoff
bestehende Drahtführungshilfe,
die ein Klemmmittel aufweist, über
das sie an den längs durch
den Torquer, der in der Regel eine im Wesentlichen zylindrische
Grundform besitzt, hindurch geführten
Draht angreift. Über
diesen Torquer, der in der Regel einen Durchmesser von ca. 10 mm
und eine Länge
von mehreren cm besitzt, kann der Arzt den Draht mit der Hand sicher
greifen und, nachdem der Draht klemmend gehaltert ist, auch sicher
führen.
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Dabei
sind unterschiedliche Torquerausführungen bekannt. Bei einer
ersten Ausführungsform besteht
das Torquergehäuse
aus einem hohlzylindrischen Halteteil, in das eine Messing-Spannzange eingesetzt
wird, die über
einen Schraubaufsatz, der auf das hohlzylindrische Teil aufgeschraubt
wird, zusammengedrückt
wird. Der Führungsdraht
wird von hinten über
eine Zufuhröffnung
in den hohlzylindrischen Teil eingeschoben, durchsetzt die Spannzange
und tritt am vorderen Ende wieder aus. Zum Lösen der Klemmung ist es erforderlich,
den Schraubaufsatz loszuschrauben und die Spannzange zu lösen, anschließend muss
der Torquer um das gewünschte
Stück am
Draht entlang verschoben werden, wonach der Schraubaufsatz zur erneuten
Klemmung wieder zugeschraubt werden muss. Diese Handhabung ist umständlich und
bedarf beider Hände.
Darüber
hinaus ist in Folge der Verwendung der relativ weichen Messing-Spannzange
die Gefahr gegeben, dass sich ein Messingabrieb bildet, der gegebenenfalls
am metallischen Führungsdraht
anhaftet und in den Körper
geführt
werden kann.
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Eine
zweite Ausführungsform
sieht einen einteiligen Torquer vor, bei dem der Draht ebenfalls von
hinten in den hohlzylindrischen Korpus geführt werden muss. Das Klemmmittel
ist über
einen federnden Klemmhebel gebildet, an dem ein mit einer Durchbrechung
versehener Vorsprung vorgesehen ist. Diese sehr kleine Durchbrechung
fluchtet in der eingedrückten
Hebelarmstellung mit der Drahtzufuhröffnung, über welche der von hinten eingefädelte Draht
austritt. An die vorsprungseitige Durchbrechung schließt sich
eine weitere, mit dieser in der eingedrückten Stellung fluchtende weitere
Durchbrechung an, die an der Torquerspitze mündet und an der der Draht austritt.
Während
der Führung
des Drahtes wird der Hebelarm entlastet, was dazu führt, dass
der Fortsatz rückstellkraftbedingt
nach außen gedrückt wird
und so der davor und dahinter geführte Draht entsprechend verklemmt
wird. Zum Lösen
der Verklemmung zwecks Neupositionierung des Torquers muss der Hebelarm
nach innen gedrückt
werden, so dass die Durchbrechungen allesamt fluchten und der Torquer
entlang des Drahtes verschoben wer den kann. Zwar ermöglicht dieser
Torquer eine Einhandbedienung, nachdem der Klemmmechanismus durch
bloßes
Drücken
des Klemmarms betätigt werden
kann. Problematisch ist aber die Einführung des Führungsdrahtes. Zum Einführen des
Führungsdrahtes
muss sichergestellt sein, dass der Hebelarm zur Gänze nach
innen gedrückt
ist, dass also alle Durchbrechungen miteinander exakt fluchten,
da nur dann gewährleistet
ist, dass der Führungsdraht
von hinten eingefädelt,
vorne herausgeführt
und gleichzeitig durch die vorsprungseitige Durchbrechung geführt wird.
