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Die
Erfindung betrifft zunächst
ein Stromleitungsnetz gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
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Ein
derartiges Stromleitungsnetz ist beispielsweise in der
DE 200 14 631 U1 der Anmelderin beschrieben
und dargestellt. Es ist Stand der Technik, über derartige Stromleitungsnetze
oder Spannungsversorgungsnetze während
ihres herkömmlichen
Betriebes, also während
der Versorgung elektrischer Teilnehmer mit elektrischer Energie,
auch Daten zu übertragen.
Diese Signal-Übertragungstechnik
wird als PLC (power line communication) bezeichnet.
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Ein
typisches Stromleitungsnetz, beispielsweise ein hausinternes Stromleitungsnetz,
umfaßt sämtliche
Stromleitungen, die innerhalb eines Gebäudes in Stromabflußrichtung
hinter einem Hausanschlußkasten
angeordnet sind. Das Stromleitungsnetz weist eine Vielzahl elektrischer
Teilnehmer auf, und versorgt beispielsweise unterschiedliche Etagen des Gebäudes mit
Netzspannung. Hierzu weist das Stromleitungsnetz Netz-Verteilungsstellen
zur Bildung von Netz-Unterverteilungen auf. Es handelt sich dabei
um immer feinere Verzweigungen nach Art von Ästen eines Baumes.
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Um
das am Hausanschlußkasten
vorliegende bzw. von außen
ankommende hochfrequente PLC-Signal, welches üblicherweise mit einer Signal-Übertragungsfrequenz
zwischen 1 und 30 MHz auf die Stromleitung aufmoduliert ist, an
den vorgesehenen Empfänger
gelangen zu lassen, der beispielsweise ein Fernsehgerät oder ein
Modem eines Computers sein kann, muß das übertragene Signal das gesamte
Stromleitungsnetz penetrieren. Ausgehend von einem bestimmten Signalpegel,
also einer bestimmten Stärke
des PLC-Signals, am Hausanschlußkasten
findet an jeder Netzverteilungsstelle eine Signalschwächung des
PLC-Signals durch Aufteilungen in unterschiedliche Leitungswege
statt. Darüber
hinaus kann es auf Grund von Reflektionen zu einer PLC-Signal-Dämpfung kommen.
Diese Effekte werden außerdem
durch die im Stromleitungsnetz vorhandenen elektrischen Teilnehmer,
die nicht für
den PLC-Datenempfang konzipiert sind, verstärkt. Offene Leitungsenden des
Stromleitungsnetzes, wie sie im Prinzip an jeder nicht in Gebrauch
befindlichen Steckdose des hausinternen Stromleitungsnetzes vorhanden
sind, können
weiter zu derartigen Dämpfungs-
und Reflektionseffekten beitragen.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird somit zunächst darin
gesehen, ausgehend von dem eingangs erwähnten Stand der Technik, das
bekannte Stromleitungsnetz derart weiterzubilden, daß die Signal-Übertragung verbessert wird.
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Die
Erfindung löst
diese Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruches 1 und ist demgemäß dadurch
gekennzeichnet, daß dem
Stromleitungsnetz zur Verbesserung der Signalübertragung ein aktives elektronisches
Bauelement zugeordnet ist, welches einen einstellbaren negativen
Ohmschen Widerstand und eine einstellbare Kapazität bzw. eine
einstellbare Induktivität
aufweist.
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Das
Prinzip der Erfindung besteht somit im wesentlichen darin, ein aktives
elektronisches Bauelement vorzusehen, welches an das Stromleitungsnetz
angeschlossen wird und das Stromleitungsnetz hinsichtlich seiner
elektronischen Eigenschaften für die
Signal-Übertragungsfrequenz
bzw. für
ein Signalübertragungsfrequenzband
anpaßt
bzw. optimiert.
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Die
Erfindung erkennt, daß auf
Grund von Reflektionen und Dämpfungen
durch das Stromleitungsnetz eine Signalschwächung des PLC-Signals auf Grund
der im Stromleitungsnetz inhärent
vorhandenen Eigenschaften, auch in Form von Blindwiderständen, auftritt.
Anstatt nun ein Element vorzusehen, welches die PLC-Signale an einer
bestimmten Stelle im Stromleitungsnetz verstärkt, geht die Erfindung einen
völlig
anderen Weg.
