DE10157001C1 - Dichtungssystem für eine Tür, insbesondere an einem Fahrzeug - Google Patents
Dichtungssystem für eine Tür, insbesondere an einem FahrzeugInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Dichtungssystem für eine Tür, insbesondere an einem Fahrzeug, und weist eine erste Dichtung sowie eine zweite Dichtung auf. Die eine Dichtung ist an der Tür, die andere an einem Türrahmen ausgbildet. Die erste Dichtung weist eine bei geschlossener Tür der zweiten Dichtung zugewandte erste Dichtfläche auf, die zwischen einer nach außen verstellten Aktivlage und einer nach innen verstellten Passivlage hubverstellbar ist. Die zweite Dichtung weist eine bei geschlossener Tür der ersten Dichtung zugewandte zweite Dichtfläche auf, in welche die erste Dichtfläche in ihrer Aktivlage in Hubrichtung eingreift. Die zweite Dichtung enthält mindestens eine Hohlkammer, in der ein erstes Zentrierelement und ein zweites Zentrierelement ausgebildet sind, die bei geschlossener Tür und bei in ihre Aktivlage verstellter erster Dichtfläche ineinander formschlüssig eingreifen. DOLLAR A Zur Verbesserung des Dichtungssystems wird vorgeschlagen, daß die zweite Dichtfläche einen beweglich gehalterten Mittelabschnitt aufweist, an dem eines der Zentrierelemente ausgebildet ist, der in einer ersten Endlage nach außen gewölbt ist und in einer zweiten Endlage nach innen gewölbt ist. In der ersten Endlage stehen die beiden Zentrierelemente nicht miteinander in Eingriff, während sie in der zweiten Endlage miteinander in Eingriff stehen.
Description
Die Erfindung betrifft ein Dichtungssystem für eine Tür, insbe
sondere an einem Fahrzeug, wie z. B. einem Omnibus, mit den
Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
Ein derartiges Dichtungssystem ist beispielsweise aus der
DE 197 01 681 C1 bekannt und weist eine an einer Fahrzeugtür
ausgebildete Türdichtung sowie eine an einem Türrahmen ausge
bildete Rahmendichtung auf. Die Rahmendichtung enthält eine
Hohlkammer, die mit unterschiedlichen Drücken beaufschlagbar
ist. Durch die Druckbeaufschlagung der Hohlkammer kann bei ge
schlossener Tür eine der Türdichtung zugewandte Rahmendichtflä
che zwischen einer nach außen verstellten Aktivlage und einer
nach innen verstellten Passivlage hubverstellt werden. Die Tür
dichtung besitzt eine bei geschlossener Tür der Rahmendichtung
zugewandte Türdichtfläche, die zur Rahmendichtung hin konkav
gewölbt ist und in die die Rahmendichtfläche in ihrer Aktiv
stellung in Hubrichtung eingreift. Des weiteren enthält auch
die Türdichtung mehrere Hohlkammern. In einer mittleren Hohl
kammer ist an der Innenseite der Türdichtfläche eine in Längs
richtung der Türdichtung verlaufende Rippe ausgebildet, und an
einer der Türdichtfläche gegenüberliegenden Innenwand der Tür
dichtung ist eine zur Rippe komplementäre Nut ausgebildet. Die
Rippe und die damit zusammenwirkende Nut bilden dabei Zen
trierelemente. In einem entspannten Ausgangszustand der Tür
dichtung ragt die Rippe in die Nut ein, ohne jedoch die Innen
wand der Türdichtung zu berühren. Wenn bei verschlossener Tür
die Hohlkammer der Rahmendichtung aufgeblasen wird, verstellt
sich die Rahmendichtfläche in ihre Aktivstellung, kommt dabei
an der Türdichtfläche zur Anlage und treibt diese in Hubrich
tung an. Dabei dringt in der mittleren Hohlkammer der Türdich
tung die Rippe tiefer in die Nut ein und kommt dann an der In
nenwand zur Anlage. Hierdurch ergibt sich eine zentrierende
Wirkung für die Türdichtfläche sowie für die damit in Eingriff
stehende Rahmendichtfläche. In einer ersten Endlage stehen so
mit die Zentrierelemente, Rippe und Nut, nicht miteinander in
Eingriff, während sie in einer zweiten Endlage miteinander in
Eingriff stehen. Die Türdichtfläche weist einen beweglich ge
halterten Mittelabschnitt auf, an dem die Rippe ausgebildet ist
und der in der zweiten Endlage im wesentlichen nach innen ge
wölbt ist.
