DE10143783A1 - Vorrichtung und Verfahren zur Messung der Konzentration mindestens einer Substanz in einer Probe - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zur Messung der Konzentration mindestens einer Substanz in einer ProbeInfo
- Publication number
- DE10143783A1 DE10143783A1 DE10143783A DE10143783A DE10143783A1 DE 10143783 A1 DE10143783 A1 DE 10143783A1 DE 10143783 A DE10143783 A DE 10143783A DE 10143783 A DE10143783 A DE 10143783A DE 10143783 A1 DE10143783 A1 DE 10143783A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- sample
- measuring
- substance
- dependent
- concentration
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61B—DIAGNOSIS; SURGERY; IDENTIFICATION
- A61B5/00—Measuring for diagnostic purposes; Identification of persons
- A61B5/0093—Detecting, measuring or recording by applying one single type of energy and measuring its conversion into another type of energy
- A61B5/0095—Detecting, measuring or recording by applying one single type of energy and measuring its conversion into another type of energy by applying light and detecting acoustic waves, i.e. photoacoustic measurements
-
- G—PHYSICS
- G01—MEASURING; TESTING
- G01N—INVESTIGATING OR ANALYSING MATERIALS BY DETERMINING THEIR CHEMICAL OR PHYSICAL PROPERTIES
- G01N21/00—Investigating or analysing materials by the use of optical means, i.e. using sub-millimetre waves, infrared, visible or ultraviolet light
- G01N21/17—Systems in which incident light is modified in accordance with the properties of the material investigated
- G01N21/1702—Systems in which incident light is modified in accordance with the properties of the material investigated with opto-acoustic detection, e.g. for gases or analysing solids
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61B—DIAGNOSIS; SURGERY; IDENTIFICATION
- A61B5/00—Measuring for diagnostic purposes; Identification of persons
- A61B5/145—Measuring characteristics of blood in vivo, e.g. gas concentration, pH value; Measuring characteristics of body fluids or tissues, e.g. interstitial fluid, cerebral tissue
- A61B5/14532—Measuring characteristics of blood in vivo, e.g. gas concentration, pH value; Measuring characteristics of body fluids or tissues, e.g. interstitial fluid, cerebral tissue for measuring glucose, e.g. by tissue impedance measurement
Landscapes
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Physics & Mathematics (AREA)
- General Health & Medical Sciences (AREA)
- Pathology (AREA)
- Acoustics & Sound (AREA)
- Heart & Thoracic Surgery (AREA)
- General Physics & Mathematics (AREA)
- Immunology (AREA)
- Analytical Chemistry (AREA)
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Biophysics (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Biomedical Technology (AREA)
- Biochemistry (AREA)
- Medical Informatics (AREA)
- Molecular Biology (AREA)
- Surgery (AREA)
- Animal Behavior & Ethology (AREA)
- Public Health (AREA)
- Veterinary Medicine (AREA)
- Investigating Or Analysing Materials By Optical Means (AREA)
- Investigating Or Analyzing Materials By The Use Of Ultrasonic Waves (AREA)
Abstract
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Messung der Konzentration mindestens einer Substanz in einer Probe, insbesondere der menschlichen Haut, mit einem Mittel zur Anregung mindestens einer Substanz durch elektromagnetische Strahlung und mit einer Meßzelle zur Erfassung aufgrund der Anregung erzeugter akustischer Wellen aus und/oder im Substrat, wobei durch ein Rechenmittel zur automatischen Umrechnung der durch Temperaturänderungen an einer Oberfläche der Probe hervorgerufenen Druckschwankungen in mindestens eine Maßzahl, die von der Konzentration mindestens einer der Substanzen abhängig ist. Damit kann eine Konzentrationsmessung mittels des photoakustischen Effektes auf schnelle und genaue Weise ermöglicht werden.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Messung der Konzentration mindestens einer Sub
stanz in einer Probe nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und ein Verfahren mit den Merk
malen des Anspruchs 11.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung und das erfindungsgemäße Verfahren beruhen auf photo
thermischen, insbesondere photoakustischen Effekten.
