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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Erstellung und Vernetzung von Einbettungskörpern mit lokalen Besonderheiten,
wie Defekten oder Konstruktionsdetails, für strukturmechanische Finite-Element-Analysen
mit einer beliebigen und regelmäßig angeordneten
Netzverfeinerung im Bereich von lokalen Besonderheiten, bestehend
aus hexaederförmigen
Elementen, und einer feinen Vernetzung, die ausschließlich auf
den Einbettungskörper
mit einer lokalen Besonderheit konzentriert ist, mit der die Konzentration
der Feldgrößen genau
erfaßt
wird, und einer kompatiblen Anbindung der Vernetzung des Einbettungskörpers an
der in der Globalvernetzung vorgesehen Stelle ermöglicht,
sowie einer systematischen und standardisierbaren Vernetzung durch
Zusammenstellen vorgefertigter kubischer Einzelkörper. Ferner betrifft sie eine
Verwendung eines derartigen Verfahrens.
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Die Theorien zur Formulierung physikalischer
Sachverhalte führen
in der Regel auf mehrdimensionale Randwert- bzw. Anfangswertaufgaben, die
durch ein System von Differential- bzw. Integralgleichungen beschrieben
werden. Finite Berechnungsverfahren sind Verfahren, mit denen diese
Differential- bzw. Integralgleichungen numerisch gelöst werden
können.
Neben anderen Methoden kommt hierbei die Finite-Element-Methode
als numerisch basierendes Berechnungsverfahren zum Einsatz. Die
Finite-Element-Methode ist ein Gebietsverfahren, mittels dem das
strukturmechanisch zu untersuchende Bauteil in finite Elemente zerlegt
wird. Für das
einzelne Element wird der mechanische Sachverhalt formuliert. Über Knoten
wird die Kopplung zu den angrenzenden Elementen durchgeführt. Pro
Element baut sich somit eine Gleichungszeile des Gleichungssystems
auf, welches je nach Problemstellung den Rand- bzw. Anfangsbedingungen
anzupassen ist.
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Die Anwendung der finiten Elementmethode läuft üblicherweise
in folgenden drei Schritten ab: Einen Aufbereitungsschritt zur Idealisierung
der zu berechnenden Struktur eines Bauteils, einen Berechnungsschritt
zur numerischen Bestimmung der in der Struktur auftretenden Verformungen,
Spannungen, Dehnungen, Stabilitätsgrößen und
dynamischen Lasten, und einen Auswerteschritt zur Darstellung der
Ergebnisse. In dem Berechnungsschritt werden bei der Finiten-Element-Methode
allgemein auf der Basis einer Vielzahl von finiten Elementen, die
im Vorverarbeitungsschritt zur Idealisierung der zu berechnenden
Struktur in einer räumlichen
Anordnung definiert worden sind, Symmetriematrizen und zusammen
mit den äußeren Kräften Lastmatrizen
gebildet, um daraus Verschiebungsgrößen an den Knotenpunkten der
gewählten
finiten Elemente zu berechnen. Diese Systemmatrizen werden dabei
aus sogenannten Elementmatrizen zusammengesetzt, d.h. aus Matrizen,
die aus jedem einzelnen zur Idealisierung der Struktur verwendeten
finiten Element ermittelt werden.
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Bei den meisten bisher bekannten
Verfahren werden für
die finiten Elemente unterschiedliche geometrische Formen und kinematische
Formulierungen verwendet. Als geometrische Formen können dabei
Scheibenelemente, Plattenelemente, Schalenelemente, Stäbe oder
Balken oder auch Volumenelemente verwendet werden. Die Auswahl der
entsprechenden geometrischen Elementformen erfolgt in Abhängigkeit
von der Gestalt und der mechanischen Funktion des zu idealisierenden
Bauteils. Dabei werden beispielsweise bei schlanken Bauteilen Balken oder
Stäbe als
finite Elemente verwendet, während bei
flächigen
Bauteilen Scheiben, Platten oder Schalen verwendet werden. Die Auswahl
der jeweiligen geometrischen Formen steht im Ermessen des Benutzers.
In vielen Fällen
stellt sich erst nach Durchführung
eines Berechnungsdurchlaufes bzw. nach Analyse der Ergebnisse, insbesondere
nach Vergleich mit Versuchsergebnissen heraus, wie sich die Qualität der Idealisierung
des Bauteils in den Ergebnisse auswirkt. In vielen Fällen ist
eine nochmalige verbesserte Idealisierung der Struktur nötig, die
jedoch wiederum manuell aufgrund qualitativer Bewertungen der Berechnungs-
und Versuchsergebnisse zu erfolgen hat. Diese bekannten Verfahren
nach dem Stand der Technik sind somit sehr aufwendig, um die Berechnungsergebnisse
zu perfektionieren. Die Qualität
der erreichbaren Genauigkeit ist jedoch begrenzt und bleibt letztlich
benutzerabhängig.
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Durch die insgesamt enormen Fortschritte bei
den numerischen Methoden ist insbesondere der Einsatz der Finiten-Element-Methode
zu einem unverzichtbaren Bestandteil für die Modellierung und Simulation
von komplexen ingenieurwissenschaftlichen Vorgängen herangewachsen. Insbesondere
hat sich die Finite-Element-Methode bei strukturmechanischen Festigkeitsuntersuchungen
von Bauteilen bewährt.
Hierfür
wurden zahlreiche kommerzielle Programmsysteme für die Anwendung der Finite-Element-Methode
entwickelt, die spezielle Lösungsalgorithmen
und Elementbibliotheken standardmäßig enthalten. Aktuell werden
in vielen Branchen, wie z.B. im Automobilbau, die Bauteile oder auch
größere Bauteilgruppen
vollständig
und im Detail realgetreu abgebildet. Der meist aufwendigste und
schwierigste Teilschritt bei der Anwendung der Finiten-Element-Methode
ist die räumliche
Vernetzung eines Bauteils mit finiten Elemente. Wenn ein Bauteil
Risse oder allgemeine Defekte (z.B. Hohlräume, Einschlüsse, Kerben
etc.) enthält,
wird die Vernetzung mit finiten Elementen sehr schnell kompliziert
und aufwendig und ist in der Regel nur noch von Spezialisten zu bewältigen.
Dies liegt an der Besonderheit von lokalen Singularitäten und
der werkstoffmechanischen Beschreibung der Versagenseinleitung und
-ausbreitung. Die genaue Bestimmung derartiger Feldgrößen erfordert
ein lokal sehr fein abgestimmtes finites Elementnetz, im Gegensatz
zum globalen Netz des gesamten Bauteils. Ferner gibt es Probleme
bei der Vernetzung von Konstruktionsdetails, wie z.B. geschweißte Anschlüsse, Durchdringungen
etc. an oder in einem Bauteil. Standardmäßig werden sogenannte "Freivernetzer" eingesetzt, die
auf einer Vernetzung von tetraederförmigen Elementen basieren. Damit
sind die meisten Bauteile dreidimensional vernetzbar. Diese Art
der Freivernetzung besitzt die Nachteile einer gezielten Netzsteuerung
und einer nicht ausreichenden Netzqualität für Singularitäten, die
lokal sehr feine und möglichst
regelmäßige Netze benötigen. Außerdem bereitet
die Auswertung der Feldgrößen entlang
von fest vorgegebenen Linien Probleme, insbesondere entlang von
Rissfronten. Somit sind die Tetraederelemente nicht für alle konstitutiven
Modelle, insbesondere bei Schädigungsmodellen,
geeignet.
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Als weitere Art der Vernetzung bieten
sich hexaederförmige
Elemente mit höherwertigen
Ansatzfunktionen an, wobei allgemein einsetzbare Freivernetzer von
Hexaedern bislang nur für
Flächen ohne
Einschränkung
verfügbar
sind. So sind beispielsweise Hexaeder-Freivernetzer bekannt, die vom Netz
auf einer freien Bauteiloberfläche
ausgehend ins Bauteilinnere wachsen. Hierbei gibt es signifikante
Einschränkungen,
bei der die allgemeine Anwendbarkeit nicht erfüllt ist, z.B. wenn die dreidimensionale
Vernetzung ins Bauteilinnere nicht beliebig frei wachsen kann.
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Allgemein besteht bei der Vernetzung
mit finiten Elementen das Problem, dass einerseits in einem lokalen
Bereich des Bauteils kleine Elemente vorhanden sein sollen und andererseits
im ungestörten
globalen Bereich wesentlich größere Elemente ausreichend
sind. Dies führt
bei komplexen Bauteilformen zu Konflikten, da die sehr kleinen Elemente nur
in endlich abgestuften Schritten vergrößert werden können, wobei
die Größe der Globalvernetzung nur
langsam erreicht wird. Bei vielen benachbarten Rissen oder Defekten
im Bauteil kann die Vernetzung mit finiten Elementen letztlich nur
noch mit vielen kleinen Elementen über einen großen Bereich
des Bauteils erreicht werden.
