DE10131992B4

DE10131992B4 - Knochenplatte

Info

Publication number: DE10131992B4
Application number: DE10131992A
Authority: DE
Inventors: Viktor Dr. Hilgendorff; Thomas Dipl.-Ing. Saueressig (FH)
Original assignee: Aesculap AG
Current assignee: Aesculap AG
Priority date: 2001-07-02
Filing date: 2001-07-02
Publication date: 2006-11-16
Anticipated expiration: 2021-07-03
Also published as: DE20110946U1; DE10131992A1

Abstract

Knochenplatte zum Verbinden voneinander getrennter Knochenteile, mit mindestens einer Befestigungselementaufnahme zum Aufnehmen eines Befestigungselementes zum Fixieren der Knochenplatte an den Knochenteilen und mit einer zumindest teilweise an die Knochenteile anlegbaren Anlagefläche, wobei ein Ende der Knochenplatte ein Einführende bildet, eine Verbindungslinie vom Einführende zum anderen Ende der Knochenplatte im wesentlichen eine Längsrichtung definiert, das Einführende einen Spreizkörper trägt und der Spreizkörper einen sich in Richtung auf das andere Ende der Knochenplatte hin zunehmenden Querschnitt aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt der Knochenplatte (10) ausgehend vom Einführende (12) in Richtung auf das andere Ende bis über die Hälfte der Erstreckung der Knochenplatte (10) in Längsrichtung (54) zunimmt.

Description

Die Erfindung betrifft eine Knochenplatte zum Verbinden voneinander getrennter Knochenteile, mit mindestens einer Befestigungselementaufnahme zum Aufnehmen eines Befestigungselementes zum Fixieren der Knochenplatte an den Knochenteilen und mit einer zumindest teilweise an die Knochenteile anlegbaren Anlagefläche, wobei ein Ende der Knochenplatte ein Einführende bildet und eine Verbindungslinie vom Einführende zum anderen Ende der Knochenplatte im wesentlichen eine Längsrichtung definiert, das Einführende einen Spreizkörper trägt und der Spreizkörper sich in Richtung auf das andere Ende der Knochenplatte hin zunehmenden Querschnitt aufweist.

Knochenplatten der eingangs beschriebenen Art dienen zur Schienung von pertrochanteren Femurfrakturen oder kondylären Femur- und Tibia-Frakturen. Zum Einsetzen wird der menschliche Körper von einem Operateur durch eine kleine Inzision eröffnet und die Knochenplatte unter die Haut und durch den Muskel hindurch geschoben. Sie kann während des Einsetzvorgangs auch mit einem Halteinstrument verbunden sein, das in diesem Fall gleichzeitig als Zielgerät dient, um sie mit Befestigungselementen, beispielsweise Knochenschrauben oder – nägeln an den Knochenteilen zu fixieren. Eine Knochenplatte der Eingangs beschriebenen Art ist aus der EP 0 468 192 A2 bekannt, und zwar eine Osteosyntheseplatte mit einer Oberseite, einer Unterseite, mehreren die Oberseite mit der Unterseite verbindenden Bohrungen zur Aufnahme von Knochenschrauben, zwei Plattenenden, sowie zwei seitlichen Plattenwänden, wobei das eine Plattenende frei ist und das andere Plattenende Kupplungsmittel zur lösbaren Verbindung mit einer Einführungs- und Zielvorrichtung aufweist.

Als nachteilig hat sich bei solchen Knochenplatten die Form der Knochenplatte als solche erwiesen, denn die z.B. aus der EP 0 617 927 B1 Bekannte weist ein Einführende auf, durch dessen Form zu durchdringendes Körpergewebe verletzt werden kann.

Daher ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Knochenplatte der eingangs beschriebenen Art derart zu verbessern, daß sie besonders einfach in den menschlichen Körper ein- und an die zu verbindenden Knochenteile herangeführt werden kann, ohne zu durchdringendes Körpergewebe zu verletzen, und dass eine Traumatisierung beim Einführen derselben in den menschlichen Körper verringert wird.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Querschnitt der Knochenplatte ausgehend vom Einführende in Richtung auf das andere Ende bis über die Hälfte der Erstreckung der Knochenplatte in Längsrichtung zunimmt.

