DE10111383A1 - Verfahren zur Förderung von Beschichtungspulver zu einer Beschichtungseinheit und zugehörige Pulverfördervorrichtung - Google Patents
Verfahren zur Förderung von Beschichtungspulver zu einer Beschichtungseinheit und zugehörige PulverfördervorrichtungInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Förderung von Beschichtungspulver zu einer Beschichtungseinheit, wobei abhängig von einer zur Erzeugung eines vorgebenen Pulvermassenstroms erforderlichen Förderluftmenge zur Förderung des Beschichtungspulvers eine wirksame Förderluftmenge bestimmt wird, DOLLAR A ein der Pulverbeschichtungseinheit zugeordneter Förderluft-Offsetwert bestimmt wird, der abhängig ist von einer Förderluftmenge, die zu einem bestimmten Zeitpunkt zur Erzeugung eines Pulvermassenstrom-Bezugswertes notwendig ist, und die wirksame Förderluftmenge mit dem Förderluft-Offsetwert korrigiert wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Förderung von Beschichtungspulver zu einer Pulver
beschichtungseinheit und eine zugehörige Pulverfördervorrichtung einer Pulverbeschich
tungsanlage und insbesondere einer elektrostatischen Pulverbeschichtungsanlage.
Bei bekannten Pulverbeschichtungsanlagen wird das Beschichtungspulver mittels Injektoren
aus einem Vorratsbehälter gefördert. Diese Injektoren arbeiten üblicherweise nach dem Ven
turirohrprinzip. Dem Injektor wird ein Luftstrom, der sogenannte Förderluftvolumenstrom,
zugeführt. Dieser Förderluftvolumenstrom erzeugt ein Vakuum innerhalb des Injektors, so
daß auf Grund dessen Wirkung Pulver aus dem Pulverbehälter in den Injektor angesaugt wird.
Zudem fördert der Förderluftvolumenstrom das angesaugte Pulver zu einer Pulverbeschich
tungseinheit oder Applikationseinheit, mit der das Pulver auf ein zu beschichtendes Werk
stück aufgetragen wird. Dem Injektor wird zusätzlich die sogenannte Dosierluft zugeführt.
Diese dient hauptsächlich zur Aufrechterhaltung des Luftstroms zur Förderung der Pulverpar
tikel, falls mit dem Förderluftvolumenstrom alleine keine ausreichende Förderung zur Appli
kationseinheit aufrecht erhalten werden kann. Der aus Förderluftvolumenstrom und Dosier
luftvolumenstrom bestehende Luftvolumenstrom wird als Gesamtluftvolumenstrom bezeich
net. Um optimale Beschichtungsergebnisse zu erreichen, muss die Geschwindigkeit des Ge
samtluftvolumenstroms in gewissen Grenzen liegen. Die Geschwindigkeit des Gesamtluft
volumenstroms darf einerseits nicht zu niedrig sein, da sonst das Pulver-Luft-Gemisch in den
Förderleitungen nicht gleichmässig gefördert wird. Andererseits ist eine zu hohe Geschwin
digkeit des Gesamtluftvolumenstroms ebenfalls nicht erwünscht, da in diesem Fall der an der
Applikationseinheit austretende Luftstrom bereits auf dem Werkstück haftende Pulverpartikel
wieder von dessen Oberfläche abblasen würde. Entscheidend für eine optimale Beschich
tungsqualität ist unter anderem die Wahl des Gesamtluftvolumenstroms. Der Gesamtluftvo
lumenstrom wird auf Grund von Erfahrungswerten für eine Anlagenkonfiguration gewählt.
Dies sind beispielsweise Parameter wie Durchmesser und Länge der Förderleitungen. Eine
weitere in der Praxis wichtige Grösse ist der Pulvermassestrom. Diese Grösse wird durch den
jeweiligen Anwendungsfall definiert. Bei einem vorgewählten Gesamtluftvolumenstrom wird
der Förderluftvolumenstrom so gewählt, daß der gewünschte Pulvermassestrom erreicht wird.
Der Dosierluftvolumenstrom wird dann aus der Differenz zwischen Gesamtluft- und Förder
luftvolumenstrom gebildet. Bei einer gewünschten Veränderung des Pulvermassestroms wird
der Förderluftvolumenstrom entsprechend erhöht bzw. erniedrigt. Damit der Gesamtluftvolu
menstrom auf dem vorgewählten Wert gehalten werden kann, wird der Dosierluftvolumenstrom
entsprechend verändert. In der Praxis werden der Förderluft- und der Dosierluftvolu
menstrom geregelt. Dies kann manuell oder automatisch mittels Druckreglern oder genauer
mit Volumenstromreglern, wie beispielsweise in DE 197 13 668 A1 beschrieben, erfolgen.
Weitere Beispiele für eine Pulverstromregelung gemäß dem Stand der Technik finden sich in
EP 0 297 309 A und EP 0 412 289 A.
Der Gesamtluft- und der Förderluftvolumenstrom wird für eine Förder- und Applikationsein
heit auf Grund des gewünschten Pulvermassestroms eingestellt und geregelt. Hierzu wird die
Applikationseinheit auf ihren Arbeitspunkt hochgefahren, der Pulvermassestrom wird gemes
sen und die erforderlichen Förderluft- und Dosierluftströme werden bestimmt. Durch die Vo
lumenstromregelung des Förderluft- und Dosierluftvolumens werden diese Grössen konstant
gehalten. Der an der Applikationseinheit austretende Pulvermassestrom kann hingegen auf
Grund verschiedener Einflüsse trotz dieser Regelung stark vom gewünschten Wert abwei
chen. Durch Verschleiss oder Ansinterungen von Beschichtungspulver in den Förderleitungen
oder im Injektor ändern sich die Strömungsverhältnisse und damit auch der Pulverausstoss,
d. h. der Pulvermassestrom bleibt nicht konstant. Der Pulvermassestrom ändert sich auch bei
einem Austausch von Komponenten, beispielsweise beim Ersetzen eines verschlissenen In
jektors oder Teilen davon durch neue Teile oder durch den Austausch von Förderleitungen
unterschiedlicher Länge. Weiter kommt es vor, daß eine neue Förderleitung mit einem ande
ren Durchmesser eingesetzt oder eine längere Förderleitung neu verlegt wird. Durch diese
passiven und aktiven Eingriffe in das Beschichtungssystem werden jedesmal die Strömungs
verhältnisse beeinflusst. Wobei immer vorausgesetzt wird, daß der Gesamtluftvolumenstrom
konstant bleibt und der Förderluftvolumenstrom auf den eingestellten Wert geregelt wird.
