DE10134991A1

DE10134991A1 - Drillmaschine mit automatischer Kalibrierung

Info

Publication number: DE10134991A1
Application number: DE10134991A
Authority: DE
Inventors: Josef Siebers
Original assignee: Lemken GmbH and Co KG
Current assignee: Lemken GmbH and Co KG
Priority date: 2001-07-18
Filing date: 2001-07-18
Publication date: 2003-02-06
Anticipated expiration: 2021-07-19
Also published as: DE10134991B4

Abstract

Mit der vorliegenden Erfindung wird eine pneumatische Drillmaschine geschaffen, die eine einfache Zähleinrichtung aufweist, der während der Kehrfahrt auf dem Vorgewende das zu zählende Saatgut zugeführt wird und die dann während der Arbeit, unabhängig vom Säbetrieb, die Anzahl der Körner zählt. Das Ergebnis der Zählung Körner/m·2· dient als Regelgröße für die Anpassung der Aussaatmenge der Drillmaschine.

Description

Die Erfindung betrifft eine pneumatische Drillmaschine gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1. Derartige Drillmaschinen weisen eine Dosiereinrichtung auf für die Dosierung des Saatgutes, und zwar in Abhängigkeit von der Anzahl der Körner pro Quadratmeter.

Derartige pneumatische Drillmaschinen besitzen eine Zähleinrichtung, die die Anzahl der Körner, die ausgesät werden soll, zählt. Das Ergebnis der Zählung wird von einem Computer erfasst, der wiederum die Dosiereinrichtung entsprechend regelt. Da die auf dem Markt befindlichen Zähleinrichtungen generell nicht in der Lage sind, bei einem hohen Saatgutaufkommen die Anzahl der Körner exakt zu zählen, treten in der Praxis Aussaatabweichungen auf, die nicht akzeptabel sind. Zähleinrichtungen, die bei einem hohen Saatgutaufkommen genau arbeiten, sind sehr teuer und machen den Einsatz einer damit ausgerüsteten pneumatischen Drillmaschine unwirtschaftlich.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine pneumatische Drillmaschine zu schaffen, die auf einfache Weise eine exakte Aussaatmenge Körner pro Fläche einhält, ohne während der Arbeit die gesamte Saatgutmenge bzw. einen Teil der Saatgutmenge ständig zählen zu müssen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Patentanspruches 1 gelöst. Durch diese Maßnahme kann durch einfache Mittel eine genaue Aussaatmenge Körner pro Quadratmeter eingestellt bzw. kalibriert werden. Es muss 1. nicht mit großem Aufwand die gesamte Körnermenge gezählt werden und 2. kann das während der Kehrfahrt auf dem Vorgewende der Zähleinrichtung zugeführte Saatgut während der Arbeit gezählt werden, ohne den eigentlichen Säbetrieb zu beeinflussen bzw. ohne von ihm beeinflusst zu werden.

Wenn der Zähleinrichtung nur bei jeder 10. Kehrfahrt Saatgut zugeführt wird, so hat sie ausreichend Zeit, das jeweils zugeführte Saatgut zu zählen, und zwar auch mit Zähleinrichtungen, die nur wenig Körner pro Sekunde zählen können.

Erfindungsgemäß ist weiter vorgesehen, dass die Umleitung des Saatgutes zur Zähleinrichtung zeitlich begrenzbar ist, vorzugsweise zwischen 5 und 20 Sekunden. So kann abhängig vom Saatgut und auch von der jeweiligen Drehgeschwindigkeit der Säräder so viel Saatgut umgeleitet werden, dass eine ausreichend große Menge zur Verfügung steht, die eine genaue Dosierung ermöglicht, die aber noch so gering ist, dass die zur Verfügung stehende kostengünstige und einfache Zähleinrichtung diese Saatgutmenge auch genau zählen kann.

Erfindungsgemäß ist weiter vorgesehen, dass die Umleitung des Saatgutes zur Zähleinrichtung über einen Zeitraum erfolgt, in der sich die Säräder mindestens einer Dosiereinheit um eine vorgebbare Anzahl von Umdrehungen drehen, vorzugsweise um 10 bis 20 Umdrehungen.

Dadurch kann abhängig von der genauen Umschaltung der Weiche und der Ausführungsform des jeweiligen Särades die zu zählende Saatgutmenge minimiert werden, ohne eine zu große Aussaatungenauigkeit hinnehmen zu müssen. Die Zähleinrichtung kann in ihrer Leistung so begrenzt werden, dass sie kostengünstig ist und dennoch eine exakte Zählung sicherstellt.

Erfindungsgemäß ist weiter vorgesehen, dass die Zähleinrichtung als pneumatische Zähleinrichtung ausgebildet ist, mit einem Zellenrad mit im Außenbereich im Abstand zueinander angeordneten Bohrungen, mit einer die Körner in die Bohrungen saugenden Ansaugvorrichtung, mit einer Kornabscheidevorrichtung, die die angesaugten Körner aus den Bohrungen abscheidet und mit zwei Sensoren, die jeweils in Drehrichtung des Zellenrades vor und hinter der Kornabscheidevorrichtung angeordnet sind.

