DE10110719A1 - Transversalflußmaschine mit mehreren einsträngigen Erregerteilen - Google Patents
Transversalflußmaschine mit mehreren einsträngigen ErregerteilenInfo
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Abstract
Elektrische Maschinen für lineare oder rotierende Anwendung sollen sowohl besonders kompakt, verlustarm und mechanisch vorteilhaft baubar und so gegliedert sein, daß mit begrenzter Bauteilzahl und zweckmäßig angeordneter Luftspaltebene ein schwingungsarmer Betrieb er reicht wird. Mit Erregereinheiten, bei denen die elektrische Durchflutung beider entgegengesetzter Richtungen genutzt wird, kann durch erfindungsgemäße Gliederung in Längsrichtung eine hohe Symmetrie der Kraftkomponenten erzwungen werden, so daß auch bei kleinen Strangzahlen ein Betrieb mit kleinen Anregungen und geringen Amplituden möglich wird. Fig. 1 zeigt als Basiselement ein entsprechend konzipiertes Erregerteil.
Description
Entwurfsbeschreibungen von Transversalflußmaschinen gehen ganz überwiegend davon aus,
daß die magnetischen Kreise mit einer ringförmig konzentrisch zur Welle verlaufenden
Wicklung ausgestattet werden. Gegeben ist damit eine einsträngige Ausführung des durch den
magnetischen Kreis gebildeten Maschinenteils. Die wechselstromgespeiste Wicklung und die
Ausführung des Magnetkreises bilden eine Wechselfeldanordnung mit stark fluktuierendem
Schubverlauf. Durch die Kombination mehrerer elektrisch autonomer Teilmaschinen in axia
ler Richtung entsteht bei einer Verbindung der schubbildenden Maschinenteile ein mehr oder
weniger ausgeglichener Schubverlauf als Folge der Summenbildung der Kräfte. Die über
Wechselrichter bereitzustellenden Wechselströme werden im Sinne eines Drehstromsystems
in der Weise phasenverschoben eingespeist, wie die Magnetkreise gegeneinander Polteilungs
versatz aufweisen. Bekanntlich nimmt mit steigender Strangzahl der Oberschwingungsgehalt
der Summenschubkraft ab, wenn von einer ganz bestimmten Stromform (zeitlicher Verlauf)
ausgegangen wird.
Wie ebenfalls beschrieben wird, lassen sich für die Kraftbildung günstige Maschinenquer
schnitte mit einem gegliederten Magnetkreis und mit mehreren Rotorscheiben auf einer Welle
konzipieren. Ein Beispiel hierfür wird in der DE 198 48 123 C1 vermittelt. Sowohl bei klei
nen als auch bei großen Maschinendurchmessern können wichtige Gründe dafür vorliegen,
am Umfang der Maschinen eines Magnetkreisquerschnitts mehrere Wicklungsstränge vorzu
sehen. Bei kleinen Maschinen ergibt sich dadurch ein Magnetkreis, dessen Streuflußanteile
niedriger sind als bei Anordnung von zwei Magnetkreisen. Bei großen Maschinen spricht für
eine mehrsträngige Ausführung der Umstand, daß sich bei Ringwicklungen eine sehr niedrige
Windungszahl je Spule ergibt und hierdurch Bemessungs- und Herstellungsprobleme entste
hen.
Weiter wird zusätzlich angestrebt, die Schwingungsanregung durch tangential und radial ge
richtete Kraftkomponenten mit Hilfe der erhöhten Strangzahl zu minimieren. Insbesondere
bei Maschinen großen Durchmessers müssen durch die Normalkraftanregung große Schwin
gungsamplituden an der Maschinenoberfläche befürchtet werden, weil gegenüber den kleine
ren Maschinen relativ ein Steifigkeitsschwund vorliegt. Es sind somit Maßnahmen zur Be
grenzung von Körper- und Luftschallpegel kombiniert mit der Reduktion des Schubkraftrip
pels ein wichtiges Entwicklungsziel.
