DE10141771C1 - Vorrichtung zur Kontrolle des Futterverschleißes bei metallurgischen Gefäßen - Google Patents
Vorrichtung zur Kontrolle des Futterverschleißes bei metallurgischen GefäßenInfo
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Abstract
Bei einer Vorrichtung zur Kontrolle des Futterverschleißes bei metallurgischen Gefäßen, die in der Gefäßwandung oder im Bereich der Außenfläche des Gefäßes angeordnet ist, ist mindestens eine Kontrollsektion vorgesehen, in der ein Lichtleiter (1) in auf Abstand voneinander verlaufenden Gängen geführt ist, wobei Eingang und Ausgang des Lichtleiters (1) an ein Auswertesystem angeschlossen sind. Einer derartigen Vorrichtung liegt die Aufgabe zugrunde, in einfacher Weise relevante Veränderungen in der Wandung eines Gefäßes zuverlässig zu erfassen und akustisch und/oder optisch anzeigen zu können. Zur Lösung dieser Aufgabe ist es vorgesehen, dass der Kern (2) des Lichtleiters (1) eine lichtreflektierende Ummantelung (3) aufweist, die ihre reflektierende Wirkung in einem Temperaturbereich verliert, der Veränderungen der Gefäßwandstärke anzeigt.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Kontrolle des Futterverschleißes bei metallurgischen
Gefäßen, z. B. Tiegelöfen, Rinnenöfen, Gießpfannen, die in der Gefäßwandung oder im Bereich
der Außenfläche des Gefäßes angeordnet ist, mindestens eine Kontrollsektion aufweist, in der
ein Lichtleiter in auf Abstand voneinander verlaufenden Gängen geführt ist, wobei Eingang und
Ausgang des Lichtleiters an ein Auswertesystem angeschlossen sind.
Vorrichtungen zur Kontrolle des Futterverschleißes werden bei Schmelzöfen mit vorwiegend
keramischer Zustellung angewendet, um einen bevorstehenden Durchbruch von Schmelze
durch die Tiegelwand oder den Tiegelboden frühzeitig zu erkennen. Ein Tiegeldurchbruch ist
mit einer erheblichen Gefährdung der Arbeitssicherheit verbunden und führt zu großen
materiellen Schäden am Ofen selbst und im Umfeld des Ofens. Die Tiegelwandung kann durch
thermische, mechanische und metallurgische Einflüsse Beschädigungen erfahren, i. A.
Futterverschleiß genannt, die sich z. B. als gleichmäßige oder lokale Auswaschungen oder in
Form von Rissen darstellen. Durch diese Beschädigungen wird ein Vordringen von flüssiger
Schmelze in Richtung Tiegelaußenfläche möglich. Als Folge kann eine erhöhte Temperatur in
den äußeren Bereichen der Tiegelwandung gemessen werden. Oft ist diese Wandung
allerdings nur schlecht einer Messung zugänglich, und eine lokale Temperaturmessung erlaubt
keine Aussage über die Gefahr eines Durchbruchs an einer anderen Stelle des Tiegels.
Eine Reihe von technischen Verfahren zur Erkennung des Futterverschleißes sind bekannt
geworden.
Ein solches Verfahren macht sich die Eigenemission des Lichtleiters zu Nutze (DD 240 947).
Hier wird ein in die Tiegelwandung eingebetteter Lichtleiter verwendet. Als Strahlungsquelle
dient der Tiegel selbst, der sich und den Lichtleiter als Folge einer Auswaschung zunehmend
erwärmt und somit langweilige Strahlungsenergie in den Kern des Lichtleiters einbringt. Diese
Eigenstrahlungsenergie kann an beiden Enden mit einem Pyrometer erkannt werden. Die
abgestrahlte Leistungsdichte eines Körpers erhöht sich mit der vierten Potenz seiner absoluten
Temperatur, so dass mit zunehmender Erwärmung der Signalpegel am Pyrometer ansteigt.
