-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Induktionshärten von
Werkstücken
aus härtbarem Stahl,
insbesondere von Antriebsgelenkwellen für Kraftfahrzeuge, bei dem das
Werkstück
induktiv geheizt und anschließend
abgekühlt
wird.
-
Antriebsgelenkwellen
haben die Aufgabe, das abgegebene Antriebsmoment des Getriebes an
die anzutreibenden (Vorder-)Räder
des Fahrzeugs zu übertragen.
Bei frontangetriebenen Fahrzeugen muss nicht nur die Vertikalbewegung
der Radaufhängung,
bedingt durch das Einfedern der Stoßdämpfer, sondern auch die Lenkbewegung
der Vorderräder
ermöglicht
werden. Zu diesem Zweck werden zwei spezielle Gelenke mit einer
dazwischenliegenden Welle eingesetzt, die diese beiden Bewegungen
durch einen Längenausgleich
ermöglichen.
Dabei ist zu beachten, dass die Welle zwischen den beiden Gelenken
als Antriebsgelenkwelle und das fertige Modul (Welle mit den beiden
Gelenken) als ZSB-Antriebsgelenkwelle
bezeichnet wird. ZSB steht in diesem Zusammenhang für „Zusammenbau”.
-
Das
Gelenk, das mit dem Getriebe verbunden ist, ist ein sog. Schiebegelenk
(Loslager). Dieses Gelenk ermöglicht
eine Axialverschiebung von bis zu 34 mm und eine Winkelbewegung
von bis zu 16°.
Durch diese Beweglichkeit können
die o. g. Bewegungen der Radaufhängung
ausgeglichen werden.
-
Das
Tripodengelenk ist eine Sonderbauform des Loslagers und wird aufgrund
seiner Vorteile gegenüber
dem Standardgelenk in immer mehr Fahrzeugtypen eingesetzt. Zu diesen
Vorteilen zählen
u. a. die deutlich geringere Anzahl an Bauteilen und die bauartbedingten
geringeren Verschiebekräfte,
die für
den Axialausgleich erforderlich sind. Das Tripodengelenk ist aus
einem Tripodenstern, einem Gehäuse
und drei Rollern aufgebaut.
-
Das
radseitige Gelenk wird als Festgelenk oder Festlager bezeichnet.
Mit diesem Gelenk ist ausschließlich
eine Winkelbewegung (max. 50°)
möglich.
Die Winkelbewegung ermöglicht
es, dass das Rad auch bei unterschiedlichen Federwegen immer mit
der vollen Reifenlauffläche
auf der Straße
bleibt. Das Festgelenk besteht aus einer Kugelnabe (Innenteil),
dem Achszapfen (Außenteil),
den sechs Kugeln als bewegliche Verbindung zwischen den Teilen sowie
dem Kugelkäfig,
der die Kugeln im definierten Abstand hält.
-
Beide
Gelenke werden aufgrund ihrer gleichmäßigen und „ruckelfreien” Kraftübertragung
bei unterschiedlichen Beugewinkeln als homokinetische Gelenke bezeichnet.
Aufgrund dieser Eigenschaft werden derartige ZSB-Antriebsgelenkwellen
auch häufig
als „Gleichlaufgelenkwellen” bezeichnet.
-
Zur
Gewährleistung
einer hohen Lebensdauer werden die Gelenke mit einem Faltenbalg
(Stulpe) aus Gummi gegen das Eindringen von Schmutz und Feuchtigkeit
sowie das Austreten der Lebensdauerschmierung abgedichtet.
-
Die
Verbindungswelle (Antriebsgelenkwelle) zwischen den beiden Gelenken
wird je nach Fahrzeugtyp und Motorisierung variiert. Der Grund für die Variation
liegt in den modellspezifischen Unterschieden der Radabstände sowie
dem zu übertragenden
Antriebsdrehmoment. In der Regel wird bei den Automobilherstellern
eine große
Anzahl unterschiedlicher Wellen gefertigt. Dabei lassen sich grundsätzlich die
folgenden zwei Arten unterscheiden:
-
1. Vollwellen
-
Unter
den Vollwellen kann zwischen zwei Arten unterschieden werden:
- a) ungestauchte:
Diese Wellen werden direkt
aus einem Vollmaterial spanend herausgearbeitet.
- b) gestauchte:
Die gestauchten Wellen werden häufig auch
als sog. Stauchwellen bezeichnet. Bei diesem Wellentyp wird das
Material an definierten Stellen erwärmt und anschließend mit
Hilfe einer Hydraulikpresse an den erwärmten Stellen aufgestaucht.
Die erforderliche Stauchlänge
wird zuvor als Aufmaß berücksichtigt.
Die gestauchten Wellen haben über
den Großteil
ihrer Länge
einen geringeren Durchmesser als die ungestauchten Wellen und sind
daher leichter. Diese Vorgehensweise hat außerdem gegenüber der
ungestauchten Welle den Vorteil der Materialeinsparung. Durch die
aufgestauchten Bereiche können
trotzdem die gleichen Gelenke und Stulpen wie bei den ungestauchten
Wellen verwendet werden.
-
2. Rohrwellen
-
Zur
Gewichtsreduzierung der Fahrzeuge werden heute immer häufiger die
sog. Rohrwellen verwendet. Sie werden aus drei Teilen zusammengefügt. Dabei
wird an den beiden Enden eines Rohres jeweils ein Zapfen angeschweißt. Die
Rohrwellen sind, aufgrund des hohen übertragbaren Moments bei geringem
Gewicht, besonders bei großen
Motorisierungen von Vorteil.
-
Die
Antriebsgelenkwellen gehören
zu den sicherheitsrelevanten Bauteilen am Fahrzeug. Aus diesem Grund
werden besonders hohe Anforderungen an sie gestellt. Abgesehen von
den Umgebungsbedingungen wie Feuchtigkeit, Salz und Steinschlag
sind die Antriebsgelenkwellen sehr hohen fahrdynamischen Belastungen
ausgesetzt. Die Hauptbelastung, die ganz besonders beim „Blitzstart” an der
Ampel auftritt, ist die Torsionsbelastung. Die Torsionsbelastung
ist eine Belastung auf Verdrehung. Aus diesem Grund werden die Antriebsgelenkwellen
vor einer Freigabe für
eine bestimmte Motorisierung zunächst
auf einem Prüfstand
auf ihre statische und dynamische Torsionsbelastbarkeit überprüft. Torsionsbelastete
Wellen, wie die Antriebsgelenkwellen, werden nicht gleichmäßig über den
Bauteilquerschnitt beansprucht. Die Wellenmitte unterliegt keiner Torsionsbelastung,
während
sie zum Rand des Bauteils linear zunimmt. Somit wird deutlich, dass
sich das Maximum der Torsionsspannung τmax am
Umfang der Welle befindet. Unter diesem Gesichtspunkt erscheint
es sinnvoll, den unbelasteten Werkstoff aus der Wellenmitte in den
belasteten Randbereich zu bringen; die spannungslose Wellenachse
kann ausgebohrt werden, so dass ein Hohlzylinder oder Rohr entsteht.
-
Auf
die zulässige
Torsionsspannung kann durch Vergüten
Einfluss genommen werden. Das Vergüten besteht aus Härten mit
nachfolgendem Anlassen. Anlassen ist ein erneuter Erwärmungsprozess,
bei dem Gefügeverspannungen,
die beim Härteprozess
aufgetreten sind, verringert werden. Wegen der hohen Belastung der
Wellen im Randbereich sollen die Werkstoffeigenschaften besonders
in diesem Bereich des Bauteils so beeinflusst werden, dass das Bauteil
dieser Belastung besser standhält.
Eine kostengünstige
Möglichkeit
diese Forderung zu erfüllen,
bietet das induktive Randschichthärten. Bei diesem Verfahren
werden die Festigkeitseigenschaften im gefährdeten Randbereich der Welle
gezielt verändert.
-
Unter
Induktionshärten
ist das Härten
von Bauteilen nach induktiver Erwärmung zu verstehen. Dabei werden
je nach Bedarf unterschiedlich tiefe Randschichten gehärtet. Im
Gegensatz zum Flammhärten,
wo die Wärme
von außen
zugeführt
wird, wird die Wärme
beim Induktionshärten
direkt durch die Umsetzung elektrischer Energie in der Randschicht
des zu härtenden
Bauteils erzeugt. Mit dieser Methode kann berührungslos eine sehr große Energiemenge
in kurzer Zeit in das Bauteil übertragen
werden, und somit können
sehr kurze Erwärmungszeiten
realisiert werden.
-
Wird
ein elektrischer Leiter von einem Gleichstrom durchflossen, so bildet
sich um ihn herum ein gleichbleibendes magnetisches Feld. Die magnetische
Feldstärke
H ist von der Stromstärke
und dem Abstand zum Leiter abhängig.
-
Wenn
dieser Leiter aber von einem Wechselstrom durchflossen wird, baut
sich um ihn herum ein elektromagnetisches Wechselfeld auf, das die
Frequenz des erzeugenden Wechselstromes hat.
-
Wird
ein zweiter elektrischer Leiter (hier: das Werkstück) in die
Nähe des
ersten gebracht, wird aufgrund des sich ständig ändernden Magnetfeldes in das
Werkstück
eine Spannung induziert. Der im Werkstück fließende Strom ist im Idealfall
ein Spiegelbild des Primärstroms
(Induktorstroms), der im ersten Leiter fließt. Die Spiegelung ist um so
getreuer, je kleiner der Kopplungsabstand zwischen den beiden Leitern,
also zwischen dem sog. Induktor und dem Werkstück, ist. Der Sekundärstrom im
Bauteil hat wiederum ein magnetisches Wechselfeld zur Folge. Dieses
Wechselfeld verursacht eine Selbstinduktion. Die daraus resultierenden Ströme überlagern
sich mit dem Sekundärstrom
im Bauteil und werden als Wirbelströme bezeichnet. Diese Wirbelströme bewirken
im Innern des Werkstücks
einen höheren
Widerstandswert, und es kommt zu einer Stromverdrängung an
die Werkstoffoberfläche.
Folglich nimmt die Stromdichte J zur Oberfläche hin zu. Die Stromverdrängung ist
Werkstoff- und frequenzabhängig und
steigt mit zunehmender Frequenz. Auf diese Weise erfasst der induzierte
Strom nur noch eine dünne
Randschicht. Dieser Verdrängungseffekt
wird auch als „Skineffekt” bezeichnet.
-
Dieser
Effekt tritt bei jedem elektrischen Leiter auf, der von einem Wechselstrom
durchflossen wird. Dabei wird die Randschicht in Abhängigkeit
vom Materialwiderstand erwärmt.
Diese beiden Effekte, Verdrängung
und Erwärmung,
werden beim Induktionshärten
eingesetzt. So ist es möglich,
durch unterschiedliche Frequenzen die Erwärmungstiefe gezielt zu beeinflussen.
Es ist jedoch zu berücksichtigen,
dass die Eindringtiefe des Stromes nur in Ausnahmefällen der
Erwärmungstiefe
entspricht. Ein direkter Zusammenhang ist aber erkennbar, weil etwa
86% der induzierten Energie bis zur Eindringtiefe in Widerstands-
oder Wirbelstromwärme
umgesetzt werden. Die restlichen 14% erwärmen tiefere Schichten. Induktiv
erwärmen
lassen sich alle elektrisch leitenden Werkstoffe.
-
Für die idealisierte
Eindringtiefe des Stromes gilt:
- δ
- = Eindringtiefe
- ρ
- = spezifischer Widerstand
[Ω·mm2/m]
- μ
- = Permeabilität
- f
- = Frequenz [Hz]
-
Unter
diesem Aspekt teilt man die Induktionshärteanlagen in Netzfrequenz-,
Mittelfrequenz- und
Hochfrequenzanlagen ein. Für
das Randschichthärten
haben sich aufgrund der geringen Erwärmungstiefe und der hohen übertragbaren
Energiedichte (kurze Aufheizzeit) besonders die Mittelfrequenzen
(2.500 bis 10.000 Hz) und die Hochfrequenzen (100 bis 800 kHz) bewährt.
-
Bei
niedrigen Frequenzen resultiert ein weiterer Wärmeanteil aus den Hysteresisverlusten
ferromagnetischer Stoffe. Diese Verluste, die durch das ständige Ummagnetisieren
des Werkstoffs bedingt sind, enden jedoch mit dem Erreichen der
Curie-Temperatur, weil der Stahl hier seine Magnetisierbarkeit verliert.
Bei dieser Temperatur springt der Wert der relativen Permeabilität μr von
seinem ursprünglichen
Wert auf den Wert μr = 1. Das ist der Zahlenwert der relativen
Permeabilität
für nichtmagnetische
Stoffe.
-
Das
Härten
von Werkstücken
aus härtbarem
Stahl, insbesondere von Antriebsgelenkwellen für Kraftfahrzeuge, durch induktive
Erwärmung
ist ein sehr komplexer Vorgang, so dass das Ergebnis der Randschichthärtung des
zu härtenden
Werkstücks
von einer Vielzahl von Parametern abhängig ist. Aufgabe der vorliegenden
Erfindung ist es, ein Verfahren zum Induktionshärten von Werkstücken aus
härtbarem
Stahl der eingangs genannten Gattung zu schaffen, das zu zuverlässigen und
gleichbleibenden Materialeigenschaften des zu härtenden Werkstücks führt und
sich für
eine industrielle Serienfertigung besonders beanspruchter Werkstücke eignet.
-
Die
Lösung
dieser Aufgabe liefert ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Induktionshärten von
Werkstücken
aus härtbarem
Stahl der eingangs genannten Art mit den kennzeichnenden Merkmalen
des Hauptanspruchs. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass während der
induktiven Erwärmung
mindestens einer der Betriebsparameter der Induktionshärtemaschine,
insbesondere die Induktorspannung und/oder der Induktorstrom und/oder
die Frequenz und/oder die Mittelfrequenz-Spannung und/oder die Mittelfrequenz-Leistung gemessen
und erfasst wird.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren
ermöglicht
es somit, die hochkomplexen Einflüsse einer größeren Anzahl
von Parametern abhängig
von der jeweiligen Form des Werkstücks, dem spezifischen Werkstückmaterial
und den Maschinenparametern zu messen und zu erfassen und beispielsweise
nach Reihenversuchen Sollwerte festzulegen. Diese Sollwerte können im
konkreten Anwendungsfall mit den Istwerten verglichen werden, so
dass anschließend
gegebenenfalls eine Anpassung der Betriebsparameter zur Optimierung
des Verfahrensergebnisses erfolgen kann.
-
Es
wurde weiterhin festgestellt, dass den Betriebsparametern der Induktionshärtemaschine
und den Zustandsparametern des Werkstücks nicht nur in der Aufheizphase,
sondern auch während
des Abkühlens Bedeutung
zukommen kann. Vorzugsweise wird daher erfindungsgemäß der mindestens
eine Betriebsparameter auch während
des Abkühlens
gemessen und erfasst.
-
Da
weiterhin festgestellt wurde, dass bestimmten Betriebsparametern
und/oder Werkstückparametern in
bestimmten Phasen während
der Aufheizung und/oder der Abkühlung
des Werkstücks
Bedeutung zukommt, wird vorzugsweise der zeitliche Verlauf des mindestens
einen Betriebsparameters gemessen und erfasst, da dessen Veränderung
in bestimmten Verfahrensabschnitten besonders aussagekräftig sein
kann.
-
Wenn
man gemäß einer
Weiterbildung des Verfahrens die Messgrößen mit den Härteergebnissen
korreliert, lassen sich Aussagen bezüglich der Einflüsse der
einzelnen Parameter treffen und das Verfahren lässt sich im Hinblick auf die
Schaffung von Werkstücken
mit hoher Verschleißfestigkeit
und Dauerfestigkeit optimieren.
-
Die
Problematik der induktiven Erwärmung
liegt in der Komplexität
der Abhängigkeiten.
So ist z. B. die im Werkstück
erzeugte Wärme
zunächst
von der Größe des induzierenden
Magnetfelds abhängig.
Dieses ist wiederum vom Strom, der durch die Primärspule fließt, und
somit von der ausgenutzten Leistung der Energiequelle (Umrichter)
abhängig.
Die von diesem Magnetfeld induzierte Spannung steigt mit der Frequenz.
Aus den induzierten Spannungen resultieren Ströme, deren Größen vom
spezifischen Widerstand ρ des
Werkstoffs abhängen.
Jedoch ist dieser spezifische Widerstand von der Temperatur abhängig – er steigt
proportional mit der Temperatur – und ändert folglich während der
Erwärmung
seinen Wert. Eine weitere veränderliche
Größe bildet
die Eindringtiefe δ des
Stromes (vgl. Formel oben), die von der Frequenz, der relativen
Permeabilität μr sowie
vom temperaturabhängigen
spezifischen Widerstand ρ des
Werkstoffs abhängt.
-
Vorteile des Induktionshärtens
-
Das
Induktionshärten
wird aufgrund seiner Wirtschaftlichkeit verstärkt in der Serienproduktion
eingesetzt. Die wesentlichen Vorteile dieses Verfahrens sind:
- 1. Bauteile können örtlich begrenzt sehr genau
gehärtet
werden
- 2. Extrem hohe Geschwindigkeit beim Härten
- 3. Härtezonen
bleiben nahezu frei von Zunder
- 4. Geringer Härteverzug
- 5. Härtemaschinen
können
in den Fertigungsablauf integriert werden
- 6. Hohes Maß an
Wirtschaftlichkeit
-
Das
Induktionshärten
zählt zu
den Randschicht- oder Oberflächenhärteverfahren.
Bei diesem Verfahren wird die Randschicht eines härtbaren
Werkstücks
einer Austenitisierungsbehandlung unterzogen, d. h., die Randschicht
des Werkstücks
wird so erwärmt,
dass sie ein Gefüge
aus dem Austenitbereich einnimmt. Das Ziel der Randschichthärtung besteht
darin, an bestimmten Funktionsflächen
eines fertig bearbeiteten Werkstücks
eine harte sog. martensitische Gefügestruktur zu erreichen, ohne
das Kerngefüge
zu beeinflussen. Durch diese partiell gehärteten Oberflächenbereiche
können
Werkstücke
bessere Verschleiß-
und Dauerfestigkeitseigenschaften erhalten.
-
Grundsätzlich wird
das Induktionshärten
in drei verschiedene Arbeitsverfahren unterteilt:
- a)
Beim Standverfahren stehen Induktor und Werkstück still. Die gesamte Erwärmungszone
wird gleichzeitig erwärmt
und anschließend
abgeschreckt.
- b) Beim Stand-Umlaufverfahren rotiert das Werkstück, um kleine
Ungleichmäßigkeiten
in der Induktorform und daraus resultierende ungleichmäßig starke
Aufheizen zu vermeiden. Der Induktor überdeckt, wie beim Standverfahren
die gesamte zu erwärmende
Zone und wird während
des Aufheizens nicht bewegt.
