DE10115474A1 - Mikrofluidkanalstruktur und Verfahren zur Herstellung einer derartigen Mikrofluidkanalstruktur - Google Patents
Mikrofluidkanalstruktur und Verfahren zur Herstellung einer derartigen MikrofluidkanalstrukturInfo
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Abstract
Zur Realisierung eines Mikrofluidsystems für die Durchführung chemischer, biologischer und/oder physikalischer Experimente mit einer möglichst gleichmäßigen Verteilung der Fließgeschwindigkeit eines zu untersuchenden Mediums in einem Mikrokanal (4) wird eine Mikrofluidkanalstruktur vorgeschlagen, bei welcher in Fließrichtung des Mediums unmittelbar vor und/oder unmittelbar hinter dem Mikrokanal (4) ein Abschnitt mit einem deutlich höheren Fließwiderstand als dem Mikrokanal (4) angeordnet ist. Dieser Abschnitt, welcher einen höheren Fließwiderstand als der Mikrokanal (4) aufweist, kann durch eine Schwelle oder eine Vielzahl kleiner, feiner Kanäle (3, 5) gebildet sein, welche aufgrund ihrer geringen Querschnittsfläche die größten fluidischen Widerstände entlang des gesamten Fließweges durch das Mikrofluidsystem darstellen.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Mikrofluidkanalstruk
tur, welche in Mikrofluidsystemen, die beispielsweise in Bio
chips zur Anwendung kommen, verwendet wird.
Zur Durchführung chemischer, biologischer oder physikalischer
Experimente werden in zunehmendem Maße Mikrofluidsysteme ein
gesetzt, um Medien, wie beispielsweise Flüssigkeiten, Gase
oder feste Partikel, welche durch feine Strukturen derartiger
Mikrofluidsysteme geleitet bzw. gepumpt werden, zu untersu
chen. Dabei werden die zu untersuchenden Medien durch feine
Mikrokanäle bewegt, wobei der Fluss der Medien durch Über-
oder Unterdruck erreicht werden kann. Alternativ kommen auch
elektrische Felder zum Antrieb der Medien infrage. Hierbei
müssen die Moleküle der zu bewegenden Medien elektrisch gela
den sein und werden entlang eines angelegten elektrischen
Feldes bewegt (Elektroosmose, Elektrophorese).
Während der Bewegung eines zu untersuchenden Mediums entlang
eines derartigen Mikrokanals kommt es innerhalb des entspre
chenden Mikrofluidsystems zu physikalischen und/oder chemi
schen Reaktionen, die durch geeignete Sensorik beobachtet und
anschließend ausgewertet werden. So können die Reaktionser
gebnisse beispielsweise optisch oder elektrisch etc. erfasst
bzw. ausgelesen werden. Durch Auswertung der Reaktionsergeb
nisse können physikalische Eigenschaften, wie z. B. die Visko
sität oder die Temperatur, chemische Eigenschaften, wie bei
spielsweise der pH-Wert oder die chemische Zusammensetzung,
und/oder biologische Eigenschaften, wie z. B. das Vorhanden
sein von organischen Bestandteilen (z. B. DNA-Fragmenten oder
Proteinen) oder sogar ganzen biologischen Zellen, erfasst
werden.
Die Mikrokanäle derartiger Mikrofluidsysteme besitzen bei
spielsweise eine Breite in der Größenordnung von 100 µm und
sind beispielsweise in der Oberfläche eines dünnen Wafers aus
Silizium, Glas oder Kunststoff ausgebildet, wobei die die Mi
krokanäle aufweisende Oberfläche des Wafers üblicherweise mit
einer weiteren Oberfläche bedeckt ist, um die Mikrokanäle ab
zudichten bzw. abzuschließen. Der Fluss des jeweils zu unter
suchenden Mediums erfolgt durch den jeweiligen Mikrokanal
vollständig laminar. Bei Verwendung mehrerer Mikrokanäle in
ein und demselben Mikrofluidsystem können äußerst geringe
Mengen einer Flüssigkeit oder eines anderen zu untersuchenden
Mediums exakt gesteuert unterschiedlichen Reaktionsbereichen,
welche durch die unterschiedlichen Mikrokanäle gebildet sind,
des Mikrofluidsystems zugeführt werden, wobei verschiedene
analytische Methoden eingesetzt werden können, um die physi
kalischen, chemischen und/oder biologischen Eigenschaften des
zu untersuchenden Mediums zu bestimmen.
Aus der DE 198 16 224 A1 ist beispielsweise eine herkömmliche
Mikrofluidkanalstruktur bekannt, wobei zwei Quarzglassubstra
te und ein dazwischen angeordneter beschichteter Film beste
hend aus einem Polysiliziumdünnfilm, einer Glasschicht mit
Alkaliionen und einem weiteren Polysiliziumdünnfilm vorgese
hen sind. In dieser Mikrofluidkanalstruktur ist als Mikroka
nal ein Durchgangsloch durch Ausbildung entsprechender Ver
tiefungen in dem beschichteten Film und in mindestens einem
der Quarzglassubstrate vorhanden.
