DE10114383A1 - Blutdruckvorrichtung, Gerät zur extrakorporalen Blutbehandlung mit einer solchen Blutüberwachungsvorrichtung und Verfahren zur Blutdrucküberwachung - Google Patents
Blutdruckvorrichtung, Gerät zur extrakorporalen Blutbehandlung mit einer solchen Blutüberwachungsvorrichtung und Verfahren zur BlutdrucküberwachungInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft das Gebiet der Blutdrucküberwachung eines Patienten, insbesondere das Gebiet der Prognose von kritischen Blutdruckzuständen vor deren Eintreten. Nach der Lehre der Erfindung wird eine verläßlichere und dennoch schnelle Prognose ermöglicht und gleichzeitig die Auswertung nicht zu aufwendig gestaltet. Das erfindungsgemäße Blutdrucküberwachungsgerät überwacht den Blutdruck auf der Basis der Pulswellenlaufzeit. Mit Hilfe einer Auswerteeinheit mit ersten Mitteln zum Vergleich der Blutdruckwerte mit einem ersten vorgegebenen Grenzwert, mit zweiten Mitteln zum Vergleich der Blutdruckwerte mit einem zweiten vorgegebenen Grenzwert, mit dritten Mitteln zum Vergleich der aus den Blutdruckwerten gebildeten ersten Ableitung bzw. Änderung in einem gleitenden Zeitintervall mit einem dritten vorgegebenen Grenzwert sowie mit festgelegten Kriterien zur Auswertung der Vergleiche wird eine erste Steuereinheit im Bedarfsfall angewiesen, ein Aktivierungs- bzw. Deaktivierungssignal auszusenden. Die Erfindung betrifft auch ein Gerät zur extrakorporalen Blutbehandlung mit einem solchen Blutdrucküberwachungsgerät sowie ein Verfahren zur Blutdrucküberwachung.
Description
Die Erfindung betrifft das Gebiet der Blutdrucküberwachung eines Patienten, insbe
sondere das Gebiet der Prognose von kritischen Blutdruckzuständen vor deren
Eintreten.
Bei einem Patienten kann es routinemäßig notwendig sein, den Blutdruck möglichst
kontinuierlich zu erfassen, um einen abnormalen Zustand erkennbar werden zu
lassen. Dies ist insbesondere angezeigt, wenn der Patient gleichzeitig einer Be
handlung unterzogen wird, die sich auf den Blutkreislauf negativ auswirken kann.
Wird beispielsweise einem Patienten im Rahmen einer extrakorporalen Blutbe
handlung Flüssigkeit entzogen, kann es bei zu schnellem und/oder zu großem
Flüssigkeitsentzug zu akuten Blutdruckabfällen (Hypotension) kommen.
Zur Vermeidung von kritischen Zuständen wird daher nach Methoden gesucht,
mögliche Anzeichen für solche Zustände so früh wie möglich zu erkennen. Wird ein
Alarmsignal erst bei Unterschreiten des für die Hypotension kritischen Blutdruck
wertes ausgegeben, ist es zur Einleitung vorbeugender Maßnahmen zu spät. Der
Patient muß direkt therapiert und eine eventuelle extrakorporale Behandlung unter
brochen werden.
Die DE 197 46 377 C1 beschreibt eine Blutbehandlungsvorrichtung mit einer Ein
richtung zur kontinuierlichen Überwachung des Blutdrucks. Dabei wird der Blut
druck durch Messung der Ausbreitungsgeschwindigkeit oder Laufzeit der Pulswel
len eines Patienten überwacht. Mit dieser Methode ist es möglich, den Blutdruck in
sehr kurzen Zeitabständen (Sekundenbereich) und damit quasi kontinuierlich zu
erfassen, wodurch Totzeiten durch Meßpausen ausgeschlossen werden. Bei der
Blutdruckmeßmethode nach Riva-Rocci, bei der das Ein- und Ablassen von Luft in
eine Manschette notwendig ist, vergehen wesentliche größere Zeiträume zwischen
zwei aufeinanderfolgenden Meßpunkten. Zusätzlich stellt der Meßvorgang ansich
einen Vorgang dar, der einem Patienten kontinuerlich über einen längeren Zeitraum
von z. B. einigen Stunden wie bei einer extrakorporalen Blutbehandlung nicht zu
gemutet werden kann. Bei der in der DE 197 46 377 C1 beschriebenen Vorrichtung
wird nach einem Vergleich mit einem vorgebenen Grenzwertes ein Aktivierungs-
bzw. Deaktivierungssignal in der Blutbehandlungsvorrichtung ausgelöst.
Die US 4,710,164 und US 4,718,891 beschreiben Hämodialysegeräte, bei dem
durch Überwachung des Blutdruckes verschiedene Gegenmaßnahmen automati
siert eingeleitet werden. Dabei wird neben einem absoluten Grenzwert auch ein
individueller Grenzwert beachtet, der die Veränderung des Blutdrucks gegenüber
dem Wert am Beginn der Dialysebehandlung wiedergibt.
In der DE 68 91 8167 T2 wird eine Vorrichtung zur Vorhersage von Nebeneffekten
während einer Dialyse vorgestellt. Danach werden hämodynamische Größen wie
z. B. die Herzfrequenz anhand der mittleren Abweichung des Bezugssignals in ei
nem vorbestimmten Zeitbereich ausgewertet.
