DE4010602A1 - Verfahren zur stofflichen nutzung von restgasen aus einer edelgasanlage - Google Patents

Verfahren zur stofflichen nutzung von restgasen aus einer edelgasanlage

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur stofflichen Nutzung von Gasen, die in einer einer Ammoniakanlage nachgeschalteten Edelgasanlage oder -einheit bei gerin­ gen Drücken anfallen und hauptsächlich Komponenten wie Wasserstoff, Stickstoff und Methan sowie eine geringe Menge Argon enthalten. Das Verfahren kann in allen sol­ chen Ammoniakanlagen angewendet werden, bei denen das Kreislaufentspannungsgas in einer nachgeschalteten Wasser­ stoffrückgewinnungseinheit oder -anlage aufgearbeitet wird und die Restgas-Fraktion einer Edelgasanlage oder -einheit zugeführt wird.
Ein beträchtlicher Teil des derzeitig produzierten Ammo­ niaks wird auf der Basis von Synthesegas hergestellt, das durch die Dampfreformierung oder Partialoxidation von Kohlenwasserstoffen erhalten wird. Dabei überwiegen Ammo­ niakanlagen auf Erdgasbasis, die den Entwicklungsstand der 60er und 70er Jahre repräsentieren. Deshalb bezieht sich die folgende Beschreibung auf die Anlagen auf Erd­ gasbasis, gelten jedoch auch im gleichen Umfang für Ammo­ niakanlagen auf der Basis anderer Kohlenwasserstoffe.
Die Herstellung von Ammoniak nach dem Dampfreformierungs­ verfahren gliedert sich üblicherweise in die folgenden Prozeßstufen.
1. Verdichtung des eingesetzten Erdgases
2. Entschwefelung des Erdgases
3. Umwandlung des überwiegenden Teiles der in dem Erdgas enthaltenen Kohlenwasserstoffe zu Wasser­ stoff, Kohlenmonoxid und Kohlendioxid durch Zugabe von Dampf in den Primärreformer
4. Weitere Umwandlung von Methan zu Wasserstoff, Kohlenmonoxid und Kohlendioxid durch Zugabe von Prozeßluft in den Sekundärreformer
5. Umwandlung des Kohlenmonoxids zu Kohlendioxid in einer üblicherweise zweistufigen Kohlenmonoxidkon­ vertierungseinheit
6. Entfernung des gebildeten Kohlendioxids mit chemi­ schen und/oder physikalischen Waschlösungen in speziellen Absorptionskolonnen
7. Umwandlung des restlichen in dem Gas enthaltenen Kohlenmonoxids und Kohlendioxids in Methan in dem Methanisierungsabschnitt