Durch diese spezielle Ausgestaltung des Einführendes ist es möglich, die Knochenplatte durch eine besonders kleine Inzision in den Körper einzuführen. Außerdem wird das Einführen der Knochenplatte für einen Operateur an sich erleichtert, denn durch den zunehmenden Querschnitt wird eine Verletzungsgefahr für das zu durchdringende Körpergewebe nahezu ausgeschlossen. Durch den Spreizkörper wird ohne Zuhilfenahme weiterer Instrumente das Körpergewebe allein durch das Einführen der Knochenplatte geteilt.

Vorzugsweise ist vorgesehen, daß die Knochenplatte und der Spreizkörper einstückig ausgebildet sind. Eine solche Knochenplatte ist besonders einfach herzustellen. Darüber hinaus gibt es zwischen dem Spreizkörper und der Knochenplatte keinen Übergang, wodurch zu durchdringendes Körpergewebe verletzt werden könnte.

Prinzipiell kann der Spreizkörper an seinem einen Ende beliebig geformt sein. Vorteilhafterweise weist er jedoch ein im wesentlichen keilförmiges Spreizkörperende auf. Durch diese Ausgestaltung läßt sich die Knochenplatte wesentlich einfacher in den Körper einführen, denn das keilförmige Spreizkörperende kann das vor dem Anlegen an den Femurknochen zu durchdringende Muskelgewebe einfach, sicher und ohne es zu verletzen spalten.

Besonders vorteilhaft ist es dabei, wenn das Spreizkörperende einen Keilwinkel zwischen der eine Rückseite der Knochenplatte bildenden Anlagefläche und einer eine Vorderseite der Knochenplatte bildenden Frontfläche zwischen 8° und 15° aufweist. Ein Keilwinkel in dem angegebenen Winkelbereich stellt sicher, daß das von der Knochenplatte zu durchdringende Muskelgewebe leicht beiseite geschoben werden kann, ohne verletzt zu werden.

Gemäß einer bevorzugten Ausführung der Form der Erfindung kann vorgesehen sein, daß das Spreizkörperende zwei die Vorder- und die Rückseite verbindende Seitenflächen aufweist, deren Flächennormalen einen Flächenwinkel zwischen 30° und 50° bilden. Gegenüber parallel orientierten Seitenflächen haben relativ zueinander geneigte den Vorteil, daß sie ein Spalten des Muskelgewebes durch das keilförmige Ende der Knochenplatte zusätzlich unterstützen, und somit das Einführen der Kno chenplatte in das Körperinnere erleichtern. Insbesondere können diese vorteilhafterweise auch in Richtung auf das Spreizkörperende hin aufeinander zu laufen und eine Schnittlinie bilden, die mit der Längsrichtung einen sich in Richtung auf das andere Ende der Knochenplatte hin öffnenden Winkel bildet. Ferner ist es günstig, wenn sich die Seitenflächen über mehr als die Hälfte der Erstreckung der Knochenplatte in Längsrichtung erstrecken.

Bei einer weiteren vorteilhaft ausgestalteten Knochenplatte kann vorgesehen sein, daß Spreizkörperende einen spitzen Winkel zwischen 40° und 60° aufweist, der durch einen Schnittwinkel der Seitenflächen in der durch die Anlagefläche oder die Frontfläche definierten Ebene im Bereich des Einführendes festgelegt ist. Ein zusätzlich zur Keilform einen derartigen spitzen Winkel aufweisender Spreizkörper mündet in einer einzigen Spitze und weist, anders als ein rein keilförmiges Spreizkörperende, keine Stirnkante auf. Dadurch kann das Muskelgewebe noch einfacher beim Einführen der Knochenplatte geteilt werden.

Grundsätzlich ist es vorteilhaft, wenn das Spreizende eine abgerundete Spitze oder Kante umfaßt. Dadurch kann die Verletzungsgefahr weiter reduziert werden, denn mit einer scharfen Spitze oder Kante ist die Gefahr, zu durchdringendes Körpergewebe zu verletzen, deutlich erhöht.

