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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine gummielastische Dichtung, insbesondere
für Außenschwingtüren bei
Fahrzeugen, umfassend eine aufblasbare Dichtung einerseits und ein
dieser zugeordnetes Gegenprofil andererseits.
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Zum Öffnen und
Schließen
sind die Türen öffentlicher
Verkehrsmittel mit pneumatischen oder elektrischen Antrieben ausgestattet.
Die Türen
werden verriegelt, um sie gegen unbeabsichtigtes Öffnen während der
Fahrt zu sichern.
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Eine
derartige Sicherheitsmaßnahme
besteht darin, Keile vorzusehen, in die die Türen durch Hubantrieb eingefahren
werden. Die Schließkeile müssen indessen
stets genau eingestellt sein, damit eine Abdichtung der mit einem
Hub nach oben eingefahrenen Tür
erfolgt. Zusätzlich
zu der notwendigen manuellen Einstellung der Schließkeile muß deren Einstellung
ständig überwacht
werden.
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Eine
weitere Maßnahme
zur Sicherung der Türen
besteht darin, aufblasbare Dichtungen vorzusehen, mit denen die
Türen gegenüber den
Türportalen
zusätzlich
gehalten werden. Diese aufblasbaren Dichtungen werden in ein Gegenprofil
in der Tür
eingebettet, wobei mittels Anpreßdruck und Formgebung eine
feste Verankerung der Tür über ihre
gesamte Höhe
erzielt wird und ein Flattern der Tür während der Fahrt dann nicht
mehr auftritt. Bei Verwendung einer aufblasbaren Dichtung zur Türsicherung erfolgt
eine feste Verankerung der Tür,
so daß diese fest
verschlossen im Portal bleibt. Hierdurch können Fertigungstoleranzen bei
der Herstellung der Fahrzeugportale, ebenso der Fahrzeugtüren und
der zugehörigen
Dichtungen ausgeglichen werden. Ein festes Anliegen der Außen- und
Innenlippe zwischen Tür
und Portal kann jedoch aufgrund der erwähnten Toleranzen nicht immer
sichergestellt werden. Dies kann dazu führen, daß beispielsweise bei einer
nicht dicht anliegenden Außenlippe
der Tür
sehr störend empfundene
Windgeräusche
während
der Fahrt auftreten. Weiter kann Wasser zwischen Tür und Portal eindringen,
unter Umständen
bis in Fahrzeuginnere, wenn die Innendichtung ebenfalls nicht ordnungsgemäß schließt.
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Aus
der
DE 100 15 656
A1 ist eine Türdichtung
mit einem aufblasbaren, eine Keilfläche
9 aufweisenden
Hohlprofil
7 bekannt, bei der das Türgegenprofil eine schräglaufende
Anlagefläche
aufweist, die Teil eines Eckabschnitts
8 ist und eine Erweiterung
zum Türinneren
hin aufweist. Damit ist eine schiefe Ebene für das eine in etwa gleiche
Winkelausbildung aufweisende, aufblasbare Hohlprofil
7 gebildet,
das entlang dieser verschiebbar ist. Aufgrund der vorgesehenen Geometrie
verschiebt sich die Spitze des Eckabschnitts
8 in eine
zwischen einem Schenkel
12 der Dichtung und der Keilfläche gebildeten
Hohlkehle, womit eine Zentrierwirkung erzielt wird.
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Es
ist weiterhin bekannt geworden, zur mechanischen Sicherung von Türen öffentlicher
Verkehrsmittel diese durch Riegel mechanisch zu sichern.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Sicherung für Fahrzeugtüren zu schaffen,
mit der ein unbeabsichtigtes Öffnen
während
der Fahrt verhindert sowie Windgeräusche vermieden werden.
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Diese
Aufgabe ist erfindungsgemäß bei einer
gummielastischen Dichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen der erfindungsgemäßen gummielastischen Dichtung sind
Gegenstand der Unteransprüche.
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Eine
erfindungsgemäße gummielastische Dichtung,
insbesondere für
Außenschwingtüren bei Fahrzeugen,
umfaßt
somit eine aufblasbare Dichtung einerseits und ein dieser zugeordnetes
Gegenprofil andererseits. Das Gegenprofil ist keilförmig ausgebildet
und hat von der Türaußenseite
zur Türinnenseite eine
schräg
verlaufende Wand derart, daß der
Spalt zwischen Tür
und Portal zur Fahrzeuginnenseite kleiner ist, wobei der Hub der
aufblasbaren Dichtung größer als
der Spalt zwischen geschlossener Tür und Portal ist.