Diese beschriebenen Einflüsse wirken sich auf jede einzelne Pulverfördereinrichtung aus. In
einer Pulverbeschichtungsanlage werden üblicherweise mehrere Applikationseinheiten mit
zugehörigen Pulverfördereinrichtungen gleichzeitig eingesetzt. Für eine optimale Beschich
tungsqualität wird ein einheitlicher Pulverausstoss bei allen Applikationseinheiten gewünscht.
Dies erfordert eine aufwendige Einrichtprozedur, bis bei allen Einheiten ein etwa gleicher
Pulvermassestrom am Austritt erreicht wird. Auf Grund unterschiedlicher Längen der För
derleitungen eine unterschiedliche Leitungsführung und/oder Unterschiede in den Applikati
onseinheiten selbst muss der Fördervolumenstrom jeder Einheit individuell eingestellt wer
den. Trotz dieses aufwendigen Einrichtens ergeben sich für jede Applikationseinheit aufgrund
der oben beschrieben Einflüsse Abeweichungen von dem vorgegebenen Pulverausstoß, so daß
ein gewünschter konstanter Pulverausstoss für die Gesamtanlage praktisch fast nicht erreicht
werden kann und sich in der Praxis sehr große, die Beschichtungsqualität beeinflussende Ab
weichungen von den gewünschten Pulvermassenströmen ergeben.
Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Förderung von Beschichtungspul
ver zu einer Pulverbeschichtungseinheit und eine zugehörige Pulverfördervorrichtung anzu
geben, mit denen ein konstanter Pulvermassestrom, der von der Pulverbeschichtungseinheit
ausgestoßen wird, über einen längeren Zeitraum aufrecht erhalten werden kann, auch wenn
sich die Beschichtungsbedingungen verändern. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren soll es
möglich sein, die Förder- und Dosierluftströme für die Pulverförderung auf einfache Weise
nachzustellen, wenn sich die Beschichtungsbedingungen verändern. Ferner soll es möglich
sein, in einer Pulverbeschichtungsanlage mit mehreren Pulverbeschichtungseinheiten alle
Pulverbeschichtungseinheiten mit geringem Aufwand für die Abgabe eines gewünschten Pul
vermassestroms einzustellen und, bei Veränderung der Beschichtungsbedingungen, nachzu
stellen.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen von Anspruch 1 sowie durch
eine Pulverfördervorrichtung mit den Merkmalen von Anspruch 10 gelöst.
Die Erfindung sieht ein Verfahren zur Förderung von Beschichtungspulver zu einer Pulverbe
schichtungseinheit, insbesondere in einer elektrostatischen Pulverbeschichtungsanlage vor,
wobei abhängig von einem vorgegebenen Pulvermassestrom, der von der Pulverbeschich
tungseinheit abgegeben werden soll, eine erforderliche Förderluftmenge zur Förderung des
Beschichtungspulvers eingestellt wird. Bei der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
ist die erforderliche Förderluftmenge abhängig von einer vorgegebenen Gesamtluftmenge,
welche die Förderluftmenge und die Dosierluftmenge umfaßt. Für die Pulverbeschichtungs
einheit wird aufgrund der erforderlichen Förderluftmenge eine wirksame Förderluftmenge,
die im wesentlichen der um Druck- und Reibungsverluste bereinigten Förderluft entspricht,
und ein Förderluft-Offsetwert bestimmt, der abhängig ist von einer Förderluftmenge, die zu
einem gegebenen Zeitpunkt zur Erzeugung eines Pulvermassestrom-Bezugswertes nötig ist.
Während die wirksame Förderluftmenge während des Betriebs einer Pulverbeschichtungsein
heit weitgehend konstant bleibt, ist der Förderluft-Offsetwert abhängig von Veränderungen
der Beschichtungsbedingungen im Laufe des Betriebs der Pulverbeschichtungseinheit, wie
Verschleiß der Düsen, Ablagerung von Beschichtungspulver in den Förderleitungen oder auch
der Austausch von Komponenten der Pulverfördereinheit. Bei Verwendung mehrerer Pulver
beschichtungseinheiten kann sich der Förderluft-Offsetwert auch zwischen den einzelnen
Pulverbeschichtungseinheiten variieren.
Der Förderluft-Offsetwert wird vorzugsweise bei einem Pulvermassestrom-Bezugswert er
mittelt, bei dem die Pulverförderung gerade einsetzt und wenige einzelne Pulverpartikel ge
fördert werden. Die Erfassung des Förderluft-Offsetwertes wird somit auf der Basis einer ein
fachen Pulvermassestrom-Messung realisiert durch Definition eines Schwellwertes (z. B.
Null), der überschritten sein muß, damit das Einsetzen der Pulvermasseförderung detektiert
wird.
Erfindungsgemäß muß somit im Laufe des Betriebs einer Pulverbeschichtungsanlage
und/oder bei Verwendung mehrerer Pulverbeschichtungseinheiten der Arbeitspunkt, d. h. die
für einen gewünschten Pulverausstoß erforderliche Förderluftmenge, nicht für jede Pulverbe
schichtungseinheit einzeln angefahren, und durch visuelle Beurteilung der Pulverwolke oder
Messungen bestimmt werden, sondern die einmal ermittelte wirksame Förderluftmenge kann
mit dem für die jeweilige Pulverbeschichtungseinheit zu einem bestimmten Zeitpunkt gelten
den Förderluft-Offsetwert rechnerisch korrigiert werden. Die Bestimmung des Förderluft-
Offsetwertes ist dabei einfacher als die Einstellung des Arbeitspunktes, weil für die Bestimmung
des Förderluft-Offsetwertes nur das Überschreiten eines Pulvermassestrom-
Bezugswertes, der null sein kann, erfaßt werden muß.