Vorteilhafterweise kann vorgesehen sein, daß eine quer zur Längsrichtung orientierte Querschnittsfläche ausgehend vom Einführende mehrstufig oder kontinuierlich bis zu einem Maximalwert der Querschnittsfläche zunimmt und von diesem in Richtung auf das andere Ende der Knochenplatte mehrstufig oder kontinuierlich abnimmt. Dies erhöht sowohl die Stabilität der Knochenplatte insgesamt als auch eine Kontaktfläche zwischen einer Oberfläche des Femurknochens und der Anlagefläche, was wiederum zu einer verbesserten Verbindung zwischen der Knochenplatte und dem Femurknochen beiträgt. Erreicht werden kann dies z.B. durch mehrere relativ zueinander geneigte Seitenflächen.

Besonders vorteilhaft ist es, wenn die mindestens eine Befestigungselementaufnahme im Bereich des zunehmenden Querschnitts angeordnet ist. Dadurch kann die Zunahme der Querschnittsfläche über einen möglichst großen Bereich ausgedehnt werden.

Günstig ist es, wenn die Anlagefläche eine Mehrzahl von Flächenstücken umfaßt, die relativ zueinander geneigt sind. Damit ist eine optimale Fixierung der Knochenplatte an den Knochenteilen möglich, denn für verschiedene Abschnitte des Knochens mit jeweils anderer Neigung eignet sich ein Flächenstück der Knochenplatte besonders, um an den jeweiligen Knochenabschnitt angelegt und mit diesem fixiert zu werden. Darüber hinaus sind Flächenstücke in der Fertigung besonders einfach zu realisieren.

Vorzugsweise ist vorgesehen, daß die Anlagefläche bezogen auf die Längsrichtung in Richtung auf die Knochenteile hin im wesentlichen konvex gekrümmt ist. Eine auf diese Weise geformte Anlagefläche kann sich, insbesondere im Übergangsbereich zwischen Femurschaft und Trochanter major, nahezu vollständig an die Knochenteile anschmiegen. Dies reduziert beim Fixieren der Knochenplatte mit gängigen Befestigungselementen Spannungen im Knochen und bewirkt eine zusätzliche Stabilisierung desselben durch die Knochenplatte.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann vorgesehen sein, daß die Anlagefläche quer zur Längsrichtung in Richtung auf die Knochenteile im wesentlichen konkav geformt ist. Dadurch kann sich die Knochenplatte, insbesondere im Bereich des Femurschaftes, optimal an den Knochen anschmiegen, da sie im wesentlichen korrespondierend zum konvex geformten Knochen gekrümmt ist.

Günstig ist es dabei, wenn die konkave Anlagefläche eine Konkavität mit einem Krümmungsradius zwischen 15 und 25 mm aufweist. Mit einem derartigen Krümmungsradius schmiegt sich die Anlagefläche nahezu vollständig an den Femurknochen an.

Vorteilhaft ist es, wenn die Knochenplatte mindestens ein Verbindungselement zum lösbaren Verbinden desselben mit mindestens einem an einem chirurgischen Instrument zum Halten und Einsetzen der Knochenplatte vorgesehenen Kupplungselement trägt. Mit einem derartigen Verbin dungselement kann die Knochenplatte sicher mit dem Instrument verbunden werden, was das Einsetzen durch einen Operateur wesentlich erleichtert.

Vorzugsweise kann vorgesehen sein, daß das Verbindungselement derart angeordnet ist, daß in einer Einführstellung, in der die Knochenplatte mit dem Instrument verbunden ist, das Instrument die Knochenplatte im wesentlichen entgegengesetzt zur im wesentlichen eine Einführrichtung, in der die Knochenplatte an die zu verbindenden Knochenteile herangeführt wird, definierenden Längsachse verlängert. Durch diese Ausgestaltung wird das Einführen der Knochenplatte für den Operateur erleichtert, denn er erkennt direkt aus der Orientierung des Einsetzinstruments die Lage und Orientierung der Knochenplatte, die das Einsetzinstrument im wesentlichen verlängert, was bedeutet, daß das Einsetzinstrument mit der Längsrichtung einen Winkel von maximal 40° einschließt, der jedoch bevorzugt kleiner als 30° ist.

Grundsätzlich kann vorgesehen sein, daß das mindestens eine Verbindungselement mit dem mindestens einen Kupplungselement kraftschlüssig verbindbar ist. Dadurch lassen sich auf sichere Weise Kräfte vom Einsetzinstrument auf die Knochenplatte während des Einsetzens derselben übertragen.

Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann vorgesehen sein, daß das mindestens eine Verbindungselement mit dem mindestens einen Kupplungselement formschlüssig verbindbar ist. Dadurch kann eine spielfreie Verbindung zwischen dem Einsetzinstrument und der Knochenplatte hergestellt werden.

Günstig ist es, wenn an dem mindestens einen Verbindungselement mindestens eine Ausnehmung vorgesehen ist, in die in der Einführstellung ein an dem Kupplungselement angeordneter, korrespondierender Vorsprung eintaucht. Auf diese Weise lassen sich zum Beispiel Rast- und/oder Schnappverbindungen realisieren, die einfach herzustellen sind.

Vorzugsweise wird die mindestens eine Ausnehmung durch eine Nut und der Vorsprung durch eine quer zur Einführrichtung verlaufende Rastkante gebildet. Eine Nut läßt sich besonders einfach fertigen und gewährleistet in Verbindung mit einer Rastkante eine sichere Verbindung.

Grundsätzlich könnte das Verbindungselement an einer beliebigen Stelle an der Knochenplatte angeordnet sein. Vorteilhaft ist es jedoch, wenn das Verbindungselement durch einen im wesentlichen in Längsrichtung der Knochenplatte abstehenden Vorsprung gebildet wird. Dadurch lassen sich Spannungen innerhalb der Knochenplatte beim Einsetzen derselben mittels des Einsetzinstruments reduzieren, welche insbesondere durch eine Übertragung von Kräften vom Kupplungselement auf das Verbindungselement entstehen können.

Prinzipiell könnte das Verbindungselement an jeder beliebigen Stelle der Knochenplatte angeordnet sein. Vorteilhaft ist es jedoch, wenn es an einem dem Ein führende abgewandten Ende der Knochenplatte angeordnet ist. Damit kann ein Operateur mit einem Einsetzinstrument die Knochenplatte halten und diese in deren Längsrichtung mittels des Einsetzinstruments einführen.

Vorzugsweise kann vorgesehen sein, daß die Knochenplatte mindestens eine Klemmelementaufnahme zum Verklemmen der Knochenplatte mit dem ein in Richtung auf die Knochenplatte wirkendes Klemmelement aufweisenden Instrument zum Halten und Einsetzen aufweist. Durch die Klemmelementaufnahme kann in Verbindung mit dem am Instrument vorgesehenen Klemmelement eine festgelegte Relativposition zwischen dem Instrument und der Knochenplatte durch Klemmung fixiert werden.

Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung kann ein Zentrierglied vorgesehen sein, das mit einem Zentrierelement des Instruments zum Einsetzen und Halten der Knochenplatte zusammenwirkt zum Festlegen einer definierten relativen Kupplungsstellung zwischen dem Instrument und der Knochenplatte in der Einführstellung. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn das Instrument zum Einsetzen und Halten der Knochenplatte gleichzeitig einen Zielgeräteabschnitt aufweist, was eine eindeutige relative Positionierung der Knochenplatte zum Einsetzinstrument in der Einführstellung erforderlich macht, damit mittels Visierbohrungen am Zielgeräteabschnitt gesetzte Bohrungen im Femurknochen mit den Befestigungselementaufnahmen der Knochenplatte zusammenfallende Längsachsen aufweisen.

Grundsätzlich kann das Zentrierglied beliebig geformt sein, beispielsweise könnte es ein Vorsprung sein. Vorzugsweise umfaßt das Zentrierglied eine Sacklochbohrung. Eine solche läßt sich einfach herstellen und definiert eine Relativposition zwischen der Knochenplatte und dem Einsetzinstrument in eindeutiger Weise.

Darüber hinaus kann es vorteilhaft sein, wenn die Sacklochbohrung ein kegelförmiges verschlossenes Ende aufweist. Durch das kegelförmige verschlossene Ende kann bei einer korrespondierenden Spitze des Zentrierelements die Relativposition zwischen der Knochenplatte und dem Einsetzinstrument in allen drei Raumrichtungen eindeutig vorgegeben werden.

Grundsätzlich ist es vorteilhaft, wenn die mindestens eine Befestigungselementaufnahme eine Bohrung umfaßt. Die Bohrungen lassen sich besonders einfach herstellen, insbesondere eignen sie sich besonders gut zur Aufnahme von Befestigungselementen wie Schrauben, Nägeln oder Klammern.

