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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Trockenpulvern
eines oder mehrerer Carotinolde, bevorzugt von Xanthophyll-haltigen
Trockenpulvern, insbesondere von Xanthophyllen, ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus Astaxanthin, Canthaxanthin, Lutein, Zeaxanthin,
Citranaxanthin und β-Apo-8'-Carotinsäureethylester.
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Die
Stoffklasse der Carotinolde klassifiziert man in zwei Hauptgruppen,
die Carotine und die Xanthophylle. Im Unterschied zu den Carotinen,
bei denen es sich um reine Polyen-Kohlenwasserstoffe handelt, wie beispielsweise β-Carotin
oder Lycopin, kommen in den Xanthophyllen noch Sauerstoff-Funktionen
wie Hydroxy-, Epoxy- und/oder Carbonylgruppen vor. Typische Vertreter
dieser Gruppe sind u.a. Astaxanthin, Canthaxanthin, Lutein und Zeaxanthin.
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Zu
den Sauerstoff-haltigen Carotinolden zählen auch Citranaxanthin und β-Apo-8'-Carotinsäureethylester.
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Sauerstoff-haltige
Carotinolde sind in der Natur weit verbreitet und kommen u.a. im
Mais (Zeaxanthin), in grünen
Bohnen (Lutein), in Paprika (Capsanthin), in Eidottern (Lutein)
sowie in Krebsen und Lachsen (Astaxanthin) vor, wobei sie diesen
Nahrungsmitteln ihre charakteristische Färbung verleihen.
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Diese
sowohl synthetisch zugänglichen
als auch aus natürlichen
Quellen isolierbaren Polyene stellen für die Lebens- und Futtermittelindustrie
sowie für
den pharmazeutischen Bereich wichtige Farbkörper dar und sind, wie im Falle
von Astaxanthin, Wirkstoffe mit Provitamin-A Aktivität beim Lachs.
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Sowohl
Carotine als auch Xanthophylle sind in Wasser unlöslich, während in
Fetten und Ölen
eine jedoch nur geringe Löslichkeit
gefunden wird. Diese begrenzte Löslichkeit
sowie die hohe Oxidationsempfindlichkeit stehen einer direkten Anwendung
der durch chemische Synthese erhaltenen, relativ grobkörnigen Produkte
in der Einfärbung
von Lebens- und Futtermitteln entgegen, da die Substanzen in grobkristalliner
Form nicht lagerstabil und nur schlechte Färbungsergebnisse liefern. Diese
für die
praktische Verwendung der Xanthophylle nachteiligen Effekte wirken
sich insbesondere im wässrigen
Medium aus.
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Nur
durch gezielt hergestellte Formulierungen, in denen die Wirkstoffe
in fein verteilter Form und gegebenenfalls durch Schutzkollolde
oxidationsgeschützt
vorliegen, lassen sich bei der direkten Einfärbung von Lebensmitteln verbesserte
Farbausbeuten erzie len. Außerdem
führen
diese in Futtermitteln verwendeten Formulierungen zu einer höheren Bioverfügbarkeit
der Carotinolde bzw. Xanthophylle und damit indirekt zu besseren
Färbungseffekten
z.B. bei der Eidotter- oder Fischpigmentierung.
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Zur
Verbesserung der Farbausbeuten und zur Erhöhung der Resorbierbarkeit bzw.
Bioverfügbarkeit sind
verschiedene Verfahren beschrieben worden, die alle das Ziel haben,
die Kristallitgröße der Wirkstoffe
zu verkleinern und auf einen Teilchengrößenbereich von kleiner 10 μm zu bringen.
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Zahlreiche
Methoden, u.a. beschrieben in Chimia 21, 329 (1967), WO 91/06292
sowie in WO 94/19411, bedienen sich dabei der Vermahlung von Carotinolden
mittels einer Kolloldmühle
und erzielen damit Partikelgrößen von
2 bis 10 μm.
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Daneben
existieren eine Reihe von kombinierten Emulgier-/Sprühtrocknungsverfahren,
wie sie z.B. in DE-A-12 11 911 oder in EP-A-0 410 236 beschrieben
sind.