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Dadurch,
daß das
aktive elektronische Bauelement einen negativen Ohmschen Widerstand
auf das Stromleitungsnetz aufgibt, kann die gesamte Impedanz des
Stromleitungsnetzes reduziert werden.
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Erfindungsgemäß wird mit
dem Anschluß eines
aktiven elektronischen Bauelementes eine Kompensation von Blindwiderständen für die Signal-Übertragungsfrequenz
bzw. für
einen Signal-Übertragungsfrequenzbereich
erreicht, so daß der
Gesamtwiderstand (die Gesamtimpedanz) des Stromleitungsnetzes für die Übertragungsfrequenz bzw.
für den Übertragungsfrequenzbereich
minimiert wird. Dies ermöglicht
eine deutlich verringerte Dämpfung
des PLC-Signals, ohne daß ein
verstärkendes, elektronisches
Bauelement vorgesehen wird. Zugleich wird die eigentliche, hauptsächliche
Funktion des Stromleitungsnetzes zur Versorgung elektrischer Teilnehmer
mit niederfrequenter Spannung nicht beeinflußt, weil die einstellbare Induktivität und die
einstellbare Kapazität
lediglich von der Signal-Übertragungsfrequenz
(z.B. 1–30
MHz) bzw. von dem Signal-Übertragungsfrequenzbereich
gesehen werden, nicht jedoch von der Niederfrequenz (z.B. 50–60 Hz).
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Die
Erfindung ermöglicht
darüber
hinaus eine an jedes Stromleitungsnetz individuelle Anpassung. Auf
Grund unterschiedlicher Netzverteilungsstellen sowohl hinsichtlich
ihrer Zahl wie auch hinsichtlich ihrer Anordnung und auf Grund unterschiedlicher
elektrischer Teilnehmer in jedem Stromleitungsnetz, beispielsweise
in den unterschiedlichen Stromleitungsnetzen verschiedener Gebäude, sind jeweils
unterschiedliche, Stromleitungsnetz individuelle Netz-Charakteristiken
hinsichtlich der Signalübertragungsfrequenz
vorhanden. Durch Vorsehen des aktiven elektronischen Bauelementes
kann auf einfache Weise eine für
das jeweilige Stromleitungsnetz bezogen auf die Signal-Übertragungsfrequenz oder
auf den Signal-Übertragungsfrequenzbandbereich
optimale Einstellung vorgenommen werden.
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Hierbei
ist wesentlich, daß durch
eine Änderung
der Einstellung der Induktivität
des besonderen elektronischen Bauelementes, üblicherweise auch die Kapazität mit geändert wird.
Es ist somit nicht zwingend notwendig, mehrere separate Einstellmöglichkeiten
für die
Größen Induktivität, Kapazität und negativer
Ohmscher Widerstand zugleich vorzusehen, sondern es genügt grundsätzlich eine
Einstellmöglichkeit
für den
negativen Ohmschen Widerstand und eine weitere Einstellmöglichkeit
für die
Einstellung der Induktivität
oder der Kapazität
vorzusehen.
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Überraschenderweise
lassen sich durch den Anschluß des
aktiven elektronischen Bauelementes auch die digital aufmodulierten
PLC-Signale beeinflussen.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das Bauelement als
negativer Impedanzkonverter (NIC) ausgebildet. Diese Ausführungsform
ermöglicht
es insbesondere, auf bereits bekannte elektronische Schaltungen
zurückzugreifen.
Beispielsweise werden derartige negative Impedanzkonverter in herkömmlichen
Elektroniklehrbüchern,
wie beispielsweise „Halbleiterschaltungstechnik" von U. Tietze und
Chr. Schenk, 11. Auflage, Springer-Verlag, Seiten 828 bis 831 beschrieben. Insbesondere
ist diese Ausführungsform
vorteilhaft, wenn man einen als INIC ausgebildeten negativen Impedanzkonverter
verwendet, der den Strom bei gleichbleibender Spannung umpolt.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kompensiert das
Bauelement für
die Signal-Übertragungsfrequenz
oder für
das Signal-Übertragungsfrequenzband
Blindwiderstände des
Stromleitungsnetzes. Diese Ausführungsform hat
den Vorteil, daß praktisch
nur die relevanten Signal-Übertragungsfrequenzen
von der Blindwiderstandskompensation betroffen sind, wobei die für die eigentliche
Spannungsversorgung im Stromleitungsnetz vorhandene niederfrequente
Spannung mit einer Frequenz von beispielsweise 50 bis 60 Hz jedoch nicht
beeinflußt
wird. Der Begriff Kompensation bedeutet in diesem Zusammenhang nicht
eine vollständige
Kompensation von Blindwiderständen
derart, daß nach
Anschluß des
elektronischen Bauelementes keinerlei Blindwiderstände mehr
vorhanden sind, da dieses nur in einem theoretischen Idealfall denkbar
ist, sondern bedeutet lediglich eine Verringerung der Blindwiderstände.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung minimiert das
Bauelement den Ohmschen Gesamtwiderstand des Stromleitungsnetzes.