Günstig ist es, wenn mindestens zwei Befestigungselementaufnahmen vorgesehen sind und wenn die Längsachsen von wenigstens zwei der mindestens zwei Befestigungselementaufnahmen relativ zueinander geneigt sind und einen Neigungswinkel einschließen. Dies hat den Vorteil, daß Befestigungselemente relativ zueinander mit einem Neigungswinkel in den Knochenteilen fixiert werden können, was aufgrund der besonderen Ausgestaltung des Femurknochens eine besonders sichere Befestigung der Knochenplatte daran ermöglicht. Außerdem können so längere Befestigungselemente verwendet werden, die tiefer in den Knochen, insbesondere in den Femurkopf, eindringen und eine stabilere Fixierung der Knochenplatte sicherstellen.

Günstig ist es, wenn der Neigungswinkel zwischen 40° und 60° liegt. Dies ermöglicht es, einerseits Befestigungselemente mit einer quer zur Längsachse des Femurhalses verlaufenden Längsachse zu fixieren und andererseits möglichst lange Befestigungselemente in den Femurkopf einzubringen.

Die nachfolgende Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung dient im Zusammenhang mit der Zeichnung der näheren Erläuterung. Es zeigen:
1: Eine perspektivische Ansicht einer von einem Zielgerät gehaltenen Knochenplatte beim Fixieren an einem Femurknochen;
2: eine Seitenansicht der Knochenplatte aus 1;
3: eine Seitenansicht der Knochenplatte aus 2 in Richtung des Pfeils A;
4: eine Längsschnittansicht der Knochenplatte aus 2 längs Linie 4-4; und
5: eine Querschnittsansicht längs Linie 5-5 in 2.
In den 1 bis 5 ist eine insgesamt mit dem Bezugszeichen 10 versehene Knochenplatte dargestellt, die beispielsweise zum Verbinden eines zwischen Trochanter major 112 und Femurschaft 108 gebrochenen Femurknochens 16 mittels zweier Knochenschrauben 106 bzw. 107 und zweier Fixierschrauben 110 bzw. 111 dient.
Sie weist einen einstückig mit ihr verbundenen Spreizkörper auf, der an seinem Spreizkörperende eine keilförmige Spitze 12 trägt. An ihrem anderen Ende ist ein Kupplungszapfen 14 angeordnet. Eine Rückseite 18 der Knochenplatte 10 dient als Anlagefläche am Femurknochen 16. Sie definiert eine sich in etwa über zwei Drittel der Länge der Knochenplatte 10 erstreckende Längsachse 54 ausgehend von der Spitze 12 in Richtung auf das mit dem Kupplungszapfen 14 versehene Ende, wobei die Längsachse 54 im wesentlichen einer Einführrichtung der Knochenplatte in den menschlichen Körper entspricht, um diese an den Femurknochen 16 heranzuführen. Die Knochenplatte 10 ist bezüglich einer die Längsachse 54 enthaltende Spiegelebene symmetrisch geformt.