- c) Bei dem Vorschubverfahren überdeckt der Induktor nur einen
Teil der aufzuheizenden Zone. Mit Hilfe einer Relativbewegung zwischen
dem Werkstück
und dem Induktor wird die Heizzone des Induktors über das aufzuheizende
Werkstück
geführt.
Durch die Vorschubgeschwindigkeit kann die Erwärmungstiefe beeinflusst werden.
-
Eine
Randschichthärtung
tritt immer dann ein, wenn in definierten Oberflächenbereichen die Bedingungen
für die
Martensitbildung erfüllt
sind. Dazu gehört
eine vollständige
Austenitisierung und das nachfolgende Erreichen der kritischen Abkühlungsgeschwindigkeit.
Zum Erzielen eines einwandfreien, feinkörnigen Härtegefüges muss eine relativ kurze
Erwärmungs-
und Haltezeit bei gleichzeitig vollständig austenitisierter Randschicht
sichergestellt sein. Dazu ist es erforderlich, dass das Gefüge des Ausgangswerkstoffs
eine leicht lösliche
Karbidstruktur aufweist. Dieses ist vor allem bei feinkörnigen Werkstoffgefügen gewährleistet.
Im Gegensatz dazu sind grobkörnige
Gefüge
nur schwer in einen homogenen Austenit zu überführen. Durch Erhöhung der
Aufheiztemperatur kann die Lösung
der Karbide beschleunigt werden. Jedoch besteht bei einer hohen
Austenitisierungstemperatur die Gefahr der Grobkornbildung und der
damit verbundenen Versprödung des
Werkstoffs.
-
Neben
der Intensität
der Austenitisierung sind die nachfolgenden Abkühlungsverhältnisse in der Randschicht
für das
Gefüge
und damit das Härteergebnis
entscheidend. Ob nach einer Randschichthärtung noch eine Anlass- oder
Entspannungsbehandlung erforderlich ist, hängt vom Beanspruchungsprofil
des Bauteils ab. Dynamisch beanspruchte Bauteile, wie die Antriebsgelenkwellen,
sollen bei Temperaturen von ca. 200°C etwa 5 Stunden angelassen
werden.
-
Beim
Härten
wird die Eigenschaft des Stahles ausgenutzt, dass dieser bei unterschiedlichen
Temperaturen in unterschiedlichen Gittertypen stabil ist. Wie bereits
beim Austenit beschrieben, klappt beim Erwärmen das krz-Ferritgitter in
ein kfz-Austenitgitter um. Dabei diffundiert ein Kohlenstoffatom
aus dem angrenzenden Streifenzementit in die freiwerdende Kristallgittermitte.
Beim längeren
Glühen
im Austenitbereich (oberhalb der G-S-K-Linie des Eisen-Kohlenstoff-Zustandsschaubilds)
ist der Kohlenstoff, der aus dem Zerfall des Zementits beim Erwärmen kommt,
gleichmäßig im Gefüge verteilt.
-
Wird
der austenitisierte Stahl langsam abgekühlt, wandelt sich das Gitter
beim Unterschreiten der G-S-K-Linie wieder in das kubisch-raumzentrierte
Ferritgitter um. Dabei diffundiert der Kohlenstoff wieder aus dem
Austenitgitter, so dass sich kohlenstoffreiche Zementit-Lamellen
bilden. Es entsteht ein perlitisches Gefüge, wie es vor der Erwärmung vorlag.
Aus diesem werden durch die Gitterumwandlung des kfz-Austenitgitters krz-Ferritlamellen.
-
Erfolgt
die Abkühlung
des austenitisierten Stahles sehr schnell, spricht man von Abschrecken.
Beim Abschrecken klappt das kubisch-flächenzentrierte Austenitgitter
so schnell in das krz-Gitter um, dass der Kohlenstoff keine Zeit
zum herausdiffundieren hat. Es entsteht ein durch den Kohlenstoff
stark verzerrtes und verspanntes Gitter. Das entstandene feinnadelige
Gefüge
wird als Martensit bezeichnet. Martensit ist der Träger der
erhöhten
Härte.
Im Vergleich zum Ferrit hat der Martensit ein größeres Volumen (bis zu 1% je
nach C-Gehalt). Das bewirkt eine Maßänderung am Bauteil. Bis zu
einem Kohlenstoffgehalt von ca. 0,8% steigt die erreichbare Härte mit
steigendem Kohlenstoffanteil. Höhere
Kohlenstoffanteile (> 0,8%)
bringen keine weitere Härtesteigerung.
Ein höherer
Kohlenstoffanteil, besonders in Verbindung mit anderen Legierungselementen, führt dazu,
dass die Umwandlung des Austenits zum Martensit zu tieferen Temperaturen
verschoben wird. Das kann soweit gehen, dass die Umwandlung bei
Raumtemperatur noch nicht vollständig
abgeschlossen ist. In diesem Fall ist die Härte des Werkstoffes evtl. geringer
als bei untereutektoiden Stählen.
-
Bei
der Abkühlung
sollte die Abkühlgeschwindigkeit
so gewählt
werden, dass ein möglichst
hoher Anteil an Martensit entsteht, da dieser die Härte des
Stahles bestimmt. Zur Festlegung der notwendigen Abkühlgeschwindigkeit
dient vorzugsweise das sog. ZTU-Schaubild (Zeit-Temperatur-Umwandlungsschaubild). Dieses
Diagramm wurde ausgewählt,
da die Versuchswellen für
die Messwerterfassung aus diesem Werkstoff bestehen.
-
Das
Schaubild zeigt, bei welcher Abkühlungszeit
welche Gefügezusammensetzung
entsteht. Zur Veranschaulichung wurde ein Diagramm gewählt, in
dem verschiedene Abkühlungskurven
dargestellt sind. Diese sind teilweise durch Zahlen am Ende der
Kennlinie gekennzeichnet, wobei 1 die höchste Abkühlgeschwindigkeit hat. Der
Ausgangspunkt aller Kurven liegt im AC3-Punkt.
Von dort wird das Material mit verschiedenen Geschwindigkeiten abgekühlt.
-
Beim
Betrachten der Abkühlungskurve
ist erkennbar, dass diese die Gefügebereiche Ferrit, Perlit,
Bainit und Martensit durchläuft.
Dabei entsteht immer beim Durchlaufen eines Gefügebereiches ein bestimmter prozentualer
Anteil dieses Gefüges.
Um eine maximale Härte
zu erreichen, muss die Abkühlungskurve
des Stahles so verlaufen, dass sie aus dem austenitischen Bereich
direkt in den martensitischen Bereich übergeht, ohne dabei eine andere
Gefügestufe
zu durchlaufen (Verlauf 1).
-
Grundsätzlich kann
gesagt werden, dass sich das Gebiet des Zwischenstufengefüges mit
steigenden Legierungsanteilen zu längeren Zeiten verschiebt und
demnach derartige Stähle
nicht so schnell abgekühlt werden
müssen,
wie z. B. Ck45. Aus diesem Grund werden Stähle ja nach Legierungszusammensetzung
mit den Abschreckmedien Wasser, Öl
oder Luft abgekühlt.
Dem Abkühlungsprozess
ist also zur Einstellung definierter Werkstoffeigenschaften eine
besondere Aufmerksamkeit zu widmen.
-
Für das Härteergebnis
ist es wichtig, dass die Wärme
möglichst
schnell und gleichmäßig von
der Bauteiloberfläche
abgeleitet wird. Zu diesem Zweck ist beim Induktionshärten ein
konstanter Volumenstrom des Abschreckmediums unumgänglich.
-
Die
Eindringtiefe der induzierten Ströme und die erreichbare Einhärtetiefe
sind nicht gleich. Unter Einhärtetiefe
ist die Tiefe der Randschicht eines gehärteten Bauteils zu verstehen,
bis zu der eine vorgeschriebene Härte vorhanden ist. Die Einhärtetiefe
kann u. a. durch die Heizzeit, die Wahl der Erwärmungsfrequenz und die Werkstoffauswahl
beeinflusst werden. Eine Voraussetzung für das Randschichthärten ist
ein Wärmestau an
der Werkstückoberfläche. Zu
diesem Zweck ist eine hohe spezifische Leistung von etwa 2 bis 6
kW/cm2 erforderlich. Der zu härtende Werkstoff
muss aufgrund der hohen Aufheizgeschwindigkeit und der kurzen Austenitisierungszeit
ein sehr feinkörniges
Ausgangsgefüge
aufweisen, denn bei einem feinkörnigen
Gefüge
ist der Kohlenstoff gleichmäßiger verteilt,
so dass der Werkstoff schneller austenitisiert werden kann als ein
grobkörniges
Gefüge.
-
Zwischen
der gehärteten
Randschicht und dem unveränderten
Kern entsteht eine Übergangszone (Wärmeeinflusszone).
Die Wärmeeinflusszone
hängt u.
a. von der Wärmeleitfähigkeit
des jeweiligen Werkstoffs ab. Außerdem wird sie breiter mit
sinkendem Kohlenstoffgehalt.
-
Der
Verlauf der Härtezone,
das sog. Härtebild,
wird in den technischen Zeichnungen der entsprechenden Bauteile,
neben den sonst üblichen
technischen Angaben, wie Maße
oder Werkstoff, angegeben.
-
Die
Ausbildung der Härtezone
wird durch folgende Faktoren bestimmt:
- 1. Art
der Erwärmung
(Stand-, Stand-Umlauf- oder Vorschubhärtung)
- 2. Dauer der Erwärmung
- 3. Induktorform
- 4. Werkstoffzusammensetzung
- 5. Abschreckmedium
- 6. Temperaturleitfähigkeit
des Werkstoffs
- 7. Wanddicke oder Durchmesser des Bauteils
-
Mit
zunehmendem Kohlenstoffgehalt wird der Übergang vom Härtebereich
zum Kern immer „schroffer”. Diese
harte Trennung kann zum Abplatzen der gehärteten Schicht führen. Bei
Werkstücken,
die mit sehr hoher spezifischer Leistung gehärtet werden, entspricht die
Einhärtetiefe
nahezu der Eindringtiefe der Erwärmung.
Eine exakte Vorausbestimmung der Einhärtetiefe ist jedoch aufgrund
der vielen Einflussfaktoren nicht möglich. Einfluss auf die Einhärtetiefe
haben z. B. die unterschiedlichen Chargen der Wellen oder der Aufbau des
Induktors, weil dieser für
die Verteilung der spezifischen Leistung (über die Welle) verantwortlich
ist.
-
Bevor
die Wellen in Serie gehärtet
werden können,
muss sichergestellt sein, dass die eingestellten Maschinenparameter
der Induktionshärtemaschine
zu dem gewünschten
Härteergebnis
führen.
Dazu müssen die
Gefügeumwandlung,
die Oberflächenhärte, die
Einhärtetiefe
und das Härtebild
den Zeichnungsangaben entsprechen. Diese Kriterien werden nach festgelegten
Verfahren im Härterei-Labor überprüft. Sind
die Kriterien erfüllt,
erfolgt eine Freigabe der Welle. Dadurch wird bestätigt, dass
die eingestellten Maschinenparameter zu einem einwandfreien Härteergebnis
führen.
-
Das
Härteergebnis
der Antriebsgelenkwellen wird auf die o. g. Kriterien hin untersucht.
Dazu werden drei Querschnitte aus der Welle herausgetrennt. Der
Schaftschnitt dient der Überprüfung der
Gefügeumwandlung,
der Einhärtetiefe
und der Oberflächenhärte. Die
beiden Köpfe
(Wellenenden) werden zusätzlich
noch längs
getrennt, um das Härtebild
zu kontrollieren. Alle Prüfflächen werden
vor der Kriterienüberprüfung poliert. Dieses
ermöglicht
eine präzise
Auswertung des Härteergebnisses.
Die Kriterien der induktiv gehärteten
Bauteile werden folgendermaßen überprüft:
-
1. Gefügeumwandlung
-
Die
Gefügeumwandlung
wird anhand des Schaftschnitts mit Hilfe eines Mikroskops beurteilt.
-
2. Oberflächenhärte
-
Die
Oberflächenhärte wird
nach Rockwell überprüft. Das
bedeutendste und hier verwendete Rockwellverfahren ist das sogenannte
HRC-Verfahren, das sich zur Prüfung
harter Werkstoffe eignet. Bei dem HRC-Verfahren wird die Eindrucktiefe
des Prüfkörpers als
Maß für die Härte zugrunde
gelegt. Als Eindringkörper
wird ein kegelförmiger
Diamant mit einem Spitzenwinkel von 120° verwendet. Um Oberflächenungenauigkeiten
und das Spiel der Prüfvorrichtung
als Fehler auszuschalten, wird bei der Prüfung zunächst eine Vorlast F0 (98 N) aufgebracht. Anschließend wird
die Ablesevorrichtung für
die Messung eingerichtet (Skala auf Null gesetzt). Nun wird die
eigentliche Prüfkraft
F1 (1 373 N) zusätzlich aufgebracht. Die Rockwellhärte kann
nach der Rücknahme
der Prüfkraft
F1 direkt auf der Skala abgelesen werden.
Eine Angabe von 50 HRC, wie bei der 138er Welle, bedeutet, dass
das Bauteil eine Rockwellhärte
von 50 nach dem Prüfverfahren
C hat.
-
3. Einhärtetiefe
-
Die
Einhärtetiefe
wird nach dem Vickersverfahren überprüft. Im wesentlichen
unterscheidet sich die Härteprüfung nach
Vickers vom Rockwellverfahren durch den verwendeten Prüfkörper. Bei
dem hier verwendeten Prüfkörper handelt
es sich um eine Diamantpyramide mit einer quadratischen Grundfläche. Der
Spitzenwinkel beträgt
136°. Die
Härteprüfung nach
Vickers erfolgt mit Hilfe einer Universal-Härteprüfmaschine.
Die Pyramidenform hat den Vorteil, dass der Abdruck immer scharfe
Ränder
hinterlässt,
die exakt ausgemessen werden können.
Die Vickershärte
errechnet sich aus der Prüfkraft
F (in N) und dem Mittelwert der beiden Pyramideneindruckdiagonalen
(d
1 und d
2 in mm)
nach der Formel:
-
Der
Vickershärtewert
kann auch in einer Tabelle abgelesen werden. Mit diesem Härteprüfverfahren können sowohl
harte als auch weiche Werkstoffe geprüft werden. Für die Bestimmung
der Einhärtetiefe
müssen
bei dem Schaftschnitt vom Rand des Querschnitts Richtung Kern mehrere
Eindrücke
gemacht werden. Diese Eindrücke
werden solange gemacht, bis die geforderte Grenzhärte nicht
mehr erreicht wird. Vom letzten Messpunkt, an dem die Härte noch
erfüllt
wird, wird der Abstand zum Rand gemessen. Das ist dann die Einhärtetiefe.
-
4. Härtebild
-
Das
Härtebild
wird mit Hilfe der beiden getrennten Wellenenden überprüft. Hierbei
wird insbesondere der Härteauslauf
kontrolliert, weil, wenn dieser zu weit an den Rand geht, es zum
Abplatzen der gehärteten Schicht
führen
kann.
-
Eine Überprüfung des
Härteergebnisses
ist immer dann erforderlich, wenn
- – die Induktionshärteanlage
auf einen neuen Wellentyp umgerüstet
wird,
- – der
Induktor gewechselt wird,
- – eine
neue Werkstoffcharge in den Fertigungsprozess eingeführt wird,
- – Reparaturen
mit Einfluss auf den Härteprozess
durchgeführt
werden.
-
Nachfolgend
wird die vorliegende Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Dabei zeigen:
-
1 ein
Ersatzschaltbild für
Messstellen;
-
2 eine
Messkette;
-
3 einen
Schaltplan der Messanpassung der Kanäle 0 und 1;
-
4 den Zusammenhang zwischen der Eingangs-
und der Ausgangsgröße auf den
Kanälen
0 und 1;
-
5 die
Kennlinien der Hochpassfilter auf den Kanälen 0 und 1;
-
6 einen
Schaltplan der Messanpassung des Kanals 2;
-
7 den
Zusammenhang zwischen der Eingangs- und Ausgangsspannung auf Kanal
2;
-
8 einen
Schaltplan der Messanpassung der Kanäle 4, 5 und 6;
-
9 den
Zeitverlauf der Induktorspannung (Kanal 0);
-
10 den
Zeitverlauf des Induktorstroms (Kanal 1);
-
11 den
Zeitverlauf der Oberflächentemperatur
(Kanal 2);
-
12 den
Zeitverlauf der Frequenz (Kanal 3);
-
13 den
Zeitverlauf der MF-Spannung (Kanal 4);
-
14 den
Zeitverlauf der MF-Leistung (Kanal 5);
-
15 den
Zusammenhang zwischen dem Sollwert und der max. MF-Leistung;
-
16 die
Zeitverläufe
der Induktorspannung bei unterschiedlichen Sollwerten;
-
17 die
Zeitverläufe
des Induktorstroms bei unterschiedlichen Sollwerten;
-
18 die
Zeitverläufe
der Oberflächentemperatur
bei unterschiedlichen Sollwerten;
-
19 die
Zeitverläufe
der Frequenz bei unterschiedlichen Sollwerten;
-
20 die
Zeitverläufe
der MF-Spannung bei unterschiedlichen Sollwerten;
-
21 die
Zeitverläufe
der MF-Leistung bei unterschiedlichen Sollwerten;
-
22 den
Zusammenhang zwischen der Einhärtetiefe
und der max. MF-Leistung;
-
23 den
Zusammenhang zwischen der Einhärtetiefe
und der MF-Energiemenge;
-
24 den
Zusammenhang zwischen der Einhärtetiefe
und der Oberflächenwärmemenge;
-
25 die
Zeitverläufe
der Induktorspannung bei unterschiedlichen Kondensatorstufen;
-
26 die
Zeitverläufe
des Induktorstroms bei unterschiedlichen Kondensatorstufen;
-
27 die
Zeitverläufe
der Oberflächentemperatur
bei unterschiedlichen Kondensatorstufen;
-
28 die
Zeitverläufe
der Frequenz bei unterschiedlichen Kondensatorstufen;
-
29 die
Zeitverläufe
der MF-Spannung bei unterschiedlichen Kondensatorstufen;
-
30 die
Zeitverläufe
der MF-Leistung bei unterschiedlichen Kondensatorstufen;
-
31 den
Zusammenhang zwischen der Einhärtetiefe
und der Frequenz;
-
32 den
Zusammenhang zwischen der Induktorspannung und verschiedenen Chargen;
-
33 den
Zusammenhang zwischen dem Induktorstrom und verschiedenen Chargen;
-
34 den
Zusammenhang zwischen der Oberflächentemperatur
und verschiedenen Chargen;
-
35 den
Zusammenhang zwischen der Frequenz und verschiedenen Chargen;
-
36 den
Zusammenhang zwischen der MF-Spannung und verschiedenen Chargen;
-
37 den
Zusammenhang zwischen der MF-Leistung und verschiedenen Chargen;
-
38 den
Zusammenhang zwischen der Einhärtetiefe
und der MF-Leistung bei verschiedenen Chargen;
-
39 den
Zusammenhang zwischen der Einhärtetiefe
und der MF-Energiemenge bei verschiedenen Chargen;
-
40 den
Zusammenhang zwischen der Einhärtetiefe
und der Oberflächenwärmemenge
bei verschiedenen Chargen;
-
41 die
Zeitverläufe
der Induktorspannung bei unterschiedlichen Heizzeiten;
-
42 die
Zeitverläufe
des Induktorstroms bei unterschiedlichen Heizzeiten;
-
43 die
Zeitverläufe
der Oberflächentemperatur
bei unterschiedlichen Heizzeiten;
-
44 die
Zeitverläufe
der Frequenz bei unterschiedlichen Heizzeiten;
-
45 die
Zeitverläufe
der MF-Spannung bei unterschiedlichen Heizzeiten;
-
46 die
Zeitverläufe
der MF-Leistung bei unterschiedlichen Heizzeiten;
-
47 den
Zusammenhang zwischen der Einhärtetiefe
und der Heizzeit bei verschiedenen Chargen;
-
48 den
Zusammenhang zwischen der Einhärtetiefe
und der MF-Energiemenge bei verschiedenen Chargen und
-
49 den
Zusammenhang zwischen der Einhärtetiefe
und der Oberflächenwärmemenge
bei verschiedenen Chargen.