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Gemäß der europäischen Patentschrift
EP-B-0 065 193 erfolgt die Herstellung von feinverteilten, pulverförmigen Carotinoldpräparaten
dadurch, dass man ein Carotinold in einem flüchtigen, mit Wasser mischbaren
organischen Lösungsmittel
bei erhöhten
Temperaturen, gegebenenfalls unter erhöhtem Druck löst, das Carotinold
durch Mischen mit einer wäßrigen Lösung eines
Schutzkollolds ausfällt
und anschließend sprühtrocknet.
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Ein
analoges Verfahren zur Herstellung von feinverteilten, pulverförmigen Carotinoldpräparaten
wird in EP-A-0 937 412 unter Verwendung von mit Wasser nicht mischbaren
Lösungsmitteln
beschrieben.
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Bei
den nach EP-B-0 065 193 hergestellten nanopartikulären Wirkstoffdispersionen
von Xanthophyllen sind jedoch häufig
folgende Phänomene
zu beobachten.
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Die
wässrigen,
Xanthophyll-haltigen Wirkstoffdispersionen sind häufig, insbesondere
bei der Aufkonzentration, kolloldal instabil. Durch Ausflockungen
der Wirkstoffpartikel, die dabei teilweise sedimentieren, teilweise
aufrahmen, ist eine weitere Überführung der
Dispersion in ein Trockenpulver nicht mehr möglich.
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Somit
können
die hohen Anforderungen an Xanthophyll-haltigen Formulierungen bezüglich Farbwirkung
und Bioverfügbarkeit
aufgrund der geschilderten Problematik mit dem o.g. Verfahren nicht
immer erfüllt werden.
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Nachteilig
an Gelatinen sind auch deren stark klebenden Eigenschaften. Mit
den für
flüssige
Systeme üblichen
Trocknungsmethoden wie z.B. der Sprühtrocknung kann es bei Verwendung
von gelatinehaltigen Produkten zu Fadenbildung oder Verbackungen
kommen.
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Hinzu
kommt eine immer geringer werdende Akzeptanz des Verbrauchers gegenüber Gelatine-haltigen
Produkten.
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In
andere oft verwendete Schutzkollolde wie Gummi arabicum, Stärke, Dextrine,
Pektin oder Tragant lassen sich häufig nur relativ geringe Konzentrationen
von fettlöslichen
Substanzen einbetten. Darüber
hinaus stand insbesondere Gummi arabicum in der Vergangenheit infolge
von Missernten nicht immer und in ausreichender Qualität zur Verfügung.
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Synthetische
Kollolde wie Polyvinylpyrrolidon oder partialsynthetische Polymere
wie Cellulosederivate zeigen ebenfalls eine begrenzte Emulgierkapazität und werden
vor allem im Lebensmittelbereich nicht immer akzeptiert.
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DE-A-44
24 085 beschreibt die Verwendung von teilabgebauten Sojaproteinen
als Schutzkollolde für fettlösliche Wirkstoffe.
Die hier offenbarten Sojaproteine weisen einen Abbaugrad von 0,1
bis 5 % auf. Die Farbstärke
der mit diesen Schutzkollolden hergestellten Formulierungen ist
dabei nicht immer zufriedenstellend.
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In
der deutschen Offenlegungsschrift DE-A-101 04 494 wird die Herstellung
von Carotinold Trockenpulvern unter Verwendung von Sojaproteinen
zusammen mit Lactose als Schutzkollolde beschrieben. Trotz verbesserter
Kaltwasser-Redispergierbarkeit und erhöhter Färbekraft der hier offenbarten
Carotinold-Zubereitungen, ist die Lagerstabilität dieser Formulierungen, insbesondere
bei hohem Wirkstoffgehalt nicht immer zufriedenstellend.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung war es daher, Verfahren zur Herstellung
von Carotinold-haltigen Trockenpulvern, insbesondere von Trockenpulvern
Sauerstoffhaltiger Carotinolde vorzuschlagen, die die oben genannten
Nachteile des Standes der Technik nicht aufweisen und die es ermöglichen,
einen hohen Carotinoldgehalt in der Zubereitung zu erzielen.
