DE10126719A1 - Verfahren zur Methanolherstellung aus Erdgas - Google Patents
Verfahren zur Methanolherstellung aus ErdgasInfo
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- C07C29/151—Preparation of compounds having hydroxy or O-metal groups bound to a carbon atom not belonging to a six-membered aromatic ring by reduction of oxides of carbon exclusively with hydrogen or hydrogen-containing gases
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Methanol aus Erdgas, wobei das Synthesegas in mindestens zwei verschiedenen Systemen erzeugt wird, von denen ein System einen Primärreformer und mindestens ein weiteres System einen autothermen Reformer enthält, das in dem den Primärreformer enthaltenden System erzeugte Synthesegas verdichtet wird, die verschieden erzeugten Synthesegase zusammengeführt werden und das zusammengeführte Synthesegas in einem Kreislaufsystem katalytisch unter Druck zu Methanol umgesetzt wird. Wahlweise ist es ferner möglich, einen Teil des Spülstroms, der aus dem Kreislaufsystem zur katalytischen Methanolsynthese ausgeschleust werden muss, um eine Anreicherung mit Inertgasbestandteilen zu beschränken, abzuzweigen und als Einsatzgas für den autothermen Reformer mitzuverwenden sowie zwischen den Synthesegaserzeugern und dem Kreislaufsystem zur katalytischen Methanolsynthese Methanol-Vorreaktoren anzuordnen, in welchen ebenfalls Methanol erzeugt und ausgeschleust wird.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Methanolherstellung aus
Erdgas, welches sich besonders zur Erweiterung bestehender Anlägen sowie für Anla
gen besonders großer Kapazität eignet. Unter Erdgas im Sinne der Erfindung werden
hierbei auch solche Gase verstanden, die bei der Erdölförderung anfallen.
Normalerweise bildet eine Methanolerzeugungsanlage einen Verbund mit
einer Anlage zur Erzeugung von Synthesegas aus Erdgas, Luft und Wasser, wobei
beide Anlagen so dimensioniert werden, dass das erzeugte Synthesegas die Anforde
rungen des Methanol erzeugenden Katalysators eines Synthesegaskreislaufes genau
abdeckt und insbesondere stöchiometrisch bezogen auf die folgenden Reaktionen zu
sammengesetzt ist, wobei nur zwei davon linear abhängig voneinander sind:
CO + 2H2 ↔ CH3OH -90,84 kJ/mol (1)
CO2 + H2 ↔ CO + H2O +41,20 kJ/mol (2)
CO2 + 3H2 ↔ CH3OH + H2O -49,64 kJ/mol (3)
Nach diesen Reaktionsgleichungen gilt für ein stöchiometrisches Synthesegas:
wobei cH2, cCO2 und cCO die jeweiligen Gaskonzentrationen der betreffenden Aus
gangsstoffe auf Mol-Basis sind.
Ein solches Synthesegas wird üblicherweise in einem Primärreformer allein
oder zusammen mit einem Sekundärreformer aus Erdgas oder in ähnlichen Gaserzeu
gungsanlagen aus anderen Kohlenstoffquellen einstraßig hergestellt. Ebenfalls be
kannt ist aus der DE 199 51 137, mehrere verschieden zusammengesetzte Synthese
gase aus unterschiedlichen Quellen so zusammenzumischen, dass sich ein für die
Methanolherstellung passendes Einsatzgas ergibt, ferner, in günstiger Weise einen
Methanol-Vorreaktor zu platzieren und die Methanolsynthesekapazität zu erhöhen.
Weiterhin sind eine Reihe von Anlagen bzw. Verfahren zur katalytischen
Methanolsynthese bekannt, wobei für die Fülle der Lösungen hier als Beispiel die
Schriften DE 35 18 362, US 29 04 575, DE 41 00 632 und DE 199 51 137 genannt
seien, ferner existieren eine große Anzahl von Schriften, die sich mit der Erzeugung
von Synthesegas befassen, welches sich als Einsatzgas für die genannten Methanol
syntheseverfahren eignet.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, die bekannten Verfahren so miteinan
der zu kombinieren, dass systembedingte Nachteile überwunden werden, eine güns
tige Nachrüstbarkeit geschaffen wird und Anlagen großer Kapazität in besonders wirt
schaftlicher Weise gestaltet werden können.