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Für
die Bestimmung von Beanspruchungen an lokalen Besonderheiten eines
Bauteils, beispielsweise Risse, Defekte, Verbindungen, für die Versagensbewertung
mittels Bruch- und
Schädigungsmechanik
ist deshalb eine hochwertige Vernetzung nötig. Für die Vorhersage des Bruchvorgangs
in einem Bauteil bis zum endgültigen
Ausfall können
folgende Parameter verwendet werden, die jeweils auch experimentell
zu bestimmen sind: K-Faktor (KI, KII, KIII) (für elastisches
Werkstoffverhalten, J-Integral (für elastisch-plastisches Werkstoffverhalten), C*-Integral
(für visko-plastisches
Materialverhalten), CTOD (als allgemeine Rissspitzenverschiebung), δ5 (als
Rissspitzenverschiebung mit standardisierten Meßsystem), Δa (Rissausbreitung), hydrostatische
Spannung σh (für
duktiles Hohlraumwachstum) und Hauptspannung σI (für Sprödbruch).
Diese Größen lassen
sich nur mit einem hinreichend feinen Netz mit finiten Elementen
realitätsgetreu
bestimmen. Für
die Bestimmung von lokalen Spannungen und Dehnungen ist dies von
entscheidender Bedeutung.
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Für
die globale Vernetzung homogener Bauteile stehen derzeit ausreichend
gute Vernetzungstechniken bzw. Programmsysteme zur Verfügung. Neben
den Freivernetzern bzw. in Kombination mit ihnen erfolgt die Vernetzung
durch individuelle Techniken, z.B. mittels manuell gesteuerten Partitionierungen.
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Unbefriedigend ist dagegen bei den
meisten der bislang bekannten Verfahren die Vernetzung bei der Berücksichtigung
von lokalen Besonderheiten wie Defekte oder Konstruktionsdetails.
Hierfür
werden in der Regel hochfeine und regelmäßige Vernetzungen zum Erhalt
von genauen Feldgrößen, insbesondere
bei Trennvorgängen
in Werkstoffen benötigt, die
unmittelbar an der Zuverlässigkeit
der Bauteilbewertung beteiligt sind.
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Der notwendige Feinheitsgrad der
lokalen Vernetzung und ihre Vergröberung zur globalen Vernetzung
ist nicht eindeutig vorbestimmt und bedarf zunächst der Erfahrung durch den
Anwender und lässt
sich durch mehrere Variationen von Vernetzungen überprüfen. Von daher stellt die systematische Steuerung
der Netzverfeinerung eine zentrale Anforderung dar. Bisher kommen
für die
Vernetzung von lokalen Besonderheiten in einem Bauteil verschiedene
Techniken zur Anwendung:
- a) Die Freivernetzung
kann für
lokale Besonderheiten grundsätzlich
eingesetzt werden. Auf die Grenzen dieser Vernetzungstechnik wurde
bereits hingewiesen, so dass diese hier nicht weiter ausgeführt wird.
Insbesondere gelten dafür
einschränkend
die unregelmäßigen Vernetzungen auch
an den wichtigen, versagensrelevanten Stellen der Feldgrößen.
- b) Manuelle Techniken beschränken
sich in der Regel auf übersichtliche
Bauteilgeometrien und auf Hexaedervernetzungen, bei denen eine Netzvergröberung durch
systematisch aufgebaute Elementgruppen und deren Vervielfältigung
erreicht wird. Bei dreidimensionalen Vernetzungen mit lokalen Besonderheiten
wird dem Anwender allerdings ein hohes Maß an räumlicher Vorstellung abverlangt.
Eine wesentliche Einschränkung hierbei
besteht darin, dass eine Vernetzung im Nachhinein nicht mehr problemlos
verändert
werden kann.
- c) Bei der Submodelltechnik wird die lokale Besonderheit in
einem Globalnetz zunächst
nicht berücksichtigt.
Stattdessen wird ein Einbettungskörper um die lokale Besonderheit
mit einer entsprechend feinen Vernetzung bestimmt, wobei die Anschlussflächen der
freien Oberflächen
von der feinen Vernetzung durchstoßen werden. Der Einbettungskörper wird
hierbei nicht in das Globalnetz eingesetzt, stattdessen werden auf
den freien Außenrändern die
Randbedingungen aus der Rechnung der Globalvernetzung in einem hinreichenden
Abstand von der lokalen Besonderheit angebracht und die Feldgrößen im Einbettungskörper extern
in einer gesonderten Rechnung bestimmt. Hierbei stellt die An der übertragenen
Randbedingungen auf den Außenflächen keine
allgemeingültig
zuverlässige
Vorgehensweise dar. Bei größeren lokalen
Besonderheiten stellt die Vernetzung trotz der freien Oberflächen ein
nennenswertes Problem dar. Zum anderen werden zwei unterschiedliche
Netze und Rechnungen benötigt.
- d) Die derzeit fortgeschrittenere Technik der heterogenen Netzanbindungen
ist die Verwendung von Kopplungsformalismen, die programmspezifisch
zur Verfügung
gestellt werden. Zwischen den zu verbindenden Knoten werden kinematische
Kopplungen verwendet, so dass für
die Knoten von kleinen und großen
Elementen auf einer Verbindungsfläche der gleiche kinematische
Zusammenhang gilt. Die fortgeschrittendste Technik ist hierbei die
sogenannte "Multi-Point-Constraint" Methode. Sie ersetzt
praktisch die früher
eingeführten
einfacheren Kopplungsmechanismen, wie den "Bonded Contact" der wie eine starre Klebefläche wirkt
oder die "Constraint-Equations", die z.B. nicht
für große Verformungen
gültig
sind. Den Kopplungstechniken ist gemeinsam, dass bei ihnen eine
unbestimmte künstliche
Steifigkeit (Randbedingung) in das Gesamtsystem eingebracht wird,
was insbesondere für
die Übergänge einer
sehr feinen Vernetzung zur einer wesentlich gröberen Globalvernetzung gilt.
Bei bereichsweise abgestufter Netzverfeinerung können die Übergänge zwar gemildert werden,
jedoch nimmt dadurch der Beitrag zur künstlichen Steifigkeit zu. Zudem
erfolgt die Vernetzung der Einbettungskörper mit der lokalen Besonderheit üblicherweise mit
der Technik von Freivernetzern, die den vorgenannten spezifischen
Einschränkungen
unterliegen, insbesondere bei Berücksichtigung von hohen Konzentrationen
in den Feldgrößen.
- e) Bei der Translationstechnik wird ein Netzbereich in einer
Schnittfläche
durch die lokale Besonderheit erstellt. Diese vernetzte Fläche wird anschließend translatorisch,
d.h. gerade, geknickt oder gekrümmt,
dreidimensional durch das Bauteil geführt. In Translationsrichtung
wird die an der freien Schnittfläche
des Einbettungskörpers
erzeugte Vernetzung während
der Translation beibehalten, kann dabei nur relational verändert, d.h. gestreckt
oder gestaucht werden, wobei in Translationsrichtung beliebige Unterteilungen
vorgenommen werden können.
Hierbei besteht zunächst
das Problem der Netzgestaltung auf der Schnittfläche des Einbettungskörpers wenn
die feine Vernetzung um die lokale Besonderheit kompatibel, d.h.
stetig differenzierbar in den Elementübergängen, mit der Globalvernetzung
verbunden sein soll. Vorzugsweise bei dünnwandigen Bauteilen mit nahe
beieinanderliegenden freien Oberflächen können mit dieser Technik noch auf übersichtliche
Weise Einbettungskörper
bereitgestellt werden. Bei der Translationstechnik kann eine Schnittfläche auch
rotieren bzw. mehrfach geknickt umgelenkt werden. Wenn in dieser Schnittfläche fächerförmige Übergangssegmente zu
den Globalelementen auf den außenliegenden Seiten
vorgesehen sind, so werden diese bei der Drehung trichterförmig ausgeführt und
die Vernetzung in den Übergangssegmenten
durchdringen sich orthorombisch im gesamten durch die Rotation bzw.
Translation generierten kubischen Körper. Dann ist jedoch keine
zusätzliche
Feinvernetzung entlang der Drehrichtung mehr möglich, da der dafür notwendige
Bereich bereits die bei der Rotation entstehende Globalvernetzung
in den trichterförmigen
Segmeten auch die anschließenden
Bereiche des kubischen Körper
besetzt.
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Insgesamt ist festzustellen, das
die mit den bereits bekannten Verfahren erstellbaren Einbettungskörper nicht
alle die Kriterien einer uneingeschränkten Anwendbarkeit genügen, was
insbesondere für
die Steuerbarkeit der Netzverfeinerung und deren Aufteilung gilt.
Bei einer Hexaedervernetzung dürfen
die Elemente im Einbettungskörper
nicht extrem schlank ausgeführt
werden.
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Die Verwendung von Einbettungskörpern als ein
vorteilhaftes Vernetzungsprinzip wurde bereits in der nachfolgend
aufgeführten
Literatur vorgeschlagen und an Hand einfacher Beispiele vorgestellt:
- – A.
Cornec, W. Schönfeld,
U. Zerbst, "Finite
Element Analyse für
ingenieurmäßige Fehlerbewertungsverfahren:
Verifizierung am Rohrknoten für
den ESIS TC 1.2 Round Robin".
