DE10117724C2 - Einrichtung zum Ermitteln des Drehmoments an einer rotierbaren metallischen Welle - Google Patents
Einrichtung zum Ermitteln des Drehmoments an einer rotierbaren metallischen WelleInfo
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- G01L3/04—Rotary-transmission dynamometers wherein the torque-transmitting element comprises a torsionally-flexible shaft
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum Ermitteln
des Drehmoments an einer rotierbaren metallischen Welle
mittels eines stationären Sensors, der
torsionsspannungsabhängige Veränderungen der Welle kontaktlos
erfasst.
Eine derartige Einrichtung ist z. B. durch die EP 0208892
bekannt geworden, bei der zwei sich ineinander gesteckte
geschlitzte Buchsen zu beiden Seiten eines
Torsionsabschnittes der Welle an dieser verankert sind. Durch
die Torsion der Welle werden die Buchsen gegeneinander
verdreht und die Schlitze in den Buchsen zueinander
entsprechend verschoben. Eine die Buchsen ringförmig
umgreifende stationäre Spule erzeugt in den Buchsen
Wirbelströme deren Einkoppelstärke sich mit der Verschiebung
der Schlitze verändert und entsprechend ausgewertet wird.
Eine solche Einrichtung erfordert erhebliche konstruktive
Eingriffe an der Welle, die mit entsprechendem
Fertigungsaufwand verbunden sind, insbesondere als die beiden
Buchsen auf eine zueinander eine genau definierte Winkellage
justiert werden müssen.
Ferner ist es durch die DE 34 37 379 A eine Vorrichtung
bekannt, bei der eine Welle eine hochmagnetostriktive
Oberfläche aufweist, deren Permeabilität sich mit der
anliegenden mechanischen Torsionsspannung ändert. In
Anhängigkeit davon ändert sich die meßbare Spulenimpedanz von
auf die Welle gerichteten stationären Wirbelstromsensoren.
Die magnetostriktive Oberfläche ist an einer Hülse
ausgebildet, die aus amorphen Metall besteht und z. B. mittels
eines Klebers an der Welle befestigt ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den konstruktiven
Aufwand zu verringern.
Diese Aufgabe wird durch Erfindung gemäß Anspruch 1 gelöst.
An der Welle sind nun keinerlei Änderungen zum Zwecke der
Drehmomentmessung erforderlich. Es werden nun unmittelbare
physikalische Effekte an der Welle ausgewertet. Bei
Torsionsbelastung ist die Torsionsspannung und damit die
Materialverformung in der Außenhaut der Welle am stärksten.
Diese Verformung verändert die Leitfähigkeit der
Mantelschicht. Insbesondere bei hohen Sensorfrequenzen haben
die Wirbelströme eine geringe Eindringtiefe, so daß sie
gerade die am stärksten beeinflusste Materialschicht
erfassen. Die Einkoppelstärke verändert sich analog zur
elektrischen Leitfähigkeit bzw. zur Impedanz der
Mantelschicht der Welle und kann durch eine geeignete
Elektronik, mit der auch die Temperaturkompensation
durchgeführt wird, ausgewertet werden.
Es ist weiterhin bekannt, daß Fehlstellen im Material die
elektrische Leitfähigkeit reduzieren. Daher liegt ein
weiterer Vorteil der Erfindung darin, daß auch ein
Materialdefekt, wie der durch Überbeanspruchung oder Ermüdung
entsteht, rechtzeitig vor dem Bruch erkannt werden kann.
Hierzu muss z. B. die elektrische Leitfähigkeit im
unbelasteten Zustand gemessen werden oder die maximalen
Sensorsignalwerte müssen gesondert überwacht und ausgewertet
werden. Der Sensor kann vorteilhafter an der am stärksten
belasteten Stelle montiert werden.
Der Sensor kann an einer Stelle des die Welle aufnehmenden
Gehäuses angeordnet sein, wo ohnehin hinreichend Platz
vorhanden ist. Es ist aber auch z. B. gießtechnisch ohne
großen Aufwand möglich, einen passenden Einbauraum zu
schaffen. Der für die Detektion benötigte Wellenabschnitt
kann auf die Wirkbreite des Sensors verkürzt werden. Die
Welle braucht zu diesem Zweck nicht verändert zu werden.
Daher ist es ohne Änderungsaufwand möglich, eine Gerätschaft
gegebenenfalls auch ohne Sensor zu liefern, ohne daß dabei
ein vorgehaltener Mehraufwand verloren geht.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus
den in den Ansprüchen 2 bis 10 gekennzeichneten Merkmalen.
Durch die Anordnung nach Anspruch 2 werden die Stromwirbel im
wesentlichen senkrecht zur Spulenachse in der Außenschicht
der Welle induziert, wodurch sich die Sensitivität der
Einrichtung erhöht.
Durch die Weiterbildung nach Anspruch 3 wird die Sensitivität
der Einrichtung weiter erhöht.
Die Schicht nach Anspruch 4 kann z. B. galvanisch oder durch
Bedampfen mit geringem Aufwand aufgebracht werden, wobei die
Welle konstruktiv kaum verändert wird. Durch die geeignete
Leitfähigkeit dieser Außenschicht wird die Sensitivität der
Einrichtung besonders erhöht.
Durch das Muster nach Anspruch 5 kann die Sensitivität der
Materialschicht weiter erhöht werden. Je nach den
Gegebenheiten des Einsatzes können Muster von
unterschiedlicher Dicke, Form oder Dichte gewählt werden, um
die Sensoreigenschaften zu optimieren.
