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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwandung eine Zubereitung auf
Wasserbasis, die Biguanide enthält.
Die Erfindung betrifft insbesondere die Verwendung einer wäßrigen,
eine oder mehrere Verbindung(en) aus der Gruppe der Biguanide enthaltenden
Zubereitung zur Pflege des Hufs von Tieren der Art Equidae und ganz
besonders von Pferden.
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Zahlreiche
Krankheiten im Bereich des Hufs von Equiden, zu denen im Rahmen
der vorliegenden Erfindung insbesondere Pferde, jedoch auch Esel,
Maultiere und Zebras gerechnet werden, sind darauf zurückzuführen oder
werden zumindest dadurch gefördert,
daß die
hygienischen Verhältnisse
der Lebensbereiche der Tiere nicht zufriedenstellend sind. Insbesondere
muß dann,
wenn die Tiere in Boxen oder Stallungen gehalten werden, in denen
die Streu den Kot oder Urin der Tiere aufnimmt und diese nicht regelmäßig entsorgt wird,
mit einem proliferativen Wachstum von Mikroorganismen (Bakterien
wie Staphylococcen oder Streptococcen, Fusobacterium necrophori,
Pilze, Viren wie Papova-Viren) gerechnet werden, die dann den Huf
oder die Bereiche oberhalb des Hufs befallen. Auch mechanische Verletzungen
(beispielsweise durch Steine oder Stoppeln von Getreidehalmen auf
den Feldern) oder ein Übermaß chemischen
Reinigungsmitteln (nicht rückfettende
Shampoos) beim Reinigen der Tiere, insbesondere an den Hufen oder
im Bereich oberhalb der Hufe, können
den Nährboden
für Mikroorganismen
vorbereiten. Krankheiten wie Mauke, Strahlfäule oder gar der sogenannte
Hufkrebs sind die Folge. Diese können
nur wirksam bekämpft
werden, wenn sowohl die hygienischen Bedingungen der Stand- und
Laufflächen
(Boxen, Stallungen, Paddocks, Reithallen), auf denen sich die Tiere
bewegen, als auch der Bereich der Erkrankung bzw. der Bereich um
die Erkrankung herum weitgehend frei von den Mikroorganismen gehalten
werden.
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Aus
dem Stand der Technik sind zahlreiche Zubereitungen bekannt, die
auch am Markt erhältlich
sind und die einer Behandlung oder Vorbeugung der Krankheiten im
Hufbereich (insbesondere im Bereich des sogenannten Hufstrahls)
dienen sollen. In Form von Salben oder Cremes vorliegende Zubereitungen
haben im Stand der Technik den Nachteil, daß sie schlecht an den Wirkort
(Strahlfurche des Hufs) gebracht werden können und damit nur begrenzt
wirksam sind. Nachteilig an den meisten Zubereitungen des Standes
der Technik ist auch, daß sie
zwar pflegende und/oder das Material des Hufs chemisch stärkende Komponenten
enthalten, jedoch dem mikrobistatischen/mikrobiziden Aspekt der
Hutbehandlung bzw. Hufpflege keine Bedeutung beimessen. Eine Hygienisierung
sowohl des Krankheitsherds als auch von dessen räumlicher Umgebung (einschließlich der
Stand- bzw. Lauffläche
der Tiere) ist jedoch Voraussetzung für eine Verhinderung oder Unterbindung
des weiteren Wachstums von Mikroorganismen, vornehmlich Bakterien
und Viren (Papova-Viren). Bekanntermaßen ist Voraussetzung für einen
guten Wundverschluß und
damit für
die Heilung neben feuchten Wundverhältnissen die initiale antiinfektive
Therapie.
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Im
Stand der Technik und in auf dem Markt erhältlichen Produkten zur Behandlung
der Hufe von Equiden wurden in Einzelfällen antimikrobiell wirksame
Komponenten aus der Gruppe der ätherischen Öle vorgeschlagen.
Die Konzentration dieser Komponenten ist jedoch zu niedrig, und
damit ist die Wirkung nicht ausreichend dafür, den Hufbereich vorbeugend
frei von Mikroorganismen zu halten oder – im bereits eingetretenen Fall
eines erfolgten Befalls mit Mikroorganismen – deren proliferative Ausbreitung
wirksam zu stoppen.