8. Verdichtung des Synthesegases auf den erforderli­ chen Synthesedruck
9. Partielle Umwandlung des im Synthesekreislaufgas enthaltenen Wasserstoffs und Stickstoffs in Ammo­ niak
10. Abtrennung des Ammoniakproduktes von dem Synthese­ kreislaufgas
11. Abtrennung von Synthesekreislaufgas zur Entfernung der inerten Gase Methan und Edelgasen
12. Rückgewinnung von Wasserstoff und Edelgasen aus dem abgetrennten Synthesekreislaufgas
13. Nachverdichtung des Synthesekreislaufgases.
Die Erzeugung des Synthesegases erfolgt üblicherweise bei einem Druck von etwa 2,5 bis 5 MPa. Es ist bekannt, daß das eingesetzte Erdgas oftmals beträchtlich höhere Drücke an der Anlagengrenze aufweist und deshalb auf den Druck in dem Synthesegaserzeugungsabschnitt entspannt wird. Da das eingesetzte Erdgas meistens eine geringe Menge an Schwefel enthält, der als ein Katalysatorgift in den nachfolgenden Prozeßstufen wirkt, ist es erforderlich, den Schwefel in einer Entschwefelungseinheit zu entfernen. Bei einem geringen Schwefelgehalt, z.B. im Bereich bis zu 100 mg/Nm3, ist es üblich, dafür Zinkoxid einzusetzen, das Schwefelwasserstoff durch Bildung von Zinksulfid bin­ det. Da jedoch nicht der gesamte Schwefel als Schwefel­ wasserstoff vorliegt, sondern auch teilweise als organi­ scher Schwefel, z.B.in Form von Merkaptan gebunden ist, muß er zuerst durch Umwandlung mit Wasserstoff in Schwe­ felwasserstoff umgewandelt werden. Der dafür erforderli­ che Wasserstoff wird üblicherweise durch Rückführen eines Teilstromes des Synthesegases, das bekanntlich etwa 75 Vol.-% Wasserstoff enthält, von einer Zwischendruckstufe des Synthesegasverdichters, üblicherweise bei Drücken von 5 bis 10 MPa, bereitgestellt. Da dieses Gas zu dem Synthesegaserzeugungsabschnitt zurückgeführt wird, muß es auf den Druck dieses Abschnitts entspannt werden. Diese Entspannung erfolgt ohne Ausnutzung der bestehenden Druck­ differenz als Energiequelle. Die Umwandlung der in dem Erdgas enthaltenen Kohlenwasserstoffe bis auf einen Me­ thanrestgehalt von 10 bis 12 Vol.-% erfolgt nach Mischung mit Prozeßdampf im Überschuß in einem brennstoffbeheizten Röhrenofen, dem sogenannten Primärreformer, bei einer Temperatur von etwa 800°C. In dem nachfolgenden Sekundär­ reformer erfolgt die Umsetzung des noch nicht umgewandel­ ten Methans bis auf einen Restgehalt von etwa 0,5 Vol.-% bei etwa 1000°C unter Verwendung von Prozeßluft, mit der die für die Ammoniaksynthese erforderliche Stickstoffkom­ ponente eingetragen wird. In dem nachfolgenden üblicher­ weise zweistufigen Kohlenmonoxidkonvertierungsschritt wird das in dem Gas enthaltene Kohlenmonoxid mittels Dampf bei 200°C bis 450°C in Wasserstoff und Kohlendioxid bis auf einen Restgehalt von 0,2 bis 0,5 Vol.-% umgewan­ delt. Die Entfernung des Kohlendioxids erfolgt durch Aus­ waschen mit chemisch und/oder physikalisch wirkenden Waschlösungen in speziellen Kolonnen bis auf einen Rest­ gehalt von etwa 0,1 Vol.-%. Da die im Gas enthaltenen Restmengen an Kohlenmonoxid und Kohlendioxid als ein Gift für den Katalysator für die Ammoniaksynthese wirken, ist es notwendig, sie auf ein minimales Niveau, üblicher­ weise auf weniger als 10 mg/Nm3, zu entfernen. Dies er­ folgt in den meisten Fällen durch Umwandlung dieser Koh­ lenstoffoxide mittels Wasserstoff bei Temperaturen von etwa 300°C bis 350°C zu Methan in dem Methanisierungsab­ schnitt. Nach diesem Verfahrensschritt liegt das Synthe­ segas in der endgültigen Zusammensetzung für die Ammoniak­ synthese vor, d.h. es enthält Wasserstoff und Stickstoff im Verhältnis 3:1 und eine geringe Menge Methan, übli­ cherweise 0,5 bis 1,5 Vol.-%, das sich, wie es bereits schon erwähnt wurde, aus dem Restmethan nach der Primär­ reformierung und/oder Sekundärreformierung ergibt, das Restkohlenmonoxid nach der Kohlenmonoxidkonvertierung und Restkohlendioxid nach der Kohlendioxidentfernung sowie Edelgase, hauptsächlich Argon, im Bereich von 0,3 Vol.-% bis 0,7 Vol.-%, die hauptsächlich durch die der Sekundär­ reformierung zugeführten Prozeßluft und teilweise durch das eingesetzte Erdgas eingetragen werden. Methan und Edelgase reichern sich in dem Synthesekreislauf an, da sie bei der Ammoniakbildungsreaktion als Inertgase wirken.
