-
Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur gezielten Annahme von Datenabschnitten
aus einem kontinuierlichen Datenstrom.
-
Meßgeräte, welche
zur Auswertung einzelner Datenabschnitte aus einem kontinuierlichen
Datenstrom vorgesehen sind, verfügen üblicherweise über einen
Annahmepuffer, der ein vorgegebenes Datenvolumen aufnehmen kann.
Die Annahme der Daten in den Annahmepuffer erfolgt zu einem Zeitpunkt,
welcher mit dem Datenstrom nicht synchronisiert ist. Eine solche
Vorgehensweise ist immer dann erforderlich, wenn der Datenstrom
kein Synchronisationssignal aufweist und eine Synchronisation durch Kommunikation
des Meßgeräts mit der
Datenquelle vermieden werden soll. Das Aufnahmevermögen des Annahmepuffers
bei solchen Meßgeräten ist
so bemessen, daß innerhalb
des Annahmepuffers bei einer Datenannahme zu einem beliebigen Zeitpunkt mit
hoher Wahrscheinlichkeit ein auswertbarer Datenabschnitt vorhanden
ist.
-
Aufgrund
der Tatsache, daß der
in dem Annahmepuffer angenommene Datensatz mehr als die interessierende
Information beinhaltet, ist ein erster Schritt zur Auswertung der
angenommenen Daten das Auffinden des relevanten Datenabschnitts.
Der interessierende Datenabschnitt kann sich an einer beliebigen
Stelle in dem Annahmepuffer befinden, so daß die Auswertezeiten starken
Schwankungen unterliegen. Nach Auffinden des relevanten Datenabschnitts
und der Auswertung der darin enthaltenen Information ist das Meßgerät bereit,
neue Daten anzunehmen. Der Beginn einer neuen Datenannahme in den
Annahmepuffer ist dabei abhängig
von der vorangegangen Auswertdauer. Da eine zeitliche Korrelation
mit der Datenquelle nicht existiert, kann es vorkommen, daß in dem
Meßgerät Daten
angenommen werden, die nur einen Teil eines interessierenden Datenabschnitts
beinhalten. In einem solchen Fall muß die Datenannahme verworfen
werden und eine neue Datenannahme gestartet werden.
-
Bei
dem beschriebenen Verfahren zur Datenannahme ist besonders nachteilig,
daß aufgrund der
auftretenden Fehlmessungen und der damit verbundenen Annahme eines
neuen Datenvolumens die Meßzeiten
lang sind und in dem Datenstrom viele Informationsinhalte zwischenzeitlich
ankommender Datenabschnitte des Datenstroms nicht erfaßt werden
können.
-
Durch
die Abhängigkeit
der nachfolgenden Datenannahme von der Auswertedauer des vorangegangenen
Datensatzes entsteht eine zufällige
Annahme der Datensätze
mit den darin enthalten Datenabschnitten. Damit ist auch bei bekannter
Netzstruktur ein gezielter Zugriff auf bestimmte Datenabschnitte
nicht möglich.
-
Aus
der WO 00/05918 A1 ist es bekannt, Grenzen von Datenpaketen in einem
kontinuierlichen Datenstrom zu erkennen und die Datenpakete zu extrahieren.
Der Datenstrom wird hierzu einer Prüfeinheit zugeführt, die
die empfangenen Daten auf bestimmte charakteristische Bitfolgen
am Beginn einer Substruktur überprüft. Es werden
hierzu die letzten empfangenen Bites jeweils in einem Schieberegister gespeichert,
und mit der gesuchten charakteristischen Bitfolge verglichen. Wird
die charakteristische Bitfolge erkannt, so wird auf den Zellkopf
eine synchrone Zeitmarke gesetzt. Eine Voraussage der Zeitmarke
für den
nächsten
anzunehmenden Datenabschnitt erfolgt nicht. Eine Triggerung, mit
der die Datenannahme durch ein Meßgerät durch die vorausgesagte Zeitmarke
erfolgt, ist damit ausgeschlossen.
-
Es
ist Aufgabe der Erfindung ein Verfahren zu schaffen, bei dem die
gezielte Annahme bestimmter Datenabschnitte aus einem Datenstrom,
der nicht notwendigerweise ein Triggersignal enthalten muß, möglich ist.
-
Die
Aufgabe wird durch das erfindungsgemäße Verfahren nach Anspruch
1 gelöst.
