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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Tele-Kooperation zwischen Ärzten und/oder
Therapeuten gemäß der im
Anspruch 1 angegebenen Art und eine Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens gemäß der im
Anspruch 14 angegebenen Art.
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Der
Einsatz von Telekommunikation und Informatik bei der Patientenversorgung
gewinnt immer mehr an Bedeutung. Beispielsweise gibt es Versuchsprojekte,
bei denen der Gesundheitszustand von Patienten, die gerade das Krankenhaus
verlassen haben, per Telekommunikation überwacht wird. Hierzu besitzen
die Patienten spezielle Geräte,
die medizinische Daten der Patienten über Sensoren aufnehmen und
speichern und diese per Telekommunikation an eine medizinische Einrichtung
wie beispielsweise-ein Krankenhaus übertragen. Dort kann dann ein
Arzt die medizinischen Daten auswerten, analysieren und gegebenenfalls
Maßnahmen
zur Versorgung des Patienten einleiten. Derzeit laufen entsprechende
Projekte unter anderem im Bereich der Versorgung von Diabetes-Patienten.
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Ein
mobiles Überwachen
des Gesundheitszustands eines Patienten ermöglicht auch ein „Herz-Mobiltelefon" der Firma Vita Phone.
Das Herz-Mobiltelefon ist mit Elektroden versehen, über welche
die Herzfunktion eines Patienten gemessen werden kann. Per Tastendruck
kann dann ein Elektrokardiogramm (EKG) über das Handy an ein Call-Center übertragen
werden. Das Call-Center wiederum informiert einen den Patienten
behandelnden Arzt, falls kritische Zustände, wie beispielsweise ein Herzinfarkt
auftreten, oder informiert sofort einen Rettungsdienst.
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Zur
Kommunikation zwischen Ärzten
sind ebenfalls verschieden Lösungen
bekannt. Beispielsweise wurden bereits Tele-Operationen durchgeführt, bei
denen Fachärzte
per Telekommunikation an einer entfernten Operation teilgenommen
haben. Ferner ist es bekannt, dass elektronisch Patientendaten per
Telekommunikation übermittelt
werden.
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Alle
diese Systeme sind jedoch mehr oder weniger „Insellösungen", die zwar in einzelnen Bereichen eine
verbesserte Behandlung ermöglichen,
jedoch noch kein umfassendes Konzept darstellen.
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Daher
liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren
und eine Vorrichtung zur Tele-Kooperation
zwischen Ärzten
und/oder Therapeuten bei der Patientenversorgung vorzuschlagen,
die eine umfassende Betreuung von Patienten gewährleisten.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Tele-Kooperation zwischen Ärzten bei
der Patientenversorgung mit den Merkmalen von Anspruch 1 und durch
eine entsprechende Vorrichtung mit den Merkmalen von Anspruch 14
gelöst.
Weitergehende Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den
abhängigen
Ansprüchen.
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Ein
wesentlicher Gedanke der Erfindung besteht darin, alle Möglichkeiten
der Tele-Kooperation zu einem universellen System zusammenzufassen, mit
dem Ärzte
bzw. Therapeuten bei der Patientenversorgung miteinander als auch
mit den Patienten kommunizieren können. Hierzu nutzt die Erfindung. zum
Teil bekannte Einzellösungen
und bindet diese zu einer Gesamtlösung zusammen. Ein Vorteil
der erfindungsgemäßen Lösung besteht
insbesondere darin, dass Gebiete mit einer geringen Dichte an Ärzten und
Krankenhäusern
durch die der Erfindung zugrunde liegenden Lösung, auf die weltweit verfügbare Fachkompetenz
zurückgreifen
kann. Weiterhin bietet die Erfindung den Vorteil, dass ärztliche
Ressourcen besser verteilt werden können, da in beispielsweise ländlichen
Gebieten mit einer Unterversorgung an Fachärzten durch telekommunikationsgestützte Tele-Kooperation
Zugriff auf Fachärzte
aus Gebieten mit einer medizinischen Überversorgung wie beispielsweise
Großstädten ermöglicht wird.
