DE10138898A1 - Redundantes Sicherheitssystem eines Fahrzeuges - Google Patents
Redundantes Sicherheitssystem eines FahrzeugesInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein redundantes Sicherheitssystem eines Fahrzeuges, bei dem auf unterschiedliche Berechnungsweise auf Basis der Signale von wenigstens zwei Sensoren zwei miteinander vergleichbare Istwerte erzeugt werden und eine Fehlermeldung erzeugt wird, wenn die Istwerte voneinander abweichen oder von einem vorgegebenen Vergleichsergebnis abweichen.
Description
Die Erfindung betrifft ein redundantes Sicherheitssystem eines Fahrzeuges, insbesondere
einer fahrbaren Arbeitsbühne, gemäß den Merkmalen des Oberbegriffes des Patentan
spruchs 1.
Sicherheitssysteme sind bei Fahrzeugen, insbesondere bei Arbeitsfahrzeugen wie
fahrbaren Arbeitsbühnen oder dergleichen, bekannt. Bei diesen Sicherheitssystemen wird
dann, wenn ein Betriebsparameter einen vorgegebenen Bereich verläßt oder einen
bestimmten Sollwert erreicht, ein Warnhinweis oder sogar eine Gegensteuerung
durchgeführt, um sicherheitskritische Zustände zu vermeiden. Bei den fahrbaren
Arbeitsbühnen kann z. B. der Winkel des Hauptarmes oder auch die Belastung des
Arbeitskorbes erfaßt werden, wobei bei einer Überschreitung z. B. der Winkel oder die
Korblast durch entsprechende gegensteuernde Maßnahmen reduziert werden muß. Aus
Sicherheitsgründen sind im Regelfall die Sensoren, die die Betriebsparameter erfassen,
doppelt, d. h. redundant ausgeführt, so daß für den Fall, daß ein Sensor defekt ist oder
ausfällt, auf das Signal des noch weiterhin zur Verfügung stehenden Sensors zurückge
griffen werden kann.
Dies hat jedoch verschiedene Nachteile:
Zum einen ist es erforderlich, daß für die Erfassung eines Betriebsparameters minde stens zwei baugleiche oder verschiedene Sensoren eingesetzt werden, so daß sich die Kosten für ein solches redundantes Sicherheitssystem erhöhen. Zum anderen ist es nicht möglich, bei einem korrekten Betriebsparameter auf ein fehlerhaftes Ausgangssignal des Sensors zu schließen, da bei bekannten Sicherheitssystemen ein Vergleich der Signale der beiden Sensoren nicht stattfindet. Denn wenn die von beiden Sensoren erfaßten physikalischen Werte oder die Signale der Sensoren beeinflußt werden (wenn beides Mal gleichzeitig die gleiche Manipulation vorgenommen wurde), entsteht ein sicherheitskriti scher Zustand. Somit kann ein solches System manipuliert werden, so daß bei Vorliegen eines sicherheitskritischen Betriebsparameters der betreffende Sensor ein unkritisches Signal abgibt.
Zum einen ist es erforderlich, daß für die Erfassung eines Betriebsparameters minde stens zwei baugleiche oder verschiedene Sensoren eingesetzt werden, so daß sich die Kosten für ein solches redundantes Sicherheitssystem erhöhen. Zum anderen ist es nicht möglich, bei einem korrekten Betriebsparameter auf ein fehlerhaftes Ausgangssignal des Sensors zu schließen, da bei bekannten Sicherheitssystemen ein Vergleich der Signale der beiden Sensoren nicht stattfindet. Denn wenn die von beiden Sensoren erfaßten physikalischen Werte oder die Signale der Sensoren beeinflußt werden (wenn beides Mal gleichzeitig die gleiche Manipulation vorgenommen wurde), entsteht ein sicherheitskriti scher Zustand. Somit kann ein solches System manipuliert werden, so daß bei Vorliegen eines sicherheitskritischen Betriebsparameters der betreffende Sensor ein unkritisches Signal abgibt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein redundantes Sicherheitssystem
eines Fahrzeuges bereitzustellen, welches die eingangs geschilderten Nachteile nicht
aufweist und damit sicherheitskritische Zustände wirksam verhindert werden können und
ein Schutz vor Manipulationen gegeben ist.
