DE10117130A1 - Verfahren zur digitalen Informationsübertragung über Telefonverbindungen - Google Patents
Verfahren zur digitalen Informationsübertragung über TelefonverbindungenInfo
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Abstract
Bei einem Verfahren zur digitalen Informationsübertragung über Telefonverbindungen, bei dem die Telefonnummer des Senders beim Empfänger registriert wird, wird dem Empfänger eine Mehrzahl von anwählbaren Telefonnummern zugeordnet. Jede Anwahl einer anwählbaren Telefonnummer wird durch einen bestimmten Sender vom Empfänger als eine der angewählten Telefonnummer zugeordnete digitale Einzelinformation erfasst. Aus den digitalen Einzelinformationen wird eine Gesamtinformation gebildet.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur digitalen Informationsübertragung
über Telefonverbindungen nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Ein derartiges Verfahren ist beispielsweise unter der Abkürzung WCPS
(Wireless Call Positioning Service) bekannt. Dieses bekannte WCPS-
Verfahren wurde in dem Artikel "Im Netz der Netze" der Zeitschrift telelraffic,
9-10/2000, Seite 38 ff., vorgestellt. Bei diesem bekannten Verfahren wird an
eine ISDN-Telefonnummer als Rufnummernerweiterung ein Datenpaket von
bis zu neun Zeichen angehängt. Dieses Datenpaket wird von einem
Telefoncomputer ausgewertet und beispielsweise für ein Fahrzeug-
Ortungssystem weiterverwendet.
Der Nachteil bei diesem WCPS-Verfahren ist die Abhängigkeit des
Verfahrens von der maximal übermittelbaren Ziffernkette bei ISDN-
Telefonnummern.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, das Verfahren eingangs genannter Art
im Hinblick auf die Unabhängigkeit der Telefonnetzbetreiber zu verbessern.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind die Gegenstände der
weiteren Patentansprüche.
Erfindungsgemäß wird bei einem Verfahren zur digitalen
Informationsübertragung über Telefonverbindungen, bei dem die
Telefonnummer des Senders (Anrufes) beim Empfänger registriert wird, dem
Empfänger eine Mehrzahl von anwählbaren Telefonnummern zugeordnet.
Der Empfänger ist z. B. ein angerufenes Telefon, eine angewählte ISDN-
Anlage mit mehreren Telefonnummern und/oder ein angewählter erweiterter
Telefoncomputer. Jede Anwahl (Anruf) einer anwählbaren Telefonnummer
durch einen bestimmten Sender wird vom Empfänger, der sowohl die
Sender-Telefonnummer als auch die angewählten Telefonnummern
registriert, als eine der angewählten Telefonnummer zugeordnete digitale
Einzelinformation erfasst (z. B. Anruf = 1, Nicht-Anruf = 0). Aus den den
angewählten Telefonnummern zugeordneten digitalen Einzelinformationen
wird eine Gesamtinformation gebildet und gegebenenfalls angezeigt.
Vorzugsweise weist der Empfänger in Form eines Telefoncomputers ein
Anwahl-Registriersystem zum Registrieren der Telefonnummer des Senders
und der vom Sender angewählten Telefonnummern auf. Weiterhin weist der
Empfänger eine Auswerteeinheit zum Verarbeiten der Einzelinformationen
sowie zur Bildung und/oder Anzeige der Gesamtinformation auf. Das
erfindungsgemäße Verfahren wird vorzugsweise zur geographischen
Fahrzeugortung angewendet. Dabei wird der Sender-Telefonnummer ein
bestimmtes Fahrzeug zugeordnet. Weiterhin wird ein Flächen-Raster für ein
mögliches Aufenthaltsgebiet über x- und y-Koordinaten definiert. Die
anwählbaren Telefonnummern werden dem x- und y-Koordinaten des
Flächen-Rasters zugeordnet. Schließlich wird aus mindestens zwei digitalen
Einzelinformationen für die x-Koordinate und für die y-Koordinate eine
Gesamtinformation über die momentane Position des Fahrzeugs gebildet
und gegebenenfalls angezeigt.