Weiterhin verbessert die Erfindung die Versorgung von Patienten
dadurch, dass Ihnen Arztbesuche erspart bleiben und Wartezeiten
entfallen können.
Schließlich
kann durch die Erfindung auch in akuten Notfällen ein Facharzt herangezogen
werden, der nicht vor Ort ist. Hierbei ist die telekommunikationsgestützte Tele-Kooperation
nicht auf ein bestimmtes Land beschränkt, sondern kann prinzipiell
weltweit erfolgen.
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Die
Erfindung betrifft nun ein Verfahren zur telekommunikationsgestützten Tele-Kooperation
zwischen Ärzten,
bei dem über
eine Zentraleinrichtung automatisch Telekommunikationsverbindungen
zwischen Ärzten
und/oder direkt zum Patienten geschaltet werden.
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Insbesondere
werden in der Zentraleinrichtung medizinische Daten in einer Datenbank
gespeichert, beispielsweise in Form von elektronischen Patientenakten.
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Die
medizinischen Daten können
Messdaten umfassen, die über
ein Biosensorik-Gerät
und/oder Bildaufnahmegerät
aufgenommen werden. Beispielsweise können die Messdaten Elektrokardiogramme,
Blutzuckermesswerte, Blutdruckmesswerte, Röntgen- oder Ultraschallaufnahmen
oder dergleichen im medizinischen Bereich anfallende Messdaten sein.
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Das
Biosensorik-Gerät
und/oder das Bildaufnahmegerät
kommuniziert bzw. kommunizieren vorzugsweise über eine Funkverbindung mit
einem Funkkommunikationsgerät
und überträgt bzw. übertragen
medizinische Messdaten an das Funkkommunikationsgerät. Beispielsweise
kann das Biosensorik-Gerät
bzw. Bildaufnahmegerät
mit einer Funkschnittstelle nach dem Bluetooth-Standard ausgestattet
sein und mit einer Bluetooth-Funkstation der Zentraleinrichtung
kommunizieren. Ebenso können zur Überbrückung größerer Distanzen
Funkstandards der Mobilfunktechnik wie z.B. GSM, UMTS oder dergleichen
eingesetzt werden. Denkbar ist auch der Einsatz von WLAN (Wireless
LAN)-Funkschnittstellen zur Kommunikation und Datenübertragung.
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Die
von einem Biosensorik-Gerät
und/oder Bildaufnahmegerät
erzeugten Messdaten können
vor allem automatisch an die Zentraleinrichtung und von dieser in
der Datenbank gespeichert werden, insbesondere in einer, einem Patienten,
von dem die Messdaten stammen, zugeordneten elektronischen Patientenakte.
Dies ist insbesondere dann sinnvoll, wenn von einem Patienten fortlaufend
Messdaten erzeugt werden. Durch die automatische Übertragung wird
eine nahezu lückenlose
Aufzeichnung der Messdaten über
einen längeren
Zeitraum ermöglicht,
was wiederum für
eine Diagnose durch einen Arzt sehr hilfreich sein kann.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
können
die von einem Biosensorik-Gerät
und/oder Bildaufnahmegerät
erzeugten Messdaten auch automatisch über die Zentraleinrichtung
an eine Empfangseinrichtung eines Arztes zur Überwachung übertragen werden. Beispielsweise
kann ein Herz-Patient ein EKG (Elektrokardiogramm)-Gerät mobil
mit sich tragen, das fortwährend,
oder auch bei akutem Bedarf von dem Patienten selbst ausgelöst, ein
EKG des Herz-Patienten aufzeichnet und die bei der Aufzeichnung
erzeugten medizinischen Messdaten automatisch an die Zentraleinrichtung überträgt. Die Zentraleinrichtung
wiederum kann die so empfangenen medizinischen Messdaten an die
Empfangseinrichtung eines Facharztes für Herzkrankheiten übertragen,
der dadurch die Möglichkeit
hat, den Gesundheitszustand des Patienten aus der Ferne zu überwachen.