Ein photothermisches Signal entsteht beim Übergang eines photostimulierten Materials (z. B.
der menschlichen Haut) von einem energiereichen in einen energieärmeren Zustand. Ein Teil
der dabei freiwerdenden Energie wird in Form von Wärme an die Umgebung abgeführt.
Zur Detektion der frei werdenden Wärme können verschiedene Prinzipien genutzt werden,
wobei sich die Meßverfahren in direkte und indirekte Verfahren einteilen lassen. Bei den di
rekten werden die Temperatur oder die entstehende Druckwelle in der Probe direkt gemessen.
Bei indirekten Verfahren wird die Reaktion eines Koppelmediums auf die emittierte Wärme
ausgenutzt.
Die Photoakustik ist die älteste Form der photothermischen Messung und wurde bereits 1880
von Alexander G. Beil entwickelt. Sie ist eine indirekte Meßmethode, da bei ihr die Erwär
mung und die nachfolgende Ausdehnung einer dünnen, an die Probe grenzenden Gasschicht
genutzt wird. Die Ausdehnung der Gasschicht führt in einer geschlossenen Meßzelle zu einer
Druckerhöhung, die mit einem empfindlichen Drucksensor (z. B. einem Mikrophon) nachweis
bar ist. Der photoakustische Effekt an sich ist z. B. in G. Rosencwaig "Theory of the photoacu
stic effect with solids" Journal of Applied Physics, Vol. 52, S. 64-69 (1976) beschrieben.
Eine photoakustische Meßzelle ist z. B. aus dem deutschen Gebrauchsmuster 296 17 790 be
kannt.
Nachteilig bei diesen bekannten Verfahren ist, daß ein funktionaler Zusammenhang zwischen
den Meßwerten und den räumlichen und zeitlichen Änderungen des Konzentrationsprofils
nicht sicher und effizient ermittelbar ist.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung und ein Verfahren
zu schaffen, mit denen die Ermittlung eines Konzentrationsprofils einer Substanz mittels des
photoakustischen Effektes auf schnelle und genaue Weise möglich ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des An
spruchs 1 gelöst.
Erfindungsgemäß wird ein Rechenmittel (z. B. Software auf einem Computer) zur automati
schen Verarbeitung der durch Temperaturänderungen an einer Oberfläche der Probe hervorge
rufenen Druckschwankungen verwendet. Erfindungsgemäß erfolgt dabei eine automatische
Umwandlung der Meßsignale in mindestens eine Maßzahl, die von der Konzentration minde
stens einer der Substanzen abhängig ist. Damit kann die Konzentration einer Substanz in der
Probe vorteilhafterweise in räumlicher und zeitlicher Auflösung einfach und genau bestimmt
werden.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Rechenmittel ein Mittel zur automatischen Invertierung
einer Integralgleichung, betreffend die Wärmeleitung mittels eines Regulationsansatzes auf
weist. Die Verwendung eines Regulationsansatzes ist auf einen Computer effizient zu imple
mentieren und führt zu stabilen Lösungen der Integralgleichung.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung weist eine gepulste Laser
vorrichtung, insbesondere einen gütegeschalteten NdYAG-Laser, als Mittel zu Anregung der
Substanz auf. Durch das kohärente Laserlicht mit Pulsen im Bereich z. B. von Nanosekunden
und die guten Steuerungsmöglichkeiten des Laserlichts wird eine gezielte Anregung der Sub
stanz ermöglicht.
Vorteilhafterweise ist die Meßkammer als akustischer Resonator ausgebildet, wobei die Fre
quenzabstimmung in Abhängigkeit einer Tiefenausdehnung der zu untersuchenden Probe ein
stellbar ist.
Mit Vorteil ist ein Mittel zur Mittelung von mindestens zwei Signalen der Druckschwan
kungsmessung über einen vorbestimmbaren Zeitraum vorgesehen. Dabei kann z. B. eine Mit
telung über zwei Lichtimpulse eines Lasers erfolgen. Eine besondere, einfache Möglichkeit zur
Mittelung ist die Verwendung eines digitalen Speicherozilloskops als Mittel zur Mittelung.