Die Geräte nach dem Stand der Technik haben den Nachteil, daß sie sich nur an
einfachen Schwellwerten oder nur an einer statistischen Auswertung über einen
bestimmten Zeitbereich orientieren oder keine kontinuierliche Meßmethode ver
wenden. Insbesondere die Verwendung von Schwellwerten hat sich dabei als sehr
unzuverlässig erwiesen, da die Alarme zu spät oder zu früh gegeben werden. Des
weiteren ist die Verwendung der Riva-Rocci Methode, wie bereits oben ausgeführt
wurde, für eine schnelle Einleitung von Gegenmaßnahmen ungeeignet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Blutdrucküberwachungsgerät gegen
über dem Stand der Technik derart weiterzubilden, daß es eine verläßlichere und
dennoch schnelle Prognose erlaubt und gleichzeitig die Auswertung nicht zu auf
wendig gestaltet.
Nach der Lehre der Erfindung wird diese Aufgabe durch ein Blutdrucküberwa
chungsgerät gelöst, das ein Blutdruckmeßsystem, das auf der Basis der Messung
der Pulswellenlaufzeit arbeitet, zum Erfassen des Blutdrucks p(t(j)) zu verschiede
nen Zeitpunkten t(j), ein Speichermedium zum Abspeichern der Werte p(t(j)), eine
Auswerteeinheit mit ersten Mitteln zum Vergleich der Werte p(t(j)) mit einem ersten
vorgegebenen Grenzwert, einem ersten Steuermittel, das mit der Auswerteeinheit
verbunden ist und ein Aktivierungs- bzw. Deaktivierungssignal aussenden kann,
wenn ein bestimmtes Vergleichsergebenis in der Auswerteeinheit vorliegt, umfaßt,
und dadurch gekennzeichnet ist, daß die Auswerteeinheit zweite Mittel beinhaltet,
um die Werte p(t(j)) mit einem zweiten vorgebenen Grenzwert zu vergleichen, daß
die Auswerteeinheit dritte Mittel beinhaltet, um die aus den Werten p(t(j)) gebildete
erste Ableitung bzw. Änderung in einem gleitenden Zeitintervall mit einem dritten
vorgegebenen Grenzwert zu vergleichen, wobei in der Auswerteeinheit Kriterien für
den Vergleich der ersten, zweiten und dritten Mittel hinterlegt sind, bei deren Erfül
lung die Auswerteeinheit die erste Steuereinheit anweist, das Aktivierungs- bzw.
Deaktivierungssignal auszusenden.
Mit Hilfe der Erfindung ist es möglich, eine kritische Änderung des Blutdruckes
schnell zu erkennen und gleichzeitig die Zahl der Fehlalarme zu reduzieren. Aufgund
der erfindungsgemäßen drei Vergleichsmittel ist eine weitreichende Differen
zierung der Blutdruckprognose möglich. Weiterhin wird wie in der DE 197 46 377 C1,
auf deren Offenbarung hier ausdrücklich Bezug genommen wird, von der
Meßmethode der Pulswellenlaufzeit als praktisch kontinuierlicher Meßmethode des
Blutdruckes Gebrauch gemacht.
In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung stellt der erste vor
gebene Grenzwert eine bestimmte relative Veränderung der Meßwerte p(t(j)) in
Vergleich zu einem Meßwert pinit am Beginn einer Meßreihe dar. Dies ist insbeson
dere dann vorteilhaft, wenn mit Beginn der Meßreihe eine extrakorporale Blutbe
handlung gestartet wird, die sich negativ auf den Blutdruck auswirken kann. Der
zweite vorgegeben Grenzwert kann ebenfalls eine bestimmte relative Veränderung
der Meßwerte p(t(j)) zum Meßwert pinit darstellen, wodurch verschieden kritische
Zustände unterschieden werden können. Betrifft z. B. der erste Grenzwert einen
niedrigeren Blutdruck als der zweite Grenzwerte, so stellt das Unterschreiten nur
des zweiten Grenzwertes eine Vorstufe des kritischeren Falles dar, dem ggf. mit
nicht so weitreichenden Gegenmaßnahmen begegnet werden kann als dem Unter
schreiten das ersten Grenzwertes. Das auszugebende Aktivierungs- bzw. Deakti
vierungssignal kann dann entsprechend differenzierte Vorgänge auslösen.
Durch die Orientierung der Grenzwerte an dem initialen Wert pinit des Blutdruckes
wird eine Individualisierung der Grenzwerte vorgenommen, da es beträchtliche
Schwankungen von Patient zu Patient geben kann. Es ist andererseits auch mög
lich, absolute Werte für den ersten und/oder zweiten Grenzwert vorzusehen.
In einer weiteren Ausführungsform stellt der dritte Grenzwert einen bestimmten kri
tischen Differenzenquotienten zwischen zwei aufeinanderfolgenden Meßwerten
p(t(j - 1)) und p(t(j)) zu den Zeiten t(j - 1) und t(j) dar. Die erste Ableitung der Meß
werte p(t(j)) wird zweckmäßigerweise durch den Differenzenquotienten D
gebildet. Auf diese Weise lassen sich zeitlich schnelle und damit gravierende Ände
rungen des Blutdrucks erkennen. Es ist auch möglich, einen anderen Ausdruck als
Gleichung (1), die die schnellstmögliche Erkennung einer kritschen Blutdruckände
rung pro Zeit bei zwei aufeinanderfolgenden Meßwerten wiederspiegelt, anzuwen
den. Es könnten beispielsweise Steigungswerte ermittelt werden, die die Steigung
während eines größeren Zeitintervalles, in dem mehr als zwei Messungen stattge
funden haben, ermittelt werden.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform umfaßt die Auswerteeinheit
Zählermittel für jeden der drei Vergleichsmittel. Damit lassen sich die Kriterien zur
Abgabe des Aktivierungs- bzw. Deaktivierungssignals an die Wiederholung von
Vergleichsergebnissen knüpfen. Das einmalige Auftreten von kritischen Blutdruck
werten kann mit einem Meßfehler verbunden sein und würde zu einem unnötigen
Fehlalarm führen. Durch die Anwendung der Pulswellenlaufzeitmeßmethode kommt
es selbst beim Abwarten mehrerer Meßwerte, die gewöhnlicherweise im Takt des
Herzschlages ausgegeben werden, zu keiner nennenswerten Meßpause. Das wie
derholte aufeinanderfolgende Auftreten von kritischen Vergleichen anhand der er
sten, zweiten und/oder dritten Mittel zur Auswertung der Blutdruckmeßwerte kann
als Kriterium herangezogen werden, ob ein Aktivierungs- bzw. Deaktivierungssignal
oder sogar erst ein erstes und anhand anderer Kriterien ein zweites Aktivierungs-
bzw. Deaktivierungssignal ausgegeben wird.