Die Erfindung baut auf dem Prinzip auf, dass eine Anwahl (Telefonanruf)
einer bestimmten Telefonnummer beim Empfänger bereits als Information
gewertet werden kann, selbst wenn die Annahme des Telefonanrufs
abgelehnt wird. Beim Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist dabei keine
Nutzung der Rufnummernerweiterung notwendig. Lediglich die Anwahl einer
bestimmten Telefonnummer als solche dient als digitale 0/1-Information
(Einzelinformation). Bei einer Vielzahl von anwählbaren Telefonnummern
kann so eine beliebige Informationsmenge übertragen werden. Bei der
Anwahl einer bestimmten Telefonnummer wird der Anrufer (Sender) durch
die ihm zugeordnete Telefonnummer identifiziert (z. B. bei GSM anhand der
SIM-ID). Die Telefonnummer des Senders kann so einem bestimmten
Benutzer bzw. einem bestimmten sendenden Objekt (z. B. Fahrzeug)
zugeordnet werden.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren entspricht demnach die Anzahl der
anwählbaren Telefonnummern der Bit-Anzahl für einen Code, aus dem die
Gesamtinformation gebildet wird.
Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens, des erfindungsgemäßen
Empfängers und der erfindungsgemäßen Anwendung sind ein einfaches
System zur digitalen Informationsübertragung unter kostenloser Nutzung
ohnehin vorhandener Systeme (d. h. Telefonverbindungen auch unter
Nutzung von Funksystemen (z. B. GSM)).
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Sie
zeigt die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur
geographischen Fahrzeugortung. Dabei zeigt
Fig. 1 ein Flächen-Raster zur Grob-Ortung mittels anwählbarer
Telefonnummern und
Fig. 2 ein Flächen-Raster zur Fein-Ortung mittels derselben anwählbaren
Telefonnummern.
In Fig. 1 ist ein mögliches Aufenthaltsgebiet G eines Fahrzeuges F
dargestellt. Dem Fahrzeug F ist eine bestimmte Sender-Telefonnummer
zugeordnet; d. h. ein Telefon mit einer bestimmten Telefonnummer wird nur
in diesem Fahrzeug F benutzt. Ist das Fahrzeug F beispielsweise ein
Fahrzeug aus einer Servicemobilflotte eines Bereitschaftsdienstes ist jedem
Fahrzeug aus dieser Servicemobilflotte eine bestimmte Sender-
Telefonnummer zugeordnet.
Um die Position des Fahrzeuges F innerhalb des möglichen
Aufenthaltsgebiets G (z. B. Deutschlands) an die Einsatzleitzentrale des
Bereitschaftsdienstes übertragen zu können, wird ein quadratisches
Flächen-Raster über das mögliche Aufenthaltsgebiet G gefegt. In Fig. 1 ist
zunächst ein Flächen-Raster mit 1000 km Seitenlänge und 100
äquidistanten Unterteilungen je Koordinatenachse (x, y) gewählt.
Zur Fein-Ortung kann das Flächen-Raster mit zwei verschiedenen
Rasterweiten überzogen werden; mit einem groben Raster, das 100 × 100
Quadrate auf einer Fläche von 1000 km × 1000 km aufweist (Fig. 1), sowie
mit einem feinen Raster, das 100 × 100 Quadrate auf einer Fläche von 10 km
× 10 km aufweist (Fig. 2).
Die Einsatzleitzentrale wird mit einem speziellen ISDN-Telefoncomputer
ausgestattet (hier nicht dargestellt), dem 100 anwählbare Telefonnummern
(MSN) zugeordnet werden. (Um viele Anrufe parallel annehmen zu können,
werden z. B. 10 ISDN Basisanschlüsse mit je 10 MSN eingerichtet).
Die Seitenlängen der Flächen-Raster sind jeweils in 100 äquidistante
Abschnitte eingeteilt. Sowohl die x-Koordinaten als auch die y-Koordinaten
werden durch die 100 äquidistanten Abschnitte definiert, wobei jedem
Abschnitt jeder Achse eine der 100 Telefonnummern MSN zugeordnet wird.
