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Die
Erfindung betrifft eine Klemmvorrichtung zur Zusammenwirkung mit
einem fluidtechnischen Aktor, mit fluidtechnisch betätigbaren,
an einem Basisteil der Klemmvorrichtung beweglich gelagerten Klemmmitteln
zum Klemmen und Halten eines Aktorglieds des Aktors, wobei die Klemmmittel
zwischen einer Freigabeposition, bei der das Aktorglied beweglich
ist, und einer Klemmposition verlagerbar sind, bei der die Klemmmittel
das Aktorglied klemmend halten, und mit einer Positionssensoranordnung
zur Positionsermittlung der Klemmmittel, so dass der Aktor in Abhängigkeit
von mindestens einem durch die Positionssensoranordnung erzeugten Positionssignal
betätigbar
ist. Die Erfindung betrifft ferner eine mit einer derartigen Klemmvorrichtung ausgestattete
fluidtechnische Anordnung sowie ein Verfahren zur Ansteuerung einer
Klemmvorrichtung und eines mit der Klemmvorrichtung zusammenwirkenden
fluidtechnischen, insbesondere pneumatischen, Aktors.
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Bei
dem Aktor handelt es sich beispielsweise um einen pneumatischen
Zylinder. Ein Kolben des Zylinders wird beispielsweise durch Druckluftbeaufschlagung
bzw. Entlüftung
von Kolbenkammern im Innern eines Gehäuses des Zylinders betätigt, sodass
eine Kolbenstange aus dem Zylinder-Gehäuse ausfährt oder in dieses einfährt. Dann
klemmt die Klemmvorrichtung die Kolbenstange fest, sodass sie auch
bei eventuell drucklosen Zylinderkammern in einer vorbestimmten
Position gehalten wird. Zu einer Betätigung des Zylinders wird die
Klemmvorrichtung wieder gelöst,
sodass die Kolbenstange bei Druckluftbeaufschlagung des Zylinders
frei beweglich ist.
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Die
Klemmvorrichtung hat oft eine Sicherheitsfunktion. Durch die Klemmung
wird sichergestellt, dass sich das Aktorglied nicht in unerwünschter Weise
verstellt, beispielsweise bei vertikaler Anordnung durch Gewichtskräfte nach
unten verlagert wird. Durch ein unbeabsichtigtes Verstellen des
Aktorglieds kann es zu Beschädigungen
oder gar zu Verletzungen kommen, zum Beispiel wenn eine Hand einer
Bedienperson zwischen eine feststehende Fläche und ein durch das Aktorglied
betätigtes Element
gequetscht wird.
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Dementsprechend
ist es wesentlich, dass die Klemmvorrichtung zuverlässig arbeitet.
Bei bekannten Klemmvorrichtungen wird beispielsweise in vorbestimmten
Abständen
eine Prüfung
der Klemmvorrichtung vorgenommen. Teilweise wird auch eine Druckprüfung einer
zu der Klemmvorrichtung führenden
Fluidleitung vorgenommen, wobei anhand der Druckverhältnisse
ermittelt wird, ob die Klemmmittel in Freigabeposition oder in Klemmposition
sind. Eine derartige Drucküberprüfung ist
jedoch problematisch. Beispielsweise führt sie bei einer geknickten
Fluidleitung, bei einem fehlerhaften, die Klemmvorrichtung fluidtechnisch
ansteuernden Steuerventil, bei mechanischen Störungen innerhalb der Klemmvorrichtung oder
dergleichen zu falschen Ergebnissen. Dann wird möglicherweise der Aktor betätigt, obwohl
die Klemmvorrichtung das Aktorglied noch ganz oder teilweise klemmt.
Wesentlich kritischer ist jedoch der Fall, dass die Klemmwirkung
der Klemmvorrichtung nachlässt
oder gar nicht mehr vorhanden ist und das Aktorglied bzw. eine mit
dem Aktorglied kraftschlüssig
verbundene Einrichtung sich unbeabsichtigt verstellt, was zu Beschädigungen
oder zu Verletzungen von Bedienpersonen führen kann.
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Die
deutsche Offenlegungsschrift
DE 35 10 643 A1 zeigt eine Klemmvorrichtung
der eingangs genannten Art, die zur Fixie rung einer Stange, beispielsweise
einer pneumatisch anhebbaren Kolbenstange, dient, sodass bei einem
Druckabfall bzw. einer Nichtbetätigung
des pneumatischen Aktors die Kolbenstange geklemmt ist. Zur Ermittlung
einer Freigabeposition ist bei der bekannten Klemmvorrichtung ein
Freigabelage-Sensor vorgesehen.