Der Erfindung liegt auch die Aufgabe zugrunde, ein Gerät für eine extrakorporale
Blutbehandlung bereitzustellen, daß den Blutdruck des Patienten überwacht und
eine verläßlichere und schnelle Prognose des Blutdruckes zur Rückkopplung auf
das Gerät zur extrakorporalen Blutbehandlung erlaubt.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch ein Gerät zur extrakorporalen Blut
behandlung, das eine zweite Steuereinheit und damit verbundene Aktoren zur
Steuerung der Blutbehandlung umfaßt, dadurch gelöst, daß das Gerät mit einem
Blutdrucküberwachungsgerät gemäß der Erfindung verbunden ist und die erste
Steuereinheit zur Übertragung des Aktivierungs- bzw- Deaktivierungssignals mit der
zweiten Steuereinheit verbunden ist.
Durch die bereits erläuterten Eigenschaften des erfindungsgemäßen Blutdruck
überwachungsgerätes auf der Basis der Pulswellenlaufzeitmessung kann eine
schnelle und verläßlichere Prognose des Blutdruckes während einer extrakorpora
len Blutbehandlung vorgenommen werden. Gleichzeitig erlaubt die Verbindung der
ersten und zweiten Steuereinheiten einen direkten Eingriff in die Blutbehandlung,
um einem kritischen Blutdruckzustand vorzubeugen oder sogar zu therapieren. Als
Beispiel für derartige Eingriffe sei auf die Offenbarung der DE 197 46 377 C1, die
derartige Maßnahmen anhand eines Hämodialyse- und eines Hämofiltrationsgerät
vorstellt, sowie auf die weiteren in der Einleitung genannten Schriften verwiesen.
Der Erfindung liegt weiterhin die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Blutdruck
überwachung bereitzustellen, das eine verläßlichere und schnelle Prognose des
Blutdruckes erlaubt und gleichzeitig die Auswertung nicht zu aufwendig gestaltet.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren gelöst, das den Blutdruck p(t(j)) zu ver
schiedenen Zeitpunkten t(j) nach der Methode der Pulswellenlaufzeitmessung er
faßt, abspeichert und mit einem ersten vorgegebenen Grenzwert vergleicht, und
weiter dadurch gekennzeichnet ist, daß die Werte p(t(j)) mit einem zweiten vorge
gebenen Grenzwert verglichen werden, daß aus den Werten p(t(j)) die erste Ablei
tung bzw. die Änderung in einem gleitenden Zeitintervall gebildet und mit einem
dritten Grenzwert verglichen wird, daß die Vergleiche mit dem ersten, zweiten und
dritten Grenzwert anhand hinterlegter Kriterien analysiert werden und daß ein Akti
vierungs- und Deaktivierungssignal ausgesendet wird, wenn ein hinterlegtes Krite
rium dies vorsieht.
Ergänzend sei hinzugefügt, daß es für die Realisierung der Erfindung ausreichend
sein kann, anstelle der Blutdruckwerte p(t(j)) eine mit diesen korrelierende Größe
wie die Pulswellenlaufzeit PTT(t(j)) selbst zu verwenden. Kritische Veränderungen
des Blutdruckes p(t(j)) hinterlassen analoge Veränderungen bei der korrelierenden
Größe, die leicht durch entsprechende Vergleiche mit entsprechenden Grenzwerten
überwacht werden können. Dies wird als eine zur beanspruchten Erfindung gleich
wertige Lehre betrachtet. Gleiches gilt für die Verwendung der Pulswellenge
schwindigkeit anstelle der Pulswellenlaufzeit. Auch ist es nicht zwingend erforder
lich, einen Herzpuls für die Pulswellenlaufzeitmessung zu verwenden, sondern es
kann vielmehr jedweder - auch künstlich eingeleitete - Vorgang Verwendung finden,
der die Ausbreitung einer Druckwelle im Gefäßsystem eines Patienten zum Gegen
stand hat.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand eines in den Figu
ren dargestellten Ausführungsbeispiels näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 den schematischen Aufbau einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Blutdrucküberwachungsvorrichtung,
Fig. 2 einen ersten Teil eines Ablaufdiagramms zur Durchführung des erfindungs
gemäßen Verfahrens zur Blutdrucküberwachung durch die erfindungsgemäße Blut
drucküberwachungsvorrichtung und
Fig. 3 einen zweiten Teil eines Ablaufdiagramms zur Durchführung des erfindungs
gemäßen Verfahrens zur Blutdrucküberwachung durch die erfindungsgemäße Blut
drucküberwachungsvorrichtung.