Insbesondere bei Omnibussen besteht das Problem, daß während
der Fahrt im Bereich der Tür ein Unterdruck entsteht, der bei
größerer Geschwindigkeit ein Abheben oder Öffnen der Tür bewir
ken kann. Systeme der eingangs genannten Art ermöglichen eine
zusätzliche Fixierung der Tür im Türrahmen, um auch bei höheren
Geschwindigkeiten ein Abheben oder Öffnen der Tür zu vermeiden.
Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem, ein
Dichtungssystem der eingangs genannten Art, insbesondere hin
sichtlich seiner Zentrierwirkung, zu verbessern.
Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch ein Dichtungssystem
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausge
staltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, die Dicht
fläche der mit den Zentrierelementen ausgestatteten Dichtung
mit einem beweglichen Mittelabschnitt zu versehen, der so aus
gestaltet ist, daß er zwischen einer ersten Endlage, in der er
sich nach außen und bei geschlossener Tür zur anderen Dichtung
hin konvex wölbt, und einer zweiten Endlage verstellbar ist, in
der er nach innen, also bei geschlossener Tür von der anderen
Dichtung weg, bezüglich der anderen Dichtung konkav gewölbt
ist. An diesem Mittelabschnitt ist eines der Zentrierelemente
ausgebildet, wodurch dieses in Hubrichtung zwischen den Endla
gen des Mittelabschnitts einen relativ großen Verstellweg zu
rücklegt. Diese Bauweise hat den Vorteil, daß bei geschlossener
Tür die hubverstellbare Dichtfläche schon nach einem relativ
kleinen Hub mit dem noch nach außen gewölbten Mittelabschnitt
in Kontakt kommt, wodurch eine Vorzentrierung erzielbar ist.
Erfindungsgemäß ist der Mittelabschnitt zu diesem Zweck bista
bil ausgebildet und/oder gehaltert, so daß die Endlagen des
Mittelabschnitts jeweils stabile Lagen sind. Das bedeutet, daß
für den Mittelabschnitt nur seine beiden Endlagen stabil sind,
während alle Zwischenlagen instabil sind, so daß der Mittelab
schnitt bei einer hinreichenden Auslenkung aus seiner ersten
Endlage selbsttätig in seine zweite Endlage springt und vice
versa. Diese Bauweise hat zur Folge, daß bei geschlossener Tür
durch die hubverstellbare Dichtfläche der Mittelabschnitt schon
bei einem relativ kleinen Hub in seine nach innen gewölbte End
lage überführbar ist, wodurch die Zentrierung der Dichtungen
schon relativ früh gewährleistet ist. Das Zurückspringen in die
nach außen gewölbte Endlage erfolgt beim Zurückstellen der hub
verstellbaren Dichtfläche z. B. dadurch, daß das Volumen der mit
den Zentrierelementen ausgestatteten Hohlkammer bei nach innen
gewölbten Mittelabschnitt verkleinert ist, wodurch in dieser
Hohlkammer ein erhöhter Druck herrscht. Dieser erhöhte Druck
treibt beim Zurückziehen der hubverstellbaren Dichtfläche den
Mittelabschnitt nach außen an, wodurch dieser in seine nach au
ßen gewölbte Endlage zurückspringt.
Um den Mittelabschnitt beweglich an der zugehörigen Dichtfläche
auszubilden, können Scharnierabschnitte vorgesehen sein, die
vorzugsweise durch Zonen mit reduzierter Materialstärke ausge
bildet sein können. Die Realisierung des beweglichen Mittelab
schnitts wird dadurch vereinfacht.
Entsprechend einer besonders vorteilhaften Ausführungsform kön
nen an der einen Dichtfläche außen erste widerhakenartige Vor
sprünge ausgebildet sein, während an der anderen Dichtfläche
außen zweite widerhakenartige Vorsprünge ausgebildet sind, die
komplementär zu den ersten Vorsprüngen ausgebildet sind, wobei
die Vorsprünge formschlüssig
ineinandergreifen, wenn bei geschlossener Tür die
hubverstellbare Dichtfläche in ihre Aktivstellung verstellt
ist. Durch diese Bauweise wird die Fixierung der beiden
Dichtflächen aneinander zum Sichern der Abdichtung sowie der
Position der Tür im Rahmen verbessert.
Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und aus der
zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und die
nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der
jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den
Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den
Zeichnungen dargestellt und wird in der nachfolgenden
Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen
auf gleiche oder funktional gleiche oder ähnliche Bauteile
beziehen.
Es zeigen, jeweils schematisch,
Fig. 1 einen Querschnitt durch ein erfindungsgemäßes
Dichtungssystem im Bereich einer Hauptschließkante und
Fig. 2 eine Ansicht wie in Fig. 1, jedoch im Bereich einer
Nebenschließkante.
Entsprechend den Fig. 1 und 2 ist eine Tür 1, vorzugsweise
eine Fahrzeugtür, z. B. eines Omnibusses, in ihrer
Schließstellung gezeigt, in der sie sich innerhalb eines
Rahmens 2, insbesondere des Fahrzeugs, z. B. des Omnibusses,
befindet. Der in Fig. 1 erkennbare Abschnitt des Rahmens 2
wird bei einer bevorzugten Anwendungsform durch eine
sogenannte A-Säule 3 des Omnibusses gebildet, während der in
Fig. 2 erkennbare Rahmenabschnitt durch eine sogenannte B-
Säule 4 des Omnibusses gebildet ist. Bei der Tür 1 handelt es
sich dann um die vordere Einstiegstür des Omnibusses.
Eine solche Tür 1 wird beispielsweise dadurch geöffnet, daß
sie nach außen, also in den Fig. 1 und 2 nach rechts, und
entgegen der durch einen Pfeil 5 symbolisierten Fahrtrichtung,
also in den Fig. 1 und 2 nach unten, verstellt wird. Die
Schließbewegung erfolgt dann in entsprechend umgekehrter
Weise.
Am Rahmen 2 ist eine Portalleiste 6 angebracht, die an einer
der Tür 1 zugewandten Seite eine erste Dichtung 7 trägt, die
im folgenden als Rahmendichtung 7 bezeichnet wird. Diese
Rahmendichtung 7 enthält eine erste Hohlkammer 8, die mit
einer hier nicht gezeigten geeigneten Einrichtung mit
wenigstens zwei unterschiedlichen Drücken beaufschlagbar ist.
Bei der Beaufschlagung mit einem relativ hohen Innendruck
bläht sich die Rahmendichtung 7 auf, wobei eine der Tür 1
zugewandte erste Dichtfläche 9 der Rahmendichtung eine mit
durchgezogenen Linien dargestellte nach außen verstellte
Aktivlage einnimmt. Diese erste Dichtfläche 9 wird im
folgenden mit Rahmendichtfläche 9 bezeichnet. Wenn die erste
Hohlkammer 8 der Rahmendichtung 7 mit einem relativ niedrigen
Druck, z. B. Umgebungsdruck, beaufschlagt wird, fällt die
Rahmendichtung 7 in sich zusammen und nimmt eine mit
unterbrochenen Linien dargestellte, nach innen verstellte
Passivlage ein, in der sich die Rahmendichtung vollständig
innerhalb des Profils der Portalleiste 6 befindet. An der der
Tür 1 zugewandten Außenseite sind an der Rahmendichtfläche 9
erste Vorsprünge 10 ausgebildet, die widerhakenartig geformt
sind.
Die Tür 1 trägt an einem dem Rahmen 2 zugewandten Profil 11
eine zweite Dichtung 12, die im folgenden als Türdichtung 12
bezeichnet wird. Diese Türdichtung 12 besitzt eine der
Rahmendichtfläche 9 gegenüberliegende zweite Dichtfläche 13,
die im folgenden als Türdichtfläche 13 bezeichnet wird. Diese
Türdichtfläche 13 ist an ihrer der Rahmendichtung 7
zugewandten Außenseite mit zweiten Vorsprüngen 14
ausgestattet, die komplementär zu den ersten Vorsprüngen 10
der Rahmendichtfläche 9 ausgebildet sind. Wenn die
Rahmendichtfläche 9 in ihre Aktivlage verstellt ist, stehen
die ersten Vorsprünge 10 und die zweiten Vorsprünge 14
miteinander formschlüssig in Eingriff.
