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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Anhängerzugvorrichtung für ein Fahrzeug gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1, sowie ein Fahrzeug nach Anspruch 9.
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Eine Anhängerzugvorrichtung der zuvor genannten Art ist hinreichend bekannt. Die
DE 22 10 847 A zeigt eine Anhängerzugvorrichtung, die im Wesentlichen eine Anhängerkupplung, sowie einen Anschlussflansch umfasst, der fahrzeugseitig befestigt werden kann und zur Halterung der Anhängerkupplung dient.
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Die
DE 198 49 061 C1 beschreibt eine Anordnung mit einem Unterlenker mit einer Strebe und einem Anschlussende. Das Anschlussende besteht aus einem Grundkörper und einer Abdeckung. Die Abdeckung ist mit dem Grundkörper verschweißt. Die
EP 0 430 665 B1 beschreibt eine Anhängerkupplung für ein Kraftfahrzeug, bei dem eine Kupplung auf einem Trägerelement montiert wird. Das Trägerelement ist mit beiden Enden jeweils an einer hinteren Stoßstange befestigt.
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Als nachteilig erweist sich jedoch die Verbindung zwischen dem Anschlussflansch und dem Kraftfahrzeug. Hierzu wird zumeist eine Vielzahl von Schrauben eingesetzt, die eine Schraubverbindung zwischen dem Anschlussflansch und dem Kraftfahrzeug herstellen. Hier kann es durch ein Setzungsverhalten oder das Austreiben von Wachszwischenlagen zwischen dem Anschlussflansch und der Anschlussfläche des Kraftfahrzeugs zu starken Drehmomentabfällen bei den Verschraubungen kommen. Ein derartiger Zustand ist höchst unerwünscht und kann ein Lösen der Anhängerzugvorrichtung zur Folge haben.
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Hier setzt die vorliegende Erfindung an und macht es sich zur Aufgabe eine Anhängerzugvorrichtung bereitzustellen, bei der eine sichere Verbindung zwischen der Anhängerkupplung und dem Kraftfahrzeug sichergestellt werden kann.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Anhängerzugvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Dadurch, dass der Anschlussflansch mit einem Aufstellelement ausgestattet ist, welches über ein Stellmittel aus einer parallelen in eine gegenüber dem Boden angewinkelten Lage überführbar ist, wird eine Anhängerzugvorrichtung bereitgestellt, die ohne eine Verschraubung des Anschlussflansches mit dem Fahrzeug auskommt. Vielmehr wird ein Aufstellelement verwendet, welches eine geeignete Vorrichtung innerhalb des Fahrzeuges hintergreifen und zumindest eine formschlüssige Verbindung zwischen dem Anschlussflansch und dem Fahrzeug herstellen kann. Da keine direkte Schraubverbindung hergestellt werden muss, ist das Aufstellelement unempfindlich gegen ein Setzungsverhalten und einem daraus resultierenden Drehmomentabfall. Auch wird die Montagezeit der Anhängerzugvorrichtung verkürzt, da die Zeit für das Anziehen der Schraubverbindungen eingespart wird.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass der Anschlussflansch zwei Seitenwände aufweist, die sich senkrecht von dem Boden erstrecken und zumindest abschnittsweise entlang des Bodens angeordnet sind. Durch diese Maßnahme wird die Biegesteifigkeit des Bodens erhöht und die Anhängerzugvorrichtung gewinnt an Stabilität.
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Vorteilhafterweise kann vorgesehen sein, dass der Anschlussflansch mit einem Anschlag ausgestattet ist. Zum einen kann der Anschlag den Einschubweg des Anschlussflansches begrenzen, zum anderen kann der Anschlag beispielsweise als Gegenlager für das Aufstellelement dienen um neben der formschlüssigen Verbindung eine kraftschlüssige Verbindung zwischen dem Anschlussflansch und dem Fahrzeug bzw. einem geeigneten Querrohr innerhalb des Fahrzeuges herzustellen.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann vorgesehen sein, dass es sich bei dem Aufstellelement um einen Flachstahl handelt, der einseitig mit dem Boden verbunden ist. Eine derartige Ausführung des Aufstellelements ist leicht herzustellen und lässt sich darüber hinaus leicht handhaben.
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Als vorteilhafte, da leicht herzustellende Verbindung zwischen dem Aufstellelement und dem Anschlussflansch bietet es sich an, dass das Aufstellelement mittels einer Schweißnaht mit dem Boden verbunden ist.