In DE 198 48 123 C1 wurde eine Magnetkreisvariante vorgeschlagen, die insbesondere für
kleinere Maschinen vorteilhaft ist und eine Wicklungsunterteilung mit der außerhalb des Ma
gnetkreises zurückgeführten Spulenhälfte aufweist. In Anbetracht der hierbei auftretenden
kleineren Spulendurchflutungen erscheint dies ausführbar. Das Baukonzept der Maschine ist
verhältnismäßig einfach. Bei hohen Durchflutungen, wie sie bei größeren Leistungen auftre
ten, empfiehlt sich eine andere Bauformvariante; es ist auf erhöhte Streufelder und mit diesen
im Zusammenhang stehende Verluste stärker zu achten.
Es stellt sich somit erfindungsgemäß die Aufgabe, mit Blick auf hohe Kraftdichte und
schwingungsarmes Verhalten eine Bauform anzugeben, bei der unabhängig von der Maschi
nenleistung die Unterteilungsmöglichkeiten mit günstigen Betriebsmerkmalen kombiniert
sind. Außerhalb des Magnetkreises verlaufende Spulenteile sind möglichst zu vermeiden.
Weiter ist die Nebenbedingung der Aufgabe die, daß einfache Baubarkeit, d. h. geringe Zahl
von Rotorscheiben zur Verbindung der aktiven Teile mit der Welle bezw. eine möglichst ein
seitige Verbindung der schubbildenden Elemente mit dem zu bewegenden Fahrzeug erreicht
werden. Für die Anwendung als Linearantrieb mag zusätzlich die Erzielung einer niedrigen
Bauhöhe in Kombination mit der verlustarm ausgeführten Erregeranordnung ebenso eine
Rolle spielen, wie die magnetisch und elektrisch passive Ausführung der Fahrbahnelemente.
Im Folgenden wird eine ausführliche Beschreibung des Erfindungsgedankens in Verbindung
mit 8 Figuren gegeben:
Fig. 1 zeigt einen mit einer einsträngigen Wicklung und angrenzenden Sammlereinheiten
ausgestattetes Erregerteil.
Fig. 2a zeigt einen Ausschnitt einer Anwendung des Linearantriebs zur Bewegung von
Eisenbahnwagen. Fahrzeuganordnung niedriger Bauhöhe und Führung durch Rol
len.
Fig. 2b zeigt die Federkennlinie und die magnetische Normalkraft. Federnullpunkt kann
versetzt werden.
Fig. 3 zeigt das Prinzipschaltbild der Energieversorgung über Wechselrichter und Steue
rungsschema für vier Erregerteile in zweisträngiger Anordnung.
Fig. 4 zeigt die Querschnittszeichnung einer rotierenden Maschine. Erregerteil im Quer
schnitt in Doppelanordnung. Rotor magnetisch passiv in Topfform.
Fig. 5 zeigt die Spulenanordnung für Erregerteile bei zweisträngiger Ausführung.
Fig. 6 zeigt das der Wicklungsanordnung entsprechende Zeit-Zeigerdiagramm der ent
sprechenden Phasengrößen wie Spannung, Strom und magnetischer Fluß.
Fig. 7 zeigt für einen optimierten Stromverlauf mit Blick auf pulsationsarme Schubkraft
ermittelte Schubkraftanteile der Stränge a und b sowie deren Summe a + b.
Fig. 8 zeigt schematisch das Verformungsbild bei Anregung durch die Restanteile der
Normalkraftschwingung für eine Anordnung entsprechend Fig. 5 und Fig. 6. Befe
stigung des Gehäuses an den Schwingungsknoten.
Fig. 9 zeigt den Teil eines Maschinenquerschnitts mit gegenüber Fig. 4 erweitertem Ma
gnetkreis. Die Maschine weist zwei Topfrotoren mit jeweils zwei konzentrischen
Zylindern auf und ist zur Mittellinie mechanisch symmetrisch. Sie wird viersträngig
ausgeführt.