Diese Aufgabe ist durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß wenigstens zwei Sensoren zur Erfassung
unterschiedlicher Parameter ausgebildet und die Signale der wenigstens zwei Sensoren
getrennt voneinander in der zumindest einen Steuereinheit verarbeitbar und auswertbar
sind. Dies hat zum einen den Vorteil, daß zur Erfassung eines Betriebsparameters nur ein
einziger Sensor benötigt wird, während - wie im folgenden ausgeführt - es durch den
Einsatz von zwei Sensoren sichergestellt ist, sicherheitskritische Zustände zu vermeiden.
So wird aus dem von dem ersten Sensor erfaßten Signal, das einen ersten Betriebspa
rameter darstellt, ein erstes Ausgangssignal berechnet. Gleiches gilt für den zweiten
Sensor, der einen anderen Betriebsparameter erfaßt und ein diesen Betriebsparameter
darstellendes Ausgangssignal erzeugt bzw. in der Steuereinheit berechnet wird. Die
zumindest zwei Sensoren können gleicher Bauart sein, sind aber in besonders vorteil
hafter Weise wegen der Manipuliersicherheit unterschiedlicher Bauart. Aus den beiden
Ausgangssignalen der beiden Sensoren, wobei auch mehr als zwei Sensoren und
Betriebsparameter vorhanden und erfaßt werden können, wird in der Steuereinheit jeweils
ein zu vergleichender Istwert für den jeweiligen Betriebsparameter berechnet. Das heißt,
daß auf unterschiedliche Berechnungsweise auf Basis der Ausgangssignale von
gleichartigen oder unterschiedlichen Sensoren für voneinander verschiedene Betriebspa
rameter ein vergleichbarer Istwert gebildet wird. Diese vergleichbaren Istwerte werden
miteinander verglichen, so daß bei Abweichung voneinander auf einen Fehler geschlos
sen werden kann. Dadurch wird ein schadhafter Sensor, ein fehlerhaftes Signal oder eine
Manipulation sofort festgestellt, da die beiden vergleichbaren Istwerte auf Grundlage
unterschiedlicher Betriebsparameter und unterschiedlicher Berechnungsweise gebildet
werden.
In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß zwei Steuereinheiten vorhanden sind,
denen jeweils die Signale einer Gruppe von Sensoren zuführbar sind, wobei die
Steuereinheiten die Signale ihrer Gruppe unabhängig von der anderen Gruppe verarbei
ten und auswerten. Hierbei wird durch das Vorhandensein von wenigstens einem Sensor
oder einer Gruppe von Sensoren an jeweils einer Steuereinheit in der jeweiligen
Steuereinheit der vergleichbare Istwert berechnet und der anderen Steuereinheit
zugeführt, so daß bei Abweichungen der vergleichbaren Istwerte auf einen Fehler
festgestellt werden kann. Dabei muß nicht unbedingt ein Vergleich zwischen den
Istwerten der beiden Steuereinheiten durchgeführt werden; denkbar ist auch, daß die
vergleichbaren Istwerte mit abgespeicherten Sollwerten verglichen werden, d. h., daß
dann, wenn der berechnete Istwert einen vorgegebenen Sollwert unter- oder überschrei
tet oder einen bestimmten Sollwertebereich verläßt oder einen vorgebbaren Sollwertebe
reich erreicht, zumindest eine Fehlermeldung erzeugt wird. Es ist also vorgesehen, daß
beiden Steuereinheiten (Rechner) mit teilweise unterschiedlich erfaßten physikalischen
Werten auf unterschiedliche Rechenwegen zu vergleichbaren Ergebnissen kommen und
diese miteinander vergleichen.