-
Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
ist von Vorteil, daß durch
die Auswertung der Information eines Datenabschnitts, welche in
einer Vormessung angenommen und ausgewertet wird, in dem Meßgerät eine Zeitmarke
erzeugt wird, welche in einem definierten zeitlichen Zusammenhang
mit dem Datenabschnitt steht. Durch Voraussage einer solchen Zeitmarke
für den
nächsten
interessierenden Datenabschnitt ist es möglich, die Annahme von Daten
in den Annahmepuffer zeitlich so zu steuern, daß sichergestellt ist, daß der interessierende
Datenabschnitt vollständig
in dem Annahmepuffer aufgenommen wird. Dadurch kann nicht nur die
Anzahl von Fehlmessungen reduziert werden, sondern wird auch das
Auffinden des interessierenden Datenabschnitts erleichtert, da die
relative Lage des in dem Datenvolumen angenommenen Datensatzes bezüglich des interessierenden
Datenabschnitts bekannt ist. Insbesondere bei bekannten Netzstrukturen
ist damit ein schneller Zugriff auf den relevanten Datenabschnitt möglich.
-
In
den Unteransprüchen
sind vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens angegeben.
-
Insbesondere
vorteilhaft ist, daß für lange Meßzeiten
eine kontinuierliche Nachführung
der Zeitmarke bezüglich
eines Referenzzeitpunkts des Datenabschnitts möglich ist. Damit wird auch
bei langen Meßdauern
ein Auseinanderdriften der durch das Meßgerät vorausgesagten Zeitmarke
und der zeitlichen Struktur des Datenstroms verhindert. Die Korrektur
erfolgt dabei jeweils aufgrund der Auswertung eines oder mehrerer
zuvor angenommener Datenabschnitte, so daß die Korrektur der Zeitmarken
quasikontinuierlich erfolgt.
-
Des
weiteren ist von Vorteil, daß die
vorausgesagten Zeitmarken nicht streng periodisch sein müssen. Dadurch
kann auch für
nicht streng periodische Strukturen eines Datenstroms eine Voraussage bezüglich des
nächsten
relevanten Datenabschnitts gegeben werden. Der Annahmepuffer kann
somit gegenüber
dem interessierenden Datenabschnitt nur geringfügig verlängert sein, wobei eine sichere
Annahme des vollständigen
Datenabschnitts dennoch gewährleistet
ist.
-
Anhand
der nachfolgenden Zeichnungen wird das erfindungsgemäße Verfahren
näher erläutert und
durch einige Anwendungsbeispiele detailliert beschrieben. Es zeigen:
-
1 eine
schematische Darstellung einer Signalstruktur eines W-CDMA-Mobilfunksignals
der 3. Generation im TDD-Modus;
-
2 eine
schematische Darstellung eines hierarschischen Aufbaus eines Mobilfunksignals nach
dem GSM-Standard;
-
3 eine
schematische Darstellung des Aufbaus eines GSM-Mobilfunksignals
auf einer unteren hierarchischen Ebene;
-
4 einen
zeitlichen Verlauf der Datenannahme von Datenabschnitten eines Datenstroms nach
dem Stand der Technik;
-
5 die
gezielte Datenannahme durch das erfindungsgemäße Verfahren;
-
6 eine schematische Darstellung des zeitlichen
Verlaufs einer gezielten Datenannahme mit Nachführen einer Zeitmarke;
-
7 das Verkürzen der Länge des Annahmepuffers;
-
8 das Erkennen einer übergeordneten Struktur des
Datenstroms mittels mehrerer Vormessungen;
-
9 ein
zweites Beispiel zur Erkennung einer übergeordneten Struktur des
Datenstroms mit Hilfe mehrerer Vormessungen;
-
10 das
gezielte Annehmen eines bezüglich
der übergeordneten
Struktur des Datenstroms bestimmten Datenabschnitts;
-
11 das
gezielte Annehmen von Datenabschnitten mit bezüglich einer übergeordneten Struktur
fester Anordnung;
-
12 des
gezielte Annehmen von Daten mit einer im Hinblick auf die übergeordnete
Struktur variablen Anordnung; und
-
13 das Setzen von Zeitmarken mit konstanten
und nicht konstanten Zeitfenstern zwischen den Zeitmarken.
