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Die
Erfindung betrifft ein Innenverkleidungsteil für ein Fahrzeug, insbesondere
für ein
Kraftfahrzeug, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Hinter
einem aus der
EP 0
963 886 A2 bekannten, gattungsgemäßen Innenverkleidungsteil für ein Kraftfahrzeug
ist im montierten Zustand des Innenverkleidungsteiles wenigstens
ein Airbag angeordnet, der bei einer Aktivierung desselben durch eine
im Innenverkleidungsteil ausgebildete oder ausbildbare Airbagdurchtrittöffnung hindurch
in Richtung eines Fahrzeuginnenraumes aufblasbar ist. Zur Freigabe
der Airbagdurchtrittöffnung
ist wenigstens ein am Innenverkleidungsteil ausbildbarer oder ausgebildeter
Airbagdeckel abhebbar.
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Konkret
ist bei dieser Ausführung
des Innenverkleidungsteils an einem Gehäuse des Airbags ein Schutzlappen
befestigt, der im Bereich des Gehäuseausgangs fest an diesem
angebracht ist. Bei einer Aktivierung des Airbags wird der Schutzlappen
durch die Airbagdurchtrittöffnung
des Innenverkleidungsteils hindurch nach außen geklappt, wodurch der Randbereich
der Airbagdurchtrittöffnung
des Innenverkleidungsteils durch den Schutzlappen als Zwischenlage
zum austretenden Airbag abgedeckt ist. Dadurch kann ein möglicher
Partikelflug von sich aus dem Innenverkleidungsteil bei der Ausbildung
der Airbagdurchtrittöffnung
sich lösenden
Partikeln verhindert werden.
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Des
weiteren ist aus der
EP
0 949 124 A2 ein Airbagdeckel bekannt, der eine Airbagdurchtrittöffnung eines
Innenverkleidungsteils bei nicht aktivierten zugeordneten Airbag
abdeckt. Bei einer Aktivierung des Airbags gibt der Airbagdeckel
die Airbagdurchtrittöffnung
frei, wobei zwischen dem Airbagdeckel und dem angrenzenden Innenverkleidungsteil ununterbrochene
Sollbruchlinien ausgebildet sind, so dass die Gefahr von lose umherfliegenden
Partikeln bei der Freigabe der Airbagdurchtrittöffnung und der damit verbundenen
Verlagerung des Airbagdeckels vermieden ist. Um eine geforderte
Stabilität
des Innenverkleidungsteils insbesondere im Übergangsbereich zwischen Airbagdeckel
und Innenverkleidungsteil zu erhalten, sind die Sollbruchlinien
durch punktuelle Verbindungen gestützt.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, ein Innenverkleidungsteil für ein Fahrzeug,
insbesondere für
ein Kraftfahrzeug, zu schaffen, bei dem bei einer Freigabe einer
im Innenverkleidungsteil ausbildbaren oder ausgebildeten Airbagdurchtrittöffnung ein
möglicher Partikelflug
von sich vom Innenverkleidungsteil lösenden Partikeln vermieden
werden kann.
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Diese
Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Gemäß Anspruch
1 ist das Innenverkleidungsteil wenigstens im Deckelbereich mehrschichtig
aus einer wenigstens einschichtigen Trägerschicht und wenigstens einer
Haftschicht aufgebaut. Dabei sind die sich während des Deckel-Abhebevorgangs
von dem Innenverkleidungsteil ablösenden und/oder absplitternden
Bestandteile der Trägerschicht
an der mit dem Innenverkleidungsteil unmittelbar oder mittelbar
verbundenen Haftschicht mittels einer Haftverbindung rückhaltbar.