Die wirksame Förderluftmenge ergibt sich im wesentlichen aus der bei der ersten Einstellung
der Pulverbeschichtungseinheit einmal ermittelten erforderlichen Förderluftmenge minus den
Förderluft-Offsetwert, der zur Überwindung der Reibungs- und Druckverluste notwendig ist.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden für
eine Pulverbeschichtungseinheit einmal die wirksame Förderluftmenge und ein Förderluft-
Offsetwert und anschließend zu späteren Zeitpunkten weitere Förderluft-Offsetwerte be
stimmt, und nach der Bestimmung eines jeden Förderluft-Offsetwertes wird jeweils ein För
derluft-Sollwert aus einer Addition der wirksamen Förderluftmenge und des zugehörigen
Förderluft-Offsetwertes berechnet. Somit können im Laufe des Betriebs einer oder mehrerer
Pulverbeschichtungseinheiten die Änderungen der Beschichtungsbedingungen bei der Ein
stellung des Arbeitspunktes einfach dadurch berücksichtigt werden, daß zu der einmal ermit
telten, für die Förderung eines bestimmten Pulvermassestroms notwenigen wirksamen För
derluftmenge der jeweilige Offsetwert addiert wird, ohne daß, wie im Stand der Technik, die
Pulverbeschichtungseinheit auf ihren Arbeitspunkt gefahren und bei diesem Arbeitspunkt der
ausgestoßene Pulvermassestrom und die erforderliche Förderluftmenge bestimmt werden
müssen.
Ebenso wie die zeitliche Veränderung der Beschichtungsbedingungen einer Pulverbeschich
tungseinheit können mit dem erfindungsgemäßen Verfahren auch Abweichungen verschiede
ner Pulverbeschichtungseinheiten untereinander bzw. in bezug auf eine Referenz-
Pulverbeschichtungseinheit zu einem bestimmten Zeitpunkt berücksichtigt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren beruht auf der Erkenntnis, daß für jede Pulverbeschich
tungseinheit eine Pulvermassestrom-Bezugskurve als Funktion der Förderluftmenge bestimmt
werden kann, wobei sich diese Pulvermassestrom-Bezugskurve im Laufe des Betriebs der
Pulverbeschichtungseinheit verschiebt bzw. die entsprechenden Kurven unterschiedlicher
Pulverbeschichtungseinheiten zueinander versetzt sein können, wobei die vorschobenen oder
versetzten Kurven in erster Näherung parallel zueinander sind. Es wird daher ein Förderluft-
Offsetwert bestimmt, der kennzeichnend ist für die Verschiebung der Pulvermassestromkurve
einer Pulverbeschichtungseinheit im Lauf der Zeit oder des Versatzes der Pulvermassestrom
kurven mehrerer Pulverbeschichtungseinheiten untereinander, und die einmal ermittelte Pul
vermassestrom-Bezugskurve wird um diesen Förderluft-Offsetwert verschoben, um eine kor
rigierte Pulvermassestrom-Bezugskurve zur Bestimmung eines Förderluft-Sollwertes für die
zugehörige Beschichtungseinheit zu dem fraglichen Zeitpunkt zu erhalten.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich insbesondere zur Regelung der Förderluftmenge
abhängig von dem von der Pulverbeschichtungseinheit abzugebenen Pulvermassestrom. Hier
zu werden jeweils zu Eichzeitpunkten Sollwerte für die Förderluft und, bei vorgegebener Ge
samtluftmenge, die Dosierluft gemäß dem oben beschriebenen Verfahren ermittelt und an
schließend werden die Förderluftmenge und die Dosierluftmenge abhängig von diesen Soll
werten geregelt. Erfindungsgemäß können der Förder- und Dosierluftvolumenstrom oder die
entsprechenden Luftdrücke als Regelgrößen verwendet werden. Auch eine Kombination aus
beidem in einer überlagernden Regelschleife ist möglich.
Die Erfindung sieht auch eine Pulverfördervorrichtung zur Förderung von Beschichtungspul
ver zu einer Pulverbeschichtungseinheit vor. Diese umfaßt einen Injektor, der eine Förder
luftmenge empfängt und Beschichtungspulver zu der Pulverbeschichtungseinheit fördert, eine
Förderluft-Einstellvorrichtung, einen Pulver-Sensor zur Erfassung des geförderten Pulvermas
sestroms oder einer hiervon abhängigen Größe, beispielsweise die Überschreitung eines be
stimmten Schwellwertes, sowie eine Steuereinrichtung mit einem Speicher, die mit dem Pul
ver-Sensor verbunden ist. Die Steuereinrichtung bestimmt abhängig von einer zur Erzeugung
eines vorgegebenen Pulvermassestrom erforderlichen Förderluftmenge eine wirksame För
derluftmenge. Im Laufe des Betriebs der Pulverbeschichtungseinheit ermittelt und speichert
die Steuereinrichtung einen oder mehrere der Pulverbeschichtungseinheit zugeordnete Förderluft-Offsetwerte
gemäß dem oben beschriebenen Verfahren und verwendet diese zum Kor
rigieren der wirksamen Förderluftmenge, um so immer die erforderliche Förderluftmenge
einstellen zu können. Die erforderliche Förderluftmenge ist bei einer bevorzugten Ausfüh
rungsform abhängig von einer vorgegebenen Gesamtluftmenge, welche zusätzlich eine Do
sierluftmenge umfaßt, wobei diese Werte empirisch, durch visuelle Beobachtung oder auto
matisch und/oder mit Hilfe von Kurvendiagrammen ermittelt werden können.
Die Förderluft-Einstellvorrichtung umfaßt vorzugsweise Förderluftregler, die als Druckregler,
Volumenstromregler, Massestromregler oder dergleichen ausgebildet sein können. Bei einer
Ausführungsform der Erfindung ist der Pulver-Sensor ein Schwellwert-Sensor, der bei Über
schreiten eines Schwellwertes des Pulvermassestroms, z. B. null, ein Signal erzeugt.
Die erfindungsgemäße Pulverfördervorrichtung wird vorzugsweise in einer elektrostatischen
Pulverbeschichtungsanlage eingesetzt.