-
Bevor
anhand der 4 bis 13 die
erfindungsgemäße gezielte
Datenannahme erläutert wird,
soll zum besseren Verständnis
der prinzipielle Aufbau von Datenströmen am Beispiel des Mobilfunks
beschrieben werden, da die Erfindung hier beispielsweise angewandt
werden kann.
-
In 1 ist
hierzu schematisch der Aufbau eines Teils eines Datenstroms 50 des
Mobilfunks der 3. Generation dargestellt. Das Beispiel zeigt einen Datenstrom
mit einer TDD-Rahmenstruktur (Time Division Duplex). Die Länge eines
TDD-Rahmes 51 ist dabei z. B. mit 10 ms festgelegt und
ist in aufeinanderfolgende Slots 52 unterteilt. Dabei muß zwischen Slots 52 unterschieden
werden, die vor bzw. nach einem Trennpunkt 53 liegen. Der
Trennpunkt 53 kann an einer beliebigen Stelle des TDD-Rahmens 51 liegen
und trennt Downlinkslots 54 von Uplinkslots 55, also
die Übertragung
von Daten von der Basisstation zur Mobilstation (Downlink) bzw.
von der Mobilstation zur Basisstation (Uplink).
-
Charakteristisch
für ein
mit einem CDMA-Verfahren (Code Division Mulitple Access) arbeitendes
Mobilfunksystem der 3. Generation ist, daß mehrere Teilnehmer gleichzeitig
die Slots 52 belegen. Die Informationen 57 der
einzelnen Mobilstationen innerhalb eines Slots 52 sind
durch sogenannte Spreadingcodes 56 unterscheidbar und beinhalten die
Nutzer-Daten, beispielsweise Sprachdaten, in den Bereichen 59,
sowie eine Midamble 58, in der systemspezifische Informationen
enthalten sind.
-
2 zeigt
am Beispiel eines GSM Mobilfunksignals eine hierarchische Struktur.
Diese hierarchische Struktur besteht aus einem Hyperrahmen 60, der
sich aus 2048 Superrahmen zusammensetzt. In einer Ausprägung des
GSM Mobilfunks, die in der Zeichnung schematisch dargestellt ist,
besteht der Superrahmen 61 wiederum aus 51 26er-Mehrfachrahmen 62.
Ein solcher 26er-Mehrfachrahmen wiederum ist aus 26 TDMA-Rahmen 62,
wobei jeder TDMA-Rahmen 62 aus 8 Bursts 64 besteht,
aufgebaut.
-
3 zeigt
für einen
solchen TDMA-Rahmen 63 aus 2 beispielhaft
einen Aufbau eines Bursts 64. Das dargestellte Beispiel
ist ein normaler Burst, also der Normalfall bei einer bestehenden
Verbindung. In zwei Bereichen 65 des Bursts 64 werden die
Nutzerdaten (Sprachdaten) transportiert. Zwischen den beiden Bereichen 65 ist
eine Trainingssequenz 66 angeordnet. Zu Beginn und Ende
des Burst sind jeweils 3 sogenannte Tail-Bits angeordnet.
-
In 4 ist
die Datenannahme von Datenabschnitten 1, 1' und 1'' gezeigt, wie es für Messungen in
der Mobilfunktechnik Standard ist. Die Datenabschnitte 1, 1' und 1'' sind z. B. die Slots 52 oder Bursts 64 eines
zusammenhängenden
Datenstroms 2 beim Mobilfunk. Der Datenstrom 2 weist
dabei weitere nicht mit Bezugszeichen versehene Datenabschnitte
auf. Das Meßgerät, durch
welches die Datenabschnitte angenommen und im Beispiel des Mobilfunks
demoduliert werden sollen, weist einen Annahmepuffer der Länge lcap. auf, die länger ist als die Länge eines
interessierenden Datenabschnitts 1. In Abhängigkeit
vom Startzeitpunkt der Datenannahme liegen die Datenabschnitte 1 und 1' vollständig innerhalb
des jeweiligen Annahmepuffers, wobei die Lage der Datenabschnitte 1 und 1' in bezug auf
die Grenzen des Annahmepuffers nicht definiert ist.
-
Der
Zeitabstand zwischen dem Ende einer Datenannahme und dem Start der
nächsten
Datenannahme wird durch die Auswertezeit 4 bestimmt. Zu
einer Auswertung eines solchen Datenabschnitts 1 gehört zum Beispiel
neben dem Auffinden des auszuwertenden Datenabschnitts die Demodulation
der Daten. Liegt der interessierende Datenabschnitt, wie durch den
Datenabschnitt 1' gezeigt,
am Ende der angenommenen Daten, so ist eine entsprechend längere Auswertezeit 5 erforderlich.