Dies bedarf eines beachtlichen Kraftaufwands. Problematisch hierbei
ist ferner, dass der Hebelarm eine gewisse Eigenbeweglichkeit besitzt,
so dass auch bei eingedrücktem
Hebelarm nicht immer sichergestellt ist, dass die Durchbrechungen
miteinander fluchten, denn durch den beachtlichen Kraftaufwand kann
es vorkommen, dass der Hebel beim Eindrücken etwas seitlich verschoben
wird. Ein weiterer Nachteil ist darin zu sehen, dass in der Praxis häufig der
Draht versehentlich ohne Eindrücken
des Hebelarms durchgefädelt
wird und der Hebel erst danach heruntergedrückt wird. Dies führt dazu,
dass der Vorsprung den durchgeführten
Draht verbiegt und dieser unbrauchbar wird. Es ist ein neuer Draht zu
verwenden. Ein solcher Torquer ist z. B. unter der Bezeichnung „Alligatork" von der Firma Sedat,
Frankreich, erhältlich.
Ein ähnlich
aufgebauter Torquer ist weiterhin aus
US 6,676,652 B2 bekannt. Bei dem dortigen
Katheteradapter ist der Katheter ebenfalls von vorne in den Adapter
einzufädeln.
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Aus
US 6,030,349 ist ein Torquer
für einen Frührungsdraht
bekannt, bei dem der Draht durch eine immer vorhandene, also nicht
schließbare Öffnung seitlich
eingelegt wird, während
das Klemmmittel gedrückt
gehalten werden muss. Lässt
man das Klemmmittel in Form eines Knopfes wieder los, so ist die
Festhalteposition gegeben.
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Der
Erfindung liegt damit das Problem zugrunde, einen Torquer anzugeben,
der demgegenüber
verbessert ist.
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Zur
Lösung
dieses Problems ist bei einem Torquer der eingangs genannten Art
erfindungsgemäß vorgesehen,
dass der Torquer zwei ein seitliches Öffnen des Torquers zum Einbringen
des Führungsdrahts
ermöglichende,
um eine Längsachse schwenkbare
Abschnitte aufweist.
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Während die
Torquer im Stand der Technik allesamt eine Drahtzuführung nur
entlang ihrer Längsachse
zulassen, geht die Erfindung einen völlig neuen Weg und sieht vor,
den Torquer seitlich zu öffnen,
so dass der Führungsdraht
von der Seite eingelegt beziehungsweise über den Torquer von der Seite umgriffen
wird. Er öffnet
sich also relativ großflächig, wodurch
das Einlegen wesentlich vereinfacht ist. Beim Öffnen des Torquers wird selbstverständlich auch
das Klemmmittel, das zwischen den beiden Abschnitten wirkt und den
Draht klemmt, geöffnet,
so dass der Führungsdraht
ohne weiteres eingelegt werden kann. Die Ausgestaltung ist dabei
derart, dass mit Schließen
des Torquers das Klemmmittel automatisch geschlossen und der Führungsdraht hierüber zwischen
den Abschnitten fixiert wird. Der Torquer weist hierzu zwei gegeneinander
schwenkbare Abschnitte oder Hälften
auf. Er besteht bevorzugt aus einem Kunststoff, kann also einfach
in einem Kunststoffspritzverfahren hergestellt werden, so dass die
Schwenkbarkeit auf einfache Weise über ein entsprechendes Filmscharnier
realisiert werden kann. Für
den Arzt bietet der Torquer eine beachtliche Handhabungsvereinfachung,
nachdem das Einbringen des Führungsdrahtes
wesentlich einfacher gestaltet wird, er muss lediglich in den seitlich
offenen Torquer von der Seite her eingelegt werden. Das umständliche
Einfädeln über die
sehr kleinen Durchbrechungen entfällt. Gleichermaßen ist
ein sehr einfacher Ein-Hand-Betrieb möglich, nachdem auch hier zum
Verschieben und Neupositionieren lediglich das manuelle Klemmmittel
betätigt
werden muss.
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Um
eine sichere Arretierung der schwenkbaren Abschnitte in der Schließstellung
zu realisieren, sind zweckmäßigerweise
Rastmittel zur Halterung der beiden Torquerabschnitte vorgesehen,
wobei die Rastmittel zweckmäßigerweise
von einem vom einen Schwenkabschnitt abstehenden Vorsprung und einer am
gegenüberliegenden
Abschnitt vorgesehenen Rastaufnahme gebildet sind. Die Abschnitte
verrasten also sicher in der Schließstellung.