Die Markierung nach Anspruch 6 bildet sich bei drehender
Welle im Sensor als Impuls ab, der z. B. zur Drehzahlmessung
genutzt werden kann, ohne daß dafür ein nennenswerter
Mehraufwand entsteht. Durch eine zweite, asymmetrisch
angeordnete Markierung ist es außerdem möglich, die
Drehrichtung der Welle zu erkennen.
Die unterschiedliche Sensitivität mehrerer verwendeten
Sensorköpfe nach Anspruch 7 kann durch unterschiedliche
Betriebsparameter wie z. B. durch unterschiedliche Abstände
zur Welle oder unterschiedliche Betriebsfrequenzen
eingestellt werden. Dadurch ist es möglich, auf eine genaue
Positionierung der Sensorköpfe zu verzichten.
Die Weiterbildung nach Anspruch 8 fasst sämtliche
Funktionsteile der Einrichtung in einem komplett
vorgefertigten und entsprechend leicht einbaufähigen Modul
zusammen, daß auch die Stromversorgung der Einrichtung
enthält.
Der Temperaturfühler nach Anspruch 9 ermöglicht es,
temperaturbedingte Änderungen der Leitfähigkeit des
Wellenmaterials zu kompensieren.
Die Verwendung des Sensors nach Anspruch 10 ermöglicht die
Erfassung wesentlicher Funktionswerte eines Motors, eines
Getriebes, der Antriebswellen, der Radachsen, sowie der
Lenkung.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt und wird im folgenden näher erläutert.
Die dargestellte Figur zeigt in einer schematisierten
perspektivischen Ansicht eine Welle 1, insbesondere
Antriebswelle eines Getriebes, das mit einer Kurbelwelle
eines Motors in einem Kraftfahrzeug koppelbar ist. Seitlich
der Welle 1 sind zwei diametral angeordnete Sensorköpfe 2 in
unterschiedlichem Abstand zur Welle 1 gezeigt, die einen
gemeinsamen Wirbelstromsensor 4 bilden. Die Sensorköpfe 2
sind mit der Mittelachse ihrer elektrischen Spule annähernd
radial auf die Außenhaut der Welle 1 gerichtet. Ein von der
Magnetspule generiertes hochfrequentes elektromagnetisches
Wechselfeld induziert in der Außenhaut der Welle 1
Wirbelströme.
Die Welle 1 steht entsprechend dem Motordrehmoment unter
einer Torsionsspannung, die in der Außenhaut der Welle 1
besonders stark ausgeprägt ist. Die elektrische Leitfähigkeit
der Außenhaut verändert sich aufgrund von
Gefügeverschiebungen insbesondere in der Außenhaut. Die
Einkoppelstärke der elektromagnetischen Wellen verändert sich
entsprechend, was zu einer Änderung z. B. der
Speisestromstärke der elektrischen Spule führt. Eine nicht
dargestellte Auswerteeinrichtung erfasst diese Änderungen und
kann so das an der Welle anliegende Drehmoment ermitteln.
Im Sensorbereich ist die Welle mit einer aufgebrachten
Materialschicht 3 überzogen, deren Leitfähigkeit geringer ist
als die der Welle. Diese Schicht führt zu stärkeren
Änderungen der Einkoppelstärke der elektromagnetischen
Sensorwellen, wodurch sich die Sensitivität der Einrichtung
erhöht.
Claims (10)
1. Einrichtung zum Ermitteln des Drehmoments an einer
rotierbaren metallischen Welle (1) mittels eines stationären
Wirbelstromsensors (4), der torsionsspannungsabhängige
Veränderungen der nicht magnetostriktiven Welle (1) erfasst,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Wirbelstromsensor (4) zumindest einen Sensorkopf (2) mit zumindest einer elektrischen Spule aufweist und
daß der Wirbelstromsensor (4) die torsionsabhängigen Änderungen der elektrischen Leitfähigkeit bzw. Impedanz der Welle (1) in seinem Wirkbereich erfasst.
daß der Wirbelstromsensor (4) zumindest einen Sensorkopf (2) mit zumindest einer elektrischen Spule aufweist und
daß der Wirbelstromsensor (4) die torsionsabhängigen Änderungen der elektrischen Leitfähigkeit bzw. Impedanz der Welle (1) in seinem Wirkbereich erfasst.
2. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Mittelachse der
Spule annähernd radial auf die Welle (1) gerichtet ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Arbeitsfrequenz
der Spule mehr als 50 kHz beträgt.
4. Einrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Welle (1) im
Bereich der Sensorköpfe (2) mit einer Materialschicht von
relativ zum Basismaterial der Welle (2) veränderter
Leitfähigkeit bzw. Impedanz überzogen ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Materialschicht in
einem engmaschigen geometrischen Muster aufgebracht ist.
6. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Welle (1) in ihrem
Mantelbereich zumindest eine Markierung in Form einer
wirbelstromsensitiven Unstetigkeit aufweist.
7. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß auf die Welle (1)
zumindest zwei Sensorköpfe (2) von unterschiedlicher
Sensitivität gerichtet sind.
8. Einrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Sensorköpfe (2) und
eine gemeinsame Auswerteelektronik in einem gemeinsamen
Gehäuse integriert sind.
9. Einrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung einen
auf die Welle (1) gerichteten Temperaturfühler aufweist, der
mit der Auswerteeinrichtung verbunden ist.
10. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Welle als
Antriebswelle eines Kraftfahrzeuggetriebes, als
Antriebswelle, als Lenkelemente oder als Radachse
ausgebildet und derart dimensioniert ist, daß die maximalen
Torsionsspannungen nahe an der zulässigen Belastungsgrenze
liegen.
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