DE10124954C1 - Vorrichtung zum Bearbeiten von Materialien mittels eines Laserstrahls - Google Patents
Vorrichtung zum Bearbeiten von Materialien mittels eines LaserstrahlsInfo
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Abstract
Bei einer Vorrichtung (1) zur Bearbeitung von Materialien mittels eines Laserstrahls (2) ist eine Linsenanordnung (4) vorgesehen, durch die das von einer Laserquelle emittierte Licht hindurchtritt. Die Linsenanordnung (4) ist hierzu gegenüber der optischen Achse (5) geneigt und exzentrisch angeordnet, wodurch sich eine Veränderung der Querschnittsfläche des Laserstrahls (2) insbesondere von einer elliptischen zu einer kreisförmigen Geometrie und zugleich ein Ausgleich eines Neigungswinkels des durch die Linsenanordnung hindurchtretenden Laserstrahls gegenüber der optischen Achse erreichen lässt. Dabei lässt sich die Qualität der Schnittfläche durch im Wesentlichen übereinstimmende Ein- und Austrittsflächen des Laserstrahls (2) an dem Material erreichen, ohne dass hierzu der Laserstrahl (2) zirkular polarisiert werden muss. Der Aufwand zur Herstellung der Vorrichtung (1) kann dadurch vergleichsweise gering gehalten werden.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Bearbeiten von Materialien mittels eines Laser
strahls, bei dem das von einem Laser emittierte Licht durch mindestens ein sphärisches opti
sches Element geführt wird, welches eine in dem Strahlengang des Laserstrahls angeord
nete und gegenüber der optischen Achse geneigte Linsenanordnung aufweist, um so eine
gewünschte Geometrie eines auf die Oberfläche des Materials auftreffenden Laserstrahles
zu erreichen.
Eine solche Vorrichtung ist durch die JP 03-210 990 A bekannt, bei der das Licht durch eine
gegenüber der optischen Achse geneigte Linsenanordnung fällt, die zusätzlich mittels eines
Antriebes um die optische Achse drehbar angeordnet ist. Durch die geneigte Linsenanord
nung entsteht auf der Oberfläche des Materials ein von der optischen Achse abweichender
Spot, der durch die Drehbewegung eine kreisringförmige Bearbeitungsfläche ermöglicht.
Als problematisch hat sich dabei in der Praxis erwiesen, dass die Geometrie der Eintrittsflä
chen an der Oberfläche des Bauteils von der Geometrie der Austrittsfläche an der Unterseite
des Bauteils abweicht. Hierdurch entstehen Abweichungen vom Sollwert der Schnittfläche,
welche die Qualität des Bauteils negativ beeinflussen.
Eine wesentliche Ursache für diese Abweichungen liegt in der Polarisation des Laserlichts
und dem hiervon abhängigen Absorptionsgrad an der Schnittkante begründet. In der Praxis
kann zur Vermeidung dieses Nachteils die Polarisationsebene des Laserstrahls entspre
chend der Bewegungsrichtung nachgeführt werden. Hiermit ist jedoch ein erheblicher Steue
rungsaufwand verbunden, so dass in der Praxis zumeist zirkular polarisiertes Laserlicht zur
Bearbeitung verwendet wird, um so die gewünschte Unabhängigkeit von der Vorschubbewe
gung zu erreichen.
Dieses zirkular polarisierte Licht kann beispielsweise durch Umwandlung aus einem linear
polarisierten Licht mit Hilfe eines Verzögerungsplättchens (Wave-plate) erzeugt werden. Da
bei kann jedoch lediglich ein geringer Anteil der Energie umgesetzt werden, weil hierzu nor
malverteiltes, linear polarisiertes Licht mittels einer Blende des Lasers im Kernbereich der
optischen Achse verwendet wird. Dabei wird lediglich ein geringer Anteil von 20% der Ener
gie genutzt. Durch Verwendung einer Blende mit größerem Öffnungswinkel wird zunächst
ein größerer Energieanteil nutzbar, der jedoch bei der Umsetzung für die zirkulare Polarisati
on wieder verloren geht.
Ein weiterer bekannter Lösungsvorschlag ermöglicht mittels eines Polarisators eine Auf
spaltung der unpolarisierten Multimodestrahlung der P- und S-Polarisation. Durch diese Auf
spaltung werden jedoch zugleich auch die homogene Intensitätsverteilung des Laserlichts
negativ beeinflusst und Leistungsverluste verursacht, so dass auch dieser Lösungsvorschlag
in der Praxis mit Nachteilen verbunden ist.