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Bei
der bekannten Klemmvorrichtung ermittelt der Sensor die Freigabeposition.
Dies dient dazu, den pneumatischen Aktor bzw. die Kolbenstange nur dann
zu betätigen,
wenn die Stange nicht geklemmt ist. Ob aber das Umgekehrte der Fall
ist, nämlich dass
die Kolbenstange geklemmt ist, ist mit dem Freigabelage-Sensor nicht
erfassbar. Ferner kann ein etwaiger Verschleiß, der die Klemmfunktion der Klemmvorrichtung
beeinträchtigen
würde,
durch die alleinige Erfassung der Freigabelage nicht mehr bewerkstelligt
werden.
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Es
ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Qualität der Klemmwirkung
der Klemmmittel, insbesondere einen Verschleiß der Klemmmittel, zuverlässig zu
ermitteln.
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Zur
Lösung
der Aufgabe sieht die Erfindung bei der Klemmvorrichtung der eingangs
genannten Art vor, dass die Positionssensoranordnung zur Ermittlung
eines Verschleißes
der Klemmmittel ausgestaltet ist. Ferner ist zur Lösung der
Aufgabe ein Verfahren gemäß einem
weiteren unabhängigen
Anspruch vorgesehen.
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Zur
Ermittlung der Klemmwirkung dient eine Positionssensoranordnung,
die beispielsweise auf magnetischer und/oder optischer Basis arbeitet.
Aus der jeweiligen Position der Klemmmittel leitet die Positionssensoranordnung
Positionssignale ab und meldet diese beispielsweise einem Steuerungsmodul,
das den fluidtechnischen Aktor und/oder die Klemmvorrichtung steuert.
Zum Beispiel ist der Klemmposition eine erste Stellung der Klemmmittel und
der Freigabeposition eine zweite Stellung der Klemmmittel zugeordnet.
Die Positionssensoranordnung ermittelt, ob sich die Klemmmittel
in der ersten oder der zweiten Stellung oder außerhalb dieser Stellungen befinden.
Die Positionssensoranordnung kann für jede Stellung der Klemmmittel,
die ermittelt werden soll, jeweils einen individuellen Positionssensor
aufweisen, beispielsweise einen magneto-resistiven Sensor, einen
Hall-Sensor oder dergleichen. Es ist aber auch eine wegstreckenabhängig arbeitende Positionssensoranordnung
möglich,
die beispielsweise entlang dem Verlagerungsweg bzw. Verstellweg der
Klemmmittel angeordnet ist. Die zur Wegmessung ausgestaltete Positionssensoranordnung
kann in einem solchen Fall nicht nur die Klemmposition und/oder
die Freigabeposition, sondern auch dazwischen oder außerhalb
liegende Positionen der Klemmmittel erfassen.
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Die
Positionssensoranordnung ist zur Ermittlung eines Verschleißes der
Klemmmittel ausgestaltet. Die Klemmmittel enthalten beispielsweise
einen Klemmring, Klemmbacken oder dergleichen, die zum Beispiel
durch Abrieb verschleißen.
Ist ein vorbestimmter Verschleiß erreicht,
nimmt die Klemmwirkung der Klemmmittel ab.
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Das übergeordnete
Steuerungsmodul betätigt
den fluidtechnischen Aktor, bei dem es sich vorzugsweise um einen
pneumatischen Zylinder handelt, zweckmäßigerweise dann, wenn sich
die Klemmmittel in der Freigabeposition befinden. Sind die Klemmmittel
jedoch noch in der Klemmposition oder nahe der Klemmposition, sodass
das Aktorglied nicht oder nicht vollständig freigegeben ist, betätigt das
Steuerungsmodul den fluidtechnischen Aktor nicht.
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Auch
Ausgaben von Warnmeldungen sind möglich. Beispielsweise kann
das Steuerungsmodul eine solche Warnmeldung ausgeben, wenn die Klemmmittel
nicht innerhalb einer vorbestimmten Zeitspanne nach Betätigung der
Klemmvorrichtung die Klemmposition oder die Freigabeposition einnehmen.
Es ist auch möglich,
dass derartige Ausgabemittel bei der Klemmvorrichtung, insbesondere
bei der Positionssensoranordnung, vorhanden sind. Bei den Ausgabemitteln
kann es sich um optische und/oder akustische Ausgabemittel handeln,
beispielsweise um Warnleuchten, Lautsprecher oder dergleichen.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den
abhängigen
Ansprüchen
sowie aus der Beschreibung.