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Für eine hinreichende
Führung
und sichere Aufnahme des Führungsdrahts
im Torquer selbst sind zweckmäßigerweise
an den beiden gegeneinander schwenkbaren Abschnitten des Torquers
Nutabschnitte vorgesehen, die in der geschlossenen Stellung einen
den Draht führende,
querschnittlich gesehen vorzugsweise vollständig geschlossene Nut bilden.
Ein Herausrutschen des Drahtes wird hierüber vorteilhaft vermieden,
der Draht ist in der sich vorzugsweise im Wesentlichen über die
ganze Torquerlänge
erstreckende Nut sicher geführt.
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Zweckmäßig ist
es, eine Einrichtung zum Einbringen des von der Seite her eingeschobenen Führungsdrahts
in die Aufnahmeposition, insbesondere in die Nut während der
Schließbewegung
vorzusehen, wobei die Einrichtung den Führungsdraht während der
Schließbewegung
selbsttätig
führt,
das heißt,
der Füh rungsdraht
wird automatisch in die vorgesehene Aufnahmeposition während der
Schließbewegung
geführt.
Als Einrichtung kann zweckmäßigerweise
der abstehende Vorsprung, der auch als Rastvorsprung dient, dienen,
der während
der Schließbewegung
den eingelegten Führungsdraht übergreift
und ihn führt.
Dem Vorsprung kommt also eine Doppelfunktion zu. Während der
Vorsprung den Führungsdraht
quasi selbsttätig
nach innen bewegt, ist zweckmäßigerweise
dem Vorsprung gegenüberliegend
ein Gegenlager vorgesehen, das auch während der Schließbewegung
eine Bewegung des Führungsdrahts
begrenzt. Hierüber
wird also vermieden, dass der Führungsdraht
aus welchen Gründen
auch immer zu weit bewegt werden kann.
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Wie
beschrieben ist auch beim erfindungsgemäßen Torquer das Klemmmittel
manuell zum Lösen
beziehungsweise Verklemmen des Drahtes betätigbar. Es umfasst zweckmäßigerweise
einen an einem Abschnitt gegen eine Rückstellkraft schwenkbar angeordneten
Klemmhebel, der in der geschlossenen Stellung, wenn er manuell nicht
belastet wird, mit einem am anderen Abschnitt vorgesehenen Widerlager
zusammenwirkt, wobei der Führungsdraht
zwischen dem Klemmhebel und dem Widerlager verklemmt wird. Wird
der Klemmhebel nicht gedrückt, wird
der Führungsdraht
folglich arretiert, bei einem Drücken
des Klemmhebels wird der Führungsdraht freigegeben,
der Torquer kann verschoben werden. Dabei kann das Widerlager zweckmäßigerweise
in Form einer quer zur Längsachse
verlaufenden Klemmnut ausgebildet sein. Diese Ausgestaltung ermöglicht es,
den Klemmhebel an seinem freien, am Führungsdraht angreifenden Ende
relativ breit zu gestalten, so dass in jedem Fall eine sichere Klemmung gewährleistet
ist.
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Zur
Verbesserung der Klemmwirkung kann am Klemmhebel und/oder am Widerlager
eine reibungserhöhende
Oberflächenstrukturierung,
insbesondere in Form von Querrillen oder dergleichen vorgesehen
sein, alternativ oder zusätzlich
können
auch reibungserhöhende
Auflagen oder Beschichtungen, beispielsweise in Form eines weichen
oder gummiartigen Kunststoffs vorgesehen sein.
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Der
Klemmhebel selbst ist über
ein blattfederartiges Federelement, das zum Öffnen des Klemmmittels manuell
zu drücken
ist, federgelagert. Ein solches blattfe derartiges Federelement lässt sich auf
einfache Weise in einem Kunststoff-Spritzverfahren einteilig mit dem übrigen Torquerkorpus
herstellen.
