Ausgehend
vom genannten Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung
die Aufgabe zu Grunde, eine Haltevorrichtung der eingangs genannten
Art derart weiterzubilden, daß damit
auf einfache und kostengünstige
Weise ein Gegenstand zuverlässig
gehalten werden kann.
Weiterhin
soll ein entsprechend verbessertes Haltesystem bereitgestellt werden.
Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
die Haltevorrichtung mit den Merkmalen gemäß dem unabhängigen Patentanspruch 1 sowie das
Haltesystem mit den Merkmalen gemäß dem unabhängigen Patentanspruch 11. Weitere
Vorteile, Merkmale, Details, Aspekte und Effekte der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen,
der Beschreibung sowie den Zeichnungen. Merkmale und Details, die
im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Haltevorrichtung beschrieben
sind, gelten dabei selbstverständlich
auch im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Haltesystem, und umgekehrt.
Gemäß dem ersten
Aspekt der Erfindung wird eine Haltevorrichtung für einen
Gegenstand bereitgestellt, mit wenigstens einem auf den zu haltenden
Gegenstand aufsetzbaren Haltekopf und mit wenigstens einer Einrichtung
zum Erzeugen eines Unterdrucks zwischen dem Gegenstand und dem Haltekopf.
Die Haltevorrichtung ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß die wenigstens
eine Einrichtung zum Erzeugen des Unterdrucks als wenigstens ein
piezoelektrischer Biegewandler ausgebildet ist.
Durch
die erfindungsgemäße Ausgestaltung der
Haltevorrichtung können
Gegenstände
nunmehr auf einfache Weise sicher gehalten werden.
Ein
Grundgedanke der vorliegenden Erfindung besteht darin, daß der zwischen
dem zu haltenden Gegenstand und dem darauf aufgesetzten Haltekopf
einzustellende Unterdruck mittels eines piezoelektrischen Biegewandlers
erzeugt wird.
Bei
derartigen piezoelektrischen Biegewandlern, die auch als Piezoaktoren
bezeichnet werden, wird der Effekt ausgenutzt, daß sich diese
bei Anlegen einer elektrischen Spannung ausdehnen beziehungsweise
zusammenziehen. Grundsätzlich
ist die Erfindung nicht auf bestimmte Ausgestaltungsformen piezoelektrischer
Biegewandler beschränkt.
Einige nicht ausschließliche
Beispiele geeigneter piezoelektrischer Biegewandler werden im weiteren
Verlauf der Beschreibung näher
erläutert.
Durch
die erfindungsgemäße Ausgestaltung der
Haltevorrichtung wird es nunmehr möglich, einen Unterdruck zwischen
dem Gegenstand und dem Haltekopf unter Ausnutzung des piezoelektrischen
Effekts direkt elektrisch erzeugen zu können. Dabei kann der Unterdruck
beispielsweise eine Saugwirkung hervorrufen. Die Erzeugung einer
solchen Saugvorrichtung erfolgt somit rein elektrisch, was zu einer
Reihe von Vorteilen führt.
So
ist die erfindungsgemäße Haltevorrichtung
beispielsweise in kompakter Bauweise realisierbar, so daß hierfür im Vergleich
zu den bisher bekannten pneumatischen Systemen nur ein geringer Bauraumbedarf
erforderlich ist. Weiterhin werden keinerlei pneumatische Komponenten
benötigt.
Dies führt
zum einen zu einem kostengünstigen
Gesamtsystem und weiterhin zu einem nur geringen Wartungsbedarf.
Weiterhin wird eine universelle Halterungsmöglichkeit für unterschiedlichste Einsatzmöglichkeiten,
Einsatzorte, Einsatzmedien und dergleichen geschaffen. Beispielsweise
kann die erfindungsgemäße Haltevorrichtung
als piezoelektrische Saughalterung ausgebildet sein.
Die
Haltevorrichtung kann beispielsweise Bestandteil von Montageautomaten,
Bestückungsautomaten,
Bearbeitungsautomaten, Haltesystemen, Transportsystemen und dergleichen
sein. Die Erfindung ist nicht auf eine bestimmte Einsatzmöglichkeit der
erfindungsgemäßen Haltevorrichtung
beschränkt.