Ferner sind in der DE 40 08 383 A1 achromatische Linsenanordnungen, insbesondere für
UV-Strahlen, und ihre Eigenschaften hinsichtlich Abbildungsfehlern grundsätzlich beschrie
ben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit zu schaffen, die gewünschte
Qualität der Schnittfläche mittels des Laserstrahls zu erreichen, die von der Bewegungsrich
tung des Laserstrahls im wesentlichen unbeeinflusst ist. Dabei soll insbesondere eine
Nachführung der Polarisation entsprechend der Bewegungsrichtung entbehrlich sein.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer Vorrichtung gemäß den Merkmalen des Pa
tentanspruchs 1 gelöst. Die weitere Ausgestaltung der Erfindung ist den Unteransprüchen zu
entnehmen.
Erfindungsgemäß ist also eine Vorrichtung vorgesehen, bei dem die Linsenanordnung ex
zentrisch zu der optischen Achse angeordnet ist. Hierdurch kann ein Neigungswinkel des
durch die Linsenanordnung hindurchtretenden Laserstrahls gegenüber der optischen Achse
ausgeglichen werden, wodurch sich eine wesentlich vereinfachte Handhabung erreichen
lässt. Der zunächst mit einer insbesondere elliptischen Geometrie behaftete Laserstrahl trifft
dabei durch die geneigte Linsenanordnung auf der Oberfläche des Bauteils als eine im we
sentlichen kreisförmige Fläche auf, welche auf der Oberfläche, wie auch auf der Unterseite,
an seiner Austrittsfläche eine annähernd übereinstimmende Geometrie aufweist. Hierzu kann
das von dem Laser emittierte Licht verwendet werden, ohne dass hierzu eine Polarisation,
insbesondere zirkulare Polarisation, erforderlich ist. Daher kann gegenüber solchen nach
dem Stand der Technik bekannten Vorrichtungen auf zusätzliche Modenblenden, Polarisato
ren und Verzögerungsplättchen verzichtet werden, wodurch sich eine wesentliche Reduzie
rung der Energieverluste erreichen lässt. Der Wirkungsgrad der Vorrichtung kann daher bei
gleichzeitigem Wegfall der Blende und des Verzögerungsplättchens gesteigert werden.
Hierbei ist es besonders günstig, wenn die Linsenanordnung einen Achromat aufweist. Da
durch können die Abbildungsfehler beim Durchgang des Laserstrahls durch die Linsenan
ordnung verhindert werden, wodurch sich die Qualität der Schnittfläche wesentlich steigern
lässt.
Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung wird auch dadurch erreicht, dass
die Linsenanordnung zwei einander zugeneigte optische Elemente aufweist. Hierdurch kann
eine Abweichung des durch die Linsenanordnung hindurchtretenden Laserlichts von der op
tischen Achse korrigiert werden, ohne dass die wesentlichen und erwünschten Eigenschaf
ten der Linsenanordnung beeinträchtigt werden. Dabei entfällt insbesondere auch ein ande
renfalls erforderlicher Steuerungsaufwand zur Abstimmung der Bewegungsrichtung an die
veränderte Laserstrahlachse.
Hierzu eignet sich auch eine besonders einfache Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung,
bei der die Linsenanordnung in einer Neigungsebene angeordnet ist, die einen azimutari
schen Winkel zu der optischen Achse aufweist. Hierdurch wird die gewünschte Exzentrizität
der Linsenanordnung zur Vermeidung eines gegenüber der optischen Achse winkligen La
serstrahls ohne eine Verschiebung bereits durch die Neigung bewirkt. Dabei wird die Hand
habung bei der Einstellung der Linsenanordnung wesentlich vereinfacht, indem lediglich der
Neigungswinkel eingestellt werden muss.
Der Neigungswinkel könnte herstellerseitig festgelegt werden, um so die Geometrie des La
serstrahls im Fokus oder in der Strahlteilebene zu bestimmen. Eine besonders zweckmäßige
Abwandlung wird hingegen dadurch geschaffen, dass die Linsenanordnung beweglich ist.
