In
Anbetracht der obigen Ausführungen
liegt der Erfindung die allgemeine Aufgabe zugrunde, einen Zweitakt-Motor
zu schaffen, der weniger unerwünschte
Abgase ausstößt.
Diese
Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruches
1 und durch einen Zweitaktmotor mit den Merkmalen des Anspruchs
7 oder 9 gelöst.
Die
Verfahrensmaßnahme
zur Erzeugung eines geschichteten Kraftstoff-Luftgemischs ist die Verwendung einer
getakteten Einspritzung. Dabei wird eine oder mehrere Einspritzdüsen (es
können
auch Mehrstrahldüsen
sein) während
eines Arbeitspiels mehrfach angesteuert und so jeweils Teilmengen
des benötigten
Kraftstoff/Schmieröl-Gemischs
eingespritzt. Zur Schmierung des Laufzeugs wird eine erste Teilmenge
in den Ansaugtrakt oder Ansaugbereich oder direkt in die Kurbelkammer
eingespritzt. Dies kann durch einen direkt gerichteten Strahl oder
durch Fensteröffnungen
im Kolben bzw. Zylinder realisiert werden. Der oder die weiteren
Anteile werden zeitlich versetzt während des Spülvorgangs
eingespritzt. Die genauen Zeitpunkte können motorspezifisch unterschiedlich
sein und werden in der Applikation jeweils optimal gewählt.
Hierbei
kann man sich die Druckschwankungen im Kurbelgehäuse zu Nutze machen. Im Falle
eines geringen oder negativen Druckes im Kurbelgehäuse wird
der Kraftstoff in Richtung Kurbelgehäuse gesogen, im umgekehrten
Falle Richtung Brennraum gefördert.
Bei
der Realisierung des Verfahrens erfolgt die Kraftstoffeinbringung
durch Einspritzung/Einspritzventile. Es können sowohl Einloch-, als auch Mehrlochdüsen Verwendung
finden, und es sind auch Kombinationen möglich. Die Einspritzung zu unterschiedlichen
Einspritzzeitpunkten geschieht dadurch, dass die Ventile getaktet
angesteuert werden. Das bedeutet, dass sowohl Zeitpunkt als auch
Menge des eingespritzten Kraftstoffes beeinflusst werden können.
Während des
Ladungswechsels, wenn also die Überströmkanäle zum Brennraum
hin geöffnet werden,
wird eine größere Menge
Kraftstoff eingespritzt und damit in den Brennraum eingebracht.
Geeigneterweise erfolgt die Einspritzung leicht zeitversetzt zum Öffnungszeitpunkt
der Überströmkanäle. Somit
wird erreicht, dass sich zu Beginn der Spülung nur reine Luft oder ein
sehr mageres Gemisch im Brennraum befindet Durch geeignete Fenster
in Kolben und Zylinder ist bei entsprechender Positionierung der
Einspritzdüse
zu einem gewissen Zeitpunkt eine zusätzliche direkte Schmierung
des Kolbenbolzens möglich.
Auch eine direkte Kühlung
des Kolbenbodens durch Anspritzen mit Kraftstoff ist damit realisierbar.
Als
Kerngedanke der vorliegenden Erfindung weist der Zweitakt-Motor
im Idealfall ein einziges Einspritzelementauf, das das Kraftstoff/Schmieröl-Gemisch zu mindestens
zwei unterschiedlichen Einspritzzeitpunkten in einen Überströmkanal des
Zweitakt-Motors einspritzt. Bei geeigneter Wahl des Einspritzzeitpunktes
und -ortes in Abhängigkeit
der Strömungsrichtung
der den Überströmkanal während eines
Arbeitsspiels in unterschied lichen Richtungen durchströmenden Luft
kann mit diesem einzigen Einspritzelement sowohl die Kurbelkammer
als auch der Verbrennungsraum mit ausreichend Kraftstoff/Schmieröl-Gemisch
versorgt werden. Hierbei sorgen die im Zweitakt-Motor herrschenden
Druckverhältnisse
dafür,
dass zu einem bestimmten Zeitpunkt, nämlich wenn sich der Kolben
nach oben in Richtung auf seinen oberen Totpunkt bewegt, in der Kurbelkammer
ein Unterdruck herrscht, und in den Überströmkanal eingespritzter Kraftstoff
oder Kraftstoff/Schmieröl-Gemisch
in Richtung Kurbelkammer gesaugt und transportiert wird, um dort
der Schmierung zu dienen. Zum Zeitpunkt eines Gaswechsels, wenn
der Überströmkanal durch
den Kolben in seinem oberen Bereich freigegeben wird, kann in den Überströmkanal zusätzlich eingebrachter
Kraftstoff in den Brennraum gefördert
werden.
