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Die Erfindung betrifft eine Überspannungsschutzeinrichtung, mit einer ersten
Elektrode, mit einer zweiten Elektrode und mit einer zwischen den beiden
Elektroden existenten bzw. wirksamen Luft-Durchschlag-Funkenstrecke,
wobei beim Zünden der Luft-Durchschlag-Funkenstrecke zwischen den beiden
Elektroden ein Lichtbogen entsteht.
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Elektrische, insbesondere aber elektronische Meß-, Steuer-, Regel- und
Schaltkreise, vor allem auch Telekommunikationseinrichtungen und -anlagen,
sind empfindlich gegen transiente Überspannungen, wie sie insbesondere
durch atmosphärische Entladungen, aber auch durch Schalthandlungen oder
Kurzschlüsse in Energieversorgungsnetzen auftreten können. Diese
Empfindlichkeit hat in dem Maße zugenommen, in dem elektronische Bauelemente,
insbesondere Transistoren und Thyristoren, verwendet weiden; vor allem sind
zunehmend eingesetzte integrierte Schaltkreise in starkem Maße durch
transiente Überspannungen gefährdet.
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Elektrische Stromkreise arbeiten mit der für sie spezifizierten Spannung, der
Nennspannung, normalerweise störungsfrei. Das gilt dann nicht, wenn
Überspannungen auftreten. Als Überspannungen gelten alle Spannungen, die
oberhalb der oberen Toleranzgrenze der Nennspannung liegen. Hierzu zählen vor
allem auch die transienten Überspannungen, die aufgrund von
atmosphärischen Entladungen, aber auch durch Schalthandlungen oder Kurzschlüsse in
Energieversorgungsnetzen auftreten können und galvanisch, induktiv oder
kapazitiv in elektrische Stromkreise eingekoppelt werden können. Um nun
elektrische oder elektronische Stromkreise, insbesondere elektronische Meß-,
Steuer-, Regel- und Schaltkreise, vor allem auch
Telekommunikationseinrichtungen und -anlagen, wo auch immer sie eingesetzt sind, gegen transiente
Überspannungen zu schützen, sind Überspannungsschutzeinrichtungen
entwickelt worden und seit mehr als zwanzig Jahren bekannt.
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Wesentlicher Bestandteil von Überspannungsschutzeinrichtung der hier in
Rede stehenden Artist mindestens eine Funkenstrecke, die bei einer
bestimmten Überspannung, der Ansprechspannung, anspricht und damit verhindert,
daß in dem durch eine Überspannungsschutzeinrichtung geschützten
Stromkreis Überspannungen auftreten, die größer als die Ansprechspannung der
Funkenstrecke sind.
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Eingangs ist ausgeführt worden, daß die erfindungsgemäße
Überspannungsschutzeinrichtung zwei Elektroden und eine zwischen den beiden Elektroden
existente bzw. wirksame Luft-Durchschlag-Funkenstrecke aufweist. Mit Luft-
Durchschlag-Funkenstrecke ist ganz allgemein eine
Durchschlag-Funkenstrecke gemeint; umfaßt sein soll damit also auch eine
Durchschlag-Funkenstrecke, bei der nicht Luft, sondern ein anderes Gas zwischen den
Elektroden vorhanden ist. Neben Überspannungsschutzeinrichtungen mit einer
Luft-Durchschlag-Funkenstrecke gibt es Überspannungsschutzeinrichtungen
mit einer Luft-Überschlag-Funkenstrecke, bei denen beim Ansprechen eine
Gleitentladung auftritt.
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Überspannungsschutzeinrichtungen mit einer
Luft-Durchschlag-Funkenstrecke haben gegenüber Überspannungsschutzeinrichtungen mit einer
Luft-Überschlag-Funkenstrecke den Vorteil einer höheren Stoßstromtragfähigkeit,
jedoch den Nachteil einer höheren - und auch nicht sonderlich konstanten -
Ansprechspannung. Deshalb sind bereits verschiedene
Überspannungsschutzeinrichtungen mit einer Luft-Durchschlag-Funkenstrecke vorgeschlagen
worden, die in bezug auf die Ansprechspannung verbessert worden sind.
Dabei sind im Bereich der Elektroden bzw. der zwischen den Elektroden
wirksamen Luft-Durchschlag-Funkenstrecke in verschiedener Weise
Zündhilfen realisiert worden, z. B. dergestalt, daß zwischen den Elektroden
mindestens eine eine Gleitentladung auslösende Zündhilfe vorgesehen worden ist,
die zumindest teilweise in die Luft-Durchschlag-Funkenstrecke hineinragt,
stegartig ausgeführt ist und aus Kunststoff besteht (vgl. z. B. die deutschen
Offenlegungsschriften 41 41 681 oder 44 02 615).
