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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung bezieht
sich allgemein auf verteilte Prozesssteuerungsnetzwerke und insbesondere
auf eine Einrichtung und ein Verfahren zur Selbstabstimmung von
Prozesselementen, die innerhalb eines verteilten Prozesssteuerungsnetzwerkes
kommunikativ miteinander verbunden sind.
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ERFINDUNGSHINTERGRUND
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Prozesssteuerungsnetzwerke, wie sie
z.B. in chemischen, petrochemischen oder anderen Prozessen verwendet
werden, umfassen allgemein eine zentrale Prozesssteuerung, die kommunikativ
mit einer oder mehreren Feldvorrichtungen verbunden ist, beispielsweise
Ventilstellungsreglern, Schaltern, Sensoren (wie z.B. Temperatur-,
Druck- und Durchflusssensoren) usw. Diese Feldvorrichtungen können physikalische
Steuerungsfunktionen innerhalb des Prozesses ausführen (wie
z.B. Öffnen
oder Schließen
eines Ventils), Messungen innerhalb des Prozesses zum Gebrauch in
der Steuerung des Prozessablaufs durchführen oder jede andere gewünschte Funktion
im Prozess ausführen.
Prozesssteuerungen waren früher über eine
oder mehrere analoge Signalleitungen oder Busse, die z.B. 4–20 mA-
(Milliampere) -Signale von und zu den Feldvorrichtungen führen können, mit
den Feldvorrichtungen verbunden. Im Allgemeinen erhält die Prozesssteuerung
Signale, die Messungen von einer oder mehreren Feldvorrichtungen
und/oder andere zu den Feldvorrichtungen gehörige Informationen repräsentieren,
nutzt diese Informationen zur Implementierung einer typischen komplexen
Steuerungsroutine und generiert Steuersignale, die über die
analogen Signalbusse zu den Feldvorrichtungen geschickt werden,
um den Ablauf des Prozesses zu steuern.
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Seit kurzem besteht in der Prozesssteuerungsindustrie
die Tendenz, innerhalb der Prozesssteuerungsumgebung feldbasierte
digitale Kommunikation zu implementieren. Die Prozesssteuerungsindustrie
hat z.B. eine Anzahl von Standards entwickelt, die offene digitale
oder kombiniert digitale und analoge Übertragungsprotokolle umfassen,
wie z.B. die HART®, PROFIBUS®, WORLDFIP®,
Device-Net® und
CAN® Protokolle.
Diese digitalen Übertragungsprotokolle
ermöglichen
es, generell mehr Feldvorrichtungen mit einen bestimmten Netzwerk
zu verbinden, unterstützen
mehr und schnellere Übertragungen
zwischen den Feldvorrichtungen und dem Steuerungsgerät und/oder
gestatten es den Feldvorrichtungen, mehr und unterschiedliche Typen
von Informationen wie beispielsweise Informationen, die zum Status
und der Konfiguration der Feldvorrichtung selbst gehörten, an
die Prozesssteuerungseinrichtung zu senden. Darüber hinaus ermöglichen
diese digitalen Standardprotokolle die gemeinsame Nutzung von Feldvorrichtungen
unterschiedlicher Hersteller im selben Prozesssteuerungsnetzwerk.
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Innerhalb der Prozesssteuerungsindustrie gibt
es jetzt auch eine Tendenz, die Prozesssteuerung zu dezentralisieren
und dadurch die einzelnen Prozesssteuerungseinrichtungen zu vereinfachen. Dezentrale
Steuerung entsteht durch im Feld installierte Prozesssteuerungsgeräte wie z.B.
Ventilstellungsregler, Messwertumformer etc., die eine oder mehrere
Prozesssteuerungsfunktionen mit sogenannten Funktionsoder Steuerblöcken ausführen. Die
Funktionsblöcke
können
Daten über
eine Netzwerkstruktur zur Nutzung in anderen Prozesssteuerungseinrichtungen
(oder Funktionsblöcken)
austauschen, die andere Steuerungsfunktionen ausführen. Zur
Implementierung dieser Steuerungsfunktionen verfügt jede Prozesssteuerungseinrichtung über einen
Mikroprozessor, der sowohl die Fähigkeit
hat, einen oder mehrere Funktionsblöcke zu implementieren, als
auch die Fähigkeit,
mit anderen Prozesssteuerungseinrichtungen mittels offenen Standardübertragungsprotokollen
zu kommunizieren. Auf diese Weise können Feldvorrichtungen innerhalb
eines Netzwerks zur Prozesssteuerung so miteinander verbunden werden,
dass sie miteinander kommunizieren und eine oder mehrere Prozesssteuerungsfunktionen
auszuführen,
die ohne einen Eingriff eines zentralen Steuerungsgerätes einen
Regelkreis bilden. Das rein digitale Zweidraht-Netzwerkprotokoll,
das jetzt von der Fieldbus Foundation verbreitet wird und als das
FOUNDATIONTM Fieldbus bekannt ist, ist ein offenes
Fieldbus-Übertragungsprotokoll,
das Einrichtungen, die von unterschiedlichen Herstellern stammen,
die Zusammenarbeit und die Kommunikation miteinander über ein
Standardnetzwerk gestattet, um die dezentrale Steuerung innerhalb
eines Prozesses zu bewirken.