Die
Einspritzung in verschiedene Kanäle kann
durch die Verwendung mehrerer Einspritzventile erfolgen. Durch geschickte
Wahl des Einspritzortes ist aber auch die Verwendung einer Mehrstrahldüse denkbar,
welche gleichzeitig mehrere Kanäle
mit Kraftstoff/Schmieröl-Gemisch
versorgt.
Im
Idealfall läst
sich bei entsprechender Anordnung auch auf eine separate Einspritzdüse zur Schmierölversorgung
der Kurbelkammer verzichten. Dies kann zum Beispiel durch die gezielte
Ausrichtung eines Strahls in Richtung Kurbelkammer oder durch Fensteröffnungen
im Kolben bzw. Zylinder realisiert werden.
Es
kann dabei eine Mehrstrahldüse
verwendet werden, deren mindestens einer Strahl zur Schmierölversorgung
der in der Kurbelkammer befindlichen und zu schmierenden Teile verwendet wird,
entweder direkt in die Kurbelkammer oder durch Fensteröffnungen
in Kolben oder Zylinder spritzend, und wobei mindestens ein Strahl
oder andere Strahlen in den oder die Überströmkanäle spritzen. Hier ist auch
denkbar, einen Strahl in einen Kanal spritzen zu lassen, der sich
verzweigend dann zwei oder mehrere Überströmkanäle mit Kraftstoff-Luft-Gemisch
bedient.
Eine
weitere Lösung
besteht in der Verwendung einer zweiten Einspritzdüse, welche
eine kleine Teilmenge des Kraftstoff/Schmieröl-Gemischs direkt in die Kurbelkammer
oder den Ansaugtrakt spritzt. Der Hauptanteil des Kraftstoff/Schmieröl-Gemischs wird
dann direkt in den oder die Überströmkanäle oder
direkt in den Brennraum gespritzt. Dabei ist denkbar, dass je nach
Anzahl der Überströmkanäle nur in
einen Kanal (z.B. mittig angeordneter Aufrichterkanal oder nur ein Überströmer asymmetrisch
auf einer Seite) oder in mehrere Kanäle eingespritzt wird. Der Beginn
der Einspritzung kann dabei für
alle Düsen
zu unterschiedlichen Zeiten während
eines Arbeitsspiels erfolgen. Die genauen Zeitpunkte können motorspezifisch
unterschiedlich sein und werden in der Applikation jeweils optimal
gewählt.
Ebenso lassen sich optimiert unterschiedliche Einspritzvolumina wählen. Mit
dieser Maßnahme
wird ein geringerer Kraftstoffverbrauch und geringe Hc-Emission
erreicht. In die Kurbelkammer wird von dem zusätzlichen Einspritzelement nur
so viel Kraftstoff eingespritzt, dass eine ausreichende Schmierung
erzielt wird. Die Hauptmenge des zur Verbrennung notwendigen Kraftstoffs
wird weiterhin in bekannter Weise von dem im Verbrennungsraum oder Überströmkanal angeordneten
Einspritzelement eingespritzt.
Mit
einer Ladungsschichtung mit unterschiedlichen Mengenverhältnissen
Luft/Kraftstoff, wie in Anspruch 5 angegeben, kann in dem Verbrennungsraum
des Zweitakt-Motors in unterschiedlichen Bereichen des Verbrennungsraums
eine unterschiedliche Kraftstoffkonzentration erreicht werden, so
dass bei geeigneter Wahl der Anordnung einer Zündkerze im Verbrennungsraum
eine verbesserte Verbrennung bzw. ein erhöhter Wirkungsgrad bezüglich der
Ausnutzung des Kraftstoffes erzielbar ist. Hierzu werden vom Einspritzelement
im Bereich des Verbrennungsraums sowie von dem weiteren Einspritzelement
im Bereich der Kurbelkammer jeweils in Abhängigkeit der Strömungsrichtungen
der angesaugten und/oder ausgestoßenen Luft in der Kurbelkammer
bzw. in den Überströmkanälen und
im Verbrennungsraum die gewünschten
Kraftstoffmengen eingespritzt, um die jeweils optimale Ladungsschichtung
im Verbrennungsraum zu erhalten.