Weiter ist es vorteilhaft, wenn ein Mittel zur Kalibrierung der Meßzelle, insbesondere eine Re
ferenzmeßzelle, vorgesehen wird. Die Referenzmeßzelle mißt unabhängig von der Oberflä
chenstruktur der Probe und liefert daher einen echten Referenzwert.
Auch ist es vorteilhaft, wenn ein Korrekturmittel für frequenzabhängige Übertragungsfunktio
nen der Meßkammer und/oder eines Meßkopfes verwendet wird. Damit können die dynami
schen Eigenschaften der Meßkammer und/oder des Meßkopfes von den gemessenen Werten
herausgerechnet werden, so daß im Ergebnis nur die Meßwerte übrigbleiben, die von der Sub
stanz stammen.
Zur Auswertung der Messung ist es vorteilhaft, wenn die Meßzelle in einem Meßkopf ange
ordnet ist, der über eine Datenleitung mit einer Datenverarbeitungsvorrichtung gekoppelt ist.
Die Aufgabe wird auch durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 11 gelöst. Da
bei kann die Konzentration einer Substanz in der Probe schnell ermittelt werden, wenn die ge
messenen Werte der durch Temperaturänderungen hervorgerufenen Druckschwankungen an
einer Oberfläche der Probe automatisch in mindestens eine Maßzahl umgerechnet werden, die
von der Konzentration mindestens einer der Substanzen abhängig ist. Besonders vorteilhaft ist
es, wenn automatisch ein zeitabhängiges und/oder ortsabhängiges Konzentrationsprofil min
destes einer Substanzen ermittelt wird.
Die automatische Umrechnung ist besonders effizient, wenn das Rechenmittel automatisch
eine Integralgleichung, betreffend die Wärmeleitung, mittels eines Regulationsansatzes löst.
Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt vor, wenn
eine gepulste Laservorrichtung zur Anregung verwendet wird. Auch ist es vorteilhaft, die
Meßkammer als akustischen Resonator auszubilden.
Eine weitere, vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es, wenn min
destens zwei Signale der Druckschwankungsmessung über einen vorbestimmbaren Zeitraum
gemittelt werden. Damit wird das Signal/Rauschverhältnis verbessert und der Einfluß nieder
frequenter Störungen aus der Meßumgebung minimiert.
Zur Verbesserung der Auswertung ist es vorteilhaft, wenn zur Kalibrierung der Meßzelle eine
Messung an einer Referenzmeßzelle vorgenommen wird.
Der Einfluß der Meßvorrichtung selbst auf die gemessenen Signale läßt sich vorteilhafterweise
dadurch minimieren, daß die frequenzabhängigen Übertragungsfunktionen der Meßkammer
und/oder eines Meßkopfes durch eine Korrekturfunktion korrigiert werden.
Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Figuren der Zeichnungen an meh
reren Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Darstellung des photoakustischen Meßverfahrens;
Fig. 2 ein schematisches Schaltbild einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrich
tung.
In Fig. 1 ist der grundsätzliche Ablauf des Meßverfahrens dargestellt.
Für eine photoakustische Messung wird elektromagnetische Strahlung 101, insbesondere im
Bereich des sichtbaren Lichtes, auf eine hier nicht dargestellte Probe gestrahlt. Unter Probe soll
hier jedes Material verstanden werden, in dem mindestens eine Substanz vorhanden ist, deren
Konzentration gemessen werden soll.
Die Probe besitzt einen optischen Absorptionskoeffizienten 102, so daß die Strahlung in der
Probe 103 absorbiert wird.
Die Probe weist ferner eine bestimmte Konversionseffizienz 104 auf, die angibt, welcher An
teil des eingestrahlten Lichtes in Wärme 105 umgewandelt wird.
Der photoakustische Effekt kann zur Messung von Eigenschaften einer Probe, wie z. B. der
menschlichen Haut, verwendet werden, da die optischen Materialparameter, Absorptions- und
Streukoeffizienten die räumliche Verteilung der optischen Energie in der Probe bestimmen.