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Insbesondere
können
die von einem Biosensorik-Gerät
und/oder Bildaufnahmegerät
erzeugten und an die Zentraleinrichtung übertragenen Messdaten automatisch
von der Zentraleinrichtung überwacht
werden; bei einer negativen Entwicklung der Messdaten kann dann
an eine Empfangseinrichtung eines Arztes eine Warnmeldung, insbesondere
durch eine Recall-Funktion, übertragen
werden. In diesem Fall wird die automatische Überwachung innerhalb der Zentraleinrichtung
beispielsweise durch ein speziell dafür ausgebildete s Computerprogramm
vorgenommen. Bei einer negativen Entwicklung der Messdaten, beispielsweise
wenn ein bestimmter negativer Trend erkannt wird, wie z.B. Unregelmäßigkeiten
in einem EKG, kann das spezielle Computerprogramm automatisch eine
Warnmeldung generieren, in dem es eine Recall-Funktion aufruft,
die vollautomatisch eine Kommunikationsverbindung zu einem Facharzt für Herzkrankheiten
herstellt. Es kann nun vorgesehen sein, dass ein beliebiger Facharzt
für Herzkrankheiten
kontaktiert wird; wenn ein Datensatz zu dem Patienten in der Zentraleinrichtung
gespeichert ist, von dem die medizinischen Messdaten stammen, kann
auch ein in dem Datensatz angegebener Facharzt alarmiert werden.
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Aus
Sicherheitsgründen
werden die medizinischen Daten vorzugsweise über ein VPN (Virtual Private
Network) übertragen.
Dadurch ist gewährleistet,
dass die medizinischen Daten vor Missbrauch wie beispielsweise abhören oder
einem unbefugten Zugriff geschützt
sind.
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Die
medizinischen Daten können
auch über eine
Festnetz- oder eine
Mobilfunknetz-Telekommunikationsverbindung übertragen werden. Dadurch ist kein
spezielles Datennetz oder eine entsprechende Datennetzanbindung
erforderlich, da nahezu in jedem Haushalt zumindest eine Festnetz-Telekommunikationsverbindung
in Form eines Festnetzanschlusses für ein Telefon besteht und sehr
viele Personen einen Mobilfunkanschluss besitzen.
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Die
medizinischen Daten werden vorzugsweise als Datenpakete, insbesondere
als IP (Internet-Protokoll)-Pakete übertragen.
Wird beispielsweise als Datennetz zur Übertragung der medizinischen Daten
das Internet benutzt, so werden die medizinischen Daten vor der Übertragung
in IP-Pakete verpackt.
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Die
medizinischen Daten können
auch als Kurzmitteilung bzw. SMS (Short Message Service) übertragen
werden. Kurzmitteilungen lassen sich von Mobilfunkendgeräten und
mittlerweile auch im Festnetz übertragen.
Im letzteren Fall ist jedoch ein kurzmitteilungsfähiges Festnetzendgerät erforderlich.
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Vorzugsweise
werden die medizinischen Daten aus sicherheitstechnischen Gründen verschlüsselt übertragen,
insbesondere für
die Übertragung über jede
Art von Telekommunikationsverbindung. Eine Verschlüsselung
der zu übertragenden
medizinischen Daten, auch bei der Nutzung von speziell gesicherten
Kommunikationskanälen
wie Mobilfunkverbindungen, gewährleistet
eine besonders hohe Sicherheit vor Datenmissbrauch.