Eine Voraussetzung für eine gute Steuerbarkeit der in den
einzelnen Reaktionsbereichen, d. h. Mikrokanälen, eines Mi
krofluidsystems auftretenden physikalischen und chemischen
Reaktionen sowie für eine effektive sensorische Auswertung
der entsprechenden Reaktionsergebnisse ist eine homogene Ver
teilung der Fließgeschwindigkeit innerhalb des gesamten Mi
krofluidsystems. Dies stellt ein generelles Problem dar, da
der Fluss eines Mediums aufgrund der geringen Abmessungen eines
Mikrofluidsystems - wie zuvor beschrieben worden ist - im
allgemeinen laminar ist, womit eine inhomogene Verteilung der
Fließgeschwindigkeiten über den Querschnitt der einzelnen Mi
krokanäle verbunden ist, da die Fließgeschwindigkeit von la
minar durch einen Mikrokanal fließenden Medien im Bereich der
Kanälwände grundsätzlich geringer ist als in der Kanalmitte.
Eine Möglichkeit, um möglichst viele Stellen innerhalb des
Mikrofluidsystems mit gleicher Fließgeschwindigkeit zu erzie
len, ist die Verwendung von vielen parallelen Mikrokanälen,
die so eng ausgestaltet sind, dass sie durch ihre Kapillar
wirkung den größten fluidischen Widerstände im gesamten Mi
krofluidsystem darstellen. Auf diese Weise wird erreicht,
dass die Fließgeschwindigkeit in allen Mikrokanälen gleich
ist. Die zu untersuchenden physikalischen oder chemischen Re
aktionen finden in den einzelnen parallelen Mikrokanälen
statt, wodurch eine Vielzahl von Einzelreaktionen unter den
gleichen Bedingungen initiiert und beobachtet werden kann.
So ist beispielsweise aus der WO 01/08799 A1 ein Mikrofluid
system zur automatischen Fragmentsynthese/Fragmentanalyse von
Oligomeren bzw. Polymeren bekannt, wobei in ein und derselben
Strömungsebene mehrere parallel verlaufende Mikrokanäle vor
gesehen sind. Jeder Mikrokanal umfasst dabei einen Zufuhr-
und einen Abfuhrkanal, wobei die Zufuhr- und Abfuhrkanäle
durch mehrere in etwa senkrecht hierzu verlaufende Kanalab
schnitte verbunden sind, welche als Reaktionsbereiche dienen.
Die Mikrokanäle sind mit einer Deckschicht aus einem transpa
renten Material abgedeckt, um in den einzelnen Reaktionsbe
reichen eine lichtgesteuerte Photoaktivierung, beispielsweise
unter Verwendung einer programmierbaren Lichtquellenmatrix,
zu ermöglichen. Das Mikrofluidsystem ist wie in der Halblei
ter-Mikrotechnik in mehreren Schichten aufgebaut, wobei eine
mittlere Schicht die Mikrofluidkanalstruktur mit den mehreren
Mikrokanälen aufweist und eine obere und untere Deckschicht
aus Glas oder Kunststoff vorgesehen ist.
Aus der DE 199 40 750 A1 ist ein weiteres Mikrofluidsystem
zum Einsatz in Biochips beschrieben. Wie in dieser Druck
schrift erläutert ist, handelt es sich bei Biochips um minia
turisierte hybride Funktionselemente mit biologischen und
technischen Komponenten, beispielsweise an der Oberfläche im
mobilisierten Biomaterialien, die als spezifische Interakti
onspartner dienen können und vorzugsweise in bzw. auf Silizi
um ausgebildet sind. In der Regel sind diese Funktionselemen
te in Reihen und Spalten angeordnet. Da eine Vielzahl derar
tiger biochemischer Funktionselemente auf ein und demselben
Biochip angeordnet sein können, ist eine Herstellung der ent
sprechenden Funktionselemente bzw. der dazugehörigen Mikro
fluidsysteme mit mikrotechnischen Methoden erforderlich. Das
in der DE 199 40 750 A1 vorgeschlagene Mikrofluidsystem um
fasst mehrere Mikrokanäle, in denen eine Vielzahl von unter
schiedlichen Rezeptoren immobilisiert sind, wobei die Mikro
kanäle einen Durchmesser im Bereich von 10-1000 µm aufweisen
und zueinander parallel oder ineinander geschachtelt verlau
fen.
Bei Mikrofluidsystemen, bei denen eine Parallelisierung meh
rerer Mikrokanäle beispielsweise aufgrund der Art der verwen
deten Sensorik grundsätzlich nicht infrage kommt, werden le
diglich einzelne oder nur wenige parallel angeordnete Mikro
kanäle verwendet. Hierbei wird die ungleichmäßige Verteilung
der Fließgeschwindigkeit über den Kanalquerschnitt in Kauf
genommen, wodurch sich der für die einzelnen Reaktionen nutz
bare Bereich innerhalb des Mikrokanals bzw. der Mikrokanäle
reduziert. Das Volumen bzw. die Fläche, welche innerhalb ei
nes Mikrofluidsystems insgesamt für die Durchführung und Aus
wertung der einzelnen chemischen, biologischen und/oder physikalischen
Experimente benutzt werden kann, ist somit deut
lich verschlechtert.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Mikrofluidkanalstruktur vorzuschlagen, mit der eine möglichst
homogene Verteilung der Fließgeschwindigkeit über den Quer
schnitt eines Mikrokanals dieser Mikrofluidkanalstruktur er
zielt werden kann. Darüber hinaus liegt der vorliegenden Er
findung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung
einer derartigen Mikrofluidkanalstruktur bereitzustellen.
