DE10153663A1 - Integrierte mikroanalytische Vorrichtung zum Erfassen von Nahe-Infrarot-Strahlung emittierenden Molekülen - Google Patents
Integrierte mikroanalytische Vorrichtung zum Erfassen von Nahe-Infrarot-Strahlung emittierenden MolekülenInfo
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Abstract
Die Erfindung schafft eine mikroanalytische Vorrichtung zum Erfassen eines Moleküls, das auf eine Interaktion mit einer elektromagnetischen Anregungsstrahlung bei einer Anregungswellenlänge hin eine elektromagnetische Strahlung emittiert, die eine Emissionswellenlänge von nicht weniger als ca. 640 nm aufweist. Die Vorrichtung weist ein Substrat, das eine im wesentlichen planare Oberfläche und eine auf derselben gebildete Ausnehmung aufweist, und eine Abdeckplatte auf, die über der planaren Oberfläche angeordnet ist, wobei die Abdeckplatte zusammen mit der Ausnehmung eine Erfassungsregion definiert, die ausgelegt ist, um das Molekül zu enthalten. Ferner ist eine externe Quelle der elektromagnetischen Anregungsstrahlung vorgesehen, die ausgelegt ist, um eine elektromagnetische Strahlung, die die Anregungswellenlänge aufweist, zu der Erfassungsregion durchzulassen. Ein integrierter Abschnitt des Substrats oder der Abdeckplatte ermöglicht eine Transmission einer elektromagnetischen Strahlung bei der Emissionswellenlänge. Die Erfindung bezieht sich ferner auf Verfahren zum Bilden und Verwenden der mikroanalytischen Vorrichtung.
Description
Diese Erfindung bezieht sich allgemein auf die Analyse von
fluoreszierenden Molekülen, und insbesondere bezieht sie
sich auf neuartige mikroanalytische Vorrichtungen zum Er
fassen von Molekülen, insbesondere Biomolekülen und fluo
reszierend markierten Biomolekülen, die eine Fluoreszenz
aufweisen, indem sie eine elektromagnetische Strahlung des
nahen Infrarotbereichs emittieren.
Bei Probenanalysegeräten führen kleinere Abmessungen im
allgemeinen zu verbesserten Leistungscharakteristika, und
gleichzeitig führen sie zu verringerten Produktions- und
Analysekosten. Beispielsweise liefern miniaturisierte
Trennsysteme eine effektivere Systemausgestaltung, führen
zu geringeren Gemeinkosten und ermöglichen eine erhöhte
Analysegeschwindigkeit, einen verringerten Proben- bzw.
Fluidverbrauch und die Möglichkeit einer erhöhten Erfas
sungseffizienz.
Dementsprechend wurden mehrere Lösungsansätze in Verbindung
mit einer Miniaturisierung von Vorrichtungen zur Verwendung
bei der chemischen Analyse entwickelt, insbesondere bei der
Mikrosäulen-Flüssigchromatographie (µLC), bei der Säulen
mit Durchmessern von 100 bis 200 Mikrometern verwendet wer
den, bei der Kapillarelektrophorese (CE), bei der eine
elektrophoretische Trennung im Kapillaren in der Größenord
nung von 25 bis 100 Mikrometern Durchmesser durchgeführt
wird, und bei der Mikrokanalelektrophorese (MCE), bei der
eine Elektrophorese in einem Mikrokanal auf einem im we
sentlichen planaren Substrat durchgeführt wird. Der her
kömmliche Lösungsansatz bei der Miniaturisierungstechnolo
gie, wie er auf CE und µLC angewandt wird, beinhaltet die
Verwendung eines siliziumhaltigen Materials, d. h. einer Ka
pillare, die aus geschmolzenem Silika, Quarz oder Glas her
gestellt ist. Bei MCE, einem attraktiven Verfahren, das in
Verbindung mit Anwendungen mit hohem Durchsatz nützlich ist
und im Vergleich zu CE eine Reduzierung der Gesamtsystem
größe ermöglicht, werden miniaturisierte Vorrichtungen
durch Silizium-Mikrobearbeitung oder lithographische Tech
niken, z. B. Mikrolithographie, Formen und Ätzen herge
stellt. Siehe z. B. Fan et al. (1994) Anal. Chem. 66(1): 177-184;
Manz et al., (1993) Adv. in Chrom. 33: 1-66; Harrison
et al. (1993), Sens. Actuators, B B10(2): 107-116; Manz et
al. (1991), Trends Anal. Chem. 10(5): 144-149; und Manz et
al. (1990) Sensors and Actuators B (Chemical) B1(1-6): 249-255.
Die Verwendung von Mikrobearbeitungstechniken zum Her
stellen miniaturisierter Trennsysteme bei Silizium liefert
den praktischen Vorteil, daß sie eine Massenproduktion der
artiger Systeme ermöglicht, und es gibt eine Anzahl von
Techniken, die nun von der Mikroelektronikbranche entwic
kelt wurden, um Mikrostrukturen aus Siliziumsubstraten her
zustellen. Beispiele solcher Mikrobearbeitungstechniken zum
Erzeugen miniaturisierter Trennvorrichtungen auf Silizium-
oder Borsilikatglaschips sind in den US-Patenten Nr.
5,194,133 an Clark et al., Nr. 5,132,012 an Miura et al.,
Nr. 4,908,112 an Pace, und Nr. 4,891,120 an Sethi et al. zu
finden.
Kürzlich wurde entdeckt, daß eine Verwendung von silizium
haltigen Substraten, beispielsweise geschmolzenem Silika,
Quarz oder Glas, bei mikroanalytischen Vorrichtungen aus
einer Reihe von Gründen problematisch ist. Beispielsweise
weisen Siliziumdioxidsubstrate Hoch-Energie-Oberflächen auf
und adsorbieren viele Verbindungen stark, vor allem Basen.
Siliziumdioxidmaterialien lösen sich auch bis zu einem be
trächtlichen Grad auf, wenn sie mit basischen Lösungen ver
wendet werden. Bei einem Einsatz bei elektrophoretischen
Anwendungen wird die Innenoberfläche einer Silikakapillare
oder eines Silikamikrokanals bei einem basischen pH-Wert
infolge einer Deprotonierung von Oberflächensilanolgruppen
negativ geladen (d. h. sie liegen in Form von anionischen,
Si-O-, -Gruppen vor). Die Oberflächenladung an dem Inneren
der Kapillare oder des Mikrokanals verstärkt nicht nur das
Problem einer unerwünschten Adsorption von gelöstem Stoff,
sondern moduliert auch die Geschwindigkeit eines elektroos
motischen Flusses (auch "elektroendoosmotischer Fluß" oder
EOF genannt) auf einer unmodifizierten Oberfläche, was wie
derum die Empfindlichkeit und Reproduzierbarkeit der durch
geführten chemischen Analyse beeinflußt. (Das bedeutet, daß
die EOF-Geschwindigkeit eine Funktion von Zetapotential ξ
ist, das im wesentlichen durch die Oberflächenladung be
stimmt wird.) Eine Mikroherstellung, bei der Silizium an
sich verwendet wird, ist insofern ähnlich problematisch,
als sich auch unter schwach oxidierenden Bedingungen auf
einem Siliziumsubstrat eine Silikaoberfläche bildet.
Aus den vorstehenden Gründen wäre es wünschenswert, mikro
analytische Vorrichtungen aus Materialien herzustellen, die
nicht auf Silizium basieren, wobei man beispielsweise ko
stengünstige und leicht erhältliche polymerische Materiali
en verwendet. Eine solche mikroanalytische Vorrichtung ist
in der US-Patentanmeldung Serienummer 09/502,593 der glei
chen Anmelderin beschrieben. Die Vorrichtung eignet sich
für elektrophoretische und chromatographische Trenntechni
ken sowie für andere Arten von chemischen Prozessen, die
hohe Temperaturen, extreme pH-Werte, scharfe Reagenzien und
dergleichen beinhalten. Beispielsweise kann die Vorrichtung
verwendet werden, um eine Polymerasekettenreaktion-
Vervielfachung (PCR-Vervielfachung) von DNA durchzuführen.
Die Patentanmeldung beschreibt auch die Probleme, die mit
einem "Bewuchs" (Biofouling) solcher mikroanalytischer Vor
richtungen verbunden sind, und wie die Vorrichtung aufge
baut ist, um Bewuchsprobleme zu vermeiden, indem bestimmte
polymerische Materialien verwendet werden, um die mikroana
lytische Vorrichtung zu bilden.
Zudem besteht in der Technik ein Bedarf an einer mikroana
lytischen Vorrichtung zum Erfassen von markierten Molekü
len, insbesondere von Biomolekülen. Eine Reihe von Patenten
und Veröffentlichungen hat sich bereits mit der Erfassung
von markierten Biomolekülen beschäftigt. Zum Beispiel be
schreibt US-Patent Nr. 5,366,603 an Middendorf et al. ein
Verfahren zum Identifizieren von DNA-Strängen durch Kenn
zeichnen der Stränge mit fluoreszierenden Markierungen, die
Licht in einem Wellenlängenbereich emittieren, der den In
frarot- und nahen Infrarotbereich umfaßt. Die Stränge wer
den in einem Gel, das in Sodakalkglas enthalten ist, elek
trophoresiert und mit Licht bestrahlt, das eine Wellenlänge
im Infrarot- oder im nahen Infrarotbereich aufweist. Durch
Erfassen des von den fluoreszierenden Markierungen emit
tierten Lichts werden die Stränge identifiziert. Zudem be
schreibt US-Patent Nr. 5,846,727 an Soper et al. ein Ver
fahren für ein schnelles Sequenzieren von DNA, das ein Bin
den von DNA beinhaltet, um Oligonukleotide, die zu der DNA
komplementär sind, zu synthetisieren, wobei ein elektropho
retisches Trennen der Oligonukleotide in einer Säule und
ein spektroskopisches Erfassen und Identifizieren von Mar
kierungen, die mit den getrennten Oligonukleotiden verbun
den sind, stattfindet. Die Reihenfolge, in der die Markie
rungen der elektrophoresierten Oligonukleotide erfaßt wer
den, entspricht der Sequenz von mindestens einem Abschnitt
der DNA.
In einer Reihe von Patenten und Veröffentlichungen wurden
auch diverse Aspekte von analytischen Vorrichtungen, die
sich auf Wechselwirkungen mit Strahlung beziehen, beschrie
ben. Beispielsweise ist in dem US-Patent Nr. 4,013,465 an
Clapham et al. ein Verfahren zum Erzeugen einer Oberfläche
angeführt, die ein verringertes Reflexionsvermögen bezügli
cher elektromagnetischer Strahlung in einem vorbestimmten
Wellenlängenband aufweist. Das Verfahren beinhaltet ein An
ordnen, auf der Oberfläche, eines regelmäßigen Arrays von
Höckern, die Abmessungen und eine Beabstandung aufweisen,
die sich auf die Wellenlängen in dem Band und auf den Bre
chungsindex des Materials, aus dem die Höcker bestehen, be
ziehen. Zudem ist in dem US-Patent 4,668,558 an Barber ein
Artikel beschrieben, der eine geformte, plastische, optisch
homogene, gegossene monolithische Schicht auf einem Sub
strat aufweist. Die Schicht weist eine Replizierte-
Mikrostruktur-Tragende-Oberfläche auf, die eine Mehrzahl
von zweckmäßigen Ungleichmäßigkeiten aufweist. Die Schicht
besteht aus einem vernetzten Polymer, das eine Mehrzahl von
harten Segmenten aus mono- oder polyvalenten Anteilen, die
eine oder mehrere carbocyclische bzw. heterocyclische Grup
pen enthalten, und (2) eine Mehrzahl von weichen Segmenten
aus polyvalenten Polysiloxananteilen aufweist. Dieser Arti
kel wird als zur Verwendung als retroreflektive Würfelec
kenverkleidung geeignet beschrieben. Als weiteres Beispiel
sind in der internationalen Patentveröffentlichung Nr.
WO 99/50691 optisch aktive Elemente, die aus einem plastischen
Material hergestellt sind, das für elektromagnetische
Strahlung transparent ist, und ein Verfahren zum Herstellen
solcher Elemente beschrieben. Diese Veröffentlichung be
schreibt, daß eine Mikrostruktur direkt auf oder zumindest
teilweise auf der Oberfläche von Elementen gebildet sein
kann, um eine Reflexion auf der Grenzfläche zwischen den
Elementen und dem umgebenden Medium zu verringern. Die Ver
öffentlichung bezieht ferner die Breiten oder Abstände ein
zelner struktureller Elemente auf die kleinste Wellenlänge
der elektromagnetischen Wellen, die das Element beeinflus
sen.