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Die
medizinischen Daten können
zu einer weiteren Erhöhung
der Sicherheit vor unberechtigtem Zugriff auch erst nach einer Authentifizierung übertragen
werden. In diesem Fall muss sich der Sender der medizinischen Daten
beim Empfänger, hier
im vorliegenden Fall bei der Zentraleinrichtung, authentifizieren
beispielsweise mittels eines Challence-Response-Verfahrens und/oder
dem Austausch von Passwörtern
oder PINs.
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Die
Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zur Telekooperation zwischen Ärzten, Therapeuten, Zentraleinrichtung
und Patienten, die zum Durchführen
eines Verfahrens gemäß der vorliegenden
Erfindung und wie oben erläutert
ausgebildet ist.
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Insbesondere
umfasst die Vorrichtung eine Zentraleinrichtung, die Telekommunikationsanschlüsse und
mindestens einen Rechner aufweist, der ausgebildet ist, um unter
anderem automatisch Kommunikationsverbindungen zwischen Ärzten herzustellen.
Der Rechner kann beispielsweise ein Server sein, der programmtechnisch
derart eingerichtet ist, dass er die erfindungsgemäßen Verfahrensschritte
ausführen
kann.
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Insbesondere
ist der Rechner ausgebildet, um die Kommunikationsverbindungen mittels
einem Datenbanksystem, das medizinische Daten umfasst, herzustellen.
Das Datenbanksystem kann beispielsweise eine SQL-Datenbank sein,
in der die bereits oben erwähnte
elektronische Patientenakte abgelegt ist. Zur Verwaltung sind auf
dem Markt eine Vielzahl von SQL-Datenbanken
verfügbar,
die einerseits einen gesicherten Zugriff gewährleisten und andererseits
sehr große
Datenmengen aufnehmen können, wie
sie beispielsweise beim Abspeichern von medizinischen Messdaten
mit großem
Datenvolumen wie Röntgen-
oder Ultraschallaufnahmen anfallen.
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Die
Zentraleinrichtung kann auch eine Kommunikationseinrichtung aufweisen,
die als Telekommunikationsanschlüsse
mindestens einen Datennetzanschluss, einen Festnetz-Telefonanschluss und/oder
einen Mobilfunk-Telefonanschluss aufweist.
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Schließlich kann
der mindestens eine Rechner eine E-Mail-, FTP (File Transfer Protokoll)- und/oder
Internet-Server Funktionalität
aufweisen. Derartige Funktionalitäten sind in modernen Server-Betriebssystemen
bereits integriert, so daß für die Implementierung
der Erfindung z.B. ein herkömmliches
Server-Betriebssystem erforderlich ist, das mit zusätzlichen
Programmen zur Implementierung der erfindungsgemäßen Verfahrensschritte ausgerüstet ist.
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Der
Rechner kann unter anderem ein Kooperationsportal für die Tele-Kooperation
zwischen den beteiligten Akteuren wie z. B. Ärzte und Therapeuten integriert
haben.
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Weitere
Vorteile der Anwendungsmöglichkeiten
der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels
der Erfindung mit der einzigen Zeichnung.
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Die
einzige Zeichnung zeigt in der Fig. eine Zentraleinrichtung 10,
einen Ort A 54 und einen Ort B 56. Genauer gesagt
verbindet die Zentraleinrichtung 10 Ärzte 16 oder auch
Patienten am Ort B 56 mit Fachärzten 18 am Ort A 54.
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Die
Zentraleinrichtung 10 umfasst eine Netzplattform TK (Telekommunikation) 40,
eine Netzplattform IT (Informationstechnik) 48, ein Datenbankmanagementsystem 50 und
ein Funkkommunikationsgerät 30 für eine Nahfeldkommunikation
auf Basis von Funkstandards für
kurze Entfernungen wie beispielsweise DECT, Bluetooth, WLAN.
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Die
Netzplattform TK 40 umfasst ein VPN 32, Anschlüsse für B-ISDN/T-DSL/BK 34 und
Mobilfunkkommunikationsmöglichkeiten
wie GSM/GPRS/UMTS/SAT/SMS 36 sowie Internetanschlüsse 38.