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Wie
bereits beschrieben sind am Torquerinneren zweckmäßigerweise
in der geschlossenen Stellung miteinander kommunizierende Nutabschnitte
vorgesehen. Der Nutabschnitt am den Klemmhebel tragenden Abschnitt
sollte sich zweckmäßigerweise
am Klemmhebel fortsetzen, das heißt, wenn der Klemmhebel zur
Lösung
der Verklemmung gedrückt
wird, wird die Nut über
den eingeschwenkten Klemmhebel entsprechend verlängert, jedwede Beschädigung des
Führungsdrahtes über den
gedrückten
Klemmhebel wird hierdurch ausgeschlossen.
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Um
eine einfache Handhabung zu gewährleisten
ist zweckmäßigerweise
eine Einrichtung zur Begrenzung der Schwenkbewegung beim Öffnen der Abschnitte
vorgesehen. Das heißt,
die Schwenkabschnitte können
nur um einen bestimmten Winkel bezüglich einander verschwenkt
werden, eine Öffnung durch
Aufschwenken um z.B. 180° ist
nicht möglich. Dies
erleichtert das Handling des Torquers, da dieser in der Offenstellung
beispielsweise nur um ca. 45° oder
weniger geöffnet
ist und ohne weiteres zum Schließen zusammengedrückt werden
kann, nachdem die Abschnitte bereits weitgehend übereinander geführt sind.
Die Einrichtung kann hierfür
einen vorzugsweise an dem Gegenlager vorgesehenen Rasthaken, der
mit einem am anderen Abschnitt vorgesehenen Rastabschnitt in der
Offenstellung zusammenwirkt, aufweisen. Diese Positionsverrastung
wird zweckmäßigerweise
derart ausgeführt,
dass der Torquer während
der Herstellung vollständig,
also um 180° auseinander
geschwenkt gefertigt werden kann, wonach die Abschnitte gegeneinander
vesschwenkt werden, bis die Rasteinrichtung greift und der definierte
Schwenkwinkel eingenommen wird.
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Wie
bereits beschrieben ist der Torquer erfindungsgemäß einstückig und
vornehmlich aus Kunststoff gespritzt, insbesondere bietet sich ein POM-Kunststoff
an. Gleichwohl können
natürlich auch
andere Kunststoffe, die die für
die entsprechende medizinische Anwendung geforderten Eigenschaften
aufweisen, verwendet werden.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
dem im folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiel sowie anhand der
Zeichnungen. Dabei zeigen:
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1 eine
Perspektivdarstellung des vollständig
aufgeschwenkten Torquers,
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2 eine
Schnittanschnitt des Torquers aus 1 in Richtung
der Linie II-II,
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3 eine
Perspektivansicht des Torquers aus 1 in der
Drahteinbringstellung,
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4 eine
Schnittansicht durch den Torquer aus 3 in Richtung
der Linie IV-IV,
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5 eine
Perspektivansicht des geschlossenen Torquers,
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6 eine
Schnittansicht durch den Torquer aus 5 in Richtung
der Linie VI-VI;
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7 eine
Längsschnittansicht
des Torquers aus 5 mit eingesetztem und verklemmtem
Führungsdraht,
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8 eine
Perspektivdarstellung des Torquers aus 5 nach manuellem
Drücken
des Klemmhebels zur Lösung
der Drahtverklemmung, und
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9 eine
Längsschnittansicht
durch den Torquer aus 8 und Darstellung des entlasteten Führungsdrahts.
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1 zeigt
einen erfindungsgemäßen Torquer 1 bestehend
aus zwei über
ein Filmscharnier 2 schwenkbar miteinander verbundenen
Torquerabschnitten 3, 4, die in der in den 1 und 2 gezeigten
Fertigungsposition, wie sie also aus der Spritzgussmaschine kommen,
um rund 90° aufgeschwenkt
sind. Die Abschnitte 3, 4 können also ersichtlich um eine
Längsachse
verschwenkt werden, so daß der
Torquer, siehe 1, sich zur Seite hin öffnet. An
jedem der Torquerabschnitte 3, 4 ist ein Nutabschnitt 5, 6,
ausgebildet, welche Nutabschnitte 5, 6 sich, worauf
nachfolgend noch eingegangen wird, zu einer allseits geschlossenen
Führungsnut bei
geschlossenem Torquer ergänzen.