Das Vorhandensein von zwei oder mehr Steuereinheiten hat darüber hinaus den Vorteil,
daß z. B. bei der fahrbaren Arbeitsbühne die eine Steuereinheit in der Fahrerkabine des
Fahrzeuges der Arbeitsbühne installiert ist, während sich die zweite Steuereinheit in dem
Korb der Arbeitsbühne befindet. Damit kann für den Fall, daß ein sicherheitskritischer
Zustand kurz vor dem Erreichen steht oder schon erreicht ist, sowohl in der Fahrerkabine
des Fahrzeuges als auch im Korb die Fehlermeldung angezeigt werden. Neben der
Erzeugung und Anzeige einer Fehlermeldung können auch Aktuatoren (Antriebselemen
te) des Fahrzeuges derart angesteuert werden, daß ein sicherheitsunkritischer Zustand
eingenommen wird. Das kann beispielsweise bei der fahrbaren Arbeitsbühne bedeuten,
daß der Neigungswinkel des Hauptarmes in die Richtung verändert wird, daß ein
Umkippen des Fahrzeuges vermieden wird.
Ein redundantes Sicherheitssystem ist zwecks Erläuterung der Erfindung am Beispiel
einer fahrbaren Arbeitsbühne im folgenden beschrieben und anhand der Figuren
erläutert. Auf die Anwendung bei einer fahrbaren Arbeitsbühne ist die Erfindung jedoch
nicht beschränkt, sondern kann allgemein bei Fahrzeugen bzw. Arbeitsfahrzeugen
Anwendung finden.
Es zeigen:
Fig. 1 eine erste Ausführungsform eines redundantes Sicherheitssystemes,
Fig. 2 eine zweite Ausführungsform eines redundanten Sicherheitssystemes und
Fig. 3 Anwendung des redundanten Sicherheitssystemes bei einer fahrbaren
Arbeitsbühne.
Fig. 1 zeigt eine erste Ausführung eines redundanten Sicherheitssystemes eines
Fahrzeuges, insbesondere eines Arbeitsfahrzeuges, welches eine Steuereinheit 1
aufweist. Diese Steuereinheit 1 umfaßt eine Eingabeeinheit 2, über die von außen Einfluß
auf die Steuereinheit 1 (beispielsweise zur Vornahme eines Updates) genommen werden
kann. Weiterhin umfaßt die Steuereinheit 1 eine Anzeigeeinheit 3, über die Betriebspara
meter, berechnete Werte oder den Zustand der Steuereinheit 1 Auskunft gegeben
werden kann. Über die Anzeigeeinheit 3 ist auch beispielsweise die Abgabe der
Fehlermeldung möglich. Weiterhin umfaßt die Steuereinheit 1 eine Recheneinheit 4 sowie
eine Speichereinheit 5, wobei die Recheneinheit 4 die ihr zugeführten Signale verarbeiten
und in Zusammenarbeit mit der Speichereinheit 5 auswerten und den vergleichbaren
Istwert bzw. mehrere vergleichbare Istwerte erzeugen kann.
An der Steuereinheit 1 sind zumindest zwei Sensoren angeschlossen, die gleichartig oder
voneinander verschieden sein können, jedoch unterschiedliche Betriebsparameter des
Fahrzeuges erfassen. So ist in Fig. 1 beispielsweise gezeigt, daß an der Steuereinheit 1
eine erste Gruppe von Sensoren 6 bis 9 sowie eine zweite Gruppe von Sensoren 10 bis
13 angeschlossen sind. Die Anzahl der Gruppen bzw. die Anzahl der Sensoren selber
richtet sich nach den Betriebsparametern, die beim Betrieb des Fahrzeuges zu erfassen
sind.
Zur Steuerung des Fahrzeuges sind weiterhin gleichartige oder voneinander verschiede
ne Aktuatoren erforderlich, die in Fig. 1 als eine erste Gruppe von Aktuatoren 14 bis 16
und als eine zweite Gruppe von Aktuatoren 17, 18 beispielhaft gezeigt sind. Auch hier
richtet sich die Anzahl der jeweiligen Aktuatoren bzw. der Gruppen nach den zu
steuernden Komponenten des Fahrzeuges.
Die Steuereinheit 1 ist dazu ausgebildet, z. B. aus den Signalen der Sensoren 6 bis 9 der
ersten Gruppe auf eine erste Berechnungsweise einen ersten Istwert zu erzeugen.