-
Die
verwendete Induktionshärtemaschine
bestand aus mehreren Elementen, von denen nachfolgend die wesentlichen
erläutert
werden.
-
Das
Kernstück
der Induktionshärtemaschine
ist der Umrichter. Dem Umrichter vorgeschaltet ist meist eine Transformatorzelle.
Dieser Umrichter arbeitet z. B. mit einem Parallelschwingkreis als
Lastkreis. Aus diesem Grund wird er als Parallelschwingkreis-Umrichter bezeichnet.
-
Der
Umrichter besteht vorzugsweise räumlich
aus sechs Komponenten:
-
1. Steuerfeld:
-
Die
Steuerung liefert die Startimpulse für die Gleichrichter- und Wechselrichtertyristoren.
Durch die Variation der Startimpulse (in der Brückenschaltung des Gleichrichters)
kann die Ausgangsleistung des Umrichters verändert werden. Zu diesem Zweck
verfügt
die Steuerung über
ein internes und ein externes Sollwertpotentiometer. Das interne
Potentiometer befindet sich direkt am Umrichter und ermöglicht den
Umrichterbetrieb ohne weitere externe Steuerung. Soll der Umrichter
extern über
eine entfernte Steuerung (SPS) bedient werden, dann wird an den
Steuerungseingang des Umrichters ein entsprechendes Analogsignal
angelegt (z. B. 0 bis 20 mA). Über
dieses Analogsignal kann die Ausgangsleistung des Umrichters gesteuert
werden.
-
Am
Steuerfeld existieren analoge Anzeigeinstrumente für die MF-Spannung,
die MF-Leistung
und die Frequenz.
-
2. Einspeisefeld:
-
Das
Einspeisefeld dient zur Verbindung zwischen der Transformatorzelle
und dem Gleichrichter. Hier wird die Dreiphasen Wechselspannung
in den Gleichrichter „eingespeist”.
-
3. Gleichrichter:
-
Der
vollgesteuerte Drehstrom(-brücken-)gleichrichter
formt die eingespeiste Dreiphasen-Wechselspannung in eine Gleichspannung
um. Die Größe der Gleichspannung
ist steuerbar. Auf diese Weise kann die Ausgangsleistung des Umrichters
kontinuierlich zwischen etwa 1% und 100% der Nennleistung eingestellt werden.
Das Ein- und Ausschalten der Ausgangsleistung erfolgt durch die
Freigabe oder die Sperrung des Gleichrichters. Der Gleichrichter
ist dann gesperrt, wenn keine Zündimpulse
mehr an die Tyristoren weitergegeben werden.
-
4. Glättungsdrossel:
-
Die
Gleichstrom-Glättungsdrossel
ist ein Energiespeicher und sorgt für einen lückenlosen kontinuierlichen
Energiefluss vom Gleichstrom zum Wechselrichter.
-
5. Wechselrichter:
-
Auch
der Wechselrichter arbeitet mit einer vollgesteuerten Brückenschaltung.
Durch abwechselndes Ansteuern (sog. „Zünden”) der Tyristoren, auf den
Brückendiagonalen,
wird der Induktor mit einem Wechselstrom versorgt.
-
6. Kompensationsfeld:
-
Das
Kompensationsfeld besteht aus einer Ansammlung von parallelgeschalteten
Kondensatoren. Die Kondensatoren können über Relais in festgelegten
Stufen (sog. Kondensatorstufen) geschaltet werden. Die zugeschalteten
Kondensatoren bilden mit dem induktiven Verbraucher (Induktor und
Werkstück)
den Parallelschwingkreis. Unter einem Parallelschwingkreis versteht
man eine Parallelschaltung eines Kondensators (Kapazität) und einer
Spule (Induktivität).
Den beiden Elementen wird in grafischen Darstellungen in der Regel noch
ein Widerstand hinzugefügt,
der die Verluste symbolisiert. Das Prinzip ist folgendermaßen:
Der
aufgeladene Kondensator entlädt
sich über
den Verlustwiderstand und die Spule. Dabei lädt sich die Spule auf und beim
Entladen der Spule lädt
sich wieder der Kondensator auf. Dann beginnt die Entladung des
Kondensators wieder von neuem. Es wird auf diese Weise eine Schwingung
erzeugt, die durch den Verlustwiderstand abklingt. Je größer der
Verlustwiderstand ist, desto schneller klingen die Schwingungen
ab. Beim Umrichter werden diese Verluste durch die Wechselspannung
des Wechselrichters ausgeglichen, wodurch das System „entdämpft” wird.
-
In
der Induktionshärtemaschine
stellt der Induktor mit dem Werkstück den wesentlichen Teil der Schwingkreisinduktivität dar, aber
auch die Leitungen und die Anpassungstransformatoren haben ihren
Anteil. Durch die Rückwirkung
des Werkstückwiderstandes
auf den Induktor ist die Induktivität nicht konstant, denn der
spezifische Widerstand der Materials (Werkstückwiderstand) ändert sich
mit der Temperatur. Durch die Veränderung der Induktivität verändert sich
die Phasenlage (Phasenwinkel φ)
zwischen Strom und Spannung. Außerdem
verändert
sich die Resonanzfrequenz f
r des Schwingkreises.
- L
- = Induktivität des Induktors
- C
- = Kapazität der parallel
geschalteten Kondensatoren
-
Die
veränderte
Phasenlage (Phasenverschiebung) bewirkt eine Veränderung der Wirkleistung und
somit auch der Blindleistung.
-
Die
Wirkleistung ist der Teil der Leistung, der gewollt z. B. in Wärme umgesetzt
wird. Um eine möglichst hohe
Wirkleistung zu erreichen, wird die Phasenverschiebung φ durch Zuschalten
von Kondensatoren möglichst
auf nahe Null gebracht. Pwirk =
U·I·cosφ
-
Die
Blindleistung ist die hin und zurück übertragene, aber nicht genutzte
Leistung. Q = U·I·sinφ
-
Zu
beachten ist, dass der Umrichter einen erheblichen Anteil an Mehrleistung
aufgrund der Blindleistung aufbringen muss, die aus der Phasenverschiebung
resultiert.
-
Das
Kompensationsfeld hat zwei Aufgaben. Zum einen soll die Blindleistung
kompensiert werden und zum anderen wird die Frequenz eingestellt.
-
Technische
Daten des im Rahmen der Anmeldung verwendeten Umrichters:
Hersteller: | Elektro-Maschinen
Schultze GmbH & Co.
KG |
Typ: | PU
80-60-670-06-03 |
Baujahr: | 1990 |
MF-Leistung: | 670
kW |
MF-Spannung: | 600
V |
Frequenz: | 8
kHz |
-
Als
Induktor, Heizschleife oder Heizspule wird der Teil einer Induktionshärteanlage
bezeichnet, der den mittelfrequenten Strom durch Induktion auf das
Werkstück überträgt. Er hat
somit die Aufgabe, die vom Umrichter gelieferte Energie mit Hilfe
eines magnetischen Wechselfeldes auf das Werkstück zu übertragen. Der Induktor ist über einen
Anpassungstransformator mit dem Umrichter verbunden. Der Transformator
setzt die Schwingkreisspannung herab und erhöht gleichzeitig den Strom im
Induktor nach einem fest eingestellten Übersetzungsverhältnis. Je
nach Leistung, die übertragen
werden soll, fließen
Ströme
in der Größenordnung von über 1.000
A. Durch den Skineffekt wird der Strom an die Leiteroberfläche gedrängt, wodurch
in diesem Bereich eine hohe Stromdichte entsteht. Aufgrund der hohen
Stromdichte und der damit verbundenen Erwärmung muss mit wassergekühlten Leitern
höchster
Leitfähigkeit
gearbeitet werden. Die Form des Induktors hängt vom verwendeten Verfahren
ab (hier: Stand-Umlaufverfahren) und muss der jeweiligen Härtungsaufgabe
und dem geforderten Härtebild
angepasst werden. Dieses kann z. B. mit einer gezielten Beblechung
des Induktors erfolgen. Im Bereich der Beblechung werden Magnetfelder
konzentriert, wodurch eine stärkere
Erwärmung
erreicht wird. Für
eine gute Kopplung zwischen dem Induktor und dem Werkstück sollte
der Abstand zwischen diesen möglichst
gering sein. Anforderungen an einen Induktor bestehen u. a. in einer
großen
Standzeit und in der hohen Formfestigkeit für einen zügigen Induktorwechsel. Bei
Induktoren für
mittelfrequente Anlagen werden Kupferrohre mit einer Wandstärke von
etwa 1 mm verwendet. Die Kupferrohre können entweder im gefüllten Zustand
gebogen werden oder auf Gehrung geschnitten und nachfolgend durch
Hartlöten
verbunden werden. Die konstruktive Gestaltung eines Induktors richtet
sich stets nach der Kontur des Werkstücks und der erforderlichen
Heizzone.
-
Vorzugsweise
verwendet man Induktoren, die im ausgebauten Zustand formfest sind.
Ihre Montage erfolgt durch manuelles Einsetzen des Induktors in
einen Schnellwechselrahmen. Durch eine Klemmvorrichtung wird automatisch
die Kühlwasserverbindung
sowie die elektrische Verbindung hergestellt.
-
Die
Rückwirkung
des eingekoppelten Widerstandes, also des Werkstücks, ist um so geringer, je
größer der
Abstand zwischen Induktor und Werkstück gewählt wird. Jedoch resultiert
daraus ein schlechterer Wirkungsgrad. Die Stromzuführung am
Induktorkopf stört
das erzeugte magnetische Wechselfeld des Induktors, d. h., das magnetische
Feld wird verzerrt, so dass die Stromkonzentration im Bereich der
Anschlüsse
stark gemindert ist, und dadurch eine ungleichmäßige Einhärtung in diesem Bereich die
Folge sein kann.
-
Grundsätzlich unterscheidet
man zwischen Innen- und Außenfeldinduktoren,
je nachdem, ob sich das Werkstück
im Innenfeld oder Außenfeld
des Induktors befindet. Innenfeldinduktoren haben einen höheren Wirkungsgrad
als Außenfeldinduktoren.
Das ist allerdings nur gewährleistet,
solange die theoretische Eindringtiefe wesentlich kleiner ist als
die Werkstückabmessungen
senkrecht zu den Magnetfeldlinien. Bei Rohrwellen jedoch nimmt der
Wirkungsgrad mit abnehmender Wanddicke zu. Werden Antriebsgelenkwellen
gehärtet, kommen
meist Innenfeldinduktoren zum Einsatz.
-
Die
Bedienung der Anlage erfolgt vorzugsweise über einen Datentransfer zwischen
einem Steuerpult und einer SPS-Steuerung.
-
Im
Steuerpult befinden sich z. B. neben diversen Bedientasten, wie
den Tasten für
die Betriebsartwahl (Automatik, Einzelbewegung und Einzelbetrieb)
oder dem „Not
Aus”-Schalter,
auch ein Monitor und eine Folientastatur. Über die Bedientaste erfolgt
die grundsätzliche
Bedienung der Anlage wie das Starten; Stoppen, Halten nach Taktende
und Fehler löschen.
Der Monitor hat die Aufgabe, die von der Bildschirmkarte erzeugten Menüs zu visualisieren.
Diese Menüs
ermöglichen
die Kommunikation zwischen dem Bediener und der SPS-Steuerung und
somit indirekt auch zwischen dem Bediener und dem Umrichter. Die
Eingabe der zu übertragenden
Maschinenparameter (Sollwert, Kondensatorstufe und Heizzeit) und
das Wechseln zwischen den unterschiedlichen Menüs erfolgt über die Folientastatur. Die
Auswahl der Menüs
erfolgt über
Funktionstasten der Folientastatur, deren Funktionen auf dem Bildschirm
erklärt
sind. Die Eingabe der Maschinenparameter erfolgt ausschließlich über den
numerischen Bereich der Folientastatur. Für die Eingabe der Chargenbezeichnung
ist zusätzlich
ein alphanumerischer Bereich erforderlich.
-
Damit
nur befugte Personen die Maschinenparameter ändern können, ist für die Freigabe der Folientastatur
ein Schlüssel
erforderlich (Schlüsselschalter).
Die Funktionstasten werden durch den Schlüsselschalter nicht beeinflusst.
-
Die
Anlage kann in den Betriebsarten Hand- oder Automatikbetrieb betrieben
werden. Beim Handbetrieb handelt es sich um den Einzelbetrieb oder
die Einzelbewegung. Bei der Einzelbewegung können die Bewegungen, wie das
Drehen des Drehtisches oder das Greifen einer Antriebsgelenkwelle,
einzeln über
Bewegungstasten am Steuerpult ausgeführt werden. Im Einzelbetrieb
befindet sich die Anlage im unverketteten Betrieb und kann durch
manuelle Zuführung
einzelne Wellen härten.
Beim Automatikbetrieb befindet sich die Anlage im verketteten Betrieb
und härtet
somit Wellen in der laufenden Serie.
-
Auf
dem Monitor können
auf unterschiedlichen „Bildschirmoberflächen” (Menüs) verschiedene
Funktionen überwacht
werden. Über
die Oberflächen
erfolgt, wie oben bereits erwähnt,
auch die Übergabe
der Prozessparameter an die SPS-Steuerung. Diese Oberflächen werden
im folgenden kurz erläutert:
-
1. Grundbild:
-
Nach
dem Einschalten der Anlage ist zunächst immer das Grundbild aktiv.
Hier kann z. B. gewählt
werden, ob mit Spannungsüberwachung
gearbeitet werden soll, oder ob sich im Führungsprisma des Drehtischs an
einer bestimmten Position keine Welle oder eine zu kurze Welle befindet.
Wenn eine zu kurze Welle im Prisma ermittelt wurde, dann bleibt
dieser Teil der Anlage stehen, bis die Welle von Hand entfernt und
dieses bestätigt
wurde. Ist jedoch in einer der Prismenführungen keine Welle vorhanden,
so kann dieses im Grundbild bestätigt
werden und die Anlage fährt
sofort weiter.
-
2. Handbild:
-
In
den beiden Handbildern sind die einzelnen Maschinenbewegungen aufgelistet.
Der Zustand der jeweiligen Bewegung, wie das Drehen des Drehtisches,
wird farblich hinterlegt dargestellt. Auf diese Weise ist ersichtlich,
welche Komponenten der Anlage gerade in Bewegung sind.
-
3. Automatikbild:
-
Bei
dem Automatikbild handelt es sich um ein reines Informationsbild.
Dieses enthält
u. a. ein Anzeigefeld für
die Programmnummer, die Charge und den Wellentyp sowie die Istwerte
für MF-Frequenz, MF-Spannung,
MF-Leistung, Energiemenge und Heizzeit.
-
4. Parameterlistenbild:
-
In
diesem Bild können
die Parameter für
den Prozess und die Überwachungsfunktionen
eingetragen werden. Dazu zählen:
-
– MF-Sollwert
-
Der
MF-Sollwert ist ein leistungsproportionaler Wert. Über ihn
kann die Ausgangsleistung des Frequenzumrichters beeinflusst werden.
Sein Zahlenwert sollte zwischen 1 und 1024 liegen.
-
– MF-Spannung
-
Die
MF-Spannung ist ein Vergleichswert für die Spannungsüberwachung.
Wenn der Istwert zu sehr von diesem Vergleichswert abweicht, dann
wird die Welle in den Ausschuss sortiert.
-
– Heizzeit
-
Hier
wird die Dauer der gewünschten
Heizzeit angegeben.
-
– Energiekontrolle
(ja/nein)
-
Unter
diesem Parameter kann ausgewählt
werden, ob im Einzelbetrieb mit einer Energiekontrolle gearbeitet
werden soll. Im Automatikbetrieb ist die Energiekontrolle immer
aktiv.
-
– Energie
min.
-
Die
untere Toleranzgrenze der Energiemenge wird unter diesem Parameter
festgelegt. Liegt die Energiemenge unter diesem Wert, wird die Leistung
abgeschaltet und die Welle in den Ausschuss sortiert.
-
– Energie
max.
-
Unter
diesem Parameter wird die obere Toleranzgrenze der Energiemenge
eingestellt. Liegt die Energiemenge über dem Energie max., wird
die Leistung abgeschaltet und die Welle in den Ausschuss sortiert.
Zusammen mit dem Energie min. bildet sich ein Toleranzfeld, in dem
der Istwert der Energie liegen muss.
-
– Maß Arbeitsposition
Trommelschlitten
-
Dieses
Maß bestimmt,
wie weit die Spitzen in der Trommel für die jeweilige Welle auseinander
gefahren werden müssen.
-
– Werkstücklänge
-
Mit
diesem Wert errechnet die SPS-Steuerung die Maße für die Prismenverstellung und
die Längenkontrolle.
-
– Wellendurchmesser
-
Der
Wellendurchmesser kann für
die Berechnung der Richtrollenposition dienen.
-
– Brausemengen
min.
-
Um
beim Abschrecken die gewünschte
Härte zu
erreichen, ist eine Mindestmenge an Abschreckmedium notwendig. Diese
Menge wird hier eingegeben. Liegt die Brausemenge beim Abschrecken
der Welle unter diesem Wert, dann wird die Welle in den Ausschuss
sortiert.