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Die
Positionssensoranordnung erfasst einen Verschleiß beispielsweise dadurch, dass
sie überprüft, ob die
Klemmmittel nach einer Betätigung
in Richtung der Klemmposition eine dieser Klemmposition zugeordnete
erste Stellung erreichen oder nicht. Es versteht sich, dass der
Begriff "erste Stellung" zweckmäßigerweise
einen Toleranzbereich umfasst, das heißt um einen Toleranz-Wegabschnitt
erweitert ist. Wenn sich die Klemmmittel z.B. innerhalb eines Toleranzabschnitts
befinden, der der Klemmposition zugeordnet ist, ist die Klemmwirkung
noch ausreichend. Ein Verschleiß der
Klemmmittel kann sich auch dahingehend auswirken, dass sie das Aktorglied
nicht mehr zuverlässig
freigeben. In entsprechender Weise erfasst die erfindungsgemäße Positionssensoranordnung,
ob sich die Klemmmittel in einer der Freigabeposition zugeordneten
zweiten Stellung bzw. einem dieser Freigabeposition zugeordneten
Positionsbereich befinden, nachdem eine Betätigung in Richtung der Freigabeposition
stattgefunden hat.
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Nachfolgend
wird ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
erfindungsgemäße fluidtechnische,
vorliegend pneumatische Aktoranordnung mit einem fluidtechnischen
Aktor in Gestalt eines pneumatischen Zyli ders und einer erfindungsgemäßen Klemmvorrichtung,
die durch ein Steuermodul gesteuert werden, in einer schematischen
Ansicht von vorn,
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2 die
Klemmvorrichtung gemäß 1 in Querschnittsansicht
in einer Freigabeposition, wobei der pneumatische Zylinder nicht
gezeigt ist,
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3 die
Klemmvorrichtung gemäß 2 in einer
Klemmposition, und
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4 die
Klemmvorrichtung gemäß 3 bei
in Richtung der Klemmposition verlagerten Klemmmitteln, wobei allerdings
eine Verschleißgrenze
bei den Klemmmitteln erreicht oder überschritten ist.
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Eine
insgesamt mit 10 bezeichnete fluidtechnische Aktoranordnung
enthält
einen fluidtechnischen, vorliegend pneumatischen Aktor 11 sowie eine
fluidtechnische, vorliegend pneumatische Klemmvorrichtung 12,
die zu einer integralen Baueinheit zusammengefügt sind und durch ein Steuermodul 13,
beispielsweise eine speicherprogrammierbare Steuerung, einen Computer
oder dergleichen, sicherheitsorientiert steuerbar sind. Das Steuerungsmodul 13 steuert
und überwacht
die Funktionen der fluidtechnischen Aktoranordnung 10.
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Die
Klemmvorrichtung 12 und der Aktor 11 sind in einer
Längserstreckungsrichtung 17 nebeneinander
angeordnet, wobei eine Stirnseite 24 eines Gehäuses 25 der
Klemmvorrichtung 12 an der Stirnseite 23 des Aktors 11 angeordnet
ist. Die Klemmvorrichtung 12 sowie der Aktor 11 sind
beispielsweise miteinander verschraubt oder in sonstiger Weise miteinander
verbunden. Es versteht sich, dass auch Bauformen mit einer vom Aktor
separaten oder separierbaren Klemmvorrichtung möglich sind.
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Der
Aktor 11 ist vorliegend ein pneumatischer Arbeitszylinder,
bei dem ein Gehäuse 14 eine Kolbenkammer 15 begrenzt,
in der ein Kolben 16 in Längserstreckungsrichtung 17 der
Aktoranordnung 10 hin und her beweglich gelagert ist. Der
Kolben 16 unterteilt die Kolbenkammer 15 in Kammern 18, 19, die
mittels einer Steuerventilanordnung 20, beispielsweise
einem 4/3-Wegeventil,
mit Druckluft aus einer Quelle 21 beaufschlagbar und entlüftbar sind.
Das Steuerungsmodul 13 steuert über eine Leitung 27 einen
Antrieb 28 der Steuerventilanordnung 20 an, die über Fluidleitungen 29, 30 mit
den Kammern 18, 19 verbunden ist. Wenn die Steuerventilanordnung 20 die
Kammer 18 mit Druckluft beaufschlagt und die Kammer 19 entlüftet, wird
der Kolben 16 in Richtung der Kammer 19, in der
Zeichnung also nach oben hin, verlagert. Dabei fährt eine Kolbenstange 22,
die das Gehäuse 14 an
einer Stirnseite 23 durchdringt, aus dem Gehäuse 14 aus.