Die obengenannte Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Mi
krofluidkanalstruktur mit den Merkmalen des Anspruches 1 bzw.
ein Verfahren zur Herstellung einer derartigen Mikrofluidka
nalstruktur mit den Merkmalen des Anspruchs 22 gelöst. Die
Unteransprüche definieren jeweils bevorzugte und vorteilhafte
Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung.
Das zuvor beschriebene Problem wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst, dass dem länglichen Mikrokanal der Mikrofluidkanal
struktur, welcher ein fließfähiges Medium, wie beispielweise
eine zu untersuchende Flüssigkeit, ein Gas oder auch feste
Partikel, entlang seiner Längsausdehnungsrichtung leitet und
zugleich als Reaktionsbereich für die Durchführung von auf
das jeweilige Medium bezogenen chemischen, biologischen
und/oder physikalischen Experimenten dient, im Zustrombereich
ein Verteiler- bzw. Kanalabschnitt mit einem höheren Fließwi
derstand als der Mikrokanal vorgeschaltet und/oder im Ab
strombereich ein derartiger Kanalabschnitt nachgeschaltet
ist.
Der erhöhte Fließwiderstand eines derartigen Kanalabschnitts
kann durch eine Schwelle, beispielsweise in Form mindestens
einer Verengung, oder durch eine Vielzahl von vorzugsweise
zueinander parallel angeordneten kleinen Kanälen realisiert
werden, die durch ihre geringeren Abmessungen die größten
fluidischen Widerstände entlang des gesamten Flusswegs durch
das Mikrofluidsystem darstellen. Hierdurch herrscht in allen
vor- bzw. nachgeschalteten kleinen Kanälen die gleiche Fließ
geschwindigkeit, wobei die einzelnen Kanäle topologisch vor
zugsweise derart angeordnet werden, dass sie in gleichen Ab
ständen über die Breite bzw. den Querschnitt des entsprechen
den, relativ großen und flachen Mikrokanals in diesen einmün
den.
Obwohl das zuvor genannte Problem bereits gelöst werden kann,
wenn ein Kanalabschnitt der zuvor beschriebenen Art dem Mi
krokanal entweder vor- oder nachgeschaltet wird, ist die er
findungsgemäße Mikrofluidkanalstruktur vorzugsweise derart
ausgestaltet, dass sich ein derartiger Kanalabschnitt sowohl
vor als auch nach dem Mikrokanal befindet, wobei die beiden
Kanalabschnitte, welche jeweils einen größeren Fließwider
stand als der Mikrokanal aufweisen, vorzugsweise identisch
ausgestaltet sind und jeweils in Form einer Schwelle der zu
vor beschriebenen Art oder durch viele kleine parallele Kanä
le gebildet sein können, die allesamt mit derselben Fließge
schwindigkeit durchströmt werden. Auf diese Weise wird er
reicht, dass der laminare Fluss durch den größeren Mikrokanal
über dessen Querschnitt gleich verteilt ist, so dass ein re
lativ großer, durchgehender Bereich zur Verfügung steht, in
dem eine Vielzahl von Experimenten gleichzeitig unter glei
chen Bedingungen iniitiert und beobachtet werden können. Die
Ausnutzung des gesamten fluidischen Mikrosystems wird somit
auf ein Maximum erhöht.
Um eine möglichst gleichmäßige Verteilung der Fließgeschwin
digkeiten über die dem Mikrokanal vor- und/oder nachgeschal
teten düsenartigen Kanäle oder Schwellen mit geringerem Quer
schnitt und somit höherem Fließwiderstand zu erreichen, soll
te sichergestellt werden, dass diese Kanalabschnitte mit Abstand
den höchsten fluidischen Widerstand für das jeweils
durchfließende Medium darstellen. Dies kann dadurch erreicht
werden, dass vor bzw. hinter diesem Kanalabschnitt ein Zu
fuhrabschnitt bzw. Abfuhrabschnitt mit besonders großen Quer
schnitt angeordnet wird. In dem Zufuhrabschnitt verteilt sich
somit das durchfließende Medium über die gesamte Anzahl der
feinen Kanäle bzw. Verengungen gleichmäßig. Der Abfuhrab
schnitt bewirkt aufgrund seines geringen fluidischen Wider
stands ein gleichmäßig schnelles Ausströmen des Mediums aus
dem Mikrokanal.
Das jeweils zu untersuchende Medium kann beispielsweise durch
eine einfache zylinderförmige Öffnung in den Zufuhrabschnitt
hineingepumpt werden und fließt von hier aus gleichmäßig
schnell durch alle feinen Kanäle des Kanalabschnitts mit dem
relativ hohen Fließwiderstand, um anschließend mit gleicher,
d. h. homogener, Fließgeschwindigkeit durch den nachfolgenden
relativ großen Mikrokanal zu strömen. Durch die dem Mikroka
nal nachgeschalteten feinen Kanäle fließt das Medium wiederum
gleich schnell in den nachgeschalteten Bereich bzw. Abfuhrab
schnitt, von dem aus es z. B. durch eine weitere zylindrische
Öffnung aus dem Mikrofluidsystem herausfließen kann.
Vorzugsweise werden mehrere erfindungsgemäße Mikrofluidkanal
strukturen auf ein und demselben Chip (Biochip) unterge
bracht, wobei die einzelnen Mikrofluidkanalstrukturen paral
lel oder seriell verwendet werden können.
