DE10122707A1 - Verfahren zum Entwurf und zur Herstellung eines Einstärken-Brillenglases und Herstellsystem - Google Patents
Verfahren zum Entwurf und zur Herstellung eines Einstärken-Brillenglases und HerstellsystemInfo
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Abstract
Ein Entwurfsverfahren für ein Brillenglas sieht vor: das Wählen eines oder mehrerer Linsenparameter als Variable aus einer Vielzahl Linsenparameter, das Zuordnen von Werten derselben optischen Aberration an unterschiedlichen Auswertepunkten der Linse zu allen Auswertefunktionen, die die optische Aberration auswerten, und das Optimieren der gewählten Linsenparameter durch Nullsetzen von Vorgabewerten der Auswertefunktionen. Der Optimierungsschritt enthält das Wiederholen der Berechnung der Größe der Auswertefunktion an jedem Auswertepunkt der Linse und einen Einstellschritt für die Werte der gewählten Linsenparameter, derart, dass die Auswertefunktionen dem Wert 0 näher kommen.
Description
Die Erfindung betrifft Verfahren zum Entwurf und zur Herstellung eines rotations
symmetrischen Einstärken-Brillenglases mit mindestens einer asphärischen
Fläche sowie ein Herstellsystem hierfür.
Viele Brillengläser haben auf einer Seite eine asphärische Fläche. Hierbei wird die
Krümmung kleiner unter Beibehaltung einer vorbestimmten Brechkraft, verglichen
mit einem Brillenglas, dessen beide Seiten sphärisch sind, wodurch die maximale
Linsendicke abnimmt.
Beim Entwurf eines rotationssymmetrischen Einstärken-Brillenglases werden das
Linsenmaterial und eine Scheitelbrechkraft vorgegeben. Entsprechend dieser
Vorgabe und zusätzlichen Vorgaben wird eine Formkombination der Front- und
der Rückseite so gefunden, dass die optischen Aberrationen minimal sind. Die
Form der Linsenfläche wird unter Anwendung eines Optimierungsalgorithmus
berechnet, beispielsweise nach dem Verfahren der gedämpften kleinsten Qua
drate. Bei dem Optimierungsprozess werden ein oder mehrere (im allgemeinen
fünf oder sechs) Linsenparameter als Variable aus einer Vielzahl Linsenparameter
gewählt, die das Brillenglas definieren, und Werte der optischen Aberration an
Auswertepunkten, deren Abstände zur optischen Achse unterschiedlich sind,
werden als Auswertefunktionen verwendet. Zu den Linsenparametern gehören der
Brechungsindex des Linsenmaterials, der Linsendurchmesser, der Krümmungsra
dius der Frontfläche, der Krümmungsradius der Rückfläche, die zentrale Dicke,
ein Konizitätskoeffizient und Koeffizienten höherer Ordnung der asphärischen
Fläche. Einige Linsenparameter werden als Variable gewählt. Der Brechungsindex
und der Linsendurchmesser werden üblicherweise als Konstanten gesetzt. Die
zentrale Dicke wird als Konstante gesetzt, wenn eine Negativlinse entworfen wird.
Sie sollte zum Beibehalten einer geeigneten Kantendicke eine Variable sein, wenn
eine Positivlinse entworfen wird. Während die Krümmungsradien der Front- und
der Rückfläche Variable sein können, wird im allgemeinen ein Krümmungsradius
als Konstante, der andere als Variable gesetzt. Da der Konizitätskoeffizient in
engem Zusammenhang mit den Koeffizienten höherer Ordnung für die asphäri
sche Fläche steht, wird er als Konstante gesetzt, während die Koeffizienten höhe
rer Ordnung als Variable gesetzt werden.
Andererseits kann eine Scheitelbrechkraft als Auswertefunktion für die Mitte der
Linse verwendet werden. An jedem Auswertepunkt können optische Aberrationen
wie Brechkraftfehler, Astigmatismus und Verzeichnung sowie eine Leistung ent
sprechend der Linsenform wie die Linsendicke und der Asphärizitätsbetrag als
Auswertefunktionen verwendet werden. Als Brechkraftfehler kann der meridionale
Brechkraftfehler, der sagittale Brechkraftfehler und ein mittlerer Brechkraftfehler
gewählt werden, der den Mittelwert des meridionalen und des sagittalen Brech
kraftfehlers darstellt.
Das gewichtete Quadrat der Differenz des Wertes der Auswertefunktion und eines
gewünschten Vorgabewertes wird für jeden Auswertepunkt berechnet, und es wird
die bestmögliche Kombination der Variablen, für die eine Gütefunktion, d. h. die
Gesamtsumme der gewichteten Quadrate der Differenzen minimal ist, gefunden.
Bei dem Verfahren der gedämpften kleinsten Quadrate wird die bestmögliche
Kombination der Variablen gefunden, während die Variationen der Variablen unter
Berücksichtigung der Nichtlinearität des Systems und der gegenseitigen Abhän
gigkeit gedämpft werden. Für einige Auswertefunktionen können Gleichheitsgren
zen definiert werden.
Da ein Einstärken-Brillenglas für verschiedene Objektentfernungen eingesetzt
werden sollte, sollte die optische Leistung in einem Entfernungsbereich von 30 cm
bis Unendlich ausgeglichen sein. Bei einem üblichen Entwurfsverfahren eines
Einstärken-Brillenglases werden die Aberrationen bei unendlicher und endlicher
Objektentfernung gleichzeitig als Auswertefunktionen verwendet, und die Linsen
parameter werden so optimiert, dass die Gütefunktion, die diese Auswertefunktio
nen enthält, minimiert wird.
Zwei Beispiele üblicher Entwurfsverfahren unter Anwendung des Verfahrens der
gedämpften kleinsten Quadrate werden beschrieben. Fig. 27 bis 30D zeigen
Daten und Leistung eines Brillenglases, das nach einem ersten konventionellen
Verfahren entworfen wurde. In diesem Beispiel ist die sphärische Brechkraft
(SPH) -8,00 Dioptrien. Die Frontfläche ist sphärisch, die Rückfläche asphärisch.
Eine rotationssymmetrische asphärische Fläche wird durch die folgende Glei
chung angegeben:
X(h) ist ein sag-Wert, d. h. der Abstand einer Kurve von einer Tangentialebene an
einem Flächenpunkt mit der Höhe h über der optischen Achse. Das Symbol c ist
eine Krümmung (1/r) am Scheitelpunkt der Fläche, κ ist ein Konizitätskoeffizient,
A4, A6, A8 und A10 sind Koeffizienten vierter, sechster, achter und zehnter Ordnung
der asphärischen Fläche.
Wie Fig. 27 zeigt, sind die Linsenparameter der Brechungsindex N, der Linsen
durchmesser DIA, der Krümmungsradius R1 der Frontfläche, der Krümmungsra
dius R2 der Rückfläche, die zentrale Dicke CT, der Konizitätskoeffizient κ und die
Koeffizienten A4, A6, A8, A10 höherer Ordnung der asphärischen Fläche. Die
Parameter, die in der rechten Spalte "VARIABLE" mit V bezeichnet sind, sind die
Variablen. R2 und A4, A5, A8, A10 sind also als Variable gesetzt, die anderen
Parameter sind konstant. Die numerischen Werte der Variablen in der Spalte
"WERT" sind die Endwerte nach Optimierung.