Diese Ausführungsform
ermöglicht
eine besonders vorteilhafte Netzkonditionierung.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das aktive
Bauelement zu dem Stromleitungsnetz parallel geschaltet. Diese Ausbildungsform
ermöglicht
einen Anschluß des Bauelementes
an das Stromleitungsnetz zur Verbesserung der elektronischen Netzcharakteristik,
ohne daß irgendeine
Veränderung
an dem bestehenden Stromnetz vorgenommen werden muß. Insbesondere
ermöglicht
diese Ausführungsform
einen Anschluß des
Bauelementes beispielsweise an eine herkömmliche Haus-Steckdose.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das aktive
Bauelement kurzschlußstabil
ausgebildet. Diese Ausführungsform
ermöglicht
eine hohe Sicherheit des aktiven Bauelementes für den Fall, daß beispielsweise
im Rahmen einer Störung
ein Kurzschluß des
Stromleitungsnetzes auftritt. Die Ausführungsform ermöglicht dabei
einen Schutz des aktiven Bauelementes vor Beschädigungen.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Einstellung
der einstellbaren Größen (negativer
Ohmscher Widerstand und Induktivität bzw. Kapazität) an dem
aktiven Bauelement manuell vornehmbar. Diese Ausbildung ermöglicht auf
denkbar einfache Weise eine übertragungsoptimierende
Anpassung des Stromleitungsnetzes an die Signal-Übertragungsfrequenz.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung nimmt das aktive
Bauelement eine Einstellung seiner einstellbaren Größen selbsttätig vor.
Diese Ausführungsform
ermöglicht
somit ein automatisches Einstellen des aktiven Bauelementes, ohne
daß von
einem Benutzer nach dem Anschluß des
aktiven Bauelementes an das Stromleitungsnetz noch besondere Maßnahmen
durchgeführt
werden müssen.
Das Bauelement kann sich auf diese Weise selbsttätig an die Netzcharakteristiken anpassen,
so daß beispielsweise
auch vorgesehen sein kann, daß eine
derartige individuelle Anpassung an das Stromleitungsnetz regelmäßig oder
periodisch vorgenommen werden kann. Beispielsweise kann durch das
Vorhandensein zusätzlicher
elektrischer Teilnehmer im Stromversorgungsnetz bzw. durch deren
Wegfall eine neue Gesamt-Netzcharakteristik entstehen, so daß das aktive
Bauelement durch seine regelmäßige automatische
Einstellung der einstellbaren Größen eine
jeweils aktuelle Anpassung ermöglicht.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist das aktive
Bauelement einen Feldeffekttransistor auf. Diese Ausführungsform
ermöglicht
eine besonders sichere und preisgünstige Ausführung des aktiven Bauelements,
wobei durch die Verwendung eines Sperrschicht-Feldeffekt-Transistors
auf Grund einer besonderen quadratischen Kennlinie Signalverzerrungen
und Intermodulationserscheinungen klein gehalten werden.
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht darüber hinaus darin, eine Vorrichtung
zum Anschluß an
ein Stromleitungsnetz zu schaffen, die das bekannte Stromleitungsnetz
hinsichtlich seiner für
die Signal-Übertragungsfrequenz
relevanten elektronischen Eigenschaften verbessert.
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Die
Erfindung löst
diese Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruches 12.
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Aus
der
DE 41 15 604 C2 ist
eine nicht gattungsgemäße Schaltungsanordnung
einer Zählerprüfeinrichtung
bekannt, bei der eine stromgesteuerte Spannungsquelle in einem Prüfstromnetz
angeordnet wird, um Innenwiderstände
von Wicklungen zur Ermittlung von Messfehlern der Prüflinge von Zählerprüfeinrichtungen
auszuschalten.