Deshalb ist es erforderlich, die gleiche Menge an Inert­ gasen, die den Synthesekreislauf erreichen, kontinuier­ lich auch wieder abzuführen. Diese Entfernung erfolgt ge­ mäß den bestehenden technischen und technologischen Be­ dingungen, z.B. im Falle einer Ammoniakabtrennung aus dem Synthesekreislaufgas durch Partialkondensation, einerseits durch die Lösung in dem Ammoniakprodukt, wodurch bis zu 50% der inerten Gase in Abhängigkeit von dem Synthesedruck und der tolerierten Inertgaskonzentration in dem Synthe­ sekreislaufgas abgeführt werden können, und andererseits durch Abzweigen eines Teils des Synthesekreislaufgases, des sogenannten Kreislaufentspannungsgases, wobei in die­ sem Fall die Volumenmenge des Kreislaufentspannungsgases im allgemeinen bis zu 5% des dem Synthesekreislauf zuge­ führten Synthesegases betragen kann. Das abgezweigte Kreislaufentspannungsgas wird im allgemeinen zuerst tief­ gekühlt, um den Ammoniakgehalt zu minimieren. In der Ver­ gangenheit war es üblich, daß dieses Gas nur als Energie­ quelle als Heizgas bei der Primärreformierung ausgenutzt wurde. Mittlerweile sind jedoch die meisten Ammoniakan­ lagen zumindest mit nachgeschalteten Einheiten oder An­ lagen für die Rückgewinnung des enthaltenen Wasserstoffs ausgestattet. Das Prinzip der überwiegenden Anzahl dieser Anlagen beruht darauf, daß das zu verarbeitende Kreis­ laufentspannungsgas nach Abtrennung des noch enthaltenen restlichen Ammoniaks z.B. durch Tiefkühlung, Abtrennung des auskondensierten Ammoniaks und/oder Wasserwäsche mit anschließender Gastrocknung mittels einer externen Kühl­ quelle durch Anwendung eines separaten Kältekreislauf­ systems oder durch die eigene Kühlquelle durch Ausnutzung des Joule-Thomson-Effektes (z.B. DD 47 120) auf eine Tem­ peratur abgekühlt wird, bei der Methan, Edelgase und Stickstoff kondensieren, aber Wasserstoff noch gasförmig bleibt. Beide Fälle liefern eine Wasserstoff-Fraktion, die überwiegend Wasserstoff und auch eine geringe Menge Stickstoff sowie Methan und Edelgase im Bereich einiger weniger Prozente und eine Restgas-Fraktion umfaßt, die Methan, Edelgase und Stickstoff sowie eine kleine Menge Wasserstoff, der sich in dem zunächst flüssigen Gemisch aus Methan, Edelgasen und Stickstoff gelöst hat, umfaßt. Weiterhin ist es möglich, die Abtrennung von Wasserstoff mittels Trennmembranen (z.B. DE-OS 29 10 742) vorzuneh­ men. Hierdurch erhält man ein wasserstoffreiches Gas mit einer ähnlichen Zusammensetzung wie der bei den Tieftem­ peratur-Trennverfahren. Allerdings liegen die Wasser­ stoffverluste höher als bei den obengenannten Verfahren, d.h. es fällt eine größere Restgas-Fraktion mit einem Wasserstoffgehalt von nicht mehr als 40 Vol.-% an. Der Druck in der Wasserstoffrückgewinnungseinheit wird übli­ cherweise so gewählt, daß die erhaltene Wasserstoff-Frak­ tion auf der Saugseite des Synthesegaskompressors einge­ speist werden kann. Das bei den beschriebenen Verfahren erzeugte Restgas wird häufig nur als Energiequelle als ein Heizgas z.B. für die Primärreformierung in der Ammo­ niakanlage ausgenutzt. Da aber der Edelgasgehalt des Ga­ ses üblicherweise zwischen 15 und 25 Vol.-% liegt, ist es möglich, Argon und gegebenenfalls andere Gase, die darin enthalten sind, in einer hochreinen Form zu gewin­ nen, indem das Gas weiterer Tieftemperaturzerlegung unter­ worfen wird, wobei andere Gasbestandteile ebenfalls als relativ saubere Fraktionen anfallen. Die Tieftemperatur­ abtrennung erfolgt üblicherweise durch Anwendung eines separaten Kältekreislaufs.