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Die
Netzplattform IT 48 umfasst eine Funktionalität wie E-Mail/FTP/WWW 42,
ein Kooperationsportal 44 für Ärzte, und eine ASP-Funktionalität 46.
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Das
Datenbankmanagementsystem DBMS 50 umfasst einen Datenbankserver 52 und
eine Datenbank 20 zur Archivierung von elektronischen Patientenakten
und medizinischen Daten.
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Die
Zentraleinheit 10 ermöglich
insbesondere über
die Netzplattform TK 40 verschiedene Telekommunikationsverbindungen 12 und 14 zum
Ort A 54 bzw. zum Ort B 56, genauer gesagt zu
entsprechenden Sende- und Empfangseinrichtungen von Ärzten 18 und 16 an
diesen Orten.
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Im
Folgenden wird nun erläutert,
wie die in der einzigen Fig. dargestellte Vorrichtung von Ärzten zur
Tele-Kooperation eingesetzt werden kann. Die am Ort B 56 befindlichen Ärzte 16 sind
beispielsweise Hausärzte
in einer Region mit einer geringen Arztdichte. Die Ärzte 16 konsultieren,
behandeln und beraten Patienten direkt vor Ort, beispielsweise ambulant
oder in ihrer eigenen Praxis, oder auch per Tele-Therapie. Denkbar
ist auch eine Behandlung in einer Klinik durch einen Facharzt 16.
Mittels geeigneter Geräte
erzeugen die Ärzte 16 am
Ort B 56 medizinische Daten, insbesondere Messdaten von
Biosensoren. Hierzu können
sie beispielsweise ein Blutzuckermessgerät 22, eine Kamera 24 zur
Aufnahme mittels digitalen Bildern oder einen Ultraschallaufnehmer 26 verwenden.
Die vorgenannten Geräte
sind nur Beispiele, prinzipiell können alle Biosensorik- und
Bildaufnahmegeräte
verwendet werden, die medizinischen Messdaten in elektronischer
Form erzeugen.
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Die
durch die vorgenannten Geräte
erzeugten Messdaten können
nun über
eine Telekommunikationsverbindung 12 an die Zentraleinheit 10,
genauer gesagt an die Netzplattform TK 40 der Zentraleinheit 10 übertragen
werden. Hierzu können
verschiedene Kommunikationskanäle
genutzt werden, die von der Netzplattform TK 40 zur Verfügung gestellt
werden, wie beispielsweise ein VPN, eine Festnetztelefonverbindung über ISDN
oder auch eine Mobilfunknetzverbindung über ein GSM-Mobilfunknetz.
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Über die
Telekommunikationsverbindung 12 können nicht nur die Messdaten übertragen
werden, die vor Ort vom Facharzt 16 mittels einer der Geräte 22, 24 oder 26 aufgenommen
wurden, sondern auch allgemein medizinische Daten eines Patienten
wie Name, Geburtsdatum, Geschlecht, bestimmte Befunde von dem den
Patienten behandelnden Hausarzt oder dergleichen für eine ärztliche
Diagnose relevante Informationen.
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Der
vor Ort behandelnde Arzt 16 kann nun über die Zentraleinheit 10 die
Hilfe eines Facharzt 18 am Ort A 54 hinzuziehen.
Dies erfolgt, indem die Zentraleinheit 10 über das
Kooperationsportal 44 eine weitere Telekommunikationsverbindung 14 zu
einem geeigneten Facharzt 18 am Ort A 54 erzeugt.
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Die
Kommunikation zwischen dem Arzt 16 vor Ort beim Patienten
und dem Arzt 18 am Ort A 54, der insbesondere
eine größere Arztdichte
aufweist als der Ort B 56, erfolgt somit über die
Zentraleinheit 10. Insbesondere kann der Facharzt 18 über die
Telekommunikationsverbindung 14 und die Netzplattform TK 40 das
Datenbankmanagementsystem 50 und die darin enthaltene Datenbank 20 mit
elektronischen Patientenakten nutzen, um Information über den
zu behandelnden Patienten zu erhalten.