Erfindungsgemäß soll die
Haltevorrichtung wenigstens einen Haltekopf mit wenigstens einer Einrichtung
zum Erzeugen eines Unterdrucks aufweisen. Selbstverständlich kann
pro Haltevorrichtung auch mehr als ein Haltekopf vorgesehen sein,
wobei jeder Haltekopf selbstverständlich auch mehr als eine Einrichtung
zum Erzeugen eines Unterdrucks aufweisen kann. Die jeweils geeignete
Anzahl von Halteköpufen
und Einrichtungen zum Erzeugen eines Unterdrucks pro Haltevorrichtung
ergeben sich je nach Bedarf und Einsatzart für die Haltevorrichtung.
Weiterhin
ist die Erfindung nicht auf bestimmte Ausgestaltungsformen für den Haltekopf
beschränkt.
Wichtig ist lediglich, daß der
Haltekopf auf den zu haltenden Gegenstand aufgesetzt werden kann,
daß anschließend zwischen
dem Haltekopf und dem Gegenstand ein Unterdruck erzeugt werden kann
und daß dieser
Unterdruck zu einer dichten Anlage des Haltekopfs an dem zu haltenden
Gegenstand führt.
Vorteilhaft
kann der wenigstens eine Haltekopf aus einem flexiblen Material
gebildet sein. Hierbei kann es sich beispielsweise um ein Gummi-
oder Weichpolymerformteil handeln. Natürlich ist die Erfindung nicht
auf die genannten Beispiele beschränkt.
Vorzugsweise
kann der wenigstens eine piezoelektrische Biegewandler im Haltekopf
integriert sein.
Wenn
in einem solchen Fall der piezoelektrische Biegewandler elektrisch
angesteuert wird, bewirkt dies eine Krümmung, insbesondere eine konkave
Krümmung
des gesamten Haltekopfs. Bei einer entsprechenden elektrischen Ansteuerung
des Haltekopfs wird dann das Volumen zwischen dem Haltekopf und
der Oberfläche
des zu haltenden Gegenstands, beispielsweise einer planen Bauteil-
oder Komponentenfläche,
vergrößert. Bei
hinreichend dichtem Abschließen
entsteht ein Unterdruck und es kommt zu einer Saugwirkung. Auf Grund
dieser Saugwirkung wird der zu haltende Gegenstand solange fest
mit der Haltevorrichtung verbunden, bis der zwischen Haltekopf und
Gegenstand erzeugte Unterdruck wieder aufgehoben wird.
Durch
die Integration des piezoelektrischen Biegewandlers innerhalb des
Haltekopfs wird weiterhin vorteilhaft erreicht, daß der piezoelektrische
Biegewandler vor äußeren Einflüssen und
Beschädigungen
geschützt
ist.
In
weiterer Ausgestaltung kann der wenigstens eine piezoelektrische
Biegewandler mit wenigstens einer Steuereinrichtung verbunden sein. Über die
Steuereinrichtung wird der piezoelektrische Biegewandler elektrisch
angesteuert. Dabei kann die Steuereinrichtung beispielsweise Mittel
zum Erzeugen einer variablen elektrischen Spannung aufweisen. Wie
im weiteren Verlauf der Beschreibung noch näher erläutert wird, ist die Höhe der elektrischen Spannung
unter anderem dafür
erforderlich, inwieweit sich der piezoelektrische Biegewandler biegt.
Je weiter sich der piezoelektrische Biegewandler biegen beziehungsweise
krümmen
kann, desto größer kann der
Unterdruck zwischen dem Haltekopf und dem zu haltenden Gegenstand
werden. Über
die angelegte Spannung kann somit auch der Unterdruck und damit die
Saugwirkung gesteuert beziehungsweise geregelt werden.
Vorteilhaft
kann die Steuereinrichtung wenigstens einen elektronischen Rechner
aufweisen. Weiterhin kann die Steuereinrichtung Mittel aufweisen,
mit Hilfe derer der Unterdruck zwischen dem zu haltenden Gegenstand
und dem Haltekopf erzeugt und gesteuert wird. Bei diesen Mitteln
kann es sich beispielsweise um Bestandteile des wenigstens einen
elektronischen Rechners, um elektronische Bauteile, Komponenten,
Schaltungen, Schaltungsteile, um geeignete Programmittel, beziehungsweise
Software, und dergleichen handeln.