Die Anforderungen an kompakt auszuführende elektrische Maschinen beinhalten sowohl den
Energieaspekt, d. h. die Ausführung mit kleinen Verlusten, als auch andere Merkmale, wie
einfache Bauweise sowie die schwingungsarme Ausführung. Hieraus ergeben sich Ansprüche
an das Entwurfskonzept, insbesondere den Magnetkreisquerschnitt, die Längsgliederung mit
der dazugehörigen Wicklungsführung sowie der Kraftübertragung auf Rotor- und Statorbau
teile.
Analoges gilt auch für Linearantriebe. Die Einhaltung von Schubkräften bei kleinen Abmes
sungen zusammen mit der Forderung, die Permanentmagnete nur im wicklungsführenden Teil
anzuordnen, läßt sich prinzipbedingt und einfach nur bei Transversalfluß-Magnetkreisen er
reichen.
Für die Anwendung von rotierenden und linearen Maschinen ist deshalb wichtig, Anordnung
und Gliederung des Magnetkreises so zu wählen, daß mit kleinen Wicklungsverlusten und
einer zweckmäßigen Wechselrichterspeisung auch ein schwingungsarmer Betrieb möglich
wird. Letzteres steht im Zusammenhang mit Gliederung und Symmetrie der Gesamtanord
nung und schließt das Stromführungsmuster der Wicklung mit ein. Auch der Schritt, den zeit
lichen Verlauf des Stromes zwischen den Grenzen eines trapezförmigen oder eines mehr si
nusförmigen Verlaufs und damit abhängig von den Speiseverhältnissen (der Spannungsreser
ve und der Wechselrichter-Taktfrequenz) zu ändern, ermöglicht eine Einflußnahme. Durch
elektronischen Eingriff kann insbesondere der Schwingungsgehalt der Vortriebskräfte, aber
auch derjenige der Normalkräfte reduziert werden. Beschränkt man sich auf das Ziel, den
Schwingungsgehalt von Maschinenteilen zu reduzieren, auf die zwei verschiedene Maschi
nenstränge einwirken, so ist leichter ein bestimmter Glättungseffekt zu realisieren, als bei
Schwingungsglättung einer einsträngigen Teilmaschine. Für die Normalkraftglättung ist eben
falls davon auszugehen, daß bei der einsträngigen Anordnung elektronische Maßnahmen für
eine totalen Glättung in absolutem Widerspruch zur Ausführung mit einer hohen Vortriebs
kraftdichte stehen und somit nicht anzustreben sind.
Das obengenannte Ziel der Aufgabe ist somit die Entwurfsbeschreibung für eine in den Effi
zienzmerkmalen gut abgestimmte Maschinenauslegung in Verbindung mit den Möglichkeiten
weitgehender Schwingungsreduktion.
In Fig. 1 ist das Erregerteil einer Transversalflußmaschine für Linearanwendungen dargestellt.
Die gezeichnete Spule SP mit ihren Spulenteilen T1 und T2 stellt einen Strang einer mehr
strängigen Erregeranordnung dar, der von einem Wechselrichter nach Fig. 3 gespeist wird.
Die Spule ist seitlich eingegrenzt durch die Sammleranordnungen PS. Diese bestehen aus
Permanentmagneten PM und den dazwischenliegenden lamellierten Eisenteilen EL.
Zur Übertragung mechanischer Kräfte sind die Konstruktionsteile K und Verbindungen zwi
schen denselben vorgesehen.
Die im Fahrweg zu positionierenden Bauteile Mo und Mu sind entsprechend Fig. 2a aus
schließlich aus ferromagnetischem Material lamellierter Art zur Führung des magnetischen
Flusses quer zur Bewegungsrichtung. Sie sind im Abstand der doppelten Polteilung auf bei
den Luftspaltseiten angebracht. Das magnetische Feld schließt sich in zwei Wirbeln jeweils
um das Zentrum der stromführenden Spulenteile T1, T2. Ähnlich wie bei einem rotierenden
Motor wird durch eine Rollenführung des Erregerteils der mechanische Abstand zwischen
beweglichen und ruhenden Teilen annähernd konstant gehalten.