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Die Abstimmung eines Steuerblocks
oder eines Regelkreises in einem herkömmlichen System ist relativ
einfach, da die gesamte Abstimmroutine im zentralen Steuerungsgerät oder in
einer Feldvorrichtung gespeichert werden kann. Wenn die Abstimmung
eines Regelkreises einer derartigen Steuerroutine gewünscht wird,
veranlasst der separate Abstimmblock innerhalb des Steuerungsgeräts oder
in der Feldvorrichtung den zugehörigen
Steuerblock, wie z.B. einen Proportional-Integral (PI)- oder einen Proportional-Integral-Differential
(PID)-Steuerblock, durch eine Abstimmprozedur wie eine induzierte Schwingungsprozedur
vorbestimmte Charakteristiken des Prozesses oder des Regelkreises
zu bestimmen. Während
dieser Phase der dynamischen Datensammlung sammelt der Abstimmblock
von dem Regelkreis generierte Daten, die im Normalbetrieb an die
Steuerungsroutine übergeben
werden, und bestimmt aus diesen Daten eine oder mehrere Prozesscharakteristiken
wie z.B. die Grenzverstärkung,
die Zeitkonstante etc. des Prozesses. Nachdem die gewünschten
Prozesscharakteristiken berechnet sind, wendet der Abstimmblock
einen Satz Regeln oder andere Algorithmen an und nutzt dabei die
Prozesscharakteristiken zur Bestimmung neuer Abstimmparameter für den Steuerblock
oder den Regelkreis. Dieser Schritt wird üblicherweise als die Regelanwendungsphase
der Abstimmprozedur bezeichnet. Anschließend übergibt die Abstimmroutine
die neuen Abstimmparameter an den Steuerblock (oder den Regelkreis),
womit die Abstimmprozedur beendet ist. Da in einem zentralisierten
Prozesssteuerungssystem alle Steuerungsfunktionen im Steuerungsgerät untergebracht
sind, und alle zur Abstimmung benötigten Daten während des
Normalbetriebs an das Steuerungsgerät übermittelt werden, hat der
Abstimmblock direkten Zugriff auf die Steuerblöcke und auf die Daten, die
für die
Abstimmung der einzelnen Steuerblöcke erforderlich sind.
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Dezentralisierte Prozesssteuerungssysteme,
bei denen Steuerblöcke
oder Steuerungselemente wie beispielsweise PI-Steuerungselemente, PID-Steuerungselemente,
Fuzzy-Logik Steuerungselemente
etc. in verteilter Art und Weise in einem Prozesssteuerungsnetzwerk
angeordnet sind, sind schwieriger abzustimmen, da sich die Steuerblöcke entfernt
vom Steuerungsgerät
oder den Feldvorrichtungen befinden, in denen typischerweise der
Abstimmblock gespeichert ist. Dezentralisierte Prozesssteuerungssysteme
kommunizieren allgemein in regelmäßiger oder synchroner Weise
miteinander, um spezifische Steuerungsfunktionen zu implementieren,
die mit der Prozesssteuerungsroutine in Zusammenhang stehen. Während der
Perioden, in denen keine synchrone Kommunikation stattfindet, können andere
Information wie z.B. Alarme, Sollwertänderungen oder andere diagnostische
Signale (beispielsweise Abstimmsignale) in unregelmäßiger oder nichtsynchroner
Weise ausgetauscht werden. Ein für nichtsynchrone
Kommunikation konfigurierter Abstimmblock ist jedoch nicht in der
Lage, ein deterministisches Abstimmsignal an eine Feldvorrichtung
zu senden und ein deterministisches Antwortsignal von einer Feldvorrichtung
zu erhalten, da das Steuerungsgerät oder die Feldvorrichtung
die asynchrone Kommunikation für
die Implementierung der Abstimmfunktionen verwenden müssen. Insbesondere hat
das Steuerungsgerät,
da das Abstimmsignal in asynchroner Weise ausgetauscht wird, keine
Möglichkeit
festzustellen, wann das Abstimmsignal tatsächlich in der Feldvorrichtung
eintrifft oder wann das entsprechende Antwortsignal generiert wird,
so dass keine exakte Kontrolle hinsichtlich der zeitlichen Abfolge
der Abstimmprozedur gegeben ist und somit die Wahrscheinlichkeit
ungenauer Abstimmergebnisse größer wird.
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Bei einem im Stand der Technik bekannten System
für die
Implementierung der Abstimmung in einem verteilten Prozesssteuerungsnetzwerk
wird das gesamte Netzwerk rekonfiguriert und für die Durchführung der
Abstimmprozedur außer
Betrieb genommen. In dieser Konfiguration wird die Abstimmprozedur
unter Verwendung synchroner Kommunikation vorgenommen, wobei die
spezifischen Steuerungsfunktionen während dessen unterbrochen werden.
Bei einem anderen im Stand der Technik bekannten System für die Implementierung
der Abstimmung ist die gesamte Abstimmroutine im gleichen Gerät wie der
abzustimmende Steuerblock (beispielsweise der PID-Funktionsblock)
abgelegt und kann sogar in die Funktionalität des Kontrollblocks selbst
einbezogen sein. Obwohl dieses System in der Lage ist, die zeitliche
Abfolge der Abstimm prozedur exakt zu steuern und Daten mit jeder
gewünschten Rate
zu sammeln (bis zu und einschließlich der Geschwindigkeit,
mit der der Steuerblock ausgeführt wird),
muss die Abstimmroutine zusammen und gleichzeitig mit dem Steuerblock
kompiliert werden, wodurch der Aufwand (z.B. zeitliche Steuerung,
Ausführung,
Speicherbedarf etc.) im Zusammenhang mit dem Einsatz des Steuerblocks
im Normalbetrieb des Prozesses erhöht ist, auch wenn die Funktionalität der Selbstabstimmungsroutine
während
des Normalbetriebs des Regelkreises nur relativ selten genutzt wird.
Darüber
hinaus muss eine vollständige
Selbstabstimmungsroutine in jedes der verschiedenen Geräte einbezogen
werden, das einen Steuerblock enthält, um die Selbstabstimmung
eines jeden Steuerblocks zu ermöglichen,
wodurch das Prozesssteuerungssystem mit unnötiger Redundanz ausgestattet wird,
die wiederum höhere
Kosten mit sich bringt.