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Die bei den bekannten Überspannungsschutzeinrichtungen vorgesehenen,
zuvor angesprochenen Zündhilfen können gleichsam als "passive Zündhilfen"
bezeichnet werden, "passive Zündhilfen" deshalb, weil sie nicht selbst "aktiv"
ansprechen, sondern nur durch eine Überspannung ansprechen, die an den
Hauptelektroden auftritt.
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Aus der deutschen Offenlegungsschrift 198 03 636 ist ebenfalls eine
Überspannungsschutzeinrichtung mit zwei Elektroden, mit einer zwischen den
beiden Elektroden wirksamen Luft-Durchschlag-Funkenstrecke und einer
Zündhilfe bekannt. Bei dieser bekannten Überspannungsschutzeinrichtung ist die
Zündhilfe, im Gegensatz zu den zuvor beschriebenen, eine Gleitentladung
auslösenden Zündhilfen, als "aktive Zündhilfe" ausgebildet, nämlich dadurch,
daß neben den beiden Elektroden - dort als Hauptelektroden bezeichnet -
noch zwei Zündelektroden vorgesehen sind. Diese beiden Zündelektroden
bilden eine zweite, als Zündfunkenstrecke dienende
Luft-Durchschlag-Funkenstrecke. Bei dieser bekannten Überspannungsschutzeinrichtung gehört zu der
Zündhilfe außer der Zündfunkenstrecke noch ein Zündkreis mit einem
Zündschaltelement. Bei Anliegen einer Überspannung an der bekannten
Überspannungsschutzeinrichtung sorgt der Zündkreis mit dem Zündschaltelement für
ein Ansprechen der Zündfunkenstrecke. Die Zündfunkenstrecke bzw. die
beiden Zündelektroden sind in bezug auf die beiden Hauptelektroden derart
angeordnet, daß dadurch, daß die Zündfunkenstrecke angesprochen hat, die
Luft-Durchschlag-Funkenstrecke zwischen den beiden Hauptelektroden,
Hauptfunkenstrecke genannt, anspricht. Das Ansprechen der
Zündfunkenstrecke führt zu einer Ionisierung der in der Luft-Durchschlag-Funkenstrecke
vorhandenen Luft, so daß - schlagartig - nach Ansprechen der
Zündfunkenstrecke dann auch die Luft-Durchschlag-Funkenstrecke zwischen den beiden
Hauptelektroden, also die Hauptfunkenstrecke, anspricht.
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Bei den bekannten, zuvor beschriebenen Ausführungsformen von
Überspannungsschutzeinrichtungen mit Zündhilfen führen die Zündhilfen zu einer
verbesserten, nämlich niedrigeren und konstanteren Ansprechspannung.
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Bei Überspannungsschutzeinrichtungen der in Rede stehenden Art - mit oder
ohne Verwendung einer Zündhilfe - entsteht beim Zünden der
Luft-Durchschlag-Funkenstrecke durch den entstehenden Lichtbogen eine
niederimpedante Verbindung zwischen den beiden Elektroden. Über diese
niederimpedante Verbindung fließt zunächst - gewollt - der abzuleitende Blitzstrom. Bei
anliegender Netzspannung folgt dann jedoch über diese niederimpedante
Verbindung der Überspannungsschutzeinrichtung ein unerwünschter
Netzfolgestrom, so daß man bestrebt ist, den Lichtbogen möglichst schnell nach
abgeschlossenem Ableitvorgang zu löschen. Eine Möglichkeit zur Erreichung
dieses Ziels besteht darin, die Lichtbogenlänge und damit die
Lichtbogenspannung zu vergrößern.
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Eine Möglichkeit, den Lichtbogen nach dem Ableitvorgang zu löschen,
nämlich die Lichtbogenlänge und damit die Lichtbogenspannung zu vergrößern,
ist bei der Überspannungsschutzeinrichtung, wie sie aus der deutschen
Offenlegungsschrift 44 02 615 bekannt ist, realisiert. Die aus der deutschen
Offenlegungsschrift 44 02 615 bekannte Überspannungsschutzeinrichtung weist
zwei schmale Elektroden auf, die jeweils winkelförmig ausgebildet sind und
jeweils ein Funkenhorn und einen davon abgewinkelten Anschlußschenkel
aufweisen. Darüber hinaus sind die Funkenhörner der Elektroden in ihren an
die Anschlußschenkel angrenzenden Bereichen mit einer Bohrung versehen.