Vorteilhaft
kann der Haltekopf mit einem Halteelement verbunden sein. Über ein
derartiges Halteelement kann der Haltekopf mit weiteren Komponenten
der Haltevorrichtung, mit Komponenten eines Haltesystems oder dergleichen
verbunden sein. Grundsätzlich
ist die Erfindung nicht auf bestimmte Ausgestaltungsformen für das Halteelement
beschränkt.
Beispielsweise kann das Halteelement in Form einer Haltestange ausgebildet
sein, wobei diese Haltestange vorzugsweise als Hohlprofil ausgebildet
ist. Durch eine derartige Ausgestaltung kann der Haltekopf hinreichend
starr mit dem Halteelement verbunden sein. Wenn das Halteelement
als Hohlprofil ausgebildet ist, kann die elektrische Kontaktierung
des piezoelektrischen Biegewandlers vorzugsweise im Inneren des
Halteelements geführt
werden. Das vereinfacht zum einen den konstruktiven Aufbau der Haltevorrichtung.
Zum anderen ist dadurch die elektrische Kontaktierung vor äußeren Einflüssen und
Beschädigungen
geschützt.
Grundsätzlich ist
die Erfindung nicht auf eine bestimmte Grundfläche des piezoelektrischen Biegewandlers
beschränkt.
Beispielsweise kann die Grundfläche
rechteckig ausgebildet sein, was zu einem streifenförmigen Biegewandler
führen
kann. Denkbar ist auch eine Grundfläche in Form eines regelmäßigen Sechsecks
oder dergleichen. In einer bevorzugten Ausgestaltung weist der piezoelektrische
Biegewandler jedoch eine runde Grundfläche auf. In diesem Fall stellt
der piezoelektrische Biegewandler einen Kreisscheibenbieger dar.
Jeder Bestandteil des piezoelektrischen Biegewandlers ist dabei
vorzugsweise eine Scheibe.
Wenn
an einen als Kreisscheibenbieger ausgebildeten piezoelektrischen
Biegewandler ein elektrisches Feld angelegt wird, resultiert daraus
ein relativ hoher Hub des Biegewandlers, wie im weiteren Verlauf
der Beschreibung noch näher
erläutert
wird. Zudem zeichnet sich ein Kreisscheibenbieger durch eine gute
Stabilität
aus. Üblicherweise
ist der Kreisscheibenbieger selbsttragend. Eine Auflage des Kreisscheibenbiegers
ist beispielsweise nicht punktförmig,
sondern erstreckt sich über
den Umfang des Kreisscheibenbiegers. Ein weiterer Vorteil besteht darin,
daß der
Kreisscheibenbieger nur fixiert werden muß. Als weitere Vorteile sind
eine im Vergleich zu anderen Bauformen erhöhte Blockierkraft, eine erhöhte Steifigkeit
und eine relativ hohe Resonanzfrequenz zu nennen. Zudem kann zur
Herstellung des Kreisscheibenbiegers auf bewährte Verfahren zur Herstellung
von keramischen Mehrschichtaktoren zurückgegriffen werden.
In
weiterer Ausgestaltung kann der piezoelektrische Biegewandler, insbesondere
wenn er als Kreisscheibenbieger ausgebildet ist, wenigstens ein Mittel
zur Reduzierung seiner Eigensteifigkeit aufweisen. Durch die Reduzierung
der Eigensteifigkeit kann ein erhöhter Hub im Biegewandler erreicht
werden. Insbesondere handelt es sich bei dem Mittel zur Reduzierung
der Eigensteifigkeit um ein Loch. Das Loch ist im Biegewandler vorteilhaft
derart angeordnet, daß bei
einem solchen Biegewandler für
einen bestimmten Hub weniger Energie erforderlich ist, als dies
bei einem entsprechenden Biegewandler ohne Loch der Fall wäre. Das
Loch kann beispielsweise als Bohrung oder Durchbohrung des Biegewandlers ausgebildet
sein.