Wie Fig. 28 zeigt, sind die mittleren Brechkraftfehler DAP und die Astigmatismen
AS bei Entfernung Unendlich an unterschiedlichen Auswertepunkten sowie die
mittleren Brechkraftfehler DAP und die Astigmatismen AS bei endlicher Objek
tentfernung -300 mm (die Objektentfernung hat auf der Objektseite der Linse ein
negatives Vorzeichen) an den Auswertepunkten den Auswertefunktionen als
optische Aberrationen zugeordnet, und die Scheitelbrechkraft AP an der Linsen
mitte ist als Gleichheitsgrenze hinzugefügt. In der in Fig. 28 gezeigten Tabelle ist
VE die Auswertefunktion, OD die Objektentfernung, h der Abstand des Auswerte
punktes zur optischen Achse und TV der Vorgabewert. Zwanzig Auswertepunkte,
deren Abstände zur optischen Achse gegeneinander unterschiedlich sind, sind auf
der Linsenfläche gesetzt. Der zentrale Auswertepunkt liegt auf der optischen
Achse (Abstand 0 mm), und der Abstand des äußersten Auswertepunktes ist
40 mm. Der gegenseitige Abstand der Auswertepunkte ist 2 mm. Die Gesamtzahl
der Auswertepunkte ist 81, da vier Arten der optischen Aberration an den zwanzig
Auswertepunkten und die Scheitelbrechkraft AP angewendet werden. Die Vorga
bewerte der Auswertefunktionen für die optische Aberration sind 0. Der Vorgabe
wert der Auswertefunktion für die Scheitelbrechkraft ist mit -8,00 gesetzt. Wie die
Werte in der Spalte "GEWICHTUNG" in Fig. 28 zeigen, sind die erhaltenen Werte,
d. h. die Unterschiede der Werte der Auswertefunktionen und der Vorgabewerte so
gewichtet, dass die Gewichtung mit dem Abstand zur optischen Achse abnimmt,
und die Variablen sind unter Anwendung des Verfahrens der gedämpften klein
sten Quadrate optimiert.
Fig. 29A bis 29D sind grafische Darstellungen der optischen Aberrationen des
optimierten Brillenglases nach dem ersten konventionellen Verfahren abhängig
von einem Sichtwinkel β (Einheit: Grad) auf der vertikalen Achse; Fig. 29A zeigt
den meridionalen Brechkraftfehler DM, Fig. 29B zeigt den sagittalen Brechkraft
fehler DS, Fig. 29C zeigt den mittleren Brechkraftfehler DAP und Fig. 29D zeigt
den Astigmatismus AS. Die durchgezogene Linie gilt für die Aberration bei einer
Objektsicht, die der Kehrwert der Objektentfernung (Einheit: m) ist, von 0 D (äqui
valent der Objektentfernung Unendlich), die langgestrichelte Linie gilt für die
Aberration für die Objektsicht -2 D (Objektentfernung -500 mm), und die kurzge
strichelte Linie gilt für die Aberration bei der Objektsicht -4 D (Objektentfernung
-250 mm).
Fig. 30A bis 30D sind grafische Darstellungen der optischen Aberrationen des
optimierten Brillenglases nach dem ersten konventionellen Verfahren abhängig
von der Objektsicht DO (Einheit: D) auf der vertikalen Achse; Fig. 30A zeigt den
meridionalen Brechkraftfehler DM, Fig. 30B zeigt den sagittalen Brechkraftfehler
DS, Fig. 30C zeigt den mittleren Brechkraftfehler DAP und Fig. 30D zeigt den
Astigmatismus AS. Die durchgezogene Linie zeigt die Aberration bei einem Sicht
winkel von 20°, die langgestrichelte Linie zeigt die Aberration bei einem Sichtwin
kel von 30°, und die kurzgestrichelte Linie zeigt die Aberration bei einem Sichtwin
kel von 40°.
Fig. 29A bis 29D zeigen, dass die verschiedenen Aberrationen wellenförmig,
jedoch nicht monoton mit einer Änderung des Sichtwinkels β variieren. Fig. 30A
bis 30D zeigen, dass die Objektsicht für die minimale Aberration abhängig von
dem Sichtwinkel variiert und dass der Fern-Nah-Ausgleich abhängig von dem
Sichtwinkel β variiert.
Fig. 31 bis 34D zeigen Daten und Leistung eines Brillenglases, das nach einem
zweiten konventionellen Verfahren entworfen wurde. Bei diesem Beispiel ist die
sphärische Brechkraft (SPH) +6,00 Dioptrien, die Frontfläche ist asphärisch, die
Rückfläche sphärisch. Die Art der Linsenparameter entspricht derjenigen des
ersten konventionellen Entwurfsverfahrens. Die Parameter, die in der rechten
Spalte "VARIABLE" mit V bezeichnet sind, sind die Variablen. Der Krümmungsra
dius R2 der Rückfläche, die zentrale Dicke CT und die Koeffizienten A4, A6, A8,
A10 höherer Ordnung für die asphärische Fläche sind also als Variablen, die
anderen Parameter als Konstanten gesetzt.
Gemäß Fig. 32 sind die mittleren Brechkraftfehler DAP und die Astigmatismen AS
bei Objektentfernung Unendlich und -300 mm an den Auswertepunkten den
Auswertefunktionen als optische Aberrationen zugeordnet, die Scheitelbrechkraft
AP und die Randdicke T sind als Gleichheitsgrenzen hinzugefügt. Die Gesamtzahl
der Auswertefunktionen ist 82. Die erhaltenen Werte sind in derselben Weise wie
bei dem ersten Entwurfsverfahren gewichtet und unter Anwendung des Verfahren
der gedämpften kleinsten Quadrate optimiert.
Fig. 33A bis 33D sind grafische Darstellungen der optischen Aberrationen des
optimierten Brillenglases des zweiten konventionellen Entwurfsverfahrens abhän
gig von dem Sichtwinkel β (Einheit: Grad) auf der vertikalen Achse. Fig. 34A bis
34D sind grafische Darstellungen der optischen Aberrationen des optimierten
Brillenglases des zweiten konventionellen Entwurfsverfahrens abhängig von der
Objektsicht DO (Einheit: D) auf der vertikalen Achse. Diese Darstellungen zeigen,
dass die verschiedenen Aberrationen abhängig von dem Sichtwinkel β schwan
ken, und dass der Fern-Nah-Ausgleich abhängig von dem Sichtwinkel β variiert.
Wie oben beschrieben, verwenden die konventionellen Entwurfsverfahren eine
große Zahl Auswertefunktionen, wodurch der Rechenaufwand hoch ist und der
Fern-Nah-Ausgleich abhängig von dem Sichtwinkel β variiert.
Da es außerdem theoretisch unmöglich ist, alle Auswertefunktionen gleich Null zu
setzen und die Aberration sich abhängig von dem Sichtwinkel β bei konstanter
Gewichtung wellenförmig ändert, muss man die Gewichtung steuern, um die
Aberrationen den gewünschten Vorgabewerten anzunähern. Dies erhöht die
Arbeitskosten, und die optimierten Ergebnisse für ein und dieselbe Spezifikation
kann abhängig von der jeweiligen Arbeitskraft unterschiedlich sein.
Außerdem ist die Variation der Gütefunktion bei dem konventionellen Entwurfs
verfahren außerordentlich komplex, da die Zahl der Auswertefunktionen groß ist.
Dadurch kann die Gütefunktion in einem lokalen Minimum gehalten werden. Dies
heißt, dass es sehr wahrscheinlich ist, dass die Optimierung an einem lokalen
Minimum beendet wird, das kein wahres Minimum ist. Um dies zu vermeiden,
muss die Arbeitskraft den Optimierungszustand überwachen.
Eine solche zusätzliche Tätigkeit ist unproblematisch, wenn ein Einstärken-
Brillenglas in einem Herstellbereich als Fertigartikel entworfen wird. Wird jedoch
ein Einstärken-Brillenglas nach Bestellung gefertigt, ist der zusätzliche Arbeits
aufwand in Hinsicht auf Kosten und Wiederholbarkeit des Entwurfs problematisch,
da die Linse optimaler optischer Leistung mit verschiedenen Spezialvorgaben wie
einer Kurve, einem Durchmesser, einer Linsenart und einem Formausgleich
zwischen rechter und linker Linse personenspezifisch entworfen werden sollte.
Dies bedeutet, dass mit ein und derselben Vorschrift nicht immer dasselbe Ergeb
nis erzielt wird.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Entwurfsverfahren für ein Brillenglas
anzugeben, mit dem die bestmögliche Lösung kurzzeitig ohne eine Arbeitskraft
gefunden wird und die Variation des Fern-Nah-Ausgleichs abhängig von dem
Sichtwinkel reduziert wird. Außerdem sollen ein Herstellverfahren und ein nach
dem Entwurfsverfahren arbeitendes System angegeben werden.
Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung ein verbessertes Entwurfsverfah
ren für ein Brillenglas vor, bei dem ein oder mehrere Linsenparameter als Variable
aus einer Vielzahl Linsenparameter gewählt werden, Werte derselben optischen
Aberration an unterschiedlichen Auswertepunkten der Linse allen Auswertefunk
tionen, die optische Aberrationen auswerten, zugeordnet werden, und die ge
wählten Linsenparameter durch Setzen von Vorgabewerten der Auswertefunktio
nen auf Null optimiert werden. Allgemein gibt es eine große Zahl Auswertefunktio
nen, welche die Gleichheitsbegrenzungen enthalten. Die Auswertefunktion kann
eine optische Aberration oder einen Linsenparameter auswerten. Bei der vorlie
genden Erfindung sind solche Auswertefunktionen, die die optische Aberration
auswerten, als die Werte derselben optischen Aberration an den verschiedenen
Auswertepunkten definiert. Da der Linsenparameter üblicherweise als Gleich
heitsgrenze verwendet wird, kann der Zuordnungsschritt so definiert werden, dass
Werte nur einer optischen Aberration für die Auswertefunktionen mit Ausnahme
der Gleichheitsgrenzen gewählt werden.
Der Optimierungsschritt enthält das Wiederholen des Schritts zur Berechnung der
Größen der Auswertefunktionen und das Einstellen der Werte der gewählten
Linsenparameter derart, dass die Auswertefunktionen näher Null liegen. Die
Werte der gewählten Linsenparameter werden also so eingestellt, dass die Güte
funktion, die die Gesamtsumme der gewichteten Quadrate der Unterschiede der
Auswertefunktionen und der Vorgabewerte ist, minimal wird.
Mit diesem Verfahren wird durch die kleine Zahl der Auswertefunktionen der
Rechenaufwand reduziert, und man kann alle Endwerte der Auswertefunktionen
unter Voraussetzung der optischen Aberration 0 benutzen. Daher sind eine Ein
flussnahme zur Steuerung der Gewichtung und ein Überwachen des Zustandes
der Optimierung überflüssig, wodurch die Arbeitskosten reduziert werden und die
Wiederholbarkeit des Entwurfs beibehalten wird. Ferner kann die Variation des
Fern-Nah-Ausgleichs, die abhängig von dem Sichtwinkel auftritt, trotz der Zuord
nung der Werte derselben optischen Aberration zu allen Auswertefunktionen
reduziert werden.
Die als Auswertefunktion verwendete optische Aberration kann der meridionale
Brechkraftfehler, der sagittale Brechkraftfehler oder eine Aberration sein, die als
gewichtete Summe dieser Fehler definiert ist. Wie Fig. 30A bis D und Fig. 34A bis
D für die konventionellen Entwurfsverfahren zeigen, variieren der meridionale
Brechkraftfehler DM, der sagittale Brechkraftfehler DS, der mittlere Brechkraft
fehler DAP und der Astigmatismus AS abhängig von der Objektsicht linear. Ferner
werden die folgenden Beziehungen für den spezifischen Sichtwinkel eingehalten:
DM ≈ A × DO + B
DS ≈ C
DAP = (DM +DS)/2 ≈ A/2 × DO × (B + C)/2
AS = DM - DS ≈ A × DO + (B - C)
DS ≈ C
DAP = (DM +DS)/2 ≈ A/2 × DO × (B + C)/2
AS = DM - DS ≈ A × DO + (B - C)
Darin sind A, B und C Konstanten.
Die Steigung A der geraden Linie des meridionalen Brechkraftfehlers DM hängt
von der Basiskurve der Linse ab und ändert sich unabhängig von der kleinen
Änderung der asphärischen Fläche nicht. Der sagittale Brechkraftfehler DS ist
unabhängig von der Objektentfernung praktisch konstant. Werden die optischen
Aberrationen DM, DS, DAP und AS, die in engem Zusammenhang stehen, gleich
zeitig als Auswertefunktionen verwendet, so erfolgt nur eine Zunahme der Kom
plexität der Gütefunktion, jedoch nicht des Wirkungsgrades der Optimierung. Wird
andererseits die optische Aberration auf den meridionalen Brechkraftfehler DM,
den mittleren Brechkraftfehler DAP, der sich mit 0,5 × DM + 0,5 × DS ergibt, oder
den Astigmatismus AS begrenzt, der sich mit DM + (-1) × DS ergibt, begrenzt,
kann ein besseres Ergebnis bei dem Rechenaufwand und der optischen Leistung
erzielt werden.
Werden der meridionale Brechkraftfehler, der mittlere Brechkraftfehler oder der
Astigmatismus als Auswertefunktionen der Optimierung gewählt, so kann die
Lösung, bei der alle Auswertefunktionen Null werden, durch Wahl einer speziellen
Objektentfernung (einschließlich einer augenseitigen virtuellen Entfernung) gefun
den werden. Werden die Objektentfernung richtig gewählt und die Vorgabewerte
der Auswertefunktion gleich Null gesetzt, so erreicht die Gütefunktion die am
besten geeignete Lösung mit Stabilität, und die Beurteilung der Konvergenz der
Optimierung wird leichter. Die Auswertefunktionen können die Werte der opti
schen Aberration bei einer bestimmten Objektentfernung oder die berechneten
Ergebnisse der Werte der optischen Aberration bei unterschiedlichen Objektent
fernungen sein. Im letzteren Fall kann die Auswertefunktion ein Mittelwert der
Werte des Astigmatismus für die beiden bestimmten Objektentfernungen sein.
Diese können z. B. Unendlich und -300 mm sein.
Bei dem Optimierungsschritt kann als Optimierungsalgorithmus entweder ein
Verfahren kleinster Quadrate oder ein Verfahren gedämpfter kleinster Quadrate
angewendet werden. Gleichheitsgrenzen können bei der Optimierung einge
schlossen werden. Mindestens die minimale Linsendicke oder die Scheitelbrech
kraft können als Gleichheitsgrenzen eingeschlossen werden. Die Scheitelbrech
kraft kann durch Biegen an Stelle der hinzugefügten Gleichheitsgrenzen einge
stellt werden.
Andererseits enthält das Herstellverfahren des Brillenglases nach der Erfindung
das Wählen eines oder mehrerer Linsenparameter als Variable aus einer Vielzahl
Linsenparameter, das Zuordnen von Werten derselben optischen Aberration an
unterschiedlichen Auswertepunkten der Linse zu allen Auswertefunktionen, das
Optimieren der gewählten Linsenparameter durch Setzen von Vorgabewerten der
Auswertefunktionen auf Null abhängig von Auftragsdaten, das Berechnen von
Herstelldaten aus den optimierten Linsenparametern und das Bearbeiten einer
Brechungsfläche der Linse entsprechend den Herstelldaten. Der Optimierungs
schritt enthält das Wiederholen der Berechnung der Größen der Auswertefunktio
nen und das Einstellen der Werte der gewählten Linsenparameter derart, dass die
Auswertefunktionen dem Wert 0 näher kommen.
Ferner enthält das Herstellsystem für das Brillenglas nach der Erfindung eine
Eingabevorrichtung, die das Eingeben von Auftragsdaten ermöglicht, welche eine
Spezifikation eines Brillenglases definieren. Außerdem enthält das System eine
Rechenvorrichtung, die eine optimale Linsenform aus den Auftragsdaten berech
net, und eine Bearbeitungsvorrichtung, die die Linse auf der Grundlage der opti
malen Linsenform bearbeitet. Die Rechenvorrichtung wählt einen oder mehrere
Linsenparameter als Variable aus einer Vielzahl Linsenparameter und ordnet
Werte derselben optischen Aberration an unterschiedlichen Auswertepunkten der
Linse allen Auswertefunktionen zu, und sie optimiert die gewählten Linsenpara
meter durch Auswerten der Auswertefunktionen.