Die erfindungsgemäße Mikrofluidkanalstruktur lässt sich
leicht mit einfachen, bekannten Herstellungsverfahren und Ma
terialien herstellen, wobei beispielsweise Silizium/Glas-,
Silizium/Silizium- oder Glas/Glas-Materialkombinationen zum
Einsatz kommen können. Ebenso ist jedoch auch die Verwendung
von Kunststoffmaterialien denkbar. Zur Ausbildung der einzel
nen Strukturen können verschiedene Ätz-, Spritzguss- oder
Prägeverfahren angewendet werden. Im Betrieb können die in
der erfindungsgemäßen Mikrofluidkanalstruktur auftretenden
Reaktionsergebnisse ebenso auf unterschiedliche Art und Wei
se, beispielsweise optisch oder elektrisch, ausgelesen wer
den.
Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend näher unter Bezug
nahme auf die Zeichnung anhand eines bevorzugten Ausführungs
beispiels beschrieben.
Fig. 1 zeigt eine Draufsicht auf ein Mikrofluidsystem bzw.
einen Biochip mit einer Mikrofluidkanalstruktur ge
mäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der vor
liegenden Erfindung,
Fig. 2A zeigt eine Querschnittsansicht entlang einer in
Fig. 1 dargestellten Schnittlinie A-A',
Fig. 2B zeigt eine Querschnittsansicht entlang einer in
Fig. 1 dargestellten Schnittlinie B-B', und
Fig. 2C zeigt eine Querschnittsansicht entlang einer in
Fig. 1 dargestellten Schnittlinie C-C'.
Das in Fig. 1 und Fig. 2 dargestellte Mikrofluidsystem
weist einen Anschluss bzw. eine Öffnung 1 auf, welche mit ei
nem größeren Hohlraum 2 in Verbindung steht. Ein zu untersu
chendes Medium, wie beispielsweise eine Flüssigkeit, wird so
mit über die Öffnung 1 dem Hohlraum 2 zugeführt, welcher als
Zufuhrabschnitt dient, um aufgrund seines geringen fluidi
schen Widerstands eine möglichst gleichmäßige Verteilung des
durchfließenden Mediums über eine Vielzahl von feinen, zur
Fließrichtung parallel angeordneten Kanälen 3 zu gewährlei
sten. Die Kanäle 3 besitzen jeweils einen deutlich kleineren
Querschnitt als der Hohlraum 2 und als ein in Fließrichtung
nach den Kanälen 3 angeordneter Mikrokanalabschnitt 4, wobei
bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel die Breite des
Hohlraums 2 in etwa gleich groß wie die Breite des Mikroka
nals 4 ist. Da die einzelnen Kanäle 3 somit einen deutlich
größeren Fließwiderstand als der Mikrokanal 4 aufweisen, ist
gewährleistet, dass die einzelnen Kanäle 3 von dem zu unter
suchenden Medium gleich schnell durchströmt werden, so dass
der laminare Fluss des zu untersuchenden Mediums über den ge
samten Querschnitt des größeren Mikrokanals 4 gleichmäßig
verteilt ist. Auf diese Weise wird eine homogene Durchströ
mung des Mikrokanals 4 erzielt.
An der Ober- und/oder Unterseite 8 bzw. 9 des Mikrokanals 4
finden die bereits eingangs beschriebenen chemischen, biolo
gischen und/oder physikalischen Reaktionen statt, d. h. der
Mikrokanal 4 dient als Reaktionsbereich zur Durchführung von
chemischen, biologischen und/oder physikalischen Experimenten
bezüglich des durchfließenden Mediums.
Auch nach dem Mikrokanal 4 sind mehrere parallel angeordnete
Kanäle 5 mit einem relativ hohen Fließwiderstand vorgesehen,
wobei die Kanäle 5 insbesondere in Übereinstimmung mit den
Kanälen 3 angeordnet und ausgestaltet sind. Durch die Anord
nung der zuvor beschriebenen feinen Kanäle 3 bzw. 5 mit einer
relativ geringen Querschnittsfläche vor bzw. hinter dem Mi
krokanal 4 wird die homogene Verteilung der Fließgeschwindig
keit des zu untersuchenden Mediums über die gesamte Breite
des Mikrokanals 4 unterstützt. Durch die Kanäle 5 strömt das
zu untersuchende Medium aus, wobei das ausströmende Medium in
einem weiteren relativ großen Hohlraum 6 gesammelt wird, wel
cher beispielsweise identisch zu dem Hohlraum 2 ausgebildet
sein kann und somit einen Bereich mit einem deutlich niedri
geren Fließwiderstand als die Kanäle 5 darstellt. Der Hohl
raum 6 dient als Abfuhrabschnitt, der ein gleichmäßig schnel
les Ausströmen des zu untersuchenden Mediums aus dem Mikrokanal
4 ermöglicht, wobei das Medium insbesondere durch eine
Öffnung bzw. einen Anschluss 7 abgepumpt werden kann.
Nachfolgend soll näher die Herstellung des dargestellten Mi
krofluidsystems bzw. der entsprechenden Mikrofluidkanalstruk
tur erläutert werden.