Die lokalen Temperaturänderungen (und damit auch Druckänderungen) hängen von diesen Pa
rametern ab.
Die im Absorptionsgebiet entstehende Wärme 105 breitet sich gemäß den Gesetzen der Wär
meleitung aus und kann an der Oberfläche der Probe mit einem geeigneten Meßinstrument
nachgewiesen werden. Dabei entstehen thermische Wellen 106, die von der Temperaturleitfä
higkeit 106a abhängen, und akustische Wellen 107, die von der Schallleitfähigkeit 107a abhän
gen.
Soll eine photoakustische Meßvorrichtung zur Bestimmung von Konzentrationen mindestens
einer Substanz in einer Probe eingesetzt werden, so ist eine Umrechnung der mit der Meßzelle
gemessenen Druckwerte der akustischen Wellen 107 in ein zeitlich und räumlich bestimmtes
Konzentrationsprofil notwendig.
Dazu bedarf es eines mathematischen Modells, das einen Zusammenhang zwischen den
Druckschwankungen und dem zu ermittelnden Konzentrationsprofil der Substanz herstellt. Ein
solches Modell beinhaltet die Lösung der Wärmetransportgleichung in der Probe und in dem
angrenzenden Gas.
Die theoretischen Grundlagen zur Lösung der Wärmetransportgleichung sind zusammenfas
send in Anhang 1 dargestellt. Darin wird gezeigt, daß das der vorliegenden Erfindung zugrun
deliegende Problem die Bestimmung eines Zeit- und ortsaufgelösten Konzentrationsprofils ist.
Die Lösung der resultierenden Integralgleichung ist geschlossen nicht möglich, so daß eine
numerische Berechnung erforderlich ist.
Die verschiedenen Methoden zur Lösung und die erfindungsgemäße Verwendung eines Regu
larisierungsverfahren wird in Anhang 2 dargestellt.
Dabei wird für die numerische Behandlung der Integralgleichung in diskrete Zeit- und Orts
schritte zerlegt. Das entstehende Gleichungssystem wird dann mittels eines Regularisierungs
verfahrens gelöst. Dabei hat sich für die praktische Auswertung das Tikhonov-Verfahren be
währt. Soll eine höhere Genauigkeit erzielt werden, so kann auf das EM-NNLS-Verfahren zu
rückgegriffen werden.
Für erste Untersuchungen erfolgte die Lösung der Integralgleichung auf einer Datenverarbei
tungsvorrichtung, bei dem eine Software als Rechenmittel verwendet wurde. Alternativ läßt
sich natürlich auch ein speziell hergestellter Chip dafür verwenden.
In Fig. 2 ist der prinzipielle Aufbau einer Vorrichtung dargestellt, durch die die Konzentration
mindestens einer Substanz in einer Probe 1 mittels des photoakustischen Effektes bestimmbar
ist.
Als Beispiel soll im folgenden die Messung der Estradiol-Konzentration in Haut 1 dargestellt
werden. Eine solche Messung ist insbesondere für die Untersuchung der Aufnahme dieser Sub
stanz in die Haut von Bedeutung.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann grundsätzlich für alle Substanzen verwendet werden,
die durch elektromagnetische Strahlung angeregt werden können, so daß diese akustische
Wellen ausstrahlen. Ein typisches Anwendungsgebiet ist z. B. die Untersuchung des Eindring
verhaltens von Sonnenschutzcremes in die Haut. Auch können grundsätzlich andere Materiali
en als Haut 1 verwendet werden.
Zur Erzeugung einer akustischen Welle in der Haut 1 wird ein Laser 10 als Mittel zur Anre
gung verwendet. Der Laser 1 ist als NdYAG-Laser ausgebildet. Der Laser 1 strahlt Licht mit
einer Wellenlänge von 355 nm in Impulsen von 9 ns aus. Die Lichtleistung auf der Haut beträgt
zwischen 150 und 300 Mikrojoule.