Wenn die Steuerventilanordnung 20 die Kammer 19 mit
Druckluft beaufschlagt und die Kammer 18 ent lüftet wird,
wird der Kolben 16 nach unten angetrieben, wobei die Kolbenstange 22 in
das Gehäuse 14 einfährt.
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Die
Kolbenstange 22 durchdringt die Klemmvorrichtung 12 in
Längserstreckung 17 und
steht vor die Klemmvorrichtung 12 in der Zeichnung nach
oben vor. Die Kolbenstange 22 bildet ein Kraftabgriffselement.
Beispielsweise ist oben an der Kolbenstange 22 ein durch
die Kolbenstange 22 betätigbares
Element 26 angeordnet, das in der Figur aus Gründen der
Vereinfachung lediglich schematisch angedeutet ist. Das Element 26 ist
beispielsweise verhältnismäßig schwer
und übt
eine große
Gewichtskraft auf die Aktoranordnung 10, insbesondere die
Kolbenstange 22, aus. Diese Gewichtskraft könnte nun
zu einer unerwünschten
Verstellung der Kolbenstange 22 führen, wobei das Element 26 beispielsweise
nach unten verlagert wird. Um dies zu vermeiden, klemmt die Klemmvorrichtung 12 die
Kolbenstange 22 in einer jeweiligen Längsposition bzw. Höhenposition
und hält
die Kolbenstange 22 in der jeweiligen Position.
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Der
Klemmvorrichtung 12 ist eine Steuerventilanordnung 31 zugeordnet,
beispielsweise ein pneumatisches 3/2-Wegeventil. Die Steuerventilanordnung 31 ist über eine
Fluidleitung 36 mit der Klemmvorrichtung 12 verbunden.
Das Steuerungsmodul 13 steuert einen Antrieb 32 der
Steuerventilanordnung 31 über eine Leitung 33.
Bei einer Druckluftbeaufschlagung der Klemmvorrichtung 12 werden Klemmmittel 34 derart
betätigt,
dass sie die Kolbenstange 22 freigeben, sodass die Kolbenstange 22 längsbeweglich
ist. Bei Entlüftung
der Klemmvorrichtung 22 verlagert eine Federanordnung 35 der Klemmvorrichtung 12 die
Klemmmittel 34 in eine Klemmposition, in der die Klemmvorrichtung 12 bzw. die
Klemmmittel 34 die Kolbenstange 22 klemmen und
in einer jeweiligen Längsposition,
in der Zeichnung einer Höhenposition,
klemmen und halten.
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Das
Steuerungsmodul 13 überwacht
die Funktionen des Aktors 11 und der Klemmvorrichtung 12.
Beispielsweise ist dem Aktor 11 eine Aktor-Positionssensoranordnung 37,
zum Beispiel ein lineares Wegemesssystem, zugeordnet, die über eine
Leitung 38 die jeweilige Längsposition des Kolbens 16 an
das Steuerungsmodul 13 übermittelt.
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Das
Steuerungsmodul 13 überwacht
ferner die Druckverhältnisse
in der Fluidleitung 36 mittels eines Drucksensors 39,
der über
eine Leitung 40 mit dem Steuerungsmodul 13 verbunden
ist. Bei einer herkömmlichen
Klemmvorrichtung würde
das Steuerungsmodul 13 beispielsweise anhand der von den Druckverhältnissen
in der Leitung 40 abhängigen
Signale des Drucksensors 39 auf den jeweiligen Schaltzustand "geklemmt" oder "freigegeben" der Klemmvorrichtung 12 schließen und
in Abhängigkeit davon,
das heißt
bei freigegebener Klemmvorrichtung 12, den Aktor 11 betätigen bzw.
bei geklemmter Klemmvorrichtung 12 den Aktor 11 nicht
betätigen. Wie
erläutert
ist das Signal des Drucksensors 39 hierfür nur bedingt
geeignet, weil beispielsweise mechanische Störungen bei der Klemmvorrichtung 12, ein
Knick in der Fluidleitung 36, eine Störung der Steuerventilanordnung 31 oder
dergleichen es verhindern können,
den Schaltzustand der Klemmvorrichtung 12 anhand der Druckverhältnisse
in der Fluidleitung 36 zu ermitteln.
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Daher
ist bei der erfindungsgemäßen Klemmvorrichtung 12 eine
Positionssensoranordnung 41 vorhanden, die die jeweilige
Position der Klemmmittel 34 ermittelt und über eine
Leitung 42 an das Steuerungsmodul 13 meldet.