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Vorteilhaft
bei diesem Innenverkleidungsteil ist, dass durch die Haftschicht,
die mit der Trägerschicht
unmittelbar oder mittelbar verbunden ist, ein Wegfliegen von sich
aus der Trägerschicht
ablösenden
und/oder absplitternden Bestandteilen auf einfache Weise verhindert
ist. Bei einer Aktivierung des Airbags könnten sich insbesondere bei
der Trennung der Verbindung zwischen dem Airbagdeckel und dem angrenzenden
Innenverkleidungsteil Bestandteile der Trägerschicht lösen, die
aber mittels einer Haftverbindung an der Haftschicht rückgehalten
werden. Zudem könnte
während
des Deckel-Abhebevorgangs ein Brechen des Airbagdeckels selbst stattfinden,
wobei auch die sich hier möglicherweise
lösenden
Bestandteile des Airbagdeckels durch die Haftschicht mittels einer
Haftverbindung rückgehalten werden
können.
Dadurch ist die Gefahr einer möglichen
Verletzung durch unkontrolliert umherfliegende Bestandteile der
Trägerschicht
bzw. des Airbagdeckels während
des Deckel-Abhebevorgangs von dem Innenverkleidungsteil zur Freigabe
der Airbagdurchtrittöffnung
gebannt. Der erfindungsgemäße mehrschichtige
Aufbau des Innenverkleidungsteil wenigstens im Deckelbereich, nämlich wenigstens mit
einer einschichtigen Trägerschicht
und wenigstens einer Haftschicht, ist mit dem Aufbau eines Verbundglases
vergleichbar. Ebenso wie beim Verbundglas ist durch die Haftschicht
ein Reißen
bzw. Brechen der Trägerschicht
bzw. des Airbagdeckels möglich,
aber ein Wegfliegen von Bestandteilen der Trägerschicht bzw. des Airbagdeckels
ist durch die Haftschicht vorteilhaft funktionssicher verhindert.
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In
einer konkreten Ausführungsform
kann die Trägerschicht
wenigstens bereichsweise eine Sichtseite des Innenverkleidungsteiles
bilden. Die Haftschicht ist dabei an einer der Sichtseite gegenüberliegenden
Rückseite
der Trägerschicht
angeordnet. Dadurch ist die Haftschicht an der für den Fahrzeuginsassen nicht
sichtbaren Seite des Innenverkleidungsteiles im montierten Zustand
desselben angeordnet, so dass durch die Haftschicht keine optische Beeinträchtigung
des Innenverkleidungsteiles erfolgt. Die die Sichtseite bildende
Trägerschicht
kann dabei in üblicher
Weise bezüglich
der Habtik bzw. der optischen Oberflächenbeschaffenheit ausgeführt werden.
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In
einer weiteren Ausgestaltung kann die Haftschicht durch Aufsprühen und/oder
durch Gießen
und/oder durch Spritzgießen
und/oder durch Kleben am Innenverkleidungsteil, vorzugsweise an der
Trägerschicht
des Innenverkleidungsteils, anbringbar sein. Dadurch sind einfache
Anbringungsmöglichkeiten
für die
Haftschicht vorgeschlagen, die beispielsweise in Abhängigkeit
von den weiteren Herstellungsschritten des Innenverkleidungsteiles gewählt werden
können.
Wird die Haftschicht aufgeklebt, so kann dies beispielsweise durch
ein einfaches Anbringen einer entsprechenden Klebefolie erfolgen.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform kann
die Haftschicht formschlüssig
mit der Trägerschicht
verbunden sein. Dabei ist an der Seite der Trägerschicht, an der die Haftschicht
anbringbar ist, eine Mehrzahl hinterschnittiger Noppen oder andere Halteelemente
vorgesehen. Dadurch ist eine funktionssichere Verbindung zwischen
der Haftschicht und der Trägerschicht
gewährleistet,
so dass sich eventuell ablösende
und/oder absplitternde Bestandteile der Trägerschicht während des
Deckel-Abhebevorgangs
mittels einer Haftverbindung rückgehalten sind.
Die hinterschnittigen Noppen können
dabei als sog. „Mini-Pins" ausgeführt sein.