31. Tagung des DVM-Arbeitskreises Bruchvorgänge, 24.–25. Feb. 1999, Darmstadt, Deutscher
Verband für
Materialforschung und -prüfung
e.V., S. 263–275,
1999.
- – A.
Cornec, W. Schönfeld,
W. Brocks, K.-H. Schwalbe, "Fehlerbewertung
von geschweissten bi-metallischen Rohrkomponenten – Vorhersage
mit ETM und FEA",
33. Tagung des DVM-Arbeitskreises Bruchvorgänge, 20.–21. Feb. 2001, Paderborn,
Deutscher Verband für
Materialforschung und -prüfung
e.V., S. 297–321,
2001.
- – W.
Brocks, "FEM-Analysen
von Rissproblemen bei nichtlinearem Materialverhatlen". DVM-Weiterbildungsseminar „Anwendung
numerischer Methoden in der Bruchmechanik", 18. Febr. 2002, Internal Progress
Report "Technical
Note GKSS/WMS/02/01", GKSS-Forschungezentrum
Geesthacht GmbH.
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Hierbei werden Einbettungskörper vorgestellt,
die lokale Besonderheiten enthalten und in einer Globalvernetzung
einbettet sind. Allerdings gilt hierfür einschränkend, dass in diesen Ausführungen die
gewählte
Vorgehensweise auf der vorangehend beschriebenen Translationstechnik
basiert, die hinsichtlich einer allgemeingültigen Anwendbarkeit bei dreidimensionalen
Vernetzungen Einschränkungen unterliegt.
So stellen zwar die bisher dargestellten Einbettungskörper für durchgehende
Risse zwischen zwei gegenüberliegenden
Oberflächen
zunächst dreidimensionale
Einbettungskörper
dar, dennoch handelt es sich um eine einfache Hintereinanderreihung
(Translation) von ebenen Netzen, ausgehend von einer vorgegebenen
Schnittfläche,
und löst
so kein wirkliches dreidimensionales Vernetzungsproblem in einem
eingegrenzten Volumen. Dies trifft auch auf die Rotation der Vernetzungsrichtung
z.B. bei Oberflächenrissen
zu, wie sie bei dünnwandigen, scheibenartigen
Bauteilen mit nahe beieinanderliegenden freien Oberflächen angewandt
wurde, die einen freien Austritt der Vernetzung auf der Oberfläche erlauben.
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Trotz der Beschränkung auf Vernetzungen mit
lokalen Besonderheiten ist in den veröffentlichten Darstellungen
keine breite Verwendung von den hier vorausgesetzten Einbettungskörpern zu
finden.
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Bei einem weiteren bekannt gewordenen Verfahren
liegt ein Schwerpunkt auf der numerischen Berechnung des zyklischen
Rissfortschritts unter quasi elastischen Beanspruchungsbedingungen.
In einem speziellen Programmsystem werden dabei problemspezifisch
erstellte Einbettungskörper
mit Rissen verwendet, bei denen sich zum einen die Rissfront im
Einbettungskörper
selbst bewegen kann, und andererseits der Einbettungskörper als ganze
Einheit im Globalnetz in dreidimensionaler Rissausbreitungsrichtung
schrittweise bewegt wird, beides gesteuert mittels eines Bruchkriteriums
für elastische
Beanspruchungsbedingungen. Die Einbettungskörper werden bei diesem bekannten
Verfahren mit den Mitteln nach dem vorgenannten Stand der Technik
erstellt Bei der Verwendung von Kopplungsmechanismen wird allerdings
die lokale Vernetzung nicht als Einbettungskörper im Sinne der hier vorausgesetzten
Auslegung verstanden, sondern als eine standardmäßig ausgeführte feine Vernetzung in einem
begrenzten Volumen, die inkompatibel an die Globalvernetzung stößt und dort
durch Kopplungsformalismen mit der Globalvernetzung verbunden wird. Die
Einschränkungen
hierzu wurden an vorausgehender Stelle bereits dargelegt.
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Daneben sind individuelle, sog. "handgemachte" Einbettungskörper mit
Netzverfeinerung für überschaubare
dreidimensionale Fälle,
wie z.B. bei einem Durchriss in einer dünnen Scheibe oder Platte, bekannt
geworden.
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Ferner werden bereits Einbettungskörper verwendet,
die auf der Basis der Translationstechnik erstellt wurden. Dabei
werden typischerweise die Rissfronten durch einen Torus umschlossen.
Die umgebenden Teile des kubischen Körpers werden bei der Translation
des Torus so mitgeführt,
dass trichterartig Übergangssegmente
zur Anbindung an die Globalvernetzung entstehen. Bei diesen bekannten
Einbettungskörpern
unterliegt jedoch die feine Vernetzung entlang der Rissfront wesentlichen
Einschränkungen
bezüglich
einer verallgemeinerbaren Anwendung. So kann die Vernetzung des
Torusquerschnitts mit der zentralen Rissfront nur in einer radial-zentrischen
Vernetzung ausgeführt
werden. Dabei entstehen an der Rissfront dreieckförmige Elemente,
die einschränkend
nur für
elastische Spannungssingularitäten
geeignet sind. Für
plastische Beanspruchungen verwendet man andere Vernetzungen.
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Angesichts dieses Standes der Technik
stellt die Erstellung einer Netzverfeinerung mit schnellem und gleichzeitig
kompatiblen Übergang
zur Globalvernetzung, die bekannten Vernetzungskriterien nicht verletzt,
und mit der die anwachsende Anzahl von Elementen bzw. Freiheitsgraden
durch lokale Besonderheiten möglichst
niedrig gehalten wird, immer noch ein Hindernis dar. Die Bedeutung
der Vernetzung liegt neben dem Zeitfaktor der Erstellung auch darin,
möglichst
viele Ingenieuraufgaben sowohl mit technisch als auch finanziell
verfügbarem Einsatz
realitätsnah
analysieren zu können.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein
Verfahren der eingangs genannten Art bereitzustellen, bei dem die
dreidimensionale feine und globale Vernetzung eines kubischen (würfelförmigen)
Körpers
uneingeschränkt
mit Hexaedernelementen möglich
ist, und dabei eine beliebig feine und regelmäßige Hexaedervernetzung in
der unmittelbaren Umgebung der lokalen Besonderheit möglich ist,
um die Feldgrößen zuverlässig bestimmen
zu können,
wobei die Vernetzung keinen Einschränkungen bei einer Verallgemeinerung
des Verfahrens unterliegen soll und auch für ausgedehnte lokale Besonderheiten,
beispielsweise Konstruktionsdetails, verwendbar ist und in vielen Anwendungsbereichen
einsetzbar ist.
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Weitere Aufgabe der Erfindung ist
es, eine Verwendung für
ein derartiges Verfahren anzugeben.
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Die erste Aufgabe wird erfindungsgemäß durch
ein Verfahren mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1
erfüllt.
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Die Erfindung regelt die Erstellung
eines Einbettungskörpers
durch einen erfindungsgemäßen Partitionierungsplan
für einen
kubischen Körper
als kleinster Baustein des Einbettungskörpers, wobei der Partitionierungsplan
sich nicht mit bekannten Techniken herleiten lässt. Der kubische Körper wird
speziell als Umlenkkörper
bezeichnet, weil die Partitionierung des Umlenkkörpers so gelöst ist,
dass Außen-
und Innensegmente erstellt und derart weiterpartitioniert werden,
dass die dadurch entstehenden Teilkörper bzw. deren Oberflächen geometrisch
so aufeinander abgestimmt sind, dass sie selbsttätig den Prozess der kompatiblen
Elementauffüllung über ihre
jeweiligen Seitenflächen
steuern bis der Umlenkkörper
vollständig
aufgefüllt
ist.
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Mit dem Partitionierungsplan des
Umlenkkörpers
ist der Vernetzungsaufbau fest vorgegeben, wobei nur die relationale
Form der Teilstücke
zueinander veränderbar
ist.
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Durch die Einführung eines Innensegments im
Umlenkkörper
ist die Feinvernetzung nicht eingeschränkt.
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Durch die Verwendung eines Umlenkkörpers können auch
ausgedehnte Einbettungskörper
durch Zusammenstellen mehrerer kubischer Körper erstellt werden.
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Die Lösung der weiteren Aufgabe erfolgt durch
eine Verwendung gemäß dem Kennzeichen des
Patentanspruchs 5.
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Die Erfindung enthält den Grundgedanken, die
Vernetzung von lokalen Besonderheiten, z.B. Defekte in Form von
Einschlüssen,
Rissen oder Hohlräumen
oder ganze Konstruktionsdetails z.B. bei einer Schweißverbindung,
durch einen Einbettungskörper
zu umschließen,
bei dem sich die feine Vernetzung der lokalen Besonderheiten nur
auf den Einbettungskörper
beschränkt,
und in dem sich die Vernetzung von Globalstruktur und Lokalstruktur
unabhängig
voneinander aufbereiten lässt.
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Der Einbettungskörper selbst kann aus einem
oder mehreren Bausteinen bestehen. Um den vorgefertigten Einbettungskörper in
das Globalnetz eines Bauteils an einer gewünschten Stelle einzusetzen,
ist nur ein entsprechender Ausschnitt in der Globalvernetzung vorzusehen
bzw. herauszutrennen.