Die Erfindung ist im folgenden anhand bevorzugter Ausführungsformen mit Bezug auf die
Zeichnungen näher erläutert. In den Figuren zeigen:
Fig. 1 ein Diagramm mit drei Meßkurven des Pulvermassestroms im Verhältnis zum För
derluftvolumenstrom bei konstantem Gesamtluftvolumenstrom für eine Pulverbe
schichtungseinheit zu den Zeitpunkten t = 0, t = 2 Tage, t = 4 Tage;
Fig. 2 ein ähnliches Diagramm wie Fig. 1, wobei die drei Meßkurven jeweils um ihren
zugehörigen Förderluft-Offsetwert verschoben sind; und
Fig. 3 ein Blockdiagramm eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Pulverförder
vorrichtung.
Die Praxis und Versuche zeigen, daß sich die Abhängigkeit zwischen Pulvermassestrom
und Förderluftvolumenstrom FL im Verlaufe der Zeit stark verändert. Fig. 1 zeigt beispiel
haft den Zusammenhang zwischen Pulvermassestrom und Förderluftvolumenstrom für ver
schiedene Zeitpunkte im Laufe des Betriebs einer Applikationseinheit. Zum Zeitpunkt t = 0
wird die Pulverfördereinrichtung der Applikationseinheit eingerichtet. Dabei wird der ge
wünschte Gesamtluftvolumenstrom eingestellt bzw. vorgewählt und der Förderluftvolumen
strom so eingestellt, daß der gewünschte Pulvermassestrom zur Applikationseinheit gefördert
wird. Der Arbeitspunkt P1 zum Zeitpunkt t = 0 ist in Fig. 1 ersichtlich. Der Förderluft- und
der Dosierluftvolumenstrom werden geregelt und konstant gehalten. Im Verlaufe der Zeit,
beispielsweise im Laufe eines oder mehrerer Tage, verschiebt sich der Arbeitspunkt auf
Grund geänderter Strömungsverhältnisse, die beispielsweise durch Verschleiss hervorgerufen
werden. Bei konstantem Gesamtluft- und Förderluftvolumenstrom sinkt der Pulverma
ssestrom. Die Arbeitspunkte P2 und P3 zur Zeit t = 2 Tage, bzw. t = 4 Tage sind in Fig. 1 ein
gezeichnet. Dies verdeutlicht, daß nach einer gewissen Zeit trotz geregelter Förder- und Do
sierluft eine grosse Differenz zwischen dem gewünschten und dem tatsächlich geförderten
Pulvermassestrom entsteht. Um den gewünschten Pulvermassestrom wieder zu erreichen,
würde im Stand der Technik die Förderluft kontinuierlich erhöht bis sich bei konstantem Ge
samtluftstrom der Sollwert für den Pulvermassestrom wieder einstellt. Dies ist jedoch sehr
zeitaufwendig und erfordert eine Messung oder zumindest Abschätzung des sich ergebenden
Pulvermassestroms und somit einige Erfahrung.
Wird eine Beschichtungsanlage mit mehreren Applikationseinheiten betrachtet, zeigt sich eine
ähnliche Abhängigkeit zwischen Pulvermassestrom und Förderluftvolumenstrom FL. Die
drei Kurven der Fig. 1 können in diesem Fall je einer Applikationseinheit zu einem be
stimmten Zeitpunkt, und nicht einer zeitlichen Veränderung zugeordnet werden, d. h. in die
sem Fall sind die drei Kurven eine Momentaufnahme. Die unterschiedlichen Abhängigkeiten
zwischen Pulvermassestrom und Förderluftvolumenstrom bei den drei Applikationeinheiten
ergibt sich beispielsweise auf Grund unterschiedlicher Längen der Förderleitungen oder durch
die unterschiedliche Leitungsführungen. In der Praxis wird bei vorgegebenem Gasamtluftvo
lumenstrom der Förderluftvolumenstrom für jede Applikationseinheit so eingestellt, daß jede
Applikationeinheit den gewünschten Pulverausstoss aufweist. Dies erforderte im Stand der
Technik einen hohen zeitlichen Aufwand, welcher bei Änderungen an der Anlage, beispiels
weise beim Wechsel von Komponenten, wiederholt werden muss.
Durch die Erfindung werden diese zeitaufwendigen Prozeduren vermieden. Wie die Fig. 1
zeigt, verschiebt sich die Abhängigkeit zwischen Pulvermassestrom und Förderluft
volumenstrom FL im Verlaufe der Zeit in erster Näherung lediglich um einen gewissen
Offsetwert, wobei die Kurven für die verschiedenen Zeitpunkte als näherungsweise parallel
betrachtet werden. Weiter zeigt sich, daß die Pulverförderung erst ab einem gewissen Wert
des Förderluftvolumenstroms einsetzt. Diese Erkenntnisse werden in der vorliegenden Erfindung
ausgenutzt. Der Förderluftwert, bei dem die Pulverförderung einsetzt, wird als Förder
luft-Offsetwert zum Ausgleichen von Reibungs- und Druckverlusten in dem Beschichtungs
system verwendet.
Die Verschiebung der Abhängigkeit zwischen Pulvermassestrom und Förderluft
volumenstrom FL im Verlaufe der Zeit wird mittels dieses Offsetwerts kompensiert.
Der Offsetwert wird bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung durch Detektion
des Beginns der Pulverförderung bestimmt. Zur Detektion der Pulverförderung wird in einer
bevorzugten Ausführungsform die Messung der Tribospannung, welche bei der Förderung
von Pulverpartikeln durch Reibung erzeugt wird, vorgeschlagen. Diese Messmethode wird
auch zur Überwachung einer Pulverbeschichtungsanlage in der DE 197 17 353 A1 beschrie
ben. Alternative Mittel zur Detektion des Beginns der Pulverförderung könnten aber auch
Vorrichtungen und Verfahren zum Messen der Pulvermasse pro Volumeneinheit oder der
Geschwindigkeit eines Pulver-Luft-Stroms oder des Pulvermassestroms während der Förde
rung des Pulver-Luft-Gemisches sein. Diese Methoden sind in den Schriften DE 44 06 046
und DE 196 50 112 offenbart.
