DE10160528A1

DE10160528A1 - Mobile Fitnessunterstützung

Info

Publication number: DE10160528A1
Application number: DE2001160528
Authority: DE
Inventors: Bernd Kolpatzik; Ulrich Kastner-Jung
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 2001-12-10
Filing date: 2001-12-10
Publication date: 2003-06-26
Also published as: WO2003053528A1; AU2002357966A1

Abstract

Über ein mobiles Endgerät werden Körperdaten einer Person an eine Auswertevorrichtung übertragen, die unter Berücksichtigung der Körperdaten Trainingsanweisungen erstellt. Die Trainingsanweisungen werden von der Auswertevorrichtung an das mobile Endgerät zurück übertragen.

Description

Sport-, Wellness- und Gesundheitsaktivitäten werden durch Trainer und Assistenten unterstützt. Deren Aufgaben umfassen unter anderem ein Einweisen, Überwachen, Analysieren, Anleiten, Beraten und Motivieren einer aktiven Person. Ein großer Teil der Arbeitsleistung von Trainern und Assistenten besteht in der Verknüpfung von Fachwissen und Dateninformationen über die Person.
Dazu wird beispielsweise der Puls der Person erfasst und der Trainer gibt der Person in Abhängigkeit des erfassten Pulses gezielte Trainingsanweisungen.
Aufwändigere Trainingsgeräte verfügen heute neben einem Pulsmesser auch bereits über eine Trainingsleitfunktion, die der trainierenden Person auch ohne Einwirkung eines menschlichen Trainers in Abhängigkeit des Pulses Trainingsanweisungen gibt.
Solche Lösungen sind allerdings nur für bestimmte Trainingsgeräte verfügbar und deshalb für zahlreiche Sportarten nicht einsetzbar. Als Ersatz für einen Trainer müssen sich deshalb aktive Personen oftmals selbst Fachwissen aneignen, die Dateninformation des gemessenen Pulses interpretieren und Konsequenzen ableiten. Die Nachteile dieser Lösung liegen unter anderem bei Einschränkungen der erforderlichen Fachkenntnis und intellektueller Leistungen, beispielsweise infolge von Konzentrationsproblemen während körperlicher Belastung im Sport.
Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einer trainierenden Person aus ihren Körperdaten abgeleitete Trainingsanweisungen in einem vielfältigeren Umfeld zur Verfügung zu stellen. Diese Aufgabe wird durch die Erfindungen mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Demnach verfügt eine Anordnung zum Erstellen und Ausgeben von Trainingsanweisungen über Sensormittel, die Körperdaten einer Person messen, und über ein mobiles Endgerät, das die Körperdaten über eine Luftschnittstelle an eine Auswertevorrichtung überträgt. Weiterhin weist die Anordnung eine Auswertevorrichtung, etwa in Form einer entsprechend programmierten Recheneinheit, auf, die unter Berücksichtigung der Körperdaten Trainingsanweisungen erstellt. Die Trainingsanweisungen sind über die Luftschnittstelle an das mobile Endgerät übertragbar.
Das mobile Endgerät ist zumindest durch entsprechende Empfangsmittel eingerichtet, um die von der Auswertevorrichtung erstellten Trainingsanweisungen zu empfangen. Weiterhin sollte es auch über Ausgabemittel verfügen, um die Trainingsanweisungen an die Person auszugeben. Die Ausgabe kann insbesondere in Form einer optischen Anzeige, einer akustischen Ausgabe, insbesondere einer Sprachausgabe, und/oder einer mechanischen, insbesondere haptischen Ausgabe erfolgen. Bei der Verwendung einer Sprachausgabe können die Trainingsanweisungen entweder gleich von der Auswertevorrichtung als Sprachsignale repräsentierende Daten erstellt werden oder es erfolgt eine Sprachsynthese im mobilen Endgerät.
Die Luftschnittstelle ist eine weitreichende Luftschnittstelle, die Übertragungen über eine Reichweite von zumindest mehreren hundert Metern oder sogar von einigen Kilometern zulässt. Vorzugsweise ist die Luftschnittstelle eine Dect- oder eine GSM-, GPRS-, wireless LAN- und/oder UMTS-Schnittstelle.
Als mobiles Endgerät eignet sich vorzugsweise ein Mobiltelefon, Smartphone oder PDA (Personal Digital Assistant).
Auch die Sensormittel sind sinnvollerweise mobil ausgeführt und verfügen dafür über eine entsprechende Energieversorgung in Form von Akkumulatoren, Batterien oder Solarzellen.
Die Auswertevorrichtung kann über einen Speicher verfügen, in dem sie die über die Luftschnittstelle übertragenen Körperdaten für eine weitergehende Auswertung, beispielsweise nach Ende des Trainings, speichert. Eine solche weitergehende Auswertung kann etwa in einer in einer Fouriertransformation von gemessenen Pulsdaten bestehen.