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Quaternäre Ammoniumverbindungen
der allgemeinen Formel R1R2R3R4N+X– (I)
mit den nachfolgend im einzelnen angegebenen Bedeutungen für die Substituenten
R1, R2, R3 und R4 sind als
oberflächenaktive (kationtensidische)
Verbindungen allgemein be kannt. Nichts bekannt ist über ihre
Verwendung als Biozide in der Hufpflege. Polyguanidinium-Verbindungen
sind als anionische Komplexbildner ebenfalls bekannt. Über ihre
Verwendung als Biozide in der Hufpflege wurde bisher ebenfalls nicht
berichtet.
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Im
vorliegenden Fall wurde überraschend
gefunden, daß Biguanide
hervorragend geeignet dafür
sind, in bereits niedrigen Konzentrationen wirksam einen Befall
mit den im Bereich der Haltung von Equiden, insbesondere von Pferden,
infragekommenden Mikroorganismen zu verhindern bzw. in den Fällen, in
denen ein Befall bereits erfolgt und daraus resultierende Krankheiten
bereits eingetreten sind, diese schonend, jedoch nichtsdestoweniger
effizient, zu bekämpfen.
Insbesondere konnte überraschenderweise
festgestellt werden, daß neben
der mikrobistatischen/virustatischen bzw. mikrobiziden/viruziden
Wirkung auch eine schnelle Wundheilung bewirkt wird und damit ein
Synergismus eintritt, der zu schneller Ausheilung sonst langwieriger Krankheiten
im Bereich der Hufe von Equiden, insbesondere Pferden, führt.
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Die
Erfindung betrifft die Verwendung einer Zubereitung zur Pflege,
Prophylaxe von Krankheiten und Behandlung von Krankheiten im Bereich
der Hufe von Säugern
aus der Art Equidae, worin die Zubereitung, jeweils bezogen auf
das Gesamtgewicht der Zubereitung,
- – mehr als
50 Gew.-% Wasser,
- – eine
oder mehrere Verbindungen aus der Gruppe Poly-(propylenbiguanid),
Poly-(tetramethylenbiguanid), Poly-(pentamethylenbiguanid),
und Poly-(hexamethylenbiguanid)-hydrohalogenid, vorzugsweise Poly-(hexamethylenbiguanid)-hydrochlorid,
in einer Gesamtmenge Bereich von 0,05 bis 0,8 Gew.-% und
- – ein
oder mehrere Viskositätsstellmittel
im Bereich von 0,1 bis 10 Gew.-% enthält und
- – eine
Viskosität
im Bereich von 30 bis 1.500 mPa·s aufweist. Beverzugte Verwendungen
ergeben sich aus den Ansprüchen
2 bis 8.
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Die
Verwendung einer derartigen Zubereitung erfolgt zur Pflege, Prophylaxe
von Krankheiten und Behandlung von Krankheiten im Bereich der Hufe
von Säugern
aus der Art Equidae, vorzugsweise von Pferden.
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Die
erfindungsgemäßen Zubereitungen
können
in bevorzugte Ausführungsformen
weitere Komponenten enthalten, die sich aus den Unteransprüchen ergeben.
Die in den Zubereitungen enthaltenen Komponenten werden nachfolgend
im einzelnen näher
erläutert,
ohne auf diese beschränkt
zu sein. Vielmehr sind die angegebenen Komponenten, wie deren Mengenbereiche,
bevorzugte Beispiele, die die Erfindung in besonderer Weise erläutern. Die
nachfolgenden Mengenangaben in Prozenten sind Gewichtsprozent-Angaben (Gew.-%),
die sich auf das Gesamtgewicht der Zubereitung beziehen.