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Aufbau
und Funktionen der Klemmmittel 34 sowie der Positionssensoranordnung 41 werden nachfolgend
insbesondere anhand der 2 bis 4 näher erläutert.
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Die
Kolbenstange 22 durchdringt das Gehäuse 25 in Längsrichtung.
Ein vorderer, dem Aktor 11 zugewandter Deckel 43 sowie
ein hinterer Deckel 44 verschließen ein rohrartiges Mittelteil 45 des
Gehäuses 25.
Das Gehäuse 25 weist
beispielsweise eine runde, quadratische oder sonstige geometrische Außenkontur
auf. Die Kolbenstange 22 hat vorliegend einen kreisrunden
Querschnitt, wobei prinzipiell auch andere Querschnitte möglich sind.
Die Kolbenstange 22 durchdringt verschiedene Komponenten der
Klemmvorrichtung 12, insbesondere die Klemmmittel 34.
Angepasst an den kreisrunden Querschnitt der Kolbenstange 22 sind
diese Komponenten im Wesentlichen zweckmäßigerweise ringförmig bzw. zur
Mittelachse der Klemmvorrichtung 12 rotationssymmetrisch,
beispielsweise von der Kolbenstange 22 durchdrungene und
diese führende
Führungsteile 46, 47 sowie
ein Klemmring 49 der Klemmmittel 34, der klemmend
auf die Kolbenstange 22 wirken kann.
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Das
Führungsteil 46 wird
vom vorderen Deckel 43 gehalten und ragt in einen durch
die Deckel 43, 44 sowie das Mittelteil 45 begrenzten
Innenraum 50 der Klemmvorrichtung 12 hinein. Das
Führungsteil 47 sitzt
an einem Verstellteil 51, das vom hinteren Deckel 44 aufgenommen
ist. Das Verstellteil 51 ist in Längserstreckungsrichtung 17 verstellbar
am Deckel 44 angeordnet, beispielsweise in den Deckel 44 mit einem
nicht dargestellten Gewinde eingeschraubt. Am freien Ende des Deckels 44 ist
eine Dichtung 52, beispielsweise ein O-Ring, angeordnet,
die die Kolbenstange 22 umschließt und den Innenraum 50 nach
außen
abdichtet. Die Führungsteile 46, 47 sind beispielsweise
als Gleitlager für
die Kolbenstange 22 ausgestaltet.
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Im
Innenraum 50 des Gehäuses 25,
das ein Basisteil 53 der Klemmvorrichtung 12 bildet,
sind die Klemmmittel 34 angeordnet. Der von der Kolbenstange 22 durchdrungene
Klemmring 49 ist mittels einer Schrägflächenanordnung 54 betätigbar,
die sozusagen ein Schrägflächen- oder
Keilgetriebe bildet. Der Klemmring 49 ist zwischen von
der Kolbenstange 22 mit Spiel durchdrungenen Ringen 55, 56 angeordnet, die
in Längserstreckungsrichtung 17 mit
einem Abstand 57 zueinander beabstandet sind. Konische Schrägflächen 58, 59 an
einander zugewandten Seiten der Ringe 55, 56 wirken
auf beispielsweise dachkantartige Schrägflächen 60, 61,
die sich radial außen
am Klemmring 49 befinden.
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Die
Ringe 55, 56 sind zueinander hin verlagerbar,
wobei der Abstand 57 verkleinert wird und die Ringe 55, 56 mit
größerem, radial
nach innen wirkendem Druck auf den Klemmring 49 wirken,
was durch die Ausgestaltung und Anordnung der Schrägflächen 58 bis 61 bedingt
ist. Die Ringe 55, 56 üben beispielsweise einen Druck
von ca. 1,3 Tonnen auf den Klemmring 49 aus, sodass dieser
die Kolbenstange 22 mit großer Kraft klemmt und festhält. Wenn
die Ringe 55, 56 entlastet sind, verdrängt sie
der Klemmring 49 voneinander weg, so dass der Druck auf
den Klemmring 49 und somit dessen Klemmwirkung bis zur
Freigabe der Kolbenstange 22 abnimmt.
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Das
Verstellteil 51 dient zur Justierung der Klemmvorrichtung 12.
Das Verstellteil 48 bildet einen Anschlag für den Klemmring 56.
Durch Längsverstellen
des Verstellteils 48 ist der Ring 56 näher zum Ring 55 hin
oder von diesem weiter weg verlagerbar, wobei der Abstand 57 vergrößert bzw.
verkleinert wird.