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Bei
der erfindungsgemäßen gummielastischen
Dichtung erfolgt durch den Aufblasvorgang eine Anlage der Dichtung
an dem keil förmigen
Gegenprofil. Die Form des Gegenprofils bringt jedoch mit sich, daß die Anpreßkraft der
aufblasbaren Dichtung gegen das Gegenprofil eine zur Fahrzeuginnenseite
gerichtete Komponente hat und infolgedessen die Fahrzeugtür nach innen
gezogen wird. Die äußere Türlippe liegt
fest am Türportal
an und schließt dicht.
Auf diese Weise ist die Tür
nicht nur fest verschlossen, sondern es werden Windgeräusche vermieden
und Wasser kann nicht mehr eindringen.
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Zweckmäßig ist
der Hub der aufblasbaren Dichtung um mindestens 50 % größer als
der Spalt zwischen Tür
und Portal. Der Umfang der aufblasbaren Dichtung sollte effektiv
etwa 150 % größer als
der geometrisch zur Verfügung
gestellte Umfang werden können,
um die gewünschte
Schließkraft
und -wirkung zu erzielen.
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Eine
vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen gummielastischen Dichtung
besteht darin, daß die
aufblasbare Dichtung eine größere Faltung
zur Fahrzeugaußenseite
als zur Fahrzeuginnenseite aufweist. Hierdurch wird bewirkt, daß die aufblasbare
Dichtung zur Fahrzeugaußenseite
hin schneller und stärker
als zur Fahrzeuginnenseite hin aufgeblasen wird. Dadurch, daß die aufblasbare Dichtung
formbedingt zur Fahrzeugtüraußenseite schneller
und stärker
aufgeblasen wird, ergibt sich eine ausgeprägte Komponente der Anpreßkraft nach innen.
Die Fahrzeugtür
kann bis zu 10 mm nach innen gezogen werden.
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Vorzugweise
ist die aufblasbare Dichtung am Fahrzeugportal und das Gegenprofil
an der Fahrzeugtür
angebracht.
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Das
Gegenprofil ist bei einer Ausführungsform
der Erfindung eine Keilleiste. Diese läßt sich sehr kostengünstig herstellen
und einfach montieren.
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Als
Gegenprofil kann jedoch auch zweckmäßig ein Dichtungsprofil, insbesondere
ein Fingerschutzprofil, eingesetzt werden. In diesem Fall muß das Fingerschutzprofil
so ausgebildet sein, das es im gepreßten Zustand die erforderliche
Keilform aufweist, die zur Erzielung der benötigten Anpreß- und Hubkräfte notwen dig
ist. Vorteilhaft bei dieser Ausführungsform
ist, daß einerseits
mit einem solchen Fingerschutzprofil die gewünschten Schließ- und Hubkräfte erzielt
werden, andererseits zugleich eine Sicherungsfunktion zur Verhinderung
von Unfällen bei
sich schließenden
Türen gewährleistet
ist.
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Vorzugweise
hat das Gegenprofil der erfindungsgemäßen gummielastischen Dichtung
eine Härte,
die mindestens gleich der der aufblasbaren Dichtung ist, vorzugsweise
mindestens 65° Shore-Härte. Damit ist die Umsetzung
der auf das Gegenprofil wirkenden Kräfte in eine auf die Fahrzeugtür wirkende
Zugkraft besonders wirksam.
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Zwar
ist die Geometrie der erfindungsgemäßen gummielastischen Dichtung
abhängig
von der Formgebung sowohl des keilförmigen Gegenprofils, ebenso
aber auch von der Gestalt der aufblasbaren Dichtung, das heißt von deren
Profilform. Davon abhängig
ist auch der jeweilige Keilwinkel. Bei einer Ausführung der
erfindungsgemäßen gummielastischen
Dichtung beträgt
der Keilwinkel etwa 3 bis 10°, vorzugsweise
etwa 5°.
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Die
aufblasbare Dichtung wird vorzugsweise mit einem Druck von mindestens
0,3 bis maximal 0,6 Bar (3 bis 6 Pa) betrieben.
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Bei
der erfindungsgemäßen gummielastischen
Dichtung sind die Außen-
und/oder Innenlippen so ausgebildet, daß sie bei noch nicht aufgeblasener
Dichtung mit Vorspannung anliegen. Durch diese Maßnahme wird
erreicht, daß beim
Hineinfahren der Tür
ein Abstehen der Dichtung an der Fahrzeugtür vermieden wird. Der Hub kann überwunden werden,
ohne daß die
Innenseite der Lippe absteht.