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Die
erfindungsgemäß verwendeten
Zubereitungen sind Zubereitungen auf Wasserbasis. Dies bedeutet,
daß Wasser
die Hauptkomponente der Zubereitungen ist und erfindungsgemäß in Mengen
vorhanden ist, die über
50 Gew.-% liegen. Dies ermöglicht
den Zubereitungen, eine für
gesundes Wachstum erforderliche und Krankheiten verhindernde Feuchtigkeit
zu spenden, ohne zu stark zu feuchten. Damit wird vermieden, Bedingungen
zu schaffen, die eine Basis für
Krankheiten sein könnten.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung liegt der Gehalt an Wasser > 60 Gew.-%, weiter bevorzugt > 70 Gew.-% und mit
besonderem Vorteil > 80
Gew.-%.
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Gemäß der Erfindung
enthält
die erfindungsgemäß verwendete
Zubereitung eine oder mehrere Verbindung(en) aus der Gruppe Poly-(propylenbiguanid),
Poly-(tetramethylenbiguanid), Poly-(pentamethylenbiguanid), und
Poly-(hexamethylenbiguanid)
Poly(hexamethylenbiguanid ist bevorzugt.
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In
den genannten Verbindungen ist/sind eine oder mehrere Guanid-Gruppe(n)
durch Protonierung positiv geladen, und der so entstandene Ammoniumkomplex
wird durch eine oder mehrere anionische Gruppe X– elektronisch
neutralisiert. Das Anion X– Anionen aus der Gruppe
Halogenid, vorzugsweise Chlorid, Bromid, Iodid, und organische Anionen
wie beispielsweise Carboxylat-Anionen, von denen Acetat und Propionat
beispielhaft genannt werden können.
Mit Vorteil sind die Anionen Halogenide, noch weiter bevorzugt Chlorid,
oder Acetat oder Propionat.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird als Biguanid-verbindung
Poly-(hexamethylenbiguanid-)hydrochlorid verwendet.
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Eine
oder mehrere der oben genannten Biguanid-Verbindungen, vorzugsweise
eine der genannten Verbindungen, ist/sind erfindungsgemäß in den
Zubereitungen enthalten in einer Gesamtmenge von 0,05 bis 0,8 Gew.-%.
Mit Mengen einer oder mehrerer der genannten Biguanid-Verbindungen
kann den Zubereitungen eine mikrobizide Wirkung verliehen werden,
die einem Befall der Hufe von Equiden, insbesondere Pferden, mit Mikroorganismen
wirksam entgegenwirkt. Insbesondere können die mikrobistatischen/virustatischen
bzw. mikrobiziden/viruziden Bedingungen einem Befall mit den oben
genannten Erregern typischer Hufkrankheiten wie Staphylococcen oder
Streptococcen, Fusobacterium necrophori, Pilze und Viren wie beispielsweise
Papova-Viren wirksam entgegenwirken. Bei bereits eingetretenem Befall
können
Zubereitungen gemäß der Erfindung
mit einem Gehalt an Biguanid-Verbindungen im Bereich einer Gesamtmenge
von 0,5 bis 0,8 Gew.-% nicht nur die Vermehrung der Mikroorganismen
unterbinden, son dern auch eine Ausheilung der durch deren Gegenwart
verursachten Krankheitszu stände
fördern.
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Besonders
bevorzugte Ausführungsformen
von erfindungsgemäß verwendeten
enthalten eine oder mehrere Biguanid-Verbindungen in einer Gesamtmenge im
Bereich von 0,1 bis 0,5 Gew.-%. Mit solchen Zubereitungen gelingt
eine sichere Vorbeugung gegen Mikroorganismen-Befall und eine zügige und
schmerzfreie Heilung in den Fällen,
in denen eine Krankheit bereits ausgelöst wurde.
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Eine
weitere essentielle Komponente der erfindungsgemäß verwendeten Zubereitungen
ist ein Viskositätsstellmittel
oder sind mehrere Viskositätsstellmittel.
Die in den Zubereitungen gemäß der Erfindung
verwendeten Viskositätsstellmittel
können
einzeln oder können
in einer Gruppe von zweien oder mehreren von innen verwendet werden.
Mehrere Viskositätsstellmittel
kommen insbesondere dann zum Einsatz, wenn an die Viskosität der Zubereitung
besondere, von einer Komponente allein gar nicht oder nur unzureichend
erfüllbare Anforderungen
gestellt werden. Bevorzugt wird ein Viskositätsstellmittel verwendet. Eines
oder mehrere derartige Mittel ist/sind in der Zubereitung gemäß der Erfindung
in einer Menge im Bereich von 0,1 bis 10 Gew.-% zugegen.