Der Offsetwert muss erfindungsgemäß nicht notwendig bei Beginn der Pulverförderung be
stimmt werden. Denkbar ist auch, den Offset bei einem bestimmten Pulvermassestrom-
Bezugswert zu bestimmen.
In Fig. 1 ist der Offsetwert Offset_0 für eine Applikationseinheit zum Zeitpunkt t = 0 darge
stellt. Dieser Offsetwert kann abgespeichert und zur Bildung einer "wirksamen Förderluft
menge" ΔFL = FL - Offset_0, also einer um den Offsetwert bereinigten Größe, verwendet
werden.
Wenn im Laufe des Betriebs einer Pulverbeschichtungseinheit eine Veränderung des Pulver
massestroms festgestellt wird, kann eine Kalibrierprozedur gestartet werden. Dies gilt bei
spielsweise für den Fall, daß die Veränderung des Pulvermassestroms durch eine visuelle
Kontrolle erkannt wird. Eine Kalibrierprozedur kann auch in regelmäßigen Zeitintervallen
automatisch ausgelöst werden. Auch bei Verwendung von entsprechenden Detektoren zur
Erfassung des Pulvermassestroms kann die Neukalibrierung der Applikationseinheit auf einen
neuen Offset-Wert insbesondere dann zweckmäßig sein, wenn die Abweichung des Pulver
massestroms so groß ist, daß sie durch einen üblichen Regelalgorithmus, welcher die Förder
luft abhängig von dem erfaßten Pulvermassestrom regelt, nicht mehr ausreichend ausgegli
chen werden kann.
Bei der Kalibrierprozedur wird die Pulverförderung durch die Applikationseinheit unterbro
chen und der Fördervolumenstrom bis auf FL = 0 reduziert. Anschließend wird der Förder
luftvolumenstrom in vordefinierten Schritten erhöht, bis das Einsetzen der Pulverförderung
erfaßt wird, d. h. es werden nur einige wenige Pulverpartikel gefördert, der Pulvermassestrom
ist noch sehr klein, jedoch größer als null, was von einem Detektor signalisiert werden kann.
Der zu diesem Zeitpunkt erreichte Förderluftvolumenstrom wird als neuer Offsetwert Offset_1
für den Zeitpunkt t1 < 0 abgespeichert. Mit diesem neuen Offsetwert kann ein neuer Sollwert
für den Förderluftvolumenstrom ΔFG_1 = ΔFL + Offset_1 bestimmt werden. Nach der Kali
brierung ergibt sich somit ein neuer Sollwert für den Förderluftvolumenstrom, der um die
Differenz der beiden Offsetwerte Offset_0, Offset_1 verändert, d. h. bei der gezeigten Ausfüh
rungsform erhöht ist, wodurch sich ein entsprechend angepaßter Pulvermassestrom einstellt.
Zwischen zwei Kalibrierprozeduren ist der Offsetwert und somit der Sollwert für den Förder
volumenstrom konstant und die Applikationseinheit wird auf diesen neuen Förderluftvolu
menstrom eingestellt und geregelt, bis eine erneute zu große Abweichung des Pulverma
ssestroms vom gewünschten Wert erfaßt wird oder aus anderem Grund eine neue Kalibrie
rung durchgeführt werden soll. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren muß somit während
des Betriebs der Applikationseinheit nicht ständig der Pulvermassestrom erfaßt und der För
derluftvolumenstrom abhängig davon geregelt werden, sondern der Förderluftvolumenstrom
wird aufgrund des einmal ermittelten wirksamen Förderluftvolumenstroms, korrigiert durch
den Förderluft-Offsetwert, eingestellt und geregelt.
Fig. 2 zeigt die Kurven der Fig. 1, welche jeweils um die zugehörigen Offsetwerte
Offset_0, Offset_1 und Offset_2 korrigiert wurden. In Fig. 2 sind zusätzlich der wirksame
Förderluftvolumenstrom ΔFL sowie die sich der zu den Zeitpunkten t1, t2 und t3 ergebende
Arbeitspunkte P1, P2, P3 bzw. Pulvermasseströme eingezeichnet. Aus einem Vergleich der
Fig. 1 und 2 ergibt sich deutlich, daß durch die erfindungsgemäße Kalibrierung eine we
sentlich geringere Abweichung von dem ursprünglich eingestellten, gewünschten Pulverma
ssestrom erreicht werden kann.
In entsprechender Weise wie bei der Kalibrierung einer Applikationseinheit im Laufe des
Betriebs dieser Einheit können auch mehrere verschiedene Applikationseinheiten oder Grup
pen aus Applikationseinheiten bei der Einrichtung einer Pulverbeschichtungsanlage sowie im
Laufe des Betriebs in bezug auf eine Bezugs-Applikationseinheit eingestellt werden. Dies gilt
unter der Voraussetzung, daß alle Applikationseinheiten, welche im Verhältnis zueinander
eingestellt wurden, einen ähnlichen Verlauf, uns insbesondere eine ähnliche Steigung ihrer
Pulvermassestromkurve als Funktion des Förderluftvolumenstroms aufweisen.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Einstellung der Förderluft zur Förderung von Be
schichtungspulver kann manuell, insbesondere aufgrund einer visuellen Beobachtung der ab
gegebenen Pulverwolke der Applikationseinheit sowie automatisch beispielsweise in vorge
gebenen Zeitintervallen ausgelöst werden. Das Starten der Kalibrierprozedur ist abhängig von
der Umgebung, in welcher die Applikationseinheit eingesetzt wird, und den konstruktiven
Einzelheiten sowie der Anwendung der Applikationseinheit. Bei Anwendungen mit starker
Belastung und hohem Verschleiß sollte die Kalibrierprozedur häufiger gestartet werden als
bei geringerer Belastung. Ferner sollte die Kalibrierprozedur auch nach einem Wechsel von
Komponenten der Beschichtungsanlage, wie dem Injektor oder den Förderleitungen der Ap
plikationseinheit durchgeführt werden.
