DE10125936A1

DE10125936A1 - Medizinisches Gerät

Info

Publication number: DE10125936A1
Application number: DE10125936A
Authority: DE
Inventors: Ruediger Bolze; Norbert Brill
Original assignee: HMT AG
Current assignee: Sanuwave inc Alpharetta Ga Us
Priority date: 2001-05-23
Filing date: 2001-05-23
Publication date: 2003-01-02
Also published as: US7364554B2; US20020193709A1; JP2003047619A

Abstract

Es wird ein medizinisches Gerät beschrieben, das aus einem Basisgerät und wenigstens einem mit diesem austauschbar verbundenen Bauteil besteht, welches eine einem erhöhten Verschleiß oder Verbrauch ausgesetzte Gerätekomponente aufnimmt. Mit dem Bauteil ist ein Speichermedium verbunden, welches bauteilspezifische Daten speichert und von dem Basisgerät unabhängig auslesbar ist.

Description

Die Erfindung betrifft ein medizinisches Gerät gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Medizinische Geräte weisen häufig Gerätekomponeten auf, die einem höheren Verschleiß oder Verbrauch ausgesetzt sind. Es ist daher vorteilhaft, diese verschleißenden Gerätekomponeten in gesonderten Bauteilen unterzubringen, die mit dem Basisgerät verbunden werden und bei Bedarf ausgetauscht werden können. Im allgemeinen werden diese Bauteile durch den Hersteller mit aufgeprägten Serien und/oder Chargennummern identifiziert. Diese Identifizierung wird beim Hersteller vor der Auslieferung dokumentiert. Dadurch ist zwar eine Kontrolle bei einer Rücksendung des Bauteiles zum Hersteller möglich, Informationen über den Einsatz des Bauteiles während des Betriebs des medizinischen Gerätes werden hierdurch jedoch nicht erhalten.
Um bei dem Betrieb von medizinischen Geräten die notwendige Sicherheit zu gewährleisten, ist es notwendig, dass Hersteller und/oder Betreiber des Gerätes jederzeit über den Zustand sämtlicher Gerätekomponenten informiert sind. Dies ist insbesondere auch im Hinblick auf Haftungsfragen wichtig. Insbesondere ist es von Bedeutung, Verschleiß- oder Verbrauchsteile rechtzeitig auszuwechseln. Da der Verbrauch bzw. Verschleiß stark von der Nutzung des Gerätes abhängig ist, wird in der Regel aus Sicherheitsgründen vorsorglich ein frühzeitiges Austauschen in festen Zeitabständen unabhängig von der Nutzung durchgeführt. Dies steht einer wirtschaftlichen Nutzung der Gerätekomponenten entgegen.
Aus der DE 197 18 511 C2 ist ein medizinisches Geräte zur Applikation von akustischen Stoßwellen bekannt, bei welchem ein austauschbar mit einem Basisgerät verbundener Therapiekopf einen Speicher aufweist, der durch das Basisgerät ausgelesen werden kann, um die Betriebswerte des Basisgerätes an den jeweils angekuppelten Therapiekopf anzupassen. Weiter können Nutzungsdaten des Therapiekopfes, wie die Gesamtbetriebszeit, die geleistete Schusszahl sowie die innerhalb der Lebensdauer noch mögliche Schusszahl gespeichert und über das Basisgerät gelesen, verarbeitet und angezeigt werden. Ein Datenaustausch des Speichers des Therapiekopfes ist nur mit dem Basisgeräte möglich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein medizinisches Gerät mit austauschbaren dem Verschleiß oder Verbrauch ausgesetzten Bauteilen so auszubilden, dass eine größtmögliche Sicherheit beim Betrieb mit einer wirtschaftlichen Nutzung der verschleißenden Gerätekomponenten vereinigt wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein medizinisches Gerät mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
Vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Weiter ist Gegenstand der Erfindung die Verwendung eines solchen Gerätes.
Der Grundgedanke der Erfindung besteht darin, die austauschbaren Bauteile des Gerätes, welche die dem Verschleiß oder Verbrauch ausgesetzten Gerätekomponenten aufnehmen, mit einem Speichermedium zu versehen, welches die für das Bauteil und seine Nutzung relevanten Informationen speichert und welches von dem Basisgerät unabhängig über eine standardisierte Schnittstelle ausgelesen werden kann.
Der Vorteil der Erfindung besteht darin, dass die relevanten Informationen nicht nur dann zur Verfügung stehen und genutzt werden können, wenn das Bauteil in das Basisgeräte eingesetzt ist. Es ist vielmehr auch möglich, diese Informationen von dem Basisgeräte unabhängig auszulesen und zu nutzen. Der Betreiber des Gerätes kann einen gewissen Lagerbestand an Bauteilen halten, der stets mit den gesamten Nutzungsinformationen inventarisiert sein kann, so dass ein datenmässiges Management möglich ist. Es kann sichergestellt werden, dass die Bauteile in der erforderlichen Anzahl zur Verfügung stehen, rechtzeitig Ersatz beschafft wird, eine Wartung bzw. Wiederaufarbeitung der Bauteile rechtzeitig erfolgt, wobei gleichzeitig eine wirtschaftlich optimale Nutzung der Bauteile ermöglicht wird.
Auch der Hersteller kann die betriebsrelevanten Informationen aus dem Speicher eines zur Reparatur oder Aufbereitung eingesandten Bauteiles auslesen. Dadurch ist ein verbessertes Qualitätsmanagement bei dem Hersteller möglich. Weiter können diese Informationen für die Logistik des Herstellers ausgewertet werden, um die Fertigung, Lagerung, Lieferung, Wiederaufarbeitung usw. zu dokumentieren, auszuwerten und zu optimieren.
Ein weiterer Vorteil ergibt sich dadurch, dass die relevanten Informationen auch am Einsatzort des Gerätes durch den Nutzer ausgelesen und an den Hersteller übertragen werden können, ohne dass hierzu eine Übersendung des Bauteiles notwendig ist. Wird eine solche Datenübertragung in regelmäßigen Zeitabständen durchgeführt, so kann seitens des Herstellers eine Fernwartung durchgeführt werden. Der Benutzer kann rechtzeitig auf notwendige Wartungs- und Wiederaufbereitungsarbeiten hingewiesen werden, woraus sich für den Hersteller und den Betreiber eine bessere Planbarkeit ergibt.
