DE102004017734B4 - Torquer zum Halten und Führen eines Führungsdrahts - Google Patents

Torquer zum Halten und Führen eines Führungsdrahts Download PDF

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Abstract

Torquer zum Halten und Führen eines in ein Hohlraumorgan, insbesondere ein Gefäß einzuschiebenden Führungsdrahts, umfassend ein manuell zu betätigendes Klemmmittel zum Klemmen des durch den Torquer längs hindurchgeführten Führungsdrahts, dadurch gekennzeichnet, dass der Torquer (1) zwei ein seitliches Öffnen des Torquers (1) zum Einbringen des Führungsdrahts (18) ermöglichende, um eine Längsachse schwenkbare Abschnitte (3, 2) aufweist.

Description

  • Die Erfindung betrifft einen Torquer zum Halten und Führen eines in ein Hohlraumorgan, insbesondere in ein Gefäß einzuschiebenden Führungsdrahts, umfassend ein manuell zu betätigendes Klemmmittel zum Klemmen bzw. Feststellen des durch den Torquer längs hindurchgeführten Führungsdrahts.
  • Häufig ist es im Rahmen der Behandlung oder Untersuchung eines Gefäßes wie beispielsweise der Herzkranzgefäße oder zerebraler Gefäße erforderlich, einen Katheter an die Untersuchungs- oder Behandlungsstelle zu führen, um über den Katheter beispielsweise optische Informationen aus dem Untersuchungsgebiet zu erhalten oder pathologische Gefäßbereiche unmittelbar minimal-invasiv behandeln zu können. Hierfür wird normalerweise ein Führungsdraht in das Gefäß eingebracht und soweit vorgeschoben, bis seine Spitze im interessierenden Untersuchungsbereich positioniert ist. Ein solcher metallischer Führungsdraht ist sehr dünn, in der Regel beträgt sein Durchmesser deutlich weniger als 0,5 mm. Ein großes Problem besteht darin, den abhängig von der jeweiligen Anwendung mitunter bis zu mehreren Metern langen Führungsdraht während der Einführbewegung vorzuschieben und zu positionieren. Dies zum einen deshalb, als der Draht relativ weich und flexibel ist und, nachdem er wie beschrieben sehr dünn ist, ohnehin schwer zu greifen ist. Ein weiteres Problem besteht darin, dass mit dem Einführen in das Gefäß Blut am Draht entlang läuft, was dazu führt, dass er rutschig wird und mit der Hand, die in der Regel einen Operationshandschuh trägt, noch schwieriger gegriffen und geschoben werden kann. Erschwerend kommt hinzu, dass es in Operationsräumen in der Regel – abgesehen vom eigentlichen Operationsgebiet – relativ dunkel ist. Legt der Arzt den Führungsdraht aus der Hand, ist er nur sehr schwer aufzufinden.
  • Um dem entgegenzuwirken ist die Verwendung sogenannter Torquer bekannt. Bei einem solchen handelt es sich um eine in der Regel primär aus Kunststoff bestehende Drahtführungshilfe, die ein Klemmmittel aufweist, über das sie an den längs durch den Torquer, der in der Regel eine im Wesentlichen zylindrische Grundform besitzt, hindurch geführten Draht angreift. Über diesen Torquer, der in der Regel einen Durchmesser von ca. 10 mm und eine Länge von mehreren cm besitzt, kann der Arzt den Draht mit der Hand sicher greifen und, nachdem der Draht klemmend gehaltert ist, auch sicher führen.
  • Dabei sind unterschiedliche Torquerausführungen bekannt. Bei einer ersten Ausführungsform besteht das Torquergehäuse aus einem hohlzylindrischen Halteteil, in das eine Messing-Spannzange eingesetzt wird, die über einen Schraubaufsatz, der auf das hohlzylindrische Teil aufgeschraubt wird, zusammengedrückt wird. Der Führungsdraht wird von hinten über eine Zufuhröffnung in den hohlzylindrischen Teil eingeschoben, durchsetzt die Spannzange und tritt am vorderen Ende wieder aus. Zum Lösen der Klemmung ist es erforderlich, den Schraubaufsatz loszuschrauben und die Spannzange zu lösen, anschließend muss der Torquer um das gewünschte Stück am Draht entlang verschoben werden, wonach der Schraubaufsatz zur erneuten Klemmung wieder zugeschraubt werden muss. Diese Handhabung ist umständlich und bedarf beider Hände. Darüber hinaus ist in Folge der Verwendung der relativ weichen Messing-Spannzange die Gefahr gegeben, dass sich ein Messingabrieb bildet, der gegebenenfalls am metallischen Führungsdraht anhaftet und in den Körper geführt werden kann.