In Fig. 1 ist eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Blutdrucküberwa
chungsvorrichtung schematisch abgebildet. Die Blutdrucküberwachungsvorrichtung
1 (gestrichelt eingerahmt) verfügt über ein Blutdruckmeßsystem 2 auf der Basis der
Messung der Pulswellenlaufzeit, wie es z. B. in der DE 197 46 377 C1 näher be
schrieben ist. Teil dieses Blutdruckmeßsystems sind nicht näher dargestellte Sen
soren, die die Pulswellenlaufzeit z. B. auf der Basis der Start- und Stopmethode
messen. Dies kann durch einen Startimpuls anhand eines Herzschlags (EKG-
Signal) und durch einen Stopimpuls anhand der Detektion einer Pulswelle (z. B.
durch Druck- oder einer optischen Messung) an einer vom Herzen entfernten Stelle
geschehen.
Das Blutdruckmeßsystem ist über eine Verbindungsleitung 3 mit den anderen
Komponenten der Blutdrucküberwachungsvorrichtung 1 verbunden. Das Blut
druckmeßsystem stellt dabei die gemessenen Pulswellenlaufzeiten PTT direkt zur
Verfügung. Es ist genausogut möglich, die Zeiten erst in der sowieso vorhandenen
Auswerteeinheit 5 des Blutdrucküberwachungsvorrichtung 1 zu bestimmen. An die
Verbindungsleitung 3, die ein geeignetes Bussystem darstellt, ist ein Speicherme
dium 4 zum Abspeichern der PTT-Werte zu verschiedenen Zeiten t(j) angeschlos
sen. Wie in der DE 197 46 377 C1 näher ausgeführt ist, sind die PTT(t(j))-Werte für
jeden Patienten mit den Blutdruckwerten korreliert. Die Blutdruckwerte könnten
gemäß der dort angegebenen Zusammenhänge aus den PTT(t(j))-Werten bestimmt
werden, für die erfindungsgemäße Blutdrucküberwachungsvorrichtung ist es jedoch
ausreichend, die PTT(t(j))-Werte als mit dem Blutdruck korrelierender Größe direkt
auszuwerten.
An die Verbindungsleitung 3 ist eine Auswerteeinheit 5 angeschlossen, die erste
Mittel 5a zum Vergleich der PTT(t(j))-Werte mit einem ersten vorgegebenen
Grenzwert, zweite Mittel 5b zum Vergleich der PTT(t(j))-Werte mit einem zweiten
vorgegebenen Grenzwert und dritte Mittel 5c zum Vergleich der ersten Ableitung
der PTT(t(j))-Werte durch entsprechende Anwendung der Gleichung (1) mit einem
dritten Grenzwert beinhaltet. Des weiteren weist die Auswerteeinheit 5 ein viertes
Mittel 5d auf, in dem anhand von hinterlegten Kriterien für die Vergleichsergebnisse
der ersten, zweiten und dritten Mittel 5a, 5b und 5c eine ebenfalls mit der Verbin
dungsleitung 3 verbundene erste Steuereinheit 6 angewiesen werden kann, ein
Aktivierungs- bzw. Deaktivierungssignal über eine Leitung 7 an eine andere Einheit
8 abzugeben. Diese Einheit 8 kann im einfachsten Fall ein Alarmgeber sein, der
aufgrund einer als kritisch erkannten Blutdrucksituation ein z. B. optisches oder aku
stisches Signal abgibt. Der Alarmgeber könnte dabei auch als Teil der Blutdruck
überwachungsvorrichtung 1 ausgebildet sein. Die Einheit 8 kann aber auch ein Ge
rät zur extrakorporalen Blutbehandlung darstellen, wie es z. B. in der DE 197 46 377 C1
in Form einer Hämodialyse- und/oder Hämofiltrationsvorrichtung beschrieben
worden ist. Das Gerät kann dann aufgrund einer im eigenen zweiten Steuereinheit
Aktoren aktivieren bzw. deaktivieren, um z. B. einem drohenden kritischen Blutdruckabfall
vorzubeugen. Beispiele für derartige Maßnahmen sind in der DE 197 46 377 C1
genannt.
In der Fig. 1 sind die einzelnen Komponenten der Blutdrucküberwachungsvorrich
tung schematisch getrennt. Die Verbindungsleitung 3, das Speichermedium 4, die
Auswerteeinheit 5 sowie die erste Steuereinheit 6 werden jedoch zweckmäßiger
weise durch ein handelsübliches Mikroprozessorsystem umgesetzt, ohne daß ins
besondere den einzelnen Mitteln der Auswerteeinheit physikalisch getrennte Kom
ponenten zugeordnet werden müssen. Die Auswerteeinheit wird dabei im Sinne
eines Mikroprozessorprogrammes realisiert, das zusätzlich weitere Aufgaben über
nehmen kann.