Hierdurch kann in einfacher Weise eine Anpassung an die jeweiligen individuellen Umstände
des Schneidprozesses, beispielsweise der Materialstärke, vorgenommen werden, um so das
jeweils gewünschte Ergebnis zu erreichen. Der Einsatzbereich der Vorrichtung kann auf die
se Weise erheblich erweitert werden.
Hierzu ist es besonders günstig, wenn die Linsenanordnung einen einstellbaren Neigungs
winkel aufweist, so daß die Geometrie insbesondere stufenlos veränderlich ist. Die Ausbil
dung des Schneidspaltes kann so problemlos auf die gewünschte Abmessung und die Geo
metrie abgestimmt werden. Daher ermöglicht diese Einstellmöglichkeit einen vielseitigen
Einsatz der Vorrichtung.
Eine hierzu besonders gut geeignete Abwandlung der Erfindung wird dadurch geschaffen,
daß der Neigungswinkel in Abhängigkeit der Bewegungsrichtung des Laserstrahls gegen
über dem Material einstellbar ist. Hierdurch kann eine Geometrie des Laserstrahls auf der
Oberfläche des Bauteils eingestellt werden, durch die eine verbesserte Qualität und Be
schaffenheit der Schnittfläche erreicht werden kann. Beispielsweise kann dabei eine ellipti
sche Form des Laserstrahls eingestellt werden, wobei die Hauptachse in Richtung der Be
wegungsrichtung des Laserstrahls auf dem Material ausgerichtet ist, um so den Schneidspalt
zu verringern.
Besonders zweckdienlich ist es auch, wenn die Linsenanordnung quer zur optischen Achse
beweglich ist. Hierdurch kann eine Abweichung des Laserstrahls beim Durchgang durch die
Linsenanordnung von der optischen Achse ausgeglichen und dadurch ein unerwünschter
Versatz vermieden werden. Der Einsatz der Vorrichtung wird daher im Hinblick auf eine zu
verlässige Steuerung und Genauigkeit des durchzuführenden Schnittes wesentlich erleich
tert.
Eine andere besonders funktionsgerechte Weiterbildung der Vorrichtung wird auch dann
erreicht, wenn die Linsenanordnung um die optische Achse azimutarisch drehbar ist. Hier
durch wird unabhängig von der Neigung der Linsenanordnung, durch welche die Geometrie
des Laserstrahls auf der Oberfläche des Bauteils festgelegt ist, durch die Drehung in einfa
cher Weise die Lage der Hauptachsen des gegebenenfalls elliptischen Laserspots bestimmt.
Daher kann der Laserstrahl ohne Veränderung der Geometrie problemlos durch die Drehung
der Bewegungsrichtung des Laserstrahls auf dem Material nachgeführt werden, wodurch
eine einheitliche Beschaffenheit der Schnittfläche erreicht wird.
Eine besonders einfache Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung wird auch dadurch reali
siert, daß die Linsenanordnung zugleich als ein Beam-Expander zur Aufweitung des Laser
strahls ausgeführt ist. Hierdurch kann die Linsenanordnung ohne zusätzliche optische Bau
elemente lediglich durch die bereits für den Beam-Expander erforderlichen Bauelemente
durch eine geringe Modifikation erreicht werden. Ein solcher Beam-Expander wird bereits
nach dem Stand der Technik eingesetzt, um den Laserstrahl aufzuweiten, weil dadurch die
Divergenz verringert wird. Durch die Kombination des Beam-Expanders mit der Linsenan
ordnung wird die Vorrichtung mit einer geringen Baugröße realisierbar, die zudem mit einer
geringen Anzahl von optischen Bauelementen vergleichsweise kostengünstig realisierbar ist.
Die Erfindung läßt verschiedene Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung ihres
Grundprinzips ist eine davon in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend beschrieben.
Diese zeigt in
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung in einer seitlichen Prinzipskizze;
Fig. 2 eine Linsenanordnung der in Fig. 1 gezeigten Vorrichtung in einer Vorderansicht;
Fig. 3 die Linsenanordnung in einer geschnittenen Seitenansicht.