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Wichtigster Baustein des Einbettungskörpers ist
ein kubischer Körper,
der in der Erfindung als Umlenkkörper
spezifiziert ist, und der erfindungsgemäß dafür sorgt, dass die feine Vernetzung
im Einbettungskörper
nicht nach außen
in die Globalvernetzung dringt.
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Die Vernetzung im Umlenkkörper erfolgt nach
einem festen Partitionierungsplan, der einen kompatiblen Aufbau
ausschließlich
mit Hexaederelementen gewährleistet.
Innerhalb des Partitionierungsplans lassen sich die partitionierten
Teilkörper unter
Beibehaltung der relationen Form verändern. Die Abmessungen des
Umlenkkörpers
sind neutral, d.h. sie richten sich nach dem Maßstab der Problemstellung.
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Durch den Umlenkkörper wird erreicht, dass die
dreidimensionale Globalvernetzung vom Umlenkkörper aufgenommen und in die
feine Vernetzung integriert wird, jedoch beide Bereiche in der Anzahl
der Elemente getrennt vorgebbar sind, so dass insbesondere an der
lokalen Besonderheit zur Erfassung der Konzentrationen in den Feldgrößen eine
feine und regelmäßige Vernetzung
möglich
ist.
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Durch die Integration der Globalelemente
im Umlenkkörper
wird erreicht, dass die Kontaktflächen des Einbettungskörpers kompatibel,
d.h. mit stetigem Übergang
der Feldgrößen, an
die Globalvernetzung anschließbar
ist und keine besonderen Kopplungsformalismen benötigen.
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Der erfindungsgemäße Einbettungskörper kann
an eine beliebige Stelle im Bauteil eingesetzt werden, ohne die
Globalvernetzung des Bauteils zu zerstören. Dies bedeutet auch, dass
die Globalvernetzung zunächst
ohne lokale Besonderheiten, wie z.B. Risse, Defekte, Details etc.
generiert werden kann.
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Statt einer individuellen Vernetzung
erreicht man durch den baukastenartigen Aufbau des Einbettungskörpers eine
systematische und daher vereinfachende Strukturierung in der Vorgehensweise
für die Bereitstellung
der Vernetzung.
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Mit der Erfindung lassen sich Einbettungskörper auch
für ausgedehnte
lokale Besonderheiten als Konstruktionsdetails erstellen, wie z.B.
eine Schweißverbindung.
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Der regelmäßige Vernetzungsaufbau ermöglicht einen
zuverlässigen
dreidimensionalen Austausch der Feldgrößen für die Simulation von stabilem
(duktilen) Rissfortschritt unter elastisch-plastischen Beanspruchungsbedingungen,
wenn der rissbehaftete Einbettungskörper schrittweise in das Gebiet
mit grober Vernetzung bewegt wird und von dort die vorauseilenden
Feldgrößen übernimmt.
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Darüber hinaus kann der Einbettungsköper katalogisiert
abgelegt werden, so dass typische Konstruktionsdetails bzw. -elemente
als vorgefertigte Module zur Verfügung stehen.
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Die Erfindung wird anhand von Ausführungsbeispielen
in Zeichnungen ohne Beschränkung
des allgemeinen Erfindungsgedankens exemplarisch beschrieben. Es
zeigen:
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1a–1c schematische Darstellungen
eines Bauteils in einer Ausgangsposition (1a) mit Globalvernetzung ohne Berücksichtigung
der lokalen Besonderheiten (1b)
und mit Einbettungskörpern
(1c), die in die Globalvernetzung
eingebettet sind;
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2a–2d einen Einbettungskörper mit
einer lokalen Besonderheit in verschiedenen Ansichten und Teilschnitten
durch die lokale Besonderheit (Defekt), mit Kennzeichnung der Oberflächen mit
der feinen und groben Elementierung (2c, 2d)
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3a–3b eine Aussparung in einer
Globalvernetzung für
die Aufnahme des Umlenkkörpers (3a) und die Weiterleitung
der Globalvernetzung auf den Oberflächen durch den Umlenkkörper (3b) mittels Außensegmenten
in perspektivischer Darstellung;
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4a–4d einen allgemeinen Umlenkkörper (ohne
Defekt) mit Partitionierungen in Außen- und Innensegmente (schraffiert
gekennzeichnet) in verschiedenen Ansichten;
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5a–5d ein Außensegment des Umlenkkörpers mit
Endsegment in perspektivischen Ansichten
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6a–6d die Partitionierung des
Umlenkkörpers
in Außensegmente
(6a) sowie eine exemplarische
Vernetzung (6a–d) in verschiedenen perspektivischen
Ansichten;
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7a–7d die Partitionierung des
Umlenkkörpers
in ein Innensegment in perspektivischen Darstellungen;
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8a–8d die Teilstücke des
Innensegments des Umlenkkörpers
in perspektivischen Explosionsdarstellungen;
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9a – 9d die Partitionierung des
Innensegments (9a) und
dessen exemplarische Vernetzung in perspektivischen Darstellungen;
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10a – 10d die perspektivische Darstellung
der Partitionierung des Umlenkkörpers
(ohne Defekt) und dessen exemplarische Gesamtvernetzung;
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11a , 11b die perspektivische Darstellung
der Partitionierung des Umlenkkörpers
mit einem Riss als lokale Besonderheit (11a) und dessen exemplarischer Vernetzung
mit einer Netzverfeinerung entlang der Rissfront (11b) sowie dessen Einbindung in die Gesamtvernetzung;
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12a, 12b die Partitionierung des
Umlenkkörpers
mit einem Hohlraum als lokale Besonderheit (12a) und dessen exemplarische Gesamtvernetzung
in perspektivischer Darstellung;
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13a–13d die Partitionierung eines
Aufsatzkörpers
(13a, b) und dessen exemplarische Vernetzung
(13c, d);
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14a–14d die Teilstücke des
Aufsatzkörpers
in perspektivischer Explosionsdarstellung (14a, 14b)
und ein aus den Teilstücken
zusammengesetzes Außensegment
des Aufsatzkörpers (14c);
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15 ein
Vernetzungsbeispiel für
ein perspektivisch dargestelltes fiktives Bauteil mit fünf lokalen
Besonderheiten, die in ein Globalnetz mit Hexaedern eingebettet
sind;
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16a–16c eine ausgedehnte lokale
Besonderheit in einem Einbettungskörper, wobei der Einbettungskörper in
zwei Bausteine aufgeteilt ist (16b),
den Ringkörper
und den Abschlusskörper;
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17 eine
Draufsicht auf einen Einbettungskörper mit ausgedehnter lokaler
Besonderheit und die Kennzeichnung der Zusammensetzung des Einbettungskörper aus
seinen Bausteinen;
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18a–18d die perspektivische Darstellung
der Partitionierung des Abschlusskörpers um einen Ringkörper für den kompatiblen
Einbau des Einbettungskörpers
in eine Globalvernetzung eines Bauteil;
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19a–19d die Zerlegung des Abschlusskörpers nach 18 in Wand- und Bodensegmente und
deren Partitionierungen in perspektivischen Darstellungen;
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20a–20d die Partitionierung des
Abschlusskörpers
(20a) sowie eine exemplarische Vernetzung
(20a–d)
in verschiedenen perspektivischen Darstellungen;
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21a, 21b ein Demonstrationsbeispiel
für ein
Konstruktionsdetails in Form eines mit Kehl-Nähten aufgeschweißten Stegblechs
auf einer Platte mit einem Spalt an der Verbindungsstelle und die
Kennzeichnung des Einbettungskörpers
in perspektivischer Darstellung (21a)
und im Querschnitt (21b);
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22a , 22b den Einbettungskörper für die Schweißverbindung
nach 21 und die Partitionierungen
auf den einzelnen Körpern
in perspektivischer Darstellung, wobei aus Symmetriegründen nur ein
Viertel des gesamten Körpers
dargestellt ist;
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23a, 23b der einzelnen Körper des
Einbettungskörpers
nach 22 in perspektivischen Explosionsdarstellungen;
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24 die
lokale exemplarische Vernetzung des Schweißnahtkörpers und dessen Umgebung im Querschnitt
und
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25a, 25b der exemplarisch vernetzte Einbettungskörper der
Schweißverbindung,
der in eine regelmäßige Globalvernetzung
mit Hexaederelementen eingesetzt ist, in perspektivischer Darstellung,
wobei aus Symmetriegründen
nur ein Viertel des gesamten Körpers
dargestellt ist.
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In den Figuren sind gleiche oder
gleichartige Elemente mit denselben Bezugsziffern versehen, so dass
von einer erneuten Vorstellung der Elemente in anderen Figuren abgesehen
wird.
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Teil A: Umlenkkörper
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a) Umlenkkörper ohne
Defekt
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In 1a ist
die Ausgangssituation eines dreidimensionalen Bauteils 10 mit
exemplarisch dargestellten lokalen Besonderheiten 11.1 bis 11.6 gekennzeichnet.
Das Bauteil 10 verfügt über einen
innenliegenden Hohlraum 11.1, ein angeschweißtes Stegblech 11.2,
einen innenliegenden Riss 11.3, einen Hohlraumdefekt (bzw.