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Beispielsweise
kann er nach Herstellen der Verbindung über die Zentraleinheit 10 aus
der Datenbank 20 über
eine bei ihm vorhandene Empfangseinrichtung 19 die elektronische
Patientenakte auf sein Rechnersystem laden und medizinische Daten
aus der Akte betrachten. Zusätzlich
oder auch alternativ kann er vom behandelnden Arzt 16 über die
Geräte 22, 24 und 26 unmittelbar
medizinische Messdaten mittels seiner Empfangseinrichtung 19 empfangen. Hierzu
werden die medizinischen Messdaten direkt über die Telekommunikationsverbindungen 12 und 14 und
die Zentraleinheit 10, genauer gesagt über die Netzplattform TK 40 übertragen.
Dadurch wird eine Ferndiagnose durch den Facharzt 18 ermöglicht. Vorzugsweise
erfolgt die Übertragung
dieser sensiblen Informationen verschlüsselt.
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Am
Ort B 56 muss nicht unbedingt ein Arzt 16 beim
Patienten zum Übertragen
von medizinischen Daten, insbesondere Messdaten an die Zentraleinheit 10 anwesend
sein. Es reicht auch vollkommen aus, dass ein Patient ein spezielles
Biosensorik-Gerät,
wie beispielsweise ein Blutzuckermessgerät 22 selbst zum Ermitteln
des Blutzuckerwertes nutzt und dann beispielsweise die vom Gerät 22 erzeugten
Messdaten über
eine Telekommunikationsverbindung 12 oder beispielsweise
eine Funkverbindung 28 an die Zentraleinheit 10,
genauer gesagt an die Netzplattform TK 40 bzw. das Funkkommunikationsgerät 30 überträgt. Die
Zentraleinheit 10 speichert dann die empfangenen Messdaten
automatisch über
das Datenbankmanagementsystem 50 in der entsprechenden
elektronischen Patientenakte in der Datenbank 20 ab.
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Ein
typischer Ablauf könnte
beispielsweise wie folgt aussehen: Ein Patienten misst mehrmals
am Tag seinen Blutzuckerwert mit dem Blutzuckermessgerät 22.
Nach einer abgeschlossenen Messung schließt er das Blutzuckermessgerät 22,
das nun die gespeicherten Messdaten aufweist, an seinen Telefonanschluß zuhause
an. Nach entsprechender Konfiguration durch den Patienten stellt
das Blutzuckermessgerät 22 eine Kommunikationsverbindung
mit der Zentraleinheit 10 her und überträgt automatisch die gespeicherten
Messdaten zusammen mit einer Kennung des Patienten. Die Zentraleinheit 10 speichert
dann anhand der empfangenen Kennung die medizinischen Messdaten
in der dem Patienten zugeordneten elektronischen Patientenakte in
der Datenbank 20 vollautomatisch ab.
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Der
den Patienten behandelnde Arzt 16 oder Facharzt 18 kann
nun jederzeit durch Herstellen einer Telekommunikationsverbindung 12 bzw. 14 mit der
Zentraleinheit 10 auf die so abgespeicherten Messdaten
in der elektronischen Patientenakte in der Zentraleinheit 10 zugreifen,
vorzugsweise nach einer geeigneten Authentifizierung des Arztes
durch die Zentraleinheit 10.
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Denkbar
ist auch, dass die Geräte 22, 24 und 26 Schnittstellen
aufweisen, über
die sie mit einem herkömmlichen
Personell Computer (PC) kommunizieren können. In diesem Fall kann beispielsweise der
Patient das Blutzuckermessgerät 22 nach
Abschluss einer Messung an seinem PC anschließen und die im Gerät 22 gespeicherten
medizinischen Messdaten auf seinem PC laden. Anschließend kann er
beispielsweise ein spezielles Programm auf seinem PC starten, das
automatisch eine Verbindung über
das Internet mit der Zentraleinheit 10, genauer gesagt
mit einem Webserver 42 in der Zentraleinheit 10 aufnimmt.