Ein
Zweitaktmotor, der das erfindungsgemäße Verfahren verwirklicht und
die dargestellten Vorteile erreicht, ist in den Ansprüchen 7 und
9 angegeben. Gemäß Anspruch
7 ist dabei vorgesehen, dass das Einspritzelement im Überströmkanal oder
in einem dem Überströmkanal nahen
Bereich in der Kurbelkammer angeordnet ist und zur Einspritzung
des pro Arbeitstakt einspritzenden Kraftstoff/Schmieröl-Gemischvolumens über mindestens
zwei Einspritzvorgänge
ausgebildet ist, wobei die mindestens zwei Einspritzvorgänge zu mindestens
zwei unterschiedlichen Einspritzzeitpunkten stattfinden. Entsprechend
dem Anspruch 7 wird eines oder mehrere der Einspritzelemente, die
entweder im Verbrennungsraum, im Überströmkanal oder in der Kurbelkammer
angeordnet sind, getaktet angesteuert. Das bedeutet, dass der Einspritzvorgang
in Abhängigkeit der
Stellung des Kolbens im Zweitakt-Motor zeitlich gesteuert ist, um
stets unter Berücksichtigung
der Strömungsverhältnisse
im Überströmkanal bzw.
in der Kurbelkammer oder im Verbrennungsraum die gewünschte Verteilung
des Kraftstoff-/Luftgemisches zu erhalten. So kann z.B. ein in der
Kurbelkammer angeordnetes Einspritzelement derart getaktet sein, dass
es nur dann in die Kurbelkammer einspritzt, wenn dort Unterdruck
herrscht. Mit einem im Überströmkanal angeordneten
Einspritzelement kann beispielsweise das Einspritzen nur dann erfolgen,
wenn aufgrund der Kolbenbewegung ein Luftstrom sich in Richtung
auf den Verbrennungsraum oder in Richtung auf die Kurbelkammer bewegt.
Bei dieser Ausgestaltung kann der Zweitakt-Motor auch ein Einspritzelement
in Form einer Mehrlochdüse
aufweisen. Bei einer Mehrlochdüse
können
z.B. bis zu acht Düsenöffnungen
symmetrisch am Düsenkörper angeordnet
sein, wobei die mehreren Düsen
einen Öffnungswinkel
bis zu 160° umschreiben
können.
Mit diesen Mehrlochdüsen
ist es möglich,
mit einem einzigen Einspritzelement den Kraftstoff bzw. das Kraftstoff/Schmieröl-Gemisch
in mehreren Richtungen im Zylinder an gewünschter Stelle einzuspritzen,
so dass eine bessere Verteilung des Kraftstoffs in der angesaugten
Luft erreicht wird. Mit einer Mehrlochdüse können die Vorteile von zwei
oder mehr Düsen, die
an unterschiedlichen Orten im Zweitakt-Motor angeordnet sind, mit
nur einem Einspritzelement erreicht werden, wobei der konstruktive
und der steuerungstechnische Aufwand gegenüber mehreren Einspritzelementen
deutlich verringert ist.
Bei
der in Anspruch 9 angegebenen Ausführungsform des Zweitaktmotors
ist vorgesehen, dass ein zweites Einspritzelement in der Kurbelkammer angeordnet
ist und die Einspritzung des pro Arbeitstakt einzuspritzenden Kraftstoff/Schmieröl-Gemischvolumens über mindestens
zwei Einspritzsstrahlen erfolgt, wobei die mindestens zwei Einspritzvorgänge zu mindestens
zwei unterschiedlichen Einspritzzeitpunkten erfolgen. Hierdurch
kann eine zusätzliche Schmierung
der Lagerstellen durch eingespritzten Kraftstoff in der Kurbelkammer
erreicht werden. Dabei wird vorzugsweise von dem weiteren Einspritzelement,
das in der Kurbelkammer angeordnet ist, nur eine geringe Kraftstoffmenge
eingespritzt, die notwendig ist, um die Lagerstellen ausreichend
zu schmieren. Das Einspritzen in die Kurbelkammer erfolgt insbesondere
während
einer Aufwärtsbewegung
des Kolbens im Zylinder, so dass in die Kurbelkammer durch den entstehenden
Unterdruck Luft mit dem eingespritzten Kraftstoff eingesaugt und
vorhandene Restgase ausgespült
werden.
