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Die
Erfindung betrifft ein Federelement.
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Federelemente
sind allgemein bekannt und gelangen beispielsweise als Schwingungsdämpfer oder
Kupplung zur Anwendung. Dabei umfassen die Federelemente einen ersten
Federkörper
aus elastomerem kompaktem, d.h. nicht-zelligem Werkstoff, der deshalb
als Kompakt-Federkörper
bezeichnet wird. Nachteile dieser kompakten Federkörper ist
insbesondere das sogenannte Anfahrverhalten. Bei Einleitung kleinamplitutiger
Schwingungen mit niedriger Frequenz in einen solchen Federkörper, beispielsweise
Auslenkungen im Bereich von 10 mm und Frequenzen bis 20 Hz, verhält sich
der Kompakt-Federkörper recht
steif. Diese Schwingungen können
nicht zufriedenstellend isoliert werden.
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Ein
Federelement ist aus der
EP
1 281 887 A2 bekannt. Das Federelement umfasst ein erstes und
ein zweites Maschinenelement, die durch einen Federkörper aus
Elastomerschaum elastisch nachgiebig miteinander verbunden sind,
wobei der Elastomerschaum zellig ausgebildet ist und eine Dichte
zwischen 0,2 und 1,1 g/cm
3 aufweist.
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Der
Federkörper
besteht beispielsweise aus zelligen Polyurethan-Elastomeren und
ist ohne Haftvermittler mit den beiden Maschinenelementen verbunden.
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Aus
der
EP 0 657 281 A1 ist
ein mehrlagiges Bauelement bekannt, das aus einem Kern aus Kunststoffschaum
und mindestens einer auf einer Oberfläche des Kerns angeordneten
und mit dieser kraft- oder formschlüssig verbundenen Deckschicht
mit einem Tragkörper
aus Fasern bzw. Fäden
besteht. Die Fasern bzw. Fäden
des Tragkörpers
sind in eine die Deckschicht bildende Schicht aus thermoplastischem
Kunststoff eingebettet und über
diese am Kern angeformt und kraft- bzw. formschlüssig mit diesem verbunden.
Der Kunststoffschaum ist beispielsweise ein Polyurethanschaum, mit
einer Dichte zwischen 0,7g/cm
3 und 1,3 g/cm
3.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Federelement der eingangs
genannten Art derart weiter zu entwickeln, dass dieses ein gutes
Anfahrverhalten aufweist, wobei insbesondere kleine Auslenkungen
bei niedrigen Frequenzen besser isoliert werden sollen. Die Gebrauchseigenschaften
hinsichtlich der Isolierung kleinamplitudiger, niedrigfrequenter
Schwingungen sollen verbessert werden. Außerdem soll das Federelement
gleichbleibend gute Gebraucheigenschaften während einer langen Gebrauchsdauer
aufweisen.
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Diese
Aufgabe wir erfindungsgemäßen mit dem
Merkmal von Anspruch 1 gelöst.
Auf vorteilhafte Ausgestaltungen nehmen die Unteransprüche Bezug.
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Zur
Lösung
der Aufgabe ist ein Federelement vorgesehen, umfassend ein erstes
und ein zweites Maschinenelement, die durch zumindest einen Federkörper aus
Elastomerschaum elastisch nachgiebig miteinander verbunden sind,
wobei der Elastomerschaum zellig ausgebildet ist und eine Dichte
aufweist, die zumindest 0,85 g/cm3 beträgt. Die
Verwendung von Elastomerschäumen
mit einer für
Schäume
relativ hohen Dichte von zumindest 0,85 g/cm3,
ist für
schwingungstechnische Anwendungen besonders vorteilhaft, da der
Federkörper – bezogen auf
Kompakt-Federkörper – besonders
feinfühlig auch
auf kleine Auslenkungen der beiden Maschinenelemente, relativ zueinander
anspricht. Bei kleinen Auslenkbewegungen und geringen Frequenzen ist
der Federkörper
durch die beanspruchte Dichte vom zumindest 0,85 g/cm3,
im Gegensatz zu Kompakt-Federkörpern,
vergleichsweise weich und kann dadurch die eingeleiteten Schwingungen
ausgezeichnet isolieren.
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Für eine effiziente
Schwingungsisolierung wären
Elastomerschäume
mit einer Dichte, von weniger als 0,85 g/cm3 nicht
geeignet, da die Abstützung des
ersten und zweiten Maschinenelements aufeinander mittels des Federkörpers, in
einem solchen Fall nicht zufriedenstellend wäre. Besonders gute Gebrauchseigenschaften
hinsichtlich der Isolierung kleinamplitutiger, niedrigfrequenter
Schwingungen weist das Federelement auf, weil die Zellgröße des Elastomerschaums
höchstens
100 μm beträgt. Wäre die Zellgröße größer als
100 μm,
hätte dies
den Nachteil, dass die geforderte Bauteilfestigkeit unter dynamischer
Belastung nicht gegeben wäre.