Ebenso sind die Sensoren 10 bis 13 der zweiten Gruppe dazu ausgebildet, weitere
Betriebsparameter zu erfassen und auf eine andere Berechnungsweise als bei den
Sensoren 6 bis 9 der ersten Gruppe einen weiteren Istwert zu berechnen, wobei
allerdings beide berechneten Istwerte miteinander vergleichbar sind, d. h., einen
Betriebsparameter oder einen fiktiven Parameter darstellen. Somit werden durch
Erfassung unterschiedlicher, tatsächlicher Betriebsparameter auf zumindest zwei
voneinander unterschiedlichen Berechnungsmethoden in der Steuereinheit 1 vergleichba
re Zielparameter bzw. Istwerte berechnet, die direkt miteinander vergleichbar sind. Wird
bei dem Vergleich festgestellt, daß eine Abweichung voneinander vorliegt oder auch daß
eine Abweichung eines einzelnen Istwertes von einem beispielsweise in der Speicherein
heit 5 abgespeicherten Sollwert vorliegt, kann über die Anzeigeeinheit 3 eine Fehlermel
dung an die Bedienperson des Fahrzeuges abgegeben werden oder zumindest einer der
Aktuatoren 14 bis 18 derart angesteuert werden, daß der augenblickliche Zustand
beibehalten wird (Abschaltfunktion) oder wieder ein sicherheitsunkritischer Zustand erzielt
wird. Die Art und Weise, wie der zumindest eine Aktuator angesteuert wird, wenn ein
sicherheitskritischer Zustand erreicht wurde, kann in der Speichereinheit 5 ebenfalls
abgespeichert werden.
Fig. 2 zeigt eine weitere Ausführungsform eines redundanten Sicherheitssystemes, mit
zwei Steuereinheiten, wobei eine jede Steuereinheit jeweils eine Anzeigen- und
Bedienkonsole 100, 200 (die die Anzeigeeinheit 3 sowie die Eingabeeinheit 2 umfaßt) und
jeweils eine Mobilsteuerung 101, 201 umfaßt. Die Anzeige- und Bedienkonsole 100, 200
ist über eine Datenübertragungsstrecke 19, 20 mit der Mobilsteuerung 101, 201
verbunden. Ebenso sind die beiden Steuereinheiten, insbesondere die Mobilsteuerungen
101 und 201, über eine Datenübertragungsstrecke 21 zwecks Datenaustausch miteinan
der verbunden. An den Mobilsteuerungen 101, 201 ist wieder wenigstens ein Sensor,
inbesondere eine Gruppe von Sensoren 22, 23 (mindestens zwei), sowie zumindest ein
Aktuator, insbesondere eine Gruppe von Aktuatoren 24, 25 angeschlossen. Das in Fig.
2 gezeigte Sicherheitssystem arbeitet nach dem gleichen Prinzip, wie es schon bei dem
Sicherheitssystem gemäß Fig. 1 beschrieben wurde. Die Ausgestaltung des Sicher
heitssystems gemäß Fig. 2 hat jedoch den Vorteil, daß z. B. die Anzeigen- und
Bedienkonsolen 100 und 200 einmal in der Fahrerkabine und einmal in dem Korb der
Arbeitsbühne installiert sein können, um an diesen Stellen den Bedienpersonen die
entsprechenden Hinweise, insbesondere die Fehlermeldungen, geben zu können. Das
Vorhandensein der Mobilsteuerungen 101 bzw. 201 hat den Vorteil, daß z. B. die
Betätigung des Korbes (das Herauf- und Herabfahren sowie die Auslenkung des Armes
der Arbeitsbühne) von einer sich neben dem Fahrzeug oder in dem Korb befindenden
Person ferngesteuert werden kann. Außerdem kann gegebenenfalls von der weiteren
Mobilsteuerung aus in den Steuerprozeß eingegriffen werden. Die Steuerungen 100/101
können auch jeweils als eine Steuereinheit (analog zu der Steuereinheit 1 aus Fig. 1)
ausgebildet sein.