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Zum
Klemmen und Freigeben der Kolbenstange 22 im normalen Betrieb
der Klemmvorrichtung 12 wird der Ring 55 in Längserstreckungsrichtung 17 hin
und her bewegt. Zur Längsverlagerung des
Rings 55 dient eine Art Umlenkgetriebe 62 mit
einem Betätigungsring 63,
der in Längsrichtung 17 beweglich
innen am Mittelteil 45 gelagert ist. Innenseitig weist
der Betätigungsring 63 einen
Konus 64, mithin eine Schrägfläche auf. Der Konus 64 bildet
eine Art Lagersitz für
Kugeln 65, die zwischen einander zugewandten Schrägflächenanschlägen 66, 67 an
dem Führungsteil 46 sowie
dem Ring 55 angeordnet sind. Der Abstand zwischen den Schrägflächenanschlägen 66, 67 ist
nach radial außen,
also zum Konus 64 hin, weiter, nach radial innen, also
zur Kolbenstange 22 hin, enger. Der Konus 64 ist
in Längsrichtung 17 orientiert.
Vorliegend ist sein Durchmesser auf seiner zum hinteren Deckel 44 orientierten
Seite kleiner und weitet sich zum vorderen Deckel 43 hin
auf. Bei Längsverlagerung
des Betätigungsrings 63 verdrängt der
Konus 64 die Kugeln 65 nach radial innen zwischen
die Schrägflächenanschläge 66, 67.
Das Führungsteil 46 und
somit der Schrägflächenanschlag 66 sind
ortsfest, der Ring 55 hingegen in Längsrichtung 17 beweglich.
Dementsprechend führt
eine Verlagerung der Kugeln 65 nach radial innen zu einer
Längsverlagerung
des Rings 55 zum Klemmring 49 hin. Dadurch nimmt
der nach radial innen wirkende Druck an den Schrägflächen 58 – 61 auf
den Klemmring 49 zu, so dass der Klemmring 49 die
Kolbenstange 22 klemmt.
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Zur
Längsverlagerung
des Betätigungsrings 63 sind
die Federanordnung 35 und ein Betätigungskolben 68 vorgesehen,
die vorliegend linear einander entgegenwirkend angeordnet sind.
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Die
Federanordnung 35 enthält
vorliegend eine Schraubenfeder, die sich am hinteren Deckel 44 und
am Betätigungsring 63 abstützt. Die
Federanordnung 35 ist mit Spiel von den Ringen 55, 56 durchdrungen.
Die Federanordnung 35 bewirkt ein Klemmen der Klemmvorrichtung 12 und
wirkt z.B. in der Art einer Federspeicherbremse. Die Federanordnung 35 verlagert
den Betätigungsring 63 zum
vorderen Deckel 43 hin, wodurch ein kleinerer Durchmesser des
Konusses 64 auf die Kugeln 65 wirkt, diese nach radial
innen verlagert und somit den Ring 55 in Richtung des Ringes 56 verlagert
und somit den Druck auf den Klemmring 49 erhöht. Dadurch
wird die Kolbenstange 22 geklemmt. Beim Klemmen der Kolbenstange 22 wirkenden
Kräfte
sind in 3 durch Pfeile dargestellt.
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2 hingegen
zeigt die Klemmvorrichtung 12 bzw. die Klemmmittel 34 in
Freigabeposition, bei der die Kolbenstange 22 längsverschieblich
ist. Der Betätigungskolben 68 ist
vorliegend ein Ringkolben, der zwischen dem Mittelteil 45 des
Gehäuses 25 und dem
Führungsteil 46 längsbeweglich
gelagert ist. Eine Dichtung 69 ist zwischen dem Mittelteil 45 und dem
Betätigungskolben 68,
eine Dichtung 70 zwischen dem Betätigungskolben 68 und
dem Führungsteil 46 angeordnet.
Die Dichtungen 69, 70 sind beispielsweise O-Ringe.
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Der
Betätigungskolben 68,
das Mittelteil 45, das Führungsteil 46 sowie
der vordere Deckel 43 begrenzen eine Kolbenkammer 71,
die über
eine Fluidleitung 72 am Deckel 43 mit Druckluft beaufschlagbar ist.
An die Fluidleitung bzw. an den Fluidkanal 72 ist die Fluidleitung 36 angeschlossen.