Mit
der im Anspruch 11 angegebenen Maßnahme ist erreicht, dass bei
einem Zweitakt-Motor mit vier Überströmkanälen eine
bestmögliche
Spülung des
Verbrennungsraums mit frischem Kraftstoff/Luft-Gemisch erreichbar
ist, da in den beiden Überströmkanälen, die
dem Ansaugrohr des Zweitakt-Motors benachbart sind, stets ein höherer Luftdurchfluss
herrscht, als in den beiden weiter entfernt liegenden Überströmkanälen. Hierbei
ist es auch möglich,
dass lediglich ein Einspritzelement vorgese hen ist, das über eine
Verteilungsleitung mit zwei Ausgängen
den Kraftstoff in beide Überströmkanäle gleichzeitig
einspritzt.
Mit
einer Ausgestaltung des Zweitakt-Motors, die in Anspruch 13 angegeben
ist, kann das Einspritzelement bzw. die Mehrlochdüse den Kraftstoff an
beliebigen Stellen im Zweitakt-Motor einspritzen, um jeweils die
gewünschte
Konzentration des Kraftstoffs in der angesaugten Luft zu erhalten.
Der Kraftstoff kann hierzu von der Mehrlochdüse direkt in den Verbrennungsraum,
die Kurbelkammer, das Ansaugrohr oder in den Überströmkanal eingespritzt werden, wobei
bevorzugt die Mehrwegdüse
derart angeordnet ist, dass Kraftstoff sowohl in den Überströmkanal als
auch in die Kurbelkammer eingespritzt wird. Dabei kann das Einspritzen
in unterschiedliche Bereiche gleichzeitig oder zeitversetzt erfolgen,
um den Kraftstoff in vorteilhafter Weise zu verteilen. Ebenso ist
es möglich,
dass in verschiedene Bereiche jeweils unterschiedliche Kraftstoffmengen
eingespritzt werden. Prinzipiell ist es auch möglich, dass nur in einen der
mehreren Überströmkanäle Kraftstoff
eingespritzt wird, wenn eine entsprechend unsymmetrische Verteilung
des Kraftstoffs bzw. des Kraftstoff/Luft-Gemischs gewünscht ist.
Die
Ausführungsform
gemäß Anspruch
14 ist für
beide Erfindungsgedanken realisierbar.
Durch
das Einspritzen in den Überströmkanal bzw.
das Einspritzen mit einer Mehrlochdüse kann insbesondere im Verbrennungsraum
eine Ladungsschichtung erzielt werden. Das bedeutet, dass aus dem
zeitversetzten Einspritzen jeweils unterschiedlicher Kraftstoffmengen
in die angesaugte Luft unterschiedliche Kraftstoffkonzentrationen
resultieren, so dass im Verbrennungsraum vor dem Verdichten und
Zünden
Bereiche mit fetterem und magererem Gemisch vorliegen. Bei geeigneter
Wahl der Einspritzzeitpunkte und der Einspritzmengen kann dadurch
die Spülung
des Verbrennungsraums und die Neubefüllung mit frischem Kraftstoff/Luft-Gemisch verbessert
werden.
Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind jeweils in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es
zeigen in rein schematischen Darstellungen:
1:
in einem senkrechten Schnitt einen Zweitakt-Motor mit einem Einspritzelement,
2:
in einem senkrechten Schnitt einen Zweitakt-Motor mit zwei Einspritzelementen,
3:
in einem senkrechten Schnitt einen Zweitakt-Motor mit einem Kolben
in Aufwärtsbewegung,
4:
in einem senkrechten Schnitt einen Zweitakt-Motor mit einem Kolben
in Abwärtsbewegung,
5 in
einem waagerechten Schnitt einen Zweitakt-Motor mit drei Einspritzelementen.
In
den 1 und 2 ist anhand eines Zweitaktmotors
das erfindungsgemäße Verfahren beschrieben.
Der Zweitaktmotor 100 weist einen Kolben 11 auf
der sich im Zylinder 10 des Zweitaktmotors 100 auf
und ab bewegt. Dabei treibt der Kolben 11 eine Kurbelwelle 13 an,
die drehbar in einer Kurbelkammer 12 des Zweitaktmotors 100 gelagert
ist. Zwischen einem Verbrennungsraum 16, in dem die eigentliche
Verbrennung des Kraftstoff/Schmierstoff/Luftgemisches stattfindet
und der Kurbelkammer 12 sind in bekannter Weise ein oder
mehrere Überströmkanäle 15 ausgebildet.