Die Erfindung wird im Folgenden an Hand der Zeichnungen näher erläutert. Darin
zeigen:
Fig. 1 ein Flussdiagramm des Herstellverfahrens eines Einstärken-
Brillenglases nach der Erfindung,
Fig. 2 ein Blockdiagramm eines Herstellsystems für ein Brillenglas nach der
Erfindung,
Fig. 3 eine Tabelle der Linsendaten für ein erstes Ausführungsbeispiel,
Fig. 4 eine Tabelle der Auswertefunktionen für das erste Ausführungsbei
spiel,
Fig. 5A bis 5D grafische Darstellungen der optischen Aberrationen des optimierten
Brillenglases nach dem ersten Ausführungsbeispiel abhängig von ei
nem Sichtwinkel,
Fig. 6A bis 6D grafische Darstellungen der optischen Aberrationen des optimierten
Brillenglases nach dem ersten Ausführungsbeispiel abhängig von ei
ner Objektsicht,
Fig. 7 eine Tabelle der Linsendaten für ein zweites Ausführungsbeispiel,
Fig. 8 eine Tabelle der Auswertefunktionen für das zweite Ausführungsbei
spiel,
Fig. 9A bis 9D grafische Darstellungen der optischen Aberrationen des optimierten
Brillenglases nach dem zweiten Ausführungsbeispiel abhängig von
einem Sichtwinkel,
Fig. 10A bis 10D grafische Darstellungen der optischen Aberrationen des optimierten
Brillenglases nach dem zweiten Ausführungsbeispiel abhängig von
einer Objektsicht,
Fig. 11 eine Tabelle für Linsendaten für ein drittes Ausführungsbeispiel,
Fig. 12 eine Tabelle der Auswertefunktionen für das dritte Ausführungsbei
spiel,
Fig. 13A bis 13D grafische Darstellungen der optischen Aberrationen des optimierten
Brillenglases nach dem dritten Ausführungsbeispiel abhängig von ei
nem Sichtwinkel,
Fig. 14A bis 14D grafische Darstellungen der optischen Aberrationen des optimierten
Brillenglases nach dem dritten Ausführungsbeispiel abhängig von ei
ner Objektsicht,
Fig. 15 eine Tabelle der Linsendaten für ein viertes Ausführungsbeispiel,
Fig. 16 eine Tabelle der Auswertefunktionen für das vierte Ausführungsbei
spiel,
Fig. 17A bis 17D grafische Darstellungen der optischen Aberrationen des optimierten
Brillenglases nach dem vierten Ausführungsbeispiel abhängig von
einem Sichtwinkel,
Fig. 18A bis 18D grafische Darstellungen der optischen Aberrationen des optimierten
Brillenglases nach dem vierten Ausführungsbeispiel abhängig von
einer Objektsicht,
Fig. 19 eine Tabelle der Linsendaten für ein fünftes Ausführungsbeispiel,
Fig. 20 eine Tabelle der Auswertefunktionen für das fünfte Ausführungsbei
spiel,
Fig. 21A bis 21D grafische Darstellungen der optischen Aberrationen des optimierten
Brillenglases nach dem fünften Ausführungsbeispiel abhängig von
einem Sichtwinkel,
Fig. 22A bis 22D grafische Darstellungen der optischen Aberrationen des optimierten
Brillenglases nach dem fünften Ausführungsbeispiel abhängig von
einer Objektsicht,
Fig. 23 eine Tabelle der Linsendaten für ein sechstes Ausführungsbeispiel,
Fig. 24 eine Tabelle der Auswertefunktionen für das sechste Ausführungs
beispiel,
Fig. 25A bis 25D grafische Darstellungen der optischen Aberrationen des optimierten
Brillenglases nach dem sechsten Ausführungsbeispiel abhängig von
einem Sichtwinkel,
Fig. 26A bis 26D grafische Darstellungen der optischen Aberrationen des optimierten
Brillenglases nach dem sechsten Ausführungsbeispiel abhängig von
einer Objektsicht,
Fig. 27 eine Tabelle der Linsendaten eines nach einem ersten konventio
nellen Verfahren entworfenen Brillenglases,
Fig. 28 eine Tabelle der Auswertefunktionen des nach dem ersten konven
tionellen Verfahren entworfenen Brillenglases,
Fig. 29A bis 29D grafische Darstellungen der optischen Aberrationen des optimierten
Brillenglases nach Fig. 27 und 28 abhängig von einem Sichtwinkel,
Fig. 30A bis 30D grafische Darstellungen der optischen Aberrationen des optimierten
Brillenglases nach Fig. 27 und 28 abhängig von einer Objektsicht,
Fig. 31 eine Tabelle der Linsendaten eines nach einem zweiten konventio
nellen Verfahren entworfenen Brillenglases,
Fig. 32 eine Tabelle der Auswertefunktionen des nach dem zweiten konven
tionellen Verfahren entworfenen Brillenglases,
Fig. 33A bis 33D grafische Darstellungen der optischen Aberrationen des optimierten
Brillenglases nach Fig. 31 und 32 abhängig von einem Sichtwinkel,
und
Fig. 34A bis 34D grafische Darstellungen der optischen Aberrationen des optimierten
Brillenglases nach Fig. 31 und 32 abhängig von einer Objektsicht.
Im Folgenden werden ein Entwurfsverfahren, ein Herstellverfahren und ein Sy
stem für ein Einstärken-Brillenglas nach der Erfindung unter Bezugnahme auf die
Zeichnungen beschrieben. Zunächst wird der Ablauf des Herstellverfahrens an
Hand der Fig. 1 und 2 beschrieben, wonach konkrete Ausführungsbeispiele er
läutert werden, die nach dem Entwurfsverfahren entwickelt wurden.
Fig. 1 zeigt ein Flussdiagramm des Herstellverfahrens nach der Erfindung. Fig. 2
zeigt ein Blockdiagramm des Herstellsystems, bei dem das Herstellverfahren
angewendet wird.
Wie Fig. 2 zeigt, umfasst das Herstellsystem ein Optikgeschäft 10, ein Übertra
gungsnetz 20 und einen Hersteller 30. Ein Bestell-Endgerät 11 befindet sich in
dem Optikgeschäft 10. Bei dem Hersteller 30 befinden sich ein Hauptrechner 31,
ein Datenrechner 33, ein Herstelldatenrechner 34 und Bearbeitungsmaschinen
35, 36, . . .
Das Bestell-Endgerät 11 kann über das Übertragungsnetz 20 mit dem Hauptrech
ner 31 des Herstellers 30 verbunden werden. In Fig. 2 ist nur ein Optikgeschäft 10
dargestellt, jedoch kann eine große Zahl von Bestell-Endgeräten in unterschiedli
chen Optikgeschäften mit dem Hauptrechner 31 verbunden werden.
Der Hauptrechner 31 ist mit einem örtlichen Netz (LAN) 32 verbunden. Der Daten
rechner 33 und der Herstelldatenrechner 34 des Herstellers 30 sind gleichfalls mit
dem örtlichen Netz 32 verbunden. Die Bearbeitungsmaschinen 35, 36, . . . wie
hochgenaue CNC-Schneidemaschinen und Kopierpoliermaschinen sind mit dem
Herstelldatenrechner 34 verbunden. Die Bearbeitungsmaschinen 35, 36, . . . bear
beiten das Brillenglas auf der Basis von NC-Daten, die mit dem Herstelldaten
rechner 34 berechnet werden.
Im Folgenden wird das Herstellverfahren unter Anwendung des Herstellsystems
nach Fig. 2 unter Bezugnahme auf Fig. 1 beschrieben.
Wird ein Auftrag von einem Kunden empfangen, so werden Brillengläser nach den
in Fig. 1 gezeigten Schritten hergestellt. In Schritt S1 gibt eine Bedienungsperson
die Kunden-Auftragsdaten (d. h. Spezifikationen der rechten und der linken Linse)
in das Bestell-Endgerät 11 ein. Die Kundendaten (Vorgaben) enthalten den Pro
dukttyp, Scheitelbrechkraftwerte für die rechte und die linke Linse (SPH, CYL und
AXIS), den Pupillenabstand, die Form der Linsenfassung, eine Spezialbeschrei
bung, den Linsendurchmesser, eine Basiskurve, prismatische und Kantendaten,
die Dicke und den Formausgleich zwischen rechter und linker Linse. Ferner gehö
ren zu den Kundendaten Anforderungen der optischen Leistungen wie die Wahl
eines Entwurfstyps zwischen einem leistungsorientierten Entwurf und einem
kosmetisch orientierten Entwurf, eine Auswahl der regulären (d. h. am häufigsten
gebrauchten) Objektentfernung aus fern, mittel und nah. Unter Produkttyp ist der
Brechungsindex des Linsenmaterials zu verstehen. Alle diese Daten müssen nicht
unbedingt eingegeben werden, jedoch sind der Produkttyp und die Scheitelbrech
kraftwerte wichtig.
In Schritt S2 werden die Auftragsdaten von dem Bestell-Endgerät 11 über das
Übertragungsnetz 20 zu dem Hersteller 30 übermittelt. In Schritt S3 werden die
Liefer- und Preisdaten der bestellten Brillengläser mit dem Hauptrechner 31
bestimmt, und dieser überträgt diese Daten sowie weitere Daten an den Daten
rechner 33 über das örtliche Netz 32.