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Vorteilhafterweise kann weiterhin vorgesehen sein, dass es sich bei dem Stellelement um eine Schraube handelt, die über ein im Boden vorgesehenes Gewinde einschraubbar ist und mit welcher der Anstellwinkel des Aufstellelements eingestellt werden kann. Über eine derartig angeordnete Schraube kann die Hebelwirkung des Aufstellelements ausgenutzt werden, um eine formschlüssige und kraftschlüssige Verbindung mit dem Fahrzeug bzw. mit einem geeigneten Querrohr innerhalb des Fahrzeugs herzustellen.
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Vorteilhafterweise handelt es sich bei dem Material des Aufstellelements zumindest abschnittsweise um ein elastisches Material. Durch diese Maßnahme kann sichergestellt werden, dass eine kraftschlüssige Verbindung zwischen dem Aufstellelement und einem Querträger innerhalb des Fahrzeugs aufrecht erhalten bleibt, unabhängig von einem Setzungsverhalten bzw. einem Auspressen von Wachszwischenlagen. Darüber hinaus kann ein gewisser selbständiger Nachstellungseffekt gewährleistet werden.
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Auch kann vorteilhafterweise vorgesehen sein, dass es sich bei dem Material des Aufstellelements zumindest abschnittsweise um ein plastisch verformbares Material handelt. Hierdurch wird die formschlüssige Verbindung zwischen dem Aufstellelement und dem Querrohr innerhalb des Fahrzeuges in vorteilhafter Weise unterstützt, indem sich das Aufstellelement durch den von der Schraube erzeugten Anpressdruck zumindest abschnittsweise der Form des Querrohrs annähern kann.
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Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Kraftfahrzeug bereitzustellen, welches über eine Anhängerzugvorrichtung verfügt, mit der eine sichere Verbindung zwischen der Anhängerzugvorrichtung und dem Kraftfahrzeug hergestellt werden kann. Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Fahrzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 9 gelöst. Dadurch, dass das Fahrzeug mit einer Aufnahme für eine Anhängerzugvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8 ausgestattet ist, wobei die Aufnahme eine Anschlussfläche umfasst, wobei ein Querrohr vorgesehen ist, welches oberhalb der Anschlussfläche angeordnet ist, so dass es von dem Aufstellelement hintergriffen werden kann, wird eine optimale Verbindung zwischen der Anhängerzugvorrichtung und den Fahrzeug bereitgestellt, die ohne eine direkte Verschraubung auskommt und darüber hinaus unempfindlich gegenüber Fertigungstoleranzen und einem Setzungsverhalten bzw. einem Auspressen von Wachszwischenlagerungen ist.
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Hierzu kann weiterhin vorteilhafterweise vorgesehen sein, dass das Querrohr in einer Position in welcher der Anschlag an dem Querrohr anliegt, zwischen der Schraube bzw. dem Gewinde und der Verbindung des Aufstellelements mit dem Boden angeordnet ist. Durch diese Maßnahme kann die Elastizität bzw. Plastizität des Aufstellelements ausgenutzt werden um den Formschluss durch die Verformung bzw. den Kraftschluss durch ein elastisches Nachfedern des Materials zu verbessern.
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Weitere Vorteile der vorliegenden Erfindung werden deutlich anhand der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die beiliegenden Abbildungen. Darin zeigen
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1 eine seitliche Schnittansicht auf eine erfindungsgemäße Anhängerzugvorrichtung;
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2 eine Ausschnittvergrößerung einer Anhängerzugvorrichtung gemäß 1;
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3 eine perspektivische Drahtmodellansicht auf eine erfindungsgemäße Anhängerzugvorrichtung.
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Zunächst wird auf 1 bezug genommen.
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Eine erfindungsgemäße Anhängerzugvorrichtung 1 umfasst im Wesentlichen eine Anhängerkupplung 2, die über einen Anschlussflansch 3 an einem Kraftfahrzeug befestigbar ist.
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Zur Aufnahme des Anschlussflansches 3 innerhalb des Kraftfahrzeugs ist eine Aufnahme 10 vorgesehen, die im Wesentlichen aus einer Anschlussfläche 11 und einem oberhalb der Anschlussfläche 11 angeordneten Querrohr 9 besteht, wobei die Aufnahme 10 zumindest abschnittsweise mit der Form des Anschlussflansches 3 korrespondiert. Bei dem Querrohr 9 kann es sich beispielsweise um das eingeschweißte Rohr der Blattfedernaufnahme des Kraftfahrzeugs handeln.