  • Eine zweite Ausführungsform sieht einen einteiligen Torquer vor, bei dem der Draht ebenfalls von hinten in den hohlzylindrischen Korpus geführt werden muss. Das Klemmmittel ist über einen federnden Klemmhebel gebildet, an dem ein mit einer Durchbrechung versehener Vorsprung vorgesehen ist. Diese sehr kleine Durchbrechung fluchtet in der eingedrückten Hebelarmstellung mit der Drahtzufuhröffnung, über welche der von hinten eingefädelte Draht austritt. An die vorsprungseitige Durchbrechung schließt sich eine weitere, mit dieser in der eingedrückten Stellung fluchtende weitere Durchbrechung an, die an der Torquerspitze mündet und an der der Draht austritt. Während der Führung des Drahtes wird der Hebelarm entlastet, was dazu führt, dass der Fortsatz rückstellkraftbedingt nach außen gedrückt wird und so der davor und dahinter geführte Draht entsprechend verklemmt wird. Zum Lösen der Verklemmung zwecks Neupositionierung des Torquers muss der Hebelarm nach innen gedrückt werden, so dass die Durchbrechungen allesamt fluchten und der Torquer entlang des Drahtes verschoben wer den kann. Zwar ermöglicht dieser Torquer eine Einhandbedienung, nachdem der Klemmmechanismus durch bloßes Drücken des Klemmarms betätigt werden kann. Problematisch ist aber die Einführung des Führungsdrahtes. Zum Einführen des Führungsdrahtes muss sichergestellt sein, dass der Hebelarm zur Gänze nach innen gedrückt ist, dass also alle Durchbrechungen miteinander exakt fluchten, da nur dann gewährleistet ist, dass der Führungsdraht von hinten eingefädelt, vorne herausgeführt und gleichzeitig durch die vorsprungseitige Durchbrechung geführt wird. Dies bedarf eines beachtlichen Kraftaufwands. Problematisch hierbei ist ferner, dass der Hebelarm eine gewisse Eigenbeweglichkeit besitzt, so dass auch bei eingedrücktem Hebelarm nicht immer sichergestellt ist, dass die Durchbrechungen miteinander fluchten, denn durch den beachtlichen Kraftaufwand kann es vorkommen, dass der Hebel beim Eindrücken etwas seitlich verschoben wird. Ein weiterer Nachteil ist darin zu sehen, dass in der Praxis häufig der Draht versehentlich ohne Eindrücken des Hebelarms durchgefädelt wird und der Hebel erst danach heruntergedrückt wird. Dies führt dazu, dass der Vorsprung den durchgeführten Draht verbiegt und dieser unbrauchbar wird. Es ist ein neuer Draht zu verwenden. Ein solcher Torquer ist z. B. unter der Bezeichnung „Alligatork" von der Firma Sedat, Frankreich, erhältlich. Ein ähnlich aufgebauter Torquer ist weiterhin aus US 6,676,652 B2 bekannt. Bei dem dortigen Katheteradapter ist der Katheter ebenfalls von vorne in den Adapter einzufädeln.
  • Aus US 6,030,349 ist ein Torquer für einen Frührungsdraht bekannt, bei dem der Draht durch eine immer vorhandene, also nicht schließbare Öffnung seitlich eingelegt wird, während das Klemmmittel gedrückt gehalten werden muss. Lässt man das Klemmmittel in Form eines Knopfes wieder los, so ist die Festhalteposition gegeben.
  • Der Erfindung liegt damit das Problem zugrunde, einen Torquer anzugeben, der demgegenüber verbessert ist.
  • Zur Lösung dieses Problems ist bei einem Torquer der eingangs genannten Art erfindungsgemäß vorgesehen, dass der Torquer zwei ein seitliches Öffnen des Torquers zum Einbringen des Führungsdrahts ermöglichende, um eine Längsachse schwenkbare Abschnitte aufweist.