Durch die Korrektur des einmal ermittelten wirksamen Förderluft-Volumenstroms mit den
Offsetwerten werden Veränderungen des Pulvermassestroms, die sich im Verlaufe des Be
triebs einer Pulverfördereinrichtung ergeben, oder die Unterschiede der von verschiedenen
Pulverfördereinrichtungen abgegebenen Pulvermasseströme wesentlich reduziert, ohne das
jede einzelne Pulverfördereinrichtung zu jedem Kalibrierzeitpunkt auf ihren Arbeitspunkt
gefahren werden muß, um dort den jeweiligen für den gewünschten Pulvermassestrom erfor
derlichen Förderluftvolumenstrom für jedes Gerät einzeln zu ermitteln.
Ein noch genaueres, wenn auch aufwendigeres Verfahren zur Einstellung der Förderluftmen
ge zur Förderung von Beschichtungspulver kann erzielt werden, wenn zusätzlich zu dem
Offsetwert auch die Steigungen der einzelnen Kurven, welche beispielsweise in Fig. 1 ge
zeigt sind, kompensiert werden. Zu diesem Zweck werden zum Kalibrierzeitpunkt wenigstens
zwei Meßpunkte, beispielsweise beim Einsetzen der Pulverförderung und bei Erreichen eines
vorgegebenen Pulvermassestroms, benötigt. Dadurch kann eine vereinfachte Kurve des Pul
vermassestroms abhängig vom Förderluftvolumenstrom in Form einer Geraden ermittelt wer
den, deren Steigung und Offsetwert bekannt ist. Eine dieser Geraden für eine der Applikati
onseinheiten, vorzugsweise zum Zeitpunkt t = 0, kann als Referenzkurve definiert werden.
Bei der Einstellung des Förderluftvolumenstroms für anderen Applikationseinheiten zu an
deren Zeitpunkten kann die Bezugskurve nun zusätzlich zu der Verschiebung mit dem
Offsetwert auch durch Drehen aufgrund der neu ermittelten Steigung korrigiert werden, um
einen neuen Sollwert für den Förderluftvolumenstrom zu ermitteln.
Fig. 3 zeigt schematisch eine mögliche Ausführungsform der erfindungsgemäßen Pulverför
dereinrichtung. Mittels eines Injektors 1 wird aus einem Pulverbehälter 2 nach dem Venturi
rohrprinzip Pulver 3 angesaugt. Ein Förderluftstrom transportiert das Pulver-Luft-Gemisch in
einer Förderleitung 4 zu einer Applikationseinheit 5, in welcher das Pulver elektrostatisch
aufgeladen und auf ein zu beschichtendes Werkstück 6 gesprüht wird. Zur Aufladung des
Pulvers kann die Applikationseinheit einen Hochspannungserzeuger (nicht gezeigt) enthalten,
an eine externe Hochspannungsquelle angeschlossen sein oder den Triboeffekt ausnützen.
Zusätzlich zur Förderluft kann eine Dosierluft in den Unterdruckbereich des Injektors oder
stromabwärts des Unterdruckbereichs, entweder innerhalb des Injektors 1 oder stromabwärts
von diesem in der Förderleitung 4 eingebracht werden. Die Förder- und Dosierluft gelangen
von einer Druckluftquelle 9 jeweils über einen entsprechenden Luftregler 7, 8 in eine Förder
luft- und eine Dosierluftleitung 18, 19. Die Luftregler 7, 8 können Druckregler oder bevorzugt
Volumenstromregler sein. Der Förderluftvolumenstromregler 8 erhält über eine Signalleitung
10 ein Sollwertsignal FL-Soll und der Dosierluftvolumenstromregler 7 über eine Signallei
tung 11 ein Sollwertsignal DL-Soll. Die Volumenstromregler 7, 8 halten den Förderluft-
bzw. Dosierluftvolumenstrom auf einem vorgegeben Wert. Die Schrift DE 197 13 668 be
schreibt eine solche Volumenstromregelung im Detail. Die beiden Sollwertsignale FL-Soll
und DL-Soll werden dabei in einer Steuerung 14, z. B. SPS oder PC, gebildet. Dazu wird ein
gewünschter Gesamtluftvolumenstrom GL-Soll variabel über einen Eingang 15 eingegeben.
Weiter wird der erforderliche Förderluftvolumenstrom FL-Soll ebenfalls variabel über einen
weiteren Eingang 16 eingegeben. Alternativ kann auch der gewünschte Pulvermassestrom -
Soll in die Steuerung 14 eingegeben werden, die dann den erforderlichen Förderluftvolumen
strom abhängig von diesen Werten und einer Messung oder visuellen Bewertung des Pulver
massestrom am Austritt der Applikationseinheit bei der Einrichtung der Pulverbeschichtungs
anlage erstmals einstellt. Dies ergibt einen Sollwert FL-Soll für den Förderluftvolumen
strom, der somit manuell oder automatisch bestimmt werden kann. Der Sollwert DL-Soll für
den Dosierluftvolumenstrom wird durch Bilden der Differenz GL-Soll - FL-Soll ermittelt.
Am Injektor 1 oder an der Förderleitung 4 stromabwärts des Injektors 1 befindet sich ein De
tektor 12 zur Erfassung des geförderten Pulvermassestromes. Ein Ausführungsbeispiel eines
solchen Detektors ist in der Schrift DE 197 17 353 detailliert beschrieben. Der darin beschrie
bene Detektor erfasst den Tribostrom, welche bei der Reibung geförderter Pulverpartikel ent
steht. Der Detektor 12 liefert der Steuerung 14 über eine Signalleitung 13 schon dann ein Si
gnal, wenn einige Pulverpartikel den Detektor 12 passieren. Der Beginn der Pulverförderung
kann somit sehr genau detektiert werden. Der Detektor 12 kann somit Werte für die Einstel
lung des Arbeitspunktes und die Bestimmung des Offsetwertes gemäß dem oben beschriebe
nen Verfahren liefern.
In der Steuerung 14 oder in einer übergeordneten Einheit ist eine Kalibrierprozedur 17 ent
halten, welche manuell oder automatisch ausgelöst werden kann. Nach Auslösung der Proze
dur wird bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung zunächst die Pulverförderung
bzw. der Förderluftvolumenstrom auf Null reduziert. Danach wird der Förderluftvolumen
strom schrittweise erhöht, wobei der Gesamtluftvolumenstrom stets konstant gehalten wird.