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Bevorzugt
beträgt
die Dichte 0,85 bis 1,3 g/cm3.
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Die
Oberfläche
des ersten Federkörpers
ist bevorzugt geschlossenzellig ausgebildet. Durch die geschlossenzellige
Oberfläche
ist die Anbindung des ersten Federkörpers an die beiden abzustützenden Maschinenelemente
vereinfacht. Die Oberfläche
für die
Verbindung der beiden Maschinenteile mit dem Federkörper ist,
bezogen auf eine offenporige Oberfläche, vergleichsweise groß. Das Federelement weist
dadurch eine gute Haltbarkeit während
einer langen Gebrauchsdauer auf.
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Der
Elastomerschaum kann ein BR-, NR-, NBR- oder AEM-Schaum sein.
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Das
erste Maschinenelement kann als Innenhülse und das zweite Maschinenelement
als Außenhülse eines
Schwingungsdämpfers
ausgebildet sein. Die Innen- und die Außenhülse bestehen dabei aus einem
zähharten,
bevorzugt metallischen Werkstoff. Dabei ist von Vorteil, dass derartige
Hülsen
einfach und kostengünstig
herstellbar sind. Auch eine adhäsive
Verbindung des ersten Federkörpers
mit den beiden Maschinenelementen, beispielsweise durch Vulkanisation,
ist problemlos möglich.
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Das
erste Maschinenelement kann als Krafteinleitungselement und das
zweite Maschinenelement als Kraftausleitungselement einer Kupplung ausgebildet
sein. Der Federkörper überträgt dabei primär Umfangskräfte, jedoch
ebenfalls Axial- und Radialkräfte,
die während
der bestimmungsgemäßen Verwendung
der Kupplung in den Federkörper
eingeleitet werden.
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Speziell
dann, wenn das Federelement als Kupplung zur Anwendung gelangt,
ist von Vorteil, dass die Maschinenelemente und der erste Federkörper einander
zugewandte Oberflächen
aufweisen, die fest miteinander verbunden sind. Dabei ist von Vorteil,
dass es während
der bestimmungsgemäßen Verwendung
des Federelements zu keinem abrasiven Verschleiß, beispielsweise an der Oberfläche des
Federkörpers
kommt, da Schlupf in diesem Bereich durch die feste Verbindung ausgeschlossen
ist.
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Alternativ
zur Vulkanisation des Federkörpers
zwischen erstem und zweitem Maschinenelement besteht die Möglichkeit,
dass der erste Federkörper
mit dem ersten und dem zweiten Maschinenelement verklebt wird.
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Einer
gehafteten Verbindung des ersten Federkörpers an den direkt angrenzenden
Bauteilen wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung der Vorzug gegeben.
Ausschließlich
kraftschlüssige
Verbindungen zwischen den Maschinenelementen und dem Federkörper sind
zwar ebenfalls denkbar, im Hinblick auf Schlupf zwischen den Teilen
und daraus resultierendem abrasivem Verschleiß jedoch wenig zufriedenstellend.
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Der
erste Federkörper
aus Elastomerschaum kann mittels eines ersten Kompakt-Federkörpers aus
elastomerem Werkstoff am ersten Maschinenelement und mittels eines
zweiten Kompakt-Federkörpers
aus elastomerem Werkstoff am zweiten Maschinenelement festgelegt
sein der erste Federkörper
ist sandwichartig zwischen den beiden Kompakt-Federkörper angeordnet.
Durch die Variation der Schichtdicke und Dicke von geschäumten und nicht-geschäumten Schichten
kann die Feder- und Dämpfungscharakteristik
(Unstetigkeit, Steigung, Krümmung)
an die jeweiligen Anforderungen angepasst werden.
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Die
Maschinenelemente, der erste Federkörper und die Kompakt-Federkörper können einander konzentrisch
zugeordnet sein. Die konzentrische Zuordnung erfolgt beispielsweise
derart, dass das erste Maschinenelement durch eine Innenhülse gebildet ist,
die außenumfangsseitig
vom ersten Kompakt-Federkörper anliegend
umschlossen ist. Der erste Kompakt-Federkörper ist vom zweiten Kompakt-Federkörper mit
radialem Abstand außenumfangsseitig umschlossen,
wobei in dem durch den Abstand gebildeten Spalt der Federkörper aus
Elastomerschaum angeordnet ist. Der Federkörper aus Elastomerschaum berührt innenumfangsseitig
den ersten Kompakt-Federkörper und
radial außenseitig
den zweiten Kompakt-Federkörper
unmittelbar anliegend.