  • Während die Torquer im Stand der Technik allesamt eine Drahtzuführung nur entlang ihrer Längsachse zulassen, geht die Erfindung einen völlig neuen Weg und sieht vor, den Torquer seitlich zu öffnen, so dass der Führungsdraht von der Seite eingelegt beziehungsweise über den Torquer von der Seite umgriffen wird. Er öffnet sich also relativ großflächig, wodurch das Einlegen wesentlich vereinfacht ist. Beim Öffnen des Torquers wird selbstverständlich auch das Klemmmittel, das zwischen den beiden Abschnitten wirkt und den Draht klemmt, geöffnet, so dass der Führungsdraht ohne weiteres eingelegt werden kann. Die Ausgestaltung ist dabei derart, dass mit Schließen des Torquers das Klemmmittel automatisch geschlossen und der Führungsdraht hierüber zwischen den Abschnitten fixiert wird. Der Torquer weist hierzu zwei gegeneinander schwenkbare Abschnitte oder Hälften auf. Er besteht bevorzugt aus einem Kunststoff, kann also einfach in einem Kunststoffspritzverfahren hergestellt werden, so dass die Schwenkbarkeit auf einfache Weise über ein entsprechendes Filmscharnier realisiert werden kann. Für den Arzt bietet der Torquer eine beachtliche Handhabungsvereinfachung, nachdem das Einbringen des Führungsdrahtes wesentlich einfacher gestaltet wird, er muss lediglich in den seitlich offenen Torquer von der Seite her eingelegt werden. Das umständliche Einfädeln über die sehr kleinen Durchbrechungen entfällt. Gleichermaßen ist ein sehr einfacher Ein-Hand-Betrieb möglich, nachdem auch hier zum Verschieben und Neupositionieren lediglich das manuelle Klemmmittel betätigt werden muss.
  • Um eine sichere Arretierung der schwenkbaren Abschnitte in der Schließstellung zu realisieren, sind zweckmäßigerweise Rastmittel zur Halterung der beiden Torquerabschnitte vorgesehen, wobei die Rastmittel zweckmäßigerweise von einem vom einen Schwenkabschnitt abstehenden Vorsprung und einer am gegenüberliegenden Abschnitt vorgesehenen Rastaufnahme gebildet sind. Die Abschnitte verrasten also sicher in der Schließstellung.
  • Für eine hinreichende Führung und sichere Aufnahme des Führungsdrahts im Torquer selbst sind zweckmäßigerweise an den beiden gegeneinander schwenkbaren Abschnitten des Torquers Nutabschnitte vorgesehen, die in der geschlossenen Stellung einen den Draht führende, querschnittlich gesehen vorzugsweise vollständig geschlossene Nut bilden. Ein Herausrutschen des Drahtes wird hierüber vorteilhaft vermieden, der Draht ist in der sich vorzugsweise im Wesentlichen über die ganze Torquerlänge erstreckende Nut sicher geführt.
  • Zweckmäßig ist es, eine Einrichtung zum Einbringen des von der Seite her eingeschobenen Führungsdrahts in die Aufnahmeposition, insbesondere in die Nut während der Schließbewegung vorzusehen, wobei die Einrichtung den Führungsdraht während der Schließbewegung selbsttätig führt, das heißt, der Füh rungsdraht wird automatisch in die vorgesehene Aufnahmeposition während der Schließbewegung geführt. Als Einrichtung kann zweckmäßigerweise der abstehende Vorsprung, der auch als Rastvorsprung dient, dienen, der während der Schließbewegung den eingelegten Führungsdraht übergreift und ihn führt. Dem Vorsprung kommt also eine Doppelfunktion zu. Während der Vorsprung den Führungsdraht quasi selbsttätig nach innen bewegt, ist zweckmäßigerweise dem Vorsprung gegenüberliegend ein Gegenlager vorgesehen, das auch während der Schließbewegung eine Bewegung des Führungsdrahts begrenzt. Hierüber wird also vermieden, dass der Führungsdraht aus welchen Gründen auch immer zu weit bewegt werden kann.