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Weitere
Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den nicht zitierten Unteransprüchen sowie
an Hand der nun folgenden Beschreibung von den in den Zeichnungen
dargestellten Ausführungsbeispielen.
Darin zeigen:
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1 schematisch
ein Stromleitungsnetz, über
welches PLC-Signale übertragen
werden,
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2 schematisch
einen Ausschnitt eines Stromleitungsnetzes in einem Gebäude,
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3 schematisch
ein Stromleitungsnetz in einem mehretagigen Gebäude,
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4 schematisch
die Struktur eines hausinternen Stromleitungsnetzes hinsichtlich
unterschiedlicher Phasen,
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5 schematisch
ein einphasiges Ersatzschaltbild eines Stromleitungsnetzes,
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6 schematisch
ein Prinzipschaltbild eines kurzschlußstabilen negativen Strom-Impedanzkonverters
(INIC) zur Verwendung in einem aktiven Bauelement,
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7 ein
elektronisches Blockschaltbild einer bevorzugten Ausführungsform
eines negativen Impedanzkonverters in einem aktiven elektronischen Bauelement,
und
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8 zur
besseren Verständlichkeit
ein schematisches Blockschaltbild des aktiven elektronischen Bauelementes.
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Das
in 1 mit 10 bezeichnete Stromleitungsnetz
ist beispielsweise wie folgt strukturiert: Von einem nicht dargestellten
Kraftwerk wird über
Hochspannungsleitungen 11 Hochspannung von beispielsweise
400 kV auf ein 20 kV-Mittelspannungsnetz 12 niedergespannt.
An dieses sind mehrere Transformatorstationen angeschlossen, an
denen eine weitere Umspannung auf 0,4 kV, also an das in Europa
herkömmliche
Niederspannungsnetz 13 stattfindet. An das Niederspannungsnetz 13 sind
beispielsweise eine Vielzahl von Häusern 16 angeschlossen,
die jeweils ein eigenes, gebäudeinternes Hausnetz 17 aufweisen.
Innerhalb eines Hauses 16 sind eine Vielzahl von elektrischen
Teilnehmern 18 angeordnet, die hier beim Ausführungsbeispiel
gemäß 1 als
Computer ausgebildet sind.
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Das
Stromleitungsnetz 10, 17 versorgt üblicherweise
sämtliche
in einem Haus 16 vorhandene elektrische Teilnehmer wie
Leuchten, Antriebe, Haushaltsgeräte
etc. mit elektrischer Leistung. Bei den in den Figuren dargestellten
Stromleitungsnetzen 10, 17 ist es zusätzlich vorgesehen, über das Stromleitungsnetz 10, 17 auch
Daten oder Informationen in Form von PLC-Signalen zu übertragen,
so daß beispielsweise
ein Computer 18a in einem Haus 16a mit einem anderen
Computer 18b in einem Haus 16b kommunizieren kann
(„Internet
aus der Steckdose").
Hierzu können
besondere Zuführungs-Elemente 14 zur
Zuführung
der PLC-Signale an das jeweilige Stromleitungsnetz 17, 10 vorgesehen
werden. Außerdem
können
weitere besondere, für
die PLC-Signalübertragung
notwendige Bauelemente 15a, 15b, 15c vorgesehen
werden, auf deren Funktion an dieser Stelle nicht näher eingegangen
werden soll.
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Wie
sich aus 1 ergibt, können an verschiedenen Positionen
des jeweiligen Stromleitungsnetzes 10, 17 Netzverteilungsstellen 19 vorgesehen sein.
Jede Netzverteilungsstelle 19 weist dabei gabelartige Abzweige
einer Hauptleitung auf.
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An
Hand der 2 bis 4 soll nun
als besonderes Beispiel eines Stromleitungsnetzes 10 ein gebäudeinternes
Hausnetz 17 schematisch in seiner Struktur beschrieben
werden. Eine Hausanschlußleitung 25 wird
zunächst
auf einen Hausanschlußkasten 20 geführt (nur
in 3 dargestellt), an den ein sogenannter Indoor-Controller 21 angeschlossen
ist. Der Hausanschlußkasten 20 und
der der Indoor-Controller 21 sind in 2 lediglich
schematisch angedeutet. Das PLC-Signal wird in dem Hausanschlußkasten 20 bzw.
in dem Indoor-Controller 21 OAP/IC-Bauelement auf das hausinterne
Signalnetz umgesetzt.