Wie in den Darstellungen von Fig. 2 gezeigt ist, besteht das
Mikrofluidsystem vorzugsweise aus drei Schichten, nämlich ei
ner Mittelschicht 12, welche als Trägerschicht für die in
Draufsicht in Fig. 1 dargestellte Mikrofluidkanalstruktur
dient, und zwei Deckschichten 10, 11. Wie insbesondere aus
Fig. 2A und Fig. 2C ersichtlich ist, entspricht die Höhe
des Mikrokanalabschnitts 4, welcher als Reaktionsbereich für
die Durchführung der chemischen, biologischen oder physikali
schen Experimente bezüglich des durchfließenden Mediums
dient, vorzugsweise der Höhe der entsprechenden Mittelschicht
12, d. h. in diesem Bereich sind lediglich noch zwei Randab
schnitte dieser Mittelschicht 12 vorhanden. Wird jedoch der
Hohlraum des Mikrokanals 4 derart ausgebildet, dass er höhen
mäßig nicht vollständig die Mittelschicht 12 durchsetzt, son
dern noch ein durchgehender Bodenabschnitt der Mittelschicht
12 vorhanden ist, kann auch auf die untere Deckschicht 10
verzichtet werden.
Als Mittelschicht 12 wird bevorzugt eine (100)-Silizium
schicht verwendet, während als Deckschichten 10 und 11 vor
zugsweise Glas verwendet wird. Diese Materialien zeichnen
sich durch besonders günstige Eigenschaften und gute Bear
beitbarkeit aus.
Zu Beginn des Herstellungsprozesses wird die Deckschicht 10
an der Unterseite der Mittelschicht 12 befestigt, was durch
ein herkömmliches Bonding-Verfahren realisiert werden kann.
Anschließend wird die Mittelschicht 12 auf eine gewünschte
Dicke, beispielsweise auf 50 µm, reduziert, was durch einen
flächigen Materialabtrag der Silizium- bzw. Mittelschicht 12
erfolgen kann.
In die somit aufbearbeitete Mittelschicht 12 werden nunmehr
die feinen bzw. schmalen Kanäle 3 und 5 sowie die Hohlräume 2
und 6 und der Mikrokanalabschnitt 4 ausgebildet, was durch
herkömmliche Lithographieverfahren mit anschließendem alkali
schen Ätzen erfolgen kann. Besonders vorteilhaft ist dabei
die Durchführung eines anisotropen Ätzverfahrens, da dabei
die kristalline Struktur des (100)-Siliziums ausgenutzt wer
den kann.
Die feinen, düsenartigen Kanäle 3 und 5 können auch durch
Einbringen von parallelen Rillen in die Oberfläche eines Si
liziumquaders realisiert werden, wobei der breitere Mikroka
nal 4 zwischen diesen feinen Kanälen 3, 5 und die Hohlräume
2, 6 mit den besonders großen Querschnitten am Anfang und am
Ende des gesamten Mikrofluidsystems durch einen flächigen Ma
terialabtrag an der Oberfläche dieses Siliziumquaders herge
stellt werden können. Die Querschnitte sämtlicher Bereiche
lassen sich durch die Tiefe der einzelnen Rillen bzw. des
flächigen Materialabtrags unabhängig voneinander wählen.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel weisen die Hohlräu
me 2, 6 am Anfang und am Ende des Mikrofluidsystems einen
größeren Querschnitt als der Mikrokanalabschnitt 4 auf, indem
die Hohlräume 2, 6 teilweise auch durch entsprechende Ausneh
mungen in der Deckschicht 11 gebildet sind. Nach der Struktu
rierung der Silizium- bzw. Mittelschicht 12 werden somit die
entsprechenden Abschnitte der Hohlräume 2, 6 sowie die Öff
nungen bzw. Anschlüsse 1, 7 für die Zufuhr bzw. Abfuhr eines
zu untersuchenden Mediums in die Deckschicht 11 geätzt oder
mechanisch eingeschliffen.
Anschließend wird die Deckschicht 11 auf die Mittelschicht 12
gesetzt und an dieser befestigt, was wiederum mithilfe eines
herkömmlichen Bonding-Verfahrens erfolgen kann.
Claims (35)
1. Mikrofluidkanalstruktur,
mit einem länglichen Mikrokanal (4) zum Führen eines fließfä higen Mediums, wobei der Mikrokanal (4) als Reaktionsbereich für die Durchführung eines auf das fließfähige Medium bezoge nen Experiments dient, und
mit einem ersten Anschluss (1) für die Zufuhr des Mediums und mit einem zweiten Anschluss (7) für die Abfuhr des Mediums, wobei der Mikrokanal (4) eingangsseitig mit dem ersten An schluss (1) und ausgangsseitig mit dem zweiten Anschluss (7) in Verbindung steht,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen dem ersten Anschluss (1) und dem zweiten An schluss (7) in Fließrichtung des Mediums mindestens ein Ka nalabschnitt (3, 5) in Reihe mit dem Mikrokanal (4) angeord net ist und mit dem Mikrokanal (4) in Verbindung steht, wobei der Kanalabschnitt (3, 5) einen größeren Fließwiderstand als der Mikrokanal (4) aufweist.
mit einem länglichen Mikrokanal (4) zum Führen eines fließfä higen Mediums, wobei der Mikrokanal (4) als Reaktionsbereich für die Durchführung eines auf das fließfähige Medium bezoge nen Experiments dient, und
mit einem ersten Anschluss (1) für die Zufuhr des Mediums und mit einem zweiten Anschluss (7) für die Abfuhr des Mediums, wobei der Mikrokanal (4) eingangsseitig mit dem ersten An schluss (1) und ausgangsseitig mit dem zweiten Anschluss (7) in Verbindung steht,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen dem ersten Anschluss (1) und dem zweiten An schluss (7) in Fließrichtung des Mediums mindestens ein Ka nalabschnitt (3, 5) in Reihe mit dem Mikrokanal (4) angeord net ist und mit dem Mikrokanal (4) in Verbindung steht, wobei der Kanalabschnitt (3, 5) einen größeren Fließwiderstand als der Mikrokanal (4) aufweist.