Die Möglichkeit den Speicher des Bauteiles extern auszulesen, lässt auch eine kontinuierliche Dokumentation über die Nutzung des Gerätes zu. Der Arzt kann die mittels des Gerätes durchgeführten Behandlungsmaßnahmen patientenbezogen auslesen und dokumentieren. Weiter ist es möglich, dass vielfach übliche Mieten oder Leasen solcher Geräte nicht mehr auf einer Zeitbasis durchzuführen, sondern in Abhängigkeit von der tatsächlichen Nutzung des Gerätes. Hierzu können die nutzungsrelevanten Informationen von dem Nutzer ausgelesen und beispielsweise über Internet, E-Mail oder Datenträger dem Eigentümer des Gerätes für die Abrechnung übermittelt werden.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine erste Ausführung der Erfindung und
Fig. 2 eine zweite Ausführung der Erfindung.
In Fig. 1 ist als austauschbares Bauteil ein Behandlungskopf 10 zur Erzeugung von akustischen Stoßwellen für die extrakorporale Stoßwellentherapie dargestellt. Der Behandlungskopf 10 weist beispielsweise für die elektrohydraulische Stoßwellenerzeugung Elektroden auf, zwischen denen ein elektrischer Durchschlag stattfindet. Hierdurch werden die Elektroden verbraucht, so dass nach einer gewissen Anzahl von Funkenentladungen eine Wiederaufarbeitung des Behandlungskopfes 10 notwendig ist. Der Behandlungskopf 10 ist über ein Kabel 14 und einen Steckverbinder 12 mit einem nicht dargestellten Basisgerät verbunden. Das Basisgerät enthält die elektrische Versorgung und Steuerung für den Behandlungskopf 10.
An dem mit dem Behandlungskopf 10 verbundenen Teil des Steckverbinders 12 ist ein Speichermedium 16 angebracht. Die Befestigung des Speichermediums 16 an dem Bauteil, d. h. dem Steckverbinder 12 des Behandlungskopfes 10, ist nicht lösbar, so dass das Speichermedium 16 dauerhaft mit dem Steckverbinder 12 und dem Behandlungskopf 10 verbunden ist. Das Speichermedium 16 ist vorzugsweise ein Schreib- Lese-Speicher. Als Speichermedium kann beispielsweise ein optischer Speicher (CD-R, CD-R/W), eine elektrische Flash Card, eine magnetische Speicherkarte oder eine Smart Card verwendet werden. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Speichermedium 16 als Chipkarte an dem Steckverbinder 12 des Behandlungskopfes 10 befestigt.
Daten können aus dem Speichermedium 16 in das Basisgerät ausgelesen und umgekehrt Daten aus dem Basisgerät in das Speichermedium 16 eingeschrieben werden. Wird der Steckverbinder 12 getrennt, so kann der Behandlungskopf 10 über diese Schnittstelle an ein unabhängiges Lesegerät oder eine Datenübertragung angeschlossen werden. Dadurch können die in dem Speichermedium 16 gespeicherten Daten unabhängig von dem Basisgerät ausgelesen werden. Ebenso ist es möglich, von dem Basisgerät unabhängig das Speichermedium 16 zu beschreiben.
In Fig. 2 ist als austauschbares Bauteil der Energiespeicher 18 eines Gerätes für die Erzeugung akustischer Stoßwellen dargestellt. Der Energiespeicher 18 ist als auswechselbare Kartusche in das Basisgerät eingesetzt, welches z. B. den in Fig. 1 dargestellten Behandlungskopf 10 versorgt. Die Kartusche des Energiespeichers 18 enthält insbesondere einen Ladekondensator und eine als Hochspannungsschalter dienende Funkenstrecke (Spark-Gap). Insbesondere ist diese Funkenstrecke einem stärkeren Verschleiß unterworfen, so dass der Energiespeicher 18 nach einer gewissen Nutzung wieder aufgearbeitet oder ausgetauscht werden muss.
In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Speichermedium mit der Kartusche des Energiespeichers 18 über ein flexibles Befestigungselement 20 unlösbar verbunden. Das Befestigungselement 20 kann beispielsweise ein Seil, ein Draht oder ein Kabel sein.
In dieser Ausführung ist das Speichermedium 16 mit einer separaten Schnittstelle ausgestattet und kann in einen entsprechenden Einschub entweder des Basisgerätes oder eines separaten Lesegerätes oder einer Datenübertragungseinrichtung eingesteckt werden.
Auf dem Speichermedium 16 können unter anderem folgende Informationen festgehalten werden.
Die Seriennummer und die Chargennummer des Bauteiles 10 bzw. 18.
Die Seriennummer und die Chargennummer des Basisgerätes, in welches das Bauteil, z. B. der Energiespeicher 18 integriert ist oder das als Versorgungseinheit für das Bauteil, z. B. den Behandlungskopf 10 dient. Weiter sämtliche Parameter des Bauteils 10 bzw. 18, die dessen Eigenschaften und Betriebsweise identifizieren. Ebenso die Parameter des Basisgerätes, die für den Betrieb des Bauteils 10 bzw. 18 vorgeschrieben sind. Diese Informationen werden vorzugsweise von dem Hersteller auf das Speichermedium 16 aufgebracht und bleiben unveränderlich.
Weiter werden auf dem Speichermedium 16 Daten festgehalten, die die Nutzung des Bauteiles 10 bzw. 18 dokumentieren. Solche Daten sind beispielsweise der aktuelle Bauzustand, die Daten der jeweiligen Instandsetzungen bzw. Wiederaufarbeitungen. Auch diese Daten werden vorzugsweise vom Hersteller bzw. Service eingeschrieben. Weiter sind solche Daten, die die Nutzung des Bauteiles 10 bzw. 18 betreffen, insbesondere Zahl, Dauer und Betriebsparameter der Nutzung. Diese Daten werden entweder von dem Bauteil 10 bzw. 18 selbst und/oder von der Basiseinheit auf das Speichermedium geschrieben. Soweit das Bauteil beispielsweise ein Behandlungskopf 10 ist, können diese Daten insbesondere auch für die Dokumentation der ärztlichen Behandlung und für die Abrechnung der Nutzung verwendet werden. Bezugszeichenliste 10 Behandlungskopf
12 Steckverbinder
14 Kabel
16 Speichermedium
18 Energiespeicher
20 Befestigungselement