Die Sensormittel sind insbesondere Sensormittel zum Messen von Vitalparametern wie zum Beispiel der Pulsfrequenz, der Pulsintensität, der Körpertemperatur, des Körperwiderstands mittels Impedanzermittlung zur Körperfettmessung, der Atemfrequenz, des Blutzuckerspiegels oder auch Sensormittel zum Aufnehmen eines Elektrokardiogramms (EKG) und/oder eines Elektroenzephalogramms (EEG).
Zusätzlich zu den Körperdaten können externe Daten erfasst werden, wie beispielsweise Positionsdaten, Beschleunigungswerte und Neigungswinkel.
Bei einem Verfahren zum Erstellen und Ausgeben von Trainingsanweisungen werden mit Sensormitteln Körperdaten einer Person gemessen, mit einem mobilen Endgerät die gemessenen Körperdaten über eine Luftschnittstelle an eine Auswertevorrichtung übertragen, von der Auswertevorrichtung unter Berücksichtigung der Körperdaten Trainingsanweisungen erstellt und die Trainingsanweisungen an das mobile Endgerät zurück übertragen.
Weitere wesentliche Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung. Dabei zeigt
Fig. 1 eine Anordnung zum Erstellen und Ausgeben von Trainingsanweisungen und
Fig. 2 ein Schaltbild für eine Auswertevorrichtung, die unter Berücksichtigung von gemessenen Körperdaten Trainingsanweisungen erstellt.
In Fig. 1 erkennt man eine Person 1, die Sensormittel 2 zum Messen von Körperdaten der Person 1 in Form eines Brustgurts zur Herzfrequenzmessung trägt. Die von den Sensormitteln 2 gemessenen Körperdaten werden zu einem mobilen Endgerät 3 in Form eines Mobiltelefons übertragen. Die Übertragung kann mit Hilfe eines Kabels oder einer kurzreichweitigen kabellosen Schnittstelle erfolgen, die beispielsweise als Infrarot-, ISM- oder Bluetooth-Schnittstelle ausgebildet ist.
Alternativ können im Zuge fortschreitender Miniaturisierung Sensormittel und mobiles Endgerät auch als eine Einheit ausgebildet sein, die beispielsweise in Uhrform um das Handgelenk getragen werden kann und hier zum einen als Sensormittel den Puls und/oder den Blutdruck misst und zum anderen als Mobiltelefon die gemessenen Körperdaten übertragen kann.
Das mobile Endgerät 3 überträgt über den Hinkanal 4 einer Luftschnittstelle die von den Sensormitteln 2 gemessenen Körperdaten der Person 1 zu einer Auswertevorrichtung 5. Die Auswertevorrichtung 5 kann beispielsweise ein Server im Internet sein. In der Auswertevorrichtung 4 werden die Daten ausgewertet und Trainingsanweisungen abgeleitet. Die Auswertevorrichtung 5 ist dafür als ein Rechner ausgebildet, der durch entsprechende Einrichtung und Programmierung einen virtuellen Trainer simuliert. Sie berechnet dabei Trainingsanweisungen wie beispielsweise schneller laufen, langsamer aufwärmen etc.
Die Trainingsanweisungen werden über einen Rückkanal 6 der Luftschnittstelle zum mobilen Endgerät 3 zurück übertragen. Das mobile Endgerät 3 zeigt die Trainingsanweisungen der Person 1 auf einer Anzeige an oder gibt sie der Person 1 in Form von Sprache aus.
Das Übertragen der Körperdaten, das Erstellen der Trainingsanweisungen und das Übertragen der Trainingsanweisungen erfolgen bevorzugt in Echtzeit, so dass die Trainingsanweisungen der Person 1 unmittelbar zur Verfügung stehen.
In Fig. 2 erkennt man eine Anzahl von Eingängen 21, 22, . . . N an denen in der Auswertevorrichtung 5 die gemessenen und übermittelten Körperdaten anliegen. Diese werden über gewichtete Verknüpfungen W1, W2 . . . WN bzw. V1, V2 . . . VN einer Fitnessparameterberechnung 30 zugeführt. Die berechneten Fitnessparameter werden an eine Fitnessauswertelogik 40 weitergegeben, die die aktuellen Fitnessparameter mit Zielwerten 41 in einem Fitness-Soll- Profil vergleicht.
Daraus ermittelt die Fitness-Auswertelogik 40 Trainingsanweisungen, die in Form eines Real-Time-Coaching & Feed Back 50 an die Person 1 übermittelt werden.
Durch den offenbarten virtuellen, mobilen Assistenten bzw. Trainer mit telemetrischer Echtzeitfunktionalität für die Einsatzbereiche Sport, Wellness und Gesundheit wird das Problem des eingeschränkten Einsatzes von Trainern und aufwändigen Trainingsgeräten behoben. Dadurch können anfallende Personalkosten reduziert, die zeitliche Verfügbarkeit gesteigert und Einsatzschwierigkeiten überwunden werden.