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Diese
Aufgabe wurde erfindungsgemäß gelöst mit einem
Verfahren zur Herstellung von Trockenpulvern eines oder mehrerer
Carotinolde, dadurch gekennzeichnet, dass man
- a)
ein oder mehrere Carotinolde in eine wässrige molekulardisperse oder
kollolddisperse Lösung
eines Gemisches aus Trehalose und mindestens einem proteinhaltigen
Schutzkollold suspendiert und
- b) die gebildete Suspension durch Abtrennung des Wassers und
gegebenenfalls zusätzlich
verwendeter Lösungsmittel
und anschließende
Trocknung, gegebenenfalls in Gegenwart eines Überzugsmaterials, in ein Trockenpulver überführt.
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Als
proteinhaltige Schutzkollolde kommen in Frage:
Gelatine, beispielsweise
Schweine- oder Fischgelatine, insbesondere sauer oder basisch abgebaute
Gelatine mit Bloom-Zahlen im Bereich von 0 bis 250, ganz besonders
bevorzugt Gelatine A 100 und A 200 sowie niedermolekulare, enzymatisch
abgebaute Gelatinetypen mit der Bloom-Zahl 0 und Molekulargewichten
von 15.000 bis 25.000 D wie zum Beispiel Collagel A und Gelitasol
P (Firma Stoess, Eberbach) sowie Mischungen dieser Gelatine-Sorten;
Casein
und/oder ein Caseinat, beispielsweise Natriumcaseinat;
Pflanzenproteine
wie Soja-, Reis- und/oder Weizenproteine, wobei diese Pflanzenproteine
teilabgebaut oder in nicht abgebauter Form vorliegen können.
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Als
bevorzugte Schutzkollolde werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung
Casein oder ein Caseinat oder Mischungen davon verwendet. Als besonders
bevorzugtes Schutzkollold ist Natriumcaseinat zu nennen.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
des o.g. Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, dass man die im Verfahrensschritt
a) hergestellte Suspension vor der Überführung in ein Trockenpulver
mahlt. In diesem Fall wird der Wirkstoff [das/die Carotinold(e)]
vor dem Mahlvorgang bevorzugt in kristalliner Form suspendiert.
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Die
Mahlung kann dabei in an sich bekannter Weise z.B. mit einer Kugelmühle erfolgen.
Dabei wird je nach verwendetem Mühlentyp
so lange gemahlen, bis die Teilchen eine über Fraunhofer Beugung ermittelte mittlere
Partikelgröße D[4,3]
von 0,1 bis 100 μm,
bevorzugt 0,2 bis 50 μm,
besonders bevorzugt 0,2 bis 20 μm, ganz
besonders bevorzugt 0,2 bis 5 μm,
insbesondere 0,2 bis 0,8 μm
aufweisen. Der Begriff D[4,3] bezeichnet den volumengewichteten
mittleren Durchmesser (siehe Handbuch zu Malvern Mastersizer S,
Malvern Instruments Ltd., UK).
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Nähere Einzelheiten
zur Mahlung und den dafür
verwendeten Apparaturen finden sich u.a. in Ullmann's Encyclopedia of
Industrial Chemistry, Sixth Edition, 2000, Electronic Release, Size
Reduction, Kapitel 3.6.: Wet Grinding sowie in EP-A-0 498 824.
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Eine
ebenfalls bevorzugte Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens ist dadurch
gekennzeichnet, dass das Suspendieren in der Stufe a) folgende Schritte
enthält:
- a1) Lösen eines
oder mehrerer Carotinolde in einem mit Wasser mischbaren, organischen
Lösungsmittel oder
in einer Mischung aus Wasser und einem mit Wasser mischbaren, organischen
Lösungsmittel
oder
- a2) Lösen eines oder mehrerer Carotinolde
in einem mit Wasser nicht mischbaren, organischen Lösungsmittel
und
- a3) Mischen der nach a1)
oder a2) erhaltenen Lösung mit einer wässrigen
molekulardispersen oder kollolddispersen Lösung eines Gemisches aus Trehalose
und mindestens einem proteinhaltigen Schutzkollold, wobei die hydrophobe
Phase des Carotinolds als nanodisperse Phase entsteht.