Die in den Funkenhörnern der Elektroden vorgesehenen Bohrungen sorgen
dafür, daß im Augenblick des Ansprechens des
Überspannungsschutzelements, also des Zündens, der entstandene Lichtbogen durch eine thermische
Druckwirkung "in Fahrt gesetzt wird", also von seiner Entstehungsstelle
wegwandert. Da die Funkenhörner der Elektroden V-förmig zueinander
angeordnet sind, wird somit die von dem Lichtbogen zu überbrückende Strecke
beim Herauswandern des Lichtbogens vergrößert, wodurch auch die
Lichtbogenspannung ansteigt.
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Eine weitere Möglichkeit, den Lichtbogen nach dem Ableitvorgang zu
löschen, besteht in der Kühlung des Lichtbogens durch die Kühlwirkung von
Isolierstoffwänden sowie die Verwendung von Gas abgebenden Isolierstoffen.
Dabei ist eine starke Strömung des Löschgases notwendig, was einen hohen
konstruktiven Aufwand erfordert.
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Ist bei Überspannungsschutzeinrichtungen der in Rede stehenden Art der
Lichtbogen gelöscht, so ist zwar zunächst die niederimpedante Verbindung
zwischen den beiden Elektroden unterbrochen, der Raum zwischen den beiden
Elektroden, d. h. der Bereich der Luft-Durchschlag-Funkenstrecke, ist jedoch
noch fast vollständig mit Plasma gefüllt. Durch das vorhandene Plasma ist
jedoch die Ansprechspannung zwischen den beiden Elektroden derart
herabgesetzt, daß es bereits bei anliegender Betriebsspannung zu einem erneuten
Zünden der Luft-Durchschlag-Funkenstrecke kommen kann. Dieses Problem
tritt besonders dann auf, wenn die Überspannungsschutzeinrichtung ein
gekapseltes oder halboffenes Gehäuse aufweist, da dann ein Abkühlen oder
Verflüchtigen des Plasmas durch das im wesentlichen geschlossene Gehäuse
verhindert wird.
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Um ein erneutes Zünden der Überspannungsschutzeinrichtung, d. h. der Luft-
Durchschlag-Funkenstrecke, zu verhindern, sind bisher verschiedene
Maßnahmen getroffen worden, um die ionisierte Gaswolke von den
Zündelektroden wegzutreiben oder abzukühlen. Hierzu sind konstruktiv aufwendige
Labyrinthe und Kühlkörper verwendet worden, wodurch sich die Herstellung der
Überspannungsschutzeinrichtung verteuert.
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Aus der deutschen Offenlegungsschrift 100 40 632 ist eine
Überspannungsschutzeinrichtung bekannt, bei der ein erneutes Ansprechen der
Luft-Durchschlag-Funkenstrecke nach dem Ableitvorgang wirkungsvoll verhindert wird,
die gleichwohl konstruktiv einfach realisiert werden kann. Bei dieser
bekannten Überspannungsschutzeinrichtung handelt es sich um eine solche mit einer
Hauptfunkenstrecke, mit einer die Hauptfunkenstrecke zündenden
Nebenfunkenstrecke und mit einem die Hauptfunkenstrecke und die
Nebenfunkenstrecke aufnehmenden Gehäuse, wobei die Hauptfunkenstrecke eine erste
Hauptelektrode, eine zweite Hauptelektrode und eine zwischen den
Hauptelektroden existente bzw. wirksame Luft-Durchschlag-Funkenstrecke aufweist
und beim Zünden der Luft-Durchschlag-Funkenstrecke ein Lichtbogen
zwischen der ersten Hauptelektrode und der zweiten Hauptelektrode entsteht,
wobei die Nebenfunkenstrecke eine erste Nebenelektrode, eine zweite
Nebenelektrode und eine zwischen den Nebenelektroden existente bzw. wirksame
zweite Luft-Durchschlag-Funkenstrecke aufweist und ein Zünden der zweiten
Luft-Durchschlag-Funkenstrecke zu einem Zünden der ersten
Luft-Durchschlag-Funkenstrecke führt und wobei die zweite Nebenelektrode über
mindestens eine Impedanz, direkt oder indirekt, mit der zweiten Hauptelektrode
verbunden ist.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine
Überspannungsschutzeinrichtung der eingangs beschriebenen Art in besonders einfacher Weise mit
einer besonders einfach wirkenden Zündhilfe zu versehen.