In den Fig. 2 und 3 ist der Ablauf eines solchen Mikroprozessorprogrammes darge
stellt, das gleichzeitig eine beispielhafte Anleitung zur Durchführung des erfin
dungsgemäßen Verfahrens darstellt. Der Ablauf wird nun im einzelnen bei Fig. 2
beginnend erläutert:
Im Programmschritt 11 werden die Grenzwerte sowie ein Meßwert aus der letzten
Meßperiode - hier einer Hämodialysebehandlung - festgelegt bzw. definiert:
- - ein Wert S_Rptt für den ersten Grenzwert, der in den ersten Mitteln 5a der Aus werteeinheit 5 zum Vergleich herangezogen wird, wobei S_Rptt eine bestimmte relative PTT-Änderung relativ zum Beginn der Meßperiode angibt;
- - ein Wert K zur Definition eines zweiten Grenzwertes K.S_Rptt, der einen um den Faktor K reduzierten Wert des ersten Grenzwertes entsprechen soll und der in den zweiten Mitteln 5b der Auswerteeinheit 5 zum Vergleich herangezogen wird;
- - ein Wert S_Gptt für den dritten Grenzwert, der in den dritten Mitteln 5c der Aus werteeinheit 5 zum Vergleich herangezogen wird, wobei S_Gptt einen bestimm ten Wert der PTT-Änderung in einem festen gleitenden Zeitintervall angibt; und
- - einen PTT-Wert PTTlast aus der letzten Meßperiode, der auf null gesetzt wird, wenn er nicht vorliegt.
Im Programmschritt 12 werden als Zählervariable ausgebildete Zählermittel Zäh
ler1, Zähler2 und Zähler3 auf null gesetzt. Daran schließt sich die eigentliche Meß-
und Auswerteschleife an. Die Pulswellenlaufzeiten PTT(t(j)) für verschiedene Zeit
punkt t(j) werden gemessen, wobei Filterungs- und Glättungsmethoden zur Aus
wertung eingesetzt werden (Programmschritte 13 und 14). Mit Hilfe der letzteren
Methoden ist es möglich, den Einfluß von Artifakten und Überlagerungssignalen,
wie sie z. B. durch die Atmung hervorgerufen werden können, weitgehend zu elimi
nieren. Die PTT(t(j))-Werte entsprechen den Blutdruckwerten p(t(j)), da sie mit ih
nen korreliert sind. Abhängig vom Ergebnis der Abfrage 15, ob eine Pulswellenlauf
zeit PTTinit vorliegt, wird eine solche definiert oder die Definition übersprungen. Die
se Abfrage ist insofern symbolhaft zu verstehen, als daß beim Nichtvorhandensein
eines PTTinit-Wertes zunächst die Messung von N PTT-Werten während eines An
fangszeitintervalles Δt1 von z. B. 10 Minuten abgewartet werden muß, bevor eine
Definition durchgeführt werden kann.
In der Definition wird der Wert für PTTinit als Mittelwert der N PTT(t(j))-Werte über
das Anfangszeitintervall gebildet (Programmschritt 16). Falls ein PTT-Wert PTTlast
aus der letzten Meßperiode vorliegt (Abfrage 17), wird ein spezieller Korrekturfaktor
nach Programmschritt 18 gebildet. Bei einer Blutbehandlung sollte der PTT-Wert
PTTlast während einer entsprechenden Zeitperiode der letzten Meßperiode gebildet
worden sein, d. h. ebenfalls in einem Anfangszeitintervall Δt1 am Beginn der letzten
Blutbehandlung, damit eine vergleichbare Situation vorliegt. Der erste und der dritte
Grenzwert S_Rppt und S_Gppt können dann gemäß dem Programmschritt 19 ange
paßt werden. Diese Anpassung berücksichtigt verschiedene Ausgangssituationen
für einen Patienten von Meßperiode zu Meßperiode.
Insbesondere bei einer extrakorporalen Blutbehandlung wie der Hämodialyse kann
es - wie anfänglich ausgeführt - zu kritischen Blutdruckabfällen während der Be
handlung kommen. Startet ein Patient in eine spätere Behandlung mit einem niedri
geren Blutdruck (und damit mit einem höheren PTT-Wert) als bei einer früheren
Behandlung, so ist erhöhte Vorsicht geboten. Der Korrekturfaktor V erhält in diesem
Fall in Programmschritt 18 einen Wert größer eins zugewiesen. Der erste Grenz
wert S_Rptt wird entsprechend dem Programmschritt 19 gegenüber seinem vorheri
gen Wert verringert, d. h. ein Alarm (s. u.) kann früher ausgelöst werden. Umge
kehrtes gilt bei einer Stabilisierung des Blutdruckes von Behandlung zu Behand
lung. In Programmschritt 19 ist auch eine entsprechende Anpassung des dritten
Grenzwertes S_Gptt vorgesehen. Im allgemeinen ist jedoch eine alleinige Anpas
sung der Grenzwerte für die absoluten PTT-Werte (erster und zweiter Grenzwert)
ausreichend.
Anschließend oder bei positivem Ergebnis der Abfrage 15 erfolgt mit Hilfe des Pro
grammschritts 21 die Bestimmung der relativen Änderung Rptt(t(j)) des PTT(t(j))-
Wertes im Vergleich zu PTTinit sowie der ersten Ableitung Gptt(t(j)) zweier aufeinan
derfolgender PTT(t(j))-Werte.
In Fig. 3 wird der Fortlauf des Programmablaufes dargestellt, der die eigentliche
Alarmauswertung im Sinne der Erfindung betrifft. In einem ersten Vergleich in Form
der Abfrage 22 werden die PTT(t(j))-Werte in Form ihrer relativen Änderung Rptt(t(j)
mit dem ersten Grenzwert S_Rptt verglichen. Im Falle eines Überschreitens des
Grenzwertes, der einem zu kleinem Blutdruck entspricht (PTT und Blutdruck ver
halten sich gegenläufig, s. DE 197 46 377 C1), wird in Programmschritt 23 die
Zählervariable Zähler1 um eins inkrementiert. Falls die Überschreitung des ersten
Grenzwertes bereits L1-mal hintereinander aufgetreten ist (Abfrage 24), steht ein
kritischer Zustand unmittelbar bevor, und es wird der Programmschritt 25 ange
sprochen, durch den die erste Steuereinheit 6 angewiesen wird, ein zweites Aktivie
rungs- bzw. Deaktivierungssignal abzugeben ("Alarmstufe 2").