Die Luft wird dem Zweitaktmotor 100 über ein hier nicht dargestelltes Ansaugrohr
zugeführt.
Mit dem Einspritzelement 14 wird das pro Arbeitstakt einzuspritzende
Kraftstoff/Schmieröl/Gemischvolumen
V über
die zwei Einspritzvorgänge
S1, S2 eingespritzt, von denen der Einspritzvorgang S1 in den Überströmkanal 15 gerichtet
ist. Der zweite Einspritzvorgang S2 ist in die Kurbelkammer 12,
insbesondere auf das Kurbelwellenlager gerichtet. Es ist dabei vorgesehen,
dass die Einspritzvorgänge
S1, S2 zu unterschiedlichen Zeitpunkten gespritzt werden und unterschiedliche
Einspritzvolumina einspritzen, um einerseits eine Schmierölversorgung
bei möglichst
geringer Abgasbelastung und andererseits eine optimale Verbrennung
zu realisieren. Als Einspritzvorgang ist hierbei bevorzugterweise
die Einspritzung eines Einspritzstrahles zu verstehen. Es können aber
auch mehrere Strahlen (z.B. über
eine Mehrlochdüse)
oder mehrere Einzelstrahlen in einen Vorgang abgegeben werden.
Bei
der in 2 dargestellten Ausführungsform des Zweitaktmotors 100 handelt
es sich um eine zu 1 im Prinzip baugleiche Ausführungsform,
jedoch wird hier ein zweites Einspritzelement 14b vorgesehen,
wobei der erste Einspritzvorgang des Einspritzelementes 14a in
den Überströmkanal 15 und der
zweite Einspritzvorgang S2 des Einspritzelementes 14b in
die Kurbelkammer 12 gerichtet ist. Um eine zusätzliche
Schmierung der Kolbenlagerung am Pleuel zu ermöglichen und/oder um eine zusätzliche Kolbenbodenkühlung zu
bewirken, wird ein weiterer Einspritzstrahl 53 durch ein
im Kolben 11 ausgebildetes Fenster 24 gespritzt,
wodurch vorteilhafterweise eine Schmierung und Kühlung ohne diesen zusätzlichen
Einspritzstrahl nur schwer zu erreichende Stellen bewirkt Wird nur
ein Einspritzelement 14 verwendet, so wird das Einspritzelement 14 zum
Einspritzen des Kraftstoffes in den Überströmkanal 15 im Zylinder 10 des
Zweitaktmotors 100 oder in einen dem Überströmkanal nahen Bereich der Kurbelkammer angeordnet.
Die hiermit verbundene Arbeitsweise ist in den 3 und 4 dargestellt.
Bewegt
sich der Kolben 11 wie in 3 nach oben
so wird im Verbrennungsraum 16 ein Kraftstoff/Luft-Gemisch
verdichtet und mit einer hier nicht dargestellten Zündkerze
gezündet.
Durch die Aufwärtsbewegung
des Kolbens 11 entsteht in der Kurbelkammer 12 ein
Unterdruck, so dass im Überströmkanal 15 vorhandene
Luft in Richtung der Kurbelkammer 12 gesaugt wird, wie
durch den Pfeil L angedeutet. Dadurch wird die Kurbelkammer 12 gespült und die
Lagerstellen z. B. der Kurbelwelle 13 mit dem Schmieröl, das dem
Kraftstoff zugegeben ist, geschmiert.
Das
Einspritzelement 14, mit dem Kraftstoff oder ein Kraftstoff/Schmieröl-Gemisch in den Zweitakt-Motor 100 eingespritzt
wird, ist in den 3 und 4 derart
angeordnet, dass es den Kraftstoff in den Überströmkanal 15 einspritzt.
Dies ist mit einer stilisierten Wolke W des in der Luft fein verteilten Kraftstoffs
dargestellt. Gemäß der 3 wird
eine geringe Menge Kraftstoff während
der Aufwärtsbewegung
des Kolbens 11 in den Überströmkanal 15 eingespritzt,
so dass das somit erhaltene Kraftstoff/Luft-Gemisch in die Kurbelkammer 12 gesaugt wird.