Für die Rückschlußelemente im feststehenden Teil ist zu beachten, daß sie für das mehrsträn
gige Erregerteil keine magnetische Kopplung darstellen. Die magnetische Leitfähigkeit in
Bewegungsrichtung ist somit auf einen niedrigen Wert zu begrenzen. Dem kann dadurch ent
sprochen werden, daß zwischen den in doppeltem Polteilungsabstand postierten Querflußele
menten keine ferromagnetische Verbindung besteht. Der Trennabstand ferromagnetischer
Teile sollte deutlich größer als der doppelte Luftspalt sein. Mit Rücksicht auf zweckmäßige
Befestigung ist die Zusammenfassung zweier Rückschlußelemente zu einer Doppeleinheit mit
ferromagnetischer Verbindung als zulässig zu bezeichnen, wenn zwischen den entsprechen
den Einheiten der erwähnte magnetische Trennspalt von mehrfacher Luftspaltlänge ist.
Fig. 2a zeigt einen Querschnitt durch eine Linearmotor-getriebene Fahrzeuganordnung mit
besonders niedriger Bauhöhe. Das zu bewegende Wagenteil Wr kann über die beweglichen
Hebel H und die daran befestigte Rolle Hr Vortriebskräfte auf das Stützrad R, das auf der
Schiene S rollt, ausüben. Die Vortriebskräfte werden vom Erregerteil des Motors Me auf das
Bauteil Fm übertragen. Die Schienenreaktionskräfte übertragen sich auf die Fahrwegteile Mu
und Mo. Sie sind mit Hilfe der Abdeckung Ma mit dem Fahrweg verbunden. Die Stromüber
tragung wird ermöglicht durch die Stromschiene St und die Übertragungseinheit Ü.
Die Führung des Fahrzeugs und des über V starr mit ihm verbundenen Erregerteils Me, also
auch die Einhaltung des Luftspalts, besorgen die Führungsrollen r1 und r2 durch Vermittlung
der Hilfsschiene Sh.
Wie Fig. 2b andeutet, ergibt sich in Abhängigkeit von der vertikalen Auslenkung Δy eine ma
gnetische Differenzkraft FM, die nur im Symmetriepunkt, bei gleichen Luftspaltlängen oben
und unten, null ist. Die zentrierende Führung mit Hilfe der Rollen setzt voraus, daß deren Fe
derkennlinie FC steifer ist als die instabile Kennlinie von FM.
Im Bild 2b wird angedeutet, daß bei Versatz des Federnullpunkts um einen bestimmten
y-Wert vom Linearantrieb magnetische Kräfte Fm auf das Fahrzeug übertragen werden kön
nen. Sie lassen sich zur Kompensation äußerer Kräfte, wie z. B. Gewicht oder vertikale Kräfte,
infolge Hebelreaktion verwenden. Mit den damit minimierten Anpreßkräften der Rollen er
möglicht man eine reduzierte Reibungsleistung für den Betrieb des Förderwagens. In Fig. 2a
ist die maximale Verschiebbarkeit des Federnullpunkts durch yg gekennzeichnet. Eine Ver
schiebung wird betriebs- bzw. belastungsabhängig z. B. über Hydraulikzylinder bewirkt.
Durch die nebeneinander angeordneten magnetischen Teilkreise wird für die Auslegung des
Motors - wie erwähnt - eine niedrige Bauhöhe (vertikal) erzielt und durch Nutzung beider
Spulenteile zur Magnetisierung auch eine verlustarme Gestaltung ermöglicht. In Bewegungs
richtung erfolgt die Unterteilung in einzelne oder in Gruppen angeordnete autonome Einhei
ten. Ihre genaue Positionierung entspricht der gewünschten Phasenlage der magnetischen
Flüsse ausgehend von einer kontinuierlichen Teilung der Fahrwegelemente. An den Trenn
stellen der benachbarten Stränge ist dementsprechend ein geometrischer Phasenversatz der
Erregerteile gegenüber der Schiene zu beachten. Z. B. ist für eine 90°-Phasenverschiebung des
Stromes eine geometrische Verschiebung der Sammler von einer halben Polteilung vorzuse
hen. Bei 120° Phasenverschiebung im Falle einer 3-strängigen Anordnung beträgt der geo
metrische Versatz 2/3 einer Polteilung.