Vertiefung) an der Oberfläche 11.4,
einen unregelmäßigen Einschluss 11.5 und
einen Oberflächenriss 11.6.
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Ohne Berücksichtigung der lokalen Besonderheiten 11.1 bis 11.6 wird
das Bauteil mit einem Globalnetz 20 durchlaufend erstellt
(1b). Die Erstellung
der Globalvernetzung 20 kann mit einem sogenannten Free-Meshing-Verfahren
erfolgen oder alternativ mittels manueller Einzelvernetzung sowie durch
manuelle Partitionierung, insbesondere bei einer Vernetzung mit
Hexaederelementen.
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Anschließend werden entsprechende Aussparungen 12.1 bis 12.6 für die Einbettungskörper 13.1 bis 13.6 in
der Globalvernetzung 20 geschaffen (vergleiche 1b und 3a). Hierbei werden im Bereich der Kontaktflächen zwischen
den Globalelementen 20 und den Einbettungskörpern 13.1 bis 13.6 die
regelmäßig angeordneten
Globalelemente 20 von den Einbettungskörpern übernommen und nach dem erfindungsgemäßen Bauplan
(Partitionierungsplan) durch diesen weitergeleitet, (vergleiche 3b). Alternativ kann die
Ausbildung der Aussparungen 12.1 bis 12.6 für die Einbettungskörper 13.1 bis 13.6 auch
während
der Erstellung der Globalvernetzung des Bauteils 10 erfolgen.
Die Geometrie als auch die Abmessung der Einbettungskörper 13.1 bis 13.6 richten
sich sowohl nach der Größe der lokalen Besonderheit
als auch nach der vorgegebenen Globalvernetzung des Bauteils.
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In 2a ist
schematisch in einer perspektivischen Darstellung ein erfindungsgemäßer Einbettungskörper 30 mit
einem innenliegenden Defekt 31 als lokale Besonderheit
dargestellt. Zur besseren Handhabung wird der Einbettungskörper 30 in
mehrere Umlenkkörper 32 unterteilt,
die vorzugsweise bei Symmetriebedingungen alle gleichartig aufgebaut sind.
Die Bezeichnung Umlenkkörper
steht für
die Besonderheit des Netzaufbaus, die nach dem erfindungsgemäßen Partitionierungsplan
so ausgeführt ist,
dass die Seitenflächen
mit feiner Vernetzung so geführt
(umgelenkt) werden, dass diese die Globalvernetzung auf den Anschlussflächen zum
Bauteil nicht durchdringen.
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In 2b ist
die Aufspaltung des Einbettungskörpers 30 in
Umlenkkörper 32 mittels
zwei Schnittflächen
durch den zentralen Defekt 31 dargestellt. Bei einer symmetrischen
Aufteilung des Einbettungskörpers 30 wird
nachfolgend für
die Berechnung der Strukturen nur ein Umlenkkörper 32 benötigt. Um
z.B. den Defekt 31 vollständig dreidimensional zu umschließen sind
vorliegend acht Umlenkkörper 32 erforderlich.
In dem Umlenkkörper 32 findet durch
die Partitionierung nach erfindungsgemäßen Partitionierungsplan eine
gezielte Steuerung der finiten Elemente auf die Oberflächen des
Umlenkkörpers
statt. Somit können
alle finiten Elemente innerhalb eines aus Umlenkkörpern 32 zusammengesetzten
Einbettungskörpers 30 durchlaufen
werden, ohne die Gobalvernetzung zu stören. 2c zeigt die Ansicht auf die drei innenliegenden
Schnittflächen
des Umlenkkörpers 32 mit
der feinen Vernetzung für
den Defekt, die sich durch den patentgemäßen Partitionierungsplan ergibt.
Dadurch wird erreicht, dass die Schnittflächen mit der feinen Vernetzung
die äußeren Anschlussflächen des
Einbettungskörpers
nicht durchdringen. 2d zeigt
eine Ansicht auf die Außenflächen des
Umlenkkörpers 32.
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In dem Umlenkkörper 32 können beliebig viele
finite Elemente erzeugt werden, so dass die drei nach innen in den
Einbettungskörper 30 weisenden Schnittflächen des
Umlenkkörpers 32 mit
einem sehr feinen finiten Elementnetz versehen sind (2c), während die Außenflächen des
Umlenkkörpers 32 ein
wesentlich grobmaschigeres Globalnetz aufweisen. Durch die kompatible
Aufnahme der Globalelemente 20 an den Außenseiten
des Einbettungskörpers 30 kann
dieser unmittelbar in die vorgesehene Aussparung 12.1 bis 12.6 eingesetzt
und mit der Globalvernetzung 20 verbunden werden (1c), wofür bekannte CAD- bzw. FEM-Techniken
zur Verfügung stehen.
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Die Aussparungen 12.1 bis 12.6 im
Globalnetz sind im Bereich des Umlenkkörpers 32 in 3a dargestellt mit den Ansichten
auf eine regelmäßige Globalvernetzung 20 aus
Hexaederelementen. Der Umlenkkörper 32 erfüllt vornehmlich
zwei Funktionen. Drei Außenseiten
des Umlenkkörpers 32 sind für den Anschluss
und die Aufnahme des Globalnetzes vorgesehen. Die ankommenden Globalelemente auf
den Außenflächen des
Einbettungskörpers 30 werden
im Umlenkkörper 32 durch
speziell dafür
geschaffene Außensegmente 33.1 bis 33.3 übernommen
und durch den Umlenkkörper 32 bis
zum Endsegment 34 weitergeleitet (3b). Das Endsegment 34 enthält alle
im Bereich der Aussparung vorkommenden Globalelemente in verdichteter
Form. Da das Endsegment 34 wesentlich kleiner ausgebildet
ist als die Aussparung für
den Umlenkkörper 32, steht
der verbleibende Innenraum im Umlenkkörper 32 für die Aufteilung
der Feinvernetzung um die lokale Besonderheit wie Defekt 31 zur
Verfügung.
In 3b ist die Verdichtung
der ursprünglichen
Globalvernetzung 20 im Bereich des Umlenkkörpers 32 im
Endsegment 34 dargestellt. Die Außensegmente 33.1 bis 33.3 umhüllen das
feine finite Elementnetz im Innensegment 35 des Umlenkkörpers 32.
Dadurch wird erreicht, dass die feine Vernetzung nicht in die Globalvernetzung
dringt. Beim Aufbau der quaderförmigen
Elemente wird ein Teil der Elemente des Innensegments 35 mit
denen der Außensegmente 33.1 bis 33.3 kompatibel
ausgeführt
und erfüllen
dadurch den gesamten Raum des Umlenkkörpers 32. Im Umlenkkörper 32 bzw.
Einbettungskörper 30 kann ein
Defekt vollständig
eingebettet und mit regelmäßigen Hexaederelementen
umgeben werden.
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Wenn die Umlenkkörper 32 zu einem Einbettungskörper 30 zusammengesetzt
werden, kann das feine, innenliegende finite Elementnetz sich ringförmig ausbreiten
und berührt
bzw. durchdringt nicht die Außenseiten
des Einbettungskörpers 30.
Das innere finite Elementnetz kann beliebig fein generiert werden,
so dass die hohen Anforderungen an die Netzqualität, insbesondere
für die
Rissfront, erfüllt
werden. Hierbei werden ausschließlich Hexaeder-Elemente generiert,
da nur diese eine zuverlässige
Ermittlung von Feldgrößen erlauben.
Durch den kompatiblen Austausch der Globalelemente im Bereich der
Aussparung für
den Einbettungskörper 30,
kann sowohl die Globalvernetzung 20 als auch die innenliegende
Vernetzung im Einbettungs- 30 bzw. Umlenkkörper 32 unabhängig voneinander
verändert werden.
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In 4a ist
die Partitionierung des Umlenkkörpers 32 in
seine Außensegmente 33.1 bis 33.3 auf die
innenliegenden Anschlussflächen
des Umlenkkörpers 32 gezeigt
(mit den Bezugszeichen der weitergehenden Unterteilung der Außensegmente
in die Teilstücke 33.1/1, 33.1/2, 33.1/3, 33.2/1, 33.2/2, 33.2/3, 33.3/1, 33.3/2, 33.3/3).
In 4b ist eine perspektivische
Außenansicht
auf die außenliegenden Anschlussflächen des
Umlenkkörpers 32 dargestellt, wobei
die Außenflächen der
Außensegmente 33.1 bis 33.3 keine
Partitionierungen aufweisen. Im Grenzfall entspricht die Partitionierung
der Elementierung. Die angrenzenden Elemente des Globalnetzes auf
der Außenfläche des
Einbettungskörpers 30 werden
auf jeder Anschlussstelle von den Außensegmenten 33.1 bis 33.3 kompatibel
aufgenommen und darin weitergeleitet bis sie im Endsegment 34 enden. Im
Endsegment 34 durchdringen sich die Globalelemente von
den jeweiligen Außenflächen des
Umlenkkörpers 32.
Die ursprünglichen
Globalelemente innerhalb des Umlenkkörpers 32 werden auf
diese Weise zu einem kleinen Volumen im Endsegment verkleinert.