Während der Arbeit kann so diese Vorrichtung die einzelnen Körnern aufnehmen, die dann von den Sensoren gezählt und nach der Zählung wieder abgeschieden werden.

Die Erfindung sieht weiter vor, dass die Sensoren den Füllzustand der Bohrungen ermittelnd ausgebildet sind.

Die Sensoren, die vor und hinter der Kornabscheidevorrichtung angeordnet sind, vergleichen den Füllzustand einer Bohrung, und zwar dahingehend, dass sie die jeweilige Bohrung vor der Kornabscheidevorrichtung und dahinter überwacht und die Differenz des Füllzustandes ermittelt. Sollte im Falle einer missglückten Kornabscheidung ein Korn in der Bohrung verbleiben, würde keine Differenz angezeigt und so das Korn nicht gezählt.

Die Erfindung sieht weiter vor, dass die Ergebnisse der Körnerzählung von einem Jobrechner verarbeitet werden, der wiederum die voreingestellt Menge Körner pro Quadratmeter regelnd ausgebildet ist.

Die von der Zähleinrichtung ermittelten Ergebnisse werden so von dem Jobrechner verarbeitet, dass immer die gewünschte Anzahl Körner pro Quadratmeter ausgebracht wird.

Wenn in dem Jobrechner eine Änderung der Anzahl der Körner pro Quadratmeter eingebeben wird, so wird beim nächsten Zählvorgang und nach der Verarbeitung dieses Zählvorganges die neue gewünschte Anzahl Körner pro Quadratmeter ausgebracht.

Erfindungsgemäß ist weiter vorgesehen, dass der Jobrechner die teilspezifischen Anforderungen an die Aussaatmenge Körner pro Quadratmeter in Verbindung mit GPS und DGPS berücksichtigend ausgebildet ist.

Durch diese Möglichkeit können auch Aussaatmengenveränderungen wie vorgegeben über die GPS oder DGPS Systeme umgesetzt werden. Der zeitliche Versatz zwischen Eingabe, Zählung und Anpassung der Dosiereinheit auf die neue Aussaatmenge kann dabei ebenfalls einfach berücksichtigt werden.

Die Erfindung sieht weiterhin vor, dass die Zähleinrichtung als eine dem Stand der Technik entsprechende handelsübliche Zähleinrichtung ausgebildet ist.

Aufgrund des geringen Volumens an Saatgut, das innerhalb eines längeren Zeitraumes gezählt werden kann, können bereits einfachere auf dem Markt befindliche Zähleinrichtungen eingesetzt werden. Anstelle einer pneumatischen Zähleinrichtung können so auch optische, akustische oder andere bekannte Zähleinrichtungen eingesetzt werden.

Weitere Einzelheiten der Erfindung sind den Figuren und der Figurenbeschreibung zu entnehmen.
Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen pneumatischen Drillmaschine und
Fig. 2 eine schematische Darstellung einer pneumatischen Zähleinrichtung.
Der Fig. 1 ist der schematische Aufbau der pneumatischen Drillmaschine (1) zu entnehmen. Auf die zum Verständnis der Erfindung nicht relevanten Bauteile, wie dem Dreipunktturm für den Anbau der Drillmaschine an einen Traktor oder ein Bodenbearbeitungsgerät, einem Gebläse, der Drillmaschinensteuerung mit Jobrechner und auch den Säscharen, wurde verzichtet.
Die Drillmaschine (1) weist einen Saatgutbehälter (2) auf, dem eine Dosiereinheit (3) mit Särädern (4) zugeordnet ist. Das über ein nicht dargestelltes Gebläse von der Dosiereinrichtung (3) dosierte Saatgut wird über die Zuführleitung (5) den Verteilern (6) zugeführt und über die Saatgutleitungen (8) zu den nicht dargestellten Säscharen gleichmäßig verteilt.
In der Zuführleitung (5) ist eine Weiche (9) mit Klappe (10) angeordnet, die wahlweise das Saatgut dem Verteiler (6) oder der Zähleinrichtung (7) zuführt. Die Betätigung der Weiche wird über einen nicht dargestellten üblichen Jobrechner zeitgenau gesteuert. Das der Zähleinrichtung zugeführte Saatgut wird in einem Auffangbehälter (11) aufgefangen. Dem Auffangbehälter ist ein Zellenrad (15) zugeordnet, das im Außenbereich (16) Bohrungen (17) aufweist, die im gleichen Abstand zueinander und im gleichen Abstand zur Mitte (18) des Zellenrades angeordnet sind. Über ein nicht dargestelltes Ansaugsystem werden die Körner (13) angesaugt, und zwar so, dass sie auf den Bohrungen (17) aufliegen. Die Bohrungen (17) sind im Durchmesser deutlich kleiner als die Körner (13). Das Zellenrad (15) dreht in Pfeilrichtung (22) und führt so die einzelnen Körner (13) am Sensor (20) vorbei. Der Sensor (20) erfasst jedes einzelne Korn. Die einzelnen Körner werden über die Kornabscheidevorrichtung (19) mit einem Abstreifer (23) abgeschieden und über die Abflussleitung (24) wieder dem Saatgutbehälter (2) zugeführt. Das so über die Leitung (14) der Zähleinrichtung (7) zugeführte Saatgut gelangt damit aufgrund der Schwerkraft über die Leitung (24) wieder zurück in den Saatgutbehälter.
Die Körner, die nicht von der Kornabscheidevorrichtung abgeschieden worden sind, werden über den Sensor (21) erfasst und daher nicht für die Zählung der einzelnen Körner berücksichtigt. Eine Doppelzählung der nicht abgeschiedenen Körner wird dadurch verhindert.
Alle genannten Merkmale, auch die den Zeichnungen allein zu entnehmen sind, werden allein und in Kombination als erfindungswesentlich angesehen. Bezugszeichenliste 1 Pneumatische Drillmaschine
2 Saatgutbehälter
3 Dosiereinrichtung
4 Särad
5 Zuführleitung
6 Verteiler
7 Zähleinrichtung
8 Saatgutleitung
9 Weiche
10 Klappe
11 Auffangbehälter
13 Körner
14 Leitung
15 Zellenrad
16 Außenbereich des Zellenrades
17 Bohrungen des Zellenrades
18 Mitte des Zellenrades
19 Kornabscheidevorrichtung
20 Sensor
21 Sensor
22 Pfeilrichtung
23 Abstreifer
24 Abflussleitung