-
– Kondensatorstufen
-
Mit
Hilfe der Kondensatorstufen (1 bis 19) wird die MF-Frequenz eingestellt
und die Blindleistung kompensiert. Die MF-Frequenz sollte zwischen
6,5 und 7,5 kHz liegen. In Vorversuchen hat sich gezeigt, dass Kondensatorstufen
unter 15 zu einem Notausschalten des Umrichters geführt haben.
-
– Induktor-Code
-
Über diese
Zahl wird die zugeordnete Wechselposition des Induktors in der Maschine
vorgewählt (1–49 = kurzer
Induktor, 50–99
= langer Induktor).
-
– Induktor-Seriennummer
-
Sie
dient zur Unterscheidung der Induktoren vom gleichen Typ.
-
5. Datentransferbild
-
Mit
Hilfe dieser Oberfläche
sollten die Parameter zwischen den fünf Maschinen übertragen
werden. Dieses ist unter dem Aspekt entstanden, dass man mit einer
Freigabe auf allen Maschinen Teile produzieren kann. Es hat sich
jedoch gezeigt, dass durch die Vielzahl der Einflussgrößen beim
Härten
diese Vorgehensweise nicht möglich
ist.
-
6. Servicebild
-
In
diesem Bild können
z. B. für
eine Fehlersuche die Zustände
von Eingängen,
Ausgängen,
Merkern, Zeiten, Zähler
und Datenwörtern
angezeigt werden.
-
7. Kettenbild
-
Im
Bild der Schrittkettenanalyse befindet sich eine Auflistung der
Schrittketten mit Kettennummer, Schrittnummer und Kettenname. Das
Bild gibt darüber
Aufschluss, in welchem Schritt sich die einzelnen Ablaufketten befinden.
-
Im
Automatikbetrieb läuft
parallel zu jedem Schritt eine Überwachungszeit.
Ist der Schritt nicht bis zum Ablauf dieser Zeit ausgearbeitet,
dann wird diese Schrittkette rot hinterlegt und somit als gestört gekennzeichnet.
-
8. Diagnosenbild:
-
In
diesem Bild werden die Störungen
und Hinweismeldungen im Klartext angezeigt. Die wichtigen Störungen werden
im Fehlerprotokoll mit Datum und Uhrzeit protokolliert. Hier kann
auch ersehen werden, mit welchem Fehler die letzte Welle in den
Ausschuss ging.
-
9. Achsenbild nur für Service
-
In
diesem Bild ist ersichtlich, an welcher Position sich die jeweiligen
Achsen befinden, z. B. wo die Achse des Portalladers steht.
-
10. Induktorbild
-
Das
Induktorbild bietet eine Kontrollmöglichkeit für den Induktor. In diesem Bild
ist z. B. die Istanzahl und die eingegebene, maximale Anzahl der
Heizakte ersichtlich. Wenn die maximale Anzahl erreicht ist, dann wird
der Induktor in die Reinigungsposition gefahren.
-
Bei
der vorliegenden speicherprogrammierbaren Steuerung verwendet man
z. B. die Siemens S5-Steuerung. Ihre Aufgabe besteht in der Überwachung
und Steuerung des Fertigungsablaufs. Dazu zählen u. a. das Ansteuern des
Drehtisches zum Be- und Entladen der Antriebsgelenkwellen, die Koordination
der Bewegungsabläufe
(z. B. des Portalladers) sowie die dafür notwendigen Berechnungen.
Berechnet wird u. a., ob die verbleibende Heizzeit noch zum Laden
der nächsten
Welle ausreicht, damit der Portallader nicht den Abschreckvorgang
verzögert
und somit das Härteergebnis
zerstört.
Des weiteren werden die Brausezeit und Heizzeitverzögerung berechnet: Heizzeitverzögerung
= Taktzeit – Maschinenzeit – Heizzeit
Brausezeit = Taktzeit – Maschinenzeit – Bewegungszeit
der Brause
-
Auch
beim Umrüsten
der Anlage auf einen anderen Wellentyp übernimmt die SPS-Steuerung einige Funktionen,
wie die Berechnung der notwendigen Position der Prismenführung auf
dem Drehtisch. Außerdem hat
die Steuerung auch überwachende
Aufgaben. So wird beispielsweise im laufenden Fertigungsprozess
die Energiemenge überwacht
und mit den im Parameterlistenbild eingegebenen minimalen/maximalen
Energiemengen verglichen. Wenn der ermittelte Wert außerhalb
des Toleranzfeldes liegt, dann wird die Welle in den Ausschuss sortiert.
-
In
die SPS-Steuerung sind D/A-Wandlerbaugruppen integriert. Sie wandeln
z. B. den leistungsproportionalen Sollwert (Digitalwert zwischen
1 und 1024) in ein analoges Signal (0 bis 20 mA) um. Dieses Signal wird
an den Umrichter weitergegeben, wodurch seine Ausgangsleistung beeinflusst
wird.
-
Die
Einflussmöglichkeiten
auf den Härteprozess
können
grundsätzlich
in zwei Gruppen eingeteilt werden. Bei der ersten handelt es sich
um die Einflussmöglichkeiten
bei der Erwärmung
und bei der zweiten Gruppe um die Einflussmöglichkeiten beim Abschrecken.
-
Heizleistung
-
Durch
die Veränderung
des MF-Sollwertes kann die Heizleistung direkt beeinflusst werden.
-
Heizzeit
-
Um
eine gezielte Randschichterwärmung
zu erreichen, müssen
Heizzeit und Heizleistung gut aufeinander abgestimmt sein. Diese
wirken sich auf die Ausgangstemperatur und die Erwärmungstiefe
des Bauteils vor dem Brausen aus. Auch die Grundtemperatur vor dem
Erwärmungsvorgang
sollte zunächst
als Einflussgröße bedacht
werden, denn bei einer höheren
Grundtemperatur ist eine kürzere
Heizzeit oder weniger Leistung zum Erwärmen notwendig.
-
Frequenz
-
Mit
Hilfe von verschiedenen Kondensatorstufen wird auf den Parallelschwingkreis
Einfluss genommen. Dadurch wird die Frequenz und somit die Einhärtetiefe
beeinflusst.
-
Induktor
-
Durch
das Einrichten der Kopplungsabstände
oder die Beblechung des Induktors kann die Einhärtetiefe und das Härtebild
beeinflusst werden.
-
Abkühlgeschwindigkeit
-
Die
Abkühlgeschwindigkeit
beim Abschrecken kann über
das Medium (hier: Wasser) beeinflusst werden. Das Wasser ist mit
einer sogenannten Polymerlösung
namens Aquatensid versetzt. Dieses Aquatensid bewirkt, dass sich
auch bei komplizierter Bauteilgeometrie eine stabile Dampfhaut (d.
h. eine Dampfschicht) bildet. Eine stabile und gleichmäßige Dampfhaut
ist beim Abkühlungsprozess
sehr wichtig, denn bei einer ungleichmäßigen Dampfhautbildung käme es zum
Wärmeverzug.
Je höher
die Konzentration des Aquatensids ist, desto ölähnlicher wird abgeschreckt,
d. h. das Abschrecken erfolgt weniger „schroff” als bei reinem Wasser und
somit sinkt die Gefahr von Oberflächenrissen durch Härtespannungen.
-
Weitere
Einflussfaktoren stellen die Temperatur und der Volumenstrom des
Abschreckmediums dar. Auch sie haben einen großen Einfluss auf das Härteergebnis,
denn eine höhere
Temperatur und ein geringerer Volumenstrom verlangsamen die Abkühlung.
-
Mit
der Messwerterfasung an einer Induktionshärtemaschine wird ein Extrembereich
der Messtechnik erreicht. Eine Vielzahl der sonst gängigen Methoden
und Hilfsmittel lassen sich aufgrund der extrem hohen Ströme und Temperaturen
nicht anwenden. Aus diesem Grund muss z. T. auf Geräte zurückgegriffen
werden, von denen nur wenig bekannt ist und deren Verwendbarkeit
erst ermittelt werden muss.
-
Die
Messwerterfassung erfolgt mit einem Standard-PC, der zur Datenerfassung
mit einer Messwerterfassungskarte ausgestattet ist.
-
Versuchsbeschreibung
-
Das
Ziel der Versuche ist es, die Wirkung der Einflussgrößen (Leistung,
Heizzeit und Frequenz) auf das Härteergebnis
(Einhärtetiefe)
aufzuzeigen. Zu diesem Zweck werden für alle Antriebsgelenkwellen,
die in diesen Versuchen gehärtet
werden, die o. g. Messgrößen für den gesamten
Einhärteprozess
aufgezeichnet. Des weiteren soll ermittelt werden, wie sich die
Härteergebnisse
und die Messgrößen verändern, wenn
bei identischen Maschinenparametern unterschiedliche Werkstoffchargen
verwendet werden.
-
Der
Gesamtversuch gliedert sich in zwei Hauptversuche. Bei dem ersten
Hauptversuch wird die Leistung der Induktionshärtemaschine variiert. Dieser
Versuch wird im folgenden als Leistungsversuch bezeichnet. Der zweite
Hauptversuch wird nachfolgend als Zeitversuch bezeichnet, weil hier
die Heizzeit in mehreren Stufen verändert wird. Um möglichst
viele Störgrößen im Vorfeld
auszuschließen,
werden alle Versuche auf der selben Maschine und mit dem selben
Induktor durchgeführt.
Zur Untersuchung stehen drei Werkstoffchargen aus der Serienfertigung
und zwei speziell für
diese Versuche vorbereitete Chargen mit besonders feinkörnigem bzw.
grobkörnigem
Gefüge
zur Verfügung.
-
Leistungsversuch
-
Der
Leistungsversuch setzt sich aus drei Teilversuchen zusammen. In
jedem Teilversuch werden Vollwellen mit unterschiedlicher Leistung
gehärtet.
-
Variation des Sollwertes
-
Da
die Maschine nicht die direkte Eingabe der Leistung ermöglicht,
muss die leistungsproportionale Größe, der Sollwert, als Ersatz
verwendet werden. Es handelt sich bei diesem Versuch um neun verschiedene Sollwertstufen,
mit denen die Wellen erwärmt
werden.
-
Um
die Sollwertstufen festzulegen, wurde zunächst eine Welle auf der Maschine
mit dem entsprechenden Induktor „freigefahren”. Dabei
erwiesen sich die folgenden Parameter als geeignet: Sollwert 650,
Heizzeit 4,9 s und Kondensatorstufe 15. Von diesem mittleren Sollwert
wird pro Stufe entweder der Wert 10 addiert oder subtrahiert. Die
Sollwertstufe von 10 entspricht nach Erfahrungen der Maschinenbediener
etwa einer Leistung von 10 kW. In dem ersten Teilversuch werden
für jede
der neun Sollwertstufen zwei Wellen je Charge mit der konstanten
Heizzeit von 4,9 s bei Kondensatorstufe 15 gehärtet.
-
Variation der Frequenz
-
Im
zweiten Teilversuch wird die Kondensatorstufe auf 17 erhöht und es
werden wieder je Sollwertstufe zwei Wellen pro Charge gehärtet. Anschließend wird
die Kondensatorstufe noch einmal um zwei erhöht und es werden auch hier
zwei Wellen je Sollwertstufe und pro Charge gehärtet.
-
Variation der Chargen
-
Ob
die unterschiedlichen Chargen einen Einfluss auf das Härteergebnis
haben, soll mit dem dritten Teilversuch ermittelt werden. Dazu werden
die Ergebnisse der unterschiedlichen Chargen aus den vorher genannten
Versuchen verglichen.
-
Zeitversuch
-
Für den Zeitversuch
werden zunächst
der Sollwert auf 650 bzw. die Kondensatorstufe auf 15 zurückgestellt.
Für die
erste Messung wird die Heizzeit auf 4,1 s eingerichtet. Mit diesen
Parametern werden je zwei Wellen von Charge A, B und C gehärtet. Anschließend wird
die Heizzeit in acht Stufen um jeweils 0,2 s erhöht und je Stufe zwei Wellen
der genannten Chargen gehärtet.
Um Verwechslungen zu vermeiden, befinden sich maximal zwei Wellen
gleichzeitig in der Maschine (eine gehärtete und eine ungehärtete).
-
Für eine eindeutige
Zuordnung der Wellen werden sie direkt nach dem Härten aus
der Maschine entfernt und nach dem folgenden Schema gekennzeichnet:
- 1. Großbuchstabe
L oder Z gibt den Versuch (Leistungs- oder Zeitversuch) an.
- 2. Buchstabe A, B, C, F oder G kennzeichnet die Charge. Dabei
handelt es sich bei den Chargen A, B, C um die Serienchargen nach
Volkswagen-Norm. Bei den Chargen F und G wurden Wellen der Charge
C einer Gefügeänderung
unterzogen. Somit verfügt
die Charge F durch Vergüten über ein
feinkörniges
und die Charge G durch einen Glühprozess
(10 h bei 1 000°C) über ein
grobkörniges
Gefüge.
- 3. Die Zahl 1 bis 9 gibt die zweite Zahl der Sollwertstufe an.
(z. B. 9 für
690)
- 4. Der Kleinbuchstabe a oder b gibt an, ob es sich um die erste
bzw. zweite Versuchswelle mit diesen Parametern handelt.
- 5. Die Kennzeichnung + bedeutet, dass die Welle mit der Kondensatorstufe
17 gehärtet
wurde, der Anhang ++ steht für
die Kondensatorstufe 19. Wenn keine Kennzeichnung angegeben ist,
wurde die Welle mit der Kondensatorstufe 15 gehärtet.
-
-
Messaufbau
-
In
verschiedenen Vorversuchen wurden die Messmittel, soweit wie möglich, auf
ihre Eignung für
den vorliegenden Anwendungsfall hin überprüft. Bei diesen Versuchen waren
mit Hilfe eines Oszilloskopes zunächst nur erheblich gestörte Messsignale
feststellbar. Durch den Einsatz qualitativ hochwertiger und abgeschirmter
Messleitung sowie Verbindungsstecker in Metallausführung konnte
das Messsignal wesentlich verbessert werden.
-
Trotz
dieser Maßnahmen
blieben Störungen
mit einer Frequenz von ca. 300 Hz auf den Messleitungen erhalten,
die durch den Einsatz entsprechender Filter reduziert werden mussten.
Die gesamte Datenerfassung basiert auf den o. g. sechs Messgrößen, die
mit Hilfe einer eigens entwickelten Messanpassung für die weitere Messdatenverarbeitung
vorbereitet werden.
-
Das
in 1 dargestellte Ersatzschaltbild soll zeigen, an
welchen Stellen der Anlage die jeweiligen Messgrößen erfasst werden.
-
Für die eindeutige
Zuordnung der Messgrößen wird
an die genormten Formelzeichen ein Index angehängt, der auf den Kanal in der
Messkette hinweist (vgl. 2). Somit bedeutet das Zeichen
uIn0, dass eine Spannung auf der Induktorseite
abgegriffen und über
den Kanal 0 weiterverarbeitet wird. Bei den Größen uMFI,II handelt
es sich um interne Größen des
Umrichters, die in der Umrichtersteuerung zu den Signalen IMF3,4,5 verarbeitet werden. Das Strahlungspyrometer
für die
Messung der Oberflächentemperatur
ist auf dem Ersatzschaltbild nicht eingezeichnet. Diese Messgröße erhält die Bezeichnung
USp2 Die Induktorspannung (uIn)
wird an den Transformatorplatten auf der Induktorseite des Anpassungstransformators
abgegriffen. Da die Induktorspannung eine Größe von bis zu 200 V AC annehmen
kann, wird ein Messtransformator mit einem Übersetzungsverhältnis von
10:1 eingesetzt. Dieses Signal (uIn0) von
max. 20 V AC wird auf die Messanpassung geschaltet.
-
Da
der Induktorstrom (iIn) extrem groß ist, muss
ein „berührungsloser” Sensor
zum Einsatz kommen. Dieser wandelt die wechselnden Magnetfelder
der Transformatorplatten auf der Induktorseite in ein wechselstromproportionales
Wechselspannungssignal (max. 40 V AC) um. Der Sensor (Induktionsspule)
befindet sich in einem nicht metallischen Gehäuse und wird über Kunststoffschrauben
an den Transformatorplatten befestigt. Auch dieses Signal (uIn1) wird auf die Messanpassung geschaltet.
-
Des
weiteren soll die Oberflächentemperatur
während
des Aufheizprozesses aufgezeichnet werden. Da sich die Antriebsgelenkwelle
während
der Erwärmung
ständig
mit ca. 450 min–1 dreht, wird eine berührungslose
Temperaturmessung mit Hilfe eines Strahlungspyrometers durchgeführt. Das
Strahlungspyrometer misst die von der Antriebsgelenkwelle abgestrahlte
temperaturabhängige
optische Strahlungsleistung. Das analoge Ausgangssignal (USp2) des Gerätes wird mit Hilfe der Messanpassung
in geeigneter Weise aufbereitet. Um die Messungenauigkeit, die bei
Strahlungspyrometern ohnehin sehr groß ist, möglichst klein zu halten, wird ein
Stativ eingesetzt, das das Pyrometer immer in der gleichen Position
hält. Dieses
Stativ, das speziell für
den Versuch angefertigt wurde, ermöglicht es, dass von oben durch
den offenen Bereich des Induktors die Oberflächentemperatur der Welle gemessen
werden kann.
-
Die
drei weiteren Messgrößen (Frequenz
[IMF3], MF-Spannung [IMF4],
MF-Leistung [IMF5]) werden mit Hilfe der
Sensoren vom Anlagenhersteller, über
sog. 20 mA-Stromschnittstellen, erfasst. Diese Sensoren befinden
sich an der Ausgangsseite des Umrichters. Auch diese Messgrößen werden
an die Messanpassung angeschlossen.
-
Messanpassung
-
Die
Messanpassung (s. 2) wurde speziell für diese
Versuche entwickelt und gebaut. Da sechs Messgrößen erfasst werden sollen,
handelt es sich bei der Messanpassung um eine Baugruppe mit sechs
Kanälen,
die die Messdaten der Maschine an die Messmöglichkeiten der Messwerterfassungskarte
anpasst. Da die analogen Eingangsgrößen der Messwerterfassungskarte
max. ±10
V betragen dürfen,
dürfen
auch die Ausgangsgrößen der
Messanpassung diesen Wert nicht überschreiten.
Die Messanpassung ist auf zwei Europlatinen aufgebaut, die übereinander
in einem Metallgehäuse
plaziert sind. Um induktive Störeinflüsse zu vermeiden,
ist das Gehäuse
mit der Masse verbunden. Auf der Eingangsseite der Messanpassung
führen
die abgeschirmten Messleitungen von den Sensoren/Wandlern in das
Gehäuse
und sind dort mit Schraubanschlussklemmen befestigt. Die Ausgangssignale
der Messanpassung werden über
BNC-Buchsen und eine Adapterbox mit dem PC verbunden. Die Adapterbox
hat die Aufgabe, die BNC-Leitungen auf ein Flachbandkabel zu adaptieren,
das mit der Messwerterfassungskarte verbunden ist. Bedingt durch
die drei prinzipiell unterschiedlichen Eingangsgrößen (Gleichstrom,
Gleichspannung und Wechselspannung) befinden sich auf den Platinen
der Messanpassung auch drei unterschiedliche Aufbauten der Kanäle.