Dadurch entsteht ein Freiraum für
eine zusätzliche
Feinvernetzung im Innenraum des Umlenkkörpers 32. Das Endsegment 34 hat
somit die Aufgabe, die ursprüngliche
Globalvernetzung im Aussparungsbereich des Einbettungskörpers 30 aufrechtzuerhalten,
wodurch die Kompatibilität
zur Globalvernetzung beim Einbau des Einbettungskörpers 30 nicht
unterbrochen wird, wobei die Globalelemente in den Anschlussflächen eine
viereckige Grundfläche
aufweisen müssen.
Hexaederelemente erfüllen dies
automatisch, während
bei Tetraeder-Elementen nur deren viereckige Grundflächen anschließbar sind. 4c und 4d zeigen die entsprechende Innenfläche des
Umlenkkörpers 32 in
der Zeichenebene. Um von den Außenflächen des
Umlenkkörpers 32 zum
Endsegment 34 im Zentrum zu gelangen, wurden die Außensegmente 33.1 bis 33.3 im
Umlenkkörper
eingeführt,
die nach dem vorgegeben Partitionierungsplan aufeinander abgestimmt
sind um die Steuerung der Globalelemente 20 im Umlenkkörper 32 zu
erreichen. Die Abmessungen der Segmente können beliebig sein, wobei das
Partitionierungsmuster insgesamt einzuhalten ist.
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In 5 ist
das Außensegment 33.1 mit
seinen partitionierten Oberflächen
bzw. Teilstücken 33.1/1 bis 33.1/3 in
perspektivischer Darstellung gezeigt. Die anderen Außensegmente 33.2 und 33.3 entlang
den anderen Außenflächen des
Umlenkkörpers 32 sind
analog aufgebaut. Alle Außensegmente 33.1 bis 33.3 enden
jeweils am Endsegment 34.
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In 6a sind
die Partitionierungen der Außensegmente 33.1 bis 33.3 des
Umlenkkörpers 32 perspektivisch
dargestellt. In 6b bis 6d ist die zugehörige, exemplarische
Vernetzung der Außensegmente 33.1 bis 33.3 in
gleicher Weise perspektivisch dargestellt. Dabei zeigt 6d die Ansicht auf die äußeren Anschlussflächen des
Umlenkkörpers 32.
Es ist erkennbar, wie die Elemente die Außensegmente 33.1 bis 33.3 ausfüllen und
im Endsegment 34 enden. Hierbei werden die Außensegmente 33.1 bis 33.3 nur
mit Hexaederelemente ausgefüllt.
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Werden die Außensegmente 33.1 bis 33.3 des
Umlenkkörpers 32 entfernt,
so bleibt das Innensegment 35 übrig, das für die erforderliche feine Vernetzung
zur Verfügung
steht. Das Innensegment 35 dient zur Umlenkung bzw. Durchdringung
der feinen Elemente auf die drei nicht gegenüberliegenden Innenflächen des
Umlenkkörpers 32.
In dieses Innensegment 35 kann ein Defekt mit feiner Vernetzung
integriert werden. Die Oberflächentopographie
des Innensegments 35 ist durch Wegnahme der Außensegmente 33.1 bis 33.3 vorgegeben.
In 7a bis 7d sind die Oberflächen des
Innensegments 35 aus verschiedenen perspektivischen Ansichten
dargestellt, wobei das Innensegment 35 in mehrere Teilstücke I1 bis I7 nach dem
patentgemäßen Partitionierungsplan festgelegt
sind.
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In 8a bis 8d sind die Teilstücke I1–I7 des Innensegments 35 in
perspektivischer Explosionsdarstellung gezeigt. Diese Teilstücke I1 bis
I7 können in
dieser Form ebenfalls wie die Außensegmente 33.1 bis 33.3 allgemein
nachempfunden und umgesetzt werden.
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In 9a ist
die sichtbare Partitionierung des Innensegments 35 auf
dessen Oberfläche
perspektivisch dargestellt, für
das in 9b bis 9d eine exemplarische Vernetzung
auf der Oberfläche
perspektivisch gezeigt ist. Die Vernetzung des Innensegments 35 im
Inneren ist derart ausgebildet, das die Elemententwicklung kompatibel
von einem Teilstück zum
nächsten
erfolgt, d.h. jeweils gegenüberliegende
Seiten der Teilsstücks
I1 bis I7 erhalten
die gleiche Zahl an Elementflächen.
Hierbei werden die Teilstücke
I1 bis I7 nur mit
Hexaederelemente ausgefüllt.
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10a und 10b zeigt den gesamten Umlenkkörper 32 mit
seinen Partitionierungslinien auf der Oberfläche in perspektivischer Darstellung,
während 10c und 10d exemplarisch eine komplette Vernetzung
zeigt, zum einen auf den innenliegenden Außenflächen des Umlenkkörpers 32 (10c) mit der feinen Vernetzung
zum anderen die auf den äußeren Anschlussflächen des
Umlenkkörpers 32 (10d).
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Im Umlenkkörper 32 wird keine
Elementreduzierung vorgenommen. Die äußere Form des Umlenkkörpers 32 kann
derart verändert
werden, dass die Außenflächen nicht
rechtwinklig aufeinanderstehen müssen.
Ferner können
die Außenflächen des Umlenkkörpers 32 gekrümmt ausgeführt werden.
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Der vorgestellte Partitionierungsplan,
der den Netzaufbau im Umlenkkörper 32 steuert,
lässt sich
nicht mit den üblichen
Mitteln und Vorgehensweisen nach dem Stand der Technik, wie z.B.
dem Translationsverfahren, herleiten. Die Besonderheit besteht im
kompatiblen Netzaufbau bei gleichzeitiger Integration der Globalvernetzung
zusammen mit der Feinvernetzung und deren gezielte Führung durch den
Umlenkkörper 32.
Dieser Partionierungsplan enthält
den höchsten
Grad an Verallgemeinerung hinsichtlich der Steuerung der Elementanzahl
und einer regelmäßigen Verfeinerung.
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b) Umlenkkörper mit
Defekt
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In der in 10 gezeigten Vernetzung des Umlenkkörpers 32 ist
noch kein Defekt im Inneren enthalten. Für die Berücksichtigung einer lokalen
Besonderheit steht nur ein bestimmter Bereich zur Verfügung. In
diesem Bereich sind weitere Partitionierungen möglich. Für die Partitionierung von weiteren Teilstücken im
Umlenkkörper 32 gilt,
dass jedes Teilstück
einem Hexaeder entsprechen muss mit jeweils vier Knoten auf jeder
Begrenzungsfläche.
Dadurch wird gewährleistet,
dass die Elementgenerierung durch die Teilkörper kompatibel erfolgt. Bei
Rissen ist es zweckmäßig, die
Rissfront in einen schmalen, umlaufenden Ring einzubetten. Dadurch
kann die erforderliche Feinvernetzung entlang der Rissfront gezielt eingestellt
werden.
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In 11a ist
in der Ausgangssituation des Umlenkkörpers 32 nach 10a die Anordnung eines
Oberflächenrisses
als Defekt 31 dargestellt. Die zusätzlich eingeführten Partitionierungslinien
durch die Außensegmente 33.1 und 33.2 und
den Innenkörper 35 ergeben
Teilstücke,
deren Oberflächen
jeweils vier Eckpunkte (Knoten) aufweisen, die in 11a mit offenen Kreissymbolen markiert
sind. Eine komplette Hexaedervernetzung des Umlenkkörpers 32 mit
einem Oberflächenriss
als Defekt 31 ist exemplarisch in 11b gezeigt. Es ist leicht erkennbar,
dass eine zusätzlich
konzentrierte Vernetzung entlang der Rissfront ausgebildet ist.
Statt einer scharfen Rissfront in 11 kann
auch ein Schlitz mit Kerbe ausgeführt werden. Hierbei ist für die Kerbe
lediglich eine weitere Partitionierung einzufügen. Bei einem vollständig innenliegenden
Tellerriss ist es notwendig, mehrere Umlenkkörper 32 in 11 gegeneinander zu einem
Einbettungskörper
zusammenzustellen, wie in 2b schematisch
gezeigt ist.
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Für
einen als Hohlraum ausgebildeten Defekt kann auch eine kontinuierliche
Krümmung
in den Umlenkkörper 32 eingearbeitet
werden. Bei einem Hohlkörper
entfällt
das Endsegment 34, da die freien Oberflächen des Hohlraums für die Ableitung
der Globalelemente zur Verfügung
stehen. Der Hohlraum ergibt sich durch die Wegnahme des partitionierten Hohlraumvolumens.
In 12a ist die Partitionierung
eines Umlenkkörpers 32 für einen
Defekt in Form eines Hohlraums perspektivisch dargestellt. Eine
dazu exemplarisch vollständige
Vernetzung mit Hexaedern ist in 12b gezeigt.
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c) Ableitungen des Umlenkkörpers
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Darüber hinaus wird ein Aufsatzkörper 40 nach 13 aus dem Umlenkkörper 32 abgeleitet, mit
dem es möglich
ist, eine sich kreuzende Vernetzung mit Hexaederelementen, d.h.
als Vierecksflächen
auf der Oberfläche
sichtbar, aufzunehmen, intern so zu verteilen, dass im Grenzfall
auf der gegenüberliegenden
Seitenfläche
nur ein Element übrig bleibt.