Fig. 3 zeigt das Schaltbild und eine Prinzipdarstellung der Energieversorgung für einen vier
teiligen 2-strängigen Linearmotor, bei dem die Phasen A und B auf jeweils zwei gleichgroße
Teile A1, A2 und B1, B2 aufgeteilt sind. Die von der Stromschiene auf die Wechselrichter
übertragene Gleichspannung UD wird auf der Fahrzeugseite in Wechselspannungen umge
formt, die 90° Phasenverschiebung aufweisen. Die Wechselrichter sind in 4Q-Schaltung aus
geführt und speisen jeweils die beiden in Reihe geschalteten Strangteile. Die Ansteuerung A
der IGBT-Schaltmodule erfolgt über die Steuerelektronik SR, die ihrerseits vom Fahrzeug-
Positionsgeber S das Lagesignal empfängt und die Steuerbefehle für die Schubvorgabe und
damit die Höhe des Stromes z. B. über digitale Impulse durch die Stromschiene als Fahrbe
fehle F empfängt.
Vorteil der gewählten Aufteilung in 4 Strangteile nach Fig. 3 mit Symmetrie zur Mitte von
Strang B ist die Vermeidung von Schwingungsanregungen, die als Folge von Normalkraftun
terschieden zu Nickschwingungen (um die horizontale Mittelachse) führen würden.
Zur Glättung von Schubkraftspulsationen wird das Mittel der Stromformbeeinflussung durch
Schaltmustervorgabe bei der Wechselrichteransteuerung A nach Fig. 3 eingesetzt. Es wurde
nachgewiesen, daß mit Stromformen, die aus dem Kraftverlauf abgeleitet wurden, bei 2- und
3-strängigen Strangkombinationen ein pulsationsfreier Kraftverlauf erzielt werden kann.
Hierzu ergeben sich Stromverläufe, die etwas lastabhängig sind und nicht sehr stark von der
Sinusform abweichen. Ihr Effektivwert liegt damit ähnlich wie derjenige eines sinusförmigen
Stroms. Die erforderliche Spannungsreserve (Zwischenkreisspannung) ergibt sich nur gering
fügig erhöht. Zur Unterdrückung schaltspielbedingter Strom- und Schubkraftschwankungen
ist für eine reduzierte "Hysterese" eine Taktfrequenz der Wechselrichter im Bereich der
10- bis 15-fachen Betriebsfrequenz notwendig. Fig. 7 stellt die Schubkraftverläufe über einer
Polteilung dar. Für eine 2-strängige Maschine mit den Schubkraftanteilen der einzelnen
Stränge a und b ergibt die Stromformoptimierung in der Summe den geglätteten Schub a + b.
Auch rotierende Maschinen lassen sich entsprechend der Querschnittsgebung nach den Fig. 1
und 2 konzipieren. Hierbei ist das Mittelteil, die Erregeranordnung als feststehend und die
vorher fahrwegbasierten Maschinenteile als rotierend anzusehen.
Fig. 4 stellt einen Teil des Maschinenquerschnitts einer im Vergleich zu Fig. 1 modifizierten
Form dar. Ein passiver Rotor mit ferromagnetischen Teilen Mr und der Rotorscheibe R ist mit
der Welle W verbunden. Diese ist über die Lager L mit dem Statorgehäuse Sg zentriert. Das
Lagerschild S1 schließt das Gehäuse gegenüber dem rotierenden Teil ab. Die Magnetkreisteile
Me' und Me" vervollständigen den Magnetkreis. Die Gliederung des Magnetkreises im
Querschnitt entspricht der paarweisen Anordnung der Spulenseiten T1 und T2. Als vorteilhaft
für rotierende Maschinen ist die massearme Ausführung des Rotors R mit den ferromagnetischen
Bauteilen Mr im Spaltbereich hervorzuheben. Es treten geringe Verluste auf, die über
den Spalt an die mit guter Kühlung ausgestatteten Nachbarelemente des Stators abgeführt
werden können. Die Statorbauteile Me' und Me" sind in der Form der auch in Fig. 1 darge
stellten Sammler ausgeführt. Permanentmagnete und ferromagnetische Teile wechseln im
Polteilungsabstand. Ähnlich wie bei Fig. 1 wird auch bei Fig. 4 der Läufer mit ferromagneti
schen Bauteilen ausgeführt, die im Abstand der doppelten Polteilung herausgehobene magne
tische Leitfähigkeit aufweisen. Entsprechend den Ausführungen zu Fig. 1 beim Linearmotor
sind für die Rotorausführung bezüglich der magnetischen Leitfähigkeit in Umfangsrichtung
wieder besondere Vorsichtsmaßnnahmen zu beachten.