Sollte der erste Grenzwert jedoch nicht überschritten werden, wird der Zähler1 ge
mäß Programmschritt 26 auf null gesetzt und die relative Änderung Rptt(t(j)) mit ei
nem zweiten Grenzwert K.S_Rptt gemäß Abfrage 27 verglichen. Wie oben ausge
führt wurde, ist der zweite Grenzwert in dieser Ausführungsform als Bruchteil K des
ersten Grenzwertes definiert, der vorher in dem Programm hinterlegt wurde. Das
Übertreten des zweiten, nicht jedoch des ersten Grenzwertes entspricht also einer
weniger kritischen Situation. Der Faktor K hat vorzugsweise einen Wert zwischen
0,5 und 1. In der Anwendung hat sich insbesondere ein Wert von 0,8 bewährt.
Sollte es in der Abfrage 27 zu einem positiven Ergebnis kommen, wird der entspre
chende Zähler2 in Programmschritt 28 um eins erhöht. Zu diesem Programmschritt
kommt es im übrigen auch, wenn die weiter oben durchgeführte Abfrage 22 positiv
war, der Zähler1 jedoch noch nicht den ersten Schwellwert L1 überschritten hat.
Der zweite Grenzwert K.S_Rptt wird dann auf jeden Fall überschritten, so daß hier
zu keine getrennte Abfrage erfolgen muß. In der Abfrage 29 wird das Überschreiten
eines zweiten Schellwertes L2 für das wiederholte Auftreten der positiven Abfrage
27 anhand der Zählervariable Zähler2 überprüft.
Ja nach Ergebnis der Abfrage 29 wird die gleiche Abfrage einmal in Form der Ab
frage 30a und einmal in Form der Abfrage 30b durchgeführt. Gegenstand der Ab
frage 30a bzw. 30b ist ein Vergleich der ersten Ableitung Gptt(t(j)) der PTT(t(j))-
Werte mit dem dritten Grenzwert S_Gptt. Sollten die Abfragen 29 und 30b beide po
sitiv ausgehen, so wird zunächst die für den Vergleich mit dem dritten Grenzwert
vorgesehene Zählervariable Zähler3 um eins inkrementiert (Programmschritt 31).
Danach wird durch die Abfrage 32a das Überschreiten des dritten Schwellwertes L3
für das wiederholte Auftreten der positiven Abfrage 30a, 30b bzw. 30c überprüft.
Sollte dieser Schwellwert überschritten werden, so wird dies als ein schwerwiegen
des Ereignis wie das wiederholte Auftreten der Überschreitung des ersten Grenz
wert gewertet. Dementsprechend werden die Aktionen gemäß des oben erläuterten
Programmschrittes 25 ("Alarmstufe 2") ausgelöst.
Sollte die Abfrage 32a oder auch die Aftrage 30a negativ ausfallen, so wird ein
Programmschritt 33 angesteuert (im letzten Fall unter Nullsetzung der Zählervaria
ble Zähler3, Programmschritt 34). Durch diesen Programmschritt 33 ("Alarmstufe
1") wird die erste Steuereinheit 6 angewiesen, ein erstes Aktivierungs- bzw. Deakti
vierungssignal abzugeben. Diese Alarmstufe entspricht einer weniger weitgehen
den Aktion, da die Blutdruckwerte zwar eine tendenziöse Veränderung zeigen, aber
der Zustand noch nicht als kritisch angesehen wird.
Wird in der Abfrage 29 ein negatives Ergebnis festgstellt, so wird anhand der Ab
frage 30b der Vergleich mit dem dritten Grenzwert durchgeführt. Wird die Abfrage
30b positiv verlassen, so wird gemäß Programmschritt 35 die Zählervariable Zäh
ler3 wiederum um eins erhöht. Anschließend folgt die Abfrage 32b über die Höhe
der Zählervariable Zähler3, die der Abfrage 32a entspricht. Sollte der Schwellwert
L3 überschritten werden, wird ebenfalls der Programmschritt 33 eingeleitet. An
dernfalls ist die Auswertung abgeschlossen, und das Programm fährt mit der Auf
nahme eines neuen Meßwertes bei Programmschritt 13 fort.
Eine Beendigung des Auswertungsprozesses geschieht ebenfalls bei negativem
Ausgang der Abfrage 30b, wobei die Zählervariable Zähler3 zuvor auf null gesetzt
wird (Programmschritt 36).
Ein letzter Alarmfall kann in dieser Ausführungsform auftreten, wenn die eigentli
chen Meßwerte PTT(t(j)) weder den ersten Grenzwert (Abfrage 22) noch den
zweiten Grenzwert (Abfrage 27) überschreiten. Dann wird zunächst die Zählerva
riable Zähler2 auf null gestetzt (Programmschritt 37). Daran schließt sich die Abfra
ge 30c an, die wiederum einen Vergleich mit dem dritten Grenzwert entsprechend
der Abfragen 30a und 30b darstellt. Bei negativem Befund ist keinerlei Übertreten
irgendwelcher Grenzwerte eingetreten, und die Zählervariable Zähler3 wird auf null
gesetzt (Programmschritt 38), und die Auswertungsroutine wird verlassen.