-
3 zeigt
den Schaltplan der Messanpassung der Kanäle 0 und 1. Kanal 0 (Induktorspannung)
und Kanal 1 (Induktorstrom) erhalten Wechselspannungssignale mit
Frequenzen zwischen 6 und 8 kHz und werden aufgrund des nahezu gleichen
Aufbaus gemeinsam beschrieben. Die Amplituden (Scheitelwerte) der
Eingangssignale sind vom verwendeten Sensor abhängig und in diesem Fall auf
den beiden Kanälen
unterschiedlich groß.
Damit die Operationsverstärker
vom Typ TL 084 das jeweilige Eingangssignal nicht begrenzen, müssen diese
Scheitelwerte auch bei höchster
Leistungsstufe der Maschine kleiner als ±13 V bleiben. Aus diesem Grund
wurden zunächst
die max. Eingangsgrößen mit
Hilfe eines Oszilloskopes ermittelt. Dabei wurde auf Kanal 0 eine
max. Spannung von 20 V AC (uIn0 max = 20
VSS) und auf Kanal 1 von 40 V AC (uIn1 max = 40 VSS)
ermittelt. Zur Anpassung der Signalpegel wurde für Kanal 0 ein Spannungsteiler
mit einem Übersetzungsverhältnis von
ca. 2:1 und für
Kanal 1 von ca. 4:1 verwendet. Dadurch wurde der Spannungsabfall über den
Widerstand vor dem Operationsverstärker auf max. ±10 V begrenzt.
Dieser Spannungsabfall wird von einem nicht invertierenden Verstärker abgegriffen
und mit einer einstellbaren Verstärkung zwischen 1 und 11 verstärkt (V =
1 + R3/R4). Das
Ausgangssignal der Operationsverstärker wird von zwei hintereinander
geschalteten Hochpassfilterstufen abgegriffen, die beide auf eine
Grenzfrequenz von etwa 3 kHz ausgelegt wurden. Der Wert 3 kHz wurde
gewählt,
da bei dieser Grenzfrequenz die Störgröße gedämpft, aber das Nutzsignal nur
wenig beeinflusst wird. Eine der beiden Filterstufen wurde einstellbar
ausgeführt,
um die Voreinstellungen (d. h. Einstellungen aus Laborversuchen)
evtl. in der Maschinenumgebung noch korrigieren zu können. Durch
den Einsatz von zwei nacheinander geschalteten Filterstufen wurde
eine größere Flankensteilheit
der Filterkennlinie erreicht. Dieses führt zu einer Minimierung der
Störungen
im Bereich von 300 Hz. Dieser Aufbau mit zwei nacheinander geschalteten
Filtern wird als Hochpassfilter 2. Ordnung bezeichnet. Im Anschluss
an die beiden Filter befindet sich eine Universal-Silizium-Diode (D1)
vom Typ 1 N 400 1 zum Gleichrichten des Messsignals und ein Kondensator
(C3), der zum Glätten
der pulsierenden Gleichspannung dient.
-
Um
den definierten Zusammenhang zwischen der Eingangs- und der Ausgangsgröße des Messsignals
zu erreichen, d. h. bei uIn0 max = 20 VSS soll Ua0 = 10
V sein und bei uIn1 max = 40 VSS soll
Ua1 = 10 V sein, war es erforderlich eine
Feinabstimmung (Kalibration) mit Hilfe der Potentiometer (R4, R5) durchzuführen. Dazu wurde
die Baugruppe zunächst
20 Minuten mit ihrer Versorgungsspannung von ±15 V versorgt, damit sie
ihren sog. Stationären
Zustand erreicht. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass die Baugruppe
ein Temperaturniveau erreicht hat, das sie auch im Dauerbetrieb
beibehalten würde.
-
Die
nachfolgende Tabelle gibt die Werte (Größenordnung) der verwendeten
Bauteile der kalibrierten Baugruppe sowie die genauen Einstellwerte
der Potentiometer wieder:
Bezeichnung | Wert
Kanal 0 | Wert
Kanal 1 | Einstellwert
Kanal | Einstellwert
Kanal 1 |
R1
| 10
kΩ | 33
kΩ | | |
R2
| 10
kΩ | 10
kΩ | | |
R3
| 1
kΩ | 1
kΩ | | |
R4
| 10
kΩ | 10
kΩ | 0,374
kΩ | 0,246
kΩ |
R5
| 20
kΩ | 20
kΩ | 1,22
kΩ | 1,26
kΩ |
R6
| 1,2
kΩ | 1,2
kΩ | | |
C1
| 47
nF | 47
nF | | |
C2
| 47
nF | 47
nF | | |
C3
| 0,1 μF | 0,1 μF | | |
D1
| 50
V | 50
V | | |
-
Zur Überprüfung der
Kanäle
0 und 1 wurde im Labor der Zusammenhang zwischen der Eingangsspannung
und der Ausgangsspannung bei einer konstanten Frequenz von 7 kHz
ermittelt. Diese Frequenz entspricht ungefähr der Betriebsfrequenz der
Anlage. Dazu wurde die Eingangsspannung in 1 VSS-Stufen
von 0 bis 10 V erhöht
und die jeweilige Ausgangsspannung gemessen. Dabei mussten jedoch
die Spannungsteiler umgangen werden, da im Labor kein Funktionsgenerator
zur Verfügung
stand, der eine Wechselspannung von 40 VSS erzeugen
konnte. Somit wurde die Eingangsspannung direkt am Widerstand R2 angelegt. Die Eingangsgröße wurde
mit Hilfe eines Oszilloskopes eingestellt und die Ausgangsgröße mit einem
Multimeter gemessen. Daraus ergaben sich die Kennlinien der 4.
-
In
den Kennlinien ist ein nahezu linearer Zusammenhang zwischen den
Eingangs- und Ausgangsgrößen erkennbar.
Die sichtbaren Linearitätsabweichungen
können
u. a. aus Ablesefehlern oder Messgerätetoleranzen resultieren.
-
Exemplarische
Berechnung für
den Hochpassfilter bei der Grenzfrequenz f
g =
3 kHz:
-
Für den Kondensator
wurde eine Kapazität
von 47 nF gewählt,
weil es sich dabei um eine handelsübliche Größe handelt.
-
-
Als
Kontrolle wird die Grenzfrequenz mit einem gewählten Widerstand von R = 1,2
KΩ errechnet:
-
Durch
die Bautoleranzen entspricht die tatsächliche Grenzfrequenz nur näherungsweise
dem berechneten Wert.
-
Die
Filterkennlinien gem. 5 wurden zur Überprüfung der
Wirkungsweise der Hochpassfilter bei einer konstanten Eingangsamplitude
von 5 V und einer Frequenz zwischen 0 und 8 kHz aufgenommen:
In
den Kennlinien ist ersichtlich, dass die gewählte Grenzfrequenz von 3 kHz
zu einer starken Signaldämpfung im
Bereich von 300 Hz geführt
hat. Auf Kanal 0 wurde die Störgröße sogar
vollständig
beseitigt.
-
Wie
auch bei der Linearität,
unterliegt die Erzeugung der Filterkennlinie einem Gesamtmessfehler,
der sich aus mehreren Einzelfehlern zusammensetzt. Die Abweichung
der Kurvenverläufe
resultiert zum einen aus den unterschiedlichen (tatsächlichen)
Grenzfrequenzen und zum anderen aus den o. g. Messfehlern.
-
Kanal
2 (Strahlungspyrometer) ist nicht von Störungen überlagert und verfügt aus diesem
Grund auch nicht über
einen Filter. Beim Eingangssignal USp2 handelt
es sich um eine Gleichspannung im Bereich zwischen 0 und 900 mV
(Auflösung:
1 mV/°C).
Dieses Signal wird direkt auf einen nicht invertierenden Verstärker geschaltet
und dort mit einem Verstärkungsfaktor
von 10 verstärkt.
Der Schaltplan der Messanpassung des Kanals 2 ist in 6 dargestellt.
-
Wie
auch die Kanäle
0 und 1 wurde Kanal 2 nach Erreichen des stationären Zustands der Baugruppe kalibriert.
Zu diesem Zweck wurde ein Gleichspannungssignal von 1 V am Eingang
der Baugruppe angelegt und das Potentiometer R
2 so
eingestellt, dass am Ausgang eine Spannung U
a2 =
10 V anlag.
Bezeichnung | Wert
Kanal 2 | Einstellwert
von Kanal 3 |
R1
| 1
kΩ | |
R2
| 10
kΩ | 8,75
kΩ |
-
Bei
der anschließenden Überprüfung des
Kanals hat sich die Kennlinie gemäß 7 ergeben:
Der
Kennlinienverlauf weist einen linearen Zusammenhang zwischen der
Eingangs- und der Ausgangsgröße auf.
Auch der Verstärkungsfaktor
von 10 wurde nachweislich gut getroffen, so dass die Umrechnung
zwischen der Temperatur und der Ausgangsspannung nur einem sehr
kleinen Fehler unterliegt.
-
Kanal
3, 4 und 5 erhalten die Eingangsgrößen Frequenz, MF-Spannung und
MF-Leistung als Gleichstromsignale in der Größenordnung von 0 bis 20 mA.
Diese Signale werden von den Sensoren am Umrichter der Induktionshärtemaschine
zur Prozessüberwachung
an das Steuerpult übertragen.
Die Messanpassung wurde mit der Anzeige im Steuerpult in Reihe geschaltet.
Da der max. Widerstand der Stromschnittstelle laut Hersteller 500 Ω nicht überschreiten
darf und das Steuerpult einen Eingangswiderstand von 50 Ω besitzt,
wurde für
die Messanpassung ein Widerstand von 270 Ω gewählt. Der Spannungsabfall über diesem
Widerstand wird, um das Messsignal nicht zu beeinflussen, von einem
Differenzverstärker
mit einem Verstärkungsfaktor von
1 abgegriffen. Der nachfolgende, einstellbare und nicht invertierende
Verstärker
hat die Aufgabe, das Signal so zu verstärken, dass bei einem Eingangsstrom
von 20 mA am Ausgang der Messanpassung eine Ausgangsspannung von
10 V anliegt. Zwischen dem nicht invertierenden Verstärker und
dem Ausgangssignal befinden sich zwei Tiefpassfilter, von denen
das erste Filter in der Grenzfrequenz einstellbar ist. Es handelt
sich hierbei um einen Tiefpassfilter 2. Ordnung.
-
Die
Berechnungen für
den Tiefpass entsprechen denen für
den Hochpass. Mit einem identischen Kondensator, wie er beim Hochpass
eingesetzt ist (47 nF), und einem Widerstand R9 der
Größe 33 kΩ, ergibt
sich die festgelegte Grenzfrequenz von ca. 100 Hz (102,61 Hz ideal
berechnet). Mit der ersten Filterstufe kann über das Potentiometer R8 = 20 kΩ die
Grenzfrequenz bis auf 169,31 Hz eingestellt werden. Auch hier wurde
durch das Hintereinanderschalten von zwei Filterstufen eine größere Flankensteilheit
erreicht.
-
Der
Schaltplan der Messanpassung der Kanäle 4, 5 und 6 ist in 8 dargestellt.
-
Damit
der max. Eingangsstrom von I
MF3,4,5 = 20
mA einer Ausgangsspannung von U
a3,4,5 =
10 V entspricht, wurden auch diese Kanäle im stationären Zustand
kalibriert. Die Grundgrößen der
Bauteile sowie die genauen Einstellungen der Potentiometer sind
in der folgenden Tabelle ersichtlich:
Bezeichnung | Wert
Kanal 3, 4, 5 | Einstellwert
Kanal 3 | Einstellwert
Kanal 4 | Einstellwert
Kanal 5 |
R1
| 270 Ω | | | |
R2
| 100
kΩ | | | |
R3
| 100
kΩ | | | |
R4
| 100
kΩ | | | |
R5
| 100
kΩ | | | |
R6
| 1
kΩ | | | |
R7
| 1
kΩ | 0,837
kΩ | 0,833
kΩ | 0,848
kΩ |
R8
| 20
kΩ | 16,03
kΩ | 15,99
kΩ | 16,01
kΩ |
R9
| 33
kΩ | | | |
C1
| 47
nF | | | |
C2
| 47
nF | | | |
-
Um
die gewünschten
Zusammenhänge
zwischen der Eingangs- und der Ausgangsgröße zu überprüfen, wurden wiederum Kennlinien
aufgenommen. Zu deren Erzeugung wurde mit einem einstellbaren Netzteil und
einem Widerstand eine Stromquelle simuliert. Der Eingangsstrom wurde
in acht 2,5 mA-Stufen von 0 bis 20 mA gesteigert. Der Eingangsstrom
wurde dabei mit einem Multimeter (Amperemeter), die Ausgangsspannung
mit einem Multimeter (Voltmeter) gemessen.
-
Die
Kennlinien der Kanäle
3, 4 und 5 weisen über
die gesamte Einsatzbreite einen linearen Verlauf auf. Daraus resultiert,
dass die Eingangsgröße über die
gesamte Einsatzbreite mit konstantem Verlauf übersetzt wird. Folglich werden
die beim Härteprozess
entstehenden Kennlinien auf diesen Kanälen außerhalb der Messunsicherheit
nicht in ihrem Verlauf beeinflusst.
-
Zur
Erzeugung der Filterkennlinien wurde die Ausgangsspannung eines
Funktionsgenerators direkt an den Widerstand R1 angelegt.
Während
der Kennlinienermittlung wurde die Amplitude konstant bei 5 V gehalten.
Die Frequenz wurde in geeigneten (unregelmäßigen) Stufen von 0 bis 2 kHz
gesteigert.
-
Die
Filterkennlinien der Kanäle
3, 4 und 5 sind nahezu deckungsgleich und weisen das typische Tiefpassverhalten
auf, d. h. niedrige Frequenzen können
die Filter nahezu ungedämpft
passieren, während
sie für hohe
Frequenzen undurchlässig
sind. Es zeigte sich auch, dass bei diesen Filtern die Signale im
Bereich von 300 Hz stark gedämpft
werden.
-
Messtransformator
-
Die
Aufgabe des Messtransformators besteht darin, den Signalpegel der
Induktorspannung so anzupassen, dass das Signal von der Messanpassung
verarbeitet werden kann. Hier übersetzt
er das Induktorspannungssignal mit 10:1, d. h. die Messspannung
wird auf ein Zehntel des tatsächlichen
Signalpegels reduziert, bevor sie von der Messanpassung weiter verarbeitet
wird.
Technische
Daten: | Hersteller: | Sangl
Erlangen |
| Typ: | MV
1000 |
| Frequenz: | 0,35–10 kHz |
| Leistung: | max.
60 VA |
| Übersetzung: | 6/1,
7/1, 8/1, 9/1, 10/1, 12/1, 2,4/1, 2,8/1, |
| | 3,2/1,
3,6/1, 4,8/1 |
-
Strom-/Spannungswandler
-
Der
Sensor wandelt den Induktorstrom, der durch die Transformatorplatten
auf der Induktorseite fließt, in
eine proportionale Spannung um. Dabei induziert das stromproportionale
Magnetfeld eine Spannung in die Spule des Sensors. Diese Spule ist
in ein Gehäuse
integriert, damit der Abstand zwischen ihr und den Transformatorplatten
während
des Prozesses konstant bleibt.
-
Die
Linearität
konnte an der Induktionshärtemaschine
nur grob überprüft werden,
denn der Induktorstrom ändert
während
des Erwärmungsprozesses
ständig
seine Größe. Dadurch
ist es schwierig mehrere Vergleichspunkte der Sensorkennlinie mit
einem Oszilloskop und einer Strommesszange zu ermitteln. Grundsätzlich hat
sich jedoch ein lineares Verhalten gezeigt.
-
Strahlungspyrometer
-
Das
Strahlungspyrometer misst berührungslos
die Oberflächentemperatur
der Welle während
des Erwärmungsprozesses.
Die gemessene Temperatur wird in eine analoge Ausgangsspannung umgewandelt,
die zur weiteren Verarbeitung an einer 3,5 mm-Klinkenbuchse zur Verfügung steht.
Für eine
hohe Messgenauigkeit bei unterschiedlichen Werkstoffen kann ein
materialspezifischer Emissionsgrad eingestellt werden (hier: ε = 0,95 für blanken
Stahl).
Technische
Daten: | Hersteller: | Raytek |
| Typ: | Raynger
MX4+ |
| Temperaturbereich: | –30 bis
900°C |
| Genauigkeit: | ±1% vom
Maximalwert (±9°C) |
| Reproduzierbarkeit: | ±0,5% vom
Maximalwert (±4,5°C) |
| Ansprechzeit: | (95%)
250 ms |
| Analogausgang: | 1
mV pro 1°C |
-
Da
die Messung über
einen sehr großen
Temperaturbereich erfolgt und während
des Prozesses z. B. Dampf entsteht, der den Emissionsgrad verändert, ist
es fragwürdig,
inwieweit die Herstellerangabe mit der tatsächlichen Genauigkeit übereinstimmt.
-
Vorrichtung
-
Um
das Strahlungspyrometer standsicher und möglichst schwingungsfrei über dem
Induktor befestigen zu können,
wurde für
den Versuch ein Stativ angefertigt, das über Schrauben direkt mit dem
Maschinengestell verbunden werden kann. Das Stativ wurde aus Aluminium-Profilen aufgebaut,
und verfügt über mehrere
Einstellmöglichkeiten
zur Ausrichtung des Strahlungspyrometers.
-
Umrechnung der Messgrößen
-
Die
ermittelten Messgrößen sollen
zur Auswertung in Diagrammen dargestellt werden. Diese Messgrößen stellen
jeweils Proportionalwerte der realen Größen dar und liegen als Spannungswerte
zwischen 0 und 10 V vor. Um in den Diagrammen die realen Messgrößen wie
die Temperatur in °C
oder die Frequenz in kHz angeben zu können, müssen Korrekturfaktoren (Übersetzungsverhältnisse)
berücksichtigt
werden. Diese Korrekturfaktoren müssen unter Berücksichtigung
jeder in der Messkette erfolgten Übersetzung oder Signalwandlung
zunächst
ermittelt werden.