Mit einem Verfahren der eingangs bezeichneten Art wird diese Aufgabe
gemäß der Erfindung dadurch gelöst, dass
- - das Synthesegas in mindestens zwei verschiedenen Systemen erzeugt wird, von denen ein System einen Primärreformer und mindestens ein weiteres System ei nen Autothermen Reformer enthält,
- - das in dem den Primärreformer enthaltenden System erzeugte Synthesegas ver dichtet wird,
- - die verschieden erzeugten Synthesegase zusammengeführt werden, und
- - das zusammengeführte Synthesegas in einem Kreislaufsystem katalytisch unter Druck zu Methanol umgesetzt wird.
Hierdurch wird der Vorteil erreicht, dass sehr große Anlagenkapazitäten er
reicht werden können. Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist, dass auch ein Teillastbe
trieb wirtschaftlich möglich ist, was bei der bisherigen Praxis mit nur einem Primärre
former nicht möglich ist.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird zumindest ein Teil des
Spülstroms (in Fachkreisen auch als "Purge" bezeichnet), der aus dem Kreislaufsys
tem zur katalytischen Methanolsynthese ausgeschleust werden muss, um eine Anrei
cherung mit Inertgasbestandteilen zu beschränken, abgezweigt und als Einsatzgas für
den Autothermen Reformer mitverwendet. Diese Nutzungsmöglichkeit ist ein weiterer
Vorteil der Erfindung, da sonst üblicherweise dieser Spülstrom nur als Befeuerungsgas
für den Primärreformer verwendet werden kann.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird dem Kreislaufsystem
zur katalytischen Methanolsynthese ein Methanol-Vorreaktor vorangeschaltet, in wel
chem ebenfalls Methanol erzeugt und ausgeschleust wird.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird dem System zur Syn
thesegaserzeugung, welches den Primärreformer enthält, mindestens ein Methanol-
Vorreaktor nachgeschaltet, in welchem ebenfalls Methanol erzeugt und ausgeschleust
wird. Solche Methanol-Vorreaktoren können entweder vor oder nach oder sowohl vor
als auch nach der dem System zur Synthesegaserzeugung nachfolgenden Verdich
tungsstufe angeordnet werden.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird mindestens einem
System zur Synthesegaserzeugung, welches einen Autothermen Reformer enthält, ein
Methanol-Vorreaktor nachgeschaltet, in welchem ebenfalls Methanol erzeugt und aus
geschleust wird.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird das in den Systemen,
die einen Autothermen Reformer enthalten, erzeugte Synthesegas mindestens einstu
fig verdichtet. Dies wird in vorteilhafter Weise dann geschehen, wenn der optimale Be
triebsdruck des Autothermen Reformers von dem des gewählten Verfahrens der kata
lytischen Methanolsynthese deutlich nach unten abweicht. In einem solchen Fall ist es
ebenfalls vorteilhaft, wenn die Verdichtung des im Primärreformer erzeugten Synthe
segases mehrstufig erfolgt.
Die Erfindung wird im Folgenden anhand von 2 stark vereinfachten Block
fließbildern verdeutlicht. Beide zeigen das erfindungsgemäße Verfahren mit einem
Primärreformer 1, einem Autothermen Reformer 2 und einem katalytischen Kreislauf
system zur Methanolsynthese 3. Hierbei wird das entschwefelte Erdgas 4 in einen An
teil Erdgas 5 zum Primärreformer und einen Anteil Erdgas 6 zum Autothermen Refor
mer aufgeteilt und jedem der beiden Erdgasanteile jeweils eine genau bestimmte
Menge Wasserdampf vom Wasserdampf 7 zugeführt. Danach wird das Erdgas 5 zum
Primärreformer in den katalysatorgefüllten Rohren auf der Reaktionsseite 8 des Pri
märreformers 1 zu Synthesegas umgesetzt. Da diese Reaktion endotherm ist, wird auf
der Feuerungsseite 9 des Primärreformers 1 die Brenngasmischung 10 verfeuert (der
Abgasstrang wird aus Gründen der Übersichtlichkeit hier nicht dargestellt). Diese
Brenngasmischung 10 besteht aus einem heizwertreichen Brenngas 11, welches z. B.