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ZUSAMMENFASSUNG
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Eine Selbstabstimmung ist für die Verwendung
in einem verteilten Prozesssteuerungsnetzwerk bestimmt, das über ein
Kommunikationsnetzwerk verfügt,
um die kommunikative Verbindung einer Prozesssteuerung, die eine
Prozesssteuerungsroutine ausführt,
mit einer oder mehreren Prozessvorrichtungen herzustellen, die in
einem Regelkreis eingesetzt sind. Die Selbstabstimmung umfasst ein
erstes Abstimmelement, das konfiguriert ist, um mittels eines Steuerungsobjekts
in den Prozessregelkreis einzugreifen und zu veranlassen, dass dieser
eine Selbstabstimmungsprozedur durchläuft, und dass ein Abstimmdaten-Stapelspeicher
in einer der Prozessvorrichtungen ein dem Steuerungsobjekt zugeordnetes Abstimmsignal
zusammen mit einer Zeitmarke übernimmt
und speichert, wobei die letztere den Zeitpunkt angibt, zu dem die
Vorrichtung auf das Abstimmsignal eingewirkt hat. Ein Messdaten-Stapelspeicher
ist in der gleichen oder einer anderen Prozessvorrichtung vorgesehen
und bewirkt den Erhalt und die Speicherung eines Antwort- oder Messsignals,
das von der Prozessvorrichtung zusammen mit einer Zeitmarke erzeugt
wurde, die den Zeitpunkt angibt, zu dem das Antwortsignal generiert
oder erfasst wurde. Ein zweites Abstimmelement, das beispielsweise in
einem Steuerungsgerät
oder einer Workstation enthalten sein kann, erhält in periodischer Weise Daten
vom Abstimmdaten-Stapelspeicher und vom Messdaten-Stapelspeicher
und bestimmt einen Abstimmparameter, der für die Abstimmung des Prozessregelkreises
genutzt wird.
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KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
ein schematisches Blockdiagramm eines verteilten Prozesssteuerungsnetzwerkes,
das ein Selbstabstimmungssystem umfasst;
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2 ist
ein schematisches Blockdiagramm, das den Informationsfluss in einer
Ausführungsform des
Selbstabstimmungssystems der 1 zeigt;
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2A ist
ein funktionales Blockdiagramm, das eine Steuerungsroutine in einer
Ausführungsform
des Selbstabstimmungssystems der 1 zeigt;
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3A-3C sind
Diagramme, die Signale repräsentieren,
wie sie in einer Ausführungsform
des Selbstabstimmungssystems der 1 genutzt
und gespeichert werden können;
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4 ist
ein schematisches Blockdiagramm, das den Informationsfluss in Datenregister
zeigt, die einem Selbstabstimmungssytem zugehörig sind;
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5 ist
ein schematisches Blockdiagramm, das eine Datensammelprozedur zeigt,
die Daten sammelt und nutzt, die in einem Datenregisterpaar eines
Selbstabstimmungssystems gespeichert sind; und
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6 ist
ein schematisches Blockdiagramm, das den Informationsfluss in einer
weiteren Ausführungsform
eines Selbstabstimmungssystems zeigt.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG
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1 zeigt
ein verteiltes Steuerungsnetzwerk (DCN) 2, das eine oder
mehrere Benutzerschnittstelleneinrichtungen umfasst, allgemein mit Bezugszeichen 4 bezeichnet,
die über
ein Kommunikationsnetzwerk 6 miteinander verbunden sind.
Das Netzwerk 6 kann ein lokales Ethernet-Netzwerk (LAN)
gemäß Standard
IEEE 802.3 oder jedes andere geeignete Kommunikationsnetzwerk sein.
Die Benutzerschnittstelleneinrichtungen 4 können verschiedenartige
netzwerkfähige
Terminals wie z.B. ein Touchpanel 8, ein Personalcomputer 10,
ein Laptop 12 mit drahtloser Netzwerkfähigkeit und/oder ein drahtloser
Personal Digital Assistant 14 (PDA) sein, die über einen
drahtlosen Router 16 verbunden sind. Der drahtlose Router 16 kann
dabei IEEE 802.11x entsprechen (wobei x für ein bestimmtes drahtloses Protokoll
steht, beispielsweise a, b oder g), um so die nahtlose Kommunikation
zwischen dem LAN und den drahtlosen Geräten 12 und 14 herzustellen.
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Das DCN 2 umfasst des Weiteren
die Steuerungsgeräte 18 und 20,
die über
einen Hub 22 angeschlossen sein können, der mit dem Netzwerk 6 in Verbindung
steht, und die fähig
sind, eine Prozesssteuerungsroutine in einem eigenen Speicher zu
halten und um die Prozesssteuerungsroutine auf einem Prozessor zu
implementieren (in den Steuerungsgeräten 18, 20 nicht
dargestellt). Die Steuerungsgeräte 18 und 20 sind
außerdem
in der Lage, mit Funktionsblöcken
zu kommunizieren, die sich in einer Vielzahl von über den
physikalischen Prozess, allgemein mit Bezugszeichen 24 bezeichnet,
verteilten Feldvorrichtungen befinden. Die Steuerungsgeräte 18 und 20 können, nur
als Beispiel, DeltaVTM-Steuerungseinrichtungen
sein, die von Fisher-Rosemount Inc. Systems vertrieben werden, und
können
so konfiguriert sein, dass sie ein beliebiges proprietäres oder
offenes Kommunikationsprotokoll wie z.B. die HART®, PROFIBUS® und
die Fieldbus-Protokolle verwenden. In dieser Konfiguration können die
drahtlosen Geräte,
der PDA 14 und der Laptop 12 sowie das Touchpanel 8 und
der Personalcomputer 10 genutzt werden, um mit den Steuerungsgeräten 18 und 20 zu kommunizieren,
um Information über
die einzelnen Elemente des physikalische Prozesses 24 zu
erhalten. Wenn es sich bei den Steuerungsgeräten 18 und 20 um
DeltaVTM-Steuerungsgeräte handelt, können diese
konfiguriert werden, um grafische Darstellungen der in den Steuerungsgeräten 18 und 20 implementierten
Prozesssteuerungsroutinen bereitzustellen. Wenn gewünscht, ist
es darüber
hinaus möglich, dass
ein Nutzer eine Selbstabstimmungsroutine über eine der mit dem Netzwerk 6 verbunden
Benutzerschnittstellen 4 initialisieren kann.