Die
vorliegende Erfindung. ist nicht auf bestimmte Ausgestaltungsformen
für den
piezoelektrischen Biegewandler beschränkt. Die jeweils angemessene
Ausgestaltungsform ergibt sich je nach Anwendungsfall und Einsatzgebiet
für den
piezoelektrischen Biegewandler.
Nachfolgend
werden einige nicht ausschließliche,
exemplarische Beispiele möglicher
Ausführungsformen
für den
Biegewandler beschrieben.
Vorteilhaft
kann der piezoelektrische Biegewandler wenigstens eine erste Schicht
und wenigstens eine zweite Schicht aufweisen. Dabei kann die erste
und/oder zweite Schicht elektrisch angesteuert sein. Grundsätzlich ist
es ausreichend, wenn der piezoelektrische Biegewandler aus einer
elektrisch angesteuerten Schicht und einer weiteren Schicht besteht.
In einem solchen Fall wird die elektrisch angesteuerte Schicht bei
elektrischer Ansteuerung piezoelektrisch reagieren und sich entweder
verlängern oder
verkürzen.
Dadurch entstehen in den beiden Schichten jeweils unterschiedliche
geometrische Änderungen.
Für einen
als Kreisscheibenbieger ausgebildeten piezoelektrischen Biegewandler
bedeutet dies, daß sich
die benachbarten Schichten geometrisch unterschiedlich ändern werden,
was zu einer entsprechenden Krümmung
beziehungsweise Biegung des Kreisscheibenbiegers führt.
Beispielsweise
kann der piezoelektrische Biegewandler wenigstens eine piezoelektrisch
aktive Schicht und wenigstens ein Elektrodenpaar aufweisen. Dabei
ist die Erfindung nicht auf eine bestimmte Anzahl von piezoelektrisch
aktiven Schichten und Elektrodenschichten beschränkt. Weiterhin kann der piezoelektrische
Biegewandler auch piezoelektrisch inaktive Schichten aufweisen.
Die jeweils geeignete Ausgestaltung des piezoelektrischen Biegewandlers ergibt
sich dabei je nach Anwendungsfall, insbesondere nach der Größe des durch
den Biegewandler erreichbaren Hubs.
Bei
der piezoelektrisch aktiven Schicht kann es sich beispielsweise
um eine piezoelektrisch aktive Keramikschicht handeln. Unter dem
Einfluß eines elektrischen
Feldes, das über
das wenigstens eine Elektrodenpaar eingebracht wird, kommt es jeweils zu
einer Abmessungsänderung
(Verkürzung)
der entsprechenden piezoelektrisch aktiven Schicht entlang einer
flächenhaften
(lateralen) Ausdehnung der Schicht.
Dabei
hängt die
tatsächliche
Abmessungsänderung
jeder Schicht und damit ein Ausmaß der Verbiegung, beziehungsweise
des Hubs des Biegewandlers, unter anderem von der Stärke des
elektrischen Feldes ab, das in der piezoelektrisch aktiven Schicht
wirkt.
Gemäß einer
beispielhaften Ausgestaltung des piezoelektrischen Biegewandlers
kann dieser mindestens eine piezoelektrisch aktive und mindestens
eine piezoelektrisch inaktive Schicht aufweisen. Zur Erzeugung der
Verbiegung des Biegewandlers wird an einer Grenzfläche zwischen
den Schichten ein deutlicher Sprung in der mechanischen Spannung
erzeugt.
Gemäß einer
anderen beispielhaften Ausgestaltung kann der piezoelektrische Biegewandler
wenigstens eine erste piezoelektrische Keramikschicht, wenigstens
eine zweite piezoelektrische Keramikschicht sowie wenigstens ein
Elektrodenpaar aufweisen. Bei den piezoelektrischen Keramikschichten kann
es sich vorteilhaft um piezoelektrisch aktive Keramikschichten handeln.
Beispielsweise
besteht ein derartiger Biegewandler aus mehreren piezoelektrisch
aktiven Keramikschichten und dazwischen angeordneten inneren Elektrodenschichten.
Jede der inneren Elektrodenschichten dient der Erzeugung der elektrischen
Felder in den benachbarten piezoelektrisch aktiven Keramikschichten.
