DE10109427A1 - Hybridgasgenerator für längere Luftsackstandzeiten - Google Patents
Hybridgasgenerator für längere LuftsackstandzeitenInfo
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- B60R21/16—Inflatable occupant restraints or confinements designed to inflate upon impact or impending impact, e.g. air bags
- B60R21/26—Inflatable occupant restraints or confinements designed to inflate upon impact or impending impact, e.g. air bags characterised by the inflation fluid source or means to control inflation fluid flow
- B60R21/268—Inflatable occupant restraints or confinements designed to inflate upon impact or impending impact, e.g. air bags characterised by the inflation fluid source or means to control inflation fluid flow using instantaneous release of stored pressurised gas
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Abstract
Vorgeschlagen wird ein Hybridgasgenerator für längere Luftstandzeiten mit einer elektrischen Zündeinrichtung, einer pyrotechnischen Feststoffladung zur Erzeugung eines Heißgases, mehreren Kaltgasbehälterkammern und wenigstens einer Öffnungseinrichtung für den oder die Kaltgasbehälter oder Kaltgasbehälterkammern.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Hybridgasgenerator für längere Luftsack
standzeiten von z. B. mehr als 5 Sek..
Bei einem Hybridgasgenerator wird das zum Aufblasen des Luftsacks notwendige
Gas aus einem Gemisch aus Kaltgas und pyrotechnisch erzeugtem Gas in einen
Luftsack geleitet. Dieses Gasgemisch besitzt eine deutlich höhere Temperatur als die
Umgebungstemperatur. Durch das Abkühlen und das Abströmen des Gases aus
dem Luftsack aufgrund der Gasdurchlässigkeit des Luftsackgewebes reduziert sich
der Gasdruck in demselben und der Luftsack wird schlaff. Die Abkühlung ist bei den
sogenannten Fahrer- oder Beifahrerairbags, die zum Schutz der Fahrzeuginsassen
bei einem Frontalaufprall dienen, nicht von Bedeutung, da für diese Airbags nur eine
äußerst kurze Luftsackstandzeit gefordert ist. Bei solchen Anwendungen kann durch
eine definierte Abströmung des Füllgases der Airbag für eine Energieabsorption bes
ser nutzbar gemacht werden.
Im Zuge immer größerer Sicherheitsanforderungen ist die Kfz-Industrie zum Einsatz
von sogenannten Curtain-, Window- und/oder Seitenairbags übergegangen. Diese
sollen die Kfz-Insassen in allen möglichen denkbaren Unfallsituationen vor schweren
Verletzungen schützen. Derartige Airbags müssen neben einer entsprechenden Re
aktionszeit gleichzeitig über verlängerte Luftsackstandzeiten von z. B. mehr als 5
oder 10 Sek. Verfügen, um bei einem dynamischen Unfallhergang (z. B. Rollover
oder Überschlag des Kfz) die Fahrzeuginsassen sicher vor Schäden und Verletzun
gen zu bewahren.
Ein Lösungsansatz hierfür ist die Anwendung von besonderen Luftsackgeweben mit
verringerter Gasdurchlässigkeit und verbesserter Wärmeisolierung. Eine andere
Möglichkeit besteht z. B. darin, die in einem Gasgenerator enthaltene oder von die
sem freigesetzte Gasmenge zu erhöhen.
Es besteht daher die Aufgabe, zumindest einen weiteren Hybridgasgenerator zu
schaffen, der längere Luftsackstandzeiten von z. B. mehr als 5 Sek. ermöglicht.
Diese Aufgabe wird durch einen Hybridgasgenerator mit den Merkmalen des beige
fügten Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen bzw. Weiterbildungen der
vorliegenden Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche 2 bis 5.
Die vorliegende Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass zum Erreichen längerer
Standzeiten der aufgrund von Wärme- und Gasverlust durch die Abkühlung und das
Abströmen des in dem Luftsack befindlichen Gasgemisches verursachte Volumen
verlust ausgeglichen werden muss. Dies könnte z. B. dadurch geschehen, dass man
einen ausreichenden Überschuss an Kaltgas bzw. Kaltgasvolumen vorsieht, was je
doch bedingt, dass der Luftsack zunächst einmal einem erhöhten Druck standhalten
muss, der dann während des Abkühlens kontinuierlich abnimmt.
Erfindungsgemäß ist jedoch vorgesehen, dass wenigstens zwei Kaltgasbehälter oder
Kaltgasbehälterkammern mit einem inerten Gas, z. B. einer Mischung aus Argon und
Helium befüllt sind, wobei die Ausströmrate des Kaltgases aus diesen Kaltgasbehäl
tern bzw. Kaltgasbehälterkammern ausschließlich über die Öffnungsgröße der ver
schiedenen Kaltgasaustrittsöffnungen und/oder Drosselöffnungen gesteuert wird.