Die Auswertezeit 5 kann dabei so lange sein, daß eine rechtzeitige
Datenannahme zum vollständigen
Aufnehmen eines weiteren Datenabschnitts 1'' nicht
möglich
ist. Der Annahmepuffer enthält
dann nur einen Teil des Datenabschnitts 1'',
wodurch die Messung unbrauchbar wird.
-
In 5 ist
wiederum der Datenstrom 2 gezeigt, bei dem die Datenabschnitte 1 und 1' gezielt angenommen
werden. Hierzu wird erfindungsgemäß auf jeweils einen relevanten
Zeitpunkt der Datenabschnitte, im dargestellten Beispiel die Mitte
der Datenabschnitte, also zum Beispiel auf die Midamble 58 oder
Trainingssequenz 66, eine Zeitmarke 6, 6', 6'' und 6''' gesetzt. Jede
der Zeitmarken 6, 6', 6'' und 6''' ist einem Datenabschnitt
zugeordnet. Wird nun der Datenabschnitt 1, der der Zeitmarke 6 zugeordnet
ist, in dem Annahmepuffer angenommen, so folgt anschließend eine
Auswertephase 7, in der keine weitere Datenannahme möglich ist.
Der Datenabschnitt, der der Zeitmarke 6' zugeordnet ist, wird daher nicht angenommen.
Nach Abschluß der
Auswertephase 7 ist der Annahmepuffer bereit zu einer neuen
Datenannahme, wobei durch den Annahmepuffer Daten der Länge lcap aufgenommen werden. Aufgrund der Zeitmarke 6'', welche dem Datenabschnitt 1' zugeordnet
ist, ist die Lage des Datenabschnitts 1' bekannt. Die Datenannahme kann
damit auf einen verkürzten
Annahmepuffer lcap' beschränkt werden, welcher entsprechend
der relativen Lage des Datenabschnitts 1' bezüglich der Zeitmarke 6'' angeordnet ist und nur den Datenabschnitt
als Soll-Signal sowie kurze Ränder
enthält.
-
Zusätzlich zu
dem früheren
Beginn der Auswertung des Datenabschnitts 1' verkürzt sich die Auswertezeit des
Datenabschnitts 1'.
Durch die verkürzte
Auswertezeit ist das Meßgerät früher bereit
für eine
weitere, in der 5 nicht mehr dargestellte Datenannahme.
Die in 4 dargestellte, durch die lange Auswertezeit 5 verursachte
unbrauchbare Annahme des Datenabschnitts 1'' entfällt.
-
Zum
Setzen der Zeitmarken 6, 6', 6'' und 6''' wird
eine Vormessung durchgeführt.
Die Vormessung umfaßt
im dargestellten Beispiel den Datenabschnitt 1. Bei der
Auswertung des Datenabschnitts 1 durch das Meßgerät, also
dem Herausfiltern des Datenabschnitts 1 aus dem Annahmepuffer
und der Demodulation der Daten, wird die genaue zeitliche Position
des Datenabschnitts 1 erkannt. Eine der exakten Position
des Datenabschnitts 1 entsprechende Zeitmarke 6 wird
relativ zu einem Referenzzeitpunkt des Datenabschnitts 1 gesetzt.
In der schematischen Darstellung wird die Zeitmarke 6 auf
die Mitte des Datenabschnitts 1 als Referenzzeitpunkt gesetzt
z. B. der Mitte der Trainingssequenz 66. Bei Kenntnis der ersten
Zeitmarke 6 und der verwendeten Signalstruktur, und damit
des zeitlichen Aufbaus des Datenstroms 2, kann durch das
Meßgerät die jeweils nächste Zeitmarke 6' bzw. 6'' oder 6''' vorausgesagt werden.
Diese vorausgesagten Zeitmarken 6', 6'' oder 6''' werden
dann geräteintern
zur Triggerung der Hardware verwendet. Damit kann bei fehlendem
externen Trigger aus der in dem Datenstrom 2 mitgeführten Information
ein interner Trigger durch die Zeitmarken 6', 6'' und 6''' erzeugt
werden.