Des weiteren ist die Türdichtung 12 mit einer Dichtlippe 15
ausgestattet, die sich parallel zur Hubrichtung der
Rahmendichtfläche 9 erstreckt und dabei seitlich der
Türdichtfläche 13 an der Türdichtung 12 ausgebildet ist. Bei
geschlossener Tür 1 kommt die Dichtlippe 15 an einer
Dichtkante 16 dichtend zur Anlage, die an der Portalleiste 6,
also ortsfest am Rahmen 2, angeordnet ist. Diese Dichtlippe 15
bildet somit die Türaußenabdichtung und soll insbesondere das
Eindringen von Wasser in den Spalt zwischen Tür 1 und
Türrahmen 2 verhindern.
Entsprechend Fig. 1 enthält die Türdichtung 12 in einem einer
Hauptschließkante zugeordneten Bereich eine Hohlkammer 17. Als
"Hauptschließkante" der Tür 1 bzw. des Türrahmens 2 wird hier
derjenige Bereich bezeichnet, in dem beim Schließen und Öffnen
der Tür 1 die größten Relativverstellungen zwischen Tür 1 und
Türrahmen 2 auftreten. Bei einer in Fahrtrichtung schließenden
Tür 1 befindet sich die Hauptschließkante somit im Bereich der
A-Säule 3.
Gemäß Fig. 1 ist die Türdichtfläche 13 in dem mit der zweiten
Hohlkammer 17 ausgestatteten Bereich der Türdichtung 12 mit
einem beweglichen Mittelabschnitt 18 ausgestattet, der
zwischen einer mit durchgezogenen Linien dargestellten ersten
Endlage und einer mit unterbrochenen Linien dargestellten
zweiten Endlage relativ zur übrigen Türdichtfläche 13 bzw.
relativ zur übrigen Türdichtung 12 verstellbar ist. In der
ersten Endlage des Mittelbereichs 18 ist dieser im
wesentlichen nach außen, also zur Rahmendichtung 7 hin, also
diesbezüglich im wesentlichen konvex, gewölbt. In seiner
zweiten Endlage ist der Mittelabschnitt 18 nach innen, also
von der Rahmendichtung 7 weg und bezüglich dieser konkav
gewölbt.
Der Mittelabschnitt 18 besitzt hier an seiner, der
Rahmendichtung 7 zugewandten Außenseite mittig eine Form, die
auch in der nach außen gewölbten Endlage eine Konkavität 24
ausbildet.
Die bewegliche Lagerung oder Halterung des Mittelabschnitts 18
an der übrigen Türdichtfläche 13 ist hier mit Hilfe von
Scharnierabschnitten 19 realisiert, die dadurch ausgebildet
sind, daß die Türdichtfläche 13 im Bereich dieser
Scharnierabschnitte 19 eine reduzierte Materialstärke
aufweist. Die Scharnierabschnitte 19 arbeiten somit nach dem
Prinzip von Filmscharnieren.
Innerhalb der zweiten Hohlkammer 17 sind in der Türdichtung 12
Zentrierelemente, nämlich ein erstes Zentrierelement 20 und
ein zweites Zentrierelement 21 ausgebildet. Das erste
Zentrierelement 20 ist hier an einer der zweiten Hohlkammer 17
ausgesetzten Innenseite des Mittelabschnitts 18 ausgebildet
und weist hier die Form einer in die zweite Hohlkammer 17
vorstehenden Rippe auf, die sich in Längsrichtung der
Türdichtung 12 erstreckt. Im Unterschied dazu ist das zweite
Zentrierelement 21 an einer der Türdichtfläche 13
gegenüberliegenden Innenwand 22 des Türprofils 12 ausgebildet
und besitzt hier die Form einer Nut oder Rinne, die
komplementär zum ersten Zentrierelement 20 ausgebildet ist und
sich ebenfalls in Längsrichtung des Türprofils 12 erstreckt.
Das zweite Zentrierelement 21 kann beispielsweise durch zwei
parallel zueinander verlaufende, in die zweite Hohlkammer 17
hineinragende Erhebungen 23 realisiert sein.
Zweckmäßig erfolgt die Ausgestaltung des Mittelabschnitts 18
und/oder seiner Scharnierabschnitte 19 so, daß der
Mittelabschnitt 18 seine Endlagen bistabil einnimmt, das
bedeutet, daß der Mittelabschnitt 18 seine beiden Endlagen
stabil einnehmen kann, zwischen diesen jedoch instabile Lagen
einnimmt, aus denen sich der Mittelabschnitt 18 selbsttätig in
die eine oder andere seiner Endlagen verstellt.