Das in dem Kraftstoff/Luft-Gemisch
enthaltene Schmieröl
kann sich daher unmittelbar in der Kurbelkammer 12 auf
den Lagerstellen der Kurbelwelle 13, des Kolbens 11 und
einer Pleuelstange abscheiden, so dass die Schmierung dieser Lagerstellen
mit einem geringen Kraftstoffverbrauch gewährleistet ist.
In
einem weiteren Einspritzvorgang wird, wie in 4 mit der
größeren Kraftstoff-Wolke
W dargestellt, eine größere Menge
an Kraftstoff während
der Abwärtsbewegung
des Kolbens 11 in den Überströmkanal 15 eingespritzt.
Somit wird dem Verbrennungsraum 16 durch den dort entstehenden
Unterdruck ein Kraftstoff/Luft-Gemisch im gewünschten Verhältnis zugeführt, ohne
dass dieses Gemisch vorher zur Spülung der Kurbelkammer 12 benötigt wird,
so dass die Spülverluste
verringert sind. Mit dem im Überströmkanal 15 angeordneten
Einspritzelement 14 ist eine Ladungsschichtung im Verbrennungsraum 16 erreichbar,
d. h., dass durch das aufeinanderfolgende Einspritzen unterschiedlicher
Kraftstoffmengen in die vom Zweitakt-Motor 100 angesaugte
Luft im Verbrennungsraum 16 das Kraftstoff/Luftgemisch
in unterschiedlichen Konzentrationen vorliegt.
Das
Einspritzen kann derart gesteuert erfolgen, dass der Verbrennungsraum 16 ausreichend gespült wird,
wobei zur Verdrängung
der Restluft vom letzten Zündvorgang
ein möglichst
mageres Kraftstoff/Luft-Gemisch eingesetzt wird und zur Neubefüllung mit
frischem Kraftstoff/Luft-Gemisch ein möglichst fettes.
Die
entsprechende Ansteuerung des Einspritzelements 14 hinsichtlich
der Einspritzzeitpunkte und der Einspritzmengen kann von einer Steuerelektronik
für den
Zweitakt-Motor 100 geleistet werden.
Für die in 1 prinzipiell
beschriebene Ausführungsform
ist der Zweitakt-Motor 100 mit einem Einspritzelement 14 versehen,
das ebenfalls im Überströmkanal 15 angeordnet
ist. Das Einspritzelement 14 ist hier eine Mehrlochdüse, d. h.,
dass der Kraftstoff an mehreren, z. B. bis zu acht, Düsenöffnungen
an dem Einspritzelement 14 in unterschiedlichen Richtungen
austritt. Dabei ist die Mehrlochdüse derart ausgerichtet, dass
ein Teil des Kraftstoffs bzw. Kraftstoff/Schmieröl-Gemischs in die Kurbelkammer 12 eingespritzt
wird und ein vorzugsweise größerer Teil
in den Überströmkanal 15 wie
durch die Kraftstoff-Wolken W in 3 verdeutlicht.
Somit ist die Verwendung eines weiteren Einspritzelements 14, das
nur in die Kurbelkammer 12 einspritzt, vermieden und der
bauliche und steuerungstechnische Aufwand verringert. Die in die
Kurbelkammer 12 eingespritzte Menge ist ausreichend genug
gewählt,
um die Schmierung der Lagerstellen zu gewährleisten. Die Mehrlochdüse kann
auch derart angesteuert sein, dass nur eine Düse oder ein Teil der mehreren
Düsen in
einem Einspritzvorgang Kraftstoff einspritzt und eine andere oder
weitere Düsen
den Kraftstoff in einem zweiten Einspritzvorgang. Auch mit der Mehrlochdüse ist eine
anhand von 3 und 4 beschriebene
Ladungsschichtung erreichbar.
Bei
der weiteren, in 5 dargestellten Ausführungsform
sind bei dem Zweitakt-Motor 100 vier Überströmkanäle 20, 21, 22, 23 vorgesehen.
Hierbei
sind zwei Einspritzelemente 14 in den dem Einlasskanal 18 benachbarte Überströmkanäle 20, 21 angeordnet.
Zusätzlich
ist eine Mehrlochdüse 14 im
Einlasskanal 18 (Ansaugrohr) angeordnet, die eine optimale
Ladungsschichtung sichert.