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Außenumfangsseitig
ist der zweite Kompakt-Federkörper
vom zweiten Maschinenelement, das beispielsweise durch eine Außenhülse gebildet ist,
umschlossen.
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Der
erste Federkörper
kann, im Querschnitt betrachtet, im Wesentlichen sternförmig ausgebildet sein,
insbesondere als achteckiger Stern. Die sternförmige Ausbildung ist notwendig,
wenn von Kraftübertragungselementen
Tangentialkräfte übertragen werden
sollen. Die gewünschte
Wirkung des Schaums auf die Feder- und Dämpfungscharakteristik kommt
nur dann zur Geltung, wenn der Schaum auf Druck belastet wird.
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Das
erste Maschinenelement kann von einem ersten Federkörper unmittelbar
anliegend umschlossen sein.
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Der
erste Federkörper
kann von einem zweiten Federkörper
aus Elastomerschaum mit radialem Abstand umschlossen sein, wobei
der Elastomerschaum des zweiten Federkörpers zellig ausgebildet ist
und eine Dicht von zumindest 0,85 bis 1,3 g/cm3 aufweist,
wobei in dem durch den Abstand gebildeten Spalt ein erster Kompakt-Federkörper angeordnet ist,
der die einander zugewandten Oberflächen von erstem und zweitem
Federkörper
verbindet, dass der zweite Federkörper vom zweiten Maschinenelement mit
radialem Abstand umschlossen ist, wobei in dem durch den Abstand
gebildeten zweiten Spalt ein zweiter Kompakt-Federkörper angeordnet
ist, der die einander zugewandten Oberflächen von zweitem Federkörper und
zweitem Maschinenelement verbindet. Auch bei einer solchen Ausgestaltung
ist es von Vorteil, wenn die Zellgröße des Elastomerschaums des zweiten
Federkörpers höchstens
100 μm beträgt. Der Elastomerschaum
des ersten und des zweiten Federkörpers kann gleich oder voneinander
abweichend beschaffen und/oder gestaltet sein. Sind die Elastomerschäume des
ersten und des zweiten Federkörpers
gleich, ist die Herstellung des Federelements einfach und kostengünstig durchführbar.
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Unterscheiden
sich demgegenüber
die Elastomerschäume
von erstem und zweitem Federkörper,
kann das Federelement besonders gut auf die jeweiligen Gegebenheiten
des Anwendungsfalles abgestimmt werden.
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Dadurch
kann die Feder- und Dämpfungscharakteristik
des Bauteils an die jeweiligen Anforderungen angepasst werden.
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Das
Verhältnis
aus radialer Dicke zumindest einer der Federkörper aus Elastomerschaum zu
radialer Dicke zumindest eines der Kompakt-Federkörper kann
0,5 bis 2 betragen.
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Um
abrasiven gebrauchsdauerverringernden Verschleiß durch Schlupf vermeiden zu
können, ist
es sinnvoll, dass die einander berührenden Oberflächen von
Federkörper
und Kompakt-Federkörper fest
miteinander verbunden sind. Wie zuvor bereits beschrieben, kann
eine derartige Verbindung beispielsweise durch Vulkanisation oder
Verklebung erfolgen.
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Drei
Ausführungsbeispiele
des erfindungsgemäßen Federelements
werden nachfolgend anhander der beigefügten 1, 2 und 3 näher erläutert. Diese
zeigen jeweils in schematischer Darstellung:
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1:
Ein erstes Ausführungsbeispiel,
das aus nur drei Bauteilen, nämlich
dem ersten, dem zweiten Maschinenelement und dem ersten Federkörper besteht.
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2:
Ein zweites Ausführungsbeispiel,
bei dem der erste Federkörper
einen ersten Kompakt-Federkörper
außenumfangsseitig
umschließt und
seinerseits von einem zweiten Kompakt-Federkörper außenumfangsseitig umschlossen
ist.
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3:
Ein drittes Ausführungsbeispiel,
bei dem in radialer Richtung zwischen den beiden Maschinenelementen
zwei Federkörper
aus Elastomerschaum angeordnet sind.
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In
den 1 bis 3 ist jeweils ein Federelement
in schematischer Darstellung gezeigt. Die hier gezeigten Federelemente
können
als Schwingungsdämpfer
oder als Kupplung Verwendung finden.