2. Mikrofluidkanalstruktur nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, dass der Kanalabschnitt (3, 5),
welcher einen größeren Fließwiderstand als der Mikrokanal (4)
aufweist, direkt mit dem Mikrokanal (4) verbunden ist und zur
Erzielung des größeren Fließwiderstands eine geringere Quer
schnittsfläche, durch welche das Medium hindurchtreten kann,
als der Mikrokanal (4) aufweist.
3. Mikrofluidkanalstruktur nach Anspruch 2, dadurch ge
kennzeichnet, dass der Kanalabschnitt (3, 5) mit
dem größeren Fließwiderstand als der Mikrokanal (4) minde
stens eine Verengung (3) mit einer geringeren Querschnitts
fläche als der Mikrokanal (4) aufweist.
4. Mikrofluidkanalstruktur nach Anspruch 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, dass der Kanalabschnitt (3, 5)
mehrere zur Fließrichtung des Mediums parallel verlaufende
Kanäle (3), deren Gesamtquerschnittsfläche kleiner als die
Querschnittsfläche des Mikrokanals (4) ist, aufweist.
5. Mikrofluidkanalstruktur nach Anspruch 4, dadurch ge
kennzeichnet, dass die Kanäle des Kanalabschnitts
(3, 5) gleichmäßig beabstandet quer zur Fließrichtung des Me
diums angeordnet sind.
6. Mikrofluidkanalstruktur nach Anspruch 5, dadurch ge
kennzeichnet, dass die Kanäle (3) gleichmäßig
über die Breite des Mikrokanals (4) verteilt angeordnet sind.
7. Mikrofluidkanalstruktur nach einem der Ansprüche 4-6,
dadurch gekennzeichnet, dass die Kanäle (3)
jeweils dieselbe Querschnittsfläche aufweisen.
8. Mikrofluidkanalstruktur nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der
Kanalabschnitt (3) mit dem größeren Fließwiderstand als der
Mikrokanal (4) in Fließrichtung des Mediums zwischen dem er
sten Anschluss (1) und dem Mikrokanal (4) angeordnet ist, wo
bei dem Kanalabschnitt (3) über den ersten Anschluss (1) das
Medium zuführbar ist und der Kanalabschnitt (3) direkt in den
Mikrokanal (4) mündet.
9. Mikrofluidkanalstruktur nach Anspruch 8, dadurch ge
kennzeichnet, dass zwischen dem ersten Anschluss
(1) und dem Kanalabschnitt (3) ein Zufuhrabschnitt (2) ange
ordnet ist, welcher eingangsseitig mit dem ersten Anschluss
(1) und ausgangsseitig mit dem Kanalabschnitt (3) in Verbin
dung steht und einen geringeren Fließwiderstand als der Ka
nalabschnitt (3) aufweist.
10. Mikrofluidkanalstruktur nach Anspruch 9, dadurch ge
kennzeichnet, dass der Zufuhrabschnitt (2) eine
größere Querschnittsfläche, durch welche das Medium hindurch
treten kann, als der Kanalabschnitt (3) aufweist.
11. Mikrofluidkanalstruktur nach Anspruch 9 oder 10, dadurch
gekennzeichnet, dass die Breite des Zufuhrab
schnitts (2) im wesentlichen der Breite des Mikrokanals (4)
entspricht.
12. Mikrofluidkanalstruktur nach einem der Ansprüche 9-11,
dadurch gekennzeichnet, dass der erste An
schluss (1) in den Zufuhrabschnitt (2) mündet, während der
Zufuhrabschnitt (2) in den Kanalabschnitt (3) mit dem gerin
geren Fließwiderstand als der Mikrokanal (4) mündet.
13. Mikrofluidkanalstruktur nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der
Kanalabschnitt (5) mit dem größeren Fließwiderstand als der
Mikrokanal (4) in Fließrichtung des Mediums zwischen dem Mi
krokanal (4) und dem zweiten Anschluss (7) angeordnet ist,
wobei der Mikrokanal (4) direkt in den Kanalabschnitt (5)
mündet und dem zweiten Anschluss (7) über den Kanalabschnitt
(5) das Medium zuführbar ist.
14. Mikrofluidkanalstruktur nach Anspruch 13, dadurch
gekennzeichnet, dass zwischen dem Kanalab
schnitt (5) und dem zweiten Anschluss (7) ein Abfuhrabschnitt
(6) angeordnet ist, welcher eingangsseitig mit dem Kanalab
schnitt (5) und ausgangsseitig mit dem zweiten Anschluss (7)
in Verbindung steht und einen geringeren Fließwiderstand als
der Kanalabschnitt (5) aufweist.
15. Mikrofluidkanalstruktur nach Anspruch 14, dadurch
gekennzeichnet, dass der Abfuhrabschnitt (6)
eine größere Querschnittsfläche, durch welche das Medium hin
durchtreten kann, als der Kanalabschnitt (5) aufweist.
16. Mikrofluidkanalstruktur nach Anspruch 14 oder 15, da
durch gekennzeichnet, dass die Breite des Ab
fuhrabschnitts (6) im wesentlichen der Breite des Mikrokanals
(4) entspricht.