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Von
dem Hausanschlußkasten 20 gehen mehrere
Basisleitungen 22 ab, die beispielsweise als Steigleitungen
(3) ausgebildet sind. 2 zeigt beispielhaft
eine Basisleitung 22, die sich an einer Netzversteilungsstelle 19a in
ein erstes Unterverteilungsnetz 23a mit Unterleitungen 23I , 23II , 23III , 23IV und 23V aufsplittet. An einer zweiten Netzverteilungsstelle 19b kommt
es zu einer weiteren Aufzweigung unter Bildung eines weiteren Unterverteilungsnetzes 23b.
Der Computer 18c ist erst über ein Unterverteilungsnetz 23c an
das Hausnetz 17 angeschlossen.
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Das
auf der Basisleitung 22 anliegende PLC-Signal verteilt
sich an der ersten Netzverteilungsstelle 19a auf die schematisch
angedeuteten Unterleitungen des Unterverteilungsnetzes 23a.
Eine weitere Aufsplittung und Verteilung des PLC-Signals findet
entsprechend an den Netzverteilungsstellen 19b und 19c statt.
An dem Computer 18c kommt letztendlich nur ein Bruchteil
des auf der Basisleitung 22 ursprünglich vorhandenen Signalpegels
des PLC-Signales an. Neben an den Netzverteilungsstellen 19a, 19b, 19c auftretenden
Reflektionen kommt es zu einer Dämpfung
des Signalpegels durch offene Leitungsenden 24 des Stromleitungsnetzes 17.
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Eine
Fehlanpassung der PLC-Signale findet auf Grund einer direkten galvanischen
Anbindung der Unterleitungen im Hausanschlußkasten 20 zwangsläufig statt,
da transformatorische, anpassende Elemente im Stand der Technik
nicht vorgesehen sind.
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Zur
Verringerung der Reflektion, einer Signalschwächung durch Netzverteilungsstellen 19 sowie
von Dämpfungen
ist in dem Stromverteilungsnetz 17 ein aktives Bauelement 26 vorgesehen,
auf dessen Funktion später
detailliert eingegangen wird.
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Zunächst sei
an Hand der 4 noch erläutert, daß die Hausanschlußleitung 25 üblicherweise noch
zu einem Strommeßgerät 27 führt und
von dort insbesondere drei-phasig weitergeleitet wird, was durch
die in 4 jeweils dargestellten drei Schrägstriche
angedeutet werden soll. Von dem somit insgesamt über drei verschiedene Phasen
verfügenden Hausnetzes 17 benötigen einige
elektrische Teilnehmer, wie eine Leuchte 28 oder eine Steckdose 29 lediglich
eine Phase. Andere elektrische Teilnehmer, wie z.B. ein Durchlauferhitzer 30 benötigen, sämtliche
drei Phasen.
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Zur
Erläuterung
des erfinderischen Prinzips zeigt nun 5 ein Blockschaltbild,
welches lediglich für
eine Phase die elektrischen Zu sammenhänge verdeutlicht. Selbstverständlich gilt
dieses Blockschaltbild in analoger Weise auch für eine drei-phasige Ausbildung
des Hausnetzes 17.
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5 zeigt
schematisch ein Blockschaltbild der in 3 dargestellten
und dort in die dritte Etage reichenden Basisleitung 22a und
der zu dem Computer 18 führenden Unterleitung 23I sowie der dem Unterverteilungsnetz 4 ebenfalls
zuzuordnenden Unterleitungen 23II bis 23m-1 . 5 veranschaulicht
den Gesamtwiderstand der Steigleitung 22a durch die Gesamtimpedanz Z 1,
die in der Größenordnung
von 60 Ohm liegt und üblicherweise
reell ist, also keinen Imaginäranteil
aufweist. Der Gesamtwiderstand der zu dem Computer führenden
Unterleitung 23I wird durch die
Impedanz Z 2 veranschaulicht,
die zu Z 1 in Reihe
geschaltet ist. Die zu dem Unterverteilungsnetz UV4 zuhörigen Unterleitungen 23I , 23II ... 23m-1 werden durch die Impedanzen Z n1 – Z nm veranschaulicht,
die parallel geschaltet sind. Es handelt sich hier um sogenannte
Nebenschlüsse.