In Schritt S4 wählt der Herstelldatenrechner 34, der mit dem Datenrechner 33
über das örtliche Netz 32 verbunden ist, die geeigneten halbfertigen Rohlinge mit
Hilfe der Auftragsdaten. In diesem Beispiel werden halbfertige Linsenrohlinge,
deren Frontseiten endbearbeitet sind, bei dem Hersteller gelagert bereitgehalten.
Es gibt verschiedene Arten halbfertiger Linsenrohlinge, deren Krümmungsradien
an der Frontfläche unterschiedlich sind. Die Form der Frontfläche wird aus den
vorbestimmten Formen gewählt, und die Rückfläche wird entsprechend den
Auftragsdaten später (Schritt S12) bearbeitet. In Schritt S5 werden die Formdaten
der Frontflächen der gewählten halbfertigen Linsenrohlinge gesetzt.
In Schritt S6 werden die Variablen aus den Linsenparametern gewählt. Der Bre
chungsindex N und der Linsendurchmesser DIA sind feste Konstanten. In diesem
Beispiel werden im Hinblick auf die asphärische Rückfläche der Krümmungsradius
R1 und der Konizitätskoeffizient κ als Konstanten und der Krümmungsradius R2
der Rückfläche sowie die Koeffizienten A4, A6, A8 und A10 höherer Ordnung für die
asphärische Fläche als Variablen gewählt. Die zentrale Dicke CT wird als Kon
stante gesetzt, wenn eine Negativlinse entworfen wird. Sie sollte eine Variable
sein, um eine geeignete Kantendicke beizubehalten, wenn eine Positivlinse ent
worfen wird.
In Schritt S7 werden die Werte derselben optischen Aberration allen Auswerte
funktionen mit Ausnahme der Gleichheitsgrenzen zur Optimierung zugeordnet. Es
können die Werte des meridionalen Brechkraftfehlers DM, des mittleren Brech
kraftfehlers DAP oder des Astigmatismus AS gewählt werden. In diesem Beispiel
werden die mittleren Brechkraftfehler DAP an den Auswertepunkten gewählt. In
Schritt S8 wird die Objektentfernung aus den Auftragsdaten zur Optimierung
bestimmt. Wird die Leistung für Fernsicht als wichtig angesehen, so wird die
Objektentfernung für die Optimierung beispielsweise auf 1000 mm eingestellt.
In Schritt S9 wird die Scheitelbrechkraft AP als Gleichheitsgrenze für die Optimie
rung gesetzt. Wird eine positive Linse entworfen, so wird eine Kantendicke
gleichfalls als Gleichheitsgrenze gesetzt. In Schritt S10 werden die Variablen zur
Definition der Rückfläche mit dem Optimierungsprogramm optimiert. Ziele (d. h.
Vorgabewerte) der Auswertefunktionen werden auf Null gesetzt. Dies bedeutet,
dass die Größe der Auswertefunktion (der mittlere Brechkraftfehler DAP) an
jedem Auswertepunkt berechnet und ausgewertet wird, und dann werden die
Werte der Variablen so eingestellt, dass die Auswertefunktionen dem Wert 0
näher kommen. Die Prozesse des Berechnens und der Einstellung werden wie
derholt, bis die beste Lösung (d. h. optimale Kombination der Variablen) gefunden
ist. Der Prozess der Schritte S4 bis S10 entspricht dem Entwurfsverfahren eines
Brillenglases.
In Schritt S11 werden die NC-Daten aus den optimierten Linsenparametern der
Rückfläche erzeugt. Die NC-Daten können in dem Herstelldatencomputer 34
erzeugt werden. Die optimierten Linsenparameter können auch von dem Herstell
datenrechner 34 zu dem Datenrechner 33 übertragen werden, und dann können
die NC-Daten in einem eigens dafür vorgesehenen Rechner erzeugt werden, der
die optimierten Linsenparameter aus dem Datenrechner 33 lädt.
In Schritt S12 wird die Rückfläche des halbfertigen Linsenrohlings mit der rech
nergesteuerten hochgenauen CNC-Schneidemaschine erzeugt. In Schritt S13
wird die Rückfläche zum Bilden einer Spiegelfläche mit der Kopierpoliermaschine
poliert. In Schritt S14 werden die Front- und die Rückfläche durch Aufbringen
eines Farbstoffs und/oder eines Antireflexbelages auf der Basis der Auftragsdaten
endbearbeitet. In Schritt S15 werden die Scheitelbrechkraft und die Erschei
nungsform der fertigen Linse geprüft. Diese wird dann in Schritt S16 an den
Kunden abgesandt.
Sechs konkrete Ausführungsbeispiele des asphärischen Einstärken-Brillenglases,
das nach dem vorstehenden Verfahren hergestellt wurde, werden im Folgenden
erläutert.
Fig. 3 bis 6 zeigen Daten und Leistung eines Brillenglases des ersten Beispiels.
Hier ist die sphärische Brechkraft (SPH) -8,00 Dioptrien, die Frontfläche ist sphä
risch, die Rückfläche asphärisch.
Wie Fig. 3 zeigt, sind die Linsenparameter der Brechungsindex N, der Linsen
durchmesser DIA, der Krümmungsradius R1 der Frontfläche, der Krümmungsra
dius R2 der Rückfläche, die zentrale Dicke CT, der Konizitätskoeffizient κ und die
Koeffizienten A4, A6, A8, A10 höherer Ordnung der asphärischen Fläche. Die
Parameter, die in der rechten Spalte "VARIABLE" mit V bezeichnet sind, sind die
Variablen. R2 und A4, A6, A8, A10 sind als Variablen gesetzt, die anderen Para
meter sind Konstanten. Die numerischen Werte der Variablen in der Spalte
"WERT" sind die Endwerte nach der Optimierung.
Gemäß Fig. 4 werden die mittleren Brechkraftfehler DAP bei Objektentfernung
Unendlich an den Auswertepunkten als optische Aberration den Auswertefunktio
nen zugeordnet, und die Scheitelbrechkraft AP an der Linsenmitte wird als
Gleichheitsgrenze hinzugefügt. Zwanzig Auswertepunkte, deren Abstände zur
optischen Achse untereinander unterschiedlich sind, werden auf der Linsenfläche
gesetzt. In der in Fig. 4 gezeigten Tabelle ist VE die Auswertefunktion, OD die
Objektentfernung, h der Abstand des Auswertepunktes zur optischen Achse und
TV der Vorgabewert. Der zentrale Auswertepunkt liegt auf der optischen Achse
(Abstand 0 mm), und der weiteste Abstand eines Auswertepunktes zur optische
Achse ist 40 mm. Der gegenseitige Abstand der Auswertepunkte ist 2 mm. Die
Gesamtzahl der Auswertefunktionen ist 21, da eine Art der optischen Aberration
an den zwanzig Auswertepunkten und die Scheitelbrechkraft AP verwendet wer
den. Die Vorgabewerte der Auswertefunktionen abhängig von der optischen
Aberration (mittlerer Brechkraftfehler DAP) sind 0. Der Vorgabewert der Auswer
tefunktion betreffend die Scheitelbrechkraft ist auf -8,00 gesetzt. Wie die Werte in
der Spalte "GEWICHTUNG" in Fig. 4 zeigen, sind die erhaltenen Werte, also die
Unterschiede der Werte der Auswertefunktionen und der Vorgabewerte, so ge
wichtet, dass die Gewichtung mit dem Abstand zur optischen Achse abnimmt. Die
Variablen sind nach dem Verfahren der gedämpften kleinsten Quadrate optimiert.
Die Linsen des ersten Beispiels haben dieselbe Spezifikation wie die nach dem
ersten konventionellen Entwurfsverfahren hergestellten Linsen. Da die Zahl der
Auswertefunktionen des ersten Beispiels aber etwa ¼, verglichen mit der Linse
des konventionellen Verfahrens ist, kann der Rechenaufwand bei dem ersten
Beispiel extrem reduziert werden.
Fig. 5A bis 5D sind grafische Darstellungen der optischen Aberrationen des opti
mierten Brillenglases des ersten Beispiels abhängig von dem Sichtwinkel β (Ein
heit: Grad) auf der vertikalen Achse; Fig. 5A zeigt den meridionalen Brechkraft
fehler DM, Fig. 5B zeigt den sagittalen Brechkraftfehler DS, Fig. 5C zeigt den
mittleren Brechkraftfehler DAP und Fig. 5D zeigt den Astigmatismus AS. Die
durchgezogene Linie betrifft die Aberration bei der Objektsicht 0 D (äquivalent der
Objektentfernung Unendlich), die langgestrichelte Linie betrifft die Aberration bei
der Objektsicht -2 D (Objektentfernung -500 mm) und die kurzgestrichelte Linie
betrifft die Aberration bei der Objektsicht -4 D (Objektentfernung -250 mm).
Ferner sind Fig. 6A bis 6D grafische Darstellungen der optischen Aberrationen
des optimierten Brillenglases des ersten Beispiels mit Bezug auf die Objektsicht
DO (Einheit: D) auf der vertikalen Achse; Fig. 6A zeigt den meridionalen Brech
kraftfehler DM, Fig. 6B zeigt den sagittalen Brechkraftfehler, Fig. 6C zeigt den
mittleren Brechkraftfehler DAP und Fig. 6D zeigt den Astigmatismus AS. Die
durchgezogene Linie betrifft die Aberration bei einem Sichtwinkel von 20°, die
langgestrichelte Linie betrifft die Aberration bei einem Sichtwinkel von 30° und die
kurzgestrichelte Linie betrifft die Aberration bei einem Sichtwinkel von 40°.
Fig. 5A bis 5D zeigen, dass der mittlere Brechkraftfehler DAP bei der Objektent
fernung Unendlich unabhängig von der Änderung des Sichtwinkels β vollständig
korrigiert ist, und die verschiedenen Aberrationen variieren monoton bei der
Änderung des Sichtwinkels β. Fig. 6A bis 6D zeigen, dass der Fern-Nah-Ausgleich
des Astigmatismus gegenüber der Objektsicht beibehalten wird, unabhängig von
der Änderung des Sichtwinkels β. Fig. 6A bis 6D zeigen, dass der Fern-Nah-
Ausgleich des Astigmatismus gegenüber der Objektsicht unabhängig von der
Änderung des Sichtwinkels β beibehalten wird.
Fig. 7 bis 10 zeigen Daten und Leistung eines Brillenglases des zweiten Beispiels.
Bei diesem Beispiel ist die sphärische Brechkraft (SPH) +6,00 Dioptrien, die
Frontfläche ist asphärisch und die Rückfläche sphärisch.
Wie Fig. 7 zeigt, sind der Krümmungsradius R2 der Rückfläche, die zentrale Dicke
CT und die Koeffizienten A4, A6, A8, A10 höherer Ordnung der asphärischen Flä
che als Variablen und die anderen Parameter als Konstanten gesetzt.
Gemäß Fig. 8 sind die mittleren Brechkraftfehler DAP bei der Objektentfernung
Unendlich an den Auswertepunkten als optische Aberration den Auswertefunktio
nen zugeordnet. Die Scheitelbrechkraft AP in der Linsenmitte und die Kantendicke
T an der Stelle mit einem Abstand von 35 mm zur optischen Achse sind als
Gleichheitsgrenzen hinzugefügt. Die Gesamtzahl der Auswertefunktionen ist 22,
da eine Art der optischen Aberration an den zwanzig Auswertepunkten, die
Scheitelbrechkraft AP und die Kantendicke T verwendet werden. Die Vorgabe
werte der Auswertefunktionen betreffend die optische Aberration (mittlerer Brech
kraftfehler DAP) sind 0. Der Vorgabewert der Auswertefunktion betreffend die
Scheitelbrechkraft ist auf +6,00 gesetzt, und der Vorgabewert der Kantendicke ist
auf 1,00 gesetzt. Wie die Werte in der Spalte "GEWICHTUNG" in Fig. 8 zeigen,
sind die erhaltenen Werte so gewichtet, dass die Gewichtung mit dem Abstand
zur optischen Achse abnimmt, und die Variablen sind unter Anwendung des
Verfahrens der gedämpften kleinsten Quadrate optimiert.
Das Brillenglas des zweiten Beispiels hat dieselbe Spezifikation wie das nach dem
zweiten konventionellen Verfahren. Da die Zahl der Auswertefunktionen des
zweiten Beispiels aber ca. ¼, verglichen mit dem Brillenglas des konventionellen
Verfahrens ist, kann der Rechenaufwand bei dem zweiten Beispiel extrem verrin
gert werden.
Fig. 9A bis 9D sind grafische Darstellungen der optischen Aberrationen des opti
mierten Brillenglases des zweiten Beispiels hinsichtlich des Sichtwinkels β (Ein
heit: Grad) auf der vertikalen Achse und Fig. 10A bis 10D sind grafische Darstel
lungen der optischen Aberrationen des optimierten Brillenglases des zweiten
Beispiels hinsichtlich der Objektsicht DO (Einheit: D) auf der vertikalen Achse.
Fig. 9A bis 9D zeigen, dass der mittlere Brechkraftfehler DAP bei Objektentfer
nung Unendlich unabhängig von der Änderung des Sichtwinkels β vollständig
korrigiert ist, und die verschiedenen Aberrationen variieren monoton bei einer
Änderung des Sichtwinkels β. Fig. 10A bis 10D zeigen, dass der Weit-Nah-
Ausgleich des Astigmatismus abhängig von der Objektsicht unabhängig von der
Änderung des Sichtwinkels β beibehalten wird.
Fig. 11 bis 14 zeigen Daten und Leistung eines Brillenglases des dritten Beispiels.
Bei dem dritten Beispiel ist die sphärische Brechkraft (SPH) -4,00 Dioptrien, die
Frontfläche ist sphärisch und die Rückfläche asphärisch.
Wie Fig. 11 zeigt, sind der Krümmungsradius R2 der Rückfläche und die Koeffizi
enten A4, A6, A8, A10 höherer Ordnung der asphärischen Fläche als Variable und
die anderen Parameter als Konstanten gesetzt.
Gemäß Fig. 12 sind die mittleren Brechkraftfehler DAP bei der Objektentfernung
1000 mm an den Auswertepunkten als die optische Aberration den Auswertefunk
tionen zugeordnet, die Scheitelbrechkraft AP in der Linsenmitte ist als Gleich
heitsbegrenzung hinzugefügt. Die Gesamtzahl der Auswertefunktionen ist 21, da
eine Art der optischen Aberration an den zwanzig Auswertepunkten sowie die
Scheitelbrechkraft AP verwendet werden. Die Vorgabewerte der Auswertefunktio
nen für die optische Aberration (mittlerer Brechkraftfehler DAP) sind 0. Der Vorga
bewert der Auswertefunktion für die Scheitelbrechkraft ist auf -4,00 gesetzt. Wie
die Werte in der Spalte "GEWICHTUNG" in Fig. 1 zeigen, sind die erhaltenen
Werte so gewichtet, dass die Gewichtung mit dem Abstand von der optischen
Achse abnimmt, und die Variablen sind unter Anwendung des Verfahrens der
gedämpften kleinsten Quadrate optimiert.
Fig. 13A bis 13D sind grafische Darstellungen der optischen Aberration des opti
mierten Brillenglases des dritten Beispiels hinsichtlich Sichtwinkel β (Einheit:
Grad) auf der vertikalen Achse, und Fig. 14A bis 14D sind grafische Darstellungen
der optischen Aberrationen des optimierten Brillenglases des dritten Beispiels
hinsichtlich der Objektsicht DO (Einheit: D) auf der vertikalen Achse.
Diese grafischen Darstellungen zeigen, dass die verschiedenen Aberrationen
monoton bei einer Änderung des Sichtwinkels β variieren, und der Weit-Nah-
Ausgleich des Astigmatismus hinsichtlich der Objektsicht wird unabhängig von der
Änderung des Sichtwinkels β beibehalten.
Da die Objektsicht des Ausgleichspunktes des Astigmatismus AS -1,5 D beträgt,
ist das Brillenglas des dritten Beispiels für Fernsicht optimiert. Wenn nur die
Objektentfernung für die Optimierung von der Entfernung Unendlich auf eine
endliche Entfernung bei dem ersten und dem zweiten Beispiel geändert wird, kann
die Linsenleistung für die weite Entfernung oder die nahe Entfernung ohne Ände
rung der Vorgabewerte der Auswertefunktionen und der Gewichtungen optimiert
werden.
Fig. 15 bis 18 zeigen Daten und Leistung eines Brillenglases des vierten Beispiels.
Hier ist die sphärische Brechkraft (SPH) +4,00 Dioptrien, die Frontfläche ist as
phärisch und die Rückfläche sphärisch.
Wie Fig. 15 zeigt, sind der Krümmungsradius R2 der Rückfläche, die zentrale
Dicke CT und die Koeffizienten A4, A6, A8, A10 höherer Ordnung für die asphäri
sche Fläche als Variablen und die anderen Parameter als Konstanten gesetzt.
Gemäß Fig. 16 sind die Astigmatismen AS bei der Objektentfernung -600 mm an
den Auswertepunkten als optische Aberration den Auswertefunktionen zugeord
net, die Scheitelbrechkraft AP an der Linsenmitte und die Kantendicke T an dem
Punkt mit dem Abstand 35 mm zur optischen Achse sind als Gleichheitsgrenzen
hinzugefügt. Die Gesamtzahl der Auswertefunktionen ist 22, da eine Art der
optischen Aberration an den zwanzig Auswertepunkten, die Scheitelbrechkraft AP
und die Kantendicke T verwendet werden. Die Vorgabewerte der Auswertefunk
tionen hinsichtlich optischer Aberration (Astigmatismus AS) sind 0. Der Vorgabe
wert der Auswertefunktion hinsichtlich Scheitelbrechkraft ist mit +4,00 gesetzt, und
der Vorgabewert der Kantendicke ist mit 1,00 gesetzt. Wie die Werte in der Spalte
"GEWICHTUNG" in Fig. 16 zeigen, sind die erhaltenen Werte so gewichtet, dass
die Gewichtung mit dem Abstand zur optischen Achse abnimmt, und die Variablen
sind unter Anwendung des Verfahrens der gedämpften kleinsten Quadrate opti
miert.
Fig. 17A bis 17D sind grafische Darstellungen der optischen Aberrationen des
optimierten Brillenglases des vierten Beispiels hinsichtlich des Sichtwinkels β
(Einheit: Grad) auf der vertikalen Achse, und Fig. 18A bis 18D sind grafische
Darstellungen der optischen Aberrationen des optimierten Brillenglases des
vierten Beispiels hinsichtlich Objektsicht DO (Einheit: D) auf der vertikalen Achse.
Diese grafischen Darstellungen zeigen, dass die verschiedenen Aberrationen
monoton bei einer Änderung des Sichtwinkels β variieren, und der Fern-Nah-
Ausgleich des Astigmatismus hinsichtlich der Objektsicht wird unabhängig von der
Änderung des Sichtwinkels β beibehalten. Die Objektsicht des Ausgleichspunktes
des Astigmatismus AS beträgt -1,67 D.
Fig. 19 bis 22 zeigen Daten und Leistung eines Brillenglases des fünften Bei
spiels. In dem fünften Beispiel ist die sphärische Brechkraft (SPH) -5,00 Dioptrien,
die Frontfläche ist asphärisch und die Rückfläche sphärisch.
Wie Fig. 19 zeigt, sind der Krümmungsradius R2 der Rückfläche und die Koeffizi
enten A4, A6, A8, A10 höherer Ordnung für die asphärische Fläche als Variablen
und die anderen Parameter als Konstanten gesetzt.
Gemäß Fig. 20 sind die meridionalen Brechkraftfehler DM bei der Objektentfer
nung -1000 mm an den Auswertepunkten als optische Aberration den Auswerte
funktionen zugeordnet, die Scheitelbrechkraft AP in der Linsenmitte ist als Gleich
heitsgrenze hinzugefügt. Die Gesamtzahl der Auswertepunkte ist 21, weil eine Art
der optischen Aberration an den zwanzig Auswertepunkten und die Scheitel
brechkraft AP verwendet sind. Die Vorgabewerte der Auswertefunktionen hinsicht
lich optischer Aberration (der meridionale Brechkraftfehler DM) sind 0. Der Vorga
bewert der Auswertefunktion hinsichtlich Scheitelbrechkraft ist mit -4,00 gesetzt.
Wie die Werte in der Spalte "GEWICHTUNG" in Fig. 20 zeigen, sind die erhalte
nen Werte so gewichtet, dass die Gewichtung mit dem Abstand zur optischen
Achse abnimmt, und die Variablen sind unter Anwendung des Verfahrens der
gedämpften kleinsten Quadrate optimiert.
Fig. 21A bis 21D sind grafische Darstellungen der optischen Aberrationen des
optimierten Brillenglases des fünften Beispiels hinsichtlich Sichtwinkel β (Einheit:
Grad) auf der vertikalen Achse, und Fig. 22A bis 22D sind grafische Darstellungen
der optischen Aberrationen des optimierten Brillenglases des fünften Beispiels
hinsichtlich der Objektsicht DO (Einheit: D) auf der vertikalen Achse.
Diese grafischen Darstellungen zeigen, dass die verschiedenen Aberrationen
monoton bei Änderung des Sichtwinkels β variieren, und der Fern-Nah-Ausgleich
des Astigmatismus hinsichtlich der Objektsicht wird unabhängig von der Änderung
des Sichtwinkels β beibehalten. Die Objektsicht des Ausgleichspunktes des
Astigmatismus AS beträgt -2,0 D.
Da die optischen Aberrationen DM, DS, DAP und AS einen engen Zusammen
hang haben, ist der Ausgleich des optimierten Brillenglases des fünften Beispiels,
dessen Auswertefunktionen die Astigmatismen AS sind, ähnlich demjenigen des
ersten Beispiels, dessen Auswertefunktionen die mittleren Brechkraftfehler DPA
sind.
Fig. 23 bis 26 zeigen Daten und Leistung eines Brillenglases des sechsten Bei
spiels. Bei dem sechsten Beispiel ist die sphärische Brechkraft (SPH) +3,00
Dioptrien, die Frontfläche ist sphärisch und die Rückfläche asphärisch.
Wie Fig. 23 zeigt, sind der Krümmungsradius R2 der Rückfläche, die zentrale
Dicke CT und die Koeffizienten A4, A6, A8 und A10 höherer Ordnung für die asphä
rische Fläche als Variablen und die anderen Parameter als Konstanten gesetzt.
Gemäß Fig. 24 sind die mittleren Astigmatismen ASavg an den Auswertepunkten
den Auswertefunktionen als optische Aberration zugeordnet, die Scheitelbrech
kraft AP an der Linsenmitte und die Kantendicke T an dem Punkt mit dem Ab
stand 35 mm zur optischen Achse sind als Gleichheitsgrenzen hinzugefügt. Der
mittlere Astigmatismus ASavg ist der Mittelwert der Astigmatismen AS bei den
Objektentfernungen Unendlich und -300 mm. Die Gesamtzahl der Auswertefunk
tionen ist 22, da eine Art der optischen Aberration an den zwanzig Auswerte
punkten, die Scheitelbrechkraft AP und die Kantendicke T verwendet werden. Die
Vorgabewerte der Auswertefunktionen hinsichtlich optischer Aberration (gemittel
ter Astigmatismus ASavg) sind 0. Der Vorgabewert der Auswertefunktion hinsicht
lich Scheitelbrechkraft ist mit +3,00 gesetzt, und der Vorgabewert der Kantendicke
ist mit 1,00 gesetzt. Wie die Werte in der Spalte "GEWICHTUNG" in Fig. 24
zeigen, sind die erhaltenen Werte so gewichtet, dass die Gewichtung mit dem
Abstand zur optischen Achse abnimmt, und die Variablen sind mit dem Verfahren
der gedämpften kleinsten Quadrate optimiert.
Fig. 25A bis 25D zeigen grafische Darstellungen der optischen Aberrationen des
optimierten Brillenglases des sechsten Beispiels hinsichtlich Sichtwinkel β (Ein
heit: Grad) auf der vertikalen Achse, und Fig. 26A bis 26D sind grafische Darstel
lungen der optischen Aberrationen des optimierten Brillenglases des sechsten
Beispiels hinsichtlich Objektsicht DO (Einheit: D) auf der vertikalen Achse.
Diese grafischen Darstellungen zeigen, dass die verschiedenen Aberrationen
monoton bei Änderung des Sichtwinkels β variieren, und der Weit-Nah-Ausgleich
des Astigmatismus hinsichtlich Objektsicht wird unabhängig von der Änderung des
Sichtwinkels β beibehalten. Die Objektsicht des Ausgleichspunktes des Astigma
tismus AS ist -1,67 D, dies ist der mittlere Punkt zwischen Unendlich (0 D) und
-300 mm (-3,33 D).
Bei dem sechsten Beispiel ist der Rechenaufwand größer als bei den anderen
Beispielen, da zwei Astigmatismen bei jedem Auswertepunkt zu berechnen sind,
um den mittleren Astigmatismus ASavg zu ermitteln. Das sechste Beispiel zeigt,
dass eine neue Aberration, die eine Kombination des meridionalen Brechkraft
fehlers DM, des sagittalen Brechkraftfehlers DS, des mittleren Brechkraftfehlers
DAP und des Astigmatismus AS ist, als Auswertefunktion verwendbar ist, um
einen ähnlichen Optimierungseffekt zu erreichen.
Wie vorstehend beschrieben, kann bei dem Verfahren zum Entwurf eines Einstär
ken-Brillenglases der Rechenaufwand durch Verringern der Zahl der Auswerte
funktionen verringert werden, und es ist möglich, alle Endwerte der Auswertefunk
tionen für die optische Aberration Null zu benutzen. Daher ist es überflüssig, die
Steuerung der Gewichtung zu beeinflussen und den Zustand der Optimierung zu
überwachen, wodurch der Arbeitsaufwand verringert und die Wiederholbarkeit des
Linsenentwurfs beibehalten wird. Da ferner die Werte nur einer optischen Aberra
tion als Auswertefunktionen verwendet werden können, ist es möglich, die Variati
on des Fern-Nah-Ausgleichs abhängig von der Änderung des Sichtwinkels zu
verringern.
Claims (12)
1. Verfahren zum Entwurf eines rotationssymmetrischen Einstärken-
Brillenglases mit mindestens einer asphärischen Fläche, umfassend:
Wählen eines oder mehrerer Linsenparameter als Variable aus einer Viel zahl Linsenparameter;
Zuordnen von Werten derselben optischen Aberration an unterschiedlichen Auswertepunkten der Linse zu allen Auswertefunktionen, die die optische Aberration auswerten;
Optimieren der gewählten Linsenparameter durch Nullsetzen von Vorgabe werten der Auswertefunktionen,
bei dem zur Optimierung die Berechnung der Größen der Auswertefunktio nen wiederholt und die Werte der gewählten Linsenparameter so eingestellt werden, dass die Auswertefunktionen dem Wert 0 näher kommen.
Wählen eines oder mehrerer Linsenparameter als Variable aus einer Viel zahl Linsenparameter;
Zuordnen von Werten derselben optischen Aberration an unterschiedlichen Auswertepunkten der Linse zu allen Auswertefunktionen, die die optische Aberration auswerten;
Optimieren der gewählten Linsenparameter durch Nullsetzen von Vorgabe werten der Auswertefunktionen,
bei dem zur Optimierung die Berechnung der Größen der Auswertefunktio nen wiederholt und die Werte der gewählten Linsenparameter so eingestellt werden, dass die Auswertefunktionen dem Wert 0 näher kommen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die den Aus
wertefunktionen zugeordnete optische Aberration der meridionale Brech
kraftfehler, der sagittale Brechkraftfehler oder die Aberration als gewichtete
Summe des meridionalen und des sagittalen Brechkraftfehlers ist.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die den Aus
wertefunktionen zugeordnete optische Aberration der mittlere Brechkraftfeh
ler ist, der mit 0,5 × DM + 0,5 × DS berechnet ist, wobei DM der meridionale
Brechkraftfehler und DS der sagittale Brechkraftfehler ist.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die den Aus
wertefunktionen zugeordnete optische Aberration als Auswertefunktion der
Astigmatismus ist, der mit DM + (-1) × DS berechnet ist, wobei DM der meri
dionale Brechkraftfehler und DS der sagittale Brechkraftfehler ist.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, dass jede Auswertefunktion die Größe der optischen Aberration
für eine vorbestimmte Objektentfernung liefert.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
dass jede Auswertefunktion das Rechenergebnis der Größen der optischen
Aberration für mehrere vorbestimmte Objektentfernungen liefert.
7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerte
funktion den Mittelwert der Werte des Astigmatismus für zwei unterschiedli
che Objektentfernungen liefert.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, dass zur Optimierung entweder das Verfahren der kleinsten Qua
drate oder das Verfahren der gedämpften kleinsten Quadrate als Optimie
rungsalgorithmus angewendet wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, dass zur Optimierung entweder ein Verfahren der kleinsten Qua
drate oder ein Verfahren der gedämpften kleinsten Quadrate mit Gleich
heitsbegrenzungen als Optimierungsalgorithmus angewendet wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Gleich
heitsbegrenzungen die minimale Linsendicke und/oder die Scheitelbrechkraft
enthalten.
11. Verfahren zum Herstellen eines rotationssymmetrischen Einstärken-
Brillenglases mit mindestens einer asphärischen Fläche, umfassend:
Wählen eines oder mehrerer Linsenparameter als Variable aus einer Viel zahl Linsenparameter;
Zuordnen von Werten derselben optischen Aberration an unterschiedlichen Auswertepunkten der Linse zu allen Auswertefunktionen, die die optische Aberration auswerten;
Optimieren der gewählten Linsenparameter durch Nullsetzen von Vorgabe werten der Auswertefunktionen abhängig von Auftragsdaten,
Berechnen von Herstelldaten aus den optimierten Linsenparametern, und Bearbeiten einer brechenden Fläche der Linse entsprechend den Herstell daten,
wobei zur Optimierung die Berechnung der Größe der Auswertefunktion an jedem Auswertepunkt der Linse wiederholt wird und die Werte der gewählten Linsenparameter so eingestellt werden, dass die Auswertefunktionen dem Wert 0 näher kommen.
Wählen eines oder mehrerer Linsenparameter als Variable aus einer Viel zahl Linsenparameter;
Zuordnen von Werten derselben optischen Aberration an unterschiedlichen Auswertepunkten der Linse zu allen Auswertefunktionen, die die optische Aberration auswerten;
Optimieren der gewählten Linsenparameter durch Nullsetzen von Vorgabe werten der Auswertefunktionen abhängig von Auftragsdaten,
Berechnen von Herstelldaten aus den optimierten Linsenparametern, und Bearbeiten einer brechenden Fläche der Linse entsprechend den Herstell daten,
wobei zur Optimierung die Berechnung der Größe der Auswertefunktion an jedem Auswertepunkt der Linse wiederholt wird und die Werte der gewählten Linsenparameter so eingestellt werden, dass die Auswertefunktionen dem Wert 0 näher kommen.
12. System zum Herstellen eines rotationssymmetrischen Einstärken-
Brillenglases mit mindestens einer asphärischen Fläche, umfassend:
eine Eingabevorrichtung zur Eingabe von Auftragsdaten, die eine Spezifika tion eines Brillenglases darstellen,
eine Rechenvorrichtung zum Berechnen einer optimalen Linsenform aus den Auftragsdaten, und
eine Bearbeitungseinrichtung zum Bearbeiten der Linse entsprechend der optimalen Linsenform,
bei dem die Rechenvorrichtung einen oder mehrere Linsenparameter als Variable aus einer Vielzahl Linsenparameter wählt und dieselbe optische Aberration an unterschiedlichen Auswertepunkten der Linse allen Auswerte funktionen zuordnet, die die optische Aberration auswerten, und die ge wählten Linsenparameter durch Auswerten der Auswertefunktionen opti miert.
eine Eingabevorrichtung zur Eingabe von Auftragsdaten, die eine Spezifika tion eines Brillenglases darstellen,
eine Rechenvorrichtung zum Berechnen einer optimalen Linsenform aus den Auftragsdaten, und
eine Bearbeitungseinrichtung zum Bearbeiten der Linse entsprechend der optimalen Linsenform,
bei dem die Rechenvorrichtung einen oder mehrere Linsenparameter als Variable aus einer Vielzahl Linsenparameter wählt und dieselbe optische Aberration an unterschiedlichen Auswertepunkten der Linse allen Auswerte funktionen zuordnet, die die optische Aberration auswerten, und die ge wählten Linsenparameter durch Auswerten der Auswertefunktionen opti miert.
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