Bei Druckbeaufschlagung der Kolbenkammer 71 wird der Betätigungskolben 68 in
der Zeichnung nach links, das heißt vom Deckel 43 weg,
verlagert. Der Betätigungskolben 68 verlagert
dann den Betätigungsring 63 entgegen
der Kraft der Federanordnung 35, wobei ein größerer Radius
des Konus' 64 in
den Bereich der Kugeln 65 gelangt. Bedingt durch die Schrägflächen 58 bis 61 am
Klemmring 49 sowie die Ringe 55, 56 ist am
Ring 55 eine in Kraftrichtung der Federanordnung 35 wirkende
Kraft, also eine nach rechts wirkende Kraft, vorhanden. Der Ring 55 verdrängt somit
die Kugeln 65 nach radial außen. Der Druck auf den Klemmring 49 nimmt
dann ab und die Kolbenstange 22 wird freigegeben. Die entsprechenden
Kraftflüsse sind
in 2 durch Pfeile angedeutet. In 2 ist
die Klemmvorrichtung 12 bzw. sind die Klemmmittel 34 in Freigabestellung.
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Ein
Anschlag 78 am Führungsteil 46 begrenzt
den Verlagerungsweg des Betätigungskolbens 68 in
Richtung der Freigabestellung. Die Anschläge 78 und 66 werden
beispielsweise durch einen nach radial außen vorstehenden Bund am Führungsteil 46 gebildet.
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Die
Positionssensoranordnung 41 ermittelt, ob die Klemmmittel 34 in
Klemmposition oder in Freigabeposition sind. Prinzipiell könnte die
Positionssensoranordnung die Positionen, insbesondere die Längspositionen,
verschiedener Komponenten der Klemmmittel 34, z.B. des
Betätigungsrings 63 oder des
Rings 55, ermitteln, um eine Lage der Klemmmittel 34 in
Klemmposition oder in Freigabeposition zu erfassen. Beim Ausführungsbeispiel
erfasst die Positionssensoranordnung 41 die Längslage
des Betätigungskolbens 68.
Am Betätigungskolben 68 ist
eine Magnetanordnung 73, beispielsweise in Form eines Stabmagneten,
eines Ringmagneten oder dergleichen, angeordnet, die mit magnetisch
sensitiven Sensoren 74, 75 der Positionssensoranordnung 41 zusammenwirkt.
Die Sensoren 74, 7-5 sind beispielsweise Hall-Sensoren,
magneto-resistive Sensoren oder dergleichen. Prinzipiell wären auch
andere, z.B. optische Sensoren oder dergleichen möglich.
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Der
Sensor 74 ist der Klemmposition der Klemmmittel 34 zugeordnet,
der Sensor 75 der Freigabeposition. In der in 2 dargestellten
Freigabeposition ist der Betätigungskolben 68 nach
links verlagert. Die Magnetanordnung 73 befindet sich dann gegenüber dem
Sensor 75, sodass dieser anspricht und ein die Freigabestellung
anzeigendes Freigabesignal 76 erzeugt. Bei der in 3 gezeigten
Klemmposition ist der Betätigungskolben 68 nach
rechts verlagert. Dann stehen sich die Magnetanordnung 73 und
der Sensor 74 gegenüber.
Der Sensor 74 spricht an und erzeugt ein Klemmsignal 77.
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Die
Positionssensoranordnung 41 ist beim Ausführungsbeispiel
zudem zu einer Ermittlung eines Verschleißes der Klemmmittel 34 ausgestaltet.
Wenn der Klemmring 49 beispielsweise seine Verschleißgrenze
erreicht hat, bewirkt die Federspannung der Federanordnung 35 eine
maximale Verstellung des Betätigungsringes 63 nach
rechts, das heißt
vom Klemmring 49 weg, wie in 3 dargestellt
ist. Weiter kann der Betätigungskolben 68 nicht
mehr verstellt werden, da die Schrägflächen 58 bis 61 bzw. der
Ring 55 den Verstellweg in Klemmrichtung begrenzen.
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Mit
zunehmendem Verschleiß des
Klemmrings 49 kann die Federanordnung 35 den Betätigungskolben 68 weiter
vom Klemmring 49 weg, also nach rechts in Richtung des
Deckels 43, verlagern, wobei bei maximalem Verschleiß die in 4 gezeigte
Stellung des Betätigungskolbens 68 erreicht
ist. In der Klemmstellung wird dann der Sensor 74 z.B. nicht
mehr durch die Magnetanordnung 73 betätigt. Beispielsweise überwacht
die Positionssensoranordnung 41 und/oder das Steuerungsmodul 13,
ob innerhalb einer vorbestimmten Zeitspanne nach Entlüften der
Kolbenkammer 71 der Betätigungskolben 68 den Sensor 74 auslöst. Ist
dies nicht der Fall, gibt die Positionssensoranordnung 41 beispielsweise
ein Warnsignal 79 aus.