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Die erfindungsgemäße Überspannungsschutzeinrichtung, bei der die zuvor
aufgezeigte Aufgabe gelöst ist, ist nun zunächst und im wesentlichen dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen den beiden Elektroden die Reihenschaltung
eines Spannungsschaltelements und eines Zündelements vorgesehen ist.
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Damit ist eine völlig neue Überspannungsschutzeinrichtung mit einer
Zündhilfe bzw. eine völlig neue Zündhilfe in einer
Überspannungsschutzeinrichtung realisiert, wie sich aus der folgenden Funktionsbeschreibung ergibt:
Das Spannungsschaltelement ist so gewählt bzw. dimensioniert, daß es bei der
Ansprechspannung der Überspannungsschutzeinrichtung leitend wird, also
"schaltet". Als Spannungsschaltelement kann ein Varistor, eine
Surpressordiode oder ein gasgefüllter Spannungsableiter vorgesehen sein. Es besteht
aber auch die Möglichkeit, als Spannungsschaltelement eine Kombination
eines Varistors und einer Surpressordiode, eine Kombination eines Varistors
und eines gasgefüllten Überspannungsableiters, eine Kombination einer
Surpressordiode und eines gasgefüllten Überspannungsableiters oder
Kombination eines Varistors, einer Surpressordiode und eines gasgefüllten
Überspannungsableiters vorzusehen. Für das Zündelement gilt, daß es aus einem
elektrisch leitfähigen Material bestehen und lichtbogenbeständig sein muß;
außerdem muß sichergestellt sein, daß das Zündelement nicht mit der ihm
zugeordneten Elektrode, also mit der Elektrode, mit der es in elektrisch leitendem
Kontakt steht, verschweißen oder verschmelzen kann. Vorzugsweise besteht
das Zündelement oder/und die dem Zündelement zugeordnete Elektrode aus
einem elektrisch leitfähigen keramischen Material, aus einem nicht
verschweißenden metallischen Material oder/und aus einem elektrisch
leitfähigen Kunststoff. Im übrigen ist vorzugsweise dafür gesorgt, daß zwischen dem
Zündelement und der dem Zündelement zugeordneten Elektrode dauerhaft ein
Übergangswiderstand gegeben ist.
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Tritt an der erfindungsgemäßen Überspannungsschutzeinrichtung eine
Überspannung auf, die gleich oder größer als die durch das
Spannungsschaltelement vorgegebene Ansprechspannung ist, so spricht das
Spannungsschaltelement an, so daß über die Reihenschaltung erste Elektrode -
Spannungsschaltelement - Zündelement - zweite Elektrode ein Ableitstrom zu fließen beginnt;
Überspannungen mit geringem Energiegehalt werden also über die zuvor
beschriebene Reihenschaltung abgeleitet. Wenn der Energiegehalt der an der
Überspannungsschutzeinrichtung anstehenden Überspannung größer ist, fließt
ein entsprechend größerer Strom. Dieser Strom führt an der Kontaktstelle
zwischen dem Zündelement und der zugeordneten Elektrode wegen des hohen
Übergangswiderstandes an der Kontaktstelle zu Entladungen, die zu einer
Vorionisierung des Kontaktbereiches führen, so daß sich ein Lichtbogen
ausbildet, der die Kontaktstelle überbrückt. Wegen des nicht unerheblichen
Widerstands des Zündelements wandert der Lichtbogen am Zündelement, um
dessen Widerstand zu überbrücken. Dieser Mechanismus führt dann dazu, daß
die Luft-Durchschlag-Funkenstrecke zwischen den beiden Elektroden zündet,
also zwischen den beiden Elektroden ein Lichtbogen entsteht.
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Erfindungsgemäß ist also eine Überspannungsschutzeinrichtung mit einer
Zündhilfe entstanden, bei der auf einfache Weise die Ansprechspannung in
weiten Grenzen mit geringen Toleranzen eingestellt werden kann, nämlich
durch die Auswahl bzw. Dimensionierung des Spannungsschaltelements.
Dabei ist von besonderer Bedeutung, daß die Zündhilfe bei der
erfindungsgemäßen Überspannungseinrichtung unempfindlich ist gegen mechanische und
thermische Beanspruchungen und direkt im Inneren der durch die beiden
Elektroden gebildeten Funkenstrecke eingesetzt werden kann. Von Bedeutung
ist ferner, daß bei der erfindungsgemäßen Überspannungsschutzeinrichtung
eine "passive Zündhilfe" realisiert worden ist, es also eines zusätzlichen
Zündkreises - mit einer Zündimpulserzeugung - nicht bedarf.