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Die Steuerungsgeräte 18 und 20 sind über beliebige
Standardtypen von Eingabe/Ausgabegeräten (I/O-Geräten) 26, 28 und 30 mit
einer Vielzahl von Feldvorrichtungen innerhalb des gesamten physikalischen
Prozesses verbunden. In der Darstellung kommuniziert das I/O-Gerät 26 mit
den Feldvorrichtungen 32-36 in einer vom HART®-Protokoll
geforderten Punkt-zu-Punkt-Topographie. Alternativ ist das dargestellte
I/O-Gerät 28 in
einer vom PROFIBUS®-Protokoll geforderten
Ringstruktur kommunikativ mit den Feldvorrichtungen 38-46 verbunden,
während
das I/O-Gerät 30 mit
Feldvorrichtungen 48-50 verbunden dargestellt ist, bei
denen es sich um Fieldbus-Geräte handeln
kann, die einen Bus 56 verwenden, der entsprechend einem
Fieldbus-Protokoll
konfiguriert ist. Bei den I/O-Geräten 26, 28 und 30 kann
es sich um Standardtypen von I/O-Geräten handeln, über die analoge
Geräte
mit 4–20
mA-Signalen, digitale Geräte
mit digitalen Protokollsignalen oder beliebige Kombinationen solcher
Geräte
angeschlossen werden können.
Außerdem
kann es sich bei den Feldvorrichtungen 32-54 um jeden beliebigen
Typ von Feldvorrichtungen handeln, einschließlich, jedoch nicht hierauf
beschränkt,
optische Sensoren, Thermoelemente, Ventilstellungsregler, Servopositionierer,
Ventilsteuerungen usw.
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2 zeigt
ein schematisches Blockdiagramm eines Satzes von Routinen, wobei
einige von diesen Funktionsblöcke
sein können,
die verbunden sind, um einen beispielhaften selbstabstimmenden Regelkreis
im DCN 2 zur Steuerung des physikalischen Prozesses 24 der 1 zu bilden. Im Blockdiagramm
der 2 enthält die Benutzerschnittstelle (User
Interface – UI) 4 eine
aktive grafische Darstellung der Steuerung 58, die von
einer DeltaVTM-Anwendung generiert werden
kann, repräsentiert
durch die vom Steuerungsgerät 20 implementierte
Steuerungsroutine 60. Es ist anzumerken, dass im Fall des UI 4 als
drahtloses Gerät,
wie beispielsweise der Laptop 12 oder der PDA 14,
die grafische Darstellung der Steuerung 58 wahrscheinlich
eine HTML- (Hypertext Markup Language) oder XML-(Extensible Markup
Language)-Repräsentation
der Steuerungsroutine 60 ist, die mittels eines Web-Browsers
wie z.B. dem Microsoft Internet Explorer® oder
dem Netscape Navigator® zugreifbar ist.
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Die im Steuerungsgerät 20 implementierte Steuerungsroutine 60 kann
die gesamte Kontrolle der direkt mit dem Fieldbus-Bus 56 verbundenen Feldvorrichtungen 48-54 übernehmen,
oder sie kann konfiguriert sein, um die Steuerung und/oder Überwachung
des gesamten DCN 2 bereitzustellen. Im Betrieb kann die
Steuerungsroutine 60 konfiguriert sein, um eine Vielzahl
von Steuersignalen in Abhängigkeit
von den jeweiligen Feldvorrichtungen 32-54 zu generieren,
mit denen kommuniziert wird, oder die in einem speziellen Regelkreis
gesteuert werden.
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Um einen speziellen Regelkreis zu
implementieren, ist die Steuerungsroutine 60, wie in 2 gezeigt, kommunikativ
mit einem PID-Funktionsblock 62 und einem analogen Ausgangsfunktionsblock (A0) 64 verbunden,
die in der Feldvorrichtung 50 ablaufen, und mit einem analogen
Eingangsfunktionsblock (A1) 66, der in der Feldvorrichtung 52 abläuft. Wie
in 2A detaillierter
dargestellt, kann die Steuerungsroutine 60 einen A1-Schattenfunktionsblock 68,
einen PID-Schattenfunktionsblock 70 und einen A0-Schattenfunktionsblock 72 enthalten,
von denen jeder kommunikativ mit den jeweils entsprechenden Funktionsblöcken 66, 62 und 64 in
den Feldvorrichtungen 50 und 52 verbunden ist.
Die Schattenfunktionsblöcke 68-70 können beispielsweise
in der Weise funktionieren, wie in der US-Patentschrift 09/151,084 mit
dem Titel "Shadow
Function Blocks Interface for Use in a Process Control Network" (Schattenfunktionsblöcke für den Einsatz
in einem Prozesssteuerungsnetzwerk) beschrieben, deren Offenlegung hierin
als Referenz einbezogen wird. In diesem speziellen Beispiel sind
die Schattenfunktionsblöcke 68-72 konfiguriert,
um den Status und die Daten zu spiegeln, die den entfernt in den
Feldvorrichtungen 50 und 52 ablaufenden tatsächlichen
Funktionsblöcken 62-66 zugehörig sind.
Die Schattenfunktionsblöcke 68-72 kommunizieren
in asynchroner Weise über
den Fieldbus-Bus 56, so dass die Steuerungsroutine 60 so
arbeitet, als ob die tatsächlichen
Funktionsblöcke 62-66 im
Steuerungsgerät 20 in
synchroner Weise entsprechend den Programmvorgaben des Steuerungsgeräts ablaufen,
ohne über
den Fieldbus-Bus 56 kommunizieren zu müssen. Darüber hinaus sind im System der 2 die tatsächlichen Funktionsblöcke 62-66 mittels
synchroner Fieldbus-Kommunikation kommunikativ miteinander verbunden,
wie dies die durchgezogenen Linien in 2 verdeutlichen,
um einen Regelkreis 74 zu definieren. Es versteht sich
von selbst, das dieses Beispiel ausschließlich zur Illustration eines
Verfahrens zur Konfiguration des einfachen Regelkreises 74 gedacht
ist, und dass andere mögliche
Konfigurationen die Anordnung des tatsächlichen PID-Funktionsblocks 62 im
Steuerungsgerät 20 und
das Absetzen von Steuersignalen an die Feldvorrichtung 52 in
synchroner oder asynchroner Weise umfassen, wobei in diesem Fall
der PID-Schattenfunktionsblock 70 nicht erforderlich wäre. Selbstverständlich könnte der PID-Funktionsblock 66 ebenso
gut auch in anderen Feldvorrichtungen eingerichtet werden.