Dadurch können
feine Vernetzungen mit dem Aufsatzkörper 40 auf engem
Raum in eine grobe Vernetzung überführt werden.
Im Aufsatzkörper 40 müssen jedoch
die Seitenflächen
freie Oberflächen
sein, wie z.B. bei einem Blech. Die finiten Elemente auf den Seitenflächen brauchen
dabei nicht weiter abgeleitet zu werden.
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Im Aufsatzkörper 40 wird statt
der drei Außensegmente 33.1 bis 33.3 nur
ein Außensegment 41 benötig, das
aus den drei Teilstücken 41.1 bis 41.3 zusammensetzt
ist. Das Innensegment 42 im Aufsatzkörper 40, bestehend
aus den vier Teilstücken 42.1 bis 42.4,
reicht bis an die Außenflächen des
Aufsatzkörpers 40 und
kann dort die freien Außenflächen durchdringen.
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In 13a und 13b sind die Partitionierungen
des Aufsatzkörpers 40 aus
zwei gegensätzlichen Ansichten
perspektivisch dargestellt, während 13c und 13d die dazugehörige exemplarische Vernetzung
zeigt. Das Innensegment 42 des Aufsatzkörpers 40 ist hierbei
mit einem orthorombischen Netz ausgeführt.
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In 14a und 14b ist der Aufsatzkörper 40 in
seine Teilsstücke
zerlegt und in einer perspektivischen Explosionsdarstellung aus
zwei gegenüberliegenden
Ansichten gezeigt. Mit dieser selbsterklärenden Darstellung kann der
Aufsatzkörper 40 nachempfunden
werden. In 14c ist das
Außensegment 41,
bestehend aus den Teilstücken 41.1 bis 41.3,
als zusammenhängender
Körper
dargestellt. Das Außensegment 41 erfüllt die
gleiche Funktion wie ein Außensegment 33.1 bis 33.3 im
Umlenkkörper,
in dem die Globalelemente geführt
werden.
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d) Ausführungsbeispiel
Teil A
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Ein erfindungsgemäßer Vorteil bei der Verwendung
eines Einbettungskörpers
besteht darin, dass die Vernetzung von mehreren, nahe beieinanderliegenden
lokalen Besonderheiten möglich
ist. In 15 ist beispielhaft
die Globalvernetzung 20 eines Bauteils 50 zusammen
mit fünf
Einbettungskörpern (Bezugszeichen 51 bis 55)
perspektivisch dargestellt, die fünf beschiedene lokale Besonderheiten
enthalten: einen kugelförmige
Vertiefung an der Oberfläche 51,
einen Oberflächenriss 52,
einen Kanteneckriss 53, eine Aussparung 54 und
einen Einschluss 55.
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Durch die Begrenzung der Vernetzung
auf die Umgebung der lokalen Besonderheiten entsteht keine Behinderung
der feinen Netze der verschiedenen Defekte. Alle Einbettungskörper 51 bis 55 sind symmetrisch
aus Umlenkkörpern 32 zusammengesetzt.
Wenn die Defekte sehr nahe beieinander liegen, sind diese als Einheit
in einem gemeinsamen Einbettungskörper zusammenzufassen.
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Teil B: Ausgedehnte lokale
Besonderheiten
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Bei ausgedehnten lokalen Besonderheiten, wie
z.B. ein angeschweißtes
Blech an eine Platte 11.2 (siehe 1c) können
diese nicht mehr vollständig
in den Umlenkkörper 32 eingebettet
werden. Um die vollständige
Einbettung zu ermöglichen,
wird ein erweiterter Einbettungskörper 60 nach 16a bereitgestellt, der
die betreffende ausgedehnte Besonderheit vollständig einhüllt.
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Die in 2a dargestellte
lokale Besonderheit ist in 16a schematisch
als eine ausgedehnte lokale Besonderheit 31 dargestellt. 16b zeigt die Zerlegung
des Einbettungskörpers 60 in
seine Bausteine. In 16c sind
diese als Draufsicht auf einen ebenen zentralen Schnitt durch den
Einbettungskörper 60 dargestellt,
bestehend aus dem Ringkörper 61 und
vier gleichen umlaufenden Abschlusskörpern 62. Während der
Ringkörper 61 die
feine Vernetzung für die
lokale Besonderheit enthält,
gewährleistet
der Abschlusskörper 62 die
kompatible Anbindung an das Globalnetz rings um die Anschlussflächen des Einbettungskörpers 60.
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In 17 ist
die weitere Aufteilung der beiden Bausteine des Einbettungskörper 60,
bestehend aus Ringkörper 61 und
der Abschlusskörper 62,
dargestellt. Der Ringkörper 61 besteht
aus vier, vorzugsweise gleichen, Umlenkkörpern 32 sowie aus
weiteren einfachen Zwischenkörpern 63.
Die Bezeichnung Zwischenkörper
kennzeichnet einen kubischen Körper,
der die an den Ecken des Einbettungskörpers 60 stehenden
Umlenkkörpern 32 verbindet,
und bei dem die Vernetzung von den innenliegenden Oberflächen des
Umlenkkörpers 32 übernommen
und mit der Translationstechnik durch den Zwischenkörper 63 bis zur
gegenüberliegenden
Oberfläche
des Umlenkkörpers 32 geführt wird,
wobei in Längsrichtung
beliebig feine Unterteilungen möglich
sind.
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Durch die Zwischenkörper 63 entsteht
ein Innenraum, der durch einen einfachen Kernkörper 64 geschlossen
wird, und die translatorische Längselementierung
in den Zwischenkörpern 63 durch
eine orthogonale Vernetzung übernimmt.
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Der Ringkörper 61, bestehend
aus den Umlenkkörpern 32,
den Zwischenkörpern 63 und
dem Kernkörper 64,
kann allerdings noch nicht kompatibel in das Globalnetz eingebettet
werden, da die nach außen
durchgehenden Elemente aus dem Kernkörper 64 in der Verallgemeinerung
nicht mit der Globalvernetzung übereinstimmen.
Um eine vollständige kompatible
Einbettung in das Globalnetz zu erreichen, wird ein weiterer umhüllender
Abschlusskörper 62 bereitgestellt.
Der Abschlusskörper 62 hat
die gleiche Funktion wie der Umlenkkörper 32.
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In 18a bis 18d ist der Abschlusskörper 62 in
Form einer "Badewanne" perspektivisch dargestellt,
wobei nur die Partitionierung auf den Oberflächen ersichtlich ist. Die Partitionierung
des Abschlusskörpers 62 ist
aus dem Umlenkkörper
abgeleitet, wobei die Anordnung der Außensegmente 33.1 bis 33.3 und
entsprechend das Innensegment 35 verändert wurden. Aus Symmetriegründen werden
vier baugleiche Abschlusskörper 62 zu
einem umlaufenden Ringkörper 61 zusammengesetzt.
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Der Abschlusskörper 62 setzt sich
aus den zwei Wandsegmenten WI und WII sowie dem Bodensegment B zusammen. Im
Grenzfall sind die partitionierten Flächen gleich den Elementoberflächen, d.h. die
außenliegenden
Anschlussflächen
des Abschlusskörpers 62 enthalten
dann nur ein Element, so dass auch eine grobe Globalvernetzung kompatibel
anzuschließen
ist. Bei dem Abschlusskörper 62 soll
nach 18a die Bedingung
zur Begrenzung der Seitenlängenverhältnis der
Elemente auf der Außenseite
des Wand- und Bodensegments eingehalten werden, wofür der Richtwert
a/W ≥ 0.1
gilt. Für
länger ausgedehnte
Wandsegmente werden weitere Elementunterteilungen erforderlich.
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In 19a bis 19d sind perspektivische
Darstellungen der Partitionierungen von Wandsegment WI und
WII sowie dem Bodensegment B gezeigt. Die Teilstücke der
Wandsegmente WI und WII sind
mit den Bezugszeichen W1 bis W9 besehen.
Die Teilstücke
des Bodensegments B haben die Bezugsziffern B1 bis
B7.
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Die Partitionierung des Abschlußkörpers 62 ist
in 20a zusammen mit
einer exemplarischen Vernetzung in 20b bis 20d perspektivisch aus verschiedenen
Ansichten dargestellt. Hierin wird ersichtlich, dass der Abschlußkörper 62 zur
Aufnahme der Elemente aus dem Umlenkkörper 32 und dem Zwischenkörper 63 dient
und beide kompatibel mit der Globavernetzung verbindet, wobei in 20b bis 20d der Grenzfall eines Elementes auf
der Anschlussfläche
dargestellt ist.
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Ausführungsbeispiel
Teil B
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Als ein Anwendungsbeispiel der Erfindung ist
eine Schweißverbindung 70 als
eine ausgedehnte lokale Besonderheit in 21 dargestellt. Dieses Demonstrationsbeispiel
ist ein typisches und oft wiederkehrendes Konstruktionsdetail bei
Schweißverbindungen.