Jede der piezoelektrisch aktiven Keramikschichten ist in Dickenrichtung
der Keramikschicht und damit in Stapelrichtung des piezoelektrischen
Biegewandlers polarisiert. Beim Polarisieren werden bei Anlegen
alternierender Polaritäten
an benachbarten Elektrodenschichten in benachbarten Keramikschichten
entgegengesetzte Polarisationsrichtungen erzeugt. Durch die elektrische
Ansteuerung der Elektrodenschichten im Betrieb des Biegewandlers,
das heißt
durch Erzeugung elektrischer Felder parallel zu den Polarisationsrichtungen, kommt
es zu lateralen Abmessungsänderungen
entlang der Keramikschichten. Die Keramikschichten werden senkrecht
zu den Polarisationsrichtungen und damit zu den Dickenrichtungen
der Keramikschichten verkürzt.
Ebenso
ist es denkbar, daß zwischen
benachbarten piezoelektrisch aktiven Keramikschichten wenigstens
zwei voneinander elektrisch isolierte Elektrodenschichten angeordnet
sind. Damit lassen sich gleichgerichtete Polarisationsrichtungen
in den benachbarten Keramikschichten induzieren.
Ein
derart ausgestalteter piezoelektrischer Biegewandler ist beispielsweise
in der älteren
Patentanmeldung 101 30 895.7 beschrieben, deren Offenbarungsgehalt
insoweit in die Beschreibung der vorliegenden Erfindung miteinbezogen
wird.
Vorteilhaft
können
zur Erzeugung einer Verbiegung, beziehungsweise zur Erzeugung eines Hubs
des Biegewandlers, nur piezoelektrisch aktive Keramikschichten verwendet
werden. In diesem Fall wird die Erzeugung des Hubs ohne piezoelektrisch inaktive
Schichten erreicht. Dazu sind die in den Keramikschichten erzeugbaren
lateralen Abmessungsänderungen
unterschiedlich. Um eine möglichst
gute Abstimmung der Abmessungsänderungen
zu erhalten, ist jeweils zwischen zwei piezoelektrisch aktiven Keramikschichten
eine Elektrodenschicht vorhanden. Die Elektrodenschichten sind im
Vergleich zu den Keramikschichten sehr dünn und fungieren daher nicht
als piezoelektrisch inaktive Schichten im vorstehend genannten Sinn.
Mit Hilfe der Elektrodenschichten wird jeweils eine bestimmte Polarisation der
benachbarten Keramikschichten erzeugt. Zudem dienen die Elektrodenschichten
der Erzeugung der für
die Abmessungsänderungen
benötigten
elektrischen Felder. Sowohl die Polarisationen als auch die elektrischen
Felder, beziehungsweise die Stärken der
elektrischen Felder, können
sehr einfach und genau eingestellt werden.
Vorteilhaft
kann in einer Stapelrichtung des piezoelektrischen Biegewandlers
ein Gradient der lateralen Abmessungsänderungen der Keramikschichten
erzeugt werden, beziehungsweise erzeugbar sein. Das bedeutet, daß sich im Betrieb
des Biegewandlers das Ausmaß der
Abmessungsänderungen von
Keramikschicht zu Keramikschicht in Stapelrichtung des Schichtverbunds
sukzessive in eine Richtung ändert,
das heißt
entweder größer oder
kleiner wird.
Grundsätzlich ist
die Erfindung nicht auf bestimmte Materialien für die piezoelektrisch aktiven beziehungsweise
inaktiven Schichten beschränkt. Weiterhin
kann vorgesehen sein, daß die
piezoelektrischen Schichten jeweils aus dem gleichen oder aber aus
unterschiedlichen Materialien hergestellt sind.
Vorzugsweise
können
die piezoelektrischen Schichten als Keramikschichten, insbesondere
als Bleizirkonattitanat-Schichten
(PZT) ausgebildet sein. Die Elektrodenschichten können beispielsweise
aus einer Silber-Palladium Paste hergestellt sein. Natürlich sind
auch andere Materialien für
die Elektrodenschichten denkbar.
Vorteilhaft
können
alle Keramikschichten ein gleiches Keramikmaterial aufweisen. Das
hat beispielsweise den Vorteil, daß bei hinreichend gleicher Polarisation
der Keramikschichten nahezu keine Biegung auf Grund eines unterschiedlichen
thermischen Ausdehnungskoeffizienten unterschiedlichen Keramikmaterials
auftritt. Es kommt daher zu keiner thermisch induzierten Verbiegung.