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Typischerweise werden während des
Konfigurierungsprozesses des DCN 2 dem A1-Funktionsblock 66,
dem PID-Funktionsblock 62 und dem A0-Funktionsblock 64 (möglicherweise
aufeinanderfolgend) synchrone Kommunikationsperioden innerhalb der
Fieldbus-Makrozyklen zugeteilt, um so einen Regelkreis 74 zu
definieren. Auf diese Weise kann der A1-Funktionsblock 66 den
PID-Funktionsblock 62 mit einem Wert versorgen, der für eine an
einem Punkt innerhalb des physikalischen Prozesses 24 gemessene
Prozessvariable kennzeichnend ist. Der PID-Funktionsblock 62 wiederum
kann einen Steuerwert für
das Ansteuern einer Feldvorrichtung bestimmen, beispiels weise eines
Ventils, das in Kommunikation mit dem A0-Funktionsblock 64 steht.
Der A0-Funktionsblock 64 kann anschließend dem gesteuerten Gerät, an dem
die Messung vorgenommen wurde (z.B. der Feldvorrichtung 50 und/oder 52),
ein Steuersignal übermitteln,
das für
den generierten Steuerwert kennzeichnend ist. Der durch diese Funktionsblöcke definierte
Regelkreis 74 durchläuft
die beschriebene Sequenz abhängig
von den Prozessanforderungen und den Verstärkungscharakteristiken mehrere
Male in iterativer Weise, bis die gemessene Prozessvariable gleich
dem gewünschten
Wert oder dem Sollwert ist.
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Die Steuerungsroutine 60 kann
die Schattenfunktionsblöcke 68-70 der 2A beinhalten, um den Status
und die Funktion der tatsächlichen
Funktionsblöcke 62-66 zu überwachen
und um mittels asynchroner Kommunikation über den Fieldbus-Bus 56 Eingaben
an diese zu übergeben
(wie in 1 dargestellt).
Das Steuerungsgerät 20 kann
jedoch des weiteren eine Selbstabstimmungsroutine 76 beinhalten,
die kommunikativ mit der Steuerungsroutine 60 verbunden
ist. Es versteht sich von selbst, dass die Selbstabstimmungsroutine 76 im
UI 4 ablaufen kann und einfach eine Steuerungs-Subroutine im Steuerungsgerät 20 aufruft,
oder dass sie, wie in 2 gezeigt,
im Steuerungsgerät 20 selbst
ausgeführt
wird. Die Selbstabstimmungsroutine 76 stellt bei ihrer
Aktivierung, beispielsweise über
die Steuerungsanzeige 58 oder entsprechend einem planmäßigen Wartungszyklus,
ein Abstimmsignal an das Steuerungsobjekt oder den Funktionsblock
(z.B. den PID-Funktionsblock 62) bereit, der in den durch
die Funktionsblöcke 62-66 definierten
Regelkreis 74 einbezogen ist, damit der Regelkreis 74 eine
Abstimmprozedur ausführt.
Insbesondere veranlasst die Selbstabstimmungsroutine 76 den
PID-Funktionsblock 62, ein bekanntes Steuersignal u' zu generieren, in dessen
Folge beispielsweise der Regelkreis 74 induzierte Schwingungen
oder eine sprunghafte Veränderung
durchläuft.
Eine Ausgabe des Regelkreises 74, beispielsweise eine Ausgabe,
die vom A1-Funktionsblock 66 gemessen wird oder diesem
und der bekannten Eingabe (dem Steuersignal) zugeordnet ist, kann
anschließend
in beliebiger bekannter Weise zur Bestimmung einer oder mehrerer
Prozesscharakteristiken des für
die Abstimmung herangezogenen Prozesses dienen. In der beispielhaften
Ausführungsform
der 2 bestimmt die Selbstabstimmungsroutine 76 die
dem Prozess zugehörigen
Prozesscharakteristiken (Grenzverstärkung, Zeitkonstante etc.)
und nutzt diese Parameter zur Bestimmung oder Aktualisierung der
Verstärkungswerte
für den
Proportional-Integral-Differential (PID)-Funktionsblock 62.
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Im Betrieb weist die Selbstabstimmungsroutine 76 die
Steuerungsroutine 60, oder genauer gesagt den PID-Schattenfunktionsblock 70 an,
dem Prozess kontrollierte Schwingungen oder Störungen aufzuprägen. Wie
weiter oben erläutert,
kommunizieren der PID-Schattenfunktionsblock 70, der in
der Steuerungsroutine 60 abläuft, und die entfernte Feldvorrichtung 50 in
asynchroner Weise miteinander, so dass Information von der Feldvorrichtung 50 auch
der Steuerungsroutine 60 in asynchroner Weise zur Verfügung steht
und umgekehrt. Wenn daher der PID-Schattenfunktionsblock 70 die
Anweisung erhält, in
kontrollierte Störungen
zu gehen, wird die Anweisung in asynchroner oder unregelmäßiger Weise über das
Fieldbus-Netzwerk 56 an den PID-Funktionsblock 62 übermittelt,
der in der Feldvorrichtung 50 abläuft. Da die Anweisung in asynchroner
Weise übermittelt
wird (d.h. immer dann, wenn keine regelmäßige Kommunikation vorliegt),
kann die Selbstabstimmungsroutine 76 verfolgen, wann die
Anweisung abgesetzt wurde, sie kann aber nicht feststellen, wann
die Anweisung tatsächlich über den
Fieldbus-Bus 56 ausgetauscht oder vom PID-Funktionsblock 62 erhalten
wurde.
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3A zeigt
das ursprüngliche
Störsignal
u repräsentiert
durch ein kontinuierliches Sinussignal mit einer Periode T, wie
es für
die Selbstabstimmungsprozedur verwendet werden kann. Die digitale Repräsentation
des Störsignals
u besteht in einer Folge diskreter Schritte, die als Segmente ui bezeichnet sind (wobei der Index i die
diskreten Zeitabschnitte für
jedes Segment benennt). Es ist unmittelbar klar, dass die Segmente
ui des Störsignals, wie in 2 durch eine gestrichelte
Linie angedeutet, durch die Steuerungsroutine 60 in asynchroner
Weise an die Feldvorrichtung 50 übermittelt werden. Da die Segmente
ui des Störsignals asynchron übermittelt
werden (d.h. in unregelmäßiger Weise),
sind die Steuerungsroutine 60 und die Selbstabstimmungsroutine 76 selbst
nicht in der Lage, genau festzustellen, wann die Segmente bei der
Feldvorrichtung 50, und genauer gesagt, beim PID-Funktionsblock 62,
eintreffen. Die praktische Auswirkung eines solchen Kommunikationssystems
ist, dass die in 3A dargestellten Segmente
ui des Störsignals in unregelmäßigen Abständen je
nach Ver fügbarkeit
der Systemkommunikation übermittelt
werden, woraus erhaltene Störsignalsegmente
xi resultieren, wie beispielhaft in 3B dargestellt.