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Die
in der Stufe a1) verwendeten wassermischbaren
Lösungsmittel
sind vor allem wassermischbare, thermisch stabile, flüchtige,
nur Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff enthaltenene Lösungsmittel
wie Alkohole, Ether, Ester, Ketone und Acetate zu nennen. Zweckmäßig verwendet
man solche Lösungsmittel,
die mindestens zu 10 % wassermischbar sind, einen Siedepunkt unter
200°C aufweisen
und/oder weniger als 10 Kohlenstoffe haben. Besonders bevorzugt
werden Methanol, Ethanol, n-Propanol, Isopropanol, 1,2-Butandiol-1-methylether,
1,2-Propandiol-1-n-propylether, Tetrahydrofuran oder Aceton verwendet.
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Der
Begriff "ein mit
Wasser nicht mischbares organisches Lösungsmittel" steht im Sinne der vorliegenden Erfindung
für ein
organisches Lösungsmittel
mit einer Wasserlöslichkeit
bei Normaldruck von weniger als 10 %. Als mögliche Lösungsmittel kommen dabei u.a.
halogenierte aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie z.B. Methylenchlorid,
Chloroform und Tetrachlorkohlenstoff, Carbonsäureester wie Dimethylcarbonat,
Diethylcarbonat, Propylencarbonat, Ethylformiat, Methyl-, Ethyl-
oder Isopropylacetat sowie Ether wie Methyl-tert. butylether in
Frage. Bevorzugte, mit Wasser nicht mischbare organische Lösungsmittel
sind die folgenden Verbindungen aus der Gruppe, bestehend aus Dimethylcarbonat,
Propylencarbonat, Ethylformiat, Ethylacetat, Isopropylacetat und
Methyl-tert. butylether.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
handelt es sich bevorzugt um die Herstellung von Trockenpulvern
Sauerstoff-haltiger Carotinolde, besonders bevorzugt um Verbindungen,
ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend Astaxanthin, Canthaxanthin, Lutein, Zeaxanthin,
Citranaxanthin und β-Apo-8'-Carotinsäureethylester, ganz
besonders bevorzugt um Astaxanthin und Canthaxanthin.
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Die
Herstellung der o.g. Trockenpulver erfolgt vorteilhafterweise so,
dass man mindestens eines der Carotinolde in einem mit Wasser mischbaren,
organischen Lösungsmittel
bei Temperaturen größer 30°C, vorzugsweise
zwischen 50°C
und 240°C,
insbeson dere 100°C
bis 200°C,
besonders bevorzugt 140°C
bis 180°C, gegebenenfalls
unter Druck, löst.
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Da
die Einwirkung hoher Temperaturen unter Umständen den gewünschten
hohen alltrans Isomerenanteil herabsetzen kann, löst man das/die
Carotinold(e) möglichst
rasch, beispielsweise im Sekundenbereich, z.B. in 0,1 bis 10 Sekunden,
besonders bevorzugt in weniger als 1 Sekunde. Zur raschen Herstellung
der molekulardispersen Lösung
kann die Anwendung von erhöhtem
Druck, z.B. im Bereich von 20 bar bis 80 bar, vorzugsweise 30 bis
60 bar, vorteilhaft sein.
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Die
so erhaltene molekulardisperse Lösung
versetzt man anschließend
direkt mit der gegebenenfalls gekühlten wässrigen molekulardispersen
oder kollolddispersen Lösung
des Gemisches aus Trehalose und mindestens einem proteinhaltigen
Schutzkollold in der Weise, dass sich eine Mischungstemperatur von
etwa 35°C
bis 80°C
einstellt.
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Dabei
wird die Lösungsmittelkomponente
in die wässrige
Phase überführt und
die hydrophobe Phase des/der Carotinold(e) entsteht als nanodisperse
Phase.
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Hinsichtlich
einer näheren
Verfahrens- und Apparatebeschreibung zur oben genannten Dispergierung wird
an dieser Stelle auf EP-B-0 065 193 Bezug genommen.