Genau dieser Zusammenhang ist jedoch auch der wesentlichste Nachteil dieses Verfahrens.
Um einen auswertbaren Signalpegel zu erhalten sind sowohl hohe Temperaturen als auch
große Ausschnitte des Kerns des Lichtleiters notwendig. Um die hohe Temperatur frühzeitig
erfassen zu können, muss die Lage des Lichtleiters weit im Inneren der Tiegelwandung gewählt
werden oder bei Positionierung der Lichtleiter im Außenbereich des Tiegels auf eine
herabgesetzte Vorwarnzeit bis zum Tiegeldurchbruch in Kauf genommen werden. Größere
Kernausschnitte erschweren die Verlegung des Lichtleiters im Tiegel. Die Messwerterfassung
ist vergleichsweise aufwendig, da langweiliges Licht niedriger Intensität z. T. bis in den IR-
Bereich ausgewertet werden muss.
Dem gegenüber liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, mit einer einfach
aufgebauten Vorrichtung relevante Veränderungen in der Wandung eines Tiegelofens
zuverlässig zu erfassen und akustisch und/oder optisch anzeigen zu können.
Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung der eingangs erwähnten Art erfindungsgemäß
dadurch gelöst, dass der Kern des Lichtleiters eine lichtreflektierende Ummantelung aufweist,
die ihre reflektierende Wirkung in einem Temperaturbereich verliert, der Veränderungen der
Tiegelwandstärke anzeigt.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand von Unteransprüchen.
Eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird nachstehend anhand von
Figuren beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1: einen Teilschnitt durch einen erfindungsgemäßen Lichtleiter mit geschlossener
lichtreflektierender Ummantelung,
Fig. 2: einen Teilschnitt durch einen erfindungsgemäßen Lichtleiter mit unterbrochener
lichtreflektierender Ummantelung,
Fig. 3: das ungedämpfte Eingangssignal eines Lichtleiters,
Fig. 4: das Eingangssignal eines Lichtleiters bei schwacher Dämpfung und
Fig. 5: das Eingangssignal eines Lichtleiters bei starker Dämpfung.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung erlaubt im Vergleich zu dem vorher erwähnten Verfahren
die flächige Überwachung der Gefäßwandung durch einen oder mehrere Lichtleiter, die
mehrgängig gewickelt oder zu einer Matte verwebt sind. An die beiden Enden des Lichtleiters 1
wird ein Meßsystem angeschlossen, das auf der einen Seite ein moduliertes Lichtsignal
einspeist und dieses Lichtsignal auf der anderen Seite detektiert. Sollte durch eine thermische
oder mechanische Beschädigung des Lichtleiters 1 eine erhöhte Signaldämpfung auftreten, die
im Grenzfall bis unter die Auflöseschwelle des Lichtempfängers gehen kann, dann kann diese
als Warnsignal erkannt werden.
Diese thermisch bedingte Dämpfungseigenschaft beruht auf dem speziellen Aufbau des
Lichtleiters (Fig. 1). Er besteht mindestens aus einem Kern 2 und einer ihn umgebenden
lichtreflektierenden Ummantelung 3. Diese Ummantelung die wiederum von einer Schutzschicht
4 umhüllt ist, sorgt dafür, dass ein einmal in den Kern 2 eingekoppeltes Lichtsignal ständig an
der Grenzschicht zur lichtreflektierenden Ummantelung 3 hin- und her reflektiert wird und so
den Kern 2 nicht verlassen kann. Auf diese Weise sind nur kleine Dämpfungen selbst bei
großen Lichtleiterlängen (viele hundert Meter) möglich.
Hohe thermisch verursachte Dämpfungen, die im Extremfall auch zur Unterbrechung der
Lichtleitung führen, sind durch zwei Mechanismen zu erreichen, die getrennt oder gemeinsam
auftreten können:
- 1. durch eine Beschädigung des lichtleitenden Kerns 2 und
- 2. durch eine Beschädigung der lichtreflektierenden Ummantelung 3.