Die Rückseite 18 ist in Richtung auf den Femurknochen hin 16 konkav geformt. Eine Vorderseite 20 ist über zwei Seitenflächen 22 und 23 mit der Rückseite 18 verbünden. Jede Seitenfläche 22 beziehungsweise 23 umfaßt sechs ebene Seitenflächenabschnitte 26 bis 31 sowie 32 bis 37. Die keilförmige Spitze 12 wird seitlich von den Seitenflächenabschnitten 26 und 32 begrenzt, deren Flächennormalen in einer gemeinsamen Ebene liegen, wobei sich die Seitenflächenabschnitte 26 und 32 unter einem spitzen Winkel 38 von etwa 50° schneiden. Die Vorderseite 20 und die Rückseite 18 schneiden sich, wie in 4 dargestellt, unter einem Keilwinkel 40 von etwa 20°. Insgesamt weist die Spitze 12 somit eine flache Pyramidenform auf.
An einen die Spitze 12 auf der Vorderseite 20 begrenzenden Spitzenflächenabschnitt 42 schließt sich ein Flächenbereich 44 an, der Teil einer Zylinderoberfläche ist. Er erstreckt sich etwa über die Hälfte der Vorderseite 20 der Knochenplatte 10 im wesentlichen parallel zur Längsachse 54. An diesen wiederum schließt sich eine Zapfenvorderfläche 46 an, die einerseits von den Seitenflächenabschnitten 29, 30 und 31 und andererseits von den Seitenflächenabschnitten 35, 36 und 37 begrenzt wird. Der durch die letztgenannten Seitenflächenabschnitte definierte Kupplungszapfen 14 wird im wesentlichen stirnseitig von einer Stirnfläche 48 begrenzt. Die konkav gewölbte Rückseite 18 ist über Verbindungskanten 50 und 51 mit den Seitenflächen 22 und 23 verbunden.
Die Seitenflächenabschnitte 35 und 36 sowie die Seitenflächenabschnitte 29 und 30 bilden in den Seitenflächen 22 beziehungsweise 23 eine keilförmige Nut 52 beziehungsweise 53.
Quer zur Längsachse weist die Knochenplatte im Flächenbereich 44 zwei Bohrungen 56 und 57 auf, die beide ausgehend von diesem unter einem Konuswinkel 58 von 120° angesenkt sind. Die dem Spitzenflächenabschnitt benachbart angeordnete Bohrung 56 ist seitlich versetzt zur Symmetrieebene der Knochenplatte 10 angeordnet, die Bohrung 57 dagegen symmetrisch zur Symmetrieebene. Längsachsen 60 und 61 der Bohrungen 56 und 57 verlaufen senkrecht zur Längsachse 54.
Im Übergangsbereich zwischen dem Flächenbereich 44 und der Zapfenvorderfläche 46 ist eine Schraubenbohrung 62 angeordnet, deren Durchmesser sich ausgehend von der Vorderseite 20 zur Rückseite 18 einstufig verringert, so daß eine Ringschulter 64 gebildet wird. Eine Längsachse 66 der Schraubenbohrung 62 ist relativ zur Längsachse 61 um einen Neigungswinkel 68 geneigt, dessen Wert etwa 40° beträgt.
Parallel zur Längsachse 66 verläuft eine Längsachse 70 einer weiteren Schraubenbohrung 72, die sich ähnlich der Schraubenbohrung 62 in Richtung auf die Rückseite 18 hin einstufig verjüngt und eine Ringschulter 74 bildet. Der Durchmesser der Schraubenbohrung 62 entspricht etwa 2,6 mal, der Durchmesser der Schraubenbohrung 72 etwa 1,6 mal dem Durchmesser der beiden Bohrungen 56 beziehungsweise 57. An die Ringschultern 64 und 74 schließt sich jeweils ein Innengewinde 76 beziehungsweise 78 in Richtung auf die Rückseite 18 an.