-
Übersetzung
der Induktorspannung:
-
Zwischen
dem Induktor und der Messanpassung befindet sich der Messtransformator,
der auf das Übersetzungsverhältnis von
10:1 eingestellt ist. Die Messanpassung wandelt die Wechselspannung
in eine Gleichspannung um. Das Übersetzungsverhältnis zwischen
der gemessenen Gleichspannung und der tatsächlichen Indukorspannung wurde
mit Hilfe eines Multimeters bestimmt. Da das Multimeter den Effektivwert der
Induktorspannung misst, ist die gemessene Gleichspannung dem Effektivwert
der Induktorspannung proportional. Das ermittelte Übersetzungsverhältnis von
1 VMess = 31,6 V beinhaltet das Übersetzungsverhältnis des
Messtransformators.
-
Übersetzung
des Induktorstroms:
-
Zur
Ermittlung des Übersetzungsverhältnisses
des Strom-/Spannungswandlers wurde auf der Primärseite des Anpassungstransformators
mit Hilfe einer Strommesszange der Primärstrom gemessen. Dazu wurde die
Strommesszange nacheinander um die acht Zuleitungen gelegt, wobei
die Stromwerte im Leerlauf zwischen 89 A und 93 A schwankten. Daraus
wurde der Mittelwert von 91 A gebildet. Durch diese Vorgehensweise
konnte die Stromverteilung über
die verschiedenen Leiter berücksichtigt
werden. Da dieser Wert nur für
einen einzigen Leiter gilt, mussten die 91 A mit der Anzahl der
Zuleitungen multipliziert werden. Für die acht Zuleitungen bedeutet
das einen Leerlaufstrom von 728 A. Da der Strom jedoch auf der Sekundärseite des
Anpassungstransformators gemessen werden soll, muss zusätzlich das
von dem Hersteller des Anpassungstransformators angegebene Übersetzungsverhältnis von
6:4 berücksichtigt
werden. Daraus folgt, dass auf der Sekundärseite des Anpassungstransformators
im Leerlauf ein effektiver Strom von 1 092 A fließt. Dabei
wurde am Ausgang der Messanpassung mit dem PC eine Spannung von
1,079 V gemessen. Das Übersetzungsverhältnis wurde
mit 1 VMess = 1012,0482 A definiert. Das
ermittelte Übersetzungsverhältnis sollte
ein wenig kritisch betrachtet werden, weil die Strommesszange meist
zwischen zwei Leitern hing, wodurch die Magnetfelder dieser Leiter
einen zusätzlichen
Anteil induzieren konnten.
-
Wie
schon bei der Induktorspannung besteht auch hier ein proportionaler
Zusammenhang zwischen der gemessenen Gleichspannung und dem Effektivwert
des Induktorstroms.
-
Übersetzung
der Temperatur:
-
Die
Festlegung des Korrekturfaktors bei der Temperaturmessung war unproblematisch.
Der Hersteller des Strahlungspyrometers gibt für sein Gerät eine Auflösung von 1 mV/°C an. Dieses
Signal wird in der Messanpassung um den Faktor 10 verstärkt, um
die Möglichkeiten
der Messwerterfassungskarte optimal nutzen zu können. Durch die Verstärkung wird
die Übersetzung
auf 10 mV/°C
geändert.
Umgerechnet auf eine gemessene Spannung von 1 V ergibt sich die
Auflösung
1 VMeß =
100°C.
-
Bei
den Messgrößen MF-Spannung,
MF-Leistung und Frequenz schien es zunächst sehr einfach eine definierte Übersetzung
zu erhalten, da für
diese Messgrößen die
0...20 mA-Stromschnittstellen
der Firma EMA verwendet wurden. Die Maschinenunterlagen enthielten
jedoch nur das Übersetzungsverhältnis zwischen
der Frequenz und dem Schnittstellenstrom, das sich nach kurzer Überprüfung jedoch
als unrealistisch erwiesen hat. Das angegebene Verhältnis von
1 mA = 1 Hz würde
eine max. Frequenz von 20 Hz ergeben. Da die Anlage jedoch intern
auch mit den o. g. Größen arbeitet,
wurde ein Amperemeter in Reihe mit dem Steuerpult der Anlage geschaltet.
So konnte am Steuerpult der reale Istwert mit dem gemessenen Schnittstellenstrom
verglichen und so der Korrekturfaktor ermittelt werden. Dabei ergaben
sich zunächst
die folgenden Übersetzungsverhältnisse:
Frequenz:
1 mA = 500 Hz
MF-Spannung: 1 mA = 19,031 V
MF-Leistung:
1 mA = 38,925 kW
-
Gleichzeitig
wurde mit dem PC die Spannung am Ausgang der Messanpassung gemessen,
wodurch auch das Übersetzungsverhältnis zwischen
der realen Messgröße und der
Messspannung definiert werden konnte. Dieses Übersetzungsverhältnis konnte,
unter Berücksichtigung
der definierten Übersetzungsverhältnisse
der Messanpassung, auf den Kanälen
3, 4 und 5 (2 mA = 1 V) noch einmal bestätigt werden. Dabei ergaben
sich die nachfolgenden Übersetzungsverhältnisse:
Frequenz:
1 VMeß =
1 kHz
MF-Spannung: 1 VMeß = 38,062 V
MF-Leistung:
1 VMeß =
77,85 kW
-
Der
große
Nachteil bei der Verwendung von Korrekturfaktoren wird besonders
beim Induktorstrom deutlich. So kann z. B. ein kleiner Messfehler
von der Größe 100 mV
eine Abweichung im Ergebnis von ca. 112 A bewirken.
-
Mit
Hilfe der entwickelten Messtechnik ist es möglich, den gesamten Erwärmungsprozess
zu visualisieren. Dadurch können
mittels gezielter Versuche (Leistungs- und Zeitversuch) die Zusammenhänge der Messgrößen und
der Maschinenparameter ermittelt werden. Diese Zusammenhänge werden
anhand von Grafiken, die während
des Erwärmungsprozesses entstanden
sind, dargestellt. Des weiteren werden die Zusammenhänge zwischen
den verschiedenen Messgrößen und
den dazugehörigen
Härteergebnissen
(Einhärtetiefen)
gezeigt.
-
Anhand
einer Versuchswelle sollen die Zeitverläufe der jeweiligen Messgröße während des
Härteprozesses
exemplarisch erläutert
werden. Bei der ausgewählten
Versuchswelle handelt es sich um die LA5a-Welle. Diese Welle wurde
mit den Parametern aus der Freigabe, d. h., Sollwert 650, Heizzeit
4,9 s und Kondensatorstufe 15, gehärtet. In jedem Zeitverlauf
sind zwei Bereiche besonders gekennzeichnet. Diese beiden Bereiche
liegen bei jeder Kurve zeitlich exakt an der gleichen Stelle und
sollen die Zusammenhänge
zwischen den Verläufen
der einzelnen Messgrößen aufzeigen.
Diese beiden Stellen wurden gewählt,
weil sie sich aus dem Zeitverlauf des Induktorstroms in 10 deutlich
herausgehoben haben.
-
Da
die Messung schon durch das Herunterklappen des Induktors gestartet
werden und hierauf zunächst
die Heizzeitverzögerung
erfolgt, ist der Kurvenanstieg in allen Diagrammen erst nach ca.
0,9 Sekunden erkennbar.
-
Der
Kurvenanstieg in 9 endet bei ca. 1,5 s. Danach
nimmt der Verlauf für
etwa 1,5 s einen stabilen Zustand ein. Anschließend ist deutlich ein Spannungseinbruch
mit einem nachfolgenden Anstieg sichtbar. Ein weiterer Spannungseinbruch
ist bei ca. 4 s zu sehen. Bei ca. 4,8 s steigt die Spannung aufgrund
eines Spannungsreglers im Umrichter wieder an, bevor sie durch das
Ausschalten der Heizleistung des Induktors bei etwa 5,8 s zum Prozessende
wieder stark sinkt. Wird diesem Verlauf der Zeitverlauf der Temperatur
gemäß 11 überlagert,
dann ist erkennbar, dass mit dem ersten Spannungsablauf die Oberflächentemperatur
weniger stark zunimmt als vorher. Bei diesem Bereich (1)
muss es sich folglich um den Curie-Punkt handeln. Beim Curie-Punkt
wird die Welle unmagnetisch, wodurch der Wärmezuwachs aus Ummagnetisierungsverlusten
entfällt.
Ab diesem Zeitpunkt werden auch tiefere Schichten der Antriebsgelenkwelle
erwärmt
und die Oberflächentemperatur
nimmt pro Zeitintervall weniger stark zu. Im Bereich (2)
des Zeitverlaufs beginnt die Induktorspannung stark anzusteigen.
Dieses Verhalten lässt
sich damit erklären,
dass der Regler des Umrichters in den Prozess eingreift.
-
Nach
dem Anstieg erreicht der Kurvenverlauf bei ca. 1,2 s einen „Knickpunkt”. Ab diesem
Zeitpunkt steigt der Strom nur noch sehr gering an und hat bei etwa
1,7 s den stabilen Zustand erreicht. Wie bei der Induktorspannung
ist auch beim Induktorstromverlauf ein Einbruch der Messgröße bei ca.
3 s erkennbar. Danach steigt der Strom wieder an und erreicht bei
ca. 3,7 s den ersten Sattelpunkt. Bei ca. 4 s beginnt der Strom
erneut anzusteigen, um bei etwa 4,8 s für ca. 0,2 s den zweiten Haltepunkt
zu erreichen.
-
Anschließend steigt
der Strom auf einen Maximalwert an, um danach bei Prozessende abzufallen. Aufgrund
der Energiespeicher (z. B. Anpassungstransformator) ist der Kurvenverlauf
hier „weicher” als bei
der Induktorspannung. Beim Zeitverlauf des Induktorstroms sind die
beiden auffälligen
Bereiche erkennbar. Wie bereits beim Verlauf der Induktorspannung
ist auch hier der Curie-Punkt (Bereich (1)) deutlich sichtbar.
Da die Welle an diesem Punkt unmagnetisch wird, nimmt auch die magnetische
Rückwirkung
auf den Induktorstrom, die sog. Gegeninduktion, ab. Durch diesen
Effekt steigt der Induktorstrom ab dem Curie-Punkt deutlich an.
In diesem Diagramm gemäß 10 ist
der Bereich (2) am deutlichsten erkennbar. Bei diesem Punkt
handelt es sich vermutlich um den AC3-Punkt.
Da in diesem Punkt die Gefügeumwandlung
vom Ferrit-Austenit-Gefüge
in ein rein austenitisches Gefüge
erfolgt, geht die restliche Magnetisierbarkeit der äußeren Randschicht
verloren, wodurch ein Sattelpunkt entsteht. Erst, wenn ein austenitisches
Gefüge
vorliegt, kann durch Abschrecken die Randschicht gleichmäßig gehärtet werden.
-
Der
Zeitverlauf der Temperatur weist im Bereich zwischen ca. 1 s und
3 s eine Welligket auf, die aus der Drehbewegung und der ungleichmäßigen Oberflächenerwärmung der
Welle resultiert. Dieses Verhalten ist bei höheren Temperaturen nicht mehr
feststellbar, da sich auf der Wellenoberfläche trotz ungleichmäßiger Erwärmung die
optische Strahlungsleistung ausgleicht. Dieser Ausgleich kann daran
liegen, dass der Strom zunächst
in tiefere Schichten eindringt und sich die Wirkung des Skineffekts
erst bei ca. 3 s ausgeprägt
hat. Diese Vermutung resultiert daraus, dass die Temperaturkennlinie
ab 3 s wesentlich stärker
ansteigt als zuvor. Im Temperaturverlauf ist der Curie-Punkt deutlich
am abflachenden Temperaturzuwachs im Bereich (1) erkennbar.
Die am Curie-Punkt gemessene Temperatur von ca. 600°C zeigt eine
große
Abweichung zu den Literaturangaben von 768°C. Für diese große Abweichung gibt es zwei
Erklärungen.
Durch die Dampfbildung während der
Erwärmungsphase ändert sich
der Emissionsgrad, dieser kann aber nur als Konstante angegeben
werden. Des weiteren darf die Trägheit
des Strahlungspyrometers bei derart schnell ablaufenden Prozessen
nicht unterschätzt
werden. Zwischen ca. 4,8 s und 5 s ist im Bereich (2) der
vermutete AC3-Punkt ersichtlich. Der Maximalpunkt
dieser Kurve liegt wie bei der Induktorspannung bei ca. 5,8 s.
-
Der
Frequenzverlauf gemäß 12 zeigt,
dass nach dem Einschalten der Leistung zunächst die Frequenz bis ca. 1,3
s ansteigt. Dieser Punkt ist auch als „Knickpunkt” in 10 (Induktorstrom)
wiederzufinden. Beim Erwärmen
verändert
sich der spezifische Widerstand der Welle. Dieses bewirkt eine Induktivitätsänderung,
wodurch der Parallelschwingkreis beeinflusst wird. Die Frequenz
sinkt und somit auch die Kurve. Bei ca. 1, 5 s hat sie ihre ursprüngliche
Frequenz wieder erreicht. Das ist der Zeitpunkt, an dem der Induktorstrom bzw. die
Induktorspannung ihren stabilen Zustand einnehmen. Die abfallende
Tendenz der Frequenz hält
bis etwa 3 s an, wo der Induktorstrom und die Induktorspannung ihren
stabilen Zustand verlassen. Ab diesem Zeitpunkt steigt die Frequenz
wieder an. Dieses resultiert aus der temperaturbedingten Veränderung
der relativen Permeabilität
und der größeren Eindringtiefe
des Stromes. Im Curie-Punkt (Bereich (1)) erreicht sie
wieder die Ausgangsfrequenz, steigt dann weiter bis auf einen Maximalwert.
Die maximale Frequenz befindet sich im Bereich (2) bei
etwa 4,8 s und somit am mutmaßlichen
AC8-Punkt. Anschließend wird die Frequenz bis
zum Prozessende nahezu beibehalten.
-
Nach
ca. 1,6 s hat die MF-Spannung (siehe 13) ihren
stabilen Zustand erreicht, den sie bis etwa 3 s hält. Danach
beginnt die Kurve zunächst
leicht zu sinken, bevor die MF-Spannung
im „Knickpunkt” bei ca. 3,6
s stärker
abfällt.
Bei ca. 4,5 s steigt die MF-Spannung bedingt durch den Regler im
Umrichter wieder an, um bei ca. 5,7 s ihren Sollspannungswert zu
erreichen. Bei ca. 5,8 s ist der Prozess beendet. Der Curie-Punkt im
Bereich (1) ist, wie in den anderen Zeitverläufen, erkennbar.
Der vermutete AC3-Punkt ist dagegen nicht ermittelbar.
-
Im
Gegensatz zum Induktorspannungsverlauf steigt die MF-Spannung im
Bereich (1) nicht wieder an, da die Messstelle der MF-Spannung
weiter vom Werkstück
entfernt ist und sich somit die Rückwirkung des Werkstücks weniger
auf die Messgröße auswirkt.
-
Wie
bei der MF-Spannung steigt die Kurve der MF-Leistung (siehe 14)
bis ca. 1,6 s an. Anschließend
fällt sie
bis etwa 3 s ab. Das ist der Zeitpunkt, an dem der Induktorstrom,
die Induktorspannung und die MF-Spannung ihren stabilen Zustand
verlassen. Des weiteren hat die Frequenz hier ihren Minimalwert
erreicht und der Temperaturverlauf zeigt eine deutliche Veränderung
im Temperaturanstieg. Ab diesem Zeitpunkt zeigt der Zeitverlauf
der MF-Leistung
in ihrem Grundverlauf eine steigende Tendenz, die im Curie-Punkt
durch einen „Hügel” unterbrochen
wird. In diesem Zeitverlauf ist der vermutete AC3-Punkt
nicht sichtbar. Der Verlauf der MF-Leistung erreicht bei etwa 5,5
s seinen Maximalwert, der bis zum Prozessende bei ca. 5,8 s beibehalten wird.
-
Bei
der MF-Leistung handelt es sich um den Augenblickswert der Umrichterleistung
und dieser ist somit abhängig
von der Phasenverschiebung zwischen Strom und Spannung. Diese verändert sich
im Prozess, weil sich ständig
die Induktivität ändert. Die
Veränderung
der Induktivität
lässt sich
anhand des Zeitverlaufs und der Formel für die Resonanzfrequenz im Parallelschwingkreis
nachweisen.
-
In
den Zeitverläufen
der Messgrößen haben
sich markante Punkte als zeitlich übereinstimmend erwiesen. Nachfolgend
werden diese Punkte entsprechend ihrer zeitlichen Abfolge zusammengefasst:
Zeit
[s] | Markante
Veränderung | Erläuterung |
0,9 | Start
des Heizprozesses | Die
Umrichterleistung wird eingeschaltet. |
1,5–1,7 | Erreichen
des stabilen Zustands | Der
vorgegebene Sollwert für
die MF-Leistung ist erreicht. |
3 | Verlassen
des stabilen Zustands | Beeinflussung
des Parallelschwingkreises durch die Temperaturveränderung
der Welle. Ab diesem Zeitpunkt ändert
sich die relative Permeabilität. |
3,4–4,0 | Curie-Punkt | Die
Welle ist unmagnetisch. |
4,5–5,1 | AC3-Punkt (vermutlich) | Umwandlungspunkt
vom Ferrit-Austenit-Gefüge
in ein rein austenitisches Gefüge
(in der Wellenrandschicht). |
5,8 | Ende
Heizprozess | Die
Umrichterleistung wird ausgeschaltet. |
-
Die
angegebenen Zeitpunkte unterliegen einer gewissen Toleranz. Zeitliche
Abweichungen resultieren u. a. aus der Trägheit des Strahlungspyrometers
und der mehrfachen Umwandlung der Messdaten zwischen dem Sensor
am Umrichter und der Messstelle. Da nur Veränderungen im Kurvenverlauf
erkennbar sind, aber eine genauere Positionsdefinition nicht möglich ist,
werden der Curie-Punkt bzw. der mutmaßliche AC3-Punkt als
Bereiche angegeben.
-
Wie
zuvor erwähnt,
wird die Induktionshärtemaschine
nicht über
die Angabe der Leistung gesteuert, sondern durch einen leistungsproportionalen
Sollwert. Vor Versuchsbeginn bestand eine gewisse Unsicherheit über den
Zusammenhang zwischen der Leistung und dem Sollwert. Deshalb wird
zunächst
für den
verwendeten Induktor dieser Zusammenhang geklärt. Zu diesem Zweck werden
die MF-Leistungs-Zeitverläufe
der neun Versuchswellen mit der Kondensatorstufe 15 auf ihre Maximalwerte
untersucht. Die Maximalwerte werden mit den eingestellten Sollwerten
verglichen. Der Zusammenhang ist in 15 dargestellt.
-
Diese
Maximalwerte werden in jedem Protokoll ausgegeben und sind die einzige
Orientierungshilfe für den
Maschinenbediener.
-
In 15 ist
ein nahezu linearer Kennlinienverlauf erkennbar, der erst im oberen
Leistungsbereich ein wenig abflacht. Dadurch müsste im höheren Leistungsbereich für eine identische
Leistungssteigerung der Sollwert der Maschine überproportional erhöht werden.
Der Zeitverlauf der MF-Leistung in 21 zeigt
jedoch, dass bei einer längeren
Heizzeit die o. g. Abflachung nicht eingetreten wäre. Denn
bei längeren
Heizzeiten hätten
die Kurven der oberen Sollwertstufen höhere Maximalwerte erreicht,
als sie in der verwendeten Heizzeit von 4,9 s erreicht haben. Damit
ist auch sichergestellt, dass das Abflachen der Kennlinie nicht
aus der Messunsicherheit resultiert.
-
Die
Induktionshärtemaschine
arbeitet mit einem Maximalwertspeicher, der während des Prozesses immer den
höchsten
Wert der Funktion hält.
Dieser Wert wird am Prozessende angezeigt und dient dem Maschinenbediener
als Referenz zum Einrichten der Maschine. Durch diese Vorgehensweise
wird bei den höheren
Sollwertstufen ein zu „niedriger” Maximalwert
angezeigt. Der Maschinenbediener erhöht daraufhin den Sollwert so,
dass die Leistung überproportional
steigt.
-
Der
Kennlinienverlauf in 15 wird sich in ähnlicher
Form auch mit anderen Induktoren auf der gleichen Maschine erzeugen
lassen. Wird jedoch eine andere Maschine verwendet, so ist damit
zu rechnen, dass Differenzen im MF-Leistungswert und im Kennlinienverlauf
entstehen. Dies begründet
sich darin, dass jede Maschine über
einen eigenen Umrichter verfügt,
dessen Kennlinie sich von denen der anderen Maschinen unterscheiden
kann. Außerdem
bestätigt 15 die
Aussage der Maschinenbediener, dass eine Sollwerterhöhung um
den Wert 10 etwa einer Leistungssteigerung von 10 kW entspricht.
-
Die
Auswirkung der einzelnen Sollwertstufen auf die Zeitverläufe der
jeweiligen Messgröße wird
am Beispiel der Charge A bei der Kondensatorstufe 15 und einer Heizzeit
von 4,9 s dargestellt. Diese Verhalten ist jedoch prinzipiell auch
auf die anderen Chargen übertragbar.
Die Benennung der Wellen ist bei der Versuchsdurchführung beschrieben.
Somit wurde die erste Welle (LA1) mit dem Sollwert von 610 und die
letzte Welle (LA9) mit 690 gehärtet.
Bei den dargestellten Zeitverläufen
handelt es sich stets um die Zeitverläufe der ersten Versuchswelle,
d. h., die Welle mit dem Anhang „a”. Dieser Anhang wird nachfolgend
nicht mehr angegeben.
-
In
der Kurvenschar gemäß 16 zeigt
sich, dass der Leistungsanstieg unabhängig von der Sollwertstufe
ist, denn alle Zeitverläufe
nehmen bei ca. 1,5 s einen stabilen Zustand ein. Im Gegensatz dazu,
steigt der Spannungswert proportional dem Sollwert an. Das ist daran
erkennbar, dass im Bereich des stabilen Zustands die Kurven auf
der Ordinate etwa den gleichen Abstand haben. In allen Kurven ist
ein deutlicher Trend zu sehen. Die markanten Punkte des Zeitverlaufs
verschieben sich mit steigender Sollwertstufe nahezu proportional zu
einem früheren
Prozesszeitpunkt. Dieses Verhalten lässt sich daran erklären, dass
die Welle mit einer höheren
Leistung schneller die Temperaturen erreicht, bei denen eine Veränderung des
Zeitverlaufs deutlich wird. So ist z. B. erkennbar, dass sich der
Curie-Punkt von ca. 4,4 s mit der Sollwertstufe 610 auf etwa 3,1
s mit der Sollwertstufe 690 verschiebt.
-
Eine
deutliche Veränderung
im Zeitverlauf der Messgröße ist nach
dem Verlassen des stabilen Zustands ersichtlich. Bei höheren Sollwerten
ist der Spannungseinbruch zeitlich kürzer als bei niedrigeren Sollwerten.
Abgesehen vom Zeitverlauf der Welle LA1 zeigen alle Verläufe nach
dem Curie-Punkt einen zweiten Spannungseinbruch, bevor sie kurz
vor dem Ausschalten der Heizleistung ihre Maximalwerte erreichen.
Im Bereich der Maximalwerte nahmen die Abstände zwischen den Kurven bei
den drei höchsten
Sollwertstufen ab. Dieses Verhalten entspricht der Kennlinie des
in 15 dargestellten Zusammenhangs.
-
Auch
bei den Zeitverläufen
des Induktorstroms gemäß 17 ist
ein deutlicher Trend zu sehen. Der Curie-Punkt verlagert sich mit
steigender Induktorstromstärke
zunächst
stetig zu früheren
Prozesszeitpunkten. Die Vorläufer
des Curie-Punktes sind jedoch nur bis zur Welle LA7 erkennbar. Bei
einer höheren
Sollwertstufe erreicht der Zeitverlauf keinen stabilen Zustand,
was an dem überhöhten Verlauf
sichtbar wird. Aus dieser Überhöhung geht
der Verlauf am Curie-Punkt direkt in den Anstieg über. Der
vermutete AC3-Punkt prägt sich im Zeitverlauf mit
steigendem Sollwert immer weiter aus.
-
Trotz
der Unregelmäßigkeiten
zeigen die Zeitverläufe
gemäß 18 einen
proportionalen Zusammenhang zwischen der Oberflächentemperatur und dem Sollwert.
Die Unregelmäßigkeiten
entstehen z. B. durch die Rauchentwicklung beim Erwärmungsprozess,
die die Temperaturmessung des Strahlungspyrometers beeinflusst.
Im Bereich des Curie-Punktes
prägt sich
der Sattelpunkt mit steigendem Sollwert stärker aus. Über die Kurvenabstände im Bereich
der Maximalpunkte und die damit verbundene Proportionalität kann aufgrund
der Messtoleranzen keine sichere Aussage getroffen werden. Ähnlich verhält es sich
im Bereich des mutmaßlichen
AC3-Punktes.
-
Die
Kurvenschar der Frequenzverläufe
gemäß 19 zeigt
deutlich, dass der Minimalwert der Frequenz mit steigender Sollwertstufe
abnimmt. Somit sinkt die Frequenz mit einem hohen Sollwert weniger
stark ab als bei einem niedrigen Sollwert, d. h., die Schwankungsbreite
der Frequenz wird reduziert. Weiter ist erkennbar, dass der Maximalwert
der Frequenz zum Ende des Prozesses nicht konstant bleibt, sondern
mit steigender Sollwertstufe sinkt. Bei höheren Sollwertstufen ändert sich
der spezifische Widerstand tiefer gelegener Werkstoffschichten früher, welches
das Absinken der Frequenz zum Prozessende bewirkt. Dadurch verschiebt sich
auch der Maximalwert bei höheren
Sollwertstufen zu einem früheren
Prozesszeitpunkt.
-
Bis
zum Verlassen des stabilen Zustands ist in 20 eine
Proportionalität
der Zeitverläufe
erkennbar. Der nachfolgende Spannungseinbruch ist um so ausgeprägter, je
höher der
Sollwert ist. Der max. Einbruch sinkt aber nicht unter den LA1-Zeitverlauf.
Dieser Spannungseinbruch resultiert aus dem Anstieg des Stroms, der
wiederum durch das Wegfallen der Gegeninduktion im Curie-Punkt steigt.
Bedingt durch das Eingreifen des Spannungsreglers steigt die MF-Spannung
ab diesem Zeitpunkt kontinuierlich an, um wieder den Sollspannungswert
zu erreichen. Bei den hohen Sollwertstufen (680, 690) erreichen
die Zeitverläufe
aufgrund der zu kurzen Heizzeit nicht mehr ganz den gewünschtren
Sollspannungswert. Des weiteren ist aus 20 ersichtlich,
dass bei der niedrigsten Sollwertstufe die Spannung nahezu konstant
gehalten wird.
-
Wie
schon bei den anderen Zeitverläufen,
ist in 21 nach dem Kurvenanstieg ein
proportionaler Zusammenhang zwischen der Sollwertstufe und der damit
erreichten Leistung ersichtlich. Außerdem wird auch hier mit steigender
Sollwertstufe eine Verschiebung des Curie-Punktes zu früheren Prozesszeitpunkten
deutlich. Durch den Stromanstieg ist in diesem Bereich kurzzeitig
auch die MF-Leistung erhöht.
Bedingt durch den nachfolgenden MF-Spannungseinbruch sinkt auch
die MF-Leistung, um danach aufgrund des Spannungsreglereinflusses
wieder linear anzusteigen. Wie bei der MF-Spannung erreichen die
Zeitverläufe
zum Prozessende teilweise einen konstanten. Wert. Dieser Wert ist
größer als
nach dem Kurvenanstieg, weil der Strom angestiegen ist und die Spannung
vom Regler wieder ausgeglichen wurde.
-
In
allen Diagrammen ist eine Proportionalität zwischen dem Sollwert und
der jeweiligen Messgröße nachweisbar.
Außerdem
verschiebt sich bei allen Messgrößen der
Curie-Punkt mit steigendem Sollwert zu einem früheren Prozesszeitpunkt. Bei
dem Induktorstrom verschiebt sich zusätzlich der mutmaßliche AC3-Punkt in gleicher Weise. Aus den Zeitverläufen der
MF-Leistung und der MF-Spannung geht hervor, dass bei höheren Sollwerten
zum Prozessende die Zeit für
den Spannungsregler nicht mehr ausgereicht hat, um seinen Sollspannungswert
wieder zu erreichen. Dadurch ergibt sich in diesem Bereich der Zeitverläufe für die höheren Sollwertstufen
eine mangelnde Proportionalität.
Des weiteren ist in allen Diagrammen erkennbar, dass die Heizzeit
einer gewissen Schwankungsbreite (ca. 0,1 s) unterliegt.
-
Lauf
Aufgabenstellung soll geprüft
werden, ob ein Zusammenhang zwischen der Leistung sowie der Heizzeit
und dem Härteergebnis
existiert. Dieses wird exemplarisch anhand der Messgrößen sowie
der Ergebnisse der Einhärtetiefe
der Wellen LA1 bis LA9 in verschiedenen Diagrammen dargestellt:
Da
sich die MF-Leistung von der Induktorleistung grundsätzlich nur
in ihrer Größenordnung,
nicht aber im Zusammenhang zwischen der Meßgröße und der Einhärtetiefe,
unterscheidet, wird zur weiteren Auswertung die MF-Leistung verwendet.
Sie bietet den Vorteil, daß die
Induktionshärtemaschine
intern mit der MF-Leistung arbeitet und dieser Wert zum Einrichten
der Anlage eingesetzt wird.
-
Das
in 22 dargestellte Diagramm zeigt den Zusammenhang
zwischen der Einhärtetiefe
und der max. MF-Leistung. Da der Zusammenhang zwischen der max.
MF-Leistung und dem Sollwert in 15 bereits
geklärt
wurde, ist somit auch der Zusammenhang zwischen dem Sollwert und
der erreichten Einhärtetiefe bekannt.
Trotz der Schwankungen ist ein nahezu linearer Zusammenhang erkennbar.
Dieser Trend wurde mit Hilfe einer Ausgleichsgeraden verdeutlicht.
Die Schwankungen sind zum einen bedingt durch die Meßtoleranzen
von ca. 0,1 mm bei der Einhärtetiefe
und zum anderen durch die Toleranzen bei der Meßdatenerfassung der MF-Leistung.
-
Bei
der MF-Energiemenge handelt es sich um eine abgewandelte Größe der MF-Leistung.
Zur Berechnung der Energiemenge wird das Flächenintegral der jeweiligen
MF-Leistung ermittelt, indem jeder Meßwert mit dem Abstand zwischen
zwei Meßpunkten
(hier: 0,01 s) multipliziert wird. Nachfolgend werden die einzelnen
Teilflächen
summiert. Die Energiemenge hat gegenüber der MF-Leistung den Vorteil,
daß, die
Schwankung der Heizzeit von etwa 0,1 s mit berücksichtigt wird. Diese Größe ermöglicht eine
genauere Betrachtung zwischen den eingestellten Maschinenparametern
(MF-Leistung und Heizzeit) und der Einhärtetiefe. Wie man dem Diagramm
gemäß 23 entnimmt,
ist der Trend identisch mit dem Trend der max. MF-Leistung.
-
Die
Oberflächenwärmemenge
(siehe 24) ist eine eigens entwickelte
Größe und wird
analog zur MF-Energiemenge berechnet. Als Berechnungsgrundlage dient
hier jedoch die Oberflächentemperatur.
Die Oberflächentemperatur
ist die einzige Meßgröße, die
eine direkte Aussage über
Veränderungen
an der Welle macht. Mit Hilfe der Oberflächenwärmemenge soll ermittelt werden,
ob es evtl. möglich
ist, den Prozeß unabhängig von
den elektrischen Meßgrößen zu überwachen
und somit ein unabhängiger
Rückschluß auf die
Einhärtetiefe
möglich
ist. Aufgrund der dargestellten Linearität und des gleichen Trends wie
bei den beiden vorherigen Diagrammen (22 und 23),
ist dies mit einer hohen Wahrscheinlichkeit möglich.
-
Mit
Hilfe der Diagramme konnte bewiesen werden, daß zwischen den Meßgrößen und
der Einhärtetiefe
ein nahezu linearer Zusammenhang besteht. Des weiteren kann gesagt werden,
daß die
Heizzeitschwankungen von ca. 0,1 s keine erheblichen Auswirkungen
auf das Härteergebnis
haben.
-
Durch
eine höhere
Frequenz wird eine größere Spannung
in die Welle induziert. Bei gleichem Wellenwiderstand müßte sich
durch den höheren
Strom die Welle in Abhängigkeit
von der Frequenz schneller erwärmen.
Diese schnellere Erwärmung
müßte in den
Zeitverläufen
erkennbar sein. Die vermuteten Zusammenhänge sollen anhand der Zeitverläufe von
drei Wellen exemplarisch dargestellt werden. Dazu werden die Wellen mit
der Sollwertstufe 650, einer Heizzeit von 4,9 s und den Kondensatorstufen
15, 17 bzw. 19 erwärmt.
Es handelt sich folglich um die Wellen LA5a, LA5a+ und LA5a++.
-
Wie
man 25 entnimmt, hat die Veränderung der Frequenz bis zum
Verlassen des stabilen Zustands keinen Einfluß auf die Zeitverläufe der
Induktorspannung. Besonders auffällig
ist danach der Zeitverlauf der Welle LA5++, die mit der Kondensatorstufe
19 erwärmt
wurde. Sie steigt nach dem ersten Spannungseinbruch schneller an,
erreicht aber fast zeitgleich mit den anderen Kurven den Curie-Punkt.
Außerdem
ist ihr Induktorspannungswert größer als
der Wert der beiden Vergleichswellen. Wird zusätzlich der Zeitverlauf des
Induktorstroms im Diagramm gemäß 26 betrachtet,
so ist im gleichen Bereich ein geringerer Stromanstieg festzustellen.
Dieses Verhalten resultiert aus dem Wegfallen einer geringeren Gegeninduktion.
Daher steigt die Induktorspannung vergleichsweise höher an.
-
Differenzen
zum Prozeßende
beruhen auf Heizzeitschwankungen.
-
Auch
der Induktorstrom zeigt bis zum Verlassen des stabilen Zustandes
keine Frequenzabhängigkeit. Alle
Zeitverläufe
steigen am Curie-Punkt nahezu zeitgleich an, wobei jedoch die Welle
LA5 mit der Kondensatorstufe 15 den stärksten Stromanstieg aufweist.
Diese Welle wird bedingt durch die Kondensatorstufe mit der größten Frequenz
erwärmt.
Eine größere Frequenz
hat eine stärkere
Rückwirkung
(Gegeninduktion) der Welle auf den Induktor zur Folge. Diese Rückwirkung
entfällt
am Curie-Punkt, wodurch der Induktorstrom bei der Welle LA5 stärker steigt
als bei den anderen. Die vermuteten AC3-Punkte
sind in allen Zeitverläufen
erkennbar. Da sie etwa zeitgleich liegen, hat die Frequenz scheinbar
keinen nennenswerten Einfluß auf
den mutmaßlichen
AC3-Punkt.
-
Bei
der Oberflächentemperatur
sind, wie man 27 entnimmt, keine großen Unterschiede
feststellbar. Die sichtbaren Abweichungen können auf Meßtoleranzen zurückgeführt werden.
Es widerspricht der Theorie vom Skineffekt, daß der Zeitverlauf der niedrigsten
Frequenz früher
eine höhere
Oberflächentemperatur erreicht.
Denn laut dieser Theorie wird der Strom in der Welle durch eine
höhere
Frequenz mehr an die Oberfläche
gedrängt
und sorgt dort für
eine verstärkte
Erwärmung.
Des weiteren hat sich der Induktorstrom in diesem Bereich nicht
erhöht,
so daß auch
die magnetische Induktion nicht größer geworden sein kann.
-
In 28 ist
deutlich der Einfluß der
Kondensatorstufen auf die Frequenz erkennbar. Dabei fällt besonders
auf, daß die
Einschwingphase mit steigender Frequenz länger dauert. Dadurch verlagert
sich mit zunehmender Frequenz der Kurvenanstieg (bei ca. 3 s) zu
einem späteren
Prozeßzeitpunkt.
-
Auch
bei der MF-Spannung liegen gemäß 29 die
Zeitverläufe
im stabilen Bereich deckungsgleich. Am Curie-Punkt ist ein frequenzabhängiger Spannungseinbruch
zu sehen. Der Spannungseinbruch ist um so größer, je kleiner die Frequenz
ist. Diese Tatsache kann u. a. aus dem Verhalten des Meßgleichrichters
im Umrichter oder den Energiespeichern im Schwingkreis resultieren.
-
Bei
der MF-Leistung wird eigentlich die Augenblicksleistung dargestellt,
d. h. zu jedem Prozeßzeitpunkt
werden Strom und Spannung multipliziert. Damit ist die Augenblicksleistung
von der Phasenverschiebung abhängig.
-
Aus
dem Diagramm gemäß 30 geht
hervor, daß die
MF-Leistung zum Prozeßbeginn
mit zunehmender Frequenz kleinere Leistungswerte aufweist. Diese
Tendenz beruht auf der Tatsache, daß die Kondensatoren im Parallelschwingkreis
die Aufgabe haben die Blindleistung durch eine Phasenverschiebung
zu kompensieren. Da alle Wellen mit dem gleichen Sollwert erwärmt werden
und die Welle LA5++ den höchsten
Leistungswert hat, ist die Kompensation zum Prozeßbeginn
bei ihr am besten gelungen.
-
Am
Curie-Punkt verändert
sich die Induktivität,
bedingt durch die Veränderung
der magnetischen Permeabilität.