Bei positivem Ergebnis wird die Zählervariable Zähler3 um eins erhöht (Programm
schritt 39) und in der Abfrage 32c, die den Abfragen 32a bzw. 32b entspricht, das
Übertreten des Schwellwertes L3 überprüft. Nur bei negativem Ergebnis kann die
Auswertungsroutine verlassen werden, andernfalls führt das wiederholte zu
schnelle Ansteigen der PTT-Werte zur Auslösung des Programmschrittes 33
("Alarmstufe 1").
In der nachstehenden Tabelle sind die Kriterien, anhand deren nach Fig. 3 ein Si
gnal durch die Steuereinheit 6 ausgelöst wird, noch einmal zusammengefaßt. Dabei
entsprechen die Einträge dem wiederholten Auftreten eines angegebenen Verglei
ches.
Die einzelnen Komponenten der Auswerteeinheit 5 nach Fig. 1 entsprechen dabei
den folgenden Abfragen in der Fig. 3:
Mittel in Fig. 1 | |
Abfragen in Fig. 3 | |
5a | 22 |
5b | 27 |
5c | 30a, 30b, 30c |
5d | 24, 29, 32a, 32b, 32c. |
Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens bzw. des erfindungsgemäßen Blut
drucküberwachungsgerätes ist es damit möglich, eine differentierte Diagnose der
Blutdruck- bzw. der Pulswellenlaufzeitmeßwerte abzuleiten. Die Anwendung von
drei Vergleichen mit drei Grenzwerten gestattet eine abgestufte Reaktion z. B. eines
mit dem Blutdrucküberwachungsgerät verbundenen Gerätes zur extrakorporalen
Blutbehandlung. In der Fig. 3 sind hierzu die Alarmstufen 1 und 2 für ein Hämodia
lysegerät genannt. In der ersten Alarmstufe kommt es nur zu einer lokalen Alarm
ausgabe am Hämodialysegerät. Die Ultrafiltration wird angehalten oder zumindest
reduziert. Es könnten auch spezielle Profile für die Elektrolytkonzentration der Dia
lysierflüssigkeit veranlaßt werden, um damit einem drohenden Blutdruckabfall ent
gegenzuwirken. Damit handelt es sich vorwiegend um Maßnahmen, einen Blut
druckabfall abzuwenden, ohne die Behandlung nennenswert zu unterbrechen.
Bei der Alarmstufe 2 deutet dagegen alles auf eine eingetretene oder unmittelbar
bevorstehende Hypotension hin. Es wird ein weitergehender Alarmruf aktiviert
(Schwesternruf), da dringend die Präsenz von medizinischem Personal erforderlich
ist. Die Ultrafiltration wird auf jeden Fall gestoppt. Des weiteren kann eine automati
sche Infusion über das Hämodialysegerät vorbereitet werden, sollte dieses die er
forderlichen Gerätefunktionen aufweisen.
Claims (11)
1. Blutdrucküberwachungsvorrichtung mit
einem Blutdruckmeßsystem (2), das auf der Basis der Messung der Pulswel lenlaufzeit arbeitet, zum Erfassen des Blutdrucks p(t(j)) zu verschiedenen Zeit punkten t(j),
einem Speichermedium (4) zum Abspeichern der Wert p(t(j)),
einer Auswerteeinheit (5), die erste Mittel (5a, 22) enthält, um die Werte p(t(j)) mit einem vorgegebenen Grenzwert zu vergleichen,
einem ersten Steuermittel (6), das mit der Auswerteeinheit (5) verbunden ist und ein Aktivierungs- bzw. Deaktivierungssignal aussenden kann, wenn ein be stimmtes Vergleichsergebnis in der Auswerteeinheit (5) vorliegt,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auswerteeinheit zweite Mittel (5b, 27) beinhaltet, um die Werte p(t(j)) mit einem zweiten vorgegebenen Grenzwert zu vergleichen,
daß die Auswerteeinheit dritte Mittel (5c, 30a, 30b, 30c) beinhaltet, um die aus den Werten p(t(j)) gebildete erste Ableitung bzw. die Änderung in einem gleiten den Zeitintervall mit einem dritten vorgegebenen Grenzwert zu vergleichen,
wobei in der Auswerteeinheit Kriterien (5d, 24, 29, 32a, 32b, 32c) für den Ver gleich der ersten, zweiten und dritten Mittel hinterlegt sind, bei deren Erfüllung die Auswerteeinheit (5) die erste Steuereinheit (6) anweist, das Aktivierungs- bzw. Deaktivierungssignal auszusenden.
einem Blutdruckmeßsystem (2), das auf der Basis der Messung der Pulswel lenlaufzeit arbeitet, zum Erfassen des Blutdrucks p(t(j)) zu verschiedenen Zeit punkten t(j),
einem Speichermedium (4) zum Abspeichern der Wert p(t(j)),
einer Auswerteeinheit (5), die erste Mittel (5a, 22) enthält, um die Werte p(t(j)) mit einem vorgegebenen Grenzwert zu vergleichen,
einem ersten Steuermittel (6), das mit der Auswerteeinheit (5) verbunden ist und ein Aktivierungs- bzw. Deaktivierungssignal aussenden kann, wenn ein be stimmtes Vergleichsergebnis in der Auswerteeinheit (5) vorliegt,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auswerteeinheit zweite Mittel (5b, 27) beinhaltet, um die Werte p(t(j)) mit einem zweiten vorgegebenen Grenzwert zu vergleichen,
daß die Auswerteeinheit dritte Mittel (5c, 30a, 30b, 30c) beinhaltet, um die aus den Werten p(t(j)) gebildete erste Ableitung bzw. die Änderung in einem gleiten den Zeitintervall mit einem dritten vorgegebenen Grenzwert zu vergleichen,
wobei in der Auswerteeinheit Kriterien (5d, 24, 29, 32a, 32b, 32c) für den Ver gleich der ersten, zweiten und dritten Mittel hinterlegt sind, bei deren Erfüllung die Auswerteeinheit (5) die erste Steuereinheit (6) anweist, das Aktivierungs- bzw. Deaktivierungssignal auszusenden.
2. Blutdrucküberwachungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der erste vorgegebene Grenzwert eine bestimmte relative Veränderung
S_Rp der Meßwerte p(t(j)) in Vergleich zu einem Meßwert Pinit am Beginn einer
Meßreihe darstellt.
3. Blutdrucküberwachungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite vorgebene Grenzwert eine be
stimmte zweite relative Veränderung K.S_Rp der Meßwerte p(t(j)) in Vergleich
zu einem Meßwert Pinit am Beginn einer Meßreihe darstellt.
4. Blutdrucküberwachungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß der dritte vorgegebene Grenzwert einen be
stimmten Differenzenquotienten zwischen zwei aufeinanderfolgenden Druck
meßwerten p(t(j - 1)) und p(t(j)) zu Zeiten t(j - 1) und t(j) darstellt.
5. Blutdrucküberwachungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswerteeinheit (5) den Vergleichsmit
teln zugeordnete erste, zweite und/oder dritte Zählermittel umfaßt, die beim
Auftreten eines positiven Vergleichs des jeweiligen Vergleichsmittels zu einem
Zeitpunkt t(j) um eins erhöht werden.
6. Blutdrucküberwachungsvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die erste Steuereinheit (6) nur dann das Aktivierungs- bzw. Deaktivierungs
signal aussendet, wenn die ersten, zweiten und/oder dritten Zählermittel einen
bestimmten Zählerstand aufweisen.
7. Blutdrucküberwachungsvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die erste Steuereinheit (6) ein erstes Aktivierungs- bzw. Deaktivierungs
signal aussendet, wenn die ersten, zweiten und/oder dritten Zählermittel einen
bestimmten ersten Zählerstand aufweisen.
8. Blutdrucküberwachungsvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die erste Steuereinheit (6) ein zweites Aktivierungs- bzw. Deaktivierungs
signal aussendet, wenn die ersten, zweiten und/oder dritten Zählermittel einen
bestimmten zweiten Zählerstand ausweisen.
9. Gerät zur extrakorporalen Blutbehandlung,
mit einer zweiten Steuereinheit und damit verbundenen Aktoren zur Steuerung der Blutbehandlung (8),
dadurch gekennzeichnet,
daß es mit einer Blutdrucküberwachungsvorrichtung (1) nach einem der vorher gehenden Ansprüchen verbunden ist und
daß die erste Steuereinheit (6) zur Übertragung des Aktivierungs- bzw. Deakti vierungssignal mit der zweite Steuereinheit (8) verbunden ist.
mit einer zweiten Steuereinheit und damit verbundenen Aktoren zur Steuerung der Blutbehandlung (8),
dadurch gekennzeichnet,
daß es mit einer Blutdrucküberwachungsvorrichtung (1) nach einem der vorher gehenden Ansprüchen verbunden ist und
daß die erste Steuereinheit (6) zur Übertragung des Aktivierungs- bzw. Deakti vierungssignal mit der zweite Steuereinheit (8) verbunden ist.
10. Gerät zur extrakorporalen Blutbehandlung nach Anspruch 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Gerät ein Hämodialysegerät ist.
11. Verfahren zur Blutdrucküberwachung, wobei
der Blutdruck p(t(j)) zu verschiedenen Zeitpunkten t(j) nach der Methode der Pulswellenlaufzeitmessung erfaßt und gespeichert wird,
die Werte p(t(j)) mit einem ersten vorgegebenen Grenzwert verglichen werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Werte p(t(j)) mit einem zweiten vorgegebenen Grenzwert verglichen werden,
daß aus den Werten p(t(j)) die erste Ableitung bzw. die Änderung in einem glei tenden Zeitintervall gebildet und mit einem dritten vorgegebenen Grenzwert verglichen wird,
daß die Vergleiche mit dem ersten, zweiten und dritten Grenzwert anhand hin terlegter Kriterien analysiert werden und
daß ein Aktivierungs- bzw. Deaktivierungssignal ausgesendet wird, wenn ein hinterlegtes Kriterium dies vorsieht.
der Blutdruck p(t(j)) zu verschiedenen Zeitpunkten t(j) nach der Methode der Pulswellenlaufzeitmessung erfaßt und gespeichert wird,
die Werte p(t(j)) mit einem ersten vorgegebenen Grenzwert verglichen werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Werte p(t(j)) mit einem zweiten vorgegebenen Grenzwert verglichen werden,
daß aus den Werten p(t(j)) die erste Ableitung bzw. die Änderung in einem glei tenden Zeitintervall gebildet und mit einem dritten vorgegebenen Grenzwert verglichen wird,
daß die Vergleiche mit dem ersten, zweiten und dritten Grenzwert anhand hin terlegter Kriterien analysiert werden und
daß ein Aktivierungs- bzw. Deaktivierungssignal ausgesendet wird, wenn ein hinterlegtes Kriterium dies vorsieht.
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DE10114383A DE10114383B4 (de) | 2001-03-23 | 2001-03-23 | Blutdruckvorrichtung und Gerät zur extrakorporalen Blutbehandlung mit einer solchen Blutüberwachungsvorrichtung |
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- 2001-03-23 DE DE10114383A patent/DE10114383B4/de not_active Expired - Lifetime
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