-
Die
Zeitmarken 6, 6', 6'' und 6''' werden zum Beispiel
als Vielfache einer meßgeräteinternen
Taktung generiert. Mit Hilfe eines Bruchteilers können dabei
auch nicht ganzzahlige Vielfache des Grundtakts erzeugt werden.
-
Bei
länger
in die Zukunft vorhergesagten Zeitmarken kann die in 6a dargestellte Drift der Zeitmarken zu
unbrauchbaren Datenannahmen führen.
Gegenüber
dem ankommenden Datenstrom 2 werden die Zeitmarken 8, 8', 8'' aufgrund einer Drift beispielsweise
der geräteinternen
Taktung verschoben. Der Abstand einer Zeitmarke 8' zu dem zugeordneten
Referenzzeitpunkt 11' eines
Datenabschnitts nimmt damit zu. Um dies zu verhindern, wird bei
jeder Auswertung eines Datenabschnitts die relative Lage der entsprechenden
Zeitmarke 8' zu
dem Referenzzeitpunkt 11' des
zugeordneten Datenabschnitts überprüft. Wird
dabei während
der Auswertephase 9 erkannt, daß der Datenabschnitt mit dem Referenzzeitpunkt 11' einen Versatz
zu der Zeitmarke 8' aufweist,
so wird die Zeitskala, welche die Zeitmarken 8, 8', 8'' usw. enthält, linear verschoben, so daß bei Annahme
des nächsten
Datenabschnitts mit dem Referenzzeitpunkt 11 die Zeitmarke 10IV wieder übereinstimmt. Durch diese Vorgehensweise
wird nicht der Zeitabstand zwischen zwei aufeinanderfolgenden Zeitmarken 10', 10'', 10''' und 10IV geändert, sondern es erfolgt eine
lineare Verschiebung des Zeitstrahls, der die Zeitmarken 10, 10', 10'', usw. enthält.
-
Beim
Mobilfunk kann beispielsweise aus dem auszuwertenden Datenabschnitt
zunächst
lediglich der Bereich der Midamble demoduliert werden, um so innerhalb
kürzester
Zeit erste Informationen zu erhalten. Die mit der Modulation gewonnenen
Informationen können
dann auf die Auswertung des gesamten Bursts 66 oder Slots 52 angewandt
werden. Bei der Auswertung der Midamble 58 oder Trainingssequenz 56 ist
durch die Kenntnis der Netzstruktur eine schnelle Auswertung möglich, wodurch
die Auswertung des gesamten Datenabschnitts bereits mit exakten
Kenntnissen der Frequenzverschiebung Δf, Zeitverschiebung ΔT und Phasenverschiebung Δφ erfolgt.
-
In 7a ist beispielhaft dargestellt wie nach einer
Vormessung, welche an dem Datenabschnitt 14 des Datenstroms 2 durchgeführt wird,
eine Zeitmarke 15 auf den Datenabschnitt 14 gesetzt
wird. Ein zweiter auszuwertender Datenabschnitt 14', der der vorausgesagten
Zeitmarke 15' entspricht,
wird während
der Annahmezeit 12a in den Annahmepuffer aufgenommen. An
die Annahmezeit 12a schließt sich die Auswertezeit 13a an,
welche im dargestellten Fallbeispiel so lange ist, daß ein nachfolgender
Datenabschnitt 14'' trotz Kenntnis
der zugeordneten Zeitmarke 15'' nicht
vollständig
in den Annahmepuffer geschrieben werden kann.
-
7b zeigt daß nach Auswerten eines ersten
Datenabschnittes 14 durch eine Vormessung für die zweite
Datenannahme, welche der vorausgesagten Zeitmarke 15' zugeordnet
ist, ein Annahmepuffer mit einer verringerten Annahmelänge 12b verwendet werden
kann. Der Datenabschnitt 14' ist
damit noch vollständig
innerhalb des Annahmepuffers abgelegt, so daß durch die sich an die Annahmezeit 12b anschließende Auswertephase 13b die
Annahme des weiteren Datenabschnitts 14'' nicht
unbrauchbar wird. In 7c ist ebenfalls
ein verkürzter
Annahmepuffer zur Annahme des Datenabschnitts 14' dargestellt,
an den sich jedoch zum Beispiel aufgrund einer aufwendigeren Demodulation
der Daten des Datenabschnitts 14' eine längere Auswertephase 13c anschließt. Der
Datenabschnitt 14'' der der vorausgesagten
Zeitmarke 15'' zugeordnet
ist kann dadurch nicht mehr angenommen werden. Der nächste anzunehmende
Datenabschnitt 14''' ist der ebenfalls vorausgesagten
Zeitmarke 15''' zugeordnet und kann wiederum in
den verkürzten
Annahmepuffer aufgenommen werden.