Weitere Vereinfachungen der Bauform sind gegenüber Fig. 4 zu erzielen, wenn ähnlich wie in
Fig. 1 das an Me' angrenzende Mr-Bauteil in axialer Richtung gleichzeitig einen Rückschluß
des magnetsichen Flusses ermöglicht; das zweite Maschinenteil damit einseitig wirkend aus
geführt wird. Diese Variante weist kleinere Schubkräfte auf, hat jedoch auch Anwendungs
vorteile z. B. für Linearantriebe.
Eine naheliegende Gliederung der im Bauteil Me' einzubringenden Spulen ist in Fig. 5 ange
geben. Für eine zweisträngige Wechselstrom-Phasenzuordnung nach Fig. 6 bietet sich aus
Symmetriegründen die gewählte geometrische Aufteilung der Spulen nach Fig. 5 an. Die
Strangpaare a, b und a', b' bilden jeweils ein zweisträngiges System mit 90° Phasenspreizung
der Ströme und einem geometrischen Versatz einer halben Polteilung.
Entsprechend den in Fig. 6 phasenverschobenen Stromzeigern sind auch die magnetischen
Flüsse und die durch sie erzeugten Spannungen durch symmetrische vierstrahlige Zeiger dar
stellbar. Wie das Bild vermittelt, ergibt sich für jeden Zeitaugenblick die Summe aller Span
nungen zu null. Dies ist analog zu einem symmetrischen System dreisträngiger Anordnung.
Als Folge der am Umfang vorhandenen wechselnden Polaritäten ist bei gleichartigen geome
trischen Abmessungen der Statorelemente auch die resultierend am Umfang auftretende
Ringspannung null. Dies ist mit Blick auf anderenfalls entstehende Wirbelstromwirkungen
von Bedeutung und erleichtert die Anwendung von metallischen Gehäuse- und Rotorelemen
ten. Hierdurch wiederum wird auch die Fähigkeit einer intensiveren Wärmeabgabe verbessert.
Zu erwähnen ist, daß die gewählte zweisträngige Ausführung in vier Sektoren - ähnlich wie
beim beschriebenen zweisträngigen Linearmotor - bereits eine gute Ausgangsposition für die
Vermeidung von Schubkraftpulsationen bietet. Das im Zusammenhang mit Fig. 7 beschriebe
ne Verfahren läßt sich sinngemäß auch auf rotierende Maschinen anwenden.
Mit Blick auf die Normalkraftanregungen wurde die Strangfolge in Bild 5 anders als für den
Linearmotor in Fig. 3 gewählt. Es läßt sich zeigen, daß die hauptsächlichen Schwingungsan
teile der Normalkräfte beim zweisträngigen System zwischen den Strängen eine Phasenver
schiebung von 180° aufweisen. Die gewählte Unterteilung entspricht damit einer raumfesten
Schwingungsform mit vier Knoten und elliptischen Verformungen des kreisförmigen Gehäu
ses. Diese Schwingungsform zweiter Ordnung ist in Fig. 8 dargestellt. Die hierbei erreichte
Kraftsymmetrie vermeidet zu jedem Zeitpunkt Schwingungsanteile, die zu exzentrischen
Verlagerungen von Rotor und Stator führen könnten. Bei einer Schwingungsform zweiter
Ordnung, (Fig. 8), empfiehlt sich in Folge der feststehenden Knoten für körperschallarme
Anwendung eine Gehäusebefestigung im Knotenbereich. Dies ist in Fig. 8 ebenfalls ange
deutet.