Frühe Lösungsansätze bezüglich einer Verwendung einer mi
kroanalytischen Vorrichtung für eine Fluoreszenzerfassung
gründeten sich auf siliziumbasierte Substrate und sichtbare
elektromagnetische Strahlung. Mit der Verwendung von sili
ziumbasierten Substraten und sichtbarer elektromagnetischer
Strahlung sind jedoch viele Nachteile verbunden. Wegen der
mit Silizium verbundenen Probleme, wie oben beschrieben,
sind die Oberflächen von siliziumbasierten Substraten in
der Regel beispielsweise chemisch oder anderweitig modifi
ziert, was wiederum die Kosten der Vorrichtungsherstellung
erhöht. Während siliziumbasierte Substrate optische Eigen
schaften aufweisen, die in bestimmten Umständen zum Erfas
sen von Fluoreszenz als sichtbare elektromagnetische Strah
lung geeignet sein können, wird zudem nichtsdestoweniger
eine beträchtliche Menge an Autofluoreszenz erzeugt, wenn
eine sichtbare elektromagnetische Strahlung eingesetzt
wird. Zudem sind derzeit Laser zum Erzeugen einer sichtba
ren elektromagnetischen Strahlung allgemein groß und teuer,
und eine elektromagnetische Strahlung, die durch solche La
ser in dem sichtbaren Bereich erzeugt wird, wird häufig von
unerwünschten Wellenlängen begleitet, im Gegensatz zu elek
tromagnetischer Strahlung, die in dem nahen Infrarotbereich
erzeugt wird.
Ein weiterer Lösungsansatz für eine Fluoreszenzerfassung
gründet sich auf einen Aufbau einer mikroanalytischen Vor
richtung, der ein Zusammenfügen einzelner Komponenten bein
haltet. Komponenten, die aus verschiedenen Materialien be
stehen, können verwendet werden, um verschiedene Abschnitte
oder Komponenten der Vorrichtung zu bauen, wobei diese je
weils ausgelegt sind, um eine andere analytische Funktion
zu erfüllen. Beispielsweise kann ein bewuchsresistentes Ma
terial, das die Fluoreszenz beeinträchtigt, verwendet wer
den, um einen Abschnitt der Vorrichtung zum Durchführen ei
ner nicht auf Fluoreszenz beruhenden chemischen Analyse zu
bauen, während ein Material, das bewuchsanfällig ist, aber
optimal für eine Fluoreszenzerfassung ist, verwendet wird,
um einen anderen Abschnitt der Vorrichtung zum Durchführen
einer Fluoreszenzanalyse zu bauen. Dieser Ansatz hat den
Nachteil, daß die beiden Abschnitte zusammengefügt werden
müssen, wodurch die Herstellungskosten erhöht werden. Ein
Zusammenfügen der beiden Abschnitte kann die Verwendung ei
nes Haftmittels beinhalten, das eine Verunreinigungsquelle
darstellen kann. Zudem führt eine Grenzfläche zwischen zwei
verschiedenen Materialien zu einer Unvorhersehbarkeit in
bezug auf Fluidflußeigenschaften, was wiederum die analyti
sche Leistung der mikroanalytischen Vorrichtung negativ be
einflussen kann. Zudem führt ein Bilden von Anregungs- bzw.
Erfassungsports zu zusätzlichen Kosten der mikroanalyti
schen Vorrichtung.
Es besteht in der Technik somit ein Bedarf an einer mikro
analytischen Vorrichtung zum Erfassen von Molekülen, die
auf eine Interaktion mit einer elektromagnetischen Anre
gungsstrahlung bei einer Anregungswellenlänge hin eine
elektromagnetische Strahlung, die eine unsichtbare Wellen
länge aufweist, z. B. eine Nahe-Infrarot-Wellenlänge, emit
tieren. Zudem besteht ein Bedarf an einer solchen mikroana
lytischen Vorrichtung, die es ermöglicht, daß eine emit
tierte Strahlung durch einen integrierten Abschnitt eines
festen Elements der analytischen Vorrichtung, z. B. einer
Abdeckung oder eines Substrats, transmittiert wird.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine mikro
analytische Vorrichtung und ein Verfahren zum Erfassen ei
nes Moleküls zu schaffen, die bzw. das die obengenannten
günstigen Eigenschaften aufweist.
Diese Aufgabe wird durch eine mikroanalytische Vorrichtung
gemäß Anspruch 1 sowie ein Verfahren zum Erfassen eines Mo
leküls gemäß Anspruch 20 gelöst.
Dementsprechend liegt ein Vorteil der vorliegenden Erfin
dung darin, daß sie die obengenannten Nachteile des Standes
der Technik zu überwindet, indem sie eine mikroanalytische
Vorrichtung zum Erfassen eines fluoreszierenden Moleküls in
derselben schafft.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, eine derar
tige mikroanalytische Vorrichtung zu schaffen, bei der das
Molekül eine elektromagnetische Strahlung, die eine Nahe-
Infrarot-Wellenlänge aufweist, emittiert, nachdem es mit
einer elektromagnetischen Anregungsstrahlung in Interaktion
getreten ist.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, eine derar
tige mikroanalytische Vorrichtung zu schaffen, die die
Transmission der emittierten elektromagnetischen Strahlung
durch einen festen integrierten Abschnitt der Vorrichtung
ermöglicht.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, ein Verfah
ren zum Verwenden einer derartigen mikroanalytischen Vor
richtung zum Erfassen eines fluoreszierenden Moleküls zu
schaffen.
Ebenfalls ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin,
ein Verfahren zum Bilden einer derartigen mikroanalytischen
Vorrichtung zum Erfassen eines fluoreszierenden Moleküls zu
schaffen.
Weitere Ziele, Vorteile und neuartige Merkmale der Erfin
dung sind teilweise in der folgenden Beschreibung dargelegt
und werden für Fachleute teilweise bei genauer Betrachtung
des folgenden offensichtlich oder können durch eine Praxis
der Erfindung erfahren werden.
Bezüglich eines allgemeinen Aspekts bezieht sich die vor
liegende Erfindung auf eine mikroanalytische Vorrichtung
zum Erfassen eines Moleküls, das eine elektromagnetische
Strahlung emittiert, die eine Emissionswellenlänge von
nicht weniger als 640 nm aufweist, wenn es mit einer elek
tromagnetischen Anregungsbestrahlung bei einer Anregungs
wellenlänge bestrahlt wird. Die Vorrichtung umfaßt ein Sub
strat, das eine im wesentlichen planare Oberfläche und eine
in derselben gebildete Ausnehmung aufweist. Über der plana
ren Oberfläche ist eine Abdeckplatte angeordnet, wobei die
Abdeckplatte in Kombination mit der Ausnehmung eine Erfas
sungsregion definiert, die ausgelegt ist, um das Molekül zu
enthalten. Ebenfalls vorgesehen ist eine externe Quelle der
elektromagnetischen Anregungsstrahlung, die ausgelegt ist,
um die Strahlung zu der Erfassungsregion durchzulassen. Ein
integrierter Abschnitt des Substrats oder der Abdeckplatte
ermöglicht eine Transmission elektromagnetischer Strahlung
bei der Emissionswellenlänge.
Bezüglich eines anderen Aspekts bezieht sich die Erfindung
auf die obige Vorrichtung, wobei das Molekül ein Biomolekül
ist. Das Biomolekül kann natürlicherweise fluoreszierend
sein oder einen gediegenen nichtfluoreszierenden Abschnitt
aufweisen, der an einer fluoreszierenden Markierung ange
bracht ist. Dem gediegenen Abschnitt kann ein Nukleotid,
Oligonukleotid, Polynukleotid, Peptid, Oligopeptid, Poly
peptid, eine pharmazeutische Verbindung bzw. eine Zelle ei
nes biologischen Organismus zugeordnet sein.
Bezüglich eines weiteren Aspekts bezieht sich die Erfindung
auf die obige Vorrichtung, wobei die Emissionswellenlänge
eine Infrarot-Wellenlänge und stärker bevorzugt eine Nahe-
Infrarot-Wellenlänge ist. Die Anregungswellenlänge kann ei
ne Wellenlänge im fernen sichtbaren Bereich sein. Die Quel
le der elektromagnetischen Anregungsstrahlung kann eine
Leuchtdiode oder einen Laser aufweisen, die bzw. der eine
Strahlung einer monochromatischen Wellenlänge erzeugt.
Bezüglich eines weiteren Aspekts bezieht sich die Erfindung
auf die obige Vorrichtung, wobei der integrierte Abschnitt
eine Transmission einer elektromagnetischer Strahlung bei
der Anregungswellenlänge ermöglicht. Der integrierte Ab
schnitt kann in Form einer Linse vorliegen, die einen
Brennpunkt aufweist, der sich in der Erfassungsregion be
findet.
Bezüglich eines weiteren Aspekts bezieht sich die Erfindung
auf die obige Vorrichtung, die ferner eine reflektierende
Einrichtung zum Umleiten von elektromagnetischer Strahlung
in der Erfassungsregion aufweist.
Bezüglich eines anderen Aspekts bezieht sich die Erfindung
auf die obige Vorrichtung, wobei zumindest entweder das
Substrat und/oder die Abdeckplatte aus einem Feststoff be
steht, der thermisch und chemisch stabil und bewuchsresi
stent ist. Der Feststoff kann ein polymerisches Material
sein und aus der Gruppe ausgewählt sein, die aus Polyimi
den, Polyketonen, Polycarbonaten, Polyestern, Polyamiden,
Polyethern, Polyurethanen, Polyfluorkohlenwasserstoffen,
Polystyrenen, Poly(acrylnitrilbutadienstyren), Polymethyl-
Methacrylat, Polyolefinen und Copolymeren derselben be
steht. Das Substrat und die Abdeckplatte können aus den
gleichen oder aus verschiedenen Materialien bestehen.
Bezüglich eines weiteren allgemeinen Aspekts bezieht sich
die Erfindung auf ein Verfahren zum Erfassen eines Mole
küls, das auf eine Interaktion mit einer elektromagneti
schen Strahlung bei einer Anregungswellenlänge hin eine
elektromagnetische Strahlung emittiert, die eine Emissions
wellenlänge von nicht weniger als ca. 640 nm aufweist. Das
Verfahren wird unter Verwendung einer mikroanalytischen
Vorrichtung, die ein Substrat aufweist, das eine im wesent
lichen planare Oberfläche und eine auf derselben gebildete
Ausnehmung aufweist, und durch Anordnen einer Abdeckplatte
über der planaren Oberfläche ausgeführt, wobei die Abdeck
platte in Kombination mit der Ausnehmung eine Erfassungsre
gion definiert, die ausgelegt ist, um das Molekül zu ent
halten. Eine elektromagnetische Anregungsstrahlung, die die
Anregungswellenlänge aufweist, wird zu der Erfassungsregion
transmittiert, um mit dem fluoreszierenden Molekül in In
teraktion zu treten. Eine emittierte elektromagnetische
Strahlung, die die Emissionswellenlänge aufweist, wird
durch einen integralen Abschnitt des Substrats oder der Ab
deckplatte transmittiert und durch einen Detektor erfaßt.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung
werden nachfolgend Bezug nehmend auf die beiliegenden
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1A, 1B und 1C, die insgesamt als Fig. 1 bezeichnet
werden, ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung. Fig. 1 veranschaulicht eine mikroana
lytische Vorrichtung, die aus einem Substrat, das
eine Oberfläche mit einer Ausnehmung auf dersel
ben aufweist, einer Abdeckplatte und einer ange
brachten externen Quelle einer elektromagneti
schen Anregungsstrahlung besteht. Fig. 1A veran
schaulicht die Vorrichtung in einer offenen Form,
bei der das Substrat und die Abdeckplatte ge
trennt sind, wodurch die Ausnehmung auf der Sub
stratoberfläche freiliegt. Fig. 1B veranschau
licht die mikroanalytische Vorrichtung der Fig.
1A in einer geschlossenen Form, bei der die Ab
deckplatte auf die Oberfläche des Substrats aus
gerichtet und an derselben plaziert ist, wobei
die Abdeckplatte in Kombination mit der Ausneh
mung eine Kammer bildet, die als eine Erfassungs
region dient. Fig. 1C veranschaulicht in Quer
schnittsansicht die mikroanalytische Vorrichtung,
die in Fig. 1B veranschaulicht ist.
Fig. 2A, 2B und 2C, die insgesamt als Fig. 2 bezeichnet
werden, ein weiteres Ausführungsbeispiel der vor
liegenden Erfindung. Fig. 2 veranschaulicht eine
mikroanalytische Vorrichtung, die zwei integrier
te Linsen zum Leiten von elektromagnetischer
Strahlung zu zwei Erfassungsregionen aufweist.
Die Vorrichtung besteht aus einem Substrat, das
eine Oberfläche mit einer Ausnehmung auf dersel
ben aufweist, die in Fluidkommunikation mit einem
vorgelagerten und einem nachgelagerten Mikrokanal
steht, einer Abdeckplatte und einer externen
Quelle einer elektromagnetischen Anregungsstrah
lung. Fig. 2A veranschaulicht die Vorrichtung in
einer offenen Form, bei der das Substrat von der
Abdeckplatte getrennt ist, wodurch die Merkmale
auf der Substratoberfläche freiliegen. Fig. 2B
veranschaulicht die mikroanalytische Vorrichtung
der Fig. 2A in einer geschlossenen Form, bei der
die Abdeckplatte auf die Oberfläche des Substrats
ausgerichtet und an derselben plaziert ist, wobei
die Abdeckplatte in Kombination mit den Merkmalen
einen Fluidweg bildet, der sich durch eine vorge
lagerte Rohrleitung, eine Reaktionskammer und ei
ne nachgelagerte Rohrleitung bewegt. Fig. 2C
zeigt eine longitudinale Querschnittsansicht des
Fluidflußwegs der mikroanalytischen Vorrichtung,
die in Fig. 2B veranschaulicht ist.