Die Schrittweite kann als fester Wert abgelegt sein oder über einen variablen Eingang einge
geben werden. In der Praxis muß die Schrittweite nicht konstant sein; um eine schnelle Annä
herung an den gesuchten Offsetwert zu erreichen, kann ein geeigneter Algorithmus eingesetzt
werden. Beispielsweise kann die Förderluft auf einen Anfangswert x eingestellt werden. Falls
bei dem Wert x die Pulverförderung noch nicht eingesetzt, wird die Förderluft auf x + n er
höht - gegebenenfalls mehrmals und mit einer geeigneten Anpassung von n; andernfalls wird
sie auf einen Wert x - n herabgesetzt. Wenn erfaßt wird, daß die Pulverföderung eingesetzt
hat, wird die Förderluft gegebenenfalls nochmals z. B. auf x + n - n/2 herabgesetzt, u. s. w., bis
der Förderluftvolumenstrom erreicht wird, bei dem in Abhängigkeit der Strömungsverhältnis
sen in den Förderleitungen 4 die Pulverförderung gerade einsetzt. Dies wird mit dem Detektor
12 am Injektor 1 erfasst und über die Signalleitung 13 der Steuerung 14 mitgeteilt. Auf Grund
dieses Signals wird der Wert des Förderluftvolumenstroms, bei der die Förderung beginnt, als
Offsetwert Offset abgespeichert. Mittels dieses Offsetwerts wird der wirksame Förderluftvo
lumenstrom ΔFL = FL - Offset gebildet und abgespeichert, wobei FL der bei der ersten
Einrichtung der Pulverbeschichtungsanlage ermittelte erforderliche Förderluftvolumenstrom
ist.
Diese Differenz ΔFL werden als der wirksame Förderluftvolumentstrom für die nachfol
genden Einstellungen der Förderluft verwendet. Wenn nun Änderungen des Pulverma
ssestroms festgestellt werden, muß lediglich die Kalibrierprozedur neu gestartet werden. Da
bei wird ein neuer Offsetwert ermittelt und gespeichert, der zur Berechnung eines neuen
Sollwertes für den Förderluftvolumenstrom FL-Soll = ΔFL + Offset_neu dient. Zusätzlich
wird ein neuer Sollwert für den Dosierluftvolumenstrom VDL-Soll aus der Differenz der Ge
samtluft und der Förderluft, VGL-Soll - FL-Soll gebildet. Die Volumenstromregler 7, 8 er
halten über die Signalleitungen 10, 11 die entsprechenden neuen Sollwertsignale und regeln
die Volumenströme entsprechend.
Die Steuereinrichtung 14 weist vorzugsweise einen (nicht gezeigten) Speicher zur Speiche
rung des wirksamen Förderluftwertes, wenigstens des aktuellen Offset-Wertes, und der er
mittelten Sollwerte auf. Der Offsetwert kann jeweils mit dem aktuell geltenden Offsetwert
überschrieben werden oder es können mehrere Offsetwerte, beispielsweise für verschiedene
Einheiten, gleichzeitig gespeichert sein.
Während in Fig. 3 die Regelung nur einer Applikationseinheit 5 dargestellt ist, weist eine
elektrostatische Pulverbeschichtungsanlage in der Regel mehrere solche Applikationseinhei
ten auf. Jeder Applikationseinheit werden erfindungsgemäß eine Fördereinrichtung 1, ein
Förderluftregler 7 und ein Dosierluftregler 8 zugeordnet, welche von einer gemeinsamen oder
einer eigenen Steuereinheit 14 gesteuert werden. Somit kann jede Applikationseinheit 5 unab
hängig von den anderen kalibriert und die Pulverabgabe durch die Applikationseinheit 5 mit
Hilfe der Förderluft und der Dosierluft geregelt werden. Dies ist zweckmäßig, da beispiels
weise unterschiedlich lange Förderleitungen eingesetzt werden und der Verschleiß der Kom
ponenten in den verschiedenen Applikationseinheiten 5 unterschiedlich sein kann. Die Steue
rung 14 kann, wie erwähnt, die Steuerung für alle Applikationseinheiten 5 übernehmen. Zu
Beginn einer Produktionscharge sollte für jede Applikationseinheit 5 eine Kalibrierung
durchgeführt werden; d. h. für jede Applikationseinheit 5 wird ein zugehöriger Offsetwert erfaßt.
Die beschriebene Kalibrierprozedur kann für jede einzelne Applikationseinheit manuell
oder automatisch und für alle Applikationseinheiten gleichzeitig oder nacheinander ausgelöst
werden.
Die in der vorstehenden Beschreibung, den Ansprüchen und der Zeichnung offenbarten
Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung
der Erfindung in ihren verschiedenen Ausgestaltungen von Bedeutung sein.
Claims (17)
1. Verfahren zur Förderung von Beschichtungspulver (3) zu einer Pulverbeschichtungsein
heit (5), wobei abhängig von einer zur Erzeugung eines vorgegebenen Pulvermassenstrom
(-Soll) erforderlichen Förderluftmenge zur Förderung des Beschichtungspulvers eine
wirksame Förderluftmenge (ΔFL) bestimmt wird,
ein der Pulverbeschichtungseinheit (5) zugeordneter Förderluft-Offsetwert (Offsett) be stimmt wird, der abhängig ist von einer Förderluftmenge, die zu einem bestimmten Zeitpunkt (t1, t2) zur Erzeugung eines Pulvermassenstrom-Bezugswertes notwendig ist, und
die wirksame Förderluftmenge (ΔFL) mit dem Förderluft-Offsetwert (Offset) korrigiert wird.