Erdgas sein kann, und aus Spülgas 12, welches kontinuierlich aus dem katalytischen
Kreislaufsystem zur Methanolsynthese 3 ausgeschleust werden muss, um Inertenan
reicherung im Kreislauf zu vermeiden. Das im Primärreformer 1 erzeugte, ca. 880°C
heiße Synthesegas 13 wird im Abhitzesystem 14 abgekühlt, wobei üblicherweise
Dampf erzeugt wird. Das gekühlte Synthesegas 15 wird daraufhin in der Vorverdich
tung 16 auf ca. 40 bar vorverdichtet. Das vorverdichtete Synthesegas 17 wird in der
Zwischenkühlung 18 nachgekühlt und das Synthesegas 19 kann mit dem Synthese
gas 20 aus dem Autothermen Reformer 2 zusammengeführt werden. Bis auf die Zu
sammenführung entspricht diese Art der Erzeugung von Synthesegas im Wesentlichen
dem bereits bekannten Stand der Technik.
Das dem Synthesegas 19 zugemischte Synthesegas 20 entstammt dem
Autothermen Reformer 2, in welchem mit Erdgas 6, Sauerstoff 21 und Spülgas 22 ein
Synthesegas erzeugt wird, welches als ca. 1000°C heißes Synthesegas 23 im Abhit
zesystem 24 heruntergekühlt wird. Die beiden Synthesegase 19 und 20 können dabei
verschiedene Zusammensetzungen aufweisen, solange sich das ergebende Synthe
segasgemisch 25 entsprechend Gleichung (4) zusammensetzt. Hierdurch lassen sich
im Volllastbetrieb deutliche Synergieeffekte erzielen, da weder Autotherme Reformer
noch Primärreformer, einzeln betrieben, üblicherweise in der Lage sind, ohne Ein
schränkungen oder Zusatzmaßnahmen eine optimale Gaszusammensetzung für eine
Methanolsynthese zu erzeugen. Die Zusammenmischung der beiden Synthesegase
bewirkt jedoch, dass beide Systeme zur Synthesegaserzeugung in ihren jeweils opti
malen Betriebszuständen betrieben werden können, was ein Vorteil der Erfindung ist.
Erst wenn Teillastbetrieb gefahren werden soll, was mit einer Abschaltung eines der
Systeme zur Synthesegaserzeugung verbunden wäre, oder eine Störung in einem der
Synthesegaserzeuger auftritt, müssen die Betriebsbedingungen für den übrigen Syn
thesegaserzeuger so neu eingestellt werden, dass dieser ein Synthesegas entspre
chend Gleichung (4) erzeugt.
Das Synthesegasgemisch 25 wird danach in der Nachverdichtung 26 auf
einen Enddruck von ca. 60 bis 100 bar verdichtet, das nachverdichtete Synthesegas 27
wird in das katalytische Kreislaufsystem zur Methanolsynthese 3 eingeleitet, wo in ei
nem oder mehreren Reaktoren Methanol erzeugt und im Anschluss daran auskonden
siert wird. Dieses auskondensierte Methanol wird als Methanol 28 ausgeschleust und
muss in der Regel noch gereinigt werden.
Fig. 2 ist in der Darstellung gegenüber Fig. 1 um die 4 Methanol-Vorre
aktoren 29, 32, 35 und 38 erweitert. Die Methanol-Vorreaktoren dienen dazu, den er
reichbaren Gesamtumsatz zu Methanol auf preiswerte Weise zu erhöhen, immer vor
ausgesetzt, es kann genügend Synthesegas bereitgestellt werden. Hierbei nimmt man
eine gegenüber einem Kreislaufsystem unvollständige Methanolsynthese in Kauf, was
aber hier deshalb unproblematisch ist, weil das Restgas aus den Vorreaktoren nicht
verworfen wird, sondern letztendlich in einem Kreislaufsystem für die Methanolsyn
these genutzt wird, in diesem Beispiel dem katalytischen Kreislaufsystem zur Metha
nolsynthese 3. Die Methanol-Vorreaktoren können an 4 verschiedenen Stellen sinnvoll
eingesetzt werden, wobei jeweils Methanol gewonnen und ein um diese Menge abge
reichertes Synthesegas abgegeben wird:
- 1. vor der Vorverdichtung 16: Methanol-Vorreaktor 29 mit Methanol 30 und abgerei chertem Synthesegas 31
- 2. nach der Vorverdichtung 16: Methanol-Vorreaktor 32 mit Methanol 33 und abgerei chertem Synthesegas 34
- 3. hinter dem Autothermen Reformer 2: Methanol-Vorreaktor 35 mit Methanol 36 und abgereichertem Synthesegas 37
- 4. direkt vor dem katalytischen Kreislaufsystem zur Methanolsynthese 3: Methanol- Vorreaktor 38 mit Methanol 39 und abgereichertem Synthesegas 40
Außer der in Fig. 2 gewählten Darstellung mit insgesamt 4 Methanol-Vor
reaktoren lassen sich auch Varianten
- - mit nur einzelnen Methanol-Vorreaktoren,
- - mit mehreren parallel geschalteten Methanol-Vorreaktoren und
- - mit im Bypass betriebenen Methanol-Vorreaktoren
- - an den jeweiligen Stellen sinnvoll einsetzen, wobei die jeweiligen Anforderungen an die Wirtschaftlichkeit des Teillastverhaltens der Gesamtanlage besondere Berücksichti gung finden, was ein weiterer Vorteil der Erfindung ist.