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Gegenstand
der Erfindung ist ebenfalls ein Verfahren zur Herstellung eines
Astaxanthin Trockenpulvers, dadurch gekennzeichnet, dass man,
- a) Astaxanthin in einem mit Wasser mischbaren,
organischen Lösungsmittel
oder einer Mischung aus Wasser und einem mit Wasser mischbaren,
organischen Lösungsmittel
bei Temperaturen größer 30°C löst,
- b) die erhaltene Lösung
mit einer wässrigen
molekulardispersen oder kollolddispersen Lösung eines Gemisches von Trehalose
mit Casein oder einem Caseinat oder eines Gemisches von Trehalose
mit Casein und einem Caseinat mischt und
- c) die gebildete Suspension in ein Trockenpulver überführt.
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Ganz
besonders bevorzugt handelt es sich hierbei um ein Verfahren zur
Herstellung Astaxanthin-haltiger Trockenpulver unter Verwendung
eines Gemisches aus Trehalose und Casein und/oder Natriumcaseinat, insbesondere
aus Trehalose und Natriumcaseinat.
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Die Überführung in
ein Trockenpulver kann dabei u.a. durch Sprühtrocknung, Sprühkühlung, Gefriertrocknung
oder Trocknung im Wirbelbett, gegebenenfalls auch in Ge genwart eines Überzugsmaterials
erfolgen. Als Überzugsmittel
eignen sich u.a. Maisstärke,
Kieselsäure
oder auch Tricalciumphosphat.
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Zur
Erhöhung
der Stabilität
des Wirkstoffes gegen oxidativen Abbau ist es vorteilhaft, Stabilisatoren wie α-Tocopherol,
t-Butyl-hydroxy-toluol, t-Butylhydroxyanisol, Ascorbinsäure, Natriumascorbat
oder Ethoxyquin in einer Konzentration von 2 bis 10 Gew.-%, bevorzugt
3 bis 7 Gew.-%, bezogen auf die Trockenmasse des Pulvers, zuzusetzen.
Sie können
entweder der wässrigen
oder der Lösungsmittel-Phase
zugesetzt werden, vorzugsweise werden sie jedoch gemeinsam mit den
Wirkstoffen in der Lösungsmittel-Phase gelöst.
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Zur
Erhöhung
der Stabilität
des Wirkstoffes gegen mikrobiellem Abbau kann es zweckmäßig sein,
der Zubereitung Konservierungsmittel wie z.B. Methyl-4-hydroxybenzoat, Propyl-4-hydroxybenzoat,
Sorbinsäure oder
Benzoesäure
oder deren Salze zuzusetzen.
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Unter
Umständen
kann es auch vorteilhaft sein, zusätzlich in der Lösungsmittel-Phase
ein physiologisch zugelassenes Öl
wie beispielsweise Sesamöl,
Maiskeimöl,
Baumwollsaatöl,
Sojabohnenöl
oder Erdnußöl sowie
Ester mittelkettiger pflanzlicher Fettsäuren in einer Konzentration
von 0 bis 500 Gew.-%, vorzugsweise 10 bis 300 Gew.-%, besonders
bevorzugt 20 bis 100 Gew.-%, bezogen auf das/die Xanthophyll(e),
zu lösen, das
dann gemeinsam mit den Wirkstoffen und den genannten Zusatzstoffen
beim Mischen mit der wässrigen Phase
extrem feinteilig ausgefällt
wird.
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Das
Verhältnis
Schutzkollold und Trehalose zu Carotinold wird im allgemeinen so
gewählt,
dass ein Endprodukt erhalten wird, das 0,1 bis 40 Gew.-%, bevorzugt
1 bis 35 Gew.-%, besonders bevorzugt 5 bis 30 Gew.-%, ganz besonders
bevorzugt 10 bis 25 Gew.-% mindestens eines Carotinolds, 1 bis 40
Gew.-%, bevorzugt 2 bis 30 Gew.-%, besonders bevorzugt 3 bis 20
Gew.-%, ganz besonders bevorzugt 5 bis 15 Gew.-% mindestens eines
Schutzkollolds und 10 bis 80 Gew.-%, bevorzugt 20 bis 75 Gew.-%,
besonders bevorzugt 30 bis 70 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt 40
bis 60 Gew.-% Trehalose, alle Prozentangaben bezogen auf die Trockenmasse
des Pulvers, sowie gegebenenfalls geringe Mengen Stabilisatoren
und Konservierungsstoffe enthält.