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Damit
lassen sich Werte der Viskosität
einstellen, die eine gute Handhabung der Zubereitung ermöglichen
und insbesondere gewährleisten,
daß die
Zubereitung eine ausreichend lange Zeit mit dem Krankheitsherd oder
dem Bereich des Hufs (bzw. seiner Umgebung bzw. seiner inneren Struktur)
in Kontakt kommt, die eine sichere Wirkung der Zubereitung gewährleistet.
Es wird so im Gegensatz zum Stand der Technik verhindert daß einerseits
die Zubereitung sofort wieder abläuft/ausläuft oder andererseits die Zubereitung
mangels geeigneter Applikation die Bereiche nicht erreicht, an denen
sie ihre Wirkung entfalten soll.
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Bevorzugte
Ausführungsformen
der Erfindung umfassen Zubereitungen, in denen als Viskositätsstellmittel
eine oder mehrere Verbindungen enthalten ist/sind, die gewählt ist/sind
aus der Gruppe, die besteht aus der Gruppe Cellulosederivate, Pflanzengummen,
Alginate und andere unpolare Viskositätsstellmittel. Unter Cellulosederivaten
werden alle natürlichen
oder synthetischen Derivate von Cellulose verstanden, einschließlich solcher,
die durch natürliche
Prozesse aus dieser abgeleitet werden können (beispielsweise durch
enzymatischen Abbau), und solcher, die durch chemische Prozesse
aus dieser abgeleitet werden können
(beispielsweise durch Veretherung oder Veresterung). In besonderen
Ausführungsformen
der Erfindung umfassen die Zubereitungen als Viskositätsstellmittel
eine oder mehrere Verbindungen aus der Gruppe Methylcellulose, Ethylcellulose,
Hydroxymethylcellulose, Hydroxyethylcellulose, Hydroxypropylcellulose,
wobei Hydroxyethylcellulose mit besonderem Vorteil verwendet werden
kann. Erfindungsgemäß bewährt hat
sich beispielsweise ein Produkt der Firma Herkules, das unter der
Bezeichnung NatrosolR 250 HR im Handel ist
und eine Hydroxycellulose mit einem molaren Substitutionsgrad (Zahl
der EO-Einheiten pro Glucose-Einheit) von > 1 ist.
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Mit
dem/den Viskositätsstellmittel(n)
ist in der Zubereitung gemäß der Erfindung
eine Viskosität
im Bereich von 30 bis 1.500 mPa·s eingestellt. Dies ermöglicht es,
daß die
Zubereitung auf die gewünschte
Stelle aufgebracht werden kann, ohne sofort wieder von dieser abzulaufen,
bzw. in versteckte oder nicht leicht zugängliche Stellen im Bereich
des Hufs zu behandelnder Tiere eingebracht werden kann, ohne gleich
wieder auszulaufen. Für
die gewünschte
Wirkung ist eine gewisse Kontaktzeit nötig, die bei Zubereitungen
des Standes der Technik nicht erreicht werden konnte, die kein Viskositätsstellmittel
enthielten. Die Viskosität
wird gemessen mit einem Viskosimeter „Brookfield RV”, mit der
Spindel Nr. 1 bei 20 Upm. In bevorzugten Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Zubereitung
liegt die Viskosität
im Bereich von 40 bis 1.000 mPa·s, noch mehr bevorzugt im
Bereich einer Viskosität
im Bereich von 40 bis 100 mPa·s.
Eine Zubereitung mit einer Viskosität im bevorzugten Bereich läßt sich
für eine
ausreichende Verweilzeit auf dem Applikationsgebiet aufbringen und
kann dort die gewünsche
mikrobistatische/virustatische bzw. mikrobizide/viruzide Wirkung
entfalten.