17. Mikrofluidkanalstruktur nach einem der Ansprüche 14-16,
dadurch gekennzeichnet, dass der Kanalab
schnitt (5) mit dem geringeren Fließwiderstand als der Mikro
kanal (4) in den Abfuhrabschnitt (6) mündet, während der Ab
fuhrabschnitt (6) mit dem zweiten Anschluss (7) in Verbindung
steht.
18. Mikrofluidkanalstruktur nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein erster Kanalabschnitt (3) mit einem größeren Fließ widerstand als der Mikrokanal (4) in Fließrichtung des Medi ums zwischen dem ersten Anschluss (1) und dem Mikrokanal (4) angeordnet ist, wobei dem ersten Kanalabschnitt (3) über den ersten Anschluss (1) das Medium zuführbar ist und der erste Kanalabschnitt (3) direkt in den Mikrokanal (4) mündet, und
dass ein zweiter Kanalabschnitt (5) mit einem größeren Fließ widerstand als der Mikrokanal (4) in Fließrichtung des Medi ums zwischen dem Mikrokanal (9) und dem zweiten Anschluss (7) angeordnet ist, wobei der Mikrokanal (4) direkt in den zwei ten Kanalabschnitt (5) mündet und dem zweiten Anschluss (7) über den zweiten Kanalabschnitt (5) das Medium zuführbar ist.
dass ein erster Kanalabschnitt (3) mit einem größeren Fließ widerstand als der Mikrokanal (4) in Fließrichtung des Medi ums zwischen dem ersten Anschluss (1) und dem Mikrokanal (4) angeordnet ist, wobei dem ersten Kanalabschnitt (3) über den ersten Anschluss (1) das Medium zuführbar ist und der erste Kanalabschnitt (3) direkt in den Mikrokanal (4) mündet, und
dass ein zweiter Kanalabschnitt (5) mit einem größeren Fließ widerstand als der Mikrokanal (4) in Fließrichtung des Medi ums zwischen dem Mikrokanal (9) und dem zweiten Anschluss (7) angeordnet ist, wobei der Mikrokanal (4) direkt in den zwei ten Kanalabschnitt (5) mündet und dem zweiten Anschluss (7) über den zweiten Kanalabschnitt (5) das Medium zuführbar ist.
19. Mikrofluidkanalstruktur nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet,
dass der erste Kanalabschnitt (3) ein Kanalabschnitt nach ei nem der Ansprüche 8-12 ist, und
dass der zweite Kanalabschnitt (5) ein Kanalabschnitt nach einem der Ansprüche 13-17 ist.
dass der erste Kanalabschnitt (3) ein Kanalabschnitt nach ei nem der Ansprüche 8-12 ist, und
dass der zweite Kanalabschnitt (5) ein Kanalabschnitt nach einem der Ansprüche 13-17 ist.
20. Mikrofluidkanalsystem mit mehreren Mikrofluidkanalstruk
turen nach einem der Ansprüche 1-19.
21. Mikrofluidsystem nach Anspruch 20, dadurch ge
kennzeichnet, dass die Mikrokanäle (4) der ein
zelnen Mikrofluidkanalstrukturen im wesentlichen parallel zu
einander angeordnet sind.
22. Verfahren zur Herstellung einer Mikrofluidkanalstruktur,
wobei die Mikrofluidkanalstruktur eine Trägerschicht (12) und mindestens eine die Trägerschicht (12) bedeckende Deckschicht (11) umfasst,
wobei die Mikrofluidkanalstruktur einen länglichen Mikrokanal (4) zum Leiten eines fließfähigen Mediums und einen ersten Anschluss (1) für die Zufuhr des Mediums und einen zweiten Anschluss (7) für die Abfuhr des Mediums umfasst, wobei der Mikrokanal (4) eingangsseitig mit dem ersten Anschluss (1) und ausgangsseitig mit dem zweiten Anschluss (7) in Verbin dung steht und als Reaktionsbereich für die Durchführung ei nes auf das Medium bezogenen Experiments dient, und
wobei die Mikrofluidkanalstruktur mindestens einen zwischen dem ersten Anschluss (1) und dem zweiten Anschluss (7) in Flussrichtung des Mediums in Reihe mit dem Mikrokanal (4) an geordneten und mit dem Mikrokanal (4) in Verbindung stehenden Kanalabschnitt (3, 5), welcher einen größeren Fließwiderstand als der Mikrokanal (4) aufweist, umfasst,
umfassend die Schritte:
wobei die Mikrofluidkanalstruktur eine Trägerschicht (12) und mindestens eine die Trägerschicht (12) bedeckende Deckschicht (11) umfasst,
wobei die Mikrofluidkanalstruktur einen länglichen Mikrokanal (4) zum Leiten eines fließfähigen Mediums und einen ersten Anschluss (1) für die Zufuhr des Mediums und einen zweiten Anschluss (7) für die Abfuhr des Mediums umfasst, wobei der Mikrokanal (4) eingangsseitig mit dem ersten Anschluss (1) und ausgangsseitig mit dem zweiten Anschluss (7) in Verbin dung steht und als Reaktionsbereich für die Durchführung ei nes auf das Medium bezogenen Experiments dient, und
wobei die Mikrofluidkanalstruktur mindestens einen zwischen dem ersten Anschluss (1) und dem zweiten Anschluss (7) in Flussrichtung des Mediums in Reihe mit dem Mikrokanal (4) an geordneten und mit dem Mikrokanal (4) in Verbindung stehenden Kanalabschnitt (3, 5), welcher einen größeren Fließwiderstand als der Mikrokanal (4) aufweist, umfasst,
umfassend die Schritte:
- a) Strukturieren der Trägerschicht (12) derart, dass der Mi krokanal (4) ausgebildet wird,
- b) Strukturieren der Trägerschicht (12) derart, dass der mindestens eine Kanalabschnitt (3, 5) mit dem größeren Fließ widerstand als der Mikrokanal (4) ausgebildet wird, und
- c) Anbringen der Deckschicht (11) auf der Oberseite der Trä gerschicht (12).