In der Stirnfläche 48 des Kupplungszapfens 14 ist ein kegeliges Sackloch 80 angeordnet, das einen Öffnungswinkel 82 von etwa 60° aufweist. Die Symmetrieachse des Sacklochs 18 ist gegenüber der Längsachse 54 um einen Sacklochwinkel 84 von etwa 27° geneigt. Die an die Seitenflächenabschnitte 26 und 32 angrenzenden Seitenflächenabschnitte 27 und 23 sind relativ zueinander um einen Flächenwinkel 86 geneigt, der einen Wert von etwa 40° aufweist.
Zum Fixieren der Knochenplatte 10 wird diese zunächst mit einem insgesamt mit dem Bezugszeichen 88 versehenen Zielgerät verbunden, und zwar mit einer Zapfenaufnahme 90 desselben, die im wesentlichen zu den Nuten 52 und 53 korrespondierende Vorsprünge 92 und 93 aufweist, die in diese eintauchen. Ein sich an die Zapfenaufnahme 90 anschließender Halteabschnitt 94 bildet eine Verlängerung der Knochenplatte 10 im wesentlichen entgegengesetzt zur von der Längsachse 54 definierten Einführrichtung.
Ein mit einer kegeligen Spitze versehener, mit dem Halteabschnitt 94 verschraubbarer Druckstift 96 taucht mit seiner Spitze in das Sackloch 80 ein und zentriert die Knochenplatte 10 relativ zum Zielgerät 88, womit eine eindeutige Relativposition zwischen der Knochenplatte 10 und dem Zielgerät 88 festgelegt wird. Dies ist erforderlich, damit Längsachsen von vier an einem Zielgeräteabschnitt 98 vorgesehenen Peilbohrungen 100 bis 103 mit den Längsachsen 60, 61, 66 und 70 der Bohrungen 56, 57 sowie der Schraubenbohrungen 62 und 72 zusammenfal len, wenn die Knochenplatte 10 am Zielgerät 88 angebracht ist.
Mittels eines nicht dargestellten Bohrgeräts können durch die Peilbohrungen 100 bis 103 Bohrlöcher in den Femurknochen 16 gesetzt werden, wobei zwei Knochenschrauben 106 und 107 durch die Bohrungen 56 und 57 hindurchgesteckt und mit dem Femurschaft 108 verschraubt werden. In ähnlicher Weise werden zwei Fixierschrauben 110 und 111 durch die Schraubenbohrungen 62 und 72 hindurch in den Trochanter major 112 des Femurknochens 16 geschraubt.
Heim Einführen der Knochenplatte 10 in einen menschlichen Körper genügt eine kleine Inzision in einer Größe, die ausreichend ist, um die Knochenplatte mit ihrem größten Querschnitt im Bereich des Übergangs vom Flächenbereich 44 zur Zapfenvorderfläche 46 einführen zu können. Der im wesentlichen in Richtung der Längsachse 54 abstehende Kupplungszapfen 14 ermöglicht die im Querschnitt maximal gleich bleibende Verlängerung der Knochenplatte 10 durch den Halteabschnitt 94. Die keilförmig ausgestaltete Spitze 12 teilt den Femurknochen 16 umgebendes Muskelgewebe, ohne dieses zu verletzen.
Durch die flache Keilform, bei der der Querschnitt der Knochenplatte 10 ausgehend von der Spitze 12 in Richtung auf den Kupplungszapfen 14 bis über die Hälfte der Erstreckung der Knochenplatte 10 in Richtung der Längsachse 54 und damit über die Bohrungen 56 und 57 sowie die Schraubenbohrung 62 hinaus zunimmt, kann die Kno chenplatte 10 besonders gewebeschonend an den Femurknochen herangeführt werden, insbesondere auch dann, wenn sie von Hand eingeführt wird.