Die Nebenschlüsse sind
für den
eigentlichen Signalweg zunächst
nicht relevant. Festzuhalten ist jedoch, daß Z 1 nicht mit seinem Wellenwiderstand abgeschlossen
wird, sondern mit einem deutlich geringeren Wert.
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Für eine bestimmte
Frequenz (die PLC-Signal-Übertragungsfrequenz
oder gegebenenfalls einen Frequenzbandbereich) lassen sich die Impedanzen Z n1 ... Z nm zu
einer Gesamtimpedanz Z C zusammenfassen. Diese Gesamtimpedanz der
Nebenschlüsse Z C ist
in 5 schematisch dargestellt.
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Erfindungsgemäß ist nun
ein aktives elektronisches Bauteil 26 vorgesehen, welches
zu den Nebenschlüssen Z C parallel
geschaltet ist und eine Impedanz Z C' aufweist,
die zu Z C reziprok
ist. Die Summe der Impedanzen Z C und Z C' kann
nun reell werden und insgesamt für
die PLC-Signalübertragungsfrequenz
zu einer Gesamtimpedanz des Stromleitungsnetzes 17 von Z 1 führen. Auf
diese Weise können
sowohl Verluste durch eine Energieaufteilung des PLC-Signals an
Leitungsverzweigun gen 19 wie auch auf Grund von Fehlanpassungen
für die
hier relevante PLC-Signalübertragungsfrequenz
stark verringert bzw. minimiert werden.
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Das
aktive Bauelement 26, welches die Gesamtimpedanz Z C' aufweist, führt dem
Stromleitungsnetz 17 Energie zu und ist somit ein aktives
Bauelement. Es kann insbesondere durch eine Rückkopplungsschaltung, beispielsweise
durch einen negativen Impedanzkonverter (negativ impedance converter)
realisiert werden. Vorzugsweise ist diese strominvertierend ausgebildet,
so daß der
negative Impedanzkonverter als INIC ausgebildet ist.
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6 zeigt
schematisch beispielhaft das Blockschaltbild eines negativen Strom-Impedanz-Konverters
(INIC). Beim Ausführungsbeispiel gemäß 6 ist
der INIC kurzschlußstabil
ausgebildet. Kernstück
des INIC ist ein Operationsverstärker 31,
dessen Ausgang 33 über
Widerstände
R2 auf die Eingänge 33a, 33b rückgekoppelt
ist.
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Zur
genauen Funktionsweise der Schaltung wird auf „Halbleiter-Schaltungstechnik" U. Tietze, Ch. Schenk,
11. Auflage, Springer Verlag, Seite 828 bis 831 verwiesen.
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Selbstverständlich können auch
alternative Schaltungen verwendet werden, wobei wesentlich ist,
daß die
Schaltung insgesamt einen negativen einstellbaren Ohmschen Widerstand
aufweist.
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Eine
Kurzschlußstabilität kann beispielsweise
dadurch erreicht werden, daß der
Widerstand R2 größer ist
als der in der 6 dargestellte Widerstand R.
Eine kurzschlußstabile
Realisierung verringert beispielsweise unbeabsichtigte Schwingungen des
Systems bei Impedanzänderungen
von Z C auf Grund
einer Änderung
von Nebenflüssen Z n.
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7 zeigt
eine bevorzugte Ausführungsform
einer Schaltung für
das aktive elektronische Bauelement 26: An die Eingänge 34a, 34b des Bauelementes 26 sind
zunächst
Kondensatoren C2 angeschlossen, die der
galvanischen Trennung des Bauelementes 26 von der Netzspannung
dient. Insbesondere sind die Kondensatoren C2 in Y2-Technik ausgeführt und
weisen einen Wert von 10 nF auf.
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Ein
Transistor Tr1 führt
eine Spannungstransformation der zwischen den beiden Eingängen 34a und 34b des
Bauelementes 26 anliegenden Spannung U1 auf eine höhere Spannung
U2 durch.