Claims

1. Pneumatische Drillmaschine (1) mit einem Saatgutbehälter (2), mit einer Dosiereinrichtung (3) mit mindestens einer Dosiereinheit mit Särädern (4) für die Dosierung des auszubringenden Saatgutes, mit Zuführleitungen (5) für den Transport des Saatgutes von den Dosiereinheiten zu den Verteilern (6), mit einer Zähleinrichtung (7) für die Zählung der Körner als Aussaatmenge Körner/m² und mit Saatgutleitungen (8) und Säscharen, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwischen einer Dosiereinheit und dem dazugehörigen Verteiler eine Weiche (9) vorgesehen ist, die während der Kehrfahrt auf dem Vorgewende das Saatgut zu der Zähleinrichtung (7) umleitend ausgebildet ist.

2. Pneumatische Drillmaschine nach Anspruch 1), dadurch gekennzeichnet, dass die Umleitung des Saatgutes zur Zähleinrichtung zeitlich begrenzbar ist, vorzugsweise zwischen 5 und 20 Sekunden.

3. Pneumatische Drillmaschine nach Anspruch 1) und 2), dadurch gekennzeichnet, dass die Umleitung des Saatgutes zur Zähleinrichtung über einen Zeitraum erfolgt, in der sich die Säräder mindestens einer Dosiereinheit um eine vorgebbare Anzahl von Umdrehungen drehen, vorzugsweise um 10 bis 20 Umdrehungen.

4. Pneumatische Drillmaschine nach Anspruch 1) bis 3), dadurch gekennzeichnet, dass die Zähleinrichtung (7) als pneumatische Zähleinrichtung ausgebildet ist, mit einem Zellenrad (15) mit im Außenbereich (16) im Abstand zueinander angeordneten Bohrungen (17), mit einer die Körner (13) in die Bohrungen saugenden Ansaugvorrichtung, mit einer Kornabscheidevorrichtung (19), die die angesaugten Körner (13) aus den Bohrungen (17) abscheidet und mit zwei Sensoren (20, 21), die jeweils in Drehrichtung des Zellenrades (15) vor und hinter der Kornabscheidevorrichtung (19) angeordnet sind.

5. Pneumatische Drillmaschine nach Anspruch 1) bis 4), dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoren (20, 21) den Füllzustand der Bohrungen (17) ermittelnd ausgebildet sind.

6. Pneumatische Drillmaschine nach Anspruch 1) bis 5), dadurch gekennzeichnet, dass die Ergebnisse der Körnerzählung von einem Jobrechner verarbeitet werden, der wiederum die voreingestellte Aussaatmenge Körner pro Quadratmeter regelnd ausgebildet ist.

7. Pneumatische Drillmaschine nach Anspruch 1) bis 6), dadurch gekennzeichnet, dass der Jobrechner die teilspezifischen Anforderungen an die Aussaatmenge Körner pro Quadratmeter in Verbindung mit GPS und DGPS berücksichtigend ausgebildet ist.

8. Pneumatische Drillmaschine nach Anspruch 1) bis 7), dadurch gekennzeichnet, dass die Zähleinrichtung (7) als eine dem Stand der Technik entsprechende handelsübliche Zähleinrichtung ausgebildet ist.