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Die
Erfindung betrifft auch Trockenpulver von Carotinolden, erhältlich nach
einem der eingangs genannten Verfahren.
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Bevorzugt
handelt es sich dabei um Trockenpulver, enthaltend Sauerstoff-haltige
Carotinolde, ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus Astaxanthin, Canthaxanthin, Lutein,
Zeaxanthin, Citranaxanthin und β-Apo-8'-Carotinsäureethylester,
besonders bevorzugt Canthaxanthin und Astaxanthin, ganz besonders
bevorzugt Astaxanthin.
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Der
Gehalt an Astaxanthin in den erfindungsgemäßen Zubereitungen liegt bevorzugt
im Bereich von 10 bis 25 Gew.-%.
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Die
erfindungsgemäßen Trockenpulver
zeichnen sich u.a. dadurch aus, dass sie sich in wässrigen Systemen
unter Erzielung einer gleichmäßigen Feinverteilung
des Wirkstoffes im Korngrößenbereich
kleiner 1 μm
problemlos wieder redispergieren lassen.
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Die
Verwendung einer Kombination aus Trehalose und proteinhaltigen Schutzkollolden,
insbesondere Casein oder Natriumcaseinat als Formulierhilfsstoffe
hat gegenüber
anderen Zuckern, beispielsweise Lactose oder Saccharose den Vorteil,
dass die damit hergestellten Carotinold-Formulierungen eine besonders
hohe Lagerstabilität
zeigen (siehe Tabelle).
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Die
oben genannten Trockenpulver eignen sich insbesondere als Zusatz
zu Lebens- und Tierfuttermitteln
sowie als Zusatz zu pharmazeutischen Zubereitungen. Typische Einsatzgebiete
für die
Carotinold-haltigen Trockenpulver im Tierfuttermittelbereich sind
beispielsweise die Fischpigmentierung in der Aquakultur sowie die
Eidotter- und Brollerhautpigmentierung in der Geflügelzucht.
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In
den nachfolgenden Beispielen wird die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
näher erläutert.
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Beispiel 1
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Herstellung eines Astaxanthin
Trockenpulvers unter Verwendung einer Kombination aus Trehalose
und Natriumcaseinat
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In
einer beheizbaren Vorlage wurden bei einer Temperatur von 30°C 66 g kristallines
Astaxanthin und 15 g α-Tocopherol
in 496 g eines azeotropen Isopropanol/Vllasser-Gemischs bei Raumtemperatur suspendiert.
Die Wirkstoffsuspension wurde dann auf 90°C erwärmt und bei einer Flussrate
von 3,6 kg/h kontinuierlich mit weiterem Isopropanol/Wasser-Azeotrop
der Temperatur 220°C
und einer Flussrate von 4,6 kg/h vermischt, wobei sich Astaxanthin
bei einer sich einstellenden Mischungstemperatur von 165°C bei einem
Druck von 55 bar auflöste.
Diese Wirkstofflösung
wurde unmittelbar anschließend
mit einer wässrigen
Phase, bestehend aus einer Lösung
von 29 g Natriumcaseinat und 166 g Trehalose in 8724 g destilliertem
Wasser, in dem der pH-Wert mit 1 M NaOH auf pH 9,5 eingestellt wurde,
bei einer Flussrate von 55 kg/h vermischt.
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Die
bei der Mischung entstandenen Wirkstoffteilchen wiesen im Isopropanol/Wasser-Gemisch eine Teilchengröße von 130
nm auf, bei einem E1/1-Wert von 117.
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Anschließend wurde
die Wirkstoff-Suspension am Dünnfilmverdampfer
auf eine Konzentration von ca. 27,4 Gew.-% Trockengehalt aufkonzentriert
und sprühgetrocknet.
Das Trockenpulver wies einen Astaxanthin-Gehalt von 22,4 Gew.-%
auf. Das in Wasser redispergierte Trockenpulver hatte eine Teilchengröße von 141
nm und wies einen E1/1-Wert von 120 auf.