Die 100 Telefonnummern MSN können demnach je eine x-Koordinate und je
eine y-Koordinate definieren. Bei einem Aufbau der Telefonverbindung eines
Modems auf die Anwahl durch den im Fahrzeug F verbauten Sender
(Sender-Telefonnummer) zum ISDN-Telefoncomputer hin registriert und
analysiert der Telefoncomputer (Empfänger) die angewählte Telefonnummer
und lehnt das Gespräch ab. Das Modem stellt daraufhin den Anruf ein. Eine
Telefonverbindung kommt nicht zustande. Dadurch wird der weitere Vorteil
erreicht, dass keine Gesprächs- bzw. Übermittlungsgebühren entstehen.
Aus den 10.000 × 10.000 möglichen Positionen kann die tatsächliche
Position des Fahrzeugs F in einer Fein-Ortung mit 4 Anrufen übermittelt
werden: Um innerhalb des großen Flächen-Rasters gemäß Fig. 1 ein
Quadrat angeben zu können, sind bei 100 anwählbaren Telefonnummern
MSN in der Leitzentrale zwei Anrufe nötig. Beim ersten Anruf wird die
Telefonnummer der x-Koordinate angewählt (im dargestellten Beispiel 65.
MSN), beim zweiten Anruf wird die Telefonnummer der y-Koordinate
angewählt (im dargestellten Beispiel die 16. MSN). Mittels einer Tabelle im
Empfänger in Form des Telefoncomputers ist eine Telefonnummern-
Positions-Zuordnung festgelegt. Aus der digitalen Einzelinformation 1 (=
Anruf) im Hinblick auf die beiden angewählten Telefonnummern wird im
Telefoncomputer die Gesamtinformation in Form der Position des Fahrzeugs
F im Aufenthaltsgebiet G gebildet und gegebenenfalls auf einem Bildschirm
angezeigt. Vorzugsweise wird eine Position nur dann in die Leitzentrale
übermittelt, wenn das Fahrzeug innerhalb eines Zeitintervalls seine Position
tatsächlich verändert hat. Das Zeitintervall kann individuell eingestellt
werden.
Im angesprochenen Beispiel nach Fig. 1 befindet sich das Fahrzeug F im
Quadrat, das durch die 65. MSN für die x-Koordinate und durch die 16. MSN
für die y-Koordinate definiert ist. Dies entspricht einer Grob-Ortung mit 10 km
Genauigkeit. Zur Fein-Ortung sind noch einmal 2 Anrufe nötig, um die
Auflösung auf 100 m Genauigkeit zu erhöhen. Das in Fig. 1 dargestellte
schraffierte Flächenelement wird, wie in Fig. 2 dargestellt, nochmal in ein
Raster mit 100 × 100 möglichen Positionen bzw. Quadraten eingeteilt. Erneut
wird hierbei von der Telefonnummer des Senders in Form des Fahrzeugs F
die x-Koordinate über die anwählbare 52. MSN und die y-Koordinate über
die anwählbare 66. MSN übermittelt. Über eine weitere Tabelle im
Telefoncomputer (Empfänger) wird auch die Fein-Ortung über eine
Telefonnummern-Positions-Zuordnung durchgeführt.
Die vom Telefoncomputer mittels der 4 Anrufe errechnete Position wird
beispielsweise in das geographische Informationssystem der Leitzentrale
übertragen und dort angezeigt.
Die Zeitintervalle für die Anrufe werden vorzugsweise so gewählt, dass bei
höchster Geschwindigkeit das Fahrzeug F nicht aus dem 10 × 10 km
Rasterquadrat hinausfahren kann. Den Ursprung des x-, y-
Koordinatensystems legt man vorzugsweise in die Mitte der Flächen-Raster,
um Abweichungen in alle Richtungen zulassen zu können.