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Zur
Arretierung des in 1 nicht gezeigten Führungsdraht
ist ein Klemmmittel 7 vorgesehen, umfassend einen schwenkbaren
Klemmhebel 8 am Abschnitt 4, der über ein
blattfederartiges Federelement 9 gegen eine Rückstellkraft
nach unten gedrückt
werden kann. Das Klemmmittel 7 weist ferner ein Widerlager 10 auf,
gebildet am Abschnitt 3 über eine dort vorgesehene Quernut,
an der das freie Ende 11 des Klemmhebels 8, worauf
nachfolgend noch eingegangen wird, angreift.
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Um
den Torquer für
die Drahtaufnahme vorzubereiten ist er zunächst etwas zu schließen, bis
er die in den 3 und 4 gezeigte
Position einnimmt. Während
der Schließbewegung
wird der Abschnitt 4 zum Abschnitt 3 hingeschwenkt.
Am Abschnitt 4 ist ein Rasthaken 12 vorgesehen,
der bei Erreichen der definierten Einlegeposition hinter einem Rastabschnitt 13 am
Teil 3 verhakt. Das Filmscharnier ist so ausgeführt, dass
eine gewisse Rückstellkraft
entgegengesetzt zur Einschwenkrichtung ausgeübt wird, so dass beide Abschnitte 3, 4 voneinander
weggedrängt
werden und die eingenommene seitliche Offenstellung zwangsläufig aufrechterhalten wird.
Es ergibt sich so ein schmälerer,
jedoch noch hinreichend großer Öffnungswinkel
von z.B. ca. 30°, über den
der Führungsdraht
eingelegt werden kann.
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Soll
nun ausgehend von der Stellung gemäß den 3 und 4 ein
Führungsdraht
eingebracht werden, so wird er, wie in 4 mit dem
Pfeil A dargestellt ist, von der Seite her eingelegt beziehungsweise
mit dem Torquer von der Seite her übergriffen. Der Draht läuft gegen
ein Gegenlager 14, an dem der bereits beschriebene Rasthaken 12 ausgebildet
ist. Hierüber
wird die Einlegebewegung begrenzt. Wird nun ausgehend von der in
den 3 und 4 gezeigten Stellung der Abschnitt 4 weiter
nach unten zum Abschnitt 3 hingeschwenkt, so übergreift
ein Vorsprung 15 den Führungsdraht.
Sollte der Führungsdraht
noch nicht am Gegenlager 14 anliegen, wird durch den übergreifenden
Vorsprung 15 eine Zwangsführung des Führungsdrahts nach innen erwirkt.
Das Gegenlager 14 seinerseits ist so ausgeführt, dass
es aufgrund seiner gewölbten
Form während
der Schwenkbewegung kontinuierlich unmittelbar am Nutabschnitt 5 des
Abschnitts 3 entlang läuft.
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Mit
Erreichen der Endstellung, die in den 5 und 6 gezeigt
ist, verrastet der Vorsprung 15 an einer Rastaufnahme 16 am
Abschnitt 3, beide Abschnitte sind damit gegeneinander
arretiert. Wie die Schnittansicht gemäß 6 zeigt,
bilden beide Nutabschnitte 5, 6 eine geschlossene,
sich über
die Länge
des Torquers 1 erstreckende Führungsnut 17, in der
der Führungsdraht
aufgenommen ist.
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Während der
Schwenkbewegung ausgehend von der Stellung gemäß 3 in die
Stellungen 5 wird auch das in der Offenstellung
zwangsläufig
geöffnete
Klemmmittel 7 automatisch geschlossen, das heißt, der
Klemmhebel 8 wird nach unten geschwenkt, er gelangt mit
seiner freien Kante 11 in Anlage beziehungsweise in Wirkungsverbindung
mit dem Widerlager 10, wodurch die Klemmung des eingeführten Drahtes
erwirkt wird.