Claims

1. Anordnung zum Erstellen und Ausgeben von Trainingsanweisungen
mit Sensormitteln (2), die Körperdaten einer Person 1 messen,
mit einer Auswertevorrichtung (5), die unter Berücksichtigung der Körperdaten Trainingsanweisungen erstellt,
gekennzeichnet durch
ein mobiles Endgerät (3), das die Körperdaten über eine Luftschnittstelle (4, 6) an die Auswertevorrichtung (5) überträgt und das die Trainingsanweisungen von der Auswertevorrichtung (5) empfängt.

2. Anordnung nach zumindest Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftschnittstelle (4, 6) eine Dect-, GSM-, GPRS-, wireless LAN und/oder UMTS-Schnittstelle ist.

3. Anordnung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das mobile Endgerät (3) ein Mobiltelefon ist.

4. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensormittel (2) mobile Sensormittel sind.

5. Mobiles Endgerät (3), das ausgebildet ist, von Sensormitteln (2) bei einer Person (1) gemessene Körperdaten über eine Luftschnittstelle (4, 6) an eine Auswertevorrichtung (5) zu übertragen, die unter Berücksichtigung der Körperdaten Trainingsanweisungen erstellt, und das eingerichtet ist, um die von der Auswertevorrichtung (5) erstellten Trainingsanweisungen zu empfangen.

6. Auswertevorrichtung (5), die eingerichtet ist, unter Berücksichtigung von bei einer Person (1) gemessenen Körperdaten Trainingsanweisungen zu erstellen, dadurch gekennzeichnet, dass die Körperdaten von einem mobilen Endgerät empfangbar sind und die Trainingsanweisungen an das mobile Endgerät übertragbar sind.

7. Verfahren zum Erstellen und Ausgeben von Trainingsanweisungen, bei dem
mit Sensormitteln (2) Körperdaten einer Person (1) gemessen werden,
mit einem mobilen Endgerät (3) die Körperdaten über eine Luftschnittstelle an eine Auswertevorrichtung (5) übertragen werden,
mit der Auswertevorrichtung (5) unter Berücksichtigung der Körperdaten Trainingsanweisungen erstellt werden und die Trainingsanweisungen von der Auswertevorrichtung (5) an das mobile Endgerät (3) übertragen werden.