Neben dem flüssigen Argonprodukt und anderen Edelgasen (z.B. Krypton und Xenon) erzeugen solche Edelgasanlagen eine Wasserstoff/Stickstoff-Fraktion, die 40 bis 80 Vol.% Wasserstoff und einen kleinen Anteil Argon und Methan enthält, eine Methan-Fraktion mit einem Methangehalt von mehr als 95 Vol.-% und eine Stickstoff-Fraktion mit unter­ schiedlicher Reinheit, jedoch üblicherweise mit minde­ stens 95 Vol.-% Stickstoff. Die Nutzung dieser Gasströme ist durch ihre relativ geringen Drücke nur sehr begrenzt möglich. Üblicherweise fallen diese Gasströme bei einem Druck von 0,4 MPa bis 1,0 MPa an. Damit ist ihre Nutzung in beispielsweise Ammoniakanlagen nur nach zusätzlicher Verdichtung möglich. Das abgetrennte Methan wird üblicher­ weise als ein Brenngas in Ammoniakanlagen ausgenutzt. Für diesen Zweck ist unter Umständen eine Verdichtung auf den Brenngasdruck notwendig. Der erzeugte Stickstoff wird in betriebliche Stickstoffversorgungsnetze mit geringem Druck eingespeist oder vollständig oder teilweise gemein­ sam mit der Wasserstoff/Stickstoff-Fraktion in die Ammo­ niakanlage zurückgeführt. Die Einbindung dieser Rückführ­ gase in den Prozeß der Ammoniakerzeugung ist abhängig vom Druck der Rückführgase und vom Druck des der Ammoniakan­ lage zugeführten Erdgases. Bei vorhandener positiver Druckdifferenz zwischen den Rückführgasen und dem Erdgas kann die Einbindung auf der Saugseite des Erdgasverdich­ ters erfolgen. Beim Fehlen einer positiven Druckdiffe­ renz muß der Druck durch zusätzliche Kompression wenig­ stens auf den Saugdruck des Erdgasverdichters erfolgen.
Aufgabe der Erfindung ist es, Restgase, die Komponenten wie Wasserstoff, Stickstoff, Methan und Argon umfassen können und bei geringen Drücken in einer Edelgaseinheit oder -anlage, die Kreislaufentspannungsgas verarbeitet, anfallen, ohne zusätzliche Verdichtungskosten in dem Synthesegaserzeugungsabschnitt einer Ammoniakanlage stoff­ lich zu nutzen.
Es ist dabei insbesondere Aufgabe der Erfindung, ein Ver­ fahren zu schaffen, mit dem die stoffliche Nutzung von Restgasen einer Edelgaseinheit zur Behandlung des Kreis­ laufentspannungsgases einer Ammoniakanlage ohne zusätz­ lichen Verdichtungsaufwand ermöglicht wird.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß, wenn ein Teil des in der Ammoniakanlage erzeugten Kreislaufentspannungsgases nach zusätzlicher Tiefkühlung und Abtrennung des kondensierten Ammoniakproduktes oder Entfernung von Ammoniak durch eine Wasserwascheinheit zu dem Synthesegaserzeugungsabschnitt zurückgeführt wird, dieses Kreislaufentspannungsgas bei einem höheren Druck als dem in der Reformierungsstufe, vorzugsweise zwischen 4,0 und 40 MPa, stärker zu bevorzugen zwischen 20 und 30 MPa, als ein Treibgas für einen Strahlverdichter (Ejek­ tor) verwendet wird, durch die Ausnutzung der Druckdiffe­ renz zu dem Synthesegaserzeugungsabschnitt, wobei die Reformierungsstufe vorzugsweise bei einem Druck zwischen 2,5 und 4,5 MPa betrieben wird. Mit diesem Strahlverdich­ ter werden die in der Edelgaseinheit anfallenden Gas­ ströme, die Komponenten wie Wasserstoff, Stickstoff, Methan und Argon umfassen und vorzugsweise bei einem Druck zwischen 0,2 und 1,3 MPa, noch stärker zu bevorzu­ gen zwischen 0,4 und 1,0 MPa, vorliegen, auf solch einen Druck verdichtet, der eine Einbindung in den Synthesegas­ erzeugungsabschnitt der Ammoniakanlage gestattet.