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Jedes
der Federelemente umfasst ein erste Maschinenelement 1 und
ein zweites Maschinenelement 2, wobei die beiden Maschinenelemente 1, 2 in diesen
Ausführungsbeispielen
konzentrisch zueinander angeordnet sind. das erste Maschinenelement 1 ist
durch eine Innenhülse
gebildet, die von zweiten Maschinenelement 2, das als Außenhülse ausgebildet
ist, mit radialem Abstand umschlossen ist. Innerhalb des durch den
abstand gebildeten spaltes ist zumindest ein erster Federkörper 3 aus
Elastomerschaum angeordnet, der die beiden Maschinenelemente 1, 2 elastisch
nachgiebig miteinander verbindet. Der Elastomerschaum des ersten
Federkörpers 3 ist
zellig ausgebildet und weist in jedem der Ausführungsbeispiele eine Dichte
auf, die größer als
1 g/cm3 ist. Eine typische Dichte für die zur
Anwendung gelangenden Elastomerschäume liegt im Bereich zwischen
0,85 g/cm3 und 1,3 g/cm3.
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Der
Elastomerschaum weist jeweils eine Zellgröße auf, die höchsten 100 μm beträgt, wobei die
Oberfläche
des ersten Federkörpers 3 in
den hier gezeigten Ausführungsbeispielen
jeweils geschlossenzellig ausgebildet ist. Dadurch kann eine bessere Anbindung
des Federkörpers 3 an
die miteinander zu verbindenden Teile erfolgen.
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Alle
Teile, die das Federelement umfasst, sind im Bereich ihrer Anbindungsflächen fest
miteinander verbunden; Schlupf tritt an diesen Stellen nicht auf.
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In 1 ist
ein erstes, besonders einfaches Ausführungsbeispiel eines Federelements
gezeigt. Das Federelement umfasst ausschließlich ein erstes 1 und
ein zweites Maschinenelement 2, wobei beide Maschinenelemente 1, 2 im
Querschnitt betrachtet, kreisringförmig ausgebildet sind. Das
zweite Maschinenelement 2 umschließt das erste Maschinenelement 1 mit
radialem Abstand, wobei in dem durch den Abstand gebildeten Spalt
der Federkörper 3 aus Elastomerschaum
angeordnet ist.
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In 2 ist
ein weiteres Ausführungsbeispiel eines
Federelements gezeigt, bei der der erste Federkörper 3 sternförmig ausgebildet
ist und dem ersten 1 und dem zweiten Maschinenelement 2 jeweils mit
radialem Abstand benachbart, jedoch konzentrisch zugeordnet ist.
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Der
erste Maschinenelement 1 ist umfangsseitig von einem ersten
Kompakt-Federkörper 8 aus elastomerem
Werkstoff umschlossen. Dieser ist außenumfangsseitig vom ersten
Federkörper 3 aus Elastomerschaum
umschlossen, wobei der erste Federkörper 3 aus Elastomerschaum
außenumfangsseitig
von einem zweiten Kompakt-Federkörper 9 umschlossen
ist. Das erste Maschinenelement 1, der Kompakt-Federkörper 8,
der erste Federkörper 3 aus Elastomerschaum
und der zweite Kompakt-Federkörper 9 sind
außenumfangsseitig
vom zweiten Maschinenelement 2 umschlossen.
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In 3 ist
ein drittes Ausführungsbeispiel gezeigt,
das im Gegensatz zu den zuvor beschriebenen Ausführungsbeispielen zwei Federkörper 3, 10, jeweils
aus Elastomerschaum, umfasst. Der erste Federkörper 3 ist vom zweiten
Federkörper 10 aus
Elastomerschaum mit radialem Abstand umschlossen, wobei der Elastomerschaum
des zweiten Federkörpers 10,
ebenfalls zellig ausgebildet ist und eine Dichte von mehr als 1
g/cm3 aufweist. In dem durch den Abstand
gebildeten ersten Spalt 11 ist der erste Kompakt-Federkörper 8 angeordnet,
der aus einem nicht-zelligen, kompakten Elastomerwerkstoff besteht.
Der erste Kompakt-Federkörper 8 verbindet die
einander zugewandten Oberflächen 6, 12 von erstem 3 und
zweitem Federkörper 10,
wobei der zweite Federkörper 10 vom
zweiten Maschinenelement 2 mit radialem Abstand umschlossen
ist. In dem durch diesen Abstand gebildeten zweiten Spalt 13 ist eine
zweiter Kompakt-Federkörper 9 angeordnet. Der
zweite Kompakt-Federkörper 9 verbindet
die einander zugewandten Oberflächen 14, 7 von
zweitem Federkörper 10 und
zweitem Maschinenelement 2.