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Im einzelnen gibt es nun eine Vielzahl von Möglichkeiten, die
erfindungsgemäße Überspannungsschutzeinrichtung auszugestalten und weiterzubilden.
Dazu wird verwiesen einerseits auf die dem Patentanspruch 1 nachgeordneten
Patentansprüche, andererseits auf die nachfolgende Beschreibung bevorzugter
Ausführungsbeispiele in Verbindung mit der Zeichnung. In der Zeichnung
zeigen
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Fig. 1 eine Prinzipskizze eines ersten Ausführungsbeispiels einer
erfindungsgemäßen Überspannungsschutzeinrichtung und
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Fig. 2 eine Prinzipskizze eines zweiten Ausführungsbeispiels einer
erfindungsgemäßen Überspannungsschutzeinrichtung.
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In den Fig. 1 und 2 ist jeweils eine erfindungsgemäße
Überspannungsschutzeinrichtung nur hinsichtlich ihres prinzipiellen Aufbaus dargestellt. Zu den
dargestellten Überspannungsschutzeinrichtungen gehören jeweils eine erste
Elektrode 1, eine zweite Elektrode 2 und eine zwischen den beiden
Elektroden 1 und 2 existente bzw. wirksame Luft-Durchschlag-Funkenstrecke 3. Für
die erfindungsgemäßen Überspannungsschutzeinrichtungen gilt, wie für die
Überspannungsschutzeinrichtungen, von denen die Erfindung ausgeht, daß
beim Zünden der Luft-Durchschlag-Funkenstrecke 3 zwischen den beiden
Elektroden 1 und 2 ein - nicht dargestellter - Lichtbogen entsteht.
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Erfindungsgemäß ist an die beiden Elektroden 1 und 2 die Reihenschaltung
eines Spannungsschaltelements 4 und eines Zündelements 5 angeschlossen.
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In den Fig. 1 und 2 ist das Spannungsschaltelement 4 nur schematisch
dargestellt. Als Spannungsschaltelement 4, mit dem die Ansprechspannung der
erfindungsgemäßen Überspannungsschutzeinrichtung vorgegeben wird, kann
ein Varistor, eine Surpressordiode oder gasgefüllter Überspannungsableiter
vorgesehen sein. Es besteht aber auch die Möglichkeit, als
Spannungsschaltelement 4 eine Kombination eines Varistors und einer Surpressordiode, eine
Kombination eines Varistors und eines gasgefüllten Überspannungsableiters,
eine Kombination einer Surpressordiode und eines gasgefüllten
Überspannungsableiters oder eine Kombination eines Varistors, einer Surpressordiode
und eines gasgefüllten Überspannungsableiters vorzusehen.
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Wie das Spannungsschaltelement 4, so ist in den in den Fig. 1 und 2
dargestellten Ausführungsbeispielen erfindungsgemäßer
Überspannungsschutzeinrichtungen auch das Zündelement 5 nur schematisch dargestellt. Das
Zündelement 5 besteht aus einem Material, das elektrisch leitfähig und
lichtbogenbeständig ist. Darüber hinaus muß sichergestellt sein, daß das Zündelement 5
an der Kontaktstelle 6 zur Elektrode 2 mit der Elektrode 2 nicht verschweißen
kann. Vorzugsweise besteht das Zündelement 5 oder/und die dem
Zündelement 5 zugeordnete Elektrode 2 aus einem elektrisch leitfähigen keramischen
Material, aus einem nicht verschweißenden metallischen Material oder/und
aus einem elektrisch leitfähigen Kunststoff
Im übrigen ist zwischen dem Zündelement 5 und der dem Zündelement 5
zugeordneten Elektrode 2 dauerhaft ein Übergangswiderstand gegeben; die
Kontaktstelle 6 hat also dauerhaft einen Übergangswiderstand. Dieser
Übergangswiderstand kann durch eine geeignete Wahl der elektrischen
Leitfähigkeit der Materialien des Zündelements 5 oder/und der dem Zündelement 5
zugeordneten Elektrode 2 realisiert sein, vorzugsweise durch eine geeignete
Wahl des Materials des Zündelements 5. Der an der Kontaktstelle 6 dauerhaft
gegebene Übergangswiderstand kann statt durch eine geeignete Wahl der
elektrischen Leitfähigkeiten der Materialien des Zündelements 5 oder/und
der Zündelement 5 zugeordneten Elektrode 2 oder zusätzlich durch eine
geeignete geometrische Ausbildung des Zündelements 5 an der Kontaktstelle 6
zur zugeordneten Elektrode 2 oder/und durch eine geeignete geometrische
Ausbildung der Elektrode 2 an der Kontaktstelle 6 zum Zündelement 5
realisiert sein, vorzugsweise durch eine geringe Kontaktfläche.