-
In 8 ist dargestellt, wie mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens
eine übergeordnete Struktur,
entsprechend dem hierarchischen Aufbau eines GSM Datenstroms aus 2 gefunden
werden kann. Während
einer ersten Vormessung 16a wird ein Datenabschnitt 17 in
dem Annahmepuffer aufgenommen und die Zeitmarke 18 zugeordnet.
Mittels der daraus vorausgesagten Zeitmarke 18' kann ein zweiter
Datenabschnitt 17' angenommen
werden, wobei der zweite Datenabschnitt 17' als eine zweite Vormessung 16b verwendet
wird. Mittels der nachfolgenden Demodulation des zweiten Datenabschnitts 17' kann dann eine
weitere Zeitmarke 19 auf eine übergeordnete Struktur, beispielsweise
den TDMA-Rahmen 63 oder
den 26er Mehrfachrahmen 62 gesetzt werden, welche im dargestellten
Fallbeispiel durch den Datenabschnitt 20 dargestellt ist.
-
Beim
3GPP TDD-Mode wird hierbei die Midamble 58 der Datenabschnitte 17 und 17' ausgewertet,
da in der Midamble 58 aufeinanderfolgender Slots 52 verschiedene
Chipmuster enthalten sind. Die von Slot zu Slot variierenden Chipmuster
erlauben damit einen Rückschluß, wann
der nächst
Rahmenstart der TDD-Rahmenstruktur 50 erfolgt. In 8b ist dargestellt wie die so gefundene
Rahmeninformation verwendet werden kann, um bezüglich der übergeordneten Rahmenstruktur
des Datenstroms 2 den darin enthaltenen Datenabschnitten
jeweils eigene Zeitmarken 19 bzw. 19' sowie die Zeitmarken 18, 18', 18'' usw. zuzuordnen.
-
In 9 ist
eine weitere Möglichkeit
dargestellt, eine übergeordnete
Rahmenstruktur mit Hilfe der sich unterscheidenden Chipmuster der
einzelner Slots aufzufinden. Wird ein ausreichend langer Annahmepuffer
verwendet, so ist es möglich,
mehrere aufeinanderfolgende Datenabschnitte, die den Zeitmarken 21, 21' und 21'' zugeordnet sind, anzunehmen. Nach
Demodulation der Midambles 58 ist damit durch die unterschiedlichen
Chipmuster die sich in den verschiedenen Datenabschnitten befinden,
eine Voraussage einer weiteren Zeitmarke 22 für die übergeordnete
Struktur, also den TDD-Rahmen,
möglich. Die
Zeitmarke 22 wird dann auf den dem Rahmenstart entsprechenden
Datenabschnitt gesetzt.
-
In 10 ist
ein Anwendungsbeispiel gezeigt, bei dem eine weitere Zeitmarke 22 in
der übergeordneten
Struktur gesetzt ist. Bei Kenntnis einer solchen übergeordneten
Struktur kann ein bezüglich dieser
Struktur bestimmter Datenabschnitt gezielt in dem Annahmepuffer
angenommen werden. Im dargestellten Ausführungsbeispiel wird zum Beispiel
der der Zeitmarke 21'' zugeordnete
Datenabschnitt angenommen.
-
Durch
Angabe der bestimmten Position, zum Beispiel der n-ten Zeitmarke 21'' relativ zu dem Beginn der übergeordneten
Struktur, welche durch die übergeordnete
Zeitmarke 22 charakterisiert ist, wird also der Datenabschnitt 23 gezielt
in einen Annahmepuffer 24 angenommen.
-
In 11 ist
ein weiteres Beispiel dargestellt, bei dem nacheinander mehrere
Datenabschnitte mit einer bestimmten Lage bezüglich der übergeordneten Struktur angenommen
werden. Die Periodizität der übergeordneten
Struktur ist im Beispiel durch die weiteren Zeitmarken 25, 25' und 25'' der Rahmenstarts dargestellt,
mit denen jeweils der Beginn einer übergeordneten Einheit charakterisiert
wird. Die aufzunehmenden Datenabschnitte sind durch einen relativen
Abstand 26 ihrer Zeitmarken 25.2, 25.2' und 25.2'' bezüglich der weiteren Zeitmarken 25, 25' und 25'' der übergeordneten Einheiten dargestellt.