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Der Anschlussflansch 3 umfasst einen rechteckigen, länglichen Boden 12, zwei senkrecht zu dem Boden 12 verlaufende Seitenwände 13, einen Anschlag 4 und ein Aufstellelement 5, wobei das Aufstellelement 5 aus einem länglichen Flachstahl besteht, in einer Ausgangsposition näherungsweise parallel zum Boden 12 des Anschlussflansches 3 verläuft und einseitig über eine Schweißverbindung 6 mit dem Boden 12 verbunden ist. Des Weiteren ist ein Gewinde 7 mit einer Schraube 8 im Boden 12 vorgesehen, wobei die Schraube 8 unterhalb des Aufstellelements 5 angeordnet ist und dazu geeignet ist, das Aufstellelement 5 aus seiner Ausgangslage in eine gegenüber dem Boden 12 angewinkelte Position zu bewegen. Vorteilhafterweise ist die Schraube 8 bzw. das Gewinde 7 in einer Position auf dem Boden 12 angeordnet, die eine geeignete Hebelwirkung des Aufstellelements 5 zulässt. Insbesondere wird dann eine vorteilhafte Hebelwirkung erzielt, wenn die Schraube 8 auf der von der Schweißverbindung 6 abgewandten Seite des Aufstellelements 5 angeordnet ist.
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Zur Befestigung der Anhängerkupplung 2 wird der Anschlussflansch 3 in die Aufnahme 10 eingeschoben, bis der Anschlag 4 an dem Querrohr 9 anliegt. In dieser Position ist das Aufstellelement 5 zwischen Boden 12 und Querrohr 9 angeordnet und ragt zumindest abschnittsweise aus dem Bereich des Querrohres 9 hervor. Durch Eindrehen der Schraube 8 wird das Aufstellelement 5 zunächst angehoben, so dass das Aufstellelement 5 und der Boden 12 eine Rampe bilden, die bereits nach wenigen Umdrehungen der Schraube 8 höher ist als der Abstand zwischen dem Querrohr 9 und der Anschlussfläche 11, so dass der Flansch 3 bzw. die Anhängerkupplung 2 bereits per Formschluss in der Aufnahme 10 gehalten wird. Die Kräfte der Anhängerkupplung 2 werden dann in den stabilen Längsträger über das eingeschweißte Querrohr 9 der Blattfedernaufnahme eingeleitet. Eine derartige Aufnahme wird zum Zeitpunkt der Krafteinleitung, beispielsweise eine Vollbremsung mit maximaler Anhängelast, kaum andere Kräfte aufnehmen, da sie durch den Hebelarm der Kupplung leicht angehoben wird.
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Durch weiteres Eindrehen der Schraube 8 kann neben der formschlüssigen Verbindung zusätzlich eine kraftschlüssige Verbindung erzeugt werden, indem die Hebelwirkung des Aufstellelements 5 ausgenutzt und das Aufstellelement 5 zumindest abschnittsweise gegen das Querrohr 9 gedrückt wird, während das Querrohr 9 auf der anderen Seite an dem Anschlag 4 anliegt. Wird die Schraube 8 über diesen Punkt hinaus angezogen, so kann eine elastische Verformung des Aufstellelements 5 erreicht werden. Dadurch, dass das Querrohr 9 in dieser Position zwischen der Schweißverbindung 6 und der Schraube 8 angeordnet ist, schmiegt sich das Aufstellelement 5 durch die plastische Verformung an die Kontur des Querrohres 9 an, wodurch der Formschluss weiter begünstigt wird. Darüber hinaus wird durch die elastischen Eigenschaften des gewählten Materials ein gewisser Nachstellungseffekt erzielt, d. h. auch wenn der Flansch 3 verrutschen sollte oder sich der Boden 12 gegenüber der Anschlussfläche 11 setzen sollte, beispielsweise durch Ausdrücken von Wachszwischeneinlagen, so kann das Aufstellelement 5 nachfedern und stets einen ausreichenden Kraftschluss sicherstellen. Selbstverständlich muss hierzu ein Material ausgewählt werden, welches sowohl eine elastische als auch eine plastische Verformung vereint oder abschnittsweise zur Verfügung stellt. Ein Material, welches derartige Eigenschaften aufweist ist beispielweise Stahl in der Güte St-52.
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Auch kann die Anhängerzugvorrichtung 1 unproblematisch aus der Aufnahme 10 gezogen werden, sobald die Schraube 8 gelöst wird und das ggf. verformte Aufstellelement 5 an den Boden 12 zurückgedrückt wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Anhängerzugvorrichtung
- 2
- Anhängerkupplung
- 3
- Anschlussflansch
- 4
- Anschlag
- 5
- Aufstellelement
- 6
- Schweißnaht
- 7
- Gewinde
- 8
- Schraube
- 9
- Querrohr
- 10
- Aufnahme
- 11
- Anschlussfläche
- 12
- Boden
- 13
- Seitenwand