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Das
Programm authentifiziert sich durch gespeicherte Nutzerdaten vollautomatisch
am Webserver 42 der Zentraleinheit 10 und startet
nach erfolgreicher Authentifizierung die Übertragung der Messdaten. Der
Webserver 42 empfängt
die Messdaten und überträgt diese
automatisch an das Datenbankmanagementsystem 50 zusammen
mit den Authentifizierungsdaten, die dem Patienten zugeordnet sind, von
dem die medizinischen Messdaten stammen. Das Datenbankmanagementsystem 50 wiederum speichert über einen
Datenbankserver 52 die empfangenen medizinischen Messdaten
in der entsprechenden elektronischen Patientenakte in der Datenbank 20 ab.
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Die
Nahfeld-Funkverbindungen 28 (in der einzigen Fig. durch
gestrichelte Linien dargestellt) zwischen den Geräten 22, 24 und 26 und
der Funkkommunikationseinrichtung 30 der Zentraleinheit 10 eigenen
sich insbesondere für
Arztpraxen oder Kliniken. Beispielsweise kann eine Klinik bzw. ein
Krankenhaus eine Zentraleinheit 10 selbst betreiben. Die Klinikärzte können dann
von Patienten aufgenommene medizinische Messdaten von den Geräten 22, 24 und 26 über Funkverbindungen 28 an
die Funkkommunikationseinrichtung 30 übertragen, die sich in der Klinik
bzw. im Krankenhaus befindet.
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Beispielsweise
können
die Geräte 22, 24 und 26 DECT-,
Bluetooth- oder WLAN-Schnittstellen aufweisen, die mit entsprechenden
DECT-, Bluetooth- oder WLAN-Basisstationen
als Funkkommunikationsgeräte 30 der
Zentraleinheit 10 im Krankenhaus kommunizieren. Derartige
Basisstationen können beispielsweise
auf jeder Station eines Krankenhauses bzw. einer Klinik vorgesehen
sein, insbesondere in einem Behandlungsraum, in dem sich die Geräte 22, 24 und 26 befinden.
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Zusammenfassend
ermöglicht
die Zentraleinheit 10 eine Tele-Kooperation von Ärzten, die
sich an verschiedenen Orten aufhalten oder von Ärzten unterschiedlicher Fachrichtung,
die sich gegenseitig unterstützen.
Außerdem
umfasst die Zentraleinheit 10 Mittel zur Realisierung einer
elektronischen Patientenakte, die sowohl von Ärzten als auch von Patienten
vorteilhaft genutzt werden können.
Insgesamt verbessert die Zentraleinheit 10 die Kommunikation von Ärzten und
die Behandlungsmöglichkeiten
sowie Diagnosen von Patienten.
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- 10
- Zentraleinrichtung
- 12,
14
- Telekommunikationsverbindung
- 16,
18
- Arzt,
Therapeut
- 19
- Empfangseinrichtung
- 20
- Datenbank
- 22
- Blutzuckermessgerät
- 24
- Kamera
- 26
- Ultraschallaufnehmer
- 28
- Funkverbindung
- 30
- Funkkommunikationsgerät
- 32
- VPN
- 34
- B-ISDN/T-DSL/BK
- 36
- GSM/GPRS/UMTS/STA/SMS
- 38
- Internet
- 40
- Netzplattform
TK
- 42
- E-Mail/FTP/WWW
- 44
- Kooperationsportal
- 46
- ASP
- 48
- Netzplattform
IT
- 50
- DBMS
- 52
- Datenbankserver
- 54
- Ort
A
- 56
- Ort
B