Die Rahmendichtung 7 und die Türdichtung 12 bilden ein
Dichtungssystem, das wie folgt arbeitet:
Zum Öffnen und Verschließen der Tür 1 befindet sich die Rahmendichtfläche 9 der Rahmendichtung 7 in ihrer mit unterbrochenen Linien gezeigten Passivstellung. Das bedeutet, daß die erste Hohlkammer 8 der Rahmendichtung 7 entspannt ist bzw. mit einem relativ niedrigen Druck beaufschlagt ist. Die Türdichtung 12 befindet sich in dem in Fig. 1 mit durchgezogenen Linien gezeigten entspannten Zustand. Der Mittelabschnitt 18 nimmt seine nach außen gewölbte Endlage ein.
Zum Öffnen und Verschließen der Tür 1 befindet sich die Rahmendichtfläche 9 der Rahmendichtung 7 in ihrer mit unterbrochenen Linien gezeigten Passivstellung. Das bedeutet, daß die erste Hohlkammer 8 der Rahmendichtung 7 entspannt ist bzw. mit einem relativ niedrigen Druck beaufschlagt ist. Die Türdichtung 12 befindet sich in dem in Fig. 1 mit durchgezogenen Linien gezeigten entspannten Zustand. Der Mittelabschnitt 18 nimmt seine nach außen gewölbte Endlage ein.
Zum Fixieren der Tür 1 wird nun die erste Hohlkammer 8 mit
einem relativ hohen Druck beaufschlagt, wodurch sich das
Rahmenprofil 7 aufbläht. Dabei führt die Rahmendichtfläche 9
eine Hubbewegung in Richtung auf die Tür 1 aus und kommt an
der Türdichtfläche 13 zur Anlage. Hierbei kann die Konkavität
24 als Vorzentrierung wirken. Die Rahmendichtfläche 9
verdrängt dann den Mittelabschnitt 18 in Hubrichtung. Bei
einer hinreichenden Relativverstellung des Mittelabschnitts 18
verläßt dieser seinen stabilen Bereich und fällt oder schnappt
in die andere, nach innen gewölbte stabile Endlage. In dieser,
in Fig. 1 mit unterbrochener Linie gezeigten nach innen
gewölbten Endlage steht die Rippe 20 mit der Rinne 21 in
Eingriff, wodurch sich eine Zentrierung der Türdichtfläche 13
und in Verbindung damit eine Zentrierung der Rahmendichtfläche
9 ausbildet. Insgesamt wird dadurch die Tür 1 relativ zum
Rahmen 2 zentriert und fixiert. Es ist klar, daß der
Mittelabschnitt 18 nicht bistabil ausgebildet sein muß; die
Verstellung zwischen seinen Endlagen kann auch durch die
direkte Wechselwirkung mit der Rahmendichtfläche 9 angetrieben
sein.
Durch das Anpressen der Rahmendichtfläche 9 an der
Türdichtfläche 13 kommen auch die widerhakenartigen Vorsprünge
10 und 14 dieser Dichtflächen 9 und 13 miteinander in
Eingriff, wodurch die Fixierung der Tür 1 am Rahmen 2
verstärkt wird.
Die Formgebung der Dichtflächen 9 und 13 ist hier außerdem so
gewählt, daß durch die Hubverstellung der Rahmendichtfläche 9
in deren Aktivlage an der Türdichtfläche 13 eine Verformung
erzwungen wird, welche die seitlichen Flanken der Türdichtung
12 aufeinander zu bewegt. Das bedeutet, daß an der Dichtlippe
15 eine zur Mitte der Türdichtung 12 gerichtete Zugkraft
angreift, welche die Dichtlippe 15 gegen die Dichtkante 16
antreibt. Hierdurch können die Vorspannung, mit welcher die
Dichtlippe 15 an der Dichtkante 16 anliegt, und somit die
Dichtungswirkung vergrößert werden.