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Die erhaltenen Störsignalsegmente xi haben die
gleiche Größe wie die
ursprünglichen
Störsignalsegmente
ui, aber eine insgesamte Periodendauer von
T + ΔT.
Die Änderung
bei der Periodendauer ΔT ist
kennzeichnend für
die Gesamtheit der kommunikationsbedingten Abweichungen (im vorliegenden Beispiel
einer Verzögerung
durch die Kommunikation) zwischen Generierung und Übertragung
des Störsignals
u und dem Erhalt des Störsignals
x durch die Feldvorrichtung 50. Alternativ können die
erhaltenen Störsignalsegmente
xi zwar die gleiche oder in etwa die gleiche
Periode aufweisen, aber möglicherweise
nicht mehr in exakt periodischer Weise erhalten werden und somit
kein einfaches Sinussignal mehr darstellen.
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Die Feldvorrichtung 50,
bei der es sich beispielsweise um einen Ventilstellungsregler handeln kann,
enthält
des Weiteren einen Trendblock 78, der mit dem PID-Funktionsblock 62 und/oder
dem A0-Funktionsblock 64 zusammenarbeitet. Der Trendblock 78 fungiert,
wie in 2 gezeigt, im
Wesentlichen als ein Register oder als ein Stapelspeicher zur Erfassung
und Speicherung der erhaltenen Störsignalsegmente xi.
Die erhaltenen Störsignalsegmente xi – x1 sind in chronologischer Folge gespeichert
dargestellt, können
aber auch in jeder anderen abrufbaren Ordnung gespeichert werden,
indem die einzelnen Segmente einfach nur mit einer Zeitmarke versehen
werden. Es versteht sich außerdem
von selbst, dass je nach der verwendeten Abstimmprozedur die erhaltenen
Störsignalsegmente
xi in einer Konfiguration First-in-First-out
(FIFO) oder in einer Konfiguration Last-in-First-out (LIFO) gespeicherten
werden können.
Wenn es sich bei dem Trendblock 78 um ein standardmäßiges Trendobjekt
des Fieldbus-Protokolls handelt, kann dieses in regelmäßigen Abständen die
Signalsegmente xi speichern und es kann eine
einzelne Zeitmarke entsprechend der letzten gespeicherten Datenabfrage
abspeichern. Die den übrigen
gespeicherten Datenabfragen zuzuordnende Zeit kann in bekannter
Weise aus der Zeitmarke und der periodischen Erfassungsrate des
Trendobjekts bestimmt werden. Alternativ könnte das Trendobjekt 78 eine
Zeitmarke für
jedes Datensignalsegment abspeichern, die angibt, wann das Datensegment
erhalten wurde. Die Datenerfassung durch das Trendobjekt 78 kann
au ßerdem
durch das Abstimmsignal oder durch ein separates Signal von der
Steuerungsroutine 60 oder der Selbstabstimmungsroutine 76 gestartet
werden.
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Die erhaltenen Störsignalsegmente xi können anschließend vom
PID-Funktionsblock 62 genutzt werden, um ein geeignetes
Steuersignal für
den A0-Funktionsblock 64 zu berechnen, das auf den erhaltenen
Störsignalsegmenten
xi basiert. Obwohl das Trendobjekt 78 so
verbunden dargestellt ist, dass es Eingaben des PID-Funktionsblocks 62 erhält, beispielsweise
die erhaltenen Störsignalsegmente
xi, könnte
es statt dessen die Ausgaben des PID-Funktionsblocks 62 sammeln
und speichern, beispielsweise die Segmente ui' des Aussteuerungssignals,
d.h. die Eingaben für
den A0-Funktionsblock 64.
Wie 2 außerdem zeigt,
stellt der A1-Funktionsblock 66 das Antwortsignal y in
Form von in 3C dargestellten
Antwortsignalsegmenten yi bereit, um den PID-Funktionsblock 62 über synchrone
Fieldbus-Kommunikation zu steuern. Darüber hinaus stellt der A0-Funktionsblock 64 ein
Rückführungssignal
für den
PID-Funktionsblock 62 bereit.
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Es versteht sich von selbst, dass
der A1-Funktionsblock 66 in der Feldvorrichtung 62,
bei der es sich um einen Messwertumformer oder um ein beliebiges
anderes Gerät
handeln kann, das fähig
ist, das Antwortsignal y zu messen oder zu detektieren, über den
Fieldbus-Bus 56 kommunikativ mit der Feldvorrichtung 50 verbunden
ist (siehe 1) und die Antwortsignalsegmente
yi misst. Der A1-Funktionsblock 66 übermittelt
die gemessenen Daten zusätzlich
an einen Trendblock 80. Es sei angemerkt, dass, obwohl
der A1-Funktionsblock 66 die Antwortsignalsegmente yi in periodischer Weise auf Basis der Blockausführungsrate
misst, die Antwortsignalsegmente yi das
aktuelle Steuersignal so widerspiegeln, wie es von der Feldvorrichtung 50 in
asynchroner oder unregelmäßiger Weise
beeinflusst wird.