Während sich die Erfindung auf beliebige Fahrzeuge, insbesondere jedoch bevorzugt auf
Arbeitsfahrzeuge bezieht, ist in Fig. 3 eine bevorzugte Anwendung der Erfindung bei
einer fahrbaren Arbeitsbühne 26 gezeigt. Auf einem fahrbaren Fahrzeugchassis 27 mit
Fahrerkabine ist eine Drehbühne 28 installiert, über die an einem teleskopierbaren
Hauptarm 29 sowie über einen bewegbaren Korbarm 30 ein Korb 31 angeordnet ist. Im
Betrieb der Arbeitsbühne 26 ist der Hauptarm 29 mittels eines Hydraulikzylinders 32 in
seinem Neigungswinkel einstellbar. Ebenso sind Mittel vorhanden, um die Drehbühne 28
relativ zu dem Fahrzeugchassis 27 in eine Drehbewegung zu versetzen. Bei diesen
Mitteln, genauso wie bei dem Hydraulikzylinder 32 sowie Mitteln zur Verstellung der Lage
des Korbes 31 handelt es sich um die in den Fig. 1 und 2 gezeigten Aktuatoren.
Außerdem sind in Fig. 3 diejenigen Betriebsparameter (wie beispielsweise Winkel
hauptarm, Neigungswinkel Korbarm, Kraftsensor Korblast usw.) gezeigt, die von den
Sensoren, die in Fig. 1 und 2 gezeigt und beschrieben sind, erfaßt werden. Ebenso
können als Betriebsparameter die Länge bzw. der Druck der Abstützung von Hydrau
likstützpfeilern 33 erfaßt und ausgewertet werden, die im Betrieb der Arbeitsbühne 26 für
die Stabilität erforderlich sind.
Es wird noch darauf hingewiesen, daß die Steuereinheit(en) so ausgebildet sein können,
daß sie Prozesse überwachen und steuern können (zum Beispiel den Betrieb des
Fahrzeuges) oder den Prozess nur überwachen und dann eingreifen (zum Beispiel durch
Ansteuerung eines Aktuators), wenn ein sicherheitskritischer Zustand erreicht wurde oder
vor dem Erreichen steht, um diesen zu verhindern. So könnte zum Beispiel das
Ausfahren des Korbes 31 gestoppt werden (Abschaltfunktion), wenn eine Kippgefahr
droht.
Bezogen auf die Fig. 2 werden also zwei Sicherheitssysteme derart kombiniert, daß auf
unterschiedliche Berechnungsweise mit teilweise unterschiedlichen Sensoren ein
vergleichbares Ergebnis erzielt wird:
Hauptarm und Korbarm, Länge des/der Teleskoparme. Daraus wird, wie bei einer
Lastmomentbegrenzung (LMB) üblich, die Sicherheitsabschaltung und die Korblast
berechnet.
Erfassung von Last und Position des Arbeitskorbes: Aus den o. g. Länge(n) und Winkeln
sowie der direkt gemessenen Korblast wird ebenfalls das Kippmoment berechnet.
Die Besonderheit liegt eben darin, daß die Kraftsensoren hierbei nicht redundant
ausgeführt sind, sondern in Druckmessung und Kraftmessung aufgeteilt werden.
Beide Steuereinheiten können durch Datenaustausch sowohl die zur Abschaltung
führende Auslastungsberechnung vergleichen als auch die direkt gemessenen (Geome
trie) bzw. die rückgerechneten Werte (Korblast aus Geometrie und Druck) vergleichen.
Alternativ hierzu ist auch ein System denkbar, bei dem alle Größen nur einfach erfasst
werden und nur berechnete und gemessene (Korb-)Last verglichen werden. Bei der
Forderung nach sofortigem Erkennen von Einfachfehlern wird trotzdem jeder einzelne
Sensor überwacht. Ein Fehler in Druckerfassung oder Längenmessung oder Winkelmes
sung führt unweigerlich zu einer fehlerhaften Berechnung der Last und damit wird durch
direkten Vergleich mit dem Messwert der Kraftmessung ein Fehler erkannt.
Besonderer Vorteil dieses Systems gegenüber der direkten redundanten Erfassung und
Berechnung gleichartiger Messgrößen:
- - unterschiedliche Softwareabläufe, Vermeidung von gleichartigen Fehlern im Programm,
- - unterschiedliche Sensoren bzgl. Kraft- I Druckerfassung in Position und Bauart,
- - das System ist praktisch nicht durch Manipulation an einem Sensor negativ in bezug auf Abschaltsicherheit zu beeinflussen,
- - bisherige Systeme sind relativ einfach manipulierbar zwecks "Erhöhung" von Reichweite oder Belastung des Korbes.