Das Öffnen der Tür 1 erfolgt in umgekehrter Weise. Der relativ
hohe Druck in der ersten Hohlkammer 8 der Rahmendichtung 7
wird abgelassen, d. h. die erste Hohlkammer 8 wird mit einem
relativ kleinen Druck beaufschlagt. Hierbei zieht sich die
Rahmendichtfläche 9 zum Rahmen 2 zurück. Durch die
widerhakenartige Verzahnung der Vorsprünge 10 und 14 nimmt die
Rahmendichtfläche 9 die Türdichtfläche 13 zumindest zu Beginn
der Rückstellbewegung mit. Hierdurch wird auch der bewegliche
Mittelabschnitt 18 aus seiner nach innen gewölbten zweiten
Endlage herausbewegt. Gleichzeitig wird diese Verstellbewegung
des Mittelabschnitts 18 durch den erhöhten Druck in der
zweiten Hohlkammer 17 unterstützt, der sich beim Verstellen
des Mittelabschnitts 18 in seine zweite Endlage ausgebildet
hat und sich nun wieder entspannen kann. Sofern der
Mittelabschnitt 18 bistabil ausgestaltet ist, springt er, wenn
er hinreichend weit aus seiner zweiten Endlage herausbewegt
ist, selbsttätig in seine erste, nach außen gewölbte Endlage
zurück.
Bei einer vorteilhaften Ausführungsform kann die zweite
Hohlkammer 17 der Türdichtung 12 mit einem hier nicht
dargestellten Druckwellenschalter gekoppelt sein. Dabei kann
dieser Druckwellenschalter innerhalb oder außerhalb der
Hohlkammer 17 angeordnet sein. Dieser Druckwellenschalter kann
über eine entsprechende Signalleitung mit einer Steuerung
eines nicht dargestellten Türantriebs verbunden sein. Wenn die
Tür 1 bei einem Schließvorgang z. B. auf einen Passagier
trifft, kommt es in der Hohlkammer 17 zu einem
charakteristischen Druckanstieg. Hierdurch wird der
Druckwellenschalter betätigt, der dann ein entsprechendes
Signal an die Steuerung des Türantriebs abgibt. Je nach
Sicherheitsphilosophie wird dann der Türantrieb gestoppt
und/oder umgekehrt. Durch diese Bauweise wird eine Gefährdung
der Passagiere durch die schließende Tür 1 vermieden.
Eine derartige Absicherung gegen ein Einklemmen von
Gegenständen oder Passagieren, wird lediglich im Bereich der
Hauptschließkante benötigt. Dementsprechend kann gemäß Fig. 2
bei einer bevorzugten Ausführungsform das Dichtungssystem im
Bereich einer Nebenschließkante, also hier im Bereich der B-
Säule eines Omnibusses, einfacher ausgestaltet werden.
Gemäß Fig. 2 besitzt die Türdichtung 12 im Bereich der
Nebenschließkante keine Hohlkammer. Dementsprechend ist die
Türdichtfläche 13 in diesem Abschnitt der Türdichtung 12
relativ ortsfest und besitzt insbesondere keinen beweglichen
Mittelabschnitt 18. Bei dieser Ausführungsform wird
berücksichtigt, daß es im Bereich der Nebenschließkante kaum
zu einer Gefährdung der Passagiere kommen kann, so daß
insgesamt eine größtmögliche Sicherheit bei einem reduzierten
Aufwand realisiert werden kann.
Claims (8)
1. Dichtungssystem für eine Tür, insbesondere an einem Fahr
zeug, mit folgenden Merkmalen:
dass der Mittelabschnitt (18) in der ersten Endlage im wesent lichen nach außen gewölbt ist und derart über Scharnierab schnitte (19) an der zweiten Dichtfläche (13) beweglich gehal tert ist, dass er bistabil ausgebildet und/oder gehaltert ist, so dass die erste Endlage und die zweite Endlage jeweils stabi le Lagen des Mittelabschnitts (18) bilden, zwischen denen er umschaltbar ist.