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Die
erfindungsgemäße gummielastische Dichtung
ist zweckmäßig auf
beiden Seiten der Fahrzeugtür
vorgesehen, beispielsweise zur A- und B-Portalsäule.
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Die
Erfindung wird im folgenden weiter anhand zweier Ausführungsbeispiele
und der zugehörigen
Zeichnung erläutert,
wo bei diese Darstellung lediglich zu Veranschaulichungszwecken dient
und die Erfindung nicht hierauf einschränken soll. In der Zeichnung
zeigt:
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1 eine
Teilschnittansicht einer gummielastischen Dichtung gemäß der Erfindung,
eingesetzt bei einem Omnibus.
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Die
Darstellung von 1 zeigt eine gummielastische
Dichtung gemäß der Erfindung
für die
Außenschwingtür eines
Omnibusses. Dargestellt ist ansatzsweise eine Tür T, die zwischen zwei Portalsäulen (A-Säule und
B-Säule)
angeordnet ist. Das in der Fig. links dargestellte Ausführungsbeispiel
der gummielastischen Dichtung (B-Säule) umfaßt als Gegenprofil eine Keilleiste.
Das in der Fig. rechts dargestellte Ausführungsbeispiel (A-Säule) umfaßt als Gegenprofil
ein Fingerschutzprofil. Es wird zunächst das erstere Ausführungsbeispiel
mit Keilleiste beschrieben.
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An
der B-Säule
(B) sitzt ein Montageprofil 2 mit in etwa rechteckförmigem Querschnitt.
An der Rückwand 20 des
Montageprofils ist durch sich zwei sich jeweils von der inneren
und äußeren Profilschmalseite 22, 24 aus
erstreckende Stegabschnitte 26, 28 ein Montagekanal 30 gebildet.
Die innere Profilschmalseite 22 umfaßt in gleicher Weise eine Rückwand 32,
die zusammen mit zwei L-förmigen
Stegabschnitten 34, 36 einen weiteren Montagekanal 38 bildet.
Die äußere Profilschmalseite 24 besteht
aus einem in etwa Längsrichtung
der B-Säule
ausgerichteten Abschnitt 40, der zur B-Säule hin
gesehen vor dem Montagekanal 30 nach außen schrägverlaufend ist und einen in
Höhe der
B-Säule
verlaufenden kurzen Endabschnitt 44 aufweist.
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Im
Montagekanal 30 ist ein Montagewulst bzw. -steg 50 des
Profils 4 einer aufblasbaren Dichtung gemäß einem
ersten Ausführungsbeispiel
der Erfindung gelagert, der sich auf der Rückseite eines Aussteifungsbereichs 52 des
Profils erstreckt. Der Aussteifungsbereich liegt mit seiner Rückseite
am inneren Stegabschnitt 26 des Montageprofils 2 über praktischen
dessen gesamte Länge
und am außenseitigen
Stegabschnitt 28 über
einen Teil von dessen Länge
an. Türseitig
weist der Aussteifungsbereich 52 eine schräg verlaufende
Wand 54 auf, wobei die Materialdicke von der Fahrzeugaußenseite
zur Fahrzeuginnenseite hin zunimmt.
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Vom
Innenbereich der Wand 54 aus erstreckt sich bis zur Außenseite
der Wand 54 eine flexible Dichtungswand 56, die
zur Außenseite,
somit gegenüber
dem Abschnitt 40 des Montageprofils 2, eine Faltung 58 aufweist.
Auf der der Tür
gegenüberliegenden
Seite weist die Dichtungswand 56 mehrere Fortsätze 60 auf.
Durch die Wand 54 und die flexible Dichtungswand 56 ist
eine Kammer 62 gebildet.
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An
der der B-Säule
gegenüberliegenden
Innenkante weist die Tür
T ein Montageprofil 6 auf. Das Montageprofil 6 weist
einen in etwa rechteckförmigen Querschnitt
auf, wobei durch seine Rückwand 70, seinen
Innen- und Außensteg 72, 74 sowie
die sich daran anschließenden
Stegabschnitte 76 und 78 ein Montagekanal 80 gebildet
ist. Von der Rückwand 70, dem
Innen- und dem Außensteg 72, 74 erstrecken sich
in den Montagekanal 80 Versteifungsstege 82.