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Entsprechend
einer weiteren, mit Vorteil verwendbaren und daher ebenfalls bevorzugten
Ausführungsform
kann die Zubereitung der Erfindung ein Feuchthaltemittel oder auch
mehrere Feuchthaltemittel enthalten. Grundsätzlich sind alle für den Zweck
der Feuchthaltung geeigneten Verbindungen bzw. Verbindungskombinationen
einsetzbar. Bevorzugt werden Feuchthaltemittel aus der Gruppe der
zweiwertigen oder höherwertigen
Alkohole, und besonders bevorzugt sind Feuchthaltemittel aus der
Gruppe Glycerin und Glykole, für die
als Beispiele Ethylenglykol, Propylenglykol und Tetramethylenglykol
und deren Kombinationen genannt werden. Bevorzugt wird eine Kombination
aus Glycerin und Propylenglykol eingesetzt, wobei letzteres den
zusätzlichen
Vorteil bringt, daß es
eine antimikrobielle Wirkung hat. Wenn ein oder mehrere Feuchthaltemittel eingesetzt
werden, geschieht dies in einer Menge von beispielsweise insgesamt
0,2 bis 5 Gew.-%.
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Die
gemäß der Erfindung
verwendete Zubereitung kann noch weitere Bestandteile enthalten,
die aus den verschiedensten Gründen
zu gesetzt werden. Beispiele hierfür sind ein oder mehrere Emulgator(en),
ein oder mehrere die Heilung fördernde(s)
Mittel, ein oder mehrere pflegend wirkende Substanz(en), eine oder mehrere
die Haut beruhigende Substanzen, ein oder mehrere Vitamin(e), ein
oder mehrere kosmetische Mittel, ein oder mehrere Farbstoff(e) und/oder
Geruchsstoff(e) sowie weitere pharmazeutische und/oder kosmetische Hilfsstoffe
und Kombinationen der vorgenannten Substanzen. Beispiele der vorgenannten
Substanzen sind dem Fachmann in diesem technischen Bereich bekannt
und bedürfen
daher an dieser Stelle keiner weiteren Präzisierung; die nachfolgend
genannten Substanzen sind daher nur als Beispiele zu verstehen und
beschränken
die Erfindung nicht.
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Emulgatoren
könne aus
der Gruppe natürlicher
oder synthetischer Emulgatoren sein Natürliche Emulgatoren können aus
der Lecithin-Reihe stammen und gegebenenfalls derivatisiert sein;
synthetische Emulgatoren können
beispielsweise Ester von (langkettigen) Fettsäuren mit (langkettigen) Polyolen
sein, ein Beispiel für
eine Verbindung aus der letztgenannten Gruppe ist ein Glycerin-Polyethylenglykol-Ricinoleat.
Es kann eine Verbindung aus den vorgenannten Gruppen oder eine Kombination
mehrerer Verbindungen aus den vorgenannten Gruppen eingesetzt werden.
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Pflegende
bzw. beruhigend wirkende Substanzen können beispielsweise Pflanzenextrakte
sein, die Hamamelis und/oder Bisabolol enthalten. Die fettlöslichen
Vitamine Panthenol und Vitamin E sind Substanzen, die heilungsfördernd wirken
und deswegen in bevorzugten Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Zubereitungen
enthalten sein können.
Kosmetisch wirksame Zusätze
zur Einstellung einer bestimmten Farbe bzw. eines bestimmten Dufts
sind erwünscht,
um den Geruchssinn der Tiere in positiver Weise zu beeinflussen
und mechanische Abwehr-Reaktionen vermeiden zu helfen. Als Beispiele
können
Patentblau-Lösung
und Wintergrünöl genannt
werden.
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Die
Erfindung betrifft die Verwendung von Zubereitungen der oben näher beispielhaft
beschriebenen Zusammensetzung im Bereich der Pflege der Hufe Säugern der
Art Equidae, unter denen speziell, jedoch nicht ausschließlich, Pferde
verstanden werden. Die Zubereitungen der Erfindung werden verwendet
zur Pflege der Hufe und der benachbarten Bereiche, die zu den stark
beanspruchten Bereichen des Körpers
der genannten Tiere zählen.