Die in dem Kreislaufentspannungsgas und in den Gasen aus der Edelgaseinheit enthaltenen Komponenten wie Wasserstoff und Stickstoff werden ohne Verbrauch an Rohstoff und Ener­ gie für die Verdichtung des erforderlichen Erdgases und der Prozeßluft sowie für die Spaltung von Methan als Ein­ gangsprodukt für die Ammoniaksynthese verwendet.
Im Gegensatz zu den rückgeführten Edelgasen, die unverän­ dert zusammen mit dem Synthesefrischgas wieder in den Synthesekreislauf eingespeist werden, gelangt das im Syn­ thesekreislauf als Inertgas wirkende Methan nicht wieder mit dem Synthesefrischgas in den Synthesekreislauf, da es durch die Dampfreformierungsreaktion in der Primärre­ formierungs- und/oder Sekundärreformierungseinheit in Wasserstoff und Kohlenmonoxid umgewandelt worden ist.
Erfindungsgemäß kann als Treibgas für den Strahlverdich­ ter auch jedes Gas verwendet werden, sofern es mit aus­ reichendem Druck und in ausreichender Menge in den Syn­ thesegaserzeugungsabschnitt eingespeist wird (z.B. Syn­ thesegas von einer Zwischenstufe des Synthesegaskompres­ sors, der für die Umwandlung von organischem Schwefel verwendet wird, oder Erdgas), sowie auch das vorstehend beschriebene Kreislaufentspannungsgas.
Als typisches Beispiel kann als ein Treibgas für den Ejek­ tor anstelle des wasserstoffhaltigen Gases wie das oben beschriebene Kreislaufentspannungsgas ein kohlenwasser­ stoffhaltiges Gas wie Eintraggas für die Reformierungs­ einheit vorzugsweise bei einem Druck zwischen 5 und 10 MPa bei der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden.
Im folgenden wird die Erfindung durch Ausführungsbeispie­ le näher erläutert. Dabei wird auch auf die beigefügte Zeichnung Bezug genommen.
Fig. 1 zeigt einen Komplex, der eine Ammoniakanlage, eine Wasserstoffrückgewinnungseinheit und eine Edelgaseinheit umfaßt.