Claims

1. Medizinisches Gerät, bestehend aus einem Basisgerät und wenigstens einem austauschbar mit dem Basisgerät verbindbaren Bauteil, welches wenigstens eine einem Verschleiß oder Verbrauch ausgesetzte Gerätekomponenten aufnimmt, dadurch gekennzeichnet, dass mit dem Bauteil (10, 18) ein Speichermedium (16) verbunden ist, welches bauteilspezifische Daten speichert und von dem Basisgeräte unabhängig auslesbar ist.

2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Speichermedium (16) untrennbar an dem Bauteil (10, 18) angebracht ist.

3. Gerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Speichermedium (16) ein Schreib- Lese- Speicher ist.

4. Gerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Speichermedium (16) über eine standardisierte steckbare Schnittstelle auslesbar ist.

5. Gerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Speichermedium (16) über die Schnittstelle einerseits mit dem Basisgerät und andererseits mit einem unabhängigen Lesegerät oder Datenübertragungsgerät verbindbar ist.

6. Gerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Bauteil (10) mit dem Basisgerät über eine Steckverbindung (12) verbindbar ist und dass die steckbare Schnittstelle in die Steckverbindung (12) integriert ist.

7. Gerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Speichermedium (16) in das Bauteil (10) integriert ist.

8. Gerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Speichermedium (16) über ein flexibles Befestigungselement (20) mit dem Bauteil (18) verbunden ist.

9. Verwendung eines medizinischen Gerätes nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Speichermedium (16) das Bauteil (10, 18) identifizierende Daten gespeichert sind.

10. Verwendung eines medizinischen Gerätes nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Speichermedium (16) Betriebs- und Nutzungsdaten des Bauteils (10, 18) für die Instandhaltung, Wartung und Wiederaufbereitung gespeichert sind.

11. Verwendung eines medizinischen Gerätes nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Speichermedium (16) Betriebs- und Nutzungsdaten des Bauteils (10, 18) für die Dokumentation und Abrechnung der mit dem Gerät durchgeführten Behandlungen gespeichert sind.