Ein lastübertragendes
Stegblech 71 ist auf dem Bauteil 72 mittels einer
umlaufenden Kehlnaht 73 aufgeschweißt, wobei ein rissartiger Spalt 74 entsteht,
dessen Rissfront in die Kehrnaht 73 hineinreicht, wenn
diese nicht vollkommen durchgeschweißt ist. Dies ist in der Praxis
ein sehr häufiger Fall.
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21a zeigt
in einer perspektivischen Darstellung das Stegblech 71 mit
der umlaufenden Schweißnaht 73.
Gestrichelt eingetragen ist der Einbettungskörper 80 für die Schweißverbindung.
Das Stegblech 71 soll beliebig hoch sein, so dass die freie Oberfläche auf
dem Kopf des Stegblechs 71 nicht für die Ableitung der feinen
Vernetzung aus dem Kernbereich zur Verfügung stehen soll. Der untere
Bereich des Stegblechs 71 ist daher noch in den Einbettungskörper 80 integriert.
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In 21b ist
der Querschnitt der Schweißverbindung 70 schematisch
dargestellt. Zwischen Stegblech 71 und der Bauteilplatte 72 ist
ein Spalt 74 ausgebildet, der in der Praxis sehr schmal
ist und im Grenzfall einen Riss darstellt. Das Profil der Schweißnaht 73 ist
aufgrund des natürlichen
Einbrandes während
des Schweißens
mit einen durchgehenden Saum nach innen versehen. Im weiteren kann
die Schweißnaht 73 mit
einer Wärmeeinflusszone 75 versehen
sein. Darüber
hinaus können
Verfeinerungen, wie z.B. lokale Ausrundungen, Unebenheiten oder
Schiefstellungen ohne großen
Aufwand berücksichtigt
werden.
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Der erfindungsgemäße Einbettungskörper 80 für die gesamte
Schweißverbindung
wird aus verschiedenen Bausteinen zusammengesetzt. Die Partitionierung
des gesamten Einbettungskörpers 80 ist in 22a von der Innenseite und 22b von der Außenseite
in perspektivischer Darstellung gezeigt, wobei aus Symmetriegründen nur
ein Viertelstück gezeigt
ist.
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In 23a und 23b sind in perspektivischer Explosionsdarstellung
die Bausteine des Einbettungskörpers 80 mit
ihren Partionierungen auf den Oberflächen gezeigt. Die Schweißnaht besteht
aus dem Schweißnahteckkörper 81 und
den Schweißnahtzwischenkörpern 82,
die beide auf die darunter befindlichen Bausteine kompatibel aufgesetzt
sind, wobei die Krümmung
der Schweißnaht
in die darunter befindlichen Körper
integriert ist. Für
die umlaufende Schweißnahtkante
wird eine durchgehende Partitionierungslinie benötigt, die auch in die darunter liegenden
Körper
zu integrieren ist. Unterhalb der Schweißnaht besteht der untere Teil
des Einbettungskörpers 80 aus
dem Schweißnahtumlenkkörper 83,
den Zwischenkörpern 82 sowie
dem Kernkörper 85 und
den Abschlusskörpern 88,
der gleichartig ist wie 32, jedoch auf der Oberseite die
vertiefende Ausrundung für
die Schweißnaht
aufweist, der in 23 aus Übersichtsgründen nicht
mit dargestellt ist (siehe 22).
Auf diese einzelnen Körper
wird nicht weiter eingegangen, da sie entsprechend baugleich sind wie
in der vorangehenden allgemeinen Beschreibung. Der Schweißnahteckkörper 81 und
die Schweißnahtzwischenkörper 82 stellen
beide Körper mit
einem eigenen Werkstoff dar. Im Stegblech 71 werden die
ankommenden Elemente aus dem unter der Schweißnaht liegenden Teil des Einbettungskörper 80 zunächst von
einem Zwischenkörper 86 aufgenommen
und an den Aufsatzkörper 87 weitergeben.
Dieser Aufsatzkörper 87 erfüllt die
gleiche Funktion wie der Abschlusskörper 62 und ist baugleich zum
vorher dargestellten Aufsatzkörper 40 (13). Der Aufsatzkörper kann
kompatibel an die Globalvernetzung des Stegblechs angeschlossen
werden.
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Der rissartige Spalt 74 in
der Schweißverbindung
wird mit einem optimalen regelmäßigen Netz versehen,
wie in 24 vergrößert gezeigt
ist. Die exemplarische Vernetzung aus Hexaederelementen lässt sich
ohne Einschränkung
beliebig weiter um den Spaltgrund verfeinern. Ferner kann die Wärmeeinflusszone
an die Schweißnaht
angefügt
bzw. integriert werden. Dafür
ist eine zusätzliche
Partitionierungsline erforderlich, die auf der freien Schweißnahtoberfläche enden
würde.
-
Der Einbettungskörper 80 ist damit
ohne weitere Beschreibung eindeutig definiert und kann kompatibel
in ein beliebiges (regelmäßiges) hexagonales Globalnetz
eingesetzt werden. Die Gesamtvernetzung des Einbettungskörpers 80 und
dessen Einbettung in die Globalvernetzung ist in 25a und 25b perspektivisch aus zwei Blickrichtungen
dargestellt. Aus Symmetriegründen
ist nur ein Viertelstück
hiervon gezeigt.
-
Die Einbettungskörper sind wegen ihrer lokalen
Vernetzung für
die Simulation des Versagensablaufs in Bauteilen, vorzugsweise unter
elastisch-plastischen Beanspruchungsbedingungen, bei der Verwendung
der Finiten-Element-Methode einsetzbar. Hierbei können die
nach dem Stand der Technik eingeführten oder in der Entwicklung
befindlichen Methoden und Modelle mit deren Modellparamtern verwendet
werden.
-
- 10
- allgemeines
Bauteil
- 11.1
- lokale
Besonderheit als innenliegender Hohlraum
- 11.2
- lokale
Besonderheit als angeschweißtes
Stegblech
- 11.3
- lokale
Besonderheit als innenliegender Tellerriss
- 11.4
- lokale
Besonderheit als Vertiefung auf der Oberfläche
- 11.5
- lokale
Besonderheit als Einschluss
- 11.6
- lokale
Besonderheit als Oberflächenriss
- 12.1–12.6
- Aussparungen
für die
lokalen Besonderheiten
- 13.1
- Einbettungskörper für innenliegender Hohlraum
- 13.2
- Einbettungskörper für angeschweißtes Stegblech
- 13.3
- Einbettungskörper für innenliegenden Tellerriss
- 13.4
- Einbettungskörper für Vertiefung
auf der Oberfläche
- 13.5
- Einbettungskörper für Einschluss
- 13.6
- Einbettungskörper für Oberflächenriss
- 20
- Globalnetz
- 30
- Einbettungskörper
- 31
- Defekt
- 32
- Umlenkkörper
- 33
- Außensegment
des Umlenkkörpers 32
- 33.1
- Teilstück 1 des
Außensegments
- 33.2
- Teilstück 2 des
Außensegments
- 33.3
- Teilstück 3 des
Außensegments
- 34
- Endsegment
- 35
- Innenkörper
- 40
- Aufsatzkörper
- 41
- Außensegment
des Aufsatzkörpers 40
- 41.1
- Teilstück 1 des
Außensegments 41
- 41.2
- Teilstück 2 des
Außensegments 41
- 41.3
- Teilstück 3 des
Außensegments 41
- 42
- Innensegment
des Aufsatzkörpers 40
- 42.1
- Teilstück 1 des
Innensegments 42
- 42.2
- Teilstück 2 des
Innensegments 42
- 42.3
- Teilstück 3 des
Innensegments 42
- 42.4
- Teilstück 4 des
Innensegments 42
- 50
- unbegrenztes
Bauteil als Vollkörper
- 51
- Einbettungskörper mit
kugelförmiger Vertiefung/Hohlraum
- 52
- Einbettungskörper mit
Oberflächenriss
- 53
- Einbettungskörper mit
Kanteneckriss
- 54
- Einbettungskörper mit
Aussparung (Nut)
- 55
- Einbettungskörper mit
Einschluss
- 60
- Einbettungskörper für ausgedehnte Besonderheit
- 61
- Ringkörper
- 62
- Abschlusskörper
- 63
- Zwischenkörper
- 64
- Kernkörper
- 70
- Schweißverbindung
- 71
- Stegblech
- 72
- Grundplatte
- 73
- Schweißnaht
- 74
- Spalt
- 75
- Wärmeeinflusszone
- 80
- Einbettungskörper Schweißverbindung
- 81
- Schweißnahteckkörper
- 82
- Schweißnahtzwischenkörper
- 83
- Schweißnahtumlenkkörper
- 84
- Zwischenkörper
- 85
- Kernkörper
- 86
- Zwischenkörper
- 87
- Aufsatzkörper
- 88
- Abschlusskörper
- I1–I7
- Teilstücke des
Innensegments vom Umlenkkörper
- B
- Bodensegment
- B1–B7
- Teilstücke des
Bodensegments
- WI
- Wandsegment
I
- WII
- Wandsegment
II
- WI–WII
- Teilstücke der
Wandsegmente (Wandsegment WI, WII)