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7 zeigt
in Form eines Längsschnitts
den geschlossenen Torquer 1, wie er in den 5 und 6 gezeigt
ist, mit einem eingebrachten Führungsdraht 18.
Dieser liegt in der Führungsnut 17 und wird über den
Klemmhebel 8 beziehungsweise dessen freies Ende 11 in
die Quernut 10, die das Widerlager bildet, hineingedrückt, wobei
er sich etwas verformt. Er wird also zwischen dem freien Ende 11 und dem
Widerlager der Quernut 10 verklemmt. Dabei weist der Hebelarm 8 ebenfalls
einen Nutabschnitt 19 auf, der den Nutabschnitt 6 in
der gedrückten
Stellung wie nachfolgend noch beschrieben wird verlängert. Die
Klemmung erfolgt über
das hintere Ende 11 des Hebelarms in eben diesem Nutabschnittsbereich.
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Zum
Lösen der
Verklemmung ist auf den Federabschnitt 9 wie durch den
Pfeil B in 7 gezeigt zu drücken. Dies
führt dazu,
dass der Hebelarm 8 um die Anlenkung 20 geschwenkt
wird. Wie die 8 und 9 zeigen,
wird der Hebelarm 8 im Wesentlichen flächig auf den Abschnitt 3 gelegt.
Nachdem auch das freie Ende 11 bewegt wird und ausgehend von 7 nach
oben in die entsprechend gestaltete Ausnehmung geschwenkt wird,
wird der Führungsdraht 18 freigegeben.
Die Freigabestellung, die ein Verschieben des Torquers 1 längs des
nach wie vor in ihm geführten
Draht zulässt,
ist in den 8 und 9 gezeigt.
Soll der Torquer nach Erreichen der gewünschten Position am Führungsdraht
wieder arretiert werden, ist lediglich der Hebelarm 8 beziehungsweise
das blattfederartige Federelement 9 zu entlasten. Das Federelement 9 zieht
den Hebelarm wieder in die in 7 gezeigte
Arretierstellung, der Draht wird erneut geklemmt. Dabei können zur
Verbesserung der Klemmung im Bereich der Quernut 10 entsprechende
Oberflächenstrukturierungen
wie z.B. Rillen oder dergleichen vorgesehen sein, alternativ ist
auch entweder in diesem Bereich oder am Klemmhebel 8 eine
reibungserhöhende
Auflage oder Beschichtung, z.B. eine Weichkunststoff- oder Gummiauflage
denkbar.
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Abschließend ist
noch darauf hinzuweisen, dass der Torquer über den größten Teil seiner Länge querschnittlich
gesehen eine im Wesentlichen achteckige Form besitzt. Er weist mehrere
definierte Flächen 21 auf,
die in Verbindung mit den seitlichen, zwecks Schwenken etwas profilierten
Abschnitten zusammengesetzt eine Achteck-Form ergeben. Hierüber wird
eine Formkodierung erreicht. Jeder Fläche ist ein bestimmter Verdrehwinkel
zugeordnet. Der Arzt, der den Torquer 1 führt, kann
bei einem Verdrehen zwischen zwei Fingern die während der Drehbewegung berührten Flächen spüren, gleichermaßen auch
entsprechende Änderungen.
Nachdem aufgrund der achteckigen Ausführungsform jede Fläche zur
Benachbarten unter einem Winkel von 45° steht, kann also bei einem
Weiterdrehen um eine im Flächenabschnitt
ein winkelkodiertes Verdrehen um 45° oder einem Vielfachen davon
realisiert und gefühlt werden.
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Ersichtlich
ist der gesamte Torquer 1 einstückig ausgeführt, er wird zweckmäßigerweise
in einem Kunststoffspritzverfahren vorzugsweise aus einem POM-Kunststoff hergestellt.
Die gesamte Auslegung lässt
ein einfaches Einlegen des Drahtes wie auch Entnehmen (hierzu ist
lediglich die Rastverbindung zwischen dem Vorsprung 15 und
dem Rastlager 16 zu lösen)
wie auch eine Einhand-Bedienung
zu.