Bei einer Unterteilung in nur zwei Strangabschnitte in Halbkreissegmenten würde sich die
gezeichnete Anregungssymmetrie von Fig. 8 nicht erreichen lassen. Es wäre zu erwarten, daß
zumindest bei größeren Maschinen unerwünschte Schwingungsanregungen erster Ordnung
auftreten. Auch für die dreisträngige Wicklungsgliederung ist selbst bei Einhaltung aller
Symmetriebedingungen elektrischer und geometrischer Art kein stehendes Schwingungsbild
wie nach Fig. 8 zu erwarten. Die Anregungsunsymmetrien sind allerdings kleiner als im Falle
einer zweiteiligen Maschine.
Mit zunehmender Zahl der Segmentteile steigt mit dem Einfluß der nicht mehr kraftbildenden
Polelemente der Schwund der mittleren Kraftdichte mehrsträngig ausgeführter Maschinen.
Der Abgleich zwischen den Forderungen nach massearmer Ausführung und schwingungsar
mer Auslegung führt auf eine Segmentzahlbegrenzung. Für größere Maschinen bietet sich
hierbei an, daß die Anordnung nach Fig. 4 doppelseitig ausgeführt wird. Die linke Stirnseite
der Maschine ist dann als Mittelebene einer Anordnung mit zwei Topfrotoren zu verstehen.
Hierbei empfiehlt sich, die zweite Teilmaschine mit einer analogen Viererteilung zu bauen
und dabei dieses System um 45° gegenüber dem ersten zu schwenken. Die hinzugekommenen
Zweiphasensysteme bilden zusammen mit dem rechten Teil der Maschine dann ein viersträn
giges Wicklungssysstem. Mit Blick auf die Unterdrückung von tangentialen Schubschwin
gungen ergibt sich hierdurch eine weitere Verbesserung. Die Schwankungsanteile im
Drehmoment lassen sich damit unter die 2%-Grenze (des Nennmoments) absenken.
Fig. 9 stellt eine Maschinenhälfte dar, bei der als weitere Maßnahme zur Schubkrafterhöhung
der Topfrotor R mit zwei Zylindern Mz' und Mz" zum Eingriff mit einem entsprechend er
weiterten Erregerteil Me0, Me1, Me2 gebracht wird. Die Maschine ist zur Ausführung mit
vier Strängen in axialer Richtung ebenfalls doppelseitig mit Magnetkreisen ausgestattet und
symmetrisch zur gezeichneten Mittellinie ML gebaut. Die Erhöhung der Zahl der Luftspalte
erfordert eine Wicklungsausführung mit etwas vergrößerter Durchflutung. Durch die nun ver
größerte Zahl der Wirkungsflächen steigt auf den Magnetkreis bezogen die resultierende
mittlere Kraftdichte. Mehrere Kühlkanäle Kü für flüssiges Kühlmittel sorgen für intensive
Wärmeabfuhr. Mit massearmem, passivem Läufer können so schwingungsarm ausgeführte
Maschinen in verhältnismäßig einfacher Bauform mit kleinen Abmessungen und - wie ge
zeichnet - auch mit kleinem Lagerabstand und damit unanfällig gegenüber von außen einge
leiteten Störkräften hergestellt werden. Die in Fig. 9 angedeutete Lagerausführung mit
schwingungssteifer Welle läßt wiederum zu, daß nur kleine Luftspaltlängen für den Magnet
kreis angesetzt werden können. Analog zu den Ausführungen im Zusammenhang mit Fig. 4
sind auch für Maschinen nach Fig. 9 günstige Bedingungen zur Unterdrückung von Körper
schall- und Schubschwingungen gegeben.