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Gemäß einer
Weiterbildung kann die Haftschicht aus einem dauerelastischen Material
hergestellt sein. Dadurch ist auch bei einer langen Betriebszeit,
die bei einem Innenverkleidungsteil regelmäßig über mehrere Jahre hinweg verläuft, aufgrund des
dauerelastischen Materials der Haftschicht ein funktionssicheres
Rückhalten
mittels einer Haftverbindung von sich während des Deckel-Abhebevorgangs
vom Innenverkleidungsteil ablösenden und/oder
absplitternden Bestandteilen der Trägerschicht gewährleistet.
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In
einer weiteren Ausführungsform
kann das Innenverkleidungsteil aus einem Kunststoffmaterial hergestellt
sein. Innenverkleidungsteile sind regelmäßig aus einem Kunststoffmaterial
hergestellt, wobei insbesondere bei relativ niedrigen Umgebungstemperaturen
die Sprödigkeit
des verwendeten Kunststoffmaterials steigen kann. Dadurch ist die
Gefahr von sich ablösenden
und/oder absplitternden Bestandteilen der Trägerschicht des Innenverkleidungsteils
während
des Deckel-Abhebevorgangs erhöht,
wobei aufgrund der Haftschicht diese sich lösenden und/oder absplitternden
Bestandteile der Trägerschicht
funktionssicher rückgehalten
werden.
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Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung kann die im Innenverkleidungsteil ausbildbare
Airbagdurchtrittöffnung
im nicht aktivierten Zustand des Airbags durch den wenigstens einen
Airbagdeckel verschlossen sein. Die Haftschicht ist dabei im Bereich des
Airbagdeckels angeordnet. Bricht der Airbagdeckel während des
Deckel-Abhebevorgangs,
so ist durch die im Bereich des Airbagdeckels angeordnete Haftschicht
sichergestellt, dass etwaige sich während des Brechens des Airbagdeckels
lösende
Bestandteile des Airbagdeckels mittels einer Haftverbindung zurückgehalten
werden. Grundsätzlich
kann die Haftschicht auch über
dem Bereich des Airbagdeckels hinaus am Innenverkleidungsteil angeordnet sein.
Grundsätzlich
besteht auch die Möglichkeit,
die Haftschicht vollständig
auf der gesamten Fläche
des Innenverkleidungsteiles anzubringen, wenn dies beispielsweise
eine Vereinfachung der Herstellung des Innenverkleidungsteiles bewirkt.
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In
einer bevorzugten konkreten Ausführungsform
kann das Innenverkleidungsteil durch eine Instrumententafel und
der Airbag durch einen Beifahrerairbag gebildet sein. Mit der Instrumententafel
ist ein üblicher
Weise eingesetztes Innenverkleidungsteil eines Kraftfahrzeuges vorgeschlagen,
hinter der regelmäßig ein
Beifahrerairbag angeordnet ist. Grundsätzlich kann das Innenverkleidungsteil
beispielsweise auch durch eine Säulenverkleidung
gebildet sein, hinter der entsprechend ein Seitenairbag angeordnet
sein kann.
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Anhand
einer Zeichnung wird ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung näher
erläutert.
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Es
zeigen:
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1 eine
schematische Schnittdarstellung durch ein Innenverkleidungsteil
im Bereich einer Airbagdurchtrittöffnung bei nicht aktiviertem
Airbag,
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2 eine
schematische Schnittdarstellung durch das Innenverkleidungsteil
von 1 bei aktiviertem Airbag, und
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3 eine
schematische Schnittdarstellung durch ein Innenverkleidungsteil
in einer zweiten Ausführungsform.
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In 1 ist
schematisch eine Schnittdarstellung durch ein Innenverkleidungsteil 1 dargestellt.
Im montierten Zustand des Innenverkleidungsteiles 1 ist hinter
diesem ein Airbag 2 angeordnet, der bei einer Aktivierung
durch eine im Innenverkleidungsteil 1 ausgebildete Airbagdurchtrittöffnung 3 hindurch
in Richtung eines Fahrzeuginnenraumes 4 aufgeblasen wird.
Die Airbagdurchtrittöffnung 3 ist
im nicht aktivierten Zustand des Airbags 2 mit einem Airbagdeckel 5 verschlossen.