Tabelle 1 zeigt ein gerechnetes Auslegungsbeispiel für die Erfindung, ba
sierend auf einer Anlage gemäß Fig. 1:
1
Primärreformer
2
Autothermer Reformer
3
katalytisches Kreislaufsystem zur Methanolsynthese
4
entschwefeltes Erdgas
5
Erdgas (zu
1
)
6
Erdgas (zu
2
)
7
Wasserdampf
8
Reaktionsseite des Primärreformers
1
9
Feuerungsseite des Primärreformers
1
10
Brenngasmischung
11
Brenngas
12
Spülgas
13
heißes Synthesegas
14
Abhitzesystem
15
gekühltes Synthesegas
16
Vorverdichtung
17
vorverdichtetes Synthesegas
18
Zwischenkühlung
19
Synthesegas
20
Synthesegas
21
Sauerstoff
22
Spülgas
23
heißes Synthesegas
24
Abhitzesystem
25
Synthesegasgemisch
26
Nachverdichtung
27
nachverdichtetes Synthesegas
28
Methanol
29
Methanol-Vorreaktor
30
Methanol
31
abgereichertes Synthesegas
32
Methanol-Vorreaktor
33
Methanol
34
abgereichertes Synthesegas
35
Methanol-Vorreaktor
36
Methanol
37
abgereichertes Synthesegas
38
Methanol-Vorreaktor
39
Methanol
40
abgereichertes Synthesegas
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung von Methanol aus Erdgas, dadurch gekennzeichnet,
dass
das Synthesegas in mindestens zwei verschiedenen Systemen erzeugt wird, von denen ein System einen Primärreformer und mindestens ein weiteres System einen Autothermen Reformer enthält,
das in dem den Primärreformer enthaltenden System erzeugte Synthesegas verdichtet wird,
die verschieden erzeugten Synthesegase zusammengeführt werden, und
das zusammengeführte Synthesegas in einem Kreislaufsystem katalytisch unter Druck zu Methanol umgesetzt wird.
das Synthesegas in mindestens zwei verschiedenen Systemen erzeugt wird, von denen ein System einen Primärreformer und mindestens ein weiteres System einen Autothermen Reformer enthält,
das in dem den Primärreformer enthaltenden System erzeugte Synthesegas verdichtet wird,
die verschieden erzeugten Synthesegase zusammengeführt werden, und
das zusammengeführte Synthesegas in einem Kreislaufsystem katalytisch unter Druck zu Methanol umgesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Teil
des Spülstroms, der aus dem Kreislaufsystem zur katalytischen Methanolsynthese
ausgeschleust werden muss, um eine Anreicherung mit Inertgasbestandteilen zu
beschränken, abgezweigt und als Einsatzgas für den Autothermen Reformer mit
verwendet wird.
3. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, dass dem Kreislaufsystem zur katalytischen Methanolsynthese ein Methanol-
Vorreaktor vorangeschaltet wird, in welchem ebenfalls Methanol erzeugt und aus
geschleust wird.
4. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, dass dem System zur Synthesegaserzeugung, welches den Primärreformer
enthält, mindestens ein Methanol-Vorreaktor nachgeschaltet wird, in welchem
ebenfalls Methanol erzeugt und ausgeschleust wird.
5. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, dass mindestens einem System zur Synthesegaserzeugung, welches einen
Autothermen Reformer enthält, ein Methanol-Vorreaktor nachgeschaltet wird, in
welchem ebenfalls Methanol erzeugt und ausgeschleust wird.
6. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, dass das in den Systemen, welche einen Autothermen Reformer enthalten,
erzeugte Synthesegas mindestens einstufig verdichtet wird.
Priority Applications (2)
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