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Wenn
die Positionssensoranordnung 41 einen Verschleiß der Klemmmittel 34 z.B.
anhand des Warnsignals 79 anzeigt, kann dies das Steuerungsmodul 13 beispielsweise
an eine übergeordnete Steuerung
melden und/oder die Aktoranordnung 10 abschalten oder dergleichen.
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Es
ist auch möglich,
dass die Positionssensoranordnung 41 eine Plausibilitätsüberprüfung durchführt, um
ein korrektes Schalten der Klemmvorrichtung 12 zu ermitteln.
Die Klemmvorrichtung 12 überprüft z.B., ob einer der beiden
Sensoren 74 oder 75 anspricht. Wenn keiner der
beiden Sensoren oder beide Sensoren 74, 75 ansprechen,
gibt die Positionssensoranordnung 41 ein Warnsignal aus.
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Ferner
kann die Positionssensoranordnung 41 überprüfen, ob der Sensor 74 eine
vorbestimmte Mindest-Zeit eingeschaltet ist, die Klemmvorrichtung 12 mithin
in Klemmstellung ist. Wenn der Klemmring 49, wie in 4 gezeigt,
verschlissen ist, fährt
der Betätigungskolben 68 beim
Entlüften
der Kolbenkammer 71 sozusagen am Sensor 74 vorbei,
sodass dieser nur kurz anspricht, dann aber wieder abschaltet. Somit
ist anhand der Einschaltdauer des Sensors 74 ermittelbar,
ob die Klemmvorrichtung 12 verschlissen ist. Der Verschleiß kann dann
beispielsweise durch Verstellen des Verstellteils 48 oder
durch Austausch des Klemmrings 49 kompensiert werden.
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Es
ist auch möglich,
dass die Positionssensoranordnung 41 einen weiteren, einen
Verschleiß des
Klemmrings 49 ermittelnden Verschleißsensor 80 aufweist,
der in 4 als optionale Variante eingezeichnet ist. Bei
nicht verschlissenem Klemmring 49 gelangt die Magnetanordnung 73 beim
Entlüften der
Kolbenkammer 71 nicht in den Erfassungsbereich des Verschleißsensors 80.
Wenn der Klemmring 49 jedoch verschlissen ist, löst die Magnetanordnung 73 den
Verschleißsensor 80 aus,
wobei dieser das Warnsignal 79 erzeugt. Die Positionssensoranordnung 41 kann
optische und/oder akustische Ausgabemittel 81, 82 aufweisen,
die bei einem Verschleiß der
Klemmvorrichtung 12 einen optischen bzw. akustischen Warnhinweis
geben.
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Das
Steuerungsmodul 13 steuert den Aktor 11 und die
Klemmvorrichtung 12 beispielsweise folgendermaßen sicherheitsorientiert
an. Zunächst
betätigt
das Steuerungsmodul 13 die Steuerventilanordnung 31,
um die Klemmmittel 34 in Freigabeposition zu verlagern.
Die Positionssensoranordnung 41 meldet das Erreichen der
Freigabestellung an das Steuerungsmodul 13. Dann betätigt das
Steuerungsmodul 13 die Steuerventilanordnung 20,
um den Kolben 16 in eine gewünschte Längs- bzw. Höhenposition zu verlagern, die
die Aktor-Positionssensoranordnung 37 an
das Steuerungsmodul 13 meldet. Wenn die gewünschte Längsposition
erreicht ist, schaltet das Steuerungsmodul 13 die Steuerventilanordnung 20 in
Sperrstellung und zugleich die Steuerventilanordnung 31 in
Entlüftungsstellung,
sodass die Klemmmittel 34 die Kolbenstange 22 klemmen
und halten.
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Das
Mittelteil 45 ist zweckmäßigerweise aus magnetisch nicht
leitfähigem
Material. Am Mittelteil kann optional, z.B. im Bereich der Positionssensoranordnung 41,
eine magnetische Leiteranordnung 83 zum Leiten eines magnetischen
Flusses der Magnetanordnung 73 zu den Sensoren 74, 75 oder
den Verschleißsensor 80 vorgesehen
sein.
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Es
versteht sich, dass bei der Klemmvorrichtung 12 auch magnetisch
abschirmende Bauteile vorgesehen sein könnten, z.B. um den magnetischen Fluss
entweder auf den Sensor 74 oder den Sensor 75 zu
lenken.