ein der Pulverbeschichtungseinheit (5) zugeordneter Förderluft-Offsetwert (Offsett) be stimmt wird, der abhängig ist von einer Förderluftmenge, die zu einem bestimmten Zeitpunkt (t1, t2) zur Erzeugung eines Pulvermassenstrom-Bezugswertes notwendig ist, und
die wirksame Förderluftmenge (ΔFL) mit dem Förderluft-Offsetwert (Offset) korrigiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für die Pulverbe
schichtungseinheit (5) zu einem ersten Zeitpunkt (t0) die wirksame Förderluftmenge
(ΔFL) und zu dem ersten und zu weiteren Zeitpunkten (t0, t1, t2) Förderluft-Offsetwerte
(Offset) bestimmt und gespeichert werden und daß nach der Bestimmung eines Förder
luft-Offsetwertes jeweils ein Förderluft-Sollwert (FL-Soll) aus einer Addition der wirk
samen Förderluftmenge (ΔFL) und des zugehörigen Förderluft-Offsetwertes (Offset)
berechnet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Förderluft-
Offsetwert (Offset) einer Förderluftmenge entspricht, bei der die Pulverförderung gerade
einsetzt.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere Pulverbeschichtungseinheiten (5) vorgesehen sind und die wirksame För
derluftmenge für eine der Pulverbeschichtungseinheiten (5) bestimmt wird, für jede der
Pulverbeschichtungseinheiten (5) ein zugeordneter Förderluft-Offsetwert bestimmt und
ein Förderluft-Sollwert aus einer Addition der wirksamen Förderluftmenge und des zuge
ordneten Förderluft-Offsetwert berechnet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß für jede der Pulverbe
schichtungseinheiten (5) zu verschiedenen Zeitpunkten Förderluft-Offsetwerte bestimmt
werden.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß für eine Pulverbeschichtungseinheit (5) eine Pulvermassenstrom-Bezugskurve als
Funktion der Förderluftmenge ermittelt wird, ein dieser Pulverbeschichtungseinheit (5)
zugeordneter Förderluft-Offsetwert bestimmt wird, und die Pulvermassenstrom-
Bezugskurve um den Förderluft-Offsetwert verschoben wird, um eine korrigierte Pulver
massenstrom-Kurve zur Bestimmung eines Förderluft-Sollwertes für die entsprechende
Pulverbeschichtungseinheit (5) zu erhalten.
7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die wirksame Förderluftmenge abhängig von einer vorgegebenen Gesamtluftmenge
bestimmt wird, welche die Förderluftmenge und eine Dosierluftmenge umfaßt.
8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Förderluftmenge abhängig von der korrigieren wirksamen Förderluftmenge gere
gelt wird.
9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß als Förderluftmenge und als Förderluft-Offsetwert ein Förderluftvolumenstrom oder
ein Förderluftdruck verwendet werden.
10. Pulverfördervorrichtung zur Förderung von Beschichtungspulver zu einer Pulverbe
schichtungseinheit (5), insbesondere gemäß dem Verfahren nach einem der vorangehen
den Ansprüche, mit
einem Injektor (1), der eine Förderluftmenge empfängt und Beschichtungspulver zu der Pulverbeschichtungseinheit (5) fördert,
einer Förderluft-Einstellvorrichtung (7),
einem Pulver-Sensor (12) zur Erfassung einer von dem geförderten Pulvermassenstrom abhängigen Größe,
einer Steuereinrichtung (14) mit einem Speicher, die mit dem Pulver-Sensor (12) verbun den ist, zur
Bestimmung einer wirksamen Förderluftmenge abhängig von einer zur Erzeugung ei nes vorgegebenen Pulvermassenstrom erforderlichen Förderluftmenge;
Bestimmung eines der Pulverbeschichtungseinheit (5) zugeordneten Förderluft- Offsetwertes, der abhängig ist von einer Förderluftmenge, die zu einem bestimmten Zeit punkt zur Erzeugung eines Pulvermassenstrom-Bezugswertes nötig ist, und
Korrigieren der wirksamen Förderluftmenge mit dem Förderluft-Offsetwert.
einem Injektor (1), der eine Förderluftmenge empfängt und Beschichtungspulver zu der Pulverbeschichtungseinheit (5) fördert,
einer Förderluft-Einstellvorrichtung (7),
einem Pulver-Sensor (12) zur Erfassung einer von dem geförderten Pulvermassenstrom abhängigen Größe,
einer Steuereinrichtung (14) mit einem Speicher, die mit dem Pulver-Sensor (12) verbun den ist, zur
Bestimmung einer wirksamen Förderluftmenge abhängig von einer zur Erzeugung ei nes vorgegebenen Pulvermassenstrom erforderlichen Förderluftmenge;
Bestimmung eines der Pulverbeschichtungseinheit (5) zugeordneten Förderluft- Offsetwertes, der abhängig ist von einer Förderluftmenge, die zu einem bestimmten Zeit punkt zur Erzeugung eines Pulvermassenstrom-Bezugswertes nötig ist, und
Korrigieren der wirksamen Förderluftmenge mit dem Förderluft-Offsetwert.
11. Pulverfördervorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die För
derluft-Einstellvorrichtung (7) einen Förderluftregler, insbesondere einen Druckregler, ei
nen Volumenstromregler und/oder einen Massenstromregler, umfaßt.
12. Pulverfördervorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß
der Pulver-Sensor (12) ein Schwellwert-Sensor ist, der bei Überschreiten eines Pulvermas
sestromschwellwertes ein Signal erzeugt.
13. Pulverfördervorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß der Pulver-Sensor (12) einen von den geförderten Pulverpar
tikeln in dem Injektor (1) oder zugehörigen Pulverförderleitungen (4) erzeugten Tribo
strom erfaßt.
14. Pulverfördervorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß die Steuereinrichtung (14) die wirksame Förderluftmenge
abhängig von einer vorgegebenen Gesamtluftmenge bestimmt.
15. Pulverfördervorrichtung nach Anspruch 14, gekennzeichnet durch einen Dosier
luftregler (8), der eine Dosierluftmenge abhängig von der vorgegebenen Gesamtluftmenge
und der korrigierten wirksamen Förderluftmenge regelt.
16. Elektrostatische Pulverbeschichtungsanlage mit einer Pulverfördervorrichtung nach einem
der Ansprüche 10 bis 15.
17. Elektrostatische Pulverbeschichtungsanlage nach Anspruch 16, mit mehreren Pulverbe
schichtungseinheiten (5), denen jeweils ein Injektor (1), eine Förderluft-
Einstellvorrichtung (7) und ein Pulver-Sensor (12) zugeordnet sind.
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DE (1) | DE10111383B4 (de) |
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DE10111383B4 (de) | 2006-02-09 |
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