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Unter
Zwischenschaltung einer weiteren Kapazität C ist der Transistor Tr1
mit dem Gate G eines als Sourcefolger geschalteten Sperrschicht-Feldeffekt-Transistors
Q1 verbunden. Der Sperrschicht-Feldeffekt-Transistor Q1 wandelt
die an seinem Gate G anliegende Impedanz in eine geringere Impedanz
RS an seinem Source-Anschluß S um.
Diese Impedanz RS ist eine Funktion des
durch das Drain D des Sperrschicht-Feldeffekt-Transistors Q1 fließenden Drain-Stromes.
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Durch
Variation der Spannung U2 kann durch eine
Arbeitspunktverschiebung die Impedanz RS an der
Source S geändert
werden. U2 ist beispielsweise zwischen einer
minimalen Spannung von 0 V (entsprechend einer maximalen Impedanz
Rs) und einer maximalen Spannung von z.B. 5 V (entsprechend einer
minimalen Impedanz RS) veränderbar.
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Auf
Grund einer Rückkopplung
der Spannung an der Source S auf die Eingangsspannung entspricht
bei einem Übersetzungsverhältnis von
1 : 2 die Impedanz RS an der Source S unmittelbar
dem negativen reellen Impedanzanteil von Z C'.
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Die
minimale Impedanz RS an der Source S muß dabei
derart klein gewählt
werden, daß die
Gesamtschaltung mit den Unterverteilungen insgesamt instabil werden
kann.
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Die
Bildung des imaginären
Teiles von Z c' wird durch den Transformator
und eine Reihenschaltung von einer weiteren Kapazität C3 und
einer Diode D1 erreicht. Die Selbstinduktion des Transformators TR1
sollte dabei einen Wert aufweisen, der für unterschiedliche mögliche Stromleitungsnetze 10, 17 ausreichend
ist bzw. der Gesamtimpedanz Z c' des
Bauelementes 26 bei einer typischen Spannung U3 ausreichenden
induktiven Charakter verleiht. U3 entspricht dabei
typischerweise etwa 5 V.
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Durch
Verringerung der einstellbaren Spannung U3 auf
beispielsweise 2 V kann nun leistungslos der kapazitive Anteil von Z c' derartig erhöht werden, daß Z c' eine sämtliche
unterschiedlichen Installationstypen des Stromleitungsnetzes 10, 17 genügenden kapazitiven
Charakter annimmt.
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Durch
manuelle Einstellungen der Spannungen U2 und
U3, die über
ein nicht dargestelltes Betätigungselement
von einem Benutzer vorgenommen werden können, kann nunmehr eine Anpassung
der Gesamtimpedanz Z c' des
aktiven Bauelementes 26 vorgenommen werden.
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Zur
Einstellung von Z c' könnte man
daran denken zunächst
den Wert von Z c zu
ermitteln, beispielsweise zu messen. Dies wird jedoch als verhältnismäßig umständlich angesehen.
Es wird stattdessen das folgende Vorgehen vorgeschlagen:
Das
aktive Bauelement 26 wird zunächst mit einem absichtlich
zu hoch eingestellten negativen Widerstand versehen, so daß der Realteil
der Schaltung insgesamt absichtlich „falsch" eingestellt wird. Auf diese Weise wird
das gesamte System instabil und schwingt mit einer bestimmten Schwingungsfrequenz ϖ.
Das gesamte schwingende System, also das Stromleitungsnetz 10, 17 und
das aktive elektronische Bauelement 26 schwingen mit dieser
Frequenz, so daß bei
dieser Frequenz ϖ das System reell ist, mithin keinerlei
Blindwiderstände
aufweist.
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Für den Fall,
daß die
Schwingungsfrequenz ϖ geringer ist als die PLC-Signal-Übertragungsfrequenz,
muß ein
induktiver Nebenschluß des
Imaginärteiles
von Z c' eingestellt werden.
Ist die Schwingungsfrequenz größer als
die PLC-Signal-Übertragungsfrequenz
wird durch die elektronische Schaltung des aktiven Bauelementes 26 ein
kapazitiver Nebenschluß eingestellt.
Nunmehr wird der negative Ohmsche Widerstand des aktiven Bauteils 26 soweit erniedrigt,
bis das System stabil wird. Der auf diese Weise ermittelte reelle
Wert von Z c' ist derjenige Wert,
der eingestellt werden soll.