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Beispiel 2 (Vergleichsbeispiel)
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Herstellung
eines Astaxanthin Trockenpulvers unter Verwendung einer Kombination
aus Lactose und Natriumcaseinat
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In
einer beheizbaren Vorlage wurden bei einer Temperatur von 30°C 83,5 g
kristallines Astaxanthin und 20 g α-Tocopherol in 626 g eines azeotropen
Isopropanol/Wasser-Gemischs
bei Raumtemperatur suspendiert. Die Wirkstoffsuspension wurde dann
auf 90°C
erwärmt
und bei einer Flussrate von 2,1 kg/h kontinuierlich mit weiterem
Isopropanol/Wasser-Azeotrop der Temperatur 220°C und einer Flussrate von 2,6
kg/h vermischt, wobei sich Astaxanthin bei einer sich einstellenden
Mischungstemperatur von 165°C
bei einem Druck von 55 bar auflöste.
Diese Wirkstofflösung
wurde unmittelbar anschließend
mit einer wässrigen
Phase, bestehend aus einer Lösung
von 83,5 g Natriumcaseinat und 177 g Lactose in 20580 g destilliertem
Wasser, in dem der pH-Wert
mit 1 M NaOH auf pH 9,5 eingestellt wurde, bei einer Flussrate von
60 kg/h vermischt.
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Die
bei der Mischung entstandenen Wirkstoffteilchen wiesen im Isopropanol/Wasser-Gemisch eine Teilchengröße von 133
nm auf, bei einem E1/1-Wert von 123.
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Anschließend wurde
die Wirkstoff-Suspension am Dünnfilmverdampfer
auf eine Konzentration von ca. 6,9 % Trockengehalt aufkonzentriert
und sprühgetrocknet.
Das Trockenpulver wies einen Astaxanthin-Gehalt von 22,5 Gew.-%
auf. Das in Wasser redispergierte Trockenpulver hatte eine Teilchengröße von 167
nm und wies einen E1/1-Wert
von 123 auf.
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Beispiel 3 (Vergleichsbeispiel)
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Herstellung eines Astaxanthin
Trockenpulvers unter Verwendung einer Kombination aus Lactose und
Sojaprotein
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In
einer beheizbaren Vorlage wurden bei einer Temperatur von 30°C 83,5 g
kristallines Astaxanthin und 20 g α-Tocopherol in 626 g eines azeotropen
Isopropanol/Wasser-Gemischs
bei Raumtemperatur suspendiert. Die Wirkstoffsuspension wurde dann
auf 90°C
erwärmt
und bei einer Flussrate von 2,1 kg/h kontinuierlich mit weiterem
Isopropanol/Wasser-Azeotrop der Temperatur 220°C und einer Flussrate von 2,6
kg/h vermischt, wobei sich Astaxanthin bei einer sich einstellenden
Mischungstemperatur von 165°C
bei einem Druck von 55 bar auflöste.
Diese Wirkstofflösung
wurde unmittelbar anschließend
mit einer wässrigen
Phase, bestehend aus einer Lösung
von 83,5 g Sojaprotein und 177 g Lactose in 11010 g destilliertem
Wasser, in dem der pH-Wert mit 1 M NaOH auf pH 9,5 eingestellt wurde,
bei einer Flussrate von 32,5 kg/h vermischt.
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Die
bei der Mischung entstandenen Wirkstoffteilchen wiesen im Isopropanol/Wasser-Gemisch eine Teilchengröße von 107
nm auf, bei einem E1/1-Wert von 124.
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Anschließend wurde
die Wirkstoff-Suspension am Dünnfilmverdampfer
auf eine Konzentration von ca. 23,7 % Trockengehalt aufkonzentriert
und sprühgetrocknet.
Das Trockenpulver wies einen Astaxanthin-Gehalt von 23 Gew.-% auf.
Das in Wasser redispergierte Trockenpulver hatte eine Teilchengröße von 317
nm und wies einen E1/1-Wert
von 101 auf.