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Im
Montagekanal 80 sitzt ein Montagewulst bzw. -steg 90 eines
Gegenprofils 8. Dieses sitzt an der eigentlichen Profilleiste 92,
die Keilform aufweist. Die Keilform ist dabei dergestalt, daß die Wand 94 des
Gegenprofils 8 zur Fahrzeuginnenseite eine größere Dicke
als zur Außenseite
hat. Von der Außenseite
des Gegenprofils 8 erstreckt sich eine Dichtlippe 96 zum
Montageprofil 6. Entgegengesetzt zur Dichtlippe 96 erstreckt
sich in Richtung der B-Säule eine
weitere Dichtlippe 98 als äußere Türlippe. Die Dichtlippe 98 steht
unter Vorspannung zum Fahrzeuginneren hin.
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Im
Montagekanal 38 sitzt ein Montagewulst bzw. -steg 102 einer
Portal-Innendichtung 10. Von einer sich hieran anschließenden Hauptleiste 104 der Innendichtung 10 erstreckt
sich in Richtung Portal eine flexible Dichtlippe 106, die
zur Fahrzeugaußenseite
hin vorgespannt ist. Entgegengesetzt zur Dichtlippe 106 er streckt
sich eine weitere flexible Dichtlippe 108, die ebenfalls
unter Vorspannung zur Fahrzeugaußenseite hinsteht.
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Die
Darstellung der oben beschriebenen gummielastischen Dichtung zeigt
diese im nicht aufgeblasenen Zustand. Voll ausgezogen sind die Dichtlippen
vor Beaufschlagung durch die B-Säule
bzw. die Tür,
während
die dünn
ausgezogenen Linien das Anliegen der Dichtlippen an Portal und Tür veranschaulichen.
Wird nun bei geschlossener Tür
das Profil 4 aufgeblasen, so wird die durch die Dichtungswand 56 gebildete
Kammer 62 aufgeweitet, wobei insbesondere der Bereich der
Faltung 58 ausgedehnt wird. Dies führt dazu, daß einerseits
ein festes Anliegen in dem Bereich der geringeren Spaltbreite zwischen
Tür und
Portal an der Wand 94 erfolgt und andererseits die Dichtung
zur Fahrzeugaußenseite schneller
und stärker
aufgeblasen wird. Mit weiterem Aufblasen wird die Tür nach innen
in Richtung des Pfeils Z gezogen, wobei zugleich die äußere Türlippe sehr
fest zur Anlage an das Türportal
gelangt und dicht schließt.
Der Weg der aufblasbaren Dichtung ist durch den Pfeil W veranschaulicht.
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Bei
dem rechts in der Fig. dargestellten zweiten Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen gummielastischen
Dichtung ist wie erwähnt
das Gegenprofil ein Fingerschutzprofil. Soweit die Teile die gleichen
wie diejenigen des vorhergehend beschriebenen Ausführungsbeispiels
sind oder diesen entsprechen, werden sie mit denselben Bezugszeichen bezeichnet
und nicht erneut beschrieben. Mit ihrem Montagewulst bzw. -steg 90 sitzt
das Fingerschutzprofil 12 im Montagekanal 80.
Wie bei dem keilförmigen
Gegenprofil 8 weist die Fingerschutzleiste 12 eine
in bezug auf die Türkante
schräg
verlaufende Wand 94 auf derart, daß die Wandstärke des
Aussteifungsbereichs 92 zur Türinnenseite hin größer als
zur Türaußenseite
hin ist. Die Wand 94 bildet zusammen mit einem von dieser
fort gewölbten
bzw. ausgebauchten Dichtungsabschnitt 112 eine Luftkammer 110.
Der Leistenabschnitt 112 weist im mittleren Bereich zur
Außenseite,
d.h. Portalseite hin eine Profilierung 114 auf. Im ausgefahrenen
Zustand der aufblasbaren Dichtung 4 greifen deren Fortsätze 60 in die
Profilierung 114 der Fingerschutzleiste 12 mit
festem Sitz ein. Bei gepreßtem
Zustand des Fingerschutzprofils ergibt sich wie bei dem vorhergehend beschriebenen
Ausführungsbeispiel
infolge der Keilform des Aussteifungsbereichs 92' ein nach innen gerichteter
Zug, der die Tür
nach innen zieht, womit eine feste Türanlage und ein dichtes Schließen erzielt
werden.