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Auf
diese Weise kann ohne eine detaillierte Messung oder Ermittlung
der Gesamtimpedanz Z c des Stromleitungsnetzes 10, 17 eine
individuelle, für die
PLC-Signal-Übertragungsfrequenz
optimierte Anpassung des Stromleitungsnetzes 10, 17 erfolgen.
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Grundsätzlich ist
es auch möglich,
daß das Bauelement 26 den
Abgleich selbsttätig
vornimmt. Hierzu erfolgt eine Einstellung der Spannungen U2 und U3 beispielsweise
durch PWM-Signale von Mikrocontrollerausgängen. Der Abgleich kann dabei beispielsweise
nach vorgeschriebenen Zeitintervallen erfolgen.
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Ein
automatischer Abgleich kann beispielsweise nach dem folgenden Schema
verlaufen: Zunächst
wird die Spannung U2 derartig von einem
Mindestwert, beispielsweise von einer Spannung U2 von 0
V vergrößert, bis
das Stromleitungsnetz 10, 17 instabil wird und
elektrische Schwingungen durchführt. Nunmehr
wird ein Vergleich der Schwingungsfrequenz mittels eines Referenzoszillators
mit der PLC-Signal-Übertragungsfrequenz,
beispielsweise mittels eines frequenzsensitiven Phasendetektors durchgeführt. Durch
Veränderung
der Spannung U3 kann erreicht werden, daß die Schwingungsfrequenz der
PLC-Signal-Übertragungsfrequenz
entspricht. Die Unterverteilung 23I , 23II , 23III , 23IV und 23V des Stromleitungsnetzes 10, 17 ist
für die
PLC-Signal-Übertra gungsfrequenz
nunmehr auf einen nahezu reellen Wert kompensiert worden.
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Anschließend kann
die Spannung U2 noch soweit verringert werden,
bis die Schwingungen beendet werden. Der reelle Anteil der Impedanz Z c' entspricht nunmehr
dem Realteil von Z c.
Anschießend kann
der Wert der Spannung U2 vorteilhafterweise noch
ein weiteres Mal um 10 bis 20 % verringert werden, um die Stabilität und Bandbreite
der Anordnung zu erhöhen.
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Die
beschriebene Verwendung eines Sperrschicht-Feldeffekt-Transistors
Q1 ist zwar nicht zwingend erforderlich, bietet jedoch auf Grund
seiner quadratischen Kennlinie Vorteile bei seiner Einstellung.
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8 soll
lediglich der Übersichtlichkeit
halber noch einmal erläutern,
daß bei
den elektronischen Schaltungen für
das aktive Element 26 vorteilhafterweise der Imaginärteil des
Gesamtwiderstandes Z c' des
Bauelementes 26 durch einen einstellbaren reziproken Imaginärteil jXc' und
der negative Ohmsche Widerstand Rc' getrennt geändert werden können.
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Der
Imaginärteil
jXc' wird
hierbei derart eingestellt, daß Z c bei
den interessierenden PLC-Signal-Übertragungsfrequenzen
rein reell wird. Der reale negative Widerstandanteil von Z c' wird nun durch Einstellung
des negativen Widerstandes Rc' auf einen innerhalb
der Stabilitätsgrenze
des aktiven Bauteils 26 liegenden Wert, vorzugsweise der
Kabelimpedanz, angehoben.
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8 zeigt
eine Spannungsquelle 35, die etwa die zweifache Eingangsspannung
Ue liefert. Ein derartiger Spannungswert
der gesteuerten Spannungsquelle 35 ist vorteilhaft, da
nunmehr ein Wert des Widerstandes RC' gewählt werden
kann, der in der Größenordnung
des Realteiles der Gesamtimpedanz Z c liegt. Auf diese Weise kann eine gute Abschät zung der
in dem Stromversorgungsnetz 10, 17 vorhandenen
Leitungs- oder Verteilungsdämpfung erreicht
werden.
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Die
Anwendung des erfindungsgemäßen Prinzips
auf das detailliert beschriebene gebäudeinterne Hausnetz 17 soll
lediglich beispielhaft verstanden werden. Es ist analoger Weise
auch möglich,
ein Mittelspannungsnetz oder Hochspannungsnetz durch den Anschluß des Bauelementes 26 an
das Stromleitungsnetz für
die PLC-Signalübertragung
zu verbessern.