-
Durch
die Aneinanderreihung der übergeordneten
Einheiten ergibt sich eine Einheit der übergeordneten Struktur des
Datenstroms 2. Damit wird der jeweils erste Datenabschnitt
nach Beginn einer neuen übergeordneten
Einheit angenommen und in dem Annahmepuffer abgelegt. Z. B. zur
Bestimmung der BER (Bit Error Rate) können solche einzelnen Datenabschnitte
mit immer gleicher Lage bezüglich
des TDD-Rahmens aus dem Annahmepuffer in einen Speicher des Meßgeräts abgelegt
werden.
-
In 12 ist
ein weiteres Beispiel für
eine Datenannahme aus einer übergeordneten
Struktur dargestellt. Die übergeordnete
Struktur besteht aus sich aneinanderreihenden übergeordneten Einheiten, welche
durch ihre zugeordnete Zeitmarke 27 bzw. 27' markiert sind.
Der Datenabschnitt, der der jeweiligen Zeitmarke 27 bzw. 27' zugeordnet
ist, ist gleichzeitig der Rahmenstart. An diesen ersten Datenabschnitt
schließen
sich vier weitere Datenabschnitte an, welche jeweils durch entsprechende Zeitmarken 28, 28', 28'' und 28''' bzw. 29, 29', 29'' und 29''' markiert sind.
Durch Indizieren der relativen Lage werden aus jeweils einer übergeordneten Struktur
mehrere Datenabschnitte aufgenommen. So wird beispielsweise zunächst der
der Zeitmarke 27 zugeordnete Datenabschnitt angenommen
und aus der gleichen übergeordneten
Einheit der dritte Datenabschnitt, der mit der Zeitmarke 28' gekennzeichnet ist,
sowie der fünfte
Datenabschnitt, welcher mit der Zeitmarke 28''' gekennzeichnet
ist. Aus dem darauffolgenden Datenrahmen, der durch die Zeitmarke 27' gekennzeichnet
ist, wird nun der Datenabschnitt, welcher der Zeitmarke 29 sowie
der Zeitmarke 29'' zugeordnet
ist, angenommen. Auf diese Weise kann aus mehreren übergeordneten
Einheiten ein zusammenhängender
Datenstrom erzeugt werden, welcher lückenlos eine Einheit einer übergeordneten
Struktur repräsentiert
und aus dem Annahmepuffer dem Speicher des Meßgeräts übertragen wird.
-
In 13 ist ein weiteres Anwendungsbeispiel
dargestellt, bei dem die relative Lage bezüglich einer Zeitmarke einer übergeordneten
Struktur ein exaktes Aufnehmen der richtigen Datenabschnitte gewährleistet.
In 13a ist beispielsweise ein Datenstrom 2 dargestellt,
bei dem die Rahmenstarts durch jeweils eine Zeitmarke 45 bzw. 45' charakterisiert
sind. Die beiden aufeinanderfolgenden Rahmenstarts mit den Zeitmarken 45 und 45' weisen einen
zeitlichen Abstand 40 auf. Innerhalb dieser übergeordneten
Struktur sind weitere Datenabschnitte angeordnet, welche durch Zeitmarken 46 und 46' dargestellt
sind. Zwischen jeweils zwei aufeinanderfolgenden Datenabschnitten
kann zum Beispiel beim GSM-System ¼ Bit Offset angeordnet sein,
dargestellt durch das Bezugszeichen 43, 43' bzw. 43''. Die Zeitmarken, welche den einzelnen
Datenabschnitten zugeordnet sind, sind dadurch in gleichmäßigen Abständen innerhalb
der übergeordneten
Struktur des Datenstroms 2.