Fig. 1 zeigt die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 zum Bearbeiten von nicht dargestellten
Materialien. Der von einer ebenfalls nicht dargestellten Laserquelle emittierte Laserstrahl 2,
welcher dabei eine elliptische Querschnittsfläche aufweist, trifft dabei zunächst auf eine
plankonvexe Linse 3, durch die der Strahlengang aufgeweitet wird. Hierdurch wird die Diver
genz des Laserstrahls 2 vermindert. Der Laserstrahl 2 tritt anschließend durch eine Linsen
anordnung 4, insbesondere einen Achromat, hindurch. Diese Linsenanordnung 4 ist gegen
über einer optischen Achse 5 mit einem Neigungswinkel θ geneigt. Hierdurch erhält der La
serstrahl 2 eine im wesentlichen kreisförmige Querschnittsfläche, die beim Durchgang durch
das Material im wesentlichen keine Abweichung erfährt, so daß eine gewünschte Schnittflä
che erreicht wird. Die Linsenanordnung 4 ist dabei zugleich exzentrisch gegenüber der opti
schen Achse 5 verschoben, so daß der austretende Strahl lediglich um einen Betrag Δ ver
setzt, nicht aber winklig zu der optischen Achse 5 verläuft. Daher ist der Steuerungsaufwand
für die Vorrichtung 1 vergleichsweise gering.
Die genaue Ausgestaltung der Linsenanordnung 4 wird ergänzend auch anhand der Fig.
2 und 3 gezeigt, die eine vergrößerte, teilweise geschnittene Vorderansicht und eine Seiten
ansicht der Linsenanordnung 4 zeigen. Zur Einstellung ihrer Winkelstellung zur optischen
Achse 5 ist die Linsenanordnung 4 in einem inneren Ring 6 gehalten, der um eine Achse 7
zur optischen Achse 5 verdrehbar ist. Der innere Ring 6 ist mit seiner Achse 7 in einem äu
ßeren Ring 8 befestigt. Der äußere Ring 8 ist mittels zweier verstell- bzw. verschiebbarer
Justierschrauben 9 und 10 und einer Klemmfeder 11 in der X- und der Y-Richtung azimutal
verdrehbar gehalten. Zur Grundjustage ist der äußere Ring 8 mittels der Justierschrauben 9,
10 in der X- und der Y-Richtung verstellbar. Die Linsenanordnung 2 ist dadurch sowohl stu
fenlos in ihrer Neigung, als auch in ihrer Position in der X- und der Y-Richtung verstellbar,
sowie drehbar angeordnet, um so die für den jeweiligen Verwendungszweck optimale Be
schaffenheit des Laserstrahls einstellen zu können.
Claims (10)
1. Vorrichtung (1) zum Bearbeiten von Materialien mittels eines Laserstrahls (2), bei dem das
von einem Laser emittierte Licht durch mindestens ein sphärisches optisches Element ge
führt wird, welches eine in dem Strahlengang des Laserstrahls (2) angeordnete und gegen
über der optischen Achse (5) geneigte Linsenanordnung (4) aufweist, um so eine ge
wünschte Geometrie eines auf die Oberfläche des Materials auftreffenden Laserstrahles zu
erreichen, dadurch gekennzeichnet, dass die Linsenanordnung (4) exzentrisch zu der opti
schen Achse (5) angeordnet ist.
2. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Linsenanordnung (4)
einen Achromat aufweist.
3. Vorrichtung (1) nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Linsen
anordnung (4) zwei einander zugeneigte optische Elemente aufweist.
4. Vorrichtung (1) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Linsenanordnung (4) in einer Neigungsebene angeordnet ist, die einen
azimutarischen Winkel (ϕ) zu der optischen Achse (5) aufweist.
5. Vorrichtung (1) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Linsenanordnung (4) beweglich ist.
6. Vorrichtung (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Linsenanordnung (4)
einen einstellbaren Neigungswinkel (θ) aufweist.
7. Vorrichtung (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Neigungswinkel (θ) in
Abhängigkeit der Bewegungsrichtung des Laserstrahls (2) gegenüber dem Material einstell
bar ist.
8. Vorrichtung (1) nach zumindest einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
dass die Linsenanordnung (4) quer zur optischen Achse (5) beweglich ist.
9. Vorrichtung (1) nach zumindest einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
dass die Linsenanordnung (4) um die optische Achse (5) azimutarisch drehbar ist.
10. Vorrichtung (1) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Linsenanordnung zugleich als ein Beam-Expander zur Aufweitung des
Laserstrahls (2) ausgeführt ist.
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