In Fig. 1 bezeichnen:
 1 Erdgasverdichter
 2 Entschwefelungsabschnitt
 3 Primärreformierer
 4 Sekundärreformierer
 5 Konvertierungsabschnitt
 6 Kohlendioxid-Entfernungssystem
 7 Methanisierungsabschnitt
 8 Synthesefrischgasverdichtung
 9 Synthesekreislaufgasverdichtung
10 Ammoniakreaktor
11 Abscheider
12 Wasserstoffrückgewinnungseinheit
13 Edelgaseinheit
14 Strahlverdichter (Ejektor)
20-43 Leitungen
Beispiel
Die Erfindung wird an einem Beispiel näher erläutert. Fig. 1 zeigt einen Komplex, der aus einer Ammoniakanlage, einer Wasserstoffrückgewinnungseinheit 12 und einer Edel­ gaseinheit 13 besteht. Etwa 38 000 Nm3/h Erdgas werden als Rohstoff für die Ammoniakerzeugung durch Leitung 20 der Ammoniakanlage zugeführt und auf etwa 4 MPa durch einen Erdgasverdichter 1 komprimiert. Das Gas wird über Leitung 21 einer Entschwefelungseinheit 2 zugeführt, nachdem etwa 6850 Nm3/h eines Gases, das aus Kreislauf­ entspannungsgas und dem Gas von der Edelgaseinheit 13 besteht, durch Leitung 43 diesem Gas zugemischt worden sind, und es erfolgt dort eine zweistufige Reinigung bis herab auf einen Restschwefelgehalt von weniger als 0,5 mg/Nm3. Dem entstehenden Gas werden etwa 100 t/h Prozeß­ dampf durch Leitung 23 zugemischt und einem Primärrefor­ mierer 3 durch Leitung 22 zugeführt. Hier erfolgt kataly­ tische Umsetzung von Methan bis zu einem Methangehalt von etwa 11,5 Vol.-%. Eine weitere Umsetzung von Methan bis herab auf einen Methanrestgehalt von etwa 0,3 Vol.-% erfolgt in einem Sekundärreformierer 4 nach Zuführung des Gases durch Leitung 24. Die dazu erforderlichen 55 000 Nm3/h Prozeßluft werden durch Leitung 25 zugeführt. Die Umsetzung des gebildeten Kohlenmonoxids in Wasserstoff und Kohlendioxid bis auf einen Kohlenmonoxidgehalt von etwa 0,3 Vol.-% erfolgt in einer zweistufigen Konvertie­ rungseinheit 5, der das Rohsynthesegas über Leitung 26 zugeführt worden ist. Über die Leitung 27 gelangt das kohlendioxidreiche Gas zu einem Kohlendioxid-Entfernungs­ system 6. Mit Hilfe einer aktivierten heißen Lösung auf Kaliumbasis wird Kohlendioxid bis auf einen Restgehalt von etwa 0,1 Vol.-% aus dem Rohsynthesegas entfernt, be­ vor das Gas über die Leitung 28 einem Methanisierungsab­ schnitt 7 zugeführt wird, wo das verbliebene Kohlenmon­ oxid und Kohlendioxid mit Wasserstoff zu Methan umgesetzt werden.
Nach Zumischung von etwa 3900 Nm3/h einer Wasserstoff- Fraktion, die etwa 90 Vol.-% Wasserstoff enthält und durch Leitung 38 von der Wasserstoffrückgewinnungsein­ heit 12 zugeführt wird, und etwa 600 Nm3/h einer Wasser­ stoff/Stickstoff-Fraktion, die etwa 50 Vol.-% Wasserstoff enthält und durch Leitung 39 von der Edelgaseinheit 13 zugeführt wird, wird das Synthesegas über die Leitung 29 zur Synthesegasverdichtungseinheit 8 geführt und auf etwa 30 MPa verdichtet. Das Mischen mit dem Synthesekreis­ laufgas erfolgt über die Leitungen 30 und 31. Die Zufüh­ rung zum Ammoniakreaktor 10 erfolgt über die Leitung 32. In dem Ammoniakreaktor 10 erfolgt die katalytische Um­ setzung von Wasserstoff und Stickstoff zu Ammoniak. Nach Kühlung des Synthesekreislaufgases und Auskondensation von flüssigem Ammoniak wird das Synthesekreislaufgas durch Leitung 33 einem Abscheider 11 zugeführt, wo etwa 1520 t/d flüssiges Ammoniak abgetrennt werden. Vor der Rückführung des Synthesekreislaufgases zu einem Synthese­ kreislaufgasverdichtungsabschnitt 9 durch Leitung 34 werden etwa 6000 Nm3/h zu der Wasserstoffrückgewinnungs­ einheit 12 über Leitung 35 und weitere 6000 Nm3/h zu einem Strahlverdichter 14 über Leitung 36 abgezogen. In der Wasserstoffrückgewinnungseinheit 12 erfolgt die Tieftemperaturzerlegung des Kreislaufentspannungsgases. Die Wasserstoff-Fraktion wird über Leitung 38 zu der Ammoniakanlage zurückgeleitet. Etwa 2000 Nm3/h der ver­ bleibenden Restgasfraktion werden durch Leitung 37 in die Edelgaseinheit 13 eingeleitet. In dieser Einheit wird eine weitere Tieftemperaturzerlegung durchgeführt, so daß ein Argonprodukt (etwa 18 t/d) über Leitung 42 abgezogen wird. Etwa 600 Nm3/h der erzeugten Wasserstoff/ Stickstoff-Fraktion werden komprimiert und durch Leitung 39 zu der Ammoniakanlage zurückgeführt. Die Stickstoff- Fraktion (3 t/d) wird entsprechenden Abnehmern durch Leitung 40 zugeführt.