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Der Trendblock 80 (der in
der gleichen Weise und/oder zur gleichen Zeit wie der Trendblock 78 initiiert
werden kann) erhält
die Antwortsignalsegmente yi vom A1-Funktionsblock 66,
um diese wie in 4 gezeigt
und wie weiter oben in Verbindung mit dem Trendblock 78 beschrieben
zu katalogisieren und zu speichern. Selbstverständlich kennzeichnet der Trendblock 80 die
Daten ebenfalls mit einer oder mehreren Zeitmarken. Der Trendblock 80 enthält eine
teilweise oder vollständige
Signalauf zeichnung der Zeitpunkte der Generierung der Antwortsignalsegmente
yi durch die Feldvorrichtung 50 in
Reaktion auf die Störsignalsegmente
xi. Die im Trendblock 80 enthaltene
Signalaufzeichnung katalogisiert und speichert die Antwortsignale
y lokal (d.h. es besteht keine Notwendigkeit des asynchronen Austauschs der
Antwortsignalsegmente yi mit dem Steuerungsgerät 20 oder
einem anderen Gerät
während
der Ausführung
der Abstimmroutine), so dass die durch das Kommunikationsverfahren
bedingte Zeitverzögerung
(d.h. ΔT)
entfällt.
Stattdessen können
die Trendblöcke 78 und 80,
nachdem sie bestimmte Datenmengen gesammelt haben, beispielsweise
16 Datensignale, diese Daten jeweils insgesamt, d.h. als einzelne
Nachricht, asynchron an das Steuerungsgerät 20 übermitteln.
Der Datenpaketverkehr kann in jeder beliebigen Weise erfolgen, beispielsweise
durch Zusammenstellung einer abgegrenzten Datei oder durch Bereitstellen
eines kontinuierlichen Datenstroms, wobei jedem Abschnitt der gesammelten
Daten eine bestimmte Position innerhalb der Datenfolge zugeordnet
ist, so dass die Daten von dem oder den Zielgeräten ausgelesen werden können, wenn
diesen die zugeordneten Positionen bekannt sind.
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5 zeigt
die Trendblöcke 78 und 80,
die über
den Fieldbus-Bus 56 und das I/O-Gerät 30 in kommunikativer
Verbindung mit einem Identifizierungsalgorithmus 82 stehen.
Der Identifizierungsalgorithmus 80, der in die Selbstabstimmungsroutine 76 oder
die Steuerungsroutine 60 integriert sein kann, wobei dies
jedoch nicht zwingend der Fall ist, stellt ein System zur Kompensation
der Auswirkung der kommunikationsbedingten Verzögerungszeit zwischen der Selbstabstimmungsroutine 76 und
dem gesteuerten Gerät
(im diesem Beispiel die Feldvorrichtung 50) bereit, indem
er die erhaltenen Signalsegmente xi (oder
ui')
und die entsprechenden gespeicherten Antwortsignalsegmente yi in Bezug zueinander bringt. Beispielsweise
können
die Trendblöcke 78 und 80 jedes
erhaltene Signalsegment (xi und yi) mit einer Zeitmarke verbinden, die angibt,
wann durch den jeweiligen Block auf das Störsignalsegment xi zugegriffen
wurde, und wann des Antwortsignalsegment yi gemessen
wurde. Da die Zeitmarke angibt, oder aus dieser bestimmt werden
kann, wann jedes Signalsegment (xi und yi) lokal erhalten oder von den Feldvorrichtungen 50 und 52 generiert
wurde, ist es nicht erforderlich, kontinuierlich mit der Steuerungsroutine 50 zu
kommunizieren, so dass die durch die asynchrone Kommunikation bedingte
Zeitverzögerung
entfällt.
Durch die Eliminierung der kommunikationsbedingten Verzögerung kann
der Identifizierungsalgorithmus 80 die korrelierten Datensegmente,
die auf xi und yi basieren,
für eine
genauere Berechnung der Prozesscharakteristiken des Regelkreises
wie z.B. Grenzverstärkung,
Zeitkonstante, Antwortzeit etc. nutzen. Die berechneten Prozesscharakteristiken
können,
wenn erforderlich, anschließend
an die Selbstabstimmungsroutine 76 übermittelt werden, die beispielsweise
neue PID-Verstärkungen
für den
PID-Funktionsblock 66 festlegen kann. Die Selbstabstimmungsroutine 76 übermittelt dann
diese neuen Verstärkungswerte
in asynchroner Weise an den PID-Funktionsblock 62. Obwohl
sich diese beispielhaften Ausführungsformen
auf PID-Funktionsblöcke
beziehen, ist klar, dass das Steuerungselement jedes geeignete Steuerungselement
sein kann, beispielsweise ein PI-Funktionsblock, ein Fuzzy-Logik-Steuerungsfunktionsblock, ein
Funktionsblock für
ein neuronales Netzwerk etc.
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6 zeigt
ein schematisches Blockdiagramm einer alternativen Ausführungsform
miteinander verbundener Funktionsblöcke, die einen beispielhaften
Selbstabstimmungskreis bilden, wobei der Regelkreis vollständig in
einer einzelnen Feldvorrichtung 54 implementiert ist. In
dieser beispielhaften Ausführungsform
enthält
das DCN 2 die UI 4, die die Steuerungsanzeige 58 einschließlich der
Selbstabstimmungsroutine 76 abwickeln kann, und die kommunikativ
mit dem Steuerungsgerät 20 verbunden ist.
Das Steuerungsgerät
20 wiederum führt
die Steuerungsroutine 60 aus, die die Schattenfunktionsblöcke 68-70 beinhalten
kann, die die innerhalb des Prozesses angeordneten tatsächlichen
Funktionsblöcke 62-66 repräsentieren.
Die Selbstabstimmungsroutine 76 veranlasst die Steuerungsroutine 60 zur
Generierung eines Störsignals
u, das in asynchroner Weise an eine Feldvorrichtung 54 übermittelt
wird, und das als das resultierende Störsignal x übernommen wird.
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Die Feldvorrichtung 54 enthält die Trendblöcke 78 und 80,
den PID-Funktionsblock 62, den A0-Funktionsblock 64 und
den A1-Funktionsblock 66. In dieser Konfiguration werden
die Störsignalsegmente
xi (oder Steuerungsstörsignalsegmente ui') in der oben beschriebenen
und in 4 dargestellten Weise
vom ersten Trendblock 78 erhalten und können zur Steuerung des PID-Funktionsblockes 62 genutzt
werden. Der PID-Funktionsblock 62 ist wiederum kommunikativ
mit dem A0-Funktionsblock 62 verbunden, der ein Rückführungssignal
für den PID-Funktionsblock 62 bereitstellt,
um einen Regelkreis zu bilden. Der A1-Funktionsblock 66 in
der Feldvorrichtung 54, bei der es sich um einen Messwertumformer
oder um ein beliebiges anderes Gerät handeln kann, das fähig ist,
das Antwortsignal y zu messen, misst das Antwortsignal yi und stellt die gemessenen Daten in Form
von Antwortsignalsegmenten yi für den Trendblock 80 und
den PID-Funktionsblock 62 bereit.