Der Laserstrahl wird über einen variablen Attenuator 11 auf einen ersten Spiegel 12 geleitet,
der halbdurchlässig ist. Der erste Spiegel 12 leitet das Licht über eine optische Vorrichtung 15
(hier durch eine Linse symbolisiert) über ein Faserbündel 16 in einen grundsätzlich bekannten,
photoakustischen Meßkopf 18.
Der Laserstrahl trifft dann auf die Probe 1, hier die menschliche Haut, und regt die in der Probe
befindliche Substanz an.
Die vom Meßkopf 18 aufgenommenen, akustischen Schwingungen werden über einen Vorver
stärker 17 über ein Oszilloskop 21 an einen Auswertungsrechner 20 übertragen.
Ein Teilstrahl des Laserstrahls geht durch den ersten Spiegel 12 hindurch und wird auf den
zweiten Spiegel 13 gelenkt, der den Strahl über eine Referenzmeßzelle 14, das Oszilloskop 21
zu dem Auswertungsrechner 20 bringt.
Auf dem Auswertungsrechner 20 werden die Meßwerte als Eingangswerte für das mathemati
sche Modell verwendet, mit dem Aussagen über den räumlichen und gegebenenfalls zeitlichen Verlauf
der Konzentration der Substanz in der Haut gewonnen werden können.
In Anhang 3 wird ausführlich die Durchführung von Experimenten mit einer erfindungsgemä
ßen Vorrichtung beschrieben. Die Auswertung der Experimente wird in Anhang 4 dargestellt.
Auf der Basis der photoakustischen Spektroskopie wurde eine Methode zur zerstörungsfreien
Bestimmung räumlicher Konzentrationsprofile von Chromophoren in biologischen Geweben
entwickelt. Die notwendige, experimentelle Anordnung besteht aus einer periodisch modulier
ten oder gepulsten Lichtquelle, deren Absorption im zu untersuchenden Gewebe zu einer sich
mit der Zeit und dem Ort ändernden Wärmedichte führt. Das daraus resultierende Temperatur
feld an der Probenoberfläche läßt sich indirekt mit einer speziellen, photoakustischen Messzel
le, in der ein Mikrofon die Druckschwankungen registriert, bestimmen. Dabei wird die Aus
dehnung des an die Probe angrenzenden Mediums infolge des Wärmetransportes aus dem Pro
benmaterial in das Medium ausgenutzt. Das Temperaturfeld an der Probenoberfläche ergibt
sich als Lösung des Wärmeleitungsproblems eines thermisch homogenen Körpers mit einer
sich periodisch ändernden oder gepulsten, ortsabhängigen Wärmedichte. Die Abhängigkeit der
Wärmedichte vom Ort in der Probe wird durch den lokalen Wert des optischen Absorptions
koeffizienten und damit der Konzentration der Chromophore bestimmt.
Das Wärmeleitungsproblem führt auf einen Zusammenhang zwischen dem zeit- oder frequenz
abhängigen Temperaturfeld an der Probenoberfläche und der Wärmedichte im Inneren der
Probe in Form einer Fredholm'schen Integralgleichung erster Art. Die Integralgleichung ist nur
mit Hilfe numerischer Verfahren zu lösen. Die Anpassung des kontinuierlichen Problems an
eine numerische Verarbeitung erfolgt über die Diskretisierung der Variablen im Orts- und
Zeitbereich. Im Rahmen der Arbeit werden vier numerische Lösungsverfahren ausgewählt und
die Genauigkeit ihrer Lösungen anhand von ausgesuchten, repräsentativen Absorptionsprofilen
überprüft. Durch die Veränderung des Signal/Rausch-Verhältnisses wird eine experimentelle
Situation simuliert. Es ergeben sich Unterschiede in der Eignung der Lösungsverfahren. So ist
das EM NNLS-Verfahren gut für Absorptionsprofile mit unstetigem Verlauf geeignet. Das
Tikhonov-Verfahren eignet sich dagegen für langsam und stetig veränderliche Profile des opti
schen Absorptionskoeffizienten.