Ein Gasgemisch (850 Nm3/h) mit einem Druck von etwa 1,0 MPa, das aus der Methan-Fraktion und den erzeugten Rest­ gasen besteht und eine Zusammensetzung von etwa 77 Vol.% Methan, etwa 9 Vol.-% Wasserstoff, etwa 9 Vol.-% Stick­ stoff und etwa 5 Vol.-% Argon aufweist, wird über die Leitung 41 dem Strahlverdichter 14 zugeführt, der durch das Kreislaufentspannungsgas getrieben wird. Dieses Gas wird zusammen mit dem Kreislaufentspannungsgas bei einem Druck von etwa 4,4 MPa an die Ablaßseite oder Druckseite des Erdgasverdichters 1 über Leitung 43 zurückgeführt.

Claims (3)

1. In einer Ammoniakanlage, bei der der Synthese­ wasserstoff nach dem Dampfreformierungsverfah­ ren aus einem Kohlenwasserstoffe enthaltenden Einsatzstoff hergestellt wird, das Synthesegas bei Eintritt in den Synthesekreislauf Inertgase, insbesondere Edelgase und Methan, enthält, das Ammoniakprodukt durch Partialkondensation aus dem Synthesekreislaufgas abgetrennt wird, das Kreislaufentspannungsgas in einer nachgeschalte­ ten Wasserstoffrückgewinnungseinheit und/oder Edelgaseinheit weiter aufgearbeitet wird und ein Gasstrom oder mehrere Gasströme mit höherem Druck als demjenigen, der in der Reformierungs­ stufe erforderlich ist, als Einsatzstoffe zu dieser Reformierungsstufe zurückgeführt wird bzw. werden, ein Verfahren zur stofflichen Nutzung von Rest­ gasen aus der Edelgaseinheit in der Ammoniakan­ lage, dadurch gekennzeichnet, daß das Restgas von der Edelgaseinheit, die Komponenten wie Wasserstoff, Stickstoff, Argon und Methan umfaßt, mit einem Druck unterhalb des Druckes der Refor­ mierungsstufe zu einem Ejektor geführt und dort auf den Druck in der Reformierungsstufe verdich­ tet wird, wobei ein Gasstrom oder mehrere Gas­ ströme mit einem höheren Druck als dem in der Reformierungsstufe als ein Treibmedium verwendet wird bzw. werden und das entstehende Gemisch vor der Reformierungsstufe in den Synthesegaserzeu­ gungsabschnitt eingeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß als das Treibmedium ein wasserstoffhal­ tiges Gas verwendet wird, das aus den der Synthe­ segaserzeugung nachgeschalteten Anlagenabschnit­ ten, insbesondere von der Synthesegasverdichtung und dem Synthesekreislauf, in die Synthesegaser­ zeugung vor der Entschwefelungsstufe zurückge­ führt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß als das Treibmedium ein kohlenwasser­ stoffhaltiges Gas verwendet wird, das als ein Rohstoff für die Synthesegaserzeugung vor die Entschwefelungsstufe geführt wird.
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