Claims

Knochenplatte zum Verbinden voneinander getrennter Knochenteile, mit mindestens einer Befestigungselementaufnahme zum Aufnehmen eines Befestigungselementes zum Fixieren der Knochenplatte an den Knochenteilen und mit einer zumindest teilweise an die Knochenteile anlegbaren Anlagefläche, wobei ein Ende der Knochenplatte ein Einführende bildet, eine Verbindungslinie vom Einführende zum anderen Ende der Knochenplatte im wesentlichen eine Längsrichtung definiert, das Einführende einen Spreizkörper trägt und der Spreizkörper einen sich in Richtung auf das andere Ende der Knochenplatte hin zunehmenden Querschnitt aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt der Knochenplatte (10) ausgehend vom Einführende (12) in Richtung auf das andere Ende bis über die Hälfte der Erstreckung der Knochenplatte (10) in Längsrichtung (54) zunimmt.
Knochenplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Knochenplatte (10) und der Spreizkörper einstückig ausgebildet sind.
Knochenplatte nach Ansprach 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Spreizkörper ein im wesentlichen keilförmiges Spreizkörperende (12) aufweist.
Knochenplatte nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Spreizkörperende (12) einen Keilwinkel (40) zwischen der eine Rückseite (18) der Knochenplatte (10) bildenden Anlagefläche (18) und einer eine Vorderseite (20) der Knochenplatte (10) bildenden Frontfläche (42) zwischen 10° und 30° aufweist.
Knochenplatte nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Spreizkörperende (12) zwei die Vorder- (20) und die Rückseite (18) verbindende Seitenflächen (27, 33) aufweist, deren Flächennormalen einen Flächenwinkel zwischen 30° und 50° bilden.
Knochenplatte nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Spreizkörperende (12) einen Spitzenwinkel (38) zwischen 40° und 60° aufweist, der durch einen Schnittwinkel (38) der Seitenflächen (26, 32) in der durch die Anlagefläche (18) oder die Frontfläche (42) definierten Ebene im Bereich des Einführendes (12) festgelegt ist.
Knochenplatte nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Spreizkörperende (12) eine abgerundete Spitze oder Kante umfaßt.
Knochenplatte nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine quer zur Längsrichtung (54) orientierte Querschnittsfläche der Knochenplatte (10) ausgehend vom Einführende (12) mehrstufig oder kontinuierlich bis zu einem Maximalwert der Querschnittsfläche zu nimmt und von diesem in Richtung auf das andere Ende der Knochenplatte (10) mehrstufig oder kontinuierlich abnimmt.
Knochenplatte nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die mindestens eine Befestigungselementaufnahme im Bereich des zunehmenden Querschnitts angeordnet ist.
Knochenplatte nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Anlagefläche (18) eine Mehrzahl von Flächenstücken umfaßt, die relativ zueinander geneigt sind.
Knochenplatte nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Anlagefläche (18) bezogen auf die Längsrichtung (54) in Richtung auf die Knochenteile (108, 112) im wesentlichen konvex gekrümmt ist.
Knochenplatte nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Anlagefläche (18) quer zur Längsrichtung (54) in Richtung auf die Knochenteile (108, 112) im wesentlichen konkav gekrümmt ist.
Knochenplatte nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die konkave Anlagefläche (18) eine Konkavität mit einem Krümmungsradius zwischen 15 und 25 mm aufweist.
Knochenplatte nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Knochenplatte (10) mindestens ein Verbindungselement (14) zum lösbaren Verbinden desselben mit mindestens einem an einem chirurgischen Instrument (88) zum Halten und Einsetzen der Knochenplatte (10) vorgesehenen Kupplungselement (90) trägt.
Knochenplatte nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungselement (14) derart angeordnet ist, daß in einer Einführstellung, in der die Knochenplatte (10) mit dem Instrument (88) verbunden ist, das Instrument (88) die Knochenplatte (10) im wesentlichen entgegengesetzt zur im wesentlichen eine Einführrichtung, in der die Knochenplatte an die zu verbindenden Knochenteile herangeführt wird, definierenden Längsrichtung (54) verlängert.
Knochenplatte nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß das mindestens eine Verbindungselement (14) mit dem mindestens einen Kupplungselement (90) kraftschlüssig verbindbar ist.
Knochenplatte nach einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß das mindestens eine Verbindungselement (14) mit dem mindestens einen Kupplungselement (90) formschlüssig verbindbar ist.
Knochenplatte nach einem der Ansprüche 14 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß an dem mindestens einen Verbindungselement (14) mindestens eine Ausnehmung (52, 53) vorgesehen ist, in die in der Einführstellung ein an dem Kupplungselement (90) angeordneter, korrespondierender Vorsprung (92, 93) eintaucht.
Knochenplatte nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die mindestens eine Ausnehmung durch eine Nut (52, 53) und daß der Vorsprung durch eine quer zur Einführrichtung verlaufende Rastkante (92, 93) gebildet wird.
Knochenplatte nach einem der Ansprüche 14 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungselement durch einen im wesentlichen in Längsrichtung (54) der Knochenplatte (10) abstehenden Vorsprung (14) gebildet wird.
Knochenplatte nach einem der Ansprüche 14 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungselement (14) an einem dem Einführende (12) abgewandten Ende der Knochenplatte (10) angeordnet ist.
Knochenplatte nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Knochenplatte (10) mindestens eine Klemmelementaufnahme (80) zum Verklemmen der Knochenplatte (10) mit dem ein in Richtung auf die Knochenplatte (10) wirkendes Klemmelement (96) aufweisenden Instrument (88) zum Halten und Einsetzen aufweist.
Knochenplatte nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Zentrierglied (80) vorgesehen ist, das mit einem Zentrierelement (96) des Instruments (88) zum Einsetzen und Halten der Knochenplatte (10) zusammenwirkt zum Festlegen einer definierten relativen Kupplungsstellung zwischen dem Instrument (88) und der Knochenplatte (10) in der Einführstellung.
Knochenplatte nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß das Zentrierglied eine Sacklochbohrung (80) umfaßt.
Knochenplatte nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß die Sacklochbohrung (80) ein kegelförmiges verschlossenes Ende aufweist.