Die experimentellen Untersuchungen begannen mit Schichten aus optischem Farbglasfilter und
transparenten Deckgläsern. Damit konnte ein Stufenprofil des optischen Absorptionskoeffizi
enten definiert erzeugt werden. Die Berechnung des Absorptionsprofils aus den photoakusti
schen Messwerten führte zu einem tendenziell richtigen Ergebnis. Aufgrund der in der
Schichtstruktur vorhandenen, thermischen Inhomogenitäten war das Ergebnis, insbesondere in
tieferen Schichten der Probe, verfälscht.
Die Untersuchung von künstlich hergestellten Gelatineschichten mit und ohne Farbstoff er
laubte die Beobachtung des Diffusionsprozesses des Farbstoffes in eine farblose Deckschicht.
Bei diesem Experiment wurde der begrenzende Einfluß des frequenzabhängigen Übertra
gungsverhaltens des Messsystems besonders deutlich. Die unterschiedliche Wichtung von Fre
quenzen im Messsignal führt in der Berechnung des Absorptionsprofils zu Fehlern. Die Kor
rektur des Übertragungsverhaltens auf mathematischem Wege brachte nur eingeschränkte Er
folge.
Die Untersuchungen an isolierter Schweinehaut im sichtbaren Spektralbereich und dem nahen
UV bestätigten die theoretisch beschriebene Möglichkeit der Bestimmung von Konzentrations
profilen äußerlich angewandter Substanzen in der Haut.
Die abschließenden Untersuchungen am lebenden Menschen wurden mit Sonnencreme durch
geführt. Die Verteilung der Sonnenschutzsubstanz in der Hornschicht der Haut konnte berech
net werden. Die Konzentrationsverteilung in der Haut befindet sich in Übereinstimmung mit
den gesetzlichen Anforderungen an ein Sonnenschutzprodukt.
Die erfindungsgemäße Messanordnung mit offener, photoakustischer Messzelle eignet sich für
die in-vivo-Untersuchung von Konzentrationsprofilen absorbierender Substanzen in der
menschlichen Haut. Aufgrund der mikroskopischen und makroskopischen Eigenbewegungen
der Haut sind Vorrichtungen zur Verminderung der Störungen im Messsignal sehr wichtig.
Deshalb gelingt es ausschließlich, mit der gepulsten Anregung ein akzeptables Signal/Rausch-
Verhältnis zu erreichen. Mit Hilfe der vorgestellten Regularisierungsverfahren kann aus dem
gemessenen Druckverlauf in der photoakustischen Zelle der Absorptionskoeffizient in Abhän
gigkeit vom Ort in der Probe berechnet werden.
Mit der vorliegenden Arbeit wurde eine zerstörungsfrei arbeitende, optische Nachweismethode
zur Bestimmung der Konzentrationsverteilung von Chromophoren in biologischen Matrizes mit
für pharmakophysiologische Anforderungen ausreichender Genauigkeit entwickelt.
Die hier und in den Anhängen 1 bis 4 zitierte Literatur wird in Anhang 5 zusammenfaßt. Fer
ner wird in Anhang 5 noch eine Ausführung zur Lösung einer partiellen Differentialgleichung
angeführt.
Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf die vorstehend angegebenen, be
vorzugten Ausführungsbeispiele. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar, die von der
erfindungsgemäßen Vorrichtung und dem erfindungsgemäßen Verfahren auch bei grundsätz
lich anders gearteten Ausführungen Gebrauch machen.
Claims (18)
1. Vorrichtung zur Messung eines zeitlichen und/oder räumlichen Konzentrationsprofils
mindestens einer Substanz in einer Probe, insbesondere der menschlichen Haut, mit einem
Mittel zur Anregung mindestens einer Substanz durch elektromagnetische Strahlung und
mit einer Meßzelle zur Erfassung aufgrund der Anregung erzeugter, akustischer Wellen aus
und/oder in der Probe,
gekennzeichnet durch
ein Rechenmittel zur automatischen Umrechnung der durch Temperaturänderungen
an einer Oberfläche der Probe hervorgerufenen Druckschwankungen in mindestens eine
Maßzahl, die von der Konzentration mindestens einer der Substanzen abhängig ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Rechenmittel automatisch
ein zeitabhängiges und/oder ortsabhängiges Konzentrationsprofil mindestes einer der Sub
stanzen ermittelt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Rechenmittel ein
Mittel zur automatischen Lösung einer Integralgleichung, betreffend die Wärmeleitung, mit
tels eines Regulationsansatzes aufweist.
4. Vorrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch
eine gepulste Laservorrichtung als Mittel zur Anregung, insbesondere mit einem gütegeschal
teten NdYAG-Laser.
5. Vorrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Meßkammer als akustischer Resonator ausgebildet ist, wobei die Fre
quenzabstimmung in Abhängigkeit einer Tiefenausdehnung der zu untersuchenden Probe
(1) einstellbar ist.
6. Vorrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch
ein Mittel zur Mittelung von mindestens zwei Signalen der Druckschwankungsmessung über
einen vorbestimmbaren Zeitraum.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Mittel zur Mittelung als
digitales Speicherozilloskop ausgebildet ist.
8. Vorrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch
ein Mittel zur Kalibrierung der Meßzelle, insbesondere eine Referenzmeßzelle.
9. Vorrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch
ein Korrekturmittel für frequenzabhängige Übertragungsfunktionen der Meßkammer
und/oder eines Meßkopfes.
10. Vorrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Meßzelle in einem Meßkopf angeordnet ist, der über eine Datenverbin
dungsleitung mit einer Datenverarbeitungsvorrichtung gekoppelt ist.
11. Verfahren zur Messung der Konzentration mindestens einer Substanz in einer Probe,
insbesondere der menschlichen Haut, bei dem mindestens eine Substanz durch elektroma
gnetische Strahlung angeregt wird, und die durch die Anregung erzeugte, akustische
Welle mit einer Meßzelle erfaßt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
die gemessenen Werte der durch Temperaturänderungen hervorgerufenen Druckschwan
kungen an einer Oberfläche der Probe automatisch in mindestens eine Maßzahl umgerech
net werden, die von der Konzentration mindestens einer der Substanzen abhängig ist.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß automatisch ein
zeitabhängiges und/oder ortsabhängiges Konzentrationsprofil mindestes einer Substanz
ermittelt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Rechenmittel
automatisch eine Integralgleichung, betreffend die Wärmeleitung, mittels eines Regula
tionsansatzes löst.
14. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß
die Substanz mit einer gepulsten Laservorrichtung insbesondere mit einem gütegeschalte
ten NdYAG-Laser angeregt wird.
15. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
daß die Meßkammer als akustischer Resonator ausgebildet ist und die Frequenzabstim
mung in Abhängigkeit einer Tiefenausdehnung der zu untersuchenden Probe eingestellt
wird.
16. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens zwei Signale der Druckschwankungsmessung über einen vorbestimmbaren
Zeitraum gemittelt werden.
17. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 11 bis 16, durch gekennzeichnet, daß
zur Kalibrierung der Meßzelle Messung an einer Referenzmeßzelle vorgenommen wird.
18. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 11 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß
die frequenzabhängigen Übertragungsfunktionen der Meßkammer und/oder eines
Meßkopfes durch eine Korrekturfunktion korrigiert werden.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10143783A DE10143783A1 (de) | 2001-02-27 | 2001-08-31 | Vorrichtung und Verfahren zur Messung der Konzentration mindestens einer Substanz in einer Probe |
PCT/DE2002/000738 WO2002068937A1 (de) | 2001-02-27 | 2002-02-26 | Vorrichtung und verfahren zur messung der konzentration mindestens einer substanz in einer probe |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10110351 | 2001-02-27 | ||
DE10143783A DE10143783A1 (de) | 2001-02-27 | 2001-08-31 | Vorrichtung und Verfahren zur Messung der Konzentration mindestens einer Substanz in einer Probe |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10143783A1 true DE10143783A1 (de) | 2002-09-12 |
Family
ID=7676244
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE10143783A Withdrawn DE10143783A1 (de) | 2001-02-27 | 2001-08-31 | Vorrichtung und Verfahren zur Messung der Konzentration mindestens einer Substanz in einer Probe |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10143783A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10257169A1 (de) * | 2002-12-03 | 2004-07-01 | W.O.M. World Of Medicine Ag | Verfahren und Vorrichtung zur in vivo Erkennung der Materialbeschaffenheit eines Zielbereiches eines menschlichen oder tierischen Körpers |
-
2001
- 2001-08-31 DE DE10143783A patent/DE10143783A1/de not_active Withdrawn
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10257169A1 (de) * | 2002-12-03 | 2004-07-01 | W.O.M. World Of Medicine Ag | Verfahren und Vorrichtung zur in vivo Erkennung der Materialbeschaffenheit eines Zielbereiches eines menschlichen oder tierischen Körpers |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
EP0774658B1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung von analytischen Daten über das Innere einer streuenden Matrix | |
DE69837425T2 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur nichtinvasiven photoakustischen Messung von Blutglukose | |
DE102014108424B3 (de) | Nicht-invasive Stoffanalyse | |
DE69313768T2 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Messung optischer Informationen in einem streuenden Medium | |
EP0726729B1 (de) | Verfahren und vorrichtung zur analyse von glucose in einer biologischen matrix | |
DE60124676T2 (de) | Abbildungsvorrichtung und -verfahren | |
DE60310286T2 (de) | Vorrichtung und Verfahren zur nicht-invasiven Bestimmung der Konzentrationen von biologischen Flüssigkeiten mittels photoakustischer Spektroskopie | |
DE69431497T2 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Messung eines streuenden Mediums | |
EP0772768B1 (de) | Apparat und methode zur optischen charakterisierung von struktur und zusammensetzung einer streuenden probe | |
EP1463443B1 (de) | Verfahren und vorrichtung zur bestimmung eines lichttransportparameters und eines analyten in einer biologischen matrix | |
DE4400674C2 (de) | Photoakustischer Sensor | |
DE60121179T2 (de) | Photoakustische prüfvorrichtung und bilderzeugungssystem | |
DE69433677T2 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Messung eines streuenden Mediums | |
EP0876596B1 (de) | Verfahren und vorrichtung zur bestimmung eines analyten in einer streuenden matrix | |
DE10027100A1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Nachweisen von Substanzen in Körperflüssigkeiten | |
DE102005030151B3 (de) | Photoakustischer Freifelddetektor | |
EP2032970B1 (de) | Ortsaufgelöstes messverfahren für die detektion von melanin in fluorophorgemischen in einer festkörperprobe | |
DE69635790T2 (de) | Vorrichtung und Verfahren zur Messung eines streuenden Mediums | |
DE2428884A1 (de) | Absorptionsspektrographisches analyseverfahren und einrichtung zu seiner durchfuehrung | |
DE69114096T2 (de) | Photoakustische Zelle und photoakustische Messeinrichtung. | |
DE69925930T2 (de) | Verfahren und vorrichtung zur messung der inneren eigenschaften eines streuenden absorbers | |
DE69929224T2 (de) | Verfahren zum örtlichen und oberflächigen messen der streu- und absorptionseigenschaften von trüben medien | |
EP3865052A1 (de) | Messsystem und messverfahren zur bestimmung von sonnenschutzfaktoren von sonnenschutzmitteln | |
DE3146700A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zur detektion thermooptischer signale | |
DE19838858A1 (de) | Vorrichtung und Verfahren zur zerstörungsfreien Materialprüfung und -charakterisierung |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8181 | Inventor (new situation) |
Inventor name: KOCH, ANDREAS, DR., 56581 MELSBACH, DE Inventor name: LAUCKNER, GERALD, PROF. DR., 37308 HEILBAD HEILIGE Inventor name: SCHMIDT, KAI, DR.-ING., 37327 LEINEFELDE, DE Inventor name: BECKMANN, DIETER, PROF., 37308 HEILBAD HEILIGENSTA Inventor name: THEOBALD, FRANK, DR., 53498 BAD BREISIG, DE Inventor name: ASMUSSEN, BODO, DR., 56170 BENDORF, DE |
|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |