DE10119616A1 - Verstelleinrichtung für ein Mikroskopobjektiv - Google Patents
Verstelleinrichtung für ein MikroskopobjektivInfo
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Abstract
Gegenstand der Erfindung ist eine räumlich ansteuerbare Verstelleinrichtung für ein Mikroskopobjektiv mit einer elektronisch gesteuerten Objektivnachführung und/oder einer 3-D-Positions-Steuerung zum optischen Scannen. DOLLAR A Die Verstelleinrichtung für Mikroskopobjektive umfasst 6 aktive linearverstellbare Aktoren 3, die zwischen dem Tubus 5 und Objektiv 1 hexapodartig angeordnet sind und den Strahlengang des Mikroskops umschließen und dass das Objektiv 1 computergesteuert in mindestens drei Freiheitsgraden bewegt werden kann (s. Fig. 1).
Description
Gegenstand der Erfindung ist eine elektrisch steuerbare Verstelleinrichtung für
Mikroskopobjektive für eine automatische Objektivnachführung und/oder eine
3D-Positions-Steuerung zum optischen Scannen.
Bisher angewendete Verstellmechanismen für Mikroskopobjektive gestatten nur
die Verschiebung des Objektivs in Achsrichtung (z-Richtung). Dies erfolgt
überwiegend manuell, vereinzelt auch durch eine elektromotorisch steuerbare
Linearverstelleinrichtung oder piezoelektrische Aktoren.
Gebräuchlich ist die Kombination einer eindimensionalen Objektivverstellung
(Fokussierung) mit einer zweidimensionalen Verschiebung des Objektträgers in
der x- y-Achse durch einen manuell oder motorisch betätigten Kreuztisch.
Für die Mikroskopie und Laser-Diagnostik an großen Objekten, insbesondere
an Objekten die einer fortlaufenden Lageänderung unterliegen (z. B. lebende
Zell- und Kapillarstrukturen bei Mensch oder Tier) ist eine Nachführeinrichtung
in mindestens 3 Freiheitsgraden erforderlich.
Für diesen Zweck sind Operationsmikroskope in Gebrauch, die im Ganzen eine
Nachführung im Handbetrieb mit Verstellmechanismen in Form einer
Aneinanderreihung von Gelenken und/oder Linearverstelleinrichtungen
ermöglichen, wie beispielsweise in US 4714328 vorgeschlagen.
Insbesondere bei ständigen Eigenbewegungen des Untersuchungsobjektes ist
eine automatische Nachführung mit hoher Dynamik zweckmäßig und sinnvoll,
da durch sie besonders die für den Betrachter sehr anstrengenden und
ermüdenden Korrekturtätigkeiten minimiert werden.
Aufgabe und Ziel der Erfindung ist es daher, eine solche Verstelleinrichtung für
Mikroskopobjektive zu entwickeln, mit dessen Hilfe eine schnelle automatische
räumliche Objektivnachführung durchgeführt werden kann. Die
Verstelleinrichtung soll eine präzise Nachführung bei kleinen
Eigenbewegungen des Untersuchungs-Objekts in der optischen Diagnostik an
ausgewählten Oberflächenbereichen über einen längeren Zeitraum
ermüdungsfrei ermöglichen.
Die Verstelleinrichtung soll einen relativ einfachen konstruktiven Aufbau
besitzen und eine präzise Objektivführung mit maximal 6 Freiheitsgraden,
nämlich in der X-, Y-, Z-Achse und in den dazugehörigen Drehachsen ΘX,
ΘY, und ΘZ zulassen.
Zugleich soll die Masse des zu bewegenden Elemente minimiert und eine
sichere, schnelle und leichte Führung des Objektives gegenüber dem Präparat
bei ständiger Fokussierung erreicht werden.
Die Lösung der Aufgabe besteht darin, dass das Objektiv gegenüber dem
Tubus des Mikroskops durch längenveränderliche aktive Stellglieder
(nachfolgend Aktoren genannt) in einer Hexapodanordnung flexibel abgestützt
wird, wobei der optische Strahlengang des Mikroskops innerhalb der
Hexapodanordnung liegt. Die Hexapodanordnung umfasst sechs Aktoren, die
kreisförmig um den Strahlengang wechselseitig am Objektiv und am Tubus
befestigt sind. Sie sind jeweils paarweise frei beweglich am Objektiv und am
Tubus in gemeinsamen Lagerpunkten angelenkt. Die Lagerung am Objektiv
und am Tubus erfolgt an Tragringplatten oder an kragartig angeordneten
Stützlagern (Pratzenlager).
An Stelle einer Lagerung in Kugelgelenken, ist die Lagerung der Aktoren auch
in Nadellagern ausführbar. In diesem Fall wird die aus der Masse des
Objektives und der Aktoren bedingte Schwerkraft über symmetrisch zwischen
Tubus und Objektiv eingespannte Federelemente aufgenommen. Zusätzlich
können bei diesen Lagern die Aktoren vor dem Herausfallen oder Aushebeln
durch einen gummielastischen Kleber, vorzugsweise Silikon (11), gesichert
werden.
Mit der erfindungsgemäßen Lösung sind sechs Freiheitsgrade zur Einstellung
und Nachführung des Objektivs gegenüber einem Beobachtungsobjekt
erreichbar.
Die sechs Freiheitsgrade können unabhängig voneinander eingestellt werden.
Linearverschiebungen in x-, y- und z-Richtung und in den dazugehörigen
Verdrehwinkeln ΘX, ΘY, und ΘZ um die drei Achsen des kartesisches
Koordinatensystems sind im Einzelnen und in Kombination uneingeschränkt
möglich.
Für die Nutzung der sechs Freiheitsgrade zur Objektivsteuerung ist
vorzugsweise eine Computer-Ansteuereinheit mit sechs Ausgabekanälen für
die sechs Aktoren vorgesehen.
Auch können für ausgewählte Anwendungen die sechs Freiheitsgrade auf drei
Freiheitsgrade, insbesondere die Verstellung in der x, y und z Richtung,
reduziert werden. Dazu werden die Aktoren paarweise steuertechnisch
gekoppelt und mit jeweils einem von drei Ansteuerkanälen der Computer-
Ansteuereinheit verschaltet.
In einem Ausführungsbeispiel wird der prinzipielle konstruktive Aufbau der
erfindungsgemäßen Verstelleinrichtung für Mikroskopobjektive an Hand der
Zeichnungen verdeutlicht. Die Abbildungen zeigen:
Fig. 1 eine hexapodartige Abstützung zwischen Objektiv und Tubus,
Fig. 2 die Einzelheit I aus Fig. 1 mit Nadellagerung der Aktoren,
Fig. 3 die Einzelheit I aus Fig. 1 mit Kugelkopf gelagerten Aktoren.
Der konstruktive Aufbau der Verstelleinrichtung nach Fig. 1 wird durch die
sechs Aktoren 3 in Form linearverstellbarer Teleskopbeine bestimmt, die am
Tubus 5 und am Objektiv 1 in jeweils drei Gelenkpunkten 7, 7* paarweise
angelenkt sind. Für sehr kleine Aufbauten kommen vorzugsweise
piezoelektrische Aktoren zur Anwendung. Alternativ sind auch Konstruktionen
mit mechanischen (Gewindeverstellung), elektromagnetischen,
magnetostriktiven, pneumatischen oder hydraulischen Aktoren möglich.
Die Gelenkpunkte 7, 7* sind symmetrisch auf einem Teilkreis zum
Strahlengang angeordnet. Die Gelenkpunkte 7 und 7* am Tubus 5 und am
Objektiv 1 sind, bezogen auf den Teilkreis, zueinander auf Lücke versetzt
angeordnet. Damit werden die beiden Tragringplatten 2 und 4 jeweils von drei
Aktorenpaaren 3, 3* abgestützt. Um eine präzise allseitige Verlagerung des
Objektives 1 zu gewährleisten, sollen die Gelenke der Aktoren 3 in den
Gelenkpunkten 7, 7* leichtgängig und spielfrei sein.
Da die einzelnen Befestigungspunkte eines Aktorenpaares konstruktiv bedingt
geringfügig nebeneinander liegen, werden diese Abstände in der Ansteuer-
Software mittels eines mathematischen Algorithmus berücksichtigt.
Der Strahlengang der Objektabbildung verläuft von der Kamera 8 mittig durch
den Tubus 5 und im Innenraum der ringförmig angeordneten Aktoren 3, 3* zum
Objektträger 6. Der von den Aktoren 3, 3* umschlossene Innenraum ist gegen
Fremdlichteinfall durch eine Labyrinth-, Teleskopdichtung oder einen Faltenbalg
10 abgedichtet. Unter dem Objektiv 1 befindet sich der Objekträger 6 mit dem
zu betrachtenden Objekt oder ein ausgedehntes Objekt.
Die Grob- und Feinverstelleinrichtung für das Mikroskop erfolgt in bekannter
Weise durch einen mechanischen Stellantrieb am Tubus 5 oder bei
feststehendem Tubus über eine Stelleinrichtung am Objekträger 6.
Die bei der Beobachtung eines Objektes anzutreffenden Miniaturbewegungen
werden über das Objektiv kontinuierlich optisch und rechentechnisch erfasst
und die Raumkoordinaten bestimmt. Bei räumlicher Veränderung erfolgt die
Nachführung des Objektives 1 durch die fortlaufende Ansteuerung der Aktoren
3 der Hexapod-Verstelleinrichtung. Damit wird erreicht, dass ohne
Einflussnahme auf die Feineinstellung des Mikroskops das Objekt trotz
Eigenbewegung im Betrachtungsbereich verbleibt.
Fig. 2 zeigt als Einzelheit I die Lagerung eines Aktorenpaares 3, 3* in einzelnen
Nadellagern 4.1 im Gelenkpunkt 7 der Tragringplatte 4 für das Objektiv 1 (hier
nicht dargestellt). Die Nagellager 4.1 sind offene Stützlager. Der notwendige
Abstützdruck zwischen dem Aktor 3 und dem Nadellager 4.1 wird mittels der
Zugfeder 9 in die Tragringplatte 4 eingetragen. Das jeweilige Widerlager für die
Zugfedern 9 befindet sich an der gegenüberliegenden Tragringplatte 2 am
Tubus 5 (hier nicht dargestellt).
Zur Verschleißminderung und Erhöhung der Lagerpräzision sind die Spitzen
der Aktoren 3, 3* im Nadellager 4.1 auf Steinen 4.2 gelagert. Um zusätzlich ein
Aushebeln oder Herausfallen zu verhindern, sind die Spitzen der Aktoren 3, 3*
vorsorglich durch eine kleine Menge gummielastischen Klebstoff, vorzugsweise
Silikon 4.4, gesichert.
Die Lagerung der Aktoren 3, 3* an der Tragringplatte 2 erfolgt in gleicher
Weise wie vorgenannt beschrieben.
Fig. 3 zeigt die Aktoren 3, 3* mit Kugelgelenklagern 3.1. Für die Ankopplung
der Kugelgelenklager 3.1 an der Tragringplatte 4 sind auf dieser die
Lagerstühle 3.2 angeordnet. An der Tragringplatte 2 erfolgt die Befestigung der
Aktoren 3, 3* analog.
Bei beiden Ausführungsformen nach Fig. 2 und 3 werden die zur
Objektivnachführung notwendigen Stellbewegungen über die Aktoren 3 durch
Längenänderung eingetragen. Die Tragplatte 2 am Tubus 5 bildet dabei die
Nullbasis. Durch die Hexapodanordnung der Aktoren 3, 3* kann das Objektiv 1
in allen Koordinatenrichtungen x, y, z und in den dazugehörigen Drehachsen Θ
räumlich und/oder linear verlagert werden.
1
Objektiv
2
Tragringplatte
3
Aktor (linearverstellbar)
3.1
Kugelgelenk
3.2
Lagerstuhl
4
Tragringplatte
4.1
Nadellager
4.2
Stein
4.3
Silikon
5
Tubus
6
Objekträger
7
Gelenkpunkt
8
Kamera
9
Federelement
10
Faltenbalg
Claims (13)
1. Verstelleinrichtung für Mikroskopobjektive für eine elektronisch gesteuerte
räumliche Objektivnachführung und/oder eine 3D-Positions-Steuerung zum
optischen Scannen, dadurch gekennzeichnet, dass das Mikroskopobjektiv
(1) gegenüber dem Tubus (5) durch aktive linearverstellbare Aktoren (3)
gehaltert wird, die den Strahlengang in Form eines Hexapods umschließen.
2. Verstelleinrichtung für Mikroskopobjektive nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass die Verstellfunktion der linearverstellbaren Aktoren (3)
auf piezoelektrischer, elektromagnetischer, hydraulischer oder
magnetoresistiver Basis erfolgt oder dass die Aktoren (3) mit
elektromotorischen Spindelantrieben mit oder ohne Getriebe auf Basis von
Schritt- oder Gleichstrommotoren möglicherweise auch in Kombination mit
einer der vorgenannten Aktorvarianten realisiert sind.
3. Verstelleinrichtung für Mikroskopobjektive nach Anspruch 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, dass die Lagerung der Aktoren (3) am Tubus (5) und am
Objektiv (1) in jeweils drei Gelenkpunkten (7) paarweise erfolgt.
4. Verstelleinrichtung für Mikroskopobjektive nach Anspruch 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, dass die Gelenkpunkte (7 und 7*) der Aktoren (3, 3*) am
Tubus (5) und am Objektiv (1) zueinander auf Lücke versetzt angeordnet
sind.
5. Verstelleinrichtung für Mikroskopobjektive nach Anspruch 1, 2, 3 und 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die Aktoren (3) am Tubus (5) und am
Objektiv (1) an Tragringplatten (2, 4) oder Lagerpratzen angelenkt sind.
6. Verstelleinrichtung für Mikroskopobjektive nach Anspruch 1, 2, 3 und 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die Aktoren (3) kardanische Kugelgelenke
(3.1) tragen und dass dazu die Tragringplatten (2 und 4) oder Lagerpratzen
Lagerstühle (3.2) aufweisen.
7. Verstelleinrichtung für Mikroskopobjektive nach Anspruch 1, 2, 3 und 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die Aktoren (3) spitzkegelig in Nadellagern
(4.1) gelagert sind und dass die Kopplung und Aufnahme der Schwerkraft
und Verstellmomente zwischen Tubus (5) und Objektiv (1) durch
Federelemente (9) erfolgt, die an den Tragringplatten (2 und 4) oder direkt
am Tubus (5) und am Objektiv (1) befestigt sind.
8. Verstelleinrichtung für Mikroskopobjektive nach Anspruch 1 und 7, dadurch
gekennzeichnet, dass in den Nadellagern (4.1) zur Lagerung der Aktoren (3)
Steine (4.2) eingesetzt sind.
9. Verstelleinrichtung für Mikroskopobjektive nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass der Strahlengang im Bereich der Verstelleinrichtung
gegen Fremdlichteinwirkung durch einen Faltbalg (10) oder
Labyrinthblenden abgeschlossen ist.
10. Verstelleinrichtung für Mikroskopobjektive nach Anspruch 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, dass die Ansteuerung der Aktoren (3) des Hexapods durch
einen Computer einzeln, paarweise oder in Gruppen erfolgt.
11. Verstelleinrichtung für Mikroskopobjektive nach Anspruch 1, 2 und 10,
dadurch gekennzeichnet, dass wahlweise bei einer Begrenzung auf die drei
Translationsfreiheitsgrade jeweils drei Aktorenpaare (1 und 1*, 2 und 2*
sowie 3 und 3*) des Hexapods synchron zusammengeschaltet sind.
12. Verstelleinrichtung für Mikroskopobjektive nach Anspruch 1, 2 und 10,
dadurch gekennzeichnet, dass mittels Video-Bildauswertung
Lageveränderungen des beobachteten Objekts erfasst werden und der
Computer die Aktoren (3) in der Weise ansteuert, dass die Bildverschiebung
aufgehoben wird.
13. Verstelleinrichtung für Mikroskopobjektive nach Anspruch 1, 2, 10, 11 und
12, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer dreidimensionalen Beobachtung
beweglicher Objekte in Echtzeit eine elektronische Kamera und eine
Auswerteelektronik mit dem Objektiv (1) optisch wirkverbunden ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2001119616 DE10119616A1 (de) | 2001-04-21 | 2001-04-21 | Verstelleinrichtung für ein Mikroskopobjektiv |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2001119616 DE10119616A1 (de) | 2001-04-21 | 2001-04-21 | Verstelleinrichtung für ein Mikroskopobjektiv |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10119616A1 true DE10119616A1 (de) | 2002-10-24 |
Family
ID=7682240
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2001119616 Withdrawn DE10119616A1 (de) | 2001-04-21 | 2001-04-21 | Verstelleinrichtung für ein Mikroskopobjektiv |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10119616A1 (de) |
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-
2001
- 2001-04-21 DE DE2001119616 patent/DE10119616A1/de not_active Withdrawn
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