Im ersten Fall werden der Kern und die Beschichtung aus Kunststoff, sog. polymer optical fiber,
so gewählt, dass der Kern bei erhöhten Umgebungstemperaturen zerstört wird. Hierbei ist
allerdings zu berücksichtigen, dass die verwendeten Kernmaterialien eine erhebliche Dämpfung
bereits bei vergleichsweise geringer Länge aufweisen und somit Beschränkungen hinsichtlich
der Verarbeitbarkeit als Matte unterliegen.
Im zweiten Fall ist nur das Material der lichtreflektierende Ummantelung 3 so gewählt, dass es
durch eine erhöhte Temperatur teilweise oder sogar vollständig zerstört wird (z. B. Glaskern mit
Kunststoffbeschichtung, sog. hard clad silica fiber). Mit der Zerstörung der lichtreflektierenden
Ummantelung 3 ist eine starke Beeinträchtigung der Reflektionswirkung (Fig. 2) und eine
deutlich erhöhte Dämpfung am Empfänger verbunden, die mit preiswerten Standardsensoren
leicht zu detektieren ist.
Um eine Beschädigung sicher von möglichen äußeren Streulichteinflüssen und thermisch
bedingten Einstreuungen unterscheiden zu können bietet sich die Verwendung eines
modulierten Lichtsignals an.
Fig. 3 zeigt das rechteckförmige Eingangssignal des Lichtsenders, Fig. 4 die Auswirkung
einer schwachen Dämpfung und Fig. 5 einer starken Dämpfung. Unterhalb einer gewissen
Signaldämpfung wird der Tiegel als defekt angesehen (Fig. 5).
Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht in der sicheren und störungsfreien Erfassung
einer durch einen Futterverschleiß erhöhten Tiegeltemperatur auch in einer Ofenumgebung, die
starken elektromagnetischen Feldern ausgesetzt ist (z. B. Induktionsofen). Weiterhin erhält man
durch die Lichtmodulation ein sicheres, auch von anderen Lichtquellen nicht gestörtes Signal.
Claims (11)
1. Vorrichtung zur Kontrolle des Futterverschleißes bei metallurgischen Gefäßen,
die in der Gefäßwandung oder im Bereich der Außenfläche des Gefäßes angeordnet ist,
mindestens eine Kontrollsektion aufweist, in der ein Lichtleiter (1) in auf Abstand voneinander
verlaufenden Gängen geführt ist, wobei Eingang und Ausgang des Lichtleiters (1) an ein
Auswertesystem angeschlossen sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Kern (2) des Lichtleiters (1) eine lichtreflektierende Ummantelung (3) aufweist, die ihre
reflektierende Wirkung in einem Temperaturbereich verliert, der Veränderungen der
Gefäßwandstärke anzeigt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schmelzpunkt
der lichtreflektierenden Ummantelung zwischen 150°C und 350°C liegt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Lichtleiter (1)
mindestens aus einem Glaskern (2) und einer Polymer-Ummantelung (3) besteht.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass die Ummantelung (3) mit einer Schutzschicht (4) umhüllt ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass einer oder mehrere Lichtleiter (1) zu einer Sensormatte verarbeitet sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensormatte
mindestens eine Kontrollsektion darstellt.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass mehrere Kontrollsektionen in Umfangsrichtung am Gefäß verteilt
angeordnet sind.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass mehrere Kontrollsektionen in Längsrichtung des Gefäßes verteilt
angeordnet sind.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass mindestens eine Kontrollsektion im oder unter dem Gefäßboden
angeordnet ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass mehrere Kontrollsektionen zueinander versetzt einander überlappend
angeordnet sind.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass die Auswerteeinheit aus einem ein moduliertes Lichtsignal erzeugenden
Sender und einem Lichtempfänger besteht.
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