Weitere Signale zur betriebsartenabhängigen Verringerung von Reichweite/Traglast
müssen beiden Steuereinheiten weiterhin soweit gefordert getrennt zur Verfügung gestellt
werden. Die ist insbesondere der Drehbereich, erfasst über Drehwinkelgeber oder -schalter,
sowie die Abstützbasis.
Weiterhin kann dieses Grundkonzept auch auf das Unterfahrzeug ausgeweitet werden.
Aus den erfassten Werten für Moment und Radius oder Last und Position (Radius) und
Leermoment ist eine Berechnung des Schwerpunktes der kompletten Aufbauten
oberhalb des Schwenktisches möglich. Aus dieser Angabe und der durch Drehwinkel
erfassten Position kann auf die auftretenden Stützkräfte rückgerechnet werden. Hierbei
geht auch die durch Schalter oder analoge Geber gemessene Länge der Schiebeholme
mit ein (horizontale Stützenposition).
Per Druckmessung an allen vier Stützen kann direkt die tatsächliche Stützkraft erfasst
werden und direkt mit dem berechneten Wert verglichen werden. Somit ist eine
Überprüfung eines nur einfach ausgeführten Drehwinkelgebers möglich. Einfachfehler bei
Stützdruck, Stützlänge oder falsche Position im Drehbereich werden erkannt. Dadurch ist
ein zusätzlicher Schutz gegen Umkippen durch Messung der Stützkraft gegeben.
Zumindest bei Annäherung an den Grenzbereich (das Fahrzeug steht nominal nur noch
auf 3 Stützen) werden Fehler in dieser Berechnung durch "Verspannungen" im Chassis
beherrschbar.
Claims (7)
1. Redundantes Sicherheitssystem eines Fahrzeuges, insbesondere einer fahrbaren
Arbeitsbühne (26), mit Sensoren (6 bis 13, 22, 23) zur Erfassung von Betriebsparametern
des Fahrzeuges, deren Signale zumindest einer Steuereinheit (1) zwecks Verarbeitung
und Auswertung zuführbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens zwei
Sensoren zur Erfassung unterschiedlicher Betriebsparameter ausgebildet und die Signale
der wenigstens zwei Sensoren getrennt voneinander in der zumindest einen Steuereinheit
(1) verarbeitbar und zur Erzeugung vergleichbarer Istwerte auswertbar sind.
2. Redundantes Sicherheitssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei
Steuereinheiten (1; 100, 101; 200, 201) vorhanden sind, denen jeweils die Signale
zumindest eines Sensors, insbesondere einer Gruppe von Sensoren (22, 23) zuführbar
sind, wobei die Steuereinheiten (1100, 101; 200, 201) die Signale ihres Sensors,
insbesondere ihrer Gruppe von Sensoren unabhängig von der anderen Gruppe von
Sensoren verarbeiten und auswerten.
3. Redundantes Sicherheitssystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die zumindest eine Steuereinheit (1; 100, 101; 200, 201) zum Vergleich der ausgewerte
ten Signale mit weiteren erfaßten Signalen und/oder vorgebbaren Signalen bzw.
Signalbereichen ausgebildet ist.
4. Redundantes Sicherheitssystem nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die ausgewerteten Signale der einen Steuereinheit der weiteren Steuereinheit und/oder
umgekehrt zuführbar sind.
5. Redundantes Sicherheitssystem nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß
Mittel zur Abgabe einer Fehlermeldung im Sinne eines Warnhinweises vorhanden sind,
wenn der Vergleich der Istwerte voneinander abweicht oder ein Istwert von einem
vorgebbaren Vergleichsergebnis abweicht.
6. Redundantes Sicherheitssystem nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß
Mittel zur Ansteuerung zumindest einen Aktuators vorhanden sind, wenn der Vergleich
der Istwerte voneinander abweicht oder wenn der Vergleich eines Istwertes mit einem
vorgebbaren Vergleichsergebnis abweicht.
7. Redundantes Sicherheitssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die wenigstens zwei Sensoren unterschiedlicher Bauart sind.
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Legal Events
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
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8131 | Rejection |