Denkbar ist aber auch, daß die
Keramikschichten unterschiedliches Keramikmaterial aufweisen. Vorteilhaft
ist dabei, wenn die thermischen Ausdehnungskoeffizienten der Keramikmaterialien ähnlich sind.
Beispielsweise
weisen die piezoelektrischen Schichten im wesentlichen gleiche Schichtdicken auf. „Im wesentlichen
gleich" bedeutet
in diesem Fall, daß eine
Toleranz von bis zu 10 % zulässig
sein kann. Wenn die Schichtdicken der Schichten gleich sind und
die Schichten aus dem gleichen Material bestehen, kann eine unterschiedliche
Abmessungsänderung dadurch
erzeugt werden, daß bei
gleicher Polarisation unterschiedliche elektrische Feldstärken auf
die Schichten einwirken. Unterschiedliche Abmessungsänderungen
sind auch dadurch möglich, daß die Schichten
unterschiedliche Polarisationen aufweisen und gleichen oder ähnlichen
elektrischen Feldstärken
ausgesetzt werden. Die Feldstärken werden
vorteilhaft dabei so gewählt,
daß es
im Betrieb des Biegewandlers zu keiner Änderung der Polarisation der
Keramikschichten kommt, was auch als Nachpolung bezeichnet wird.
Vorteilhaft
können
die Schichten jedoch unterschiedliche Schichtdicken aufweisen. Sowohl beim
Polarisieren der Schichten als auch im Betrieb des Biegewandlers
können
die Elektrodenschichten bei alternierender Beschaltung mit den gleichen
elektrischen Potentialen beaufschlagt werden. Dies führt dazu,
daß bei
gleicher elektrischer Ansteuerung der Elektrodenschichten unterschiedliche
Abmessungsänderungen
der piezoelektrischen Schichten hervorgerufen werden können.
Vorzugsweise
kann der piezoelektrische Biegewandler zumindest bereichsweise eine
Vorverformung aufweisen. Die Vorverformung kann dabei vorteilhaft
so gewählt
sein, daß sie
der Kontur des Haltekopfes in einer Weise angepaßt ist, daß eine Haltewirkung besonders
einfach erzielt werden kann. Beispielsweise kann die Vorverformung
im Sinne einer „Saughalterung" ausgebildet sein.
In
weiterer Ausgestaltung kann der piezoelektrische Biegewandler als
monolithischer Schichtverbund ausgebildet sein. Monolithisch bedeutet
in diesem Fall, daß der
Biegewandler durch gemeinsames Sintern (Co-Firing) der piezoelektrischen Schichten,
insbesondere der Keramikschichten und der dazwischen angeordneten
Elektrodenschichten, hergestellt werden kann. Beispielsweise werden
zum Herstellen eines monolithischen piezoelektrischen Biegewandlers
mehrere, mit Elektrodenmaterial bedruckte keramische Grünfolien übereinandergestapelt,
laminiert, gegebenenfalls entbindert und nachfolgend gesintert.
Die Grünfolien
sind dabei beispielsweise so gewählt,
daß durch
das Sintern Schichtdicken der Keramikschichten im Bereich zwischen
20 μm und
500 μm resultieren.
Gemäß dem zweiten
Aspekt der Erfindung wird ein Haltesystem zum Halten wenigstens
eines Gegenstands bereitgestellt, das erfindungsgemäß durch
wenigstens eine wie vorstehend beschriebene erfindungsgemäße Haltevorrichtung
gekennzeichnet ist.
Derartige
Haltesysteme können
beispielsweise im Zusammenhang mit der industriellen Montage und
Bestückung,
generell mit dem Halten von Gegenständen, mit dem Transport von
Gegenständen
und dergleichen eingesetzt werden. Dabei kann vorgesehen sein, daß das Haltesystem über mehrere Haltevorrichtungen
verfügt.
Die jeweils geeignete Anzahl von Haltevorrichtungen ergibt sich
dabei aus dem Einsatzgebiet sowie der Funktion des Haltesystems.