23. Verfahren nach Anspruch 22, dadurch gekenn
zeichnet, dass vor dem Schritt (a) an der Unterseite
der Trägerschicht (12) eine weitere Deckschicht (10) ange
bracht wird.
24. Verfahren nach Anspruch 22 oder 23, dadurch ge
kennzeichnet, dass die Schritte (a) und (b) durch
Anwendung einer Lithographietechnik mit anschließendem Ätzen
durchgeführt werden.
25. Verfahren nach Anspruch 24, dadurch gekenn
zeichnet, dass zum Ätzen ein anisotropes Ätzverfahren
durchgeführt wird.
26. Verfahren nach einem der Ansprüche 22-25, dadurch
gekennzeichnet, dass im Schritt (a) der Mikro
kanal (4) über die gesamte Höhe der Trägerschicht (12) ausge
bildet wird.
27. Verfahren nach einem der Ansprüche 22-26, dadurch
gekennzeichnet, dass im Schritt (b) der Kanal
abschnitt (3, 5) mit mindestens einer Verengung ausgebildet
wird, wobei die Querschnittsfläche der Verengung kleiner als
die Querschnittsfläche des Mikrokanals (4) ist.
28. Verfahren nach einem der Ansprüche 22-26, dadurch
gekennzeichnet, dass im Schritt (b) der Kanalabschnitt
(3, 5) mit mehreren gleichmäßig über die Breite des
Mikrokanals (4) parallel angeordneten Kanälen ausgebildet
wird, wobei die Gesamtquerschnittsfläche aller Kanäle kleiner
als die Querschnittsfläche des Mikrokanals (4) ist.
29. Verfahren nach einem der Ansprüche 22-28, dadurch
gekennzeichnet, dass im Schritt (b) ein erster
Kanalabschnitt (3) mit einem größeren Fließwiderstand als der
Mikrokanal (4) in Fließrichtung des Mediums vor dem Mikroka
nal (4) und ein zweiter Kanalabschnitt (5) mit einem größeren
Fließwiderstand als der Mikrokanal (4) in Fließrichtung des
Mediums nach dem Mikrokanal (4) ausgebildet wird.
30. Verfahren nach Anspruch 29, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Trägerschicht (12) und die Deck
schicht (11) derart strukturiert werden, dass zwischen dem
ersten Anschluss (1) und dem ersten Kanalabschnitt (3) ein
Zufuhrabschnitt (2) mit einem geringeren Fließwiderstand als
der erste Kanalabschnitt (3) und zwischen dem zweiten Kanal
abschnitt (5) und dem zweiten Anschluss (7) ein Abfuhrab
schnitt mit einem geringeren Fließwiderstand als der zweite
Kanalabschnitt (5) ausgebildet werden.
31. Verfahren nach einem der Ansprüche 22-30, dadurch
gekennzeichnet, dass die Deckschicht (11) vor
dem Schritt (c) derart strukturiert wird, dass in der Deck
schicht der erste Anschluss (1) für die Zufuhr des Mediums
und der zweite Anschluss (7) für die Abfuhr des Mediums aus
gebildet werden.
32. Verfahren nach einem der Ansprüche 22-31, dadurch
gekennzeichnet, dass als Trägerschicht (12) ei
ne Siliziumschicht und als Deckschicht (11) eine Schicht aus
einem transparenten Material verwendet wird.
33. Verfahren nach einem der Ansprüche 22-32, dadurch
gekennzeichnet, dass im Schritt (c) die Deck
schicht (11) durch Bonden an der Trägerschicht (12) ange
bracht wird.
34. Verfahren nach einem der Ansprüche 22-33, dadurch
gekennzeichnet, dass das Verfahren zur Herstel
lung einer Mikrofluidkanalstruktur nach einem der Ansprüche
1-19 ausgestaltet ist.
35. Verfahren nach einem der Ansprüche 22-34, dadurch
gekennzeichnet, dass das Verfahren derart aus
gestaltet ist, dass ein Mikrofluidkanalsystem mit mehreren
Mikrofluidkanalstrukturen hergestellt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2001115474 DE10115474A1 (de) | 2001-03-29 | 2001-03-29 | Mikrofluidkanalstruktur und Verfahren zur Herstellung einer derartigen Mikrofluidkanalstruktur |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE2001115474 DE10115474A1 (de) | 2001-03-29 | 2001-03-29 | Mikrofluidkanalstruktur und Verfahren zur Herstellung einer derartigen Mikrofluidkanalstruktur |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10115474A1 true DE10115474A1 (de) | 2002-10-10 |
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ID=7679499
Family Applications (1)
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DE2001115474 Ceased DE10115474A1 (de) | 2001-03-29 | 2001-03-29 | Mikrofluidkanalstruktur und Verfahren zur Herstellung einer derartigen Mikrofluidkanalstruktur |
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