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Die
Erfindung geht von einem Wischarm nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1 aus.
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Bekannte
Scheibenwischer besitzen einen wischarm, der aus einem Befestigungsteil
und einem damit über
ein Abklappgelenk gelenkig verbundenen Gelenkteil aufgebaut ist.
Das freie Ende des Befestigungsteils sitzt drehfest auf einer Antriebswelle,
während
das freie Ende des Gelenkteils gegebenenfalls über eine Wischstange und Anschlusselemente
an ein Wischblatt angelenkt ist. Dies kann nach dem Overlockprinzip
oder nach dem Sidelockprinzip geschehen. Das Wischblatt umfasst
eine Wischleiste und einen Wischleistenträger. Dieser besitzt in der Regel
ein Tragbügelsystem
mit einem Hauptbügel und
gegebenenfalls mit untergeordneten Bügeln, die die Wischleiste halten.
Die übergeordneten
Bügel sind
mit den untergeordneten Bügeln
gelenkig verbunden, sodass sich die Wischleiste während der Schwenkbewegung
einer Wölbung
der Fahrzeugscheibe anpassen kann. Solche Scheibenwischer sind z.B.
aus der
DE 37 44 237
A1 bekannt.
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Ferner
ist aus der
DE 199
24 662 A1 ein Scheibenwischer mit einem gelenkfreien Wischblatt bekannt,
das über
ein so genanntes „Sidelock-System" mit einem Wischarm
gelenkig verbunden ist. Dabei wird der Wischleistenträger durch
ein federelastisches Tragelement gebildet, dessen Krümmung stärker ist
als die der zugeordneten Fahrzeugscheibe, sodass die Wischleiste
unter der Kraft des Wischarms mit einem geeigneten Anpressdruck
an der Fahrzeugscheibe anliegt.
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Derzeitige
Ausführungen
von Befestigungsteilen und Gelenkteilen aus Blech, Aluminiumdruckguss
oder Zinkgussdruckguss benötigen
für die
Lagerung des Gelenkbolzens des Abklappgelenks jeweils eine durchgehende
oder zwei halbe Lagerbuchsen. Bei Teilen aus Aluminiumdruckguss
bzw. Zinkdruckguss ist dies notwendig, weil diese Werkstoffe als
Lagerwerkstoffe ungeeignet sind. Bei Teilen aus Blech besteht die
Lagerlänge
ohne Lagerbuchsen nur aus der jeweiligen Blechdicke und ist damit deutlich
zu gering, insbesondere für
sehr lange Wischhebel.
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Vorteile der
Erfindung
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Nach
der Erfindung ist der Gelenkbolzen unmittelbar in den Seitenwänden gelagert,
wobei zumindest die Lagersitze an dem schwenkbar gelagerten Teil
durch tiefgezogene Kragen verlängert
sind. Durch die tiefgezogenen Kragen kann die Länge der Lagersitze auf mehr
als die doppelte Blechstärke
vergrößert werden,
wodurch sich eine deutlich vergrößerte Lagerfläche ergibt.
Dies ist insbesondere für die
Lagerflächen
von Bedeutung, zwischen denen eine relative Schwenkbewegung stattfindet
und bei denen Gefahr besteht, dass sie durch eine hohe spezifische
Lagerbelastung vorzeitig verschleißen. Grundsätz lich ist es gleichgültig, ob
der Gelenkbolzen drehfest im Gelenkteil oder im Befestigungsteil angeordnet
ist.
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Die
tiefgezogenen Kragen können
mit ihrer freien Stirnfläche
zum anderen Bauteil weisen und somit eine definierte Anlauffläche in axialer
Richtung bilden. Dadurch können
die axialen Toleranzen des Abklappgelenks gering gehalten und die
Führung des
Wischblatts verbessert werden. Gemäß einer weiteren Ausgestaltung
der Erfindung weist sowohl das Befestigungsteil als auch das Gelenkteil
tiefgezogene Kragen auf. Der verlängerte Lagersitz am drehfest
gelagerten Teil bewirkt eine sichere Pressverbindung zwischen dem
Gelenkbolzen und dem jeweiligen Teil, sodass vermieden wird, dass
sich diese Verbindung während
der Lebensdauer des Wischarms löst.
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Die
Kragen des Gelenkteils und des Befestigungsteils, die dem gleichen
Ende des Gelenkbolzens zugeordnet sind, können einander gegenüberliegend
angeordnet sein oder in die gleiche Richtung weisen. Dabei ist es
vorteilhaft, dass der Kragen am äußeren Teil
nach innen weist, damit an der Außenseite eine möglichst
glatte Fläche
erzielt wird. Der Kragen am inneren Teil kann auch in den Freiraum des
Profils hineinragen, um dadurch die zur Verfügung stehende Länge des
Gelenkbolzens optimal zu nutzen.
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Zeichnung
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Weitere
Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele
der Erfindung dargestellt. Die Zeichnung, die Beschreibung und die
Ansprüche
enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination.
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Der
Fachmann wird die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten
und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammenfassen.
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Es
zeigen:
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1 eine
schematische Draufsicht auf einen Wischarm mit einem Wischblatt,
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2 einen
Längsschnitt
durch ein Abklappgelenk des Wischarms nach dem Stand der Technik,
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3 einen
Längsschnitt
durch ein Abklappgelenk des erfindungsgemäßen Wischarms,
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4 eine
Variante zur 3 und
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5 eine
weitere Variante zur 3.
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Beschreibung
der Ausführungsbeispiele
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Ein
Wischarm 10 nach 1 besitzt ein Befestigungsteil 12,
das drehfest auf einer Antriebswelle 16 sitzt und ein Gelenkteil 14,
das gelenkig über ein
Abklappgelenk 18 mit dem Befestigungsteil 12 verbunden
ist. An dem freien Ende des Befestigungsteils 14 ist eine
Wischstange 24 angebracht, die mit ihrem hakenförmigen Ende 26 gelenkig
ein Wischblatt 28 hält.
Das Wischblatt 28 kann beliebiger Bauart sein. Es kann
ein Tragbügelsystem
oder ein Tragelement umfassen und nach dem Sidelock- oder Overlock-Prinzip
mit dem wischarm 10 verbunden sein. Auch kann die Wischstange 24 unmittelbar
an dem Gelenkteil 14 einstückig angeformt sein.
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Das
Befestigungsteil 12 und das Gelenkteil 14 sind
aus Blech geformt und besitzen zumindest im Bereich des Abklappgelenks 18 ein
zu einer nicht dargestellten Fahrzeugscheibe hin offenes, u-förmiges Profil,
wobei sich die Seitenwände 30, 32 des
Befestigungsteils 12 mit den Seitenwänden 34, 36 des Gelenkteils 14 überlappen.
Hierbei umfassen die Seitenwände 34, 36 des
Gelenkteils 14 die Seitenwände 30, 32 des
Befestigungsteils 12 von außen, jedoch ist auch eine umgekehrte
Anordnung möglich.
In den überlappenden
Bereichen besitzen die Seitenwände 30, 32, 34, 36 Durchgangsöffnungen
für einen
Lagerbolzen 22, der in dem Gelenkteil 14 drehfest
und in dem Befestigungsteil 12 schwenkbar gelagert ist.
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Bei
der Ausführung
nach dem Stand der Technik (2) besitzt
das Befestigungsteil 12 eine Gelenkbuchse 40,
die mit umgebördelten
Rändern an
ihren Stirnseiten am Befestigungsteil 12 befestigt ist.
In der Gelenkbuchse 40 ist der Gelenkbolzen 22 schwenkbar
gelagert, während
er an seinen Enden mit den Seitenwänden 34, 36 des
Gelenkteils 14 drehfest verbunden ist. Hierzu dient an
einem Ende ein im Durchmesser abgesetzter Nietzapfen 42,
der mit der Seitenwand 36 vernietet ist und nach außen hin
einen Nietkopf 44 bildet. Das andere Ende des Gelenkbolzens 22 kann
in der Seitenwand 34 des Gelenkteils 14 eingepresst
sein, wobei der Gelenkbolzen 22 axial durch einen weiteren
Nietkopf 44 oder Anschlag gesichert ist.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Wischarm 10 nach
den 3, 4 und 5 entfällt die
Gelenkbuchse 40, und das Befestigungsteil 12 sowie
das Gelenkteil 14 sind unmittelbar auf dem Gelenkbolzen 22 gelagert.
Bei der Ausführung
nach 3 ist der Lagersitz des Befestigungsteils 12,
in dem der Lagerbolzen 22 schwenkbar gelagert ist, nach
außen
hin durch Kragen 46, 48 verlängert. Die Stirnflächen der Kragen 46, 48 bilden gleichzeitig
Anlaufflächen
für die
Seitenwände 34, 36 des
Gelenkteils 14.
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Bei
der Ausführung
nach 4 ist ein Gelenkbolzen 50 in das Befestigungsteil 12 eingepresst und
in dem Gelenkteil 14 schwenkbar gelagert. Axial ist der
Gelenkbolzen 50 durch stirnseitig angeordnete Nietköpfe 44 gesichert,
die Anlaufflächen
für die Seitenwände 34, 36 des
Gelenkteils 14 besitzen. Bei dieser Ausführung ist
der Lagersitz 38 des Gelenkteils 14 durch nach
innen weisende Kragen 52, 54 verlängert. Diese
bilden mit ihren Stirnflächen
Anlaufflächen
gegenüber
dem Befestigungsteil 12.
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Bei
der Ausführung
nach 5 sind sowohl die Lagersitze 20 des Befestigungsteils 12 als
auch der Lagersitz 38 des Gelenkteils 14 durch
Kragen 46, 48 bzw. 52, 54 verlängert. Hierbei
ist es gleichgültig, ob
das Befestigungsteil 12 oder das Gelenkteil 14 schwenkbar
auf dem Gelenkbolzen 50 gelagert ist. Ferner können die
Kragen 46, 48 einerseits und die Kragen 52, 54 andererseits
einander zugewandt sein oder gemeinsam nach außen oder innen weisen. Um den
Freiraum zwischen den Seitenwänden 30, 32 des
Befestigungsteils zu nutzen, ist es vorteilhaft, wenn die Kragen 46, 48 des
Befestigungsteils 12 nach innen weisen.