Bei einer Aktivierung des Airbags 2 wird der Airbagdeckel 5 zur
Freigabe der Airbagdurchtrittöftnung 3 vom
Innenverkleidungsteil 1 durch einen Deckel-Abhebevorgang
abgehoben.
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Das
Innenverkleidungsteil 1 ist mehrschichtig aufgebaut, und
umfasst im Deckelbereich des Airbagdeckels 5 und im daran
angrenzenden Bereich des Innenverkleidungsteiles 1 eine
Trägerschicht 6 und
eine Haftschicht 7. Zudem ist an den Deckelbereich angrenzend
eine Stabilisierungsschicht 8 vorgesehen.
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In 2 ist
schematisch eine Schnittdarstellung durch das Innenverkleidungsteil 1 dargestellt, wobei
der Airbag 2 aktiviert ist. Durch den sich entfaltenden
Airbag 2, der sich in Richtung Fahrzeuginnenraum 4 aufbläst (Pfeil 9),
wird der Airbagdeckel 5 zur Freigabe der Airbagdurchtrittöffnung 3 abgehoben (Pfeil 10).
Bei der Trennung des Airbagdeckels 5 vom angrenzenden Innenverkleidungsteil 1 können sich möglicherweise
Bestandteile der Trägerschicht 6 ablösen und/oder
absplittern, wobei diese Bestandteile der Trägerschicht 6 mittels
einer Haftverbindung durch die Haftschicht 7 zurückgehalten
werden und somit nicht frei im Fahrzeuginnenraum 4 umherfliegen.
Wie in 2 dargestellt kann auch während des Deckel-Abhebevorgangs
der Airbagdeckel 5 brechen, wobei auch sich bei diesem
Brechvorgang möglicherweise
lösende
Bestandteile des Airbagdeckels 5 durch die Haftschicht 7 mittels
der Haftverbindung zurückgehalten
werden.
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In 3 ist
schematisch eine Schnittdarstellung durch eine zweite Ausführungsform
eines Innenverkleidungsteiles 1' dargestellt. Auch hier ist das
Innenverkleidungsteil 1' mehrschichtig
aus wenigstens einer Trägerschicht 6' und wenigstens
einer Haftschicht 7' aufgebaut.
Für eine
formschlüssige
Verbindung zwischen der Trägerschicht 6' und der Haftschicht 7' sind an der
Trägerschicht 6' hinterschnittige
Noppen 11 ausgebildet, so dass dadurch eine funktionssichere
Verbindung zwischen der Haftschicht 7' und der Trägerschicht 6' erhalten wird.
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Insgesamt
ist die erfindungsgemäße Idee
mit einer unmittelbar oder mittelbar an der Trägerschicht 6 oder 6' angeordneten
Haftschicht 7 oder 7' sich möglicherweise ablösende und/oder
absplitternde Bestandteile der Trägerschicht 6 oder 6' mittels einer Haftverbindung
rückzuhalten,
unabhängig
vom insgesamten Aufbau des Innenverkleidungsteiles 1 oder 1'. Mittels der
Haftschicht 7 oder 7' können zwar im Innenverkleidungsteil 1 oder 1' bzw. im Airbagdeckel 5 möglicherweise
Risse entstehen, wobei derartige Risse kein Sicherheitsrisiko darstellen.
Unkontrolliert umherfliegende Bestandteile bzw. Partikel, die sich während des
Deckel-Abhebevorgangs von der Trägerschicht 6 oder 6' bzw. vom Airbagdeckel 5 gelöst haben
und/oder abgesplittert sind, werden durch die erfindungsgemäße Haftschicht 7 oder 7' funktionssicher
rückgehalten.
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- 1/1'
- Innenverkleidungsteil
- 2
- Airbag
- 3
- Airbagdurchtrittöffnung
- 4
- Fahrzeuginnenraum
- 5
- Airbagdeckel
- 6/6'
- Trägerschicht
- 7/7'
- Haftschicht
- 8
- Stabilisierungsschicht
- 9
- Pfeil
- 10
- Pfeil
- 11
- Noppen