Mit den Zubereitungen kann auch erreicht werden, daß Krankheiten
der Hufe der genannten Tiere vorgebeugt wird, insbesondere in den
Fällen,
in denen die Krankheiten dadurch ausgelöst werden, daß sich im
Bereich der Hufe oder an oder in den Hufen Mikroorganismen ansiedeln,
die das Entstehen einer Krankheit begünstigen können. Überraschen wurde jedoch auch
gefunden, daß eine
erfolgreiche Bekämpfung
von bereits entstandenen Krankheiten möglich ist, insbesondere solcher
Krankheiten, deren Entstehung oder Verlauf durch bestimmte Mikroorganismen
begünstigt
wird. Mit der Aufbringung oder Einbringung einer Zubereitung gemäß der Erfindung
auf/in die Hufe oder von der Krankheit befallene Bereiche nahe der
Hufe kann nicht nur die proliferative Vermehrung von Mikroorganismen
unterbunden werden, sondern auch eine Wundheilung gefördert werden.
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Die
gemäß der Erfindung
verwendete Zubereitung wird zu ihrer Verwendung in an sich bekannter
Weise auf die zu pflegenden Bereiche (Hufe, Bereiche oberhalb der
Hufe, Hufsohle, Strahlfurchen etc.) aufgetragen. Dies kann beispielsweise
im Rahmen von Verbänden
bestehen, die die Zubereitung enthalten, oder durch Aufstreichen,
Aufsprühen
oder durch Einsprühen
mit geeigneten Tüllen
oder Kanülen
an weniger gut zugänglichen
Stellen.
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Die
Erfindung wird durch die nachfolgenden Beispiele näher erläutert, ohne
auf diese beschränkt
zu sein.
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Beispiele 1 bis 4
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Durch
Zusammengeben von Wasser und Viskositätsstellmittel, anschließendes Einrüh- ren der
restlichen Komponenten gemäß Tabelle
1 in beliebiger Reihenfolge und sorgfältigen Verrühren aller Komponenten wurden
Zubereitungen gemäß der Erfindung
hergestellt, deren Zusammensetzung sich aus Tabelle 2 ergibt. Tabelle (Mengenangaben in Gew.-%)
Komponente | Beispiel
1 | Beispiel
2 | Beispiel
3 | Beispiel
4 |
PHMB
(*) | 0,45 | 0,40 | 0,35 | 0,30 |
Natrosol R 250HR | 0,40 | 0,40 | 0,30 | 0,30 |
Glycerin | 9,00 | 9,00 | 9,00 | 9,00 |
1,2-Propandiol | 2,00 | 2,00 | 2,00 | 2,00 |
Vitamin
E | 0,10 | 0,15 | 0,10 | 0,15 |
D-Panthenol | 0,30 | 0,30 | 0,30 | 0,30 |
Bisabolol | 0,30 | 0,30 | 0,30 | 0,30 |
Hamamelis
CL | 0,50 | 0,50 | 0,50 | 0,50 |
Patentblau-Lösung 50%-ig | 0,02 | 0,02 | 0,02 | 0,02 |
Wintergrünöl | 0,01 | 0,01 | 0,01 | 0,01 |
Emulgator
(**) | 0,2 | 0,2 | - | 0,2 |
Wasser | 86,72 | 86,72 | 87,12 | 86,92 |
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Anmerkungen zu Tabelle 1:
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- * = Poly-(hexamethylenbiguanid)-hydrochlorid (z. B. ActicideR SR1296, Firma Thor-Chemie, wäßrige 20%-ige Lösung)
- ** = Glycerin-Polyethylenglykol-Ricinoleat
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Jede
der Zubereitungen wurde an Pferden mit Hufproblemen (Strahlfäule) dadurch
getestet, daß die jeweilige
Zubereitung regelmäßig nach
dem Auskratzen und Reinigen des Hufs mit einer Tülle eingesprüht wurde.
Es zeigt sich bereits nach 8 bis 10 Tagen eine deutliche Besserung
des Huf-Zustandes; eine weitere Behandlung über 4 Wochen beseitigte die
Symptome vollständig.
Eine prophylaktische Behandlung von Pferden, die keine Strahlfäule hatten,
jedoch mit den kranken Tieren gemeinsam gehalten wurden, verhinderte
zuverlässig
ein Auftreten der Symptome, selbst bei längerer Belastung.