Dadurch ändert
sich auch die Phasenverschiebung zwischen Strom und Spannung und
es scheint so, als ob sich der Curie-Punkt mit abnehmender Frequenz
zu einem früheren
Prozeßzeitpunkt
verschoben hätte.
Dieses hat sich aber in den Kennlinien von 25, 26 sowie 29 nicht
bestätigt.
-
In
dieser Auswertung soll gezeigt werden, daß eine Variation der Frequenz
Einfluß auf
die Einhärtetiefe
hat. Dazu wird die max. Frequenz mit der jeweiligen Einhärtetiefe
der o. g. Wellen im Diagramm gemäß 31 zusammengefaßt.
-
Im
Diagramm gemäß 31 ist
ersichtlich, daß bei
einer niedrigen Frequenz (Kondensatorstufe 19) eine größere Einhärtetiefe
erreicht wird, als mit einer hohen Frequenz. Bei einer niedrigen
Frequenz kann der Strom tiefer in das Werkstück eindringen und somit auch
tiefer gelegene Werkstoffschichten erwärmen. Dadurch können größere Einhärtetiefen
erreicht werden. Durch den Verlauf der Kennlinie wird der Skineffekt
in seiner Auswirkung auf die Einhärtetiefe bestätigt.
-
Die
vorangegangene Vermutung, daß mit
einer höheren
Frequenz eine schnellere Erwärmung
der Oberfläche
verbunden ist, hat sich nicht bestätigt. Da sich der Curie-Punkt
nicht verschoben hat, ist die Erwärmung bei allen Frequenzen
etwa gleich. Eine Veränderung
der Frequenz bewirkt jedoch eine direkte Beeinflussung der Einhärtetiefe;
je höher
die Frequenz, desto geringer die Einhärtetiefe. Die höchste Frequenz
hat zu Prozeßbeginn
den größten Blindleistungsanteil.
-
Zur
Darstellung der Chargenabhängigkeit
wurden die Zeitverläufe
der Wellen LA5, LB5, LC5, LG5 und LF5 in verschiedenen Diagrammen
zusammengefaßt.
Bei LA5 bis LC5 handelt es sich um Wellen verschiedener Serienchargen,
während
LG5 ein grobkörniges
und LF5 ein feinkörniges
Gefüge
haben.
-
Alle
Wellen wurden mit der Sollwertstufe 650, der Kondensatorstufe 15
sowie einer Heizzeit von 4,9 s gehärtet. Da die Wellen mit den
gleichen Parametern gehärtet
wurden, weisen evtl. Abweichungen im Kurvenverlauf auf chargenabhängige Einflüsse hin.
-
In
den Zeitverläufen
der Induktorspannung gemäß 32 sind
abgesehen von den Heizzeitschwankungen, die nicht chargenabhängig sind,
nur zum Prozeßbeginn
leichte Abweichungen sichtbar. Die feinkörnige Charge hat einen ausgeprägteren Übergang
in den stabilen Zustand.
-
In
den Zeitverläufen
des Induktorstroms gemäß 33 ist
nur eine Abweichung der Welle LF5 erkennbar. Wie bei der Induktorspannung,
ist der Übergang
in den stabilen Zustand bei der feinkörnigen Charge ausgeprägter als
bei den anderen Chargen. Bei einem feinkörnigen Gefüge braucht die Wärme länger um
in tiefere Werkstoffschichten einzudringen und sammelt sich deshalb
verstärkt
an der Wellenoberfläche.
Im Curie-Punkt steigt der Induktorstrom somit zu einem früheren Zeitpunkt
als bei den anderen Chargen, und der Strom erreicht einen geringeren
Wert als die übrigen
Wellen.
-
Den
Zusammenhang zwischen der Oberflächentemperatur
und verschiedenen Chargen zeigt 34.
-
Generell
haben die Wellen der Serienchargen den gleichen Verlauf. Die Abweichung
der Welle LB5 im unteren Kurvenbereich kann u. a. daran liegen,
daß diese
Charge ein feinkörnigeres
Gefüge
aufweist als die anderen Serienwellen, welches aber beim gewählten Versuchsumfang
nicht nachgewiesen werden konnte.
-
Eine
größere Abweichung
des Zeitverlaufs liefern die Chargen F und G. Bei der Welle der
feinkörnigen Charge
steigt die Temperatur an der Oberfläche wesentlich schneller an
als bei den anderen Chargen. Ab dem Curie-Punkt gleicht sie sich
den Serienchargen an. Die Welle aus der grobkörnigen Charge leitet die Wärme wesentlich
schneller in tiefere Werkstoffschichten weiter, wodurch die Temperatur
an der Oberfläche
sehr viel geringer ist. Deshalb hat der Zeitverlauf der Welle LG5
ab dem Curie-Punkt ein deutlich niedrigeren Verlauf als die übrigen Chargen.
-
Beim
Vergleich der Zeitverläufe
der Frequenz gemäß 35 hebt
sich wieder die Kurve der feinkörnigen
Charge hervor. Im ersten Frequenzanstieg steigt die Frequenz dieser
Welle höher
an als die Frequenzen der anderen Chargen. Dies ist bedingt durch
die veränderten
Werkstoffeigen-schaften bei einem feinkörnigen Gefüge. Des weiteren steigt die
Kurve im zweiten Anstieg früher
an als es bei den anderen Wellen der Fall ist, weil sich der Curie-Punkt zu einem früheren Prozeßzeitpunkt
verschiebt.
-
In
den Zeitverläufen
der MF-Spannung gemäß 36 ist
eine geringfügige
Chargenabhängigkeit
im Bereich des Curie-Punktes sichtbar. Die Abweichungen fallen jedoch
wesentlich geringer aus als bei dem Induktorstrom, der Oberflächentemperatur
oder der MF-Leistung und können
somit auch Meßtoleranzen
sein.
-
Wie
bei dem Zeitverlauf des Induktorstroms zeigt auch die Kurve der
MF-Leistung gemäß 37 von Welle
LF5 einen höheren
Anstieg. Außerdem
steigt die MF-Leistung im Curie-Punkt
zu einem früheren
Prozeßzeitpunkt
an, erreicht aber auch nicht den gleichen Wert wie die anderen Chargen.
-
Allgemein
kann gesagt werden, daß es
eine Abhängigkeit
zwischen den Chargen und den Zeitverläufen der jeweiligen Meßgröße gibt.
Dies wird vor allem im Bereich des Curie-Punktes deutlich. Von den verwendeten
Chargen hat sich besonders die feinkörnige Charge hervorgehoben.
Die Abweichungen sind insbesondere in den Diagrammen der Oberflächentemperatur,
des Induktorstroms und der MF-Leistung sichtbar.
-
In
der nachfolgenden Auswertung soll gezeigt werden, wie sich identische
Maschinenparameter bei unterschiedlichen Chargen auf die Einhärtetiefe
auswirken. Dabei zeigt 38 den Zusammenhang zwischen der
Einhärtetiefe
und der MF-Leistung bei verschiedenen Chargen.
-
Alle
Meßreihen
weisen einen nahezu linearen Trend auf, der mit Hilfe einer Ausgleichsgeraden
verdeutlicht wird. Aus den Trendlinien der verschiedenen Chargen
hebt sich besonders die feinkörnige
Charge hervor. Da bei dieser Charge die Wärme vor allem an der Werkstückoberfläche konzentriert
wird, ist auch die Einhärtetiefe
wesentlich geringer. Trotz. der großen Streubreite der Meßpunkte
von Charge F, wurde der lineare Zusammenhang gewählt, weil dieser Trend im Vergleich
mit den anderen Chargen am wahrscheinlichsten erscheint. Auch die
Trendlinie der grobkörnigen
Charge liegt unterhalb der Trendlinien der Serienchargen. Dieses
Verhalten resultiert daraus, daß die
Wärme schnell
in das Innere der Welle abgeleitet wird. Die eingebrachte Wärmeenergie
verteilt sich somit über
einen größeren Querschnitt,
so daß in
tieferen Schichten keine ausreichende Austenitisierung erfolgen
kann.
-
Deutlich
wird auch, daß in
diesem Leistungsbereich die Serienchargen einer gewissen Schwankungsbreite
in ihrem Härteergebnis
(bis ca. 0,3 mm) unterliegen.
-
In 39 zeigen
sich die gleichen Trends wie bei der MF-Leistung. Die möglichen
Heizzeitschwankungen haben also auch hier keinen großen Einfluß auf das
Härteergebnis.
-
Bei
dem Zusammenhang zwischen der Einhärtetiefe und der Oberflächentemperatur
verschiedener Chargen gemäß 40 fällt ganz
besonders auf, daß die
grobkörnige
Charge einen gegenläufigen
Trend aufweist. Das liegt daran, daß trotz höherer Leistung die Oberflächentemperatur
nicht merklich ansteigt, weil die entstehende Wärme schneller in tiefere Werkstoffschichten
weitergeleitet wird. Aufgrund der hohen Oberflächentemperaturen, die bei der
Charge F entstehen, verschiebt sich ihre Trendlinie zur höheren Oberflächenwärmemenge.
Der grundsätzliche
Trend bleibt jedoch der gleiche. Auch bei den Serienchargen bestätigt sich der
Trend.
-
Zusammenfassend
kann gesagt werden, daß es
einen chargenabhängigen
Zusammenhang zwischen der Einhärtetiefe
und der Meßgröße bzw.
den abgeleiteten Kenngrößen (z.
B. Oberflächenwärmemenge)
gibt. Dabei liegen die Trendlinien der Serienchargen relativ nahe
beisammen, während
die grob- und feinkörnigen Chargen
in ihrem Verhalten deutlich abweichen. Bei der feinkörnigen Charge
kann ein linearer Zusammenhang zwischen den Meßgrößen und der Einhärtetiefe
nur vermutet werden. Die grobkörnige
Charge zeigt im Bezug zu der Oberflächenwärmemenge sogar ein gegenläufiges Verhalten.
-
Die
Ergebnisse des Zeitversuchs werden exemplarisch am Beispiel der
Charge A dargestellt. Bei den Zeitverläufen handelt es sich um die
der Wellen ZA1 bis ZA9.
-
Aufgrund
der Taktzeiten muß der
Erwärmungsprozeß immer
zum gleichen Zeitpunkt enden. Bei einer Heizzeitverkürzung muß somit
die Heizzeitverzögerung
verlängert
werden, so daß sich
die Startpunkte des Prozesses verschieben. Um die Zeitverläufe besser
vergleichen zu können,
werden die Startpunkte der Kurven so zu einander verschoben, daß sie deckungs
gleich sind.
-
Der
Verlauf der Kurven bei Variation der Heizzeit gemäß 41 entspricht
denen der. Einzelzeitverläufe,
die schon zuvor beschrieben wurden. Die Kurven sind abgesehen von
ihrer unterschiedlichen Heizzeit völlig deckungsgleich.
-
Zum
Prozeßende
ist erkennbar, daß bei
einer längeren
Heizzeit (ab der Welle ZA5) der Spannungsregler wieder einen konstanten
Wert annimmt. Bei noch längeren
Heizzeiten ist ein abnehmender Trend bei der Induktorspannung feststellbar.
-
Auch
die Zeitverläufe
des Induktorstroms gemäß 42 weisen
eine ähnliche
Ausprägung
bei steigender Heizzeit im hinteren Teil der Kurven auf. Alle Verläufe zeigen
den Sattelpunkt (der mutmaßliche AC3-Punkt) an der gleichen Stelle. Bei der
Kurve der Welle ZA1 wird dieser Punkt gerade noch erreicht. Kürzere Heizzeiten
würden
vermutlich zu keiner nachweisbaren Härtesteigerung führen.
-
Mit
steigender Heizzeit nimmt gemäß 43 auch
die Oberflächentemperatur
proportional der Heizzeit zu. Die Abflachung des ZA9-Zeitverlaufs
beruht darauf, daß das
Strahlungspyrometer Temperaturen oberhalb von 900°C nicht messen
kann.
-
Auch
bei den Zeitverläufen
der Frequenz gemäß 44 kann
ein Trend festgestellt werden. Dabei sinkt zum Prozeßende die
Frequenz mit steigender Heizzeit.
-
In
den Zeitverläufen
der MF-Spannung gemäß 45 bei
unterschiedlichen Heizzeiten ist erkennbar, daß erst bei längeren Heizzeiten
(ab ZA4) der Sollspannungswert wieder erreicht wird.
-
46 zeigt,
daß der
mögliche
Maximalwert der MF-Leistung, der den proportionalen Zusammenhang
zwischen dem Sollwert und der MF-Leistung bildet, bei kürzeren Heizzeiten
nicht erreicht wird. Dieser Maximalwert hat seine feste zeitliche
Position und wird auch durch längere
Heizzeiten nicht verändert.
Bei zu kurzen Heizzeiten wird der mögliche Maximalwert nicht erreicht,
während
bei längeren
Heizzeiten der MF-Leistungsendwert wieder sinkt.
-
Der
Versuch verdeutlicht, daß mit
der Variation der Heizzeit der grundsätzliche Zeitverlauf nicht beeinflußt wird.
Aufgrund der Heizzeitschwankungen ist die zeitliche Proportionalität nur bedingt
nachweisbar.
-
Anhand
weiterer Diagramme soll der Einfluß unterschiedlicher Heizzeiten
auf die Einhärtetiefe
bei verschiedenen Serienchargen dargestellt werden.
-
Wie
zu erwarten war, steigt gemäß 47 die
Einhärtetiefe
mit zunehmender Heizzeit an. Die Meßreihen der Chargen zeigen
abgesehen von Charge B einen nahezu linearen Trend. Dieser Trend
wird durch die verwendeten Ausgleichsgeraden verdeutlicht. Da Charge
B nur anfänglich
größere Abweichungen
hat, aber dann mit steigender Heizzeit den gleichen Trend aufweist,
wird auch hier eine Ausgleichsgerade verwendet.
-
In 48 bestätigen sich
die linearen Trends. Bei der Berechnung der MF-Energiemenge werden
die Heizzeitschwankungen mit berücksichtigt,
so daß die
sichtbaren Schwankungen der Meßwerte
hauptsächlich auf
Toleranzen in der Härteprüfung basieren
können.
Bei genauer Betrachtung der ersten drei Meßwerte der Charge B ist feststellbar,
daß die
Einhärtetiefe
mit steigender MF-Energiemenge abnimmt. Aufgrund der Ergebnisse
des Leistungsversuchs, ist dieses Verhalten nicht denkbar. Darum
wird angenommen, daß es
sich beim ersten Meßwert
dieser Meßreihe
um einen Meßfehler
bei der Härteprüfung handelt.
Wird dieser Meßwert nicht
berücksichtigt,
ergibt sich auch bei der Charge B ein linearer Trend.
-
Bei
gleichem Sollwert und identischer Kondensatorstufe steigt gemäß 49 die
MF-Energiemenge mit
zunehmender Heizzeit, wodurch auch die Oberflächentemperatur steigt. Daher
zeigen die Trendlinien in diesem Diagramm das gleiche Verhalten
wie in den beiden vorherigen Diagrammen.
-
Bei
den Auswertungen der Zusammenhänge
zwischen der Einhärtetiefe
und der Heizzeit hat sich gezeigt, daß es eine direkte Abhängigkeit
gibt. Die Einhärtetiefe
nimmt mit steigender Heizzeit annähernd linear zu. Durch die
Auswertung des Zusammenhangs zwischen der Einhärtetiefe und der MF-Energiemenge
kann nachgewiesen werden, daß die
Heizzeitschwankungen keinen nennenswerten Einfluß auf die Einhärtetiefe
haben.
-
Des
weiteren ist aus den Diagrammen ersichtlich, daß die Charge C bei gleichen
Maschinenparametern die größte Einhärtetiefe
erreicht.
-
In
den Versuchen hat sich gezeigt, daß jede Meßgröße während des Härteprozesses einen charakteristischen
Zeitverlauf entwickelt. Diese Charakteristik bleibt grundsätzlich auch
bei Veränderung
der Maschinenparameter erhalten.
-
Mit
Hilfe des Leistungsversuchs konnte bewiesen werden, daß es eine
direkte Abhängigkeit
zwischen der Leistung und der Einhärtetiefe gibt; je größer die
Leistung ist, desto größer ist
die Einhärtetiefe.
Da zusätzlich
die Proportionalität
zwischen der Leistung und dem Sollwert nachgewiesen werden konnte,
besteht folglich auch ein linearer Zusammenhang zwischen dem Sollwert
und der Einhärtetiefe.
-
Eine
weitere Proportionalität
konnte zwischen der Heizzeit und der Einhärtetiefe festgestellt werden. Die
Einhärtetiefe
steigt annähernd
linear mit der Heizzeit. Die nachweisbaren Heizzeitschwankungen
der Induktionshärtemaschine
haben keinen erkennbaren Einfluß auf
das Härteergebnis
gehabt.
-
Als
weitere Einflußgröße auf die
Einhärtetiefe
kann die Frequenz genannt werden. Obwohl keine höhere Oberflächentemperatur gemessen wurde,
hat sich im Härteergebnis
die Ausprägung
des Skineffekts gezeigt. Folglich hat mit größerer Frequenz, d. h. niedrige
Kondensatorstufe, die Einhärtetiefe
abgenommen.
-
Im
Teilversuch der Chargenabhängigkeit
wurde gezeigt, daß es
bei Extremgefügen
(fein- bzw. grobkörnige Wellen)
zu leichten Abweichungen in den Zeitverläufen gekommen ist. Erhebliche
Unterschiede zwischen den grob- und feinkörnigen Chargen sind vor allem
in den Temperaturverläufen
(vgl. 34) erkennbar. Zwischen den
drei überprüften Serienchargen
konnten in den Zeitverläufen
keine nennenswerten Abweichungen gefunden werden.
-
Allerdings
wurden im Versuchsbereich (390–460
kW) bei den Serienchargen Differenzen in der Einhärtetiefe
von max. 0,4 mm festgestellt. Diechargenbedingte Einhärtetiefe
hat sich im unabhängigen
Zeitversuch (Versuchsbereich: 4,1–5,7 s) bestätigt.
-
Bei
allen Versuchen haben sich in den Zeitverläufen der jeweiligen Meßgrößen markante
Bereiche gezeigt. Diese wurden aus dem Zusammenhang mehrerer Zeitverläufe und
unter metallogischen Aspekten als Curie-Punkt und mutmaßlich als
AC3-Punkt bestimmt. Diese Punkte sind vor
allem in den Zeitverläufen
des Induktorstroms zu sehen. Sie können Aufschluß über den
Erwärmungszustand
der Welle geben. Im Teilversuch der Sollwertvariation ist ersichtlich,
daß sich
die markanten Bereiche des Zeitverlaufs mit steigenden Sollwertstufen
nahezu proportional zu einem früheren
Prozeßzeitpunkt
verschieben.