Fig. 3A, 3B und 3C, die insgesamt als Fig. 3 bezeichnet
werden, ein weiteres Ausführungsbeispiel der vor
liegenden Erfindung. Fig. 3 veranschaulicht eine
mikroanalytische Vorrichtung, die eine selbstju
stierende Optik für ein Lenken von elektromagne
tischer Strahlung auf eine und von einer Erfas
sungsregion umfaßt. Die Vorrichtung umfaßt ein
Substrat, das eine Oberfläche mit einem Mikroka
nal auf derselben sowie einen mit dem Mikrokanal
ausgerichteten Spiegel aufweist. Eine Abdeckplat
te ist vorgesehen, die einen integrierten Ab
schnitt in Form einer Linse aufweist. Fig. 3A
veranschaulicht die Vorrichtung in einer offenen
Form, bei der das Substrat und die Ausnehmung ge
trennt sind, wodurch der Mikrokanal auf der Sub
stratoberfläche freigelegt ist. Fig. 3B veran
schaulicht die mikroanalytische Vorrichtung der
Fig. 3A in einer geschlossenen Form, bei der die
Abdeckplatte mit der Oberfläche des Substrats
ausgerichtet und an derselben plaziert ist, und
die Abdeckplatte zusammen mit dem Mikrokanal eine
Rohrleitung bildet. Die Rohrleitung dient als die
Erfassungsregion. Fig. 3C veranschaulicht in ei
ner Schnittansicht die in Fig. 3B veranschaulich
te mikroanalytische Vorrichtung und eine externe
Quelle einer Position einer elektromagnetischen
Anregungsstrahlung, um mit der selbstjustierenden
Optik zu arbeiten.
Fig. 4 das Fluoreszenzspektrum von Polyimid, das durch
ein Inkontaktbringen mit einer elektromagneti
schen Strahlung, die eine Wellenlänge von 450 nm
aufweist, erzeugt wird.
Fig. 5 das Fluoreszenzspektrum von Polyimid, das durch
ein Inkontaktbringen mit einer elektromagneti
schen Strahlung, die eine Wellenlänge von 640 nm
aufweist, erzeugt wird.
Fig. 6 die Fluoreszenzspektren von Diethyloxatricarbo
cyaniniodid, die durch ein Inkontaktbringen mit
einer elektromagnetischen Strahlung, die eine
Wellenlänge von 640 nm aufweist, erzeugt werden.
Bevor die Erfindung ausführlich beschrieben wird, ist zu
verstehen, daß diese Erfindung nicht auf bestimmte Materia
lien, Komponenten oder Herstellungsprozesse beschränkt ist,
da dieselben variieren können; es sei denn, es ist anders
angegeben. Es ist ferner zu verstehen, daß die hierin ver
wendete Terminologie lediglich dem Zweck des Beschreibens
bestimmter Ausführungsbeispiele dient und nicht als Ein
schränkung gedacht ist. Es ist darauf hinzuweisen, daß die
Singularformen "ein", "eine", "der", "die", "das" usw., wie
sie in der Beschreibung und in den beigefügten Ansprüchen
verwendet werden, Pluralbezüge umfassen, wenn nicht aus dem
Kontext eindeutig etwas anderes hervorgeht. Somit umfaßt
eine Bezugnahme auf "ein Material" beispielsweise Gemische
aus Materialien, eine Bezugnahme auf "eine Reaktionskammer"
umfaßt mehrere Reaktionskammern, eine Bezugnahme auf "ein
fluoreszierendes Molekül" umfaßt eine Mehrzahl von fluores
zierenden Molekülen und dergleichen.
Bei dieser Beschreibung und in den folgenden Ansprüchen
wird auf eine Anzahl von Begriffen Bezug genommen, die so
definiert sind, daß sie die folgenden Bedeutungen aufwei
sen:
Der Begriff "mikroanalytische Vorrichtung" bezieht sich auf eine Vorrichtung, die Merkmale mit Mikrometer- oder Submi krometerabmessungen aufweist und die bei einer beliebigen Anzahl von chemischen Prozessen eingesetzt werden kann, die sehr kleine Fluidmengen beinhalten. Solche Prozesse umfas sen Elektrophorese (z. B. CE oder MCE), Chromatographie (z. B. µLC), Siebklassierung und Diagnostik (beispielsweise unter Verwendung von Hybridisierungs- oder anderen Bin dungseinrichtungen) und chemisch und biochemische Synthese (z. B. DNA-Vervielfachung, wie sie beispielsweise unter Ver wendung der Polymerase-Kettenreaktion oder "PCR" verwendet werden kann), sind jedoch nicht auf diese beschränkt. Die Merkmale der mikroanalytischen Vorrichtungen sind auf die jeweilige Verwendung ausgelegt. Beispielsweise enthalten mikroanalytische Vorrichtungen, die bei Trennprozessen, z. B. MCE, verwendet werden, Mikrokanäle (hierin "Mikrosäu len" genannt, wenn sie umschlossen sind, d. h. wenn die Ab deckplatte sich auf der den Mikrokanal enthaltenden Sub stratoberfläche befindet) in der Größenordnung von 1 µm bis 200 µm Durchmesser, in der Regel 10 µm bis 75 µm Durchmes ser und ca. 0,1 bis 50 cm Länge. Mikroanalytische Vorrich tungen, die bei einer chemischen und biochemischen Synthe se, z. B. DNA-Vervielfachung, verwendet werden, enthalten allgemein Reaktionszonen (hierin "Reaktionskammern" ge nannt, wenn sie umschlossen sind, d. h. wiederum, wenn die Abdeckplatte sich auf der den Mikrokanal enthaltenden Sub stratoberfläche befindet), die ein Volumen von ca. 1 µl bis ca. 500 µl, in der Regel ca. 10 µl bis 200 µl aufweisen.
Der Begriff "mikroanalytische Vorrichtung" bezieht sich auf eine Vorrichtung, die Merkmale mit Mikrometer- oder Submi krometerabmessungen aufweist und die bei einer beliebigen Anzahl von chemischen Prozessen eingesetzt werden kann, die sehr kleine Fluidmengen beinhalten. Solche Prozesse umfas sen Elektrophorese (z. B. CE oder MCE), Chromatographie (z. B. µLC), Siebklassierung und Diagnostik (beispielsweise unter Verwendung von Hybridisierungs- oder anderen Bin dungseinrichtungen) und chemisch und biochemische Synthese (z. B. DNA-Vervielfachung, wie sie beispielsweise unter Ver wendung der Polymerase-Kettenreaktion oder "PCR" verwendet werden kann), sind jedoch nicht auf diese beschränkt. Die Merkmale der mikroanalytischen Vorrichtungen sind auf die jeweilige Verwendung ausgelegt. Beispielsweise enthalten mikroanalytische Vorrichtungen, die bei Trennprozessen, z. B. MCE, verwendet werden, Mikrokanäle (hierin "Mikrosäu len" genannt, wenn sie umschlossen sind, d. h. wenn die Ab deckplatte sich auf der den Mikrokanal enthaltenden Sub stratoberfläche befindet) in der Größenordnung von 1 µm bis 200 µm Durchmesser, in der Regel 10 µm bis 75 µm Durchmes ser und ca. 0,1 bis 50 cm Länge. Mikroanalytische Vorrich tungen, die bei einer chemischen und biochemischen Synthe se, z. B. DNA-Vervielfachung, verwendet werden, enthalten allgemein Reaktionszonen (hierin "Reaktionskammern" ge nannt, wenn sie umschlossen sind, d. h. wiederum, wenn die Abdeckplatte sich auf der den Mikrokanal enthaltenden Sub stratoberfläche befindet), die ein Volumen von ca. 1 µl bis ca. 500 µl, in der Regel ca. 10 µl bis 200 µl aufweisen.
Die Begriffe "integriert" oder "integral" werden austausch
bar verwendet und beziehen sich auf einen nicht getrennten
Abschnitt eines Festkörperstücks, beispielsweise eine Ab
deckplatte oder ein Substrat. Beispielsweise bilden ein in
tegraler Abschnitt eines Substrats und der verbleibende Ab
schnitt des Substrats ein einstückiges und durchgehendes
Substrat. Gemäß der Verwendung hierin unterscheidet sich
"integriert" von "angebracht" insofern, als zwischen zwei
angebrachten Gegenständen eine Grenzfläche gebildet ist,
wohingegen ein integraler Abschnitt eines Objekts keine
Grenzfläche mit dem verbleibenden Abschnitt des Objekts
bildet. Zudem muß ein integrierter Abschnitt eines Festkör
perstücks selbst ein Festkörper sein. Somit stellt bei
spielsweise eine Apertur in einem Festkörperstück keinen
integrierten Abschnitt des Festkörperstücks dar.
Der Begriff "Polynukleotide" umfaßt sowohl natürlich vor
kommende Polynukleotide als auch Polynukleotide, bei denen
die herkömmliche Hauptkette ganz oder teilweise durch eine
nicht natürlich vorkommende oder synthetische Hauptkette
ersetzt wurde, als auch jene, bei denen eine oder mehrere
der herkömmlichen Basen durch eine synthetische Base er
setzt ist bzw. sind, die in der Lage ist, an Wasserstoff
brückenbindungsinteraktionen vom Watson-Crick-Typ beteiligt
zu sein. Somit umfassen Polynukleotide synthetisch herge
stellte Verbindungen (beispielsweise PNA gemäß der Be
schreibung in dem US-Patent Nr. 5,948,902 und in demselben
zitierten Bezugnahmen), die auf eine sequenzspezifische
Weise hybridisieren können, analog zu der von natürlich
vorkommenden Schlepp-Polynukleotiden. Polynukleotide umfas
sen Einzel- oder Mehrfachstrangkonfigurationen, unabhängig
von der Quelle, wobei einer oder mehrere der Stränge voll
ständig aufeinander ausgerichtet sein können oder auch
nicht. Ein "Nukleotid" bezieht sich auf eine Untereinheit
eines Polynukleotids und weist eine Phosphatgruppe, einen
5-Kohlenstoffzucker und eine stickstoffhaltige Base sowie
analoge Verbindungen solcher Untereinheiten auf. Ein Oligo
mer (beispielsweise ein Oligonukleotid) bezieht sich allge
mein auf ein Polymer mit einer Länge von ca. 10 bis 100 Mo
nomereinheiten (beispielsweise Nukleotiden), während ein
"Polymer" (beispielsweise ein Polynukleotid) ein Multimer
umfaßt, das eine beliebige Anzahl von Monomereinheiten auf
weist. Hierin beschriebene Polynukleotide, beispielsweise
cDNA, weisen in der Regel zwischen 100 und 10000 Monomer
einheiten auf. Ein "Peptid" bezieht sich auf eine beliebige
von diversen natürlichen oder synthetischen Verbindungen,
die zwei oder mehr Aminosäuren enthalten, die durch die
Carboxylgruppe einer Aminosäure und die Aminogruppe einer
anderen gebunden sind. Ähnlich beziehen sich Oligopeptide
und Polypeptide auf Peptide in oligomeren bzw. polymeren
Formen. Beispiele von Oligomeren und Polymeren umfassen Po
lydeoxyribonukleotide, Polyribonukleotide, Polypeptide, Po
lysaccharide und andere chemische Entitäten, die sich wie
derholende Einheiten von gleicher chemischer Struktur ent
halten.
Der Begriff "Wellenlänge" wird in seinem gewöhnlichen Sinn
verwendet und bezieht sich auf den Abstand zwischen einer
Spitze einer elektromagnetischen Strahlungswelle und der
nächsten entsprechenden Spitze. "Infrarot-Wellenlänge" be
zieht sich auf eine elektromagnetische Strahlung, die eine
Wellenlänge von ca. 640 nm bis ca. 100.000 nm aufweist.
"Nahe-Infrarot-Wellenlänge" bezieht sich auf eine elektro
magnetische Strahlung, die eine Wellenlänge von ca. 700 bis
ca. 2.500 nm aufweist. "Sichtbare Wellenlänge" bezieht sich
auf eine elektromagnetische Strahlung, die für das bloße
Auge sichtbar ist und eine Wellenlänge von ca. 400 nm bis
ca. 700 nm aufweist. "Wellenlänge im fernen sichtbaren Be
reich" bezieht sich auf eine elektromagnetische Strahlung,
die eine Wellenlänge von ca. 600 bis ca. 750 nm aufweist.
Der Begriff "Flüssigphasenanalyse" wird verwendet, um auf
jegliche Analyse zu verweisen, die an einem gelösten Stoff
in der Flüssigphase durchgeführt wird. Dementsprechend um
faßt "Flüssigphasenanalyse", wie es hierin verwendet wird,
chromatographische Trennungen, elektrophoretische Trennun
gen und elektrochromatographische Trennungen. Der allgemei
ne Begriff "Analyse" bezieht sich auf eine Charakterisie
rung einer Probe oder eine Identifizierung einer oder meh
rerer Komponenten in derselben und unterscheidet sich von
einem chemischen oder biochemischen "Prozeß", bei dem ein
Material chemisch oder biochemisch verändert wird, um ein
gewünschtes Produkt zu erzeugen.
Der Begriff "Prägen" wird verwendet, um auf einen Prozeß
zum Bilden von Formen zu verweisen, indem eine Prägeform in
Berührung mit einem bereits vorhandenen polymeren oder ke
ramischen Rohling gebracht wird. Zwischen der Prägeform und
dem bereits vorhandenen Materialrohling wird eine gesteuer
te Kraft ausgeübt, so daß das bzw. die durch die Prägeform
bestimmte Muster bzw. Gestalt in den bereits vorhandenen
polymeren oder keramischen Rohling gepreßt wird. Der Be
griff umfaßt Prozesse zum Bilden von Gestalten durch In-
Berührung-Bringen einer Prägeform mit einem bereits vorhan
denen erhitzten Rohling, so daß der Rohling sich an die
Prägeform anpaßt, während eine gesteuerte Kraft ausgeübt
wird. Die sich ergebende Gestalt wird abgekühlt und darauf
hin aus der Prägeform entnommen.
Der Begriff "LIGA-Prozeß" wird verwendet, um auf einen Pro
zeß zum Herstellen von Mikrostrukturen zu verweisen, die
hohe Seitenverhältnisse und eine erhöhte strukturelle Prä
zision aufweisen, unter Verwendung von Synchrotronstrah
lungslithographie, Galvanoformen und Plastformen. Bei einem
LIGA-Prozeß werden strahlungsempfindliche Kunststoffe unter
Verwendung einer Synchrotronquelle mit einer Strahlung von
hoher Energie lithographisch bestrahlt, um gewünschte Mi
krostrukturen (beispielsweise Kanäle, Ports, Aperturen und
Mikrojustiereinrichtungen) zu erzeugen, wodurch eine Haupt
schablone gebildet wird.
Der Begriff "Antriebskraft" wird verwendet, um auf jegliche
Einrichtung zum Bewirken einer Bewegung eines Fluids ent
lang einer Säule bei einer Flüssigphasenanalyse zu verwei
sen und umfaßt ein Anlegen eines elektrischen Potentials an
einem beliebigen Abschnitt der Säule, ein Anlegen einer
Druckdifferenz an einem beliebigen Abschnitt der Säule oder
eine beliebige Kombination aus denselben.
"Optional" gemäß der Verwendung in diesem Dokument bedeu
tet, daß das bzw. die nachfolgend beschriebene Merkmal bzw.
Struktur vorliegen kann, aber nicht muß, oder daß das bzw.
der nachfolgend beschriebene Ereignis oder Umstand eintre
ten kann, aber nicht muß, und daß die Beschreibung Fälle,
bei denen ein bestimmtes Merkmal oder eine bestimmte Struk
tur vorhanden ist, und Fälle, bei denen das Merkmal oder
die Struktur nicht vorhanden ist, oder Fälle, bei denen das
Ereignis oder der Umstand eintritt, und Fälle, wo dies
nicht der Fall ist, umfaßt.
Somit beinhaltet die Erfindung eine mikroanalytische Vor
richtung zum Erfassen fluoreszierender Moleküle, die eine
elektromagnetische Strahlung emittieren, die eine Emissi
onswellenlänge von nicht weniger als ca. 640 nm aufweist,
und stellt eine Verbesserung im Vergleich zu mikroanalyti
schen Vorrichtungen dar, die eine Fluoreszenzerfassung ver
wenden. Die Vorrichtung ist aus einer Abdeckplatte und ei
nem Substrat aufgebaut, die eine im wesentlichen planare
Oberfläche und eine auf derselben gebildete Ausnehmung auf
weist. Die Abdeckplatte ist über der planaren Oberfläche
angeordnet, und definiert, in Kombination mit der Ausneh
mung, eine Erfassungsregion, die ausgelegt ist, um das Mo
lekül zu enthalten. Eine externe Quelle der elektromagneti
schen Anregungsstrahlung ist ausgelegt, um eine elektroma
gnetische Anregungsstrahlung zu der Erfassungsregion durch
zulassen. Nachdem sie mit der elektromagnetischen Anre
gungsstrahlung in Interaktion getreten sind, emittieren
fluoreszierende Moleküle in der Erfassungsregion eine elek
tromagnetische Strahlung, die die Emissionswellenlänge auf
weist, welche durch einen integrierten Abschnitt des Sub
strats oder die Abdeckplatte transmittiert und durch einen
Detektor erfaßt wird. Diese mikroanalytischen Vorrichtungen
bestehen im allgemeinen aus Materialien, die widerstandsfä
hig sind gegen Bewuchs und durch diverse kostengünstige Mi
kroherstellungsverfahren, beispielsweise Laserablation und
Laserätzen, Photolithographie und andere Techniken herge
stellt werden können. Die Vorrichtungen verwenden neuartige
Wellenlängen für eine Fluoreszenzerfassung, um das Si
gnal/Rausch-Verhältnis zu erhöhen und die Empfindlichkeit
einer Fluoreszenzerfassung zu verbessern.
Ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ist in
Fig. 1 dargestellt, die eine mikroanalytische Vorrichtung
veranschaulicht, die bei einem Durchführen eines chemischen
Prozesses verwendet werden kann. Fig. 1A veranschaulicht
die mikroanalytische Vorrichtung in einer offenen Form.
Fig. 1B veranschaulicht die mikroanalytische Vorrichtung in
ihrer geschlossenen Form. Fig. 1C veranschaulicht eine
Schnittansicht, die durch eine gestrichelte Linie "A" der
in Fig. 1B veranschaulichten mikroanalytischen Vorrichtung
angezeigt wird. Wie bei allen Figuren, auf die hierin Bezug
genommen wird, bei denen gleiche Teile mit gleichen Bezugs
zeichen versehen sind, ist Fig. 1 nicht maßstabsgetreu, und
der Deutlichkeit der Darstellung halber können bestimmte
Abmessungen übertrieben sein. Unter Bezugnahme auf Fig. 1A
ist die Vorrichtung allgemein bei 10 dargestellt, weist ein
Substrat 11 auf, das eine im wesentlichen planare Oberflä
che 13 aufweist, die eine Reaktionszone 17 in Form einer
flachen Ausnehmung, d. h. einer Ausnehmung, deren Tiefe Mi
krometer- oder sogar Submikrometerabmessungen aufweist,
enthält. Die Abmessungen und die Form der Ausnehmung sind
im allgemeinen lediglich durch die Abmessung des Substrats
beschränkt, es sei denn, die erforderliche Transparenz des
Substrats (unten erörtert) wird negativ beeinflußt.
Eine Abdeckplatte 21 ist über dem Substrat 11 angeordnet
gezeigt. Vor einer Verwendung der Vorrichtung wird die Un
terseite 25 der Abdeckplatte mit der Oberfläche 13 des Sub
strats 11 ausgerichtet und an derselben plaziert. Die Ab
deckplatte bildet zusammen mit der Reaktionszone 17 eine
Reaktionskammer, in der der gewünschte chemische Prozeß
durchgeführt wird. Wie gezeigt ist, liegen die Einlaßöff
nung 27 und die Auslaßöffnung 29 jeweils in Form einer
Apertur vor, die sich durch die Abdeckplatte erstreckt. Al
ternativ dazu kann jedoch eine oder beide dieser Öffnungen
in dem Substrat und in Kommunikation mit der Ausnehmung an
geordnet sein. In beiden Fällen führt eine Schließung der
Vorrichtung durch Ausrichten der Abdeckplatte mit dem Sub
strat und Bilden einer Abdichtung zwischen denselben zu ei
ner Bildung einer Reaktionskammer, in die Fluide durch die
Einlaßöffnung 27 eingebracht und die Auslaßöffnung 29 ent
fernt werden können. Die geschlossene Form der mikroanaly
tischen Vorrichtung ist in Fig. 1B gezeigt. Vorzugsweise
wird durch Verwenden von Druckdichtungstechniken, durch
Verwenden externer Einrichtungen, um die Stücke zusammenzu
pressen (beispielsweise Klammern, Zugfedern oder damit ver
bundene Klemmvorrichtungen) oder durch ein Verwenden von
Haftmitteln, die in der Technik des Bondens hinreichend be
kannt sind, eine flüssigkeitsdichte Abdichtung gebildet.
Wenn sie erst einmal abgedichtet ist, steht die Vorrichtung
zur Verwendung bereit. In Betrieb wird bzw. werden ein oder
mehrere Fluide, die ein zu analysierendes oder zu erfassen
des fluoreszierendes Molekül enthalten, z. B. analytische
Reagenzien, Reaktanten oder dergleichen, von einer externen
Quelle durch die Einlaßöffnung 27 in die Reaktionskammer
eingebracht; die Auslaßöffnung 29 ermöglicht ein Hindurch
treten eines Fluids von der Reaktionskammer zu einer exter
nen Region.
Die mikroanalytische Vorrichtung umfaßt ferner eine externe
Quelle einer elektromagnetischen Anregungsstrahlung 31. Die
externe Quelle ist ausgelegt, um eine elektromagnetische
Anregungsstrahlung zu erzeugen, die eine Anregungswellen
länge aufweist. Die Anregungswellenlänge ist derart ausge
wählt, daß das fluoreszierende Molekül, nachdem es mit der
elektromagnetischen Anregungsstrahlung in Interaktion ge
treten ist, eine elektromagnetische Strahlung emittiert,
die eine Emissionswellenlänge von nicht weniger als ca.
640 nm aufweist. Wie in Fig. 1C gezeigt ist, ist die externe
Quelle 31 an der Abdeckplatte 21 angeordnet und ausgelegt,
um die elektromagnetische Anregungsstrahlung durch die Ab
deckplatte und in die Reaktionskammer durchzulassen. Dem
entsprechend muß die Abdeckplatte 21 für die elektromagne
tische Strahlung bei der Anregungswellenlänge durchlässig
sein. Nachdem sie durch die Abdeckplatte transmittiert wur
de, tritt die elektromagnetische Anregungsstrahlung in In
teraktion mit dem fluoreszierenden Molekül, das wiederum
eine elektromagnetische Strahlung emittiert, die eine Emis
sionswellenlänge aufweist. Die emittierte Strahlung wird
durch einen integrierten Abschnitt des Substrats, d. h. den
Abschnitt, der die Ausnehmung bildet, transmittiert und
durch einen Detektor 33, der ausgelegt ist, um eine elek
tromagnetische Strahlung bei der Emissionswellenlänge zu
erfassen, erfaßt. Es ist offensichtlich, daß der integrier
te Abschnitt des Substrats bezüglich der elektromagneti
schen Strahlung der Emissionswellenlänge zumindest teilwei
se durchlässig sein muß, damit der Detektor die emittierte
elektromagnetische Strahlung erfaßt. Es sollte ferner of
fensichtlich sein, daß die in Fig. 1C veranschaulichte Re
aktionskammer eine Erfassungsregion darstellt, die ausge
legt ist, um das Molekül, das eine elektromagnetische
Strahlung mit einer Emissionswellenlänge von nicht weniger
als ca. 640 nm emittiert, nachdem es mit einer elektroma
gnetischen Anregungsstrahlung in Interaktion getreten ist,
zu enthalten. Auf diese Weise lassen sich Reaktionen, an
denen fluoreszierende Moleküle beteiligt sind, z. B. dieje
nigen, an denen markierte Oligonukleotide, Polynukleotide,
Oligopeptide und/oder Polypeptide beteiligt sind, in der
Reaktionskammer überwachen.
Ein verwandtes Ausführungsbeispiel der erfinderischen mi
kroanalytischen Vorrichtung ist in Fig. 2 veranschaulicht.
Fig. 2A veranschaulicht diese mikroanalytische Vorrichtung
in einer offenen Form. Fig. 2B veranschaulicht die mikro
analytische Vorrichtung in ihrer geschlossenen Form. Fig.
2C veranschaulicht eine Schnittansicht, die durch die ge
strichelte Linie "B" der in Fig. 2B veranschaulichten mi
kroanalytischen Vorrichtung angegeben ist. Wie in Fig. 2A
gezeigt ist, umfaßt diese Vorrichtung 10 ein Substrat 11,
das eine im wesentlichen planare Oberfläche 13 aufweist.
Die Oberfläche 13 enthält eine Reaktionszone 17, wiederum
in Form einer flachen Ausnehmung. Bei diesem Ausführungs
beispiel sind Flußwege in Form von Mikrokanälen an jedem
Ende der Reaktionszone in das Substrat integriert. Ein vor
gelagerter Mikrokanal 16 in der Substratoberfläche befindet
sich in Fluidkommunikation mit der vorgelagerten Region der
Reaktionszone, während sich der nachgelagerte Mikrokanal 18
in Fluidkommunikation mit der nachgelagerten Region der Re
aktionszone befindet. Ein Einlaßendpunkt 15 ist an dem di
stalen Ende des vorgelagerten Mikrokanals 16 bezüglich der
Reaktionszone angeordnet. Desgleichen ist ein Auslaßend
punkt 19 an dem distalen Ende des nachgelagerten Mikroka
nals 18 bezüglich der Reaktionszone angeordnet.
Es versteht sich, daß, obwohl Mikrokanäle in einer im all
gemeinen ausgedehnten Form dargestellt werden, Mikrokanäle,
die bei der Ausübung der Erfindung gebildet werden, in ei
ner großen Vielzahl von Konfigurationen abgetragen sein
können, beispielsweise in einem geraden, serpentinenarti
gen, spiralförmigen oder jedem beliebigen gewünschten ge
wundenen Pfad. Wie oben beschrieben wurde, können Mikroka
näle in einer großen Vielzahl von Kanalgeometrien gebildet
sein, einschließlich halbkreisförmiger, rechtwinkliger,
rautenförmiger Geometrien und dergleichen, und die Kanäle
können in einer breiten Palette von Seitenverhältnissen ge
bildet sein. Es sei ferner bemerkt, daß eine Vorrichtung,
die eine Mehrzahl von Mikrokanälen an derselben aufweist,
in die Wesensart der Erfindung fällt.
Wie in Fig. 2A gezeigt ist, ist ferner eine Abdeckplatte 21
vorgesehen und über dem Substrat 11 angeordnet. Die Abdeck
platte 21 weist zwei im wesentlichen planare, einander ge
genüberliegende Oberflächen auf, wie bei 23 bzw. 25 angege
ben ist. Die Unterseitenoberfläche 25 der Abdeckplatte 21
ist vor einer Verwendung der Vorrichtung mit dem Substrat
ausgerichtet und an der Substratoberfläche 13 plaziert. Ei
ne Schließung der Vorrichtung, in Fig. 2B gezeigt, durch
Ausrichten der Abdeckung mit dem Substrat und Bilden einer
Dichtung zwischen denselben führt zu einer Bildung eines
Fluidweges, der sich durch eine vorgelagerte Rohrleitung,
eine Reaktionskammer und eine nachgelagerte Rohrleitung be
wegt. Auf eine Schließung der Vorrichtung hin ist die Ein
laßöffnung 27, die sich durch die Abdeckplatte 21 er
streckt, mit dem Einlaßendpunkt 15 ausgerichtet und ermög
licht eine Einbringung eines Fluids von einer externen
Quelle in die vorgelagerte Rohrleitung. Zudem ist die Aus
laßöffnung 29, die sich ebenfalls durch die Abdeckplatte 21
erstreckt, mit dem Auslaßendpunkt ausgerichtet und ermög
licht eine Entfernung von Fluid aus der nachgelagerten
Rohrleitung. Das Innenvolumen der mikroanalytischen Vor
richtung entlang dem Fluidweg kann diverse Funktionen er
füllen. Die vorgelagerte Rohrleitung kann beispielsweise
als Konzentrationseinrichtung verwendet werden, um die Kon
zentration eines bestimmten Analyten oder einer bestimmten
chemischen Komponente vor einer chemischen Verarbeitung in
der Reaktionskammer zu erhöhen. Unerwünschte, potentiell
störende oder Reaktionskomponenten können ebenfalls ent
fernt werden, indem die vorgelagerte Rohrleitung auf diese
Weise verwendet wird. Zusätzlich oder als Alternative kann
der vorgelagerte Mikrokanal als Mikroreaktor für vorberei
tende chemische oder biochemische Prozesse vor einer chemi
schen Verarbeitung in der Reaktionskammer dienen. Solche
vorbereitenden Prozesse können ein Markieren, einen Prote
inaufschluß und dergleichen umfassen. Die nachgelagerte
Rohrleitung kann beispielsweise als eine Reinigungseinrich
tung verwendet werden, um unerwünschte Komponenten, nicht
reagierte Materialien usw. nach Abschluß des chemischen
Verarbeitens aus der Reaktionskammer zu entfernen. Dies
kann beispielsweise durch ein Beaufschlagen der nachgela
gerten Rohrleitung oder durch Beschichten ihrer Innenober
fläche mit einem Material, das bestimmte Typen von Kompo
nenten selektiv aus einem Fluid oder Reaktionsgemisch ent
fernt, bewerkstelligt werden. Überdies können jegliche der
Rohrleitungen oder die Reaktionskammer ausgelegt sein, um
eine Flüssigphasenanalyse durchzuführen.
Die mikroanalytische Vorrichtung umfaßt ferner eine externe
Quelle einer elektromagnetischen Anregungsstrahlung, die
ausgelegt ist, um eine elektromagnetische Anregungsstrah
lung zu erzeugen, die eine Anregungswellenlänge aufweist.
Wie in Fig. 2C gezeigt ist, ist die externe Quelle 31 aus
gelegt, um die elektromagnetische Anregungsstrahlung durch
die Abdeckplatte der mikroanalytischen Vorrichtung durchzu
lassen. Dementsprechend muß zumindest ein Abschnitt der Ab
deckplatte 21 bezüglich der elektromagnetischen Strahlung
bei der Anregungswellenlänge durchlässig sein. Wie gezeigt
ist, ist die gesamte Abdeckplatte aus einem einzigen Stück
aufgebaut und ist bezüglich der elektromagnetischen Strah
lung bei der Anregungswellenlänge durchlässig. Die Abdeck
platte umfaßt zwei integrale Linsen, die bei 26 bzw. 28 an
gegeben sind und jeweils auf der äußeren Oberfläche 23 der
Abdeckplatte angeordnet sind. Die vorgelagerte Linse 26 ist
in der Nähe der Einlaßöffnung angeordnet, und die nachgela
gerte Linse 28 ist in der Nähe der Auslaßöffnung angeord
net. Die vorgelagerte und die nachgelagerte Linse sind po
sitioniert, um eine elektromagnetische Anregungsstrahlung
von der externen Quelle in den vorgelagerten bzw. nachgela
gerten Mikrokanal zu fokussieren.
Fig. 2C veranschaulicht ferner die mikroanalytische Vor
richtung im Betrieb, wobei ein oder mehrere Fluide, das
bzw. die ein zu erfassendes fluoreszierendes Molekül ent
hält bzw. enthalten, von einer externen Quelle durch die
Einlaßöffnung 27 in die mikroanalytische Vorrichtung einge
bracht wird bzw. werden. Die Fluide unterliegen einer An
triebskraft und bewegen sich durch einen Fluidflußweg, der
die Einlaßöffnung 27, die vorgelagerte Rohrleitung, die Re
aktionskammer, die nachgelagerte Rohrleitung und die Aus
laßöffnung 29 umfaßt, wie durch einen Pfeil "S" angegeben
ist. Das fluoreszierende Molekül ermöglicht ein Überwachen
der diversen Reaktionen, Prozesse und dergleichen in der
mikroanalytischen Vorrichtung. Nachdem sie durch jede Linse
der Abdeckplatte 21 transmittiert wurde, tritt die fokus
sierte elektromagnetische Anregungsstrahlung in Interaktion
mit dem fluoreszierenden Molekül in der vorgelagerten und
der nachgelagerten Rohrleitung, das wiederum eine elektro
magnetische Strahlung, die eine Emissionswellenlänge auf
weist, emittiert. Die emittierte Strahlung von jeder Rohr
leitung wird durch das Substrat 11 transmittiert und durch
einen Detektor 33, der ausgelegt ist, um eine elektromagne
tische Emissionsstrahlung zu den Rohrleitungen zu erfassen,
erfaßt. Dementsprechend dienen die vorgelagerte und die
nachgelagerte Rohrleitung als Erfassungsregionen für dieses
Ausführungsbeispiel. Detektoren, die zum Erfassen einer
emittierten Strahlung geeignet sind, sind beispielsweise in
der Halbleitertechnik bekannt. Wie gezeigt ist, ist das ge
samte Substrat 11 für die emittierte Strahlung durchlässig.
Durch ein Vergleichen der emittierten Strahlung, die durch
den vorgelagerten und den nachgelagerten Mikrokanal trans
mittiert wird, können chemische Reaktionen und dergleichen
in der mikroanalytischen Vorrichtung überwacht werden.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen mi
kroanalytischen Vorrichtung, die eine selbstjustierende Op
tik aufweist, ist in Fig. 3 veranschaulicht. Fig. 3A veran
schaulicht dieses Ausführungsbeispiel der mikroanalytischen
Vorrichtung in einer offenen Form. Fig. 3B veranschaulicht
die mikroanalytische Vorrichtung der Fig. 3A in ihrer ge
schlossenen Form. Fig. 3C veranschaulicht eine Schnittan
sicht, die durch die gestrichelte Linie "C" der in Fig. 3B
veranschaulichten mikroanalytischen Vorrichtung in einer
Kombination mit der Optik, die in Verbindung mit solchen
mikroanalytischen Vorrichtungen verwendet werden kann, an
gezeigt wird. Die mikroanalytische Vorrichtung 10 ist aus
einem Substrat 11 und einer Abdeckplatte 21, wie in Fig. 3A
gezeigt, gebildet. Das Substrat 10 ist ein massives und im
allgemeinen flaches Stück, das erste und zweite einander
gegenüberliegende, im wesentlichen planare Oberflächen auf
weist, die bei 13 bzw. 14 angegeben sind. Das Substrat 11
weist einen Mikrokanal 16 auf, der in der ersten Substrat
oberfläche 13 gebildet ist. Der vorgelagerte Abschnitt des
Mikrokanals 16 endet bei einem Einlaßendpunkt 15, während
der nachgelagerte Abschnitt bei einem Auslaßendpunkt 19 en
det. Optional kann die erste Substratoberfläche ferner eine
vorrichtungsintegrierte Reservoireinrichtung (nicht ge
zeigt) umfassen, die sich in Fluidkommunikation mit dem Mi
krokanal befindet und aus einem Hohlraum in der ersten Sub
stratoberfläche gebildet ist. Der Hohlraum kann in einer
beliebigen Geometrie und mit einem beliebigen Seitenver
hältnis gebildet sein, die bzw. das lediglich durch die Ge
samtdicke des Substrats beschränkt ist, um eine Reservoir
einrichtung, die ein gewünschtes Volumen aufweist, zu lie
fern. Eine solche optionale Reservoireinrichtung kann ver
wendet werden, um z. B. ein Zusatz-Fließfluid oder eine
Fluidregulierungsfunktion zu liefern. Wie in Fig. 3C veran
schaulicht ist, ist ein Spiegel 32 auf der zweiten Oberflä
che 14 des Substrats 11 vorgesehen und mit der Länge des
Mikrokanals 16 ausgerichtet. Der Spiegel 32 ist der Form
nach ausgelegt, um eine elektromagnetische Strahlung, die
von dem Mikrokanal transmittiert wird, in den Mikrokanal
zurückzureflektieren.
Wie in Fig. 3A veranschaulicht ist, sind das Substrat 11
und die Abdeckplatte 21 in einem einzigen, massiven, flexi
blen Stück gebildet. Das Substrat 11 und die Abdeckplatte
21 sind durch mindestens eine Falteinrichtung, allgemein
bei 20 angegeben, getrennt, derart, daß die Abschnitte ohne
weiteres so gefaltet werden können, daß sie übereinander
liegen. Die Falteinrichtung 20 kann eine Reihe von beab
standeten Perforationen, die in dem flexiblen Stück abge
tragen sind, eine Reihe von beabstandeten schlitzartigen
Vertiefungen oder Aperturen, die abgetragen sind, um sich
lediglich teilweise durch das flexible Stück zu erstrecken,
oder dergleichen aufweisen. Die Perforationen oder Vertie
fungen können kreisförmige, rautenförmige, hexagonale oder
andere Formen aufweisen, die eine Gelenkbildung entlang ei
ner vorbestimmten geraden Linie fördern. Die Falteinrich
tung dient dazu, die Abdeckplatte mit dem Substrat auszu
richten. Alternativ dazu kann die Abdeckplatte aus einer
einzelnen Komponente, die also von dem Substrat getrennt
ist, gebildet sein, wie in Fig. 1 und 2 gezeigt ist. Eine
einzelne Abdeckplatte kann jedoch eine Mikrojustiereinrich
tung erfordern, die hierin beschrieben oder Fachleuten be
kannt ist, um die Abdeckplatte mit dem Substrat auszurich
ten.
Die Abdeckplatte 21 weist ferner gegenüberliegende, im we
sentlichen planare Oberflächen auf, die bei 23 bzw. 25 an
gegeben sind. Überdies kann die Abdeckplatte ferner eine
Vielzahl von Aperturen umfassen, die in derselben gebildet
wurden. Wie gezeigt ist, sind eine Einlaßöffnung 27 und ei
ne Auslaßöffnung 29, die je in Form einer Apertur vorlie
gen, an der Abdeckplatte 21 vorgesehen. Die erste Abdeck
plattenoberfläche 25 ist in der Lage, eng mit der ersten
Substratoberfläche 13 in Interaktion zu treten. Wie in Fig.
3B gezeigt ist, ist die Abdeckplatte 21 über der ersten
Substratoberfläche 13 angeordnet und definiert zusammen mit
dem Mikrokanal 16 eine Rohrleitung zum Befördern des Flu
ids. In einem solchen Fall kann die Einlaßöffnung 27 ange
ordnet sein, um mit dem Einlaßendpunkt 15 des Mikrokanals
16 zu kommunizieren, und desgleichen kann die Auslaßöffnung
29 angeordnet sein, um mit dem Auslaßendpunkt 19 zu kommu
nizieren. Die Einlaßöffnung 27 ermöglicht den Durchtritt
von Fluid von einer externen Quelle (nicht gezeigt) in den
Mikrokanal, und die Auslaßöffnung 29 ermöglicht es, daß das
Fluid aus dem Mikrokanal hinausströmt. Wenn die Substrat
oberfläche andere Merkmale aufweist, beispielsweise eine
Reservoireinrichtung (nicht gezeigt), können ferner ent
sprechende Zellen, beispielsweise eine Reservoirzelle, ge
bildet sein. Ferner kann die Abdeckplatte befestigbar über
der ersten planaren Oberfläche ausgerichtet sein, um si
cherzustellen, daß die Rohrleitung flüssigkeitsdicht ist,
indem eine Abdichteinrichtung verwendet wird, wie oben be
schrieben ist.
Die Abdeckplatte kann ferner eine Vielzahl anderer Merkmale
umfassen. Wie gezeigt ist, ist auf der zweiten Oberfläche
23 der Abdeckplatte 21 eine Linse 26 gebildet. Die Linse 26
stellt einen integralen Abschnitt der Abdeckplatte dar und
erstreckt sich von der Einlaßöffnung 27 zu der Auslaßöff
nung 29. Die Linse 26 kann schmäler als der Mikrokanal und
parallel zu demselben sein, wenn die Abdeckung über dem
Substrat ausgerichtet ist. Die Linse dient dazu, eine elek
tromagnetische Strahlung zu dem Mikrokanal hinzulenken und
von demselben wegzulenken, wie unten erörtert wird, und
weist eine entsprechende Form auf. Überdies können andere
Merkmale in der Abdeckplatte enthalten sein. Wenn bei
spielsweise eine optionale, in die Vorrichtung integrierte
Reservoireinrichtung in dem Substrat vorgesehen ist (nicht
gezeigt), kann eine Zusatzfluidöffnung in Form einer Aper
tur an der Abdeckplatte angeordnet sein, um mit der in die
Vorrichtung integrierten Reservoireinrichtung zu kommuni
zieren, um den Durchtritt eines Zusatzfluids zu ermögli
chen, um das in die Vorrichtung integrierte Reservoir zu
füllen, wenn die Abdeckplatte über der ersten planaren
Oberfläche angeordnet ist.
Fig. 3G veranschaulicht eine Schnittansicht der in Fig. 3B
bei der gestrichelten Linie "C" veranschaulichten mikroana
lytischen Vorrichtung. Unter Bezugnahme auf Fig. 3C sind
die Linse 26 auf der zweiten Oberfläche 23 der Abdeckplatte
21, der Mikrokanal 16 auf der ersten Oberfläche 13 des Sub
strats sowie der Spiegel 32 auf der zweiten Oberfläche 15
des Substrats ausgerichtet. Ebenfalls gezeigt ist eine ex
terne Quelle einer elektromagnetischen Anregungsstrahlung
31. Die externe Quelle ist ausgelegt, um eine elektromagne
tische Anregungsstrahlung zu erzeugen, die eine Anregungs
wellenlänge aufweist. Die Anregungswellenlänge ist derart
ausgewählt, daß ein fluoreszierendes Molekül, nachdem es in
Interaktion mit der elektromagnetischen Anregungsstrahlung
getreten ist, eine elektromagnetische Strahlung emittiert,
die eine Emissionswellenlänge von nicht weniger als ca.
640 nm aufweist. Wie in Fig. 3C gezeigt ist, ist die externe
Quelle ebenfalls ausgelegt, um die elektromagnetische Anre
gungsstrahlung durch einen dichroitischen Teiler 34 über
Pfeile "hv1" und zu der Rohrleitung durch die Linse 26 der
Abdeckplatte 11 und in die Rohrleitung durchzulassen. Dem
entsprechend müssen die Linse 26 und der dichroitische Tei
ler 34 bezüglich der Wellenlänge der elektromagnetischen
Anregungsstrahlung durchlässig sein. Vorzugsweise weist die
Linse 26 einen Brennpunkt auf, der sich in der Erfassungs
region befindet. Nachdem sie durch die Linse 26 und zu der
Rohrleitung transmittiert wurde, tritt die elektromagneti
sche Anregungsstrahlung in Interaktion mit dem fluoreszie
renden Molekül, das wiederum eine elektromagnetische Strah
lung emittiert, die eine Emissionswellenlänge aufweist. Die
emittierte Strahlung wird durch die Linse 26 transmittiert,
welche die Strahlung zu dem dichroitischen Teiler 34 lei
tet, von dem aus die emittierte Strahlung in einen Detektor
33 eines Infrarot-Fluoreszenzerfassungssystems 33 reflek
tiert wird, wie durch Pfeile "hv2" angegeben ist. Somit muß
die Linse 26 bezüglich einer elektromagnetischen Strahlung
einer Emissionswellenlänge durchlässig sein, und der dich
roitische Teiler 34 muß optische Eigenschaften haben, die
ausreichend sind, um die emittierte Strahlung zu reflektie
ren. Vorzugsweise ist der dichroitische Teiler bezüglich
der emittierten Strahlung undurchlässig.
Es sollte offensichtlich sein, daß die Rohrleitung als eine
Erfassungsregion dient, in der eine Anregungsstrahlung mit
dem fluoreszierenden Molekül in Interaktion tritt. Der
Spiegel 32 auf der zweiten Oberfläche 14 des Substrats 11,
in Fig. 3C gezeigt, kann somit ausgelegt sein, um zwei
Zwecke zu erfüllen. Als erstes kann der Spiegel aufgebaut
sein, um eine elektromagnetische Anregungsstrahlung zu re
flektieren, um die Effizienz einer Lumineszenzerfassung zu
erhöhen. Mit anderen Worten kann eine Anregungsstrahlung,
die durch die Linse in die Erfassungsregion eintritt und
nicht mit einem lumineszierenden Molekül in Interaktion
tritt, wiederum durch die Erfassungsregion gelenkt werden,
um der Anregungsstrahlung eine weitere Gelegenheit zu ge
ben, eine Fluoreszenz zu erzeugen. Als zweites kann der
Spiegel dazu dienen, eine emittierte Strahlung von der Er
fassungsregion zu dem Infrarot-Fluoreszenzerfassungssystem
zu reflektieren und umzulenken. Bei einer optimierten Vor
richtung kann die Erfassungsregion zusammen mit einem rich
tig geformten und positionierten Spiegel eine Resonanzkam
mer bilden.
Im Betrieb strömt ein Probenfluid, das ein fluoreszierendes
Molekül enthält, von der externen Quelle durch die Einlaß
öffnung in die Rohrleitung und aus der Auslaßöffnung der
mikroanalytischen Vorrichtung. Die selbstjustierende Optik
ermöglicht ein Überwachen der Fluoreszenz entlang der Länge
der Rohrleitung. Es ist anzumerken, daß für einen optimalen
Betrieb die Linse zur Verwendung bei der selbstjustierenden
Optik aus einem Material aufgebaut sein sollte, das im we
sentlichen denselben Brechungsindex und dieselbe Dispersion
sowohl für die Anregungsstrahlung als auch die emittierte
Strahlung aufweist. Dies ermöglicht einen vereinfachten Op
tikaufbau.
Die Materialien, die verwendet werden, um die Substrate und
Abdeckplatten bei den mikroanalytischen Vorrichtungen der
Erfindung zu bilden, sind in bezug auf physikalische und
chemische Charakteristika, die für eine bestimmte Anwendung
wünschenswert sind, ausgewählt. In allen Fällen muß das
Substrat aus einem Material hergestellt sein, das eine Bil
dung von Hochdefinitionsmerkmalen (oder Hoch-"Auflösungs"-
Merkmalen), d. h. Mikrokanälen, Kammern und dergleichen, die
Mikrometer- oder Submikrometerabmessungen aufweisen, ermög
licht. Das heißt, daß das Material für eine Mikroherstel
lung unter Verwendung von z. B. Trockenätzen, Naßätzen, La
serätzen, Formpressen, Prägen oder dergleichen geeignet
sein muß, um gewünschte miniaturisierte Oberflächenmerkmale
aufzuweisen; vorzugsweise ist das Substrat in der Lage,
derart mikrohergestellt zu werden, um Merkmale in, an
und/oder durch die Oberfläche des Substrats zu bilden. Fer
ner können Mikrostrukturen auf der Oberfläche eines Sub
strats gebildet werden, indem Material zu derselben hinzu
gefügt wird, beispielsweise können unter Verwendung von
photo-abbildbarem Polyimid Polymerkanäle auf der Oberfläche
eines geeigneten Substrats gebildet werden. Ferner sollten
alle verwendeten Vorrichtungsmaterialien unter den verwen
deten Reaktionsbedingungen (z. B. bezüglich des PH-Werts,
elektrischer Felder usw.) bezüglich jeglicher Reagenzien,
mit denen sie in Berührung kommen, idealerweise chemisch
reaktionsträge und physikalisch stabil sein. Zur Verwendung
bei chemischen Prozessen, bei denen hohe Temperaturen zum
Einsatz kommen, z. B. PCR, ist es wichtig, daß alle Materia
lien in dem verwendeten Temperaturbereich chemisch und phy
sikalisch stabil sind. Je nach dem Aufbau der mikroanalyti
schen Vorrichtung sollten die verwendeten Materialien be
züglich elektromagnetischer Strahlung einer geeigneten Wel
lenlänge durchlässig sein, d. h. das Material muß bezüglich
der Wellenlänge der Anregungs- und/oder Emissionsstrahlung
durchlässig sein. Je nach der Optik, die der mikroanalyti
schen Vorrichtung zugeordnet ist, können z. B. die Abdeck
platte und das Substrat aus demselben Material oder aus un
terschiedlichen Materialien aufgebaut sein. Silizium, Sili
ziumdioxid und andere siliziumhaltige Materialien sollten
allgemein vermieden werden, und bevorzugte Materialien sind
diejenigen, die gelöste Stoffe, z. B. Proteine oder andere
Moleküle, die mit der mikroanalytischen Vorrichtung in Be
rührung kommen können, nicht stark adsorbieren. Geeignete
Materialien zum Bilden der vorliegenden Vorrichtungen um
fassen polymerische Materialien, Keramik (einschließlich
Aluminiumoxid, Zirkoniumoxid und dergleichen), andere Mate
rialien, die eine ausreichende Durchlässigkeit bezüglich
einer bestimmten Wellenlänge aufweisen, und Laminate der
selben, sind aber nicht auf diese beschränkt.
Polymerische Materialien sind hierin besonders bevorzugt
und sind in der Regel organische Polymere, die entweder Ho
mopolymere oder Copolymere sind, die natürlich oder synthe
tisch, vernetzt oder unvernetzt sind. Spezifische relevante
Polymere umfassen, sind aber nicht beschränkt auf, Polyimi
de, Polyketone, Polyethylennaphthalate, Polycarbonate, Po
lyester, Polyamide, Polyether, Polyuretane, Polyfluorkoh
lenwasserstoffe, Polystyrene, Poly(Acrylonitril-Butadien-
Styren)(ABS), Acrylat und Acrylsäurepolymere, wie z. B. Po
lymethylmethacrylat, und andere substituierte und nicht
substituierte Polyolefine, und Copolymere derselben. Poly
imid ist von besonderem Interesse und erwies sich in einer
Anzahl von Kontexten als hoch wünschenswertes Substratmate
rial. Es wurde beispielsweise demonstriert, daß Polyimide
geringe sorptive Eigenschaften bezüglich Proteinen aufwei
sen, von denen bekannt ist, daß sie in bisherigen Silizium
dioxid-basierten Systemen besonders schwierig zu analysie
ren sind. Polyimide sind z. B. unter dem Handelsnamen Kap
ton®, (DuPont, Wilmington, DE) und Upilex® (Ube Industries,
Ltd., Japan) im Handel erhältlich. Ein weiteres polymeri
sches Material, das in bezug auf Proteine und andere Biomo
leküle geringe sorptive Eigenschaften aufweist, sind Poly
ketone, wie z. B. Polyetherketon, das von einer Anzahl von
Lieferanten im Handel erhältlich ist.
Die Vorrichtungen der Erfindung können auch aus einem "Ver
bundwerkstoff", d. h. einer Verbindung, die aus ungleichen
Materialien besteht, hergestellt sein. Die Verbindung kann
ein Blockverbundwerkstoff, z. B. ein A-B-A-
Blockverbundwerkstoff, ein A-B-C-Blockverbundwerkstoff oder
dergleichen sein. Alternativ dazu kann der Verbundwerkstoff
eine heterogene Kombination aus Materialien sein, d. h. eine
Kombination, bei der die Materialien von getrennten Phasen
unterschiedlich sind, oder eine homogene Kombination aus
ungleichen Materialien, solange optische Erfordernisse der
Vorrichtung erfüllt sind. Hierin wird der Begriff "Verbund
werkstoff" so verwendet, daß er einen "Laminat"-
Verbundwerkstoff umfaßt. Ein "Laminat" bezieht sich auf ein
Verbundwerkstoffmaterial, das aus mehreren verschiedenen
verbundenen Schichten aus identischen oder unterschiedli
chen Materialien gebildet ist. Weitere bevorzugte Verbund
werkstoffsubstrate umfassen Polymerlaminate, Poly
mer/Metall-Laminate, z. B. ein mit Kupfer beschichtetes Po
lymer, einen Keramik-In-Metall- oder einen Polymer-In-
Metall-Verbundwerkstoff. Die metallische Komponente solcher
Substrate kann z. B. als Spiegel für eine selbstjustierende
Optik verwendet werden. Ein bevorzugtes Verbundwerkstoffma
terial ist ein Polyimidlaminat, das aus einer ersten
Schicht aus Polyimid, z. B. Kapton®, von DuPont (Wilmington,
Delaware) erhältlich, gebildet ist, die mit einer zweiten,
dünnen Schicht einer als KJ® bekannten und ebenfalls von
DuPont (Wilmington, Delaware) erhältlichen Thermohaftmit
telform von Polyimid coextrudiert wurde.
Da die mikroanalytische Vorrichtung die Erfassung eines Mo
leküls ermöglicht, das eine elektromagnetische Strahlung
emittiert, die eine Emissionswellenlänge von nicht weniger
als 640 nm aufweist, auf eine Interaktion mit einer elek
tromagnetischen Anregungsstrahlung hin, sollten bevorzugte
Materialien zum Bilden der mikroanalytischen Vorrichtung
auf eine Interaktion mit einer emittierten Strahlung hin
keine Fluoreszenz aufweisen. Polyimid ist ein solches be
vorzugtes Material. Fig. 4 veranschaulicht das Fluoreszenz
spektrum von Polyimid, das durch ein Inkontaktbringen mit
einer elektromagnetischen Strahlung, die eine Wellenlänge
von 450 nm aufweist, erzeugt wird. Es ist offensichtlich,
daß Polyimid einen Fluoreszenzspektrumwellenlängenbereich
von ca. 500 nm bis über ca. 750 nm aufweist, wenn es einer
Strahlung ausgesetzt wird, die eine Wellenlänge von ca.
450 nm aufweist. Wenn es jedoch einer elektromagnetischen
Strahlung mit einer Wellenlänge von ca. 640 nm ausgesetzt
ist, weist Polyimid keine bedeutende Fluoreszenz auf, wie
in Fig. 5 gezeigt ist, die das Fluoreszenzspektrum von Po
lyimid, das durch ein Inkontaktbringen mit einer elektroma
gnetischen Strahlung, die eine Wellenlänge von 640 nm auf
weist, erzeugt wird, veranschaulicht. Überdies sollten die
bevorzugten Materialien eine einen erfaßbaren Grad betra
gende Durchlässigkeit bezüglich einer emittierten elektro
magnetischen Strahlung ermöglichen. Beispielsweise veran
schaulicht Fig. 6 die Fluoreszenzspektren von Diethyloxa
tricarbocyaniniodid (DOTCI), die durch ein Inkontaktbringen
mit einer elektromagnetischen Strahlung, die eine Wellen
länge von 640 nm aufweist, erzeugt werden. Die Kurve "a"
veranschaulicht die Fluoreszenz von DOTCI, und die Kurve
"b" veranschaulicht die Fluoreszenz von DOTCI, während es
durch ein Polyimidsubstrat transmittiert wird. Während eine
relative Fluoreszenzintensität für die emittierte Strahlung
nach einer Transmission durch das Substrat verringert ist,
ist die Intensität für eine Erfassung immer noch ausrei
chend hoch.
Die Oberflächen der Substrate und Abdeckplatten können che
misch modifiziert sein, um wünschenswerte chemische oder
physikalische Eigenschaften zu liefern, z. B. um eine Ad
sorption von molekularen Anteilen zu den Innenwänden eines
Mikrokanals oder einer Reaktionskammer zu verringern, und
um EOF zu verringern, solange keine chemisch modifizierten
Oberflächen Fluoreszenzeigenschaften der mikroanalytischen
Vorrichtungen wesentlich beeinträchtigen. Überdies sollte
ferner betont werden, daß unterschiedliche Regionen eines
einzelnen Substrats chemisch unterschiedliche Oberflächen
aufweisen können, solange keine dieser Oberflächen Fluores
zenzeigenschaften der mikroanalytischen Vorrichtungen we
sentlich beeinträchtigt. Beispielsweise kann die Innenober
fläche eines Mikrokanals ein erstes Material aufweisen,
während die Innenoberfläche einer Reaktionskammer, die sich
in Fluidkommunikation mit diesem Mikrokanal befindet, ein
zweites Material aufweisen kann. Als weiteres Beispiel kann
bzw. können die Reaktionskammer(n) Innenoberflächen aufwei
sen, die z. B. mit PEO oder dergleichen beschichtet oder
funktionalisiert sind, während die Innenoberflächen von Mi
krokanälen, die der bzw. den Reaktionskammern, zugeordnet
sind, eventuell nicht beschichtet oder funktionalisiert
sind. Mikrokanäle können ferner so hergestellt sein, daß
sie ein Ionenaustauscherharz, eine metallchelatbildende
Verbindung, ein affinitätsadsorbierendes Material oder der
gleichen enthalten, d. h. Materialien, die ausgewählt wer
den, um ein Fluid zu reinigen, indem eine oder mehrere Kom
ponenten oder Typen von Komponenten aus denselben entfernt
werden. Auf diese Weise können unterschiedliche Komponenten
und Merkmale, die in demselben Substrat vorliegen, verwen
det werden, um unterschiedliche chemische oder biochemische
Prozesse, oder unterschiedliche Schritte in einem einzelnen
chemischen oder biochemischen Prozeß, durchzuführen.
Wie oben beschrieben wurde, ist die mikroanalytische Vor
richtung in der Lage, ein Molekül zu erfassen, das auf eine
Interaktion mit einer elektromagnetischen Anregungsstrah
lung hin eine elektromagnetische Strahlung emittiert, die
eine Emissionswellenlänge von nicht weniger als ca. 640 nm
aufweist. Da nicht alle Analytmoleküle fluoreszierend sind,
kann an Molekülen, die keine Fluoreszenz aufweisen, eine
fluoreszierende Markierung angebracht werden. Das heißt,
daß ein erfaßtes Molekül aus einem nativen Abschnitt beste
hen kann, der an einer fluoreszierenden Markierung ange
bracht ist. Beispiele fluoreszierender Markierungen, die
für eine Verwendung bei der vorliegenden Erfindung geeignet
sind, umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf, Tricarbo
cyanine, die heteroaromatische Fragmente enthalten, die
durch eine Polymethinkette verbunden sind, wie z. B. Diethy
loxatricarbocyaniniodid (DOTCI) und Hexamethylindotricarbo
cyaniniodid (HITCI), deren chemische Struktur unten als (I)
bzw. (II) veranschaulicht ist.
Andere geeignete lumineszierende Markierungen umfassen je
ne, die in Tabelle 1 aufgeführt sind, sind jedoch nicht auf
dieselben beschränkt. In Tabelle 1 sind ferner die Anre
gungs- und zugeordnete Emissionswellenlänge in Nanometern
für jede fluoreszierende Markierung aufgeführt. Jede in Ta
belle 1 aufgeführte Markierung ist von Molecular Probes,
Inc., Eugene, Oregon, erhältlich.
Die vorliegenden mikroanalytischen Vorrichtungen können un
ter Verwendung eines beliebigen herkömmlichen Verfahrens
hergestellt werden, einschließlich, aber nicht ausschließ
lich, Mikroformpreß- und Gießtechniken, Prägeverfahren,
Oberflächenmikrobearbeitung und Vollvolumenmikrobearbei
tung. Die letztgenannte Technik beinhaltet eine Bildung von
Mikrostrukturen durch direktes Ätzen in ein Vollvolumenma
terial, in der Regel unter Verwendung von chemischem Naßät
zen oder reaktivem Ionenätzen ("RIE"). Oberflächenmikrobe
arbeitung beinhaltet eine Herstellung aus Filmen, die auf
der Oberfläche eines Substrats aufgebracht sind. Ein bei
spielhafter Oberflächenmikrobearbeitungsprozeß ist als
"LIGA" bekannt. Siehe beispielsweise Becker u. a. (1986),
"Fabrication of Microstructures with High Aspect Ratlos and
Great Structural Heights by Synchrotron Radiation Litho
graphy Galvanoforming, and Plastic Moulding (LIGA Pro
cess)," Microelectronic Engineering 4(1): 35-36; Ehrfeld
u. a. (1988), "1988 LIGA Process: Sensor Construction Tech
niques via x-Ray Lithography", Tech. Digest from IEEE So
lid-State Sensor and Actuator Workshop, Hilton Head, SC;
Guckel u. a. (1991) J. Micromech. Microeng. 1: 135-138. LIGA
beinhaltet eine Aufbringung einer relativ dicken Schicht
eines Röntgenphotolacks auf einem Substrat, gefolgt von ei
ner Belichtung mit einer hochenergetischen Röntgenstrahlung
durch eine Röntgenmaske, und Entfernung der bestrahlten
Photolackabschnitte unter Verwendung eines chemischen Ent
wicklers. Die so gelieferte LIGA-Form kann verwendet wer
den, um Strukturen anzufertigen, die horizontale Abmessun
gen - d. h. Durchmesser - in der Größenordnung von Mikrome
tern aufweisen.
Eine bevorzugte Technik zum Anfertigen der vorliegenden mi
kroanalytischen Vorrichtungen ist die Laserablation. Bei
der Laserablation werden kurze Pulse von intensivem ultra
violettem Licht in einer dünnen Oberflächenschicht eines
Materials absorbiert. Bevorzugte Pulsenergien sind größer
als ca. 100 Millijoules pro Quadratzentimeter, und die
Pulsdauer ist kürzer als ca. 1 Mikrosekunde. Unter diesen
Umständen löst das intensive ultraviolette Licht die chemi
schen Bindungen in der Substratoberfläche photomäßig. Die
absorbierte ultraviolette Energie wird in einem solch ge
ringen Volumen an Material konzentriert, daß sie die gelö
sten Fragmente rasch erhitzt und sie aus der Substratober
fläche herausschleudert. Da diese Prozesse so rasch statt
finden, bleibt keine Zeit, in der sich Hitze zu dem umge
benden Material hin ausbreiten könnte. Folglich wird die
umgebende Region nicht geschmolzen oder anderweitig beschä
digt, und der Umfang abladierter Merkmale kann die Gestalt
des einfallenden optischen Strahls mit einer Präzision im
Bereich von ca. einem Mikrometer oder weniger reproduzie
ren. Eine Laserablation beinhaltet in der Regel eine Ver
wendung eines Hochenergie-Photonenlasers, wie z. B. eines
Excimerlasers vom F2-, ArF-, KrCl-, KrF- oder XeCl-Typ. Es
können jedoch auch andere Quellen von ultraviolettem Licht,
die im wesentlichen dieselben optischen Wellenlängen und
Energiedichten aufweisen, verwendet werden. Laserablation
stechniken sind beispielsweise bei Znotins u. a. (1987) La
ser Focus Electro Optics, auf S. 54-70, und in den
US-Patenten Nr. 5,291,226 und 5,305,015 an Schantz u. a. be
schrieben.
Die verwendete Herstellungstechnik mag Merkmale einer aus
reichend hohen Definition liefern, d. h. Mikrokomponenten,
-kanäle, -kammern usw., so daß eine präzise Ausrichtung -
"Mikroausrichtung" - dieser Merkmale möglich ist. "Mikro
ausrichtung" bezieht sich auf die präzise und genaue Aus
richtung von laserabladierten Merkmalen, einschließlich der
Ausrichtung von komplementären Mikrokanälen oder Mikrozel
len zueinander, von Einlaß- und/oder Auslaßöffnungen zu Mi
krosäulen oder Reaktionskammern, von Erfassungseinrichtun
gen zu Mikrosäulen oder Trennungszellen, von Erfassungsein
richtungen zu anderen Erfassungseinrichtungen, von Vor
sprüngen und passenden Vertiefungen, von Rillen und passen
den Stegen, und dergleichen.
Das Substrat jedes Ausführungsbeispiels der Erfindung kann
auch aus einem unitären Stück hergestellt sein, oder es
kann aus zwei planaren Segmenten hergestellt sein, von de
nen eines als Basis dient und keine Merkmale, Aperturen
oder dergleichen enthält, und von denen das andere auf der
Basis plaziert ist und die gewünschten Merkmale, Aperturen
oder dergleichen aufweist, die durch den gesamten Körper
des Segments abladiert oder anderweitig gebildet sind. Wenn
die beiden planaren Segmente ausgerichtet und zusammenge
preßt werden, wird auf diese Weise ein Substrat gebildet,
das zu einem monolithischen Substrat äquivalent ist.
Die externe Quelle der elektromagnetischen Anregungsstrah
lung kann ausgelegt sein, um die elektromagnetische Strah
lung, die die Anregungswellenlänge aufweist, zu der Erfas
sungsregion durchzulassen. Die Quelle ist im allgemeinen
ausgelegt, um eine Anregungsstrahlung zu liefern, die eine
Anregungswellenlänge aufweist, die geringer ist als die ge
wünschte Wellenlänge für die emittierte Strahlung. Somit
muß die Anregungsstrahlung so gewählt sein, daß sie der
Emissionsstrahlung entspricht. Für eine Emissionsstrahlung,
die eine Infrarot-Wellenlänge aufweist, kann die Anregungs
strahlung eine sichtbare Wellenlänge, oft eine Wellenlänge
im fernen sichtbaren Bereich, aufweisen. In der Regel ist
die Anregungswellenlänge etwas größer als die Emissionswel
lenlänge, d. h. von ca. 400 nm bis ca. 750 nm, und stärker
bevorzugt von ca. 490 nm bis ca. 670 nm. Die elektromagne
tische Anregungsstrahlung kann monochromatisch sein, wie es
im allgemeinen bei lasererzeugter Strahlung der Fall ist.
Zudem kann die externe Quelle der elektromagnetischen Anre
gungsstrahlung eine Leuchtdiode aufweisen, deren Verwendung
eine Verbesserung gegenüber dem Stand der Technik dar
stellt. Eine Nahe-IR-Photonenquelle, wie z. B. eine Diode,
kann unter Verwendung gewöhnlicher Batterien angetrieben
werden, während eine vergleichbare Quelle sichtbarer Photo
nen bezüglich einer Photonenerzeugung unter Verwendung von
Batterien als einer Leistungsquelle ineffizient wäre.
Die vorliegende Erfindung schafft somit eine neue mikroana
lytische Vorrichtung zum Erfassen eines Moleküls, das auf
eine Interaktion mit einer elektromagnetischen Anregungs
strahlung hin eine elektromagnetische Strahlung emittiert,
die eine Emissionswellenlänge von nicht weniger als ca.
640 nm aufweist. Es wurden nun eine Anzahl von wichtigen und
bisher nicht realisierten Vorteilen erzielt, einschließ
lich, aber nicht ausschließlich, folgender:
- - die Vorrichtung ermöglicht eine erhöhte Signal/Rausch- Erfassung im Vergleich zu Vorrichtungen, die eine Fluo reszenzemission verwenden, die die ultraviolette bis sichtbare Wellenlänge aufweist;
- - die Vorrichtung ermöglicht eine Verwendung von Batterien zum Antreiben einer Anregungsstrahlungsquelle, was zu der Tragbarkeit der Vorrichtung beiträgt;
- - der integrierte Aufbau der Vorrichtung verringert die Herstellungskosten der Vorrichtung;
- - die Vorrichtung ermöglicht eine Selbstjustierung inte grierter optischer Komponenten, wodurch die Vorrichtung leichter zu handhaben ist; und
- - die Vorrichtung ermöglicht eine Fluoreszenzerfassung durch Polyimid und andere Materialien, die ausgeprägte Bewuchsresistenzeigenschaften aufweisen.
Abwandlungen der vorliegenden Erfindung sind für Fachleute
offensichtlich. Da z. B. die Fluidflußsteuerung ein wichti
ger Aspekt der Erfindung ist, kann eine bekannte Einrich
tung für eine Fluidsteuerung integrierte und/oder zusätzli
che Merkmale der erfindungsgemäßen mikroanalytischen Vor
richtung darstellen. Eine derartige Fluidflußsteuereinrich
tung umfaßt, ist jedoch nicht beschränkt auf, Ventile, An
triebskrafteinrichtungen, Sammelleitungen und dergleichen.
Eine solche Fluidflußsteuereinrichtung kann einen inte
grierten Abschnitt der erfindungsgemäßen mikroanalytischen
Vorrichtungen darstellen oder auch modulare Einheiten, die
mit den Vorrichtungen wirkverbindbar sind. Während die
hierin beschriebenen Ausführungsbeispiele ein Substrat und
eine Abdeckplatte umfassen, sollte zudem darauf hingewiesen
werden, daß zusätzliche Substrate enthalten sein können, um
ein mehrschichtiges Netzwerk aus Rohrleitungen zum Beför
dern eines Fluids zu bilden.
Alle hierin erwähnten Patente, Patentanmeldungen und Veröf
fentlichtungen sind in ihrer Gesamtheit durch Bezugnahme in
dieses Dokument aufgenommen.
Claims (20)
1. Mikroanalytische Vorrichtung (10) zum Erfassen eines
Moleküls, das auf eine Interaktion mit einer elektro
magnetischen Anregungsstrahlung bei einer Anregungs
wellenlänge hin eine elektromagnetische Strahlung
emittiert, die eine Emissionswellenlänge von nicht we
niger als etwa 640 nm aufweist, wobei die mikroanaly
tische Vorrichtung folgende Merkmale aufweist:
ein Substrat (11), das eine im wesentlichen planare Oberfläche (13) und eine in derselben gebildete Aus nehmung (17) aufweist;
eine Abdeckplatte (21), die über der planaren Oberflä che (13) angeordnet ist, wobei die Abdeckplatte (21) zusammen mit der Ausnehmung (17) eine Erfassungsregion definiert, die ausgelegt ist, um das Molekül zu ent halten; und
eine externe Quelle (31) der elektromagnetischen Anre gungsstrahlung, die ausgelegt ist, um eine elektroma gnetische Strahlung, die die Anregungswellenlänge auf weist, zu der Erfassungsregion durchzulassen,
wobei ein integrierter Abschnitt des Substrats (11) oder der Abdeckplatte (21) eine Transmission einer elektromagnetischen Strahlung bei der Emissionswellen länge ermöglicht.
ein Substrat (11), das eine im wesentlichen planare Oberfläche (13) und eine in derselben gebildete Aus nehmung (17) aufweist;
eine Abdeckplatte (21), die über der planaren Oberflä che (13) angeordnet ist, wobei die Abdeckplatte (21) zusammen mit der Ausnehmung (17) eine Erfassungsregion definiert, die ausgelegt ist, um das Molekül zu ent halten; und
eine externe Quelle (31) der elektromagnetischen Anre gungsstrahlung, die ausgelegt ist, um eine elektroma gnetische Strahlung, die die Anregungswellenlänge auf weist, zu der Erfassungsregion durchzulassen,
wobei ein integrierter Abschnitt des Substrats (11) oder der Abdeckplatte (21) eine Transmission einer elektromagnetischen Strahlung bei der Emissionswellen länge ermöglicht.
2. Mikroanalytische Vorrichtung (10) gemäß Anspruch 1,
bei der das Molekül einen nativen Abschnitt aufweist,
der an einer fluoreszierenden Markierung angebracht
ist.
3. Mikroanalytische Vorrichtung (10) gemäß Anspruch 2,
bei der der native Abschnitt ein Nukleotid, ein Oligo
nukleotid, ein Polynukleotid, eine Aminosäure, ein
Peptid, ein Oligopeptid oder ein Polypeptid ist.
4. Mikroanalytische Vorrichtung (10) gemäß Anspruch 2
oder 3, bei der der native Abschnitt einer Zelle eines
biologischen Organismus zugeordnet ist.
5. Mikroanalytische Vorrichtung (10) gemäß einem der An
sprüche 2 bis 4, bei der der native Abschnitt eine
pharmazeutische Verbindung ist.
6. Mikroanalytische Vorrichtung (10) gemäß einem der An
sprüche 1 bis 5, bei der die Emissionswellenlänge eine
Infrarot-Wellenlänge ist.
7. Mikroanalytische Vorrichtung (10) gemäß Anspruch 6,
bei der die Emissionswellenlänge eine Nahe-Infrarot-
Wellenlänge ist.
8. Mikroanalytische Vorrichtung (10) gemäß einem der An
sprüche 1 bis 7, bei der die Anregungswellenlänge eine
Wellenlänge im fernen sichtbaren Bereich oder darüber
ist.
9. Mikroanalytische Vorrichtung (10) gemäß einem der An
sprüche 1 bis 8, bei der die elektromagnetische Anre
gungsstrahlung monochromatisch ist.
10. Mikroanalytische Vorrichtung (10) gemäß einem der An
sprüche 1 bis 9, bei der die externe Quelle (31) der
elektromagnetischen Anregungsstrahlung eine Leuchtdio
de aufweist.
11. Mikroanalytische Vorrichtung (10) gemäß einem der An
sprüche 1 bis 10, bei der der integrierte Abschnitt
eine Transmission einer elektromagnetischen Strahlung
bei der Anregungswellenlänge ermöglicht.
12. Mikroanalytische Vorrichtung (10) gemäß einem der An
sprüche 1 bis 11, bei der der integrierte Abschnitt in
Form einer Linse (26) vorliegt, die einen Brennpunkt
aufweist, der in der Erfassungsregion angeordnet ist.
13. Mikroanalytische Vorrichtung (10) gemäß einem der An
sprüche 1 bis 12, die ferner eine reflektierende Ein
richtung (13) zum Umleiten einer elektromagnetischen
Strahlung in der Erfassungsregion aufweist.
14. Mikroanalytische Vorrichtung (10) gemäß einem der An
sprüche 1 bis 13, bei der mindestens entweder das Sub
strat (11) und/oder die Abdeckplatte (21) aus einem
Feststoffmaterial besteht, das thermisch und chemisch
stabil und bewuchsresistent ist.
15. Mikroanalytische Vorrichtung (10) gemäß Anspruch 14,
bei der das Feststoffmaterial ein polymerisches Mate
rial ist.
16. Mikroanalytische Vorrichtung (10) gemäß Anspruch 15,
bei der das polymerische Material aus der Gruppe aus
gewählt ist, die aus Polyimiden, Polyketonen, Poly
ethylennaphthalaten, Polycarbonaten, Polyestern, Po
lyamiden, Polyethern, Polyurethanen, Polyfluorkohlen
stoffen, Polystyrenen, Poly(acrylnitril-butadien
styren), Polymethylmethacrylat, Polyolefinen und Copo
lymeren derselben besteht.
17. Mikroanalytische Vorrichtung (10) gemäß Anspruch 16,
bei der das polymerische Material aus der Gruppe aus
gewählt ist, die aus Polyimiden und Polyketonen be
steht.
18. Mikroanalytische Vorrichtung (10) gemäß einem der An
sprüche 14 bis 17, bei der das Substrat (11) und die
Abdeckplatte (21) aus demselben Material bestehen.
19. Mikroanalytische Vorrichtung (10) gemäß einem der An
sprüche 1 bis 18, bei der der integrierte Abschnitt
von einem anderen Abschnitt des Substrats oder der Ab
deckplatte, auf der der integrierte Abschnitt angeord
net ist, bezüglich einer elektromagnetischen Strah
lung, die die Emissionswellenlänge aufweist, optisch
nicht zu unterscheiden ist.
20. Verfahren zum Erfassen eines Moleküls, das auf eine
Interaktion mit einer elektromagnetischen Strahlung
bei einer Anregungswellenlänge hin eine elektromagne
tische Strahlung emittiert, die eine Emissionswellen
länge von nicht weniger als etwa 640 nm aufweist, wo
bei das Verfahren folgende Schritte aufweist:
- a) Bereitstellen eines Substrats (11), das eine im wesentlichen planare Oberfläche (13) und eine auf derselben gebildete Ausnehmung (17) aufweist;
- b) Anordnen einer Abdeckplatte (21) über der plana ren Oberfläche (13), wobei die Abdeckplatte (21) zusammen mit der Ausnehmung (17) eine Erfassungs region definiert, die ausgelegt ist, um das Mole kül zu enthalten;
- c) Transmittieren einer elektromagnetischen Anre gungsstrahlung, die die Anregungswellenlänge auf weist, zu der Erfassungsregion, um eine Interak tion zwischen dem Molekül und der elektromagneti schen Anregungsstrahlung zu ermöglichen; und
- d) Erfassen für eine elektromagnetische Strahlung, die die Emissionswellenlänge aufweist, durch ei nen integrierten Abschnitt des Substrats oder der Abdeckplatte, der eine Transmission der emittier ten elektromagnetischen Strahlung ermöglicht.
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