Wenn die Leitzentrale die Position des Fahrzeugs F kennt, muss bei
regelmäßigen Anrufen des Senders (Telefon des Fahrzeugs F)
gegebenenfalls nur noch die Differenzposition übertragen werden. Hierzu
sind häufig nur noch 2 Anrufe nötig.
Ein Fahrzeug fährt (im Fein-Raster nach Fig. 2) von "Position" (50. MSN, 50.
MSN) 0,2 km nach Osten und 0,4 km nach Süden. Daraufhin ergibt sich die
neue "Position" (52. MSN, 46. MSN). Es sind demnach nur noch 2 Anrufe
nötig, nämlich zur 52. MSN und zur 46. MSN. Die Position ist immer noch auf
100 m genau.
Wenn die Höchstgeschwindigkeit des Fahrzeugs F mit 200 km/h
angenommen wird, müssen die Anrufe in höchstens 90 s Abstand
aufeinander folgen.
Falls das Fahrzeug F sich seit dem letzten Anruf weiter als 5 km entfernt hat
(z. B. Anruf zu spät wegen GSM Empfangsloch oder Tunnelstrecke) muss
die Position wieder über 4 Anrufe aktualisiert werden. Dem Fahrzeug F ist
bekannt, wann ein Anruf zuletzt erfolgt ist und wie weit es sich seitdem
entfernt hat. Die Eigenortung des Fahrzeuges erfolgt z. B. über ein
Navigationssystem mit GPS-Sensor. Auch im Fahrzeug muss eine
Zuordnungstabelle abgespeichert sein, die der jeweils ermittelten Position
die entsprechenden anzuwählenden Telefonnummern zuordnet. Zur
Steigerung der Sicherheit kann in festen Intervallen (z. B. alle 15 Minuten)
die absolute Position über 4 Anrufe übermittelt werden. GSM bzw. GPS
liefert eine hochgenaue Zeitbasis mit, die man nutzen kann, um die
Fahrzeuge einer Fahrzeugflotte zeitversetzt anrufen zu lassen. So kann
verhindert werden, dass zu viele Fahrzeuge einer Flotte zur selben Zeit die
selbe Nummer wählen.
Somit ist ein sehr einfaches Verfahren zur kostengünstigen und genauen
Fahrzeugortung durch die Erfindung geschaffen.
Claims (3)
1. Verfahren zur digitalen Informationsübertragung über Telefonverbin
dungen, bei dem die Telefonnummer des Senders beim Empfänger
registriert wird, dadurch gekennzeichnet, dass dem Empfänger eine
Mehrzahl von anwählbaren Telefonnummern (100 MSN) zugeordnet
wird, dass jede Anwahl einer anwählbaren Telefonnummer durch einen
bestimmten Sender vom Empfänger als eine der angewählten
Telefonnummer zugeordnete digitale Einzelinformation erfasst wird,
und dass aus . den digitalen Einzelinformationen eine Ge
samtinformation gebildet wird.
2. Empfänger zur Durchführung des Verfahrens nach Patentanspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Empfänger in Form eines mit einer
Telefonleitung verbundenen Computers ein Anwahl-Registriersystem
zum Registrieren der Telefonnummer des Senders und der vom Sen
der angewählten Telefonnummern sowie eine Auswerteeinheit zum
Verarbeiten der Einzelinformationen und zur Anzeige der Gesamtinfor
mation aufweist.
3. Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens und des erfindungsge
mäßen Empfängers zur geografischen Fahrzeugortung, wobei
- a) der Sender-Telefonnummer ein bestimmtes Fahrzeug (F) zugeordnet wird,
- b) ein Flächen-Raster für ein mögliches Aufenthaltsgebiet (G) über x- und y-Koordinaten definiert wird
- c) die anwählbaren Telefonnummern den x- und y-Koordinaten des Flächen-Rasters zugeordnet werden und
- d) aus mindestens zwei digitalen Einzelinformationen für die x-Koordi nate und für die y-Koordinate eine Gesamtinformation über die mo mentane Position des Fahrzeuges (F) gebildet wird.
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