  • Wie beschrieben ist auch beim erfindungsgemäßen Torquer das Klemmmittel manuell zum Lösen beziehungsweise Verklemmen des Drahtes betätigbar. Es umfasst zweckmäßigerweise einen an einem Abschnitt gegen eine Rückstellkraft schwenkbar angeordneten Klemmhebel, der in der geschlossenen Stellung, wenn er manuell nicht belastet wird, mit einem am anderen Abschnitt vorgesehenen Widerlager zusammenwirkt, wobei der Führungsdraht zwischen dem Klemmhebel und dem Widerlager verklemmt wird. Wird der Klemmhebel nicht gedrückt, wird der Führungsdraht folglich arretiert, bei einem Drücken des Klemmhebels wird der Führungsdraht freigegeben, der Torquer kann verschoben werden. Dabei kann das Widerlager zweckmäßigerweise in Form einer quer zur Längsachse verlaufenden Klemmnut ausgebildet sein. Diese Ausgestaltung ermöglicht es, den Klemmhebel an seinem freien, am Führungsdraht angreifenden Ende relativ breit zu gestalten, so dass in jedem Fall eine sichere Klemmung gewährleistet ist.
  • Zur Verbesserung der Klemmwirkung kann am Klemmhebel und/oder am Widerlager eine reibungserhöhende Oberflächenstrukturierung, insbesondere in Form von Querrillen oder dergleichen vorgesehen sein, alternativ oder zusätzlich können auch reibungserhöhende Auflagen oder Beschichtungen, beispielsweise in Form eines weichen oder gummiartigen Kunststoffs vorgesehen sein.
  • Der Klemmhebel selbst ist über ein blattfederartiges Federelement, das zum Öffnen des Klemmmittels manuell zu drücken ist, federgelagert. Ein solches blattfe derartiges Federelement lässt sich auf einfache Weise in einem Kunststoff-Spritzverfahren einteilig mit dem übrigen Torquerkorpus herstellen.
  • Wie bereits beschrieben sind am Torquerinneren zweckmäßigerweise in der geschlossenen Stellung miteinander kommunizierende Nutabschnitte vorgesehen. Der Nutabschnitt am den Klemmhebel tragenden Abschnitt sollte sich zweckmäßigerweise am Klemmhebel fortsetzen, das heißt, wenn der Klemmhebel zur Lösung der Verklemmung gedrückt wird, wird die Nut über den eingeschwenkten Klemmhebel entsprechend verlängert, jedwede Beschädigung des Führungsdrahtes über den gedrückten Klemmhebel wird hierdurch ausgeschlossen.
  • Um eine einfache Handhabung zu gewährleisten ist zweckmäßigerweise eine Einrichtung zur Begrenzung der Schwenkbewegung beim Öffnen der Abschnitte vorgesehen. Das heißt, die Schwenkabschnitte können nur um einen bestimmten Winkel bezüglich einander verschwenkt werden, eine Öffnung durch Aufschwenken um z.B. 180° ist nicht möglich. Dies erleichtert das Handling des Torquers, da dieser in der Offenstellung beispielsweise nur um ca. 45° oder weniger geöffnet ist und ohne weiteres zum Schließen zusammengedrückt werden kann, nachdem die Abschnitte bereits weitgehend übereinander geführt sind. Die Einrichtung kann hierfür einen vorzugsweise an dem Gegenlager vorgesehenen Rasthaken, der mit einem am anderen Abschnitt vorgesehenen Rastabschnitt in der Offenstellung zusammenwirkt, aufweisen. Diese Positionsverrastung wird zweckmäßigerweise derart ausgeführt, dass der Torquer während der Herstellung vollständig, also um 180° auseinander geschwenkt gefertigt werden kann, wonach die Abschnitte gegeneinander vesschwenkt werden, bis die Rasteinrichtung greift und der definierte Schwenkwinkel eingenommen wird.
  • Wie bereits beschrieben ist der Torquer erfindungsgemäß einstückig und vornehmlich aus Kunststoff gespritzt, insbesondere bietet sich ein POM-Kunststoff an. Gleichwohl können natürlich auch andere Kunststoffe, die die für die entsprechende medizinische Anwendung geforderten Eigenschaften aufweisen, verwendet werden.
  • Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus dem im folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiel sowie anhand der Zeichnungen. Dabei zeigen:
  • 1 eine Perspektivdarstellung des vollständig aufgeschwenkten Torquers,
  • 2 eine Schnittanschnitt des Torquers aus 1 in Richtung der Linie II-II,
  • 3 eine Perspektivansicht des Torquers aus 1 in der Drahteinbringstellung,
  • 4 eine Schnittansicht durch den Torquer aus 3 in Richtung der Linie IV-IV,
  • 5 eine Perspektivansicht des geschlossenen Torquers,
  • 6 eine Schnittansicht durch den Torquer aus 5 in Richtung der Linie VI-VI;
  • 7 eine Längsschnittansicht des Torquers aus 5 mit eingesetztem und verklemmtem Führungsdraht,
  • 8 eine Perspektivdarstellung des Torquers aus 5 nach manuellem Drücken des Klemmhebels zur Lösung der Drahtverklemmung, und
  • 9 eine Längsschnittansicht durch den Torquer aus 8 und Darstellung des entlasteten Führungsdrahts.
  • 1 zeigt einen erfindungsgemäßen Torquer 1 bestehend aus zwei über ein Filmscharnier 2 schwenkbar miteinander verbundenen Torquerabschnitten 3, 4, die in der in den 1 und 2 gezeigten Fertigungsposition, wie sie also aus der Spritzgussmaschine kommen, um rund 90° aufgeschwenkt sind. Die Abschnitte 3, 4 können also ersichtlich um eine Längsachse verschwenkt werden, so daß der Torquer, siehe 1, sich zur Seite hin öffnet. An jedem der Torquerabschnitte 3, 4 ist ein Nutabschnitt 5, 6, ausgebildet, welche Nutabschnitte 5, 6 sich, worauf nachfolgend noch eingegangen wird, zu einer allseits geschlossenen Führungsnut bei geschlossenem Torquer ergänzen.
  • Zur Arretierung des in 1 nicht gezeigten Führungsdraht ist ein Klemmmittel 7 vorgesehen, umfassend einen schwenkbaren Klemmhebel 8 am Abschnitt 4, der über ein blattfederartiges Federelement 9 gegen eine Rückstellkraft nach unten gedrückt werden kann. Das Klemmmittel 7 weist ferner ein Widerlager 10 auf, gebildet am Abschnitt 3 über eine dort vorgesehene Quernut, an der das freie Ende 11 des Klemmhebels 8, worauf nachfolgend noch eingegangen wird, angreift.
  • Um den Torquer für die Drahtaufnahme vorzubereiten ist er zunächst etwas zu schließen, bis er die in den 3 und 4 gezeigte Position einnimmt. Während der Schließbewegung wird der Abschnitt 4 zum Abschnitt 3 hingeschwenkt. Am Abschnitt 4 ist ein Rasthaken 12 vorgesehen, der bei Erreichen der definierten Einlegeposition hinter einem Rastabschnitt 13 am Teil 3 verhakt. Das Filmscharnier ist so ausgeführt, dass eine gewisse Rückstellkraft entgegengesetzt zur Einschwenkrichtung ausgeübt wird, so dass beide Abschnitte 3, 4 voneinander weggedrängt werden und die eingenommene seitliche Offenstellung zwangsläufig aufrechterhalten wird. Es ergibt sich so ein schmälerer, jedoch noch hinreichend großer Öffnungswinkel von z.B. ca. 30°, über den der Führungsdraht eingelegt werden kann.
  • Soll nun ausgehend von der Stellung gemäß den 3 und 4 ein Führungsdraht eingebracht werden, so wird er, wie in 4 mit dem Pfeil A dargestellt ist, von der Seite her eingelegt beziehungsweise mit dem Torquer von der Seite her übergriffen. Der Draht läuft gegen ein Gegenlager 14, an dem der bereits beschriebene Rasthaken 12 ausgebildet ist. Hierüber wird die Einlegebewegung begrenzt. Wird nun ausgehend von der in den 3 und 4 gezeigten Stellung der Abschnitt 4 weiter nach unten zum Abschnitt 3 hingeschwenkt, so übergreift ein Vorsprung 15 den Führungsdraht. Sollte der Führungsdraht noch nicht am Gegenlager 14 anliegen, wird durch den übergreifenden Vorsprung 15 eine Zwangsführung des Führungsdrahts nach innen erwirkt. Das Gegenlager 14 seinerseits ist so ausgeführt, dass es aufgrund seiner gewölbten Form während der Schwenkbewegung kontinuierlich unmittelbar am Nutabschnitt 5 des Abschnitts 3 entlang läuft.