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Die Kontaktstelle 6 zwischen dem Zündelement 5 und der zugeordneten
Elektrode 2 hat besonders dann eine geringe Kontaktfläche, wenn das
Zündelement 5 an seinem der Elektrode 2 zugeordneten Ende schneidenförmig
oder punktförmig und die Elektrode 2 an ihrer dem Zündelement 5
zugewandten Seite konvex ausgebildet ist. Bei der geometrischen Realisierung der
Kontaktstelle 6 zwischen dem Zündelement 5 und der Elektrode 2 ist jedoch
darauf zu achten, daß der sich an die Kontaktstelle 6 anschließende Luftspalt
zwischen dem Zündelement 5 und der Elektrode 2 erfindungsgemäß in
elektrischer Hinsicht zwei Kriterien genügen muß. Einerseits muß der Luftspalt so
groß sein, daß bei einer Überspannung mit geringem Energiegehalt der
Ableitstrom nur über die Kontaktstelle 6 fließt, also der die Kontaktstelle 6
umgebende Kontaktbereich noch keine Vorionisierung erfährt. Andererseits muß
der Luftspalt so klein sein, daß dann, wenn der Energiegehalt der
Überspannung größer ist, der fließende Strom zu einer Vorionisierung des die
Kontaktstelle 6 umgebenden Kontaktbereiches führt. Eine Lösung, die beiden
Kriterien gerecht wird, ist bei den dargestellten Ausführungsbeispielen realisiert.
Dabei ist das der Elektrode 2 zugewandte Ende des Zündelements 5
kegelförmig-konvex und die dem Zündelement 5 zugewandte Seite der Elektrode 2
kegelförmig-konkav ausgeführt.
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Die Fig. 1 und 2 zeigen insoweit bevorzugte Ausführungsbeispiele
erfindungsgemäßer Überspannungsschutzeinrichtungen, als der Kontaktdruck
zwischen dem Zündelement 5 und der zugeordneten Elektrode 2 einstellbar ist. In
den Ausführungsbeispielen ist das durch eine auf das Zündelement 5
einwirkende Druckfeder 7 realisiert; mit Druckfedern 7 unterschiedlicher Federarten
können unterschiedliche Kontaktdrücke realisiert werden. Es besteht aber
auch die in den Figuren nicht dargestellte Möglichkeit, den Kontaktdruck
zwischen dem Zündelement 5 und der zugeordneten Elektrode 2 durch ein
mechanisch reversibel deformierbares Material des Zündelements 5 oder/und
mindestens einer Elektrode, vorzugsweise der dem Zündelement 5
zugeordneten Elektrode 2, einstellbar zu machen.
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Weiter oben ist ausgeführt, daß bei den erfindungsgemäßen
Überspannungsschutzeinrichtungen zwischen den beiden Elektroden 1 und 2 die
Reihenschaltung eines Spannungsschaltelements 4 und eines Zündelements 5
vorgesehen ist. Das ist elektrisch, nicht unbedingt mechanisch bzw. räumlich bzw.
geometrisch gemeint.
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In dem Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Überspannungsschutzeinrichtung, das in Fig. 1 schematisch dargestellt ist, sind sowohl das
Spannungsschaltelement 4 als auch das Zündelement 5 räumlich zwischen den
beiden Elektroden 1 und 2 vorgesehen. Demgegenüber zeigt die Fig. 2 ein
Ausführungsbeispiel, bei dem das Spannungsschaltelement 4 räumlich außerhalb
des Bereiches zwischen den beiden Elektroden 1 und 2 vorgesehen ist. Bei
diesem Ausführungsbeispiel ist das räumlich außerhalb des Bereiches
zwischen den beiden Elektroden 1 und 2 vorgesehene Spannungsschaltelement 4
einerseits über ein äußeres Verbindungselement 8 mit der Elektrode 1 und
andererseits über einen Verbindungsstift 9 mit der - elektrisch leitenden -
Druckfeder 7 und damit mit dem Zündelement 5 verbunden.