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Der Trendblock 80 erhält die Antwortsignalsegmente
yi zur Katalogisierung und Speicherung und
enthält
eine vollständige
Signalaufzeichnung der Zeitpunkte der Generierung der Antwortsignalsegmente
yi durch den PID-Funktionsblock 62 in
Reaktion auf die Störsignalsegmente
xi. Da die Trendblöcke 78 und 80 in
die Feldvorrichtung 54 einbezogen sind, ist keine kommunikationsbedingte
Zeitverzögerung (ΔT) gegeben,
die durch die sonst notwendige asynchrone Kommunikation zwischen
zwei Geräten
verursacht wird. Die in den Trendblöcken 78 und 80 katalogisierten
und gespeicherten und, wie in 5 dargestellt,
an den Identifizierungsalgorithmus 82 übermittelten Daten resultieren
somit in einer exakten Beschreibung der Prozessparameter.
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Um daher allgemein Prozessparameter
mit der geforderten Genauigkeit zu berechnen, sammeln die Trendblöcke 78 und 80 die
gewünschten
Datensegmente xi (oder ui') und yi lokal
(d.h. ohne diese an das Steuerungsgerät 20 übermitteln
zu müssen),
wobei durch die Zuordnung von Zeitmarken zu den Daten die Nichtübereinstimmung
aufgrund der durch die asynchrone Kommunikation zwischen den Geräten bedingten
Zeitverzögerung
bzw. Nacheilung aufgehoben wird. Die Datensegmente xi und
yi (für
das vorliegende Beispiel x3 und y3) repräsentieren
das erhaltene Störsignalsegment
und das Antwortsignalsegment, die beide in den Trendblöcken 78 und 80 mit Zeitmarken
gekennzeichnet werden. Durch Berechnung der Zeitdifferenz zwischen
dem Eingang des Störsignalsegments
x3 und der Detektion eines Antwortsignalsegments
y3 kann ΔT
bestimmt und ignoriert oder kompensiert werden. Die resultierenden korrelierten
Werte für
x3 und y3 können von
der Selbstabstimmungsroutine 76 genutzt werden, um die Prozesscharakteristiken
mit größerer Genauigkeit
zu berechnen. Die erhaltenen Prozesscharakteristiken können in
beliebiger bekannter Weise genutzt werden, um neue Abstimmparameter,
beispielsweise neue Verstärkungen
für die
Steuerungselemente, z.B. den PID-Funktionsblock 62, zu
bestimmen. Diese Abstimmparameter können anschließend von
der Selbstabstimmungsroutine 76 über das Steu erungsgerät 20 an
den Funktionsblock der Steuerung (z.B. den PID-Funktionsblock 62) übermittelt
werden.
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Bei der Implementierung kann jedes
der hierin beschriebenen Elemente einschließlich der Funktionsblöcke etc.
in Form von Software implementiert werden, die auf einem beliebigen
rechnerlesbaren Speichermedium wie z.B. Magnetplatte, Laser- oder optische
Disk, oder auf einem anderen Speichermedium, in einem RAM oder einem
ROM eines Computers oder Prozessors etc. abgelegt wird. Ebenso kann die
Software an einen Nutzer, einen Betrieb, eine Bedienerworkstation,
ein Steuergerät,
einen Logiksolver oder an jede andere Rechnereinheit auf einer rechnerlesbaren
Disk oder einem anderen transportablen Speichermedium für Computer
oder über
einen Kommunikationskanal wie z.B. eine Telefonleitung, das Internet,
das World Wide Web, jedes andere lokale oder Fernnetz etc. übermittelt
werden (wobei unter Übermittlung
auch die Bereitstellung solcher Software auf einem transportablen
Speichermedium zu verstehen ist). Des Weiteren kann die Software
direkt ohne Modulation oder Verschlüsselung oder aber moduliert
und/oder verschlüsselt
mittels einer geeigneten Übertragungs-
und/oder Verschlüsselungstechnik
bereitgestellt werden, bevor sie über einen Kommunikationskanal übermittelt
wird.
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Während
die vorliegende Erfindung unter Bezugnahme auf spezifische Ausführungsformen
beschrieben worden ist, die die Erfindung nur verdeutlichen und
nicht einschränken
sollen, wird es für
den Fachmann offensichtlich sein, daß Änderungen, Hinzufügungen oder
Weglassungen an den offenbarten Ausführungsformen vorgenommen werden
können, ohne
vom Geist und Geltungsbereich der Erfindung abzuweichen.
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Fig. 1
- 4
- Benutzerschnittstelle
UI
- 12,
20
- Steuerungsgerät
- 26,
28, 30
- I/O
-
Fig. 2
- 4,
20
- wie
oben
- 50,
52
- Feldvorrichtung
- 58
- Steuerungsanzeige
- 60
- Steuerungsroutine
- 62
- PID-Funktionsblock
- 64
- A0-Funktionsblock
- 66
- A1-Funktionsblock
- 76
- Selbstabstimmungsroutine
- 78,
80
- Trendblock
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Fig. 2A
- 68
- A1-Funktionsblock
(Schattenblock)
- 70
- PID-Funktionsblock
(Schattenblock)
- 72
- A0-Funktionsblock
(Schattenblock)
-
Fig. 3A, 3B, 3C
-
- –
-
Fig. 4
- 62,
66, 78, 80
- wie
oben
-
Fig. 5
- 76,
78, 80
- wie
oben
- 82
- Identifizierungsalgorithmus
-
Fig. 6
- 4,
20
- wie
oben
- 54
- Feldvorrichtung
- 58,
60, 62, 64, 66, 76, 78, 80
- wie
oben