  • Mit Erreichen der Endstellung, die in den 5 und 6 gezeigt ist, verrastet der Vorsprung 15 an einer Rastaufnahme 16 am Abschnitt 3, beide Abschnitte sind damit gegeneinander arretiert. Wie die Schnittansicht gemäß 6 zeigt, bilden beide Nutabschnitte 5, 6 eine geschlossene, sich über die Länge des Torquers 1 erstreckende Führungsnut 17, in der der Führungsdraht aufgenommen ist.
  • Während der Schwenkbewegung ausgehend von der Stellung gemäß 3 in die Stellungen 5 wird auch das in der Offenstellung zwangsläufig geöffnete Klemmmittel 7 automatisch geschlossen, das heißt, der Klemmhebel 8 wird nach unten geschwenkt, er gelangt mit seiner freien Kante 11 in Anlage beziehungsweise in Wirkungsverbindung mit dem Widerlager 10, wodurch die Klemmung des eingeführten Drahtes erwirkt wird.
  • 7 zeigt in Form eines Längsschnitts den geschlossenen Torquer 1, wie er in den 5 und 6 gezeigt ist, mit einem eingebrachten Führungsdraht 18. Dieser liegt in der Führungsnut 17 und wird über den Klemmhebel 8 beziehungsweise dessen freies Ende 11 in die Quernut 10, die das Widerlager bildet, hineingedrückt, wobei er sich etwas verformt. Er wird also zwischen dem freien Ende 11 und dem Widerlager der Quernut 10 verklemmt. Dabei weist der Hebelarm 8 ebenfalls einen Nutabschnitt 19 auf, der den Nutabschnitt 6 in der gedrückten Stellung wie nachfolgend noch beschrieben wird verlängert. Die Klemmung erfolgt über das hintere Ende 11 des Hebelarms in eben diesem Nutabschnittsbereich.
  • Zum Lösen der Verklemmung ist auf den Federabschnitt 9 wie durch den Pfeil B in 7 gezeigt zu drücken. Dies führt dazu, dass der Hebelarm 8 um die Anlenkung 20 geschwenkt wird. Wie die 8 und 9 zeigen, wird der Hebelarm 8 im Wesentlichen flächig auf den Abschnitt 3 gelegt. Nachdem auch das freie Ende 11 bewegt wird und ausgehend von 7 nach oben in die entsprechend gestaltete Ausnehmung geschwenkt wird, wird der Führungsdraht 18 freigegeben. Die Freigabestellung, die ein Verschieben des Torquers 1 längs des nach wie vor in ihm geführten Draht zulässt, ist in den 8 und 9 gezeigt. Soll der Torquer nach Erreichen der gewünschten Position am Führungsdraht wieder arretiert werden, ist lediglich der Hebelarm 8 beziehungsweise das blattfederartige Federelement 9 zu entlasten. Das Federelement 9 zieht den Hebelarm wieder in die in 7 gezeigte Arretierstellung, der Draht wird erneut geklemmt. Dabei können zur Verbesserung der Klemmung im Bereich der Quernut 10 entsprechende Oberflächenstrukturierungen wie z.B. Rillen oder dergleichen vorgesehen sein, alternativ ist auch entweder in diesem Bereich oder am Klemmhebel 8 eine reibungserhöhende Auflage oder Beschichtung, z.B. eine Weichkunststoff- oder Gummiauflage denkbar.
  • Abschließend ist noch darauf hinzuweisen, dass der Torquer über den größten Teil seiner Länge querschnittlich gesehen eine im Wesentlichen achteckige Form besitzt. Er weist mehrere definierte Flächen 21 auf, die in Verbindung mit den seitlichen, zwecks Schwenken etwas profilierten Abschnitten zusammengesetzt eine Achteck-Form ergeben. Hierüber wird eine Formkodierung erreicht. Jeder Fläche ist ein bestimmter Verdrehwinkel zugeordnet. Der Arzt, der den Torquer 1 führt, kann bei einem Verdrehen zwischen zwei Fingern die während der Drehbewegung berührten Flächen spüren, gleichermaßen auch entsprechende Änderungen. Nachdem aufgrund der achteckigen Ausführungsform jede Fläche zur Benachbarten unter einem Winkel von 45° steht, kann also bei einem Weiterdrehen um eine im Flächenabschnitt ein winkelkodiertes Verdrehen um 45° oder einem Vielfachen davon realisiert und gefühlt werden.