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Beispiel 4 (Vergleichsbeispiel)
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Herstellung eines Astaxanthin
Trockenpulvers unter Verwendung einer Kombination aus getrocknetem
Glucosesirup (Glucidex® 47, Fa. Roquette Freres)
und Natriumcaseinat
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In
einer beheizbaren Vorlage wurden bei einer Temperatur von 30°C 66 g kristallines
Astaxanthin und 15 g α-Tocopherol
in 496 g eines azeotropen Isopropanol/Wasser-Gemischs bei Raumtemperatur suspendiert. Die
Wirkstoffsuspension wurde dann auf 90°C erwärmt und bei einer Flussrate
von 3,6 kg/h kontinuierlich mit weiterem Isopropanol/Wasser-Azeotrop
der Temperatur 220°C
und einer Flussrate von 4,6 kg/h vermischt, wobei sich Astaxanthin
bei einer sich einstellenden Mischungstemperatur von 165°C bei ein
Druck von 55 bar auflöste.
Diese Wirkstofflösung
wurde unmittelbar danach mit einer wässrigen Phase, bestehend aus
einer Lösung
von 28,7 g Natriumcaseinat und 165,6 g Glucidex 47 in 8724 g destilliertes
Wasser, in dem der pH-Wert mit 1 M NaOH auf 9,5 eingestellt wurde,
bei einer Flussrate von 56 kg/h vermischt.
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Die
bei der Mischung entstandenen Wirkstoffteilchen wiesen im Isopronal/Wasser-Gemisch eine Teilchengröße von 144
nm auf, bei einem E1/1-Wert von 115.
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Anschließend wurde
die Wirkstoff-Suspension am Dünnfilmverdampfer
auf einer Konzentration von ca. 19,4 % Trockengehalt aufkonzentriert
und sprühgetrocknet.
Das Trockenpulver wies einen Astaxanthin-Gehalt von 23,6 Gew.-%
auf. Das in Wasser redispergierte Trockenpulver hatte eine Teilchengröße von 623
nm und wies einen E1/1-Wert von 119 auf.
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Beispiel 5 (Vergleichsbeispiel)
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Herstellung eines Astaxanthin
Trockenpulvers unter Verwendung einer Kombination aus getrocknetem
Glucosesirup (Glucidex® 47, Fa. Roquette Freres)
und Natriumcaseinat
-
In
einer beheizbaren Vorlage wurden bei einer Temperatur von 30°C 83,5 g
kristallines Astaxanthin und 20 g α-Tocopherol in 626 g eines azeotropen
Isopropanol/Wasser-Gemischs
bei Raumtemperatur suspendiert. Die Wirkstoffsuspension wurde dann
auf 90°C
erwärmt
und bei einer Flussrate von 3,6 kg/h kontinuierlich mit weiterem
Isopropanol/Wasser-Azeotrop der Temperatur 220°C und einer Flussrate von 4,6
kg/h vermischt, wobei sich Astaxanthin bei einer sich einstellenden
Mischungstemperatur von 165°C
bei ein Druck von 55 bar auflöste.
Diese Wirkstofflösung
wurde unmittelbar danach mit einer wässrigen Phase, bestehend aus
einer Lösung
von 83,5 g Natriumcaseinat und 177 g Glucidex 47 in 11010 g destilliertes
Wasser, in dem der pH-Wert mit 1 M NaOH auf 9,5 eingestellt wurde,
bei einer Flussrate von 56 kg/h vermischt.
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Die
bei der Mischung entstandenen Wirkstoffteilchen wiesen im Isopronal/Wasser-Gemisch eine Teilchengröße von 155
nm auf, bei einem E1/1-Wert von 116.
-
Anschließend wurde
die Wirkstoff-Suspension am Dünnfilmverdampfer
auf einer Konzentration von ca. 25 % Trockengehalt aufkonzentriert
und sprühgetrocknet.
Das Trockenpulver wies einen Astaxanthin-Gehalt von 22,3 Gew.-%
auf. Das in Wasser redispergierte Trockenpulver hatte eine Teilchengröße von 179
nm und wies einen E1/1-Wert
von 117 auf. Tabelle:
Lagerstabilität
der Astaxanthin Trockenpulver (Hitzetest bei 60°C)