- 1. A: Das Dichtungssystem weist eine erste Dichtung (7) und eine zweite Dichtung (12) auf,
- 2. B: eine der Dichtungen (12) ist an der Tür (1), die andere Dichtung (7) an einem Türrahmen (2) ausgebildet,
- 3. C: die erste Dichtung (7) weist eine bei geschlossener Tür (1) der zweiten Dichtung (12) zugewandte erste Dichtfläche (9) auf, die zwischen einer nach außen verstellten Aktivlage und einer nach innen verstellten Passivlage hubverstellbar ist,
- 4. D: die zweite Dichtung (12) weist eine bei geschlossener Tür (1) der ersten Dichtung (7) zugewandte zweite Dichtfläche (13) auf, in welche die erste Dichtfläche (9) in ihrer Ak tivlage in Hubrichtung eingreift,
- 5. E: die zweite Dichtung (12) enthält mindestens eine Hohlkammer (17), in der ein erstes Zentrierelement (20) und ein zwei tes Zentrierelement (21) ausgebildet sind,
- 6. F: eines der Zentrierelemente (20) ist an der Innenseite der zweiten Dichtfläche (13) ausgebildet, während das andere Zentrierelement (21) an einer der zweiten Dichtfläche (13) gegenüberliegenden Innenwand (22) der zweiten Dichtung (12) ausgebildet ist,
- 7. G: bei geschlossener Tür (1) und bei in ihre Aktivlage ver stellter erster Dichtfläche (9) dringt das eine Zen trierelement (20) in Hubrichtung in das andere Zentrierele ment (21) formschlüssig ein,
- 8. H: in einer ersten Endlage stehen die beiden Zentrierelemente (20,21) nicht miteinander in Eingriff, während sie in einer zweiten Endlage miteinander in Eingriff stehen,
- 9. I: die zweite Dichtfläche (13) weist einen beweglich gehalter ten Mittelabschnitt (18) auf, an dem das der zweiten Dicht fläche (13) zugeordnete Zentrierelement (20) ausgebildet ist und der in der zweiten Endlage im wesentlichen nach in nen gewölbt ist,
dass der Mittelabschnitt (18) in der ersten Endlage im wesent lichen nach außen gewölbt ist und derart über Scharnierab schnitte (19) an der zweiten Dichtfläche (13) beweglich gehal tert ist, dass er bistabil ausgebildet und/oder gehaltert ist, so dass die erste Endlage und die zweite Endlage jeweils stabi le Lagen des Mittelabschnitts (18) bilden, zwischen denen er umschaltbar ist.
2. Dichtungssystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Scharnierabschnitte (19) durch Zonen mit reduzierter
Materialstärke gebildet sind.
3. Dichtungssystem nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei geschlossener Tür (1) beim Verstellen der ersten
Dichtfläche (9) in deren Aktivlage der Mittelabschnitt (18) von
seiner ersten Endlage in seine zweite Endlage verstellt oder
geschaltet wird.
4. Dichtungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei geschlossener Tür (1) beim Verstellen der ersten
Dichtfläche (9) in deren Passivlage der Mittelabschnitt (18)
von seiner zweiten Endlage in seine erste Endlage verstellt
oder geschaltet wird.
5. Dichtungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zweite Dichtung (12) eine Dichtlippe (15) aufweist,
die sich seitlich der zweiten Dichtfläche (13) in Hubrichtung
erstreckt, derart, dass sie bei verschlossener Tür (1) die er
ste Dichtung (7) seitlich überlappt und an einer Dichtkante
(16) anliegt, wobei die zweite Dichtfläche (13) so geformt ist,
dass beim Eingreifen der ersten Dichtfläche (9) in die zweite
Dichtfläche (13) die Dichtlippe (15) gegen die Dichtkante (16)
angetrieben ist.
6. Dichtungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass an der ersten Dichtfläche (9) außen erste widerhakenartige
Vorsprünge (10) ausgebildet sind und dass an der zweiten Dicht
fläche (13) außen zweite widerhakenartige Vorsprünge (14) aus
gebildet sind, die komplementär zu den ersten Vorsprüngen (10)
ausgebildet sind, wobei die ersten Vorsprünge (10) und die
zweiten Vorsprünge (14) formschlüssig ineinandergreifen, wenn
bei geschlossener Tür (1) die erste Dichtfläche (9) in ihre Ak
tivstellung verstellt ist.
7. Dichtungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zweite Dichtung (12) in einem einer Hauptschließkante
von Tür (1) und/oder Rahmen (2) zugeordneten Bereich mit der
Hohlkammer (17) und dem beweglichen Mittelabschnitt (18) ausge
stattet ist, während die zweite Dichtung (12) in einem einer
Nebenschließkante von Tür (1) und/oder Rahmen (2) zugeordneten
Bereich keine Hohlkammer und keinen beweglichen Mittelabschnitt
(18) enthält.
8. Dichtungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass das eine Zentrierelement (21) als Nut, Rinne oder Rille
ausgebildet ist, während das andere Zentrierelement (20) als
Rippe, Vorsprung oder Wulst ausgebildet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10157001A DE10157001C1 (de) | 2001-11-21 | 2001-11-21 | Dichtungssystem für eine Tür, insbesondere an einem Fahrzeug |
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DE10157001A DE10157001C1 (de) | 2001-11-21 | 2001-11-21 | Dichtungssystem für eine Tür, insbesondere an einem Fahrzeug |
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