  • Ersichtlich ist der gesamte Torquer 1 einstückig ausgeführt, er wird zweckmäßigerweise in einem Kunststoffspritzverfahren vorzugsweise aus einem POM-Kunststoff hergestellt. Die gesamte Auslegung lässt ein einfaches Einlegen des Drahtes wie auch Entnehmen (hierzu ist lediglich die Rastverbindung zwischen dem Vorsprung 15 und dem Rastlager 16 zu lösen) wie auch eine Einhand-Bedienung zu.

Claims (15)

  1. Torquer zum Halten und Führen eines in ein Hohlraumorgan, insbesondere ein Gefäß einzuschiebenden Führungsdrahts, umfassend ein manuell zu betätigendes Klemmmittel zum Klemmen des durch den Torquer längs hindurchgeführten Führungsdrahts, dadurch gekennzeichnet, dass der Torquer (1) zwei ein seitliches Öffnen des Torquers (1) zum Einbringen des Führungsdrahts (18) ermöglichende, um eine Längsachse schwenkbare Abschnitte (3, 2) aufweist.
  2. Torquer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Rastmittel zur Halterung der schwenkbaren Torquerabschnitte (3, 4) in der Schließstellung vorgesehen sind.
  3. Torquer nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Rastmittel von einem vom einen Schwenkabschnitt (4) abstehenden Vorsprung (15) und einer am gegenüberliegenden Abschnitt (3) vorgesehenen Rastaufnahme (16) gebildet sind.
  4. Torquer nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an beiden gegeneinander schwenkbaren Abschnitten (3, 4) des Torquers Nutabschnitte (5, 6) vorgesehen sind, die in der geschlossenen Stellung eine den Führungsdraht (18) führende Nut (17) bilden.
  5. Torquer nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Einrichtung zum Einbringen des Führungsdrahts (18) in die Aufnahmeposition, insbesondere in die Nut (17), vorgesehen ist, wobei die Einrichtung den Führungsdraht (18) während der Schließbewegung selbsttätig führt.
  6. Torquer nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass als Einrichtung der abstehenden Vorsprung (15) dient, der den eingelegten Führungsdraht (18) übergreift und während der Schließbewegung führt.
  7. Torquer nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass dem Vorsprung (15) gegenüberliegend ein Gegenlager (14), das während der Schließbewegung eine Bewegung des Führungsdrahts (18) begrenzt, vorgesehen ist.
  8. Torquer nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Klemmmittel (7) einen an einem Abschnitt (4) gegen eine Rückstellkraft schwenkbar angeordneten Klemmhebel (8), der in der geschlossenen Stellung mit einem am anderen Abschnitt (3) vorgesehenen Widerlager (10) zusammenwirkt, umfassen.
  9. Torquer nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Widerlager (10) in Form einer quer zur Längsachse verlaufenden Klemmnut ausgebildet ist.
  10. Torquer nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass am Klemmhebel (8) und/oder am Widerlager (10) reibungserhöhende Oberflächenstrukturierungen, insbesondere in Form von Querrillen, oder reibungserhöhende Auflagen oder Beschichtungen vorgesehen sind.
  11. Torquer nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Klemmhebel (8) über ein blattfederartiges Federelement (9), das zum Öffnen des Klemmmittels (7) manuell zu drücken ist, federgelagert ist.
  12. Torquer nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Nutabschnitt (19) des den Klemmhebel (8) tragenden Abschnitts (4) am Klemmhebel (8) fortsetzt.
  13. Torquer nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Einrichtung zur Begrenzung der Schwenkbewegung beim Öffnen der Abschnitte (3, 4) vorgesehen ist.
  14. Torquer nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung einen vorzugsweise an dem Gegenlager (14) vorgesehenen Rasthaken (12), der mit einem am anderen Abschnitt (3) vorgesehenen Rastabschnitt (13) in der Offenstellung zusammenwirkt, aufweist.
  15. Torquer nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass er einstückig und aus Kunststoff, insbesondere Polyoxymethylen, ist.
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