-
In 13b ist eine Alternative dargestellt, welche
beim GSM-Mobilfunksystem ebenfalls zulässig ist. Anstelle der gleichmäßig im Datenstrom 2 angeordneten ¼ Bit Offsets 43, 43' und 43'' ist dabei bei unverändertem
zeitlichen Abstand 40 zwischen den Zeitmarken 45 und 45', welche die übergeordnete Struktur
mit identischem Zeitraster wiederspiegeln, eine zeitlich variable
Anordnung der Zeitmarken 47 und 47' erforderlich. Die Zeitmarken 47 und 47' werden dabei
so auf die zugeordneten Datenabschnitte gesetzt, daß die Datenabschnitte
lückenlos
aneinandergereiht sind. Dadurch entsteht zwischen den auf den Rahmenstart
folgenden Datenabschnitten ein zeitlicher Abstand 42, dem
zwischen dem letzten Datenabschnitt und dem Rahmenstart des nächsten Datenrahmens
eine verlängerte
Zeit 42' zugeordnet ist.
Die verlängerte
Zeit 42' entsteht
durch das Aufsummieren der Offsets, welche nicht gleichmäßig zwischen
den Datenabschnitten verteilt sind.
-
Wie
es vorstehend für
eine einzelne übergeordnete
Struktur beschrieben ist, können
auch mehrere, auch voneinander unabhängige Zeitmarken für verschiedene übergeordnete
Strukturen gesetzt werden. Die übergeordneten
Strukturen können
dabei eine hierarchisches System bilden; wie es bereits für den GSM-Mobilfunk
zu 2 beschrieben wurde.
-
Für ein zusätzlich vorhandenes
externes Triggersignal, welches z.B. zu einer übergeordneten Struktur einer
Hierarchieebene gehört
ist es außerdem
möglich,
bei der Auswertung eines angenommenen Datenabschnitts eine Klassifizierung
des zusätzlich
von dem Meßgerät empfangenen
externen Triggersignals vorzunehmen, also das externe Triggersignal,
z.B. einem bestimmten Rahmenstart, einer hierarchischen Ebene zuzuordnen.
Durch diese Klassifizierung des Triggersignals ist eine zusätzliche Zeitinformation
vorhanden, die erfindungsgemäß genutzt
wird, um eine Verschlechterung der für die Zukunft vorhergesagten
Zeitmarken zu vermeiden. Wird durch eine Drift des primären Taktgebers
des Meßgeräts beispielsweise
die Genauigkeit der vorhergesagten Zeitmarken schlechter, so kann
die relative Position der Zeitmarke durch die bekannte Zeit einer übergeordneten
Struktur und damit der relativen Lage der Zeitmarke korrigiert werden,
ohne eine neue Vormessung durchführen
zu müssen.
-
Für die Annahme
von nachfolgenden Datenabschnitten ist es ferner möglich, die
Einstellparameter des Meßgeräts zu verstellen.
Ist durch die Vormessungen ein Meßgerät bereits auf einen Datenstrom 2 aufsynchronisiert,
so können
auch für Frequenz-
oder Codehopping-Verfahren die Frequenz bzw. der Code für die nachfolgenden
Messungen eingestellt werden. Bei Codehopping oder Frequenzhopping-Verfahren
folgen die Frequenzen bzw. Codes in einem festen Zeitschema einer
Pseudozufallsfolge, die bekannt ist. Mit Hilfe von vorzugsweise mehreren
Vormessungen wird auf diese Pseudozufallssequenz aufsynchronisiert,
so daß die
nachfolgend verwendeten Codes oder Frequenzen bekannt sind und vorab
in dem Meßgerät vor der
nächsten Datenannahme
eingestellt werden können.
Durch die so erreichte bessere Anpassung an den eintreffenden Datenstrom 2 wird
die Auswertezeit des Meßgeräts für einen
Datenabschnitt verkürzt.
-
Ein
weiteres Anwendungsbeispiel ist die Messung eines Nachbarkanals.
Bei einer Messung eines Nachbarkanals ist es besonders interessant, zu
einem Zeitpunkt Messungen durchzuführen, in denen der Hauptkanal
aktiv ist, um beispielsweise Störungen
des Nachbarkanals durch den aktiven Hauptkanal feststellen zu können. Zu
diesem Zweck wird eine Zeitmarke auf einen Referenzzeitpunkt des Hauptkanals
gesetzt. Bei der Datenannahme werden nun gezielt Datenabschnitte
des Nachbarkanals angenommen. Zu diesem Zweck werden wiederum die Geräteeinstellparameter
des Meßgeräts bereits
vor der Datenannahme, die durch die Zeitmarke, welche als Hardware-Trigger
fungiert, gestartet wird, eingestellt.