Claims (10)
1. Elektrische Maschine in linearer oder rotierender Ausführung mit transversalen Magnet
kreisen und einem Maschinenteil, das zur Flußführung ausschließlich mit ferromagneti
schen Teilen bestückt und magnetisch leitfähige Masseansammlungen im doppelten Pol
teilungsabstand aufweist und dessen zweites Maschinenteil Reihen von Permanentma
gneten gepaart mit ferromagnetischen Teilen und Spulen aufweist, die über den Luftspalt
hinweg in magnetischer Wechselwirkung miteinander stehen,
wobei mehrere weitgehend gleichartige Erregereinheiten in Bewegungsrichtung hinterein ander liegen, die in zwei- oder dreisträngigen Gruppen angeordnet sind und die im Quer schnitt zwei elektrische Durchflutungen gleicher Größe und unterschiedlicher Richtung führen
und deren Erregereinheiten mindestens zwei unterschiedliche Stränge darstellen, wobei die Phasenverschiebung der Ströme dem geometrischen Polteilungsversatz entsprechen
und die feldführenden Einheiten des anderen Maschinenteils einzeln oder in Zweiergrup pen in Längsrichtung einen magnetisch wirksamen Trennabstand aufweisen, der größer als der doppelte Luftspalt ist.
wobei mehrere weitgehend gleichartige Erregereinheiten in Bewegungsrichtung hinterein ander liegen, die in zwei- oder dreisträngigen Gruppen angeordnet sind und die im Quer schnitt zwei elektrische Durchflutungen gleicher Größe und unterschiedlicher Richtung führen
und deren Erregereinheiten mindestens zwei unterschiedliche Stränge darstellen, wobei die Phasenverschiebung der Ströme dem geometrischen Polteilungsversatz entsprechen
und die feldführenden Einheiten des anderen Maschinenteils einzeln oder in Zweiergrup pen in Längsrichtung einen magnetisch wirksamen Trennabstand aufweisen, der größer als der doppelte Luftspalt ist.
2. Elektrische Maschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Erregerkreise mit zwei Durchflutungen in ungleicher Richtung auf ein Maschinenteil
wirken, das in Bewegungsrichtung die Vortriebskräfte von mindestens zwei Einheiten mit
unterschiedlicher Strangspeisung addiert, ohne daß elastische Elemente zwischen den Er
regerteilen eingesetzt werden, und daß in einem Querschnittsbereich der Erregereinheiten
die Kräfte gemeinsam auf die Welle oder beim Linearmotor auf einen Fahrzeugrahmen
übertragen werden.
3. Elektrische Maschine nach obigen Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet, daß
daß durch Speisung in zwei oder drei Strängen hintereinanderliegende Gruppen je Ma
schinenrotor durch Stromformoptimierung, die vom Kraftverlauf abgeleitet ist, ein bis auf
wenige Prozent Schwankungsanteil geglättetes Drehmoment bzw. ein entsprechend glatter
Linearmotorschub erreicht wird.
4. Elektrische Maschine nach obigen Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Erregerteile von Linearmotoren eine Stranggliederung aufweisen, die symmetrisch zur
Mitte einer entsprechenden mechanischen Einheit angeordnet sind.
5. Elektrische Maschine nach obigen Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet, daß
bei Linearmotoren eine beidseitige mechanische Führung eingesetzt wird, die sich einer
Federsteifigkeit bedient, die größer als die destabilisierende Steifigkeit des magnetischen
Feldes im Luftspalt ist.
6. Elektrische Maschine nach obigen Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet, daß
die magnetische Normalkraft durch Beeinflussung der mechanischen Führung zur Kom
pensation äußerer Kräfte herangezogen wird.
7. Elektrische Maschine nach obigen Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Gehäusestützung gegenüber dem Fundament bei rotierenden Maschinen an Knoten
punkten der Normalkraftschwingung erfolgt.
8. Elektrische Maschine nach obigen Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet, daß
Topfrotoren mit zwei konzentrischen Zylinderteilen und mit einer zu deren Mittelebene
symmetrisch angepaßten Magnetkreisform des Erregerteils zur Anwendung kommen.
9. Elektrische Maschine nach obigen Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet, daß
Maschinen mit zwei Topfrotoren und eine Ausführung symmetrisch zur Mittelebene vor
liegt, wobei eine Verdoppelung der Strangzahl erreicht wird.
10. Elektrische Maschine nach obigen Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet, daß
bei Maschinen mit zwei Topfrotoren die Lager innerhalb der Rotorscheiben angeordnet
sind und ein sehr kleiner Lagerabstand erreicht wird.
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