Beim Auslösen eines derartigen Hybridgasgenerators erfolgt zunächst die Zündung
einer pyrotechnischen Feststoffladung über eine elektrische Zündeinrichtung. Durch
den sich aufgrund des Abbrennens der pyrotechnischen Feststoffladung entwickeln
den Gasdrucks wird im Allgemeinen eine Membran zerstört, die wenigstens zwei
Kaltgasbehälter oder Kaltgasbehälterkammern verschließt. Die verschiedenen Kalt
gasbehälter bzw. Kaltgasbehälterkammern stehen bevorzugt in kommunizierender
Verbindung und weisen somit vor dem Auslösen einen identischen Gasdruck von z. B.
240 bar auf. Selbstverständlich ist es auch möglich, dass getrennte Kaltgasbehälter
vorgesehen sind, die nicht in kommunizierender Verbindung stehen und z. B.
auch mit unterschiedlichen Drucken mit Kaltgas befüllt sind. Gleiches gilt sinnge
mäß, wenn mehrere Kaltgasbehälterkammern vorgesehen sind, wobei eine zur Ver
bindung von verschiedenen Kaltgasbehälterkammern vorgesehene Drosselöffnung
auch verschlossen sein kann.
Durch die Zerstörung der vorgenannten Membran wird dann zumindest ein erster
Kaltgasbehälter bzw. eine erste Kaltgasbehälterkammer geöffnet, die jeweils eine
Kaltgasaustrittsöffnung von einer solchen Größe besitzt, dass das in dem ersten
Kaltgasbehälter bzw. der ersten Kaltgasbehälterkammer enthaltene Kaltgas schnell,
d. h. in Bruchteilen von Sekunden ausströmt. Hierdurch wird in Verbindung mit dem
durch den Abbrand der pyrotechnischen Feststoffladung erzeugten Heißgas der
Luftsack gefüllt.
Im weiteren zeitlichen Verlauf tritt dann weiteres Kaltgas aus einem zweiten, gleich
zeitig oder später geöffneten, Kaltgasbehälter durch eine im Verhältnis zur Kaltgas
austrittsöffnung des ersten Kaltgasbehälters deutlich kleineren Öffnung mit einer we
sentlich geringeren Austrittsrate aus und stellt durch das Nachströmen des Kaltgases
die verlängerte Standzeit des Luftsacks sicher.
In einer alternativen Ausführungsform mit mehreren Kaltgasbehälterkammern liegen
die Verhältnisse ähnlich, wobei der rasche Kaltgasaustritt aus der ersten Kaltgasbe
hälterkammer ähnlich wie zuvor mit Bezug auf einen ersten Kaltgasbehälter be
schrieben verläuft. Gleichzeitig strömt Kaltgas aus einer zweiten Kaltgasbehälter
kammer in die erste Kaltgasbehälterkammer, wobei die entsprechende Strömungsra
te aufgrund der geringen Größe der Drosselöffnung, über die die erste Kaltgasbehäl
terkammer mit der zweiten Kaltgasbehälterkammer verbunden ist, wesentlich gerin
ger ist als die Rate, mit der das Kaltgas aus der ersten Kaltgasbehälterkammer in
den Luftsack strömt. Durch das Verhältnis der unterschiedlichen Kaltgasaustrittsöff
nungen bei der Ausführungsform mit wenigstens zwei unterschiedlichen Größen der
Kaltgasaustrittsöffnung und der wenigstens einen Drosselöffnung lassen sich erfin
dungsgemäß die zur Aufrechterhaltung einer verlängerten Standzeit erforderlichen
Parameter wie Gasvolumen und Gasausströmrate sowie Gasdruck auf einfache
Weise an die jeweils vorgesehene Anwendung anpassen und erlauben daher eine
vergleichsweise große Flexibilität in der Produktion.
Das Verhältnis der Größe der unterschiedlichen Kaltgasaustrittsöffnungen zueinan
der bzw. der Kaltgasaustrittsöffnung zu der Größe der wenigstens einen Drosselöff
nung liegt allgemein im Bereich von 50 : 1 bis 10 : 1 und bevorzugt in einem Bereich
von 20 : 1 bis 10 : 1. Bei einem Verhältnis größer 50 : 1 wird die Ausströmrate aus der
wenigstens zweiten Kaltgasbehälterkammer soweit herabgesetzt, dass der durch die
Abkühlung bedingte Volumenverlust nicht ausreichend ausgeglichen werden kann,
während bei einem Verhältnis kleiner 10 : 1 die Ausströmrate aus dem zweiten Behäl
ter bzw. aus der zweiten Kammer so groß ist, dass der genannte Volumenverlust
überkompensiert wird. Untersuchungen haben ergeben, dass die besten Ergebnisse
sich bei einem Größenverhältnis im Bereich von 20 : 1 bis 10 : 1 erzielen lassen, da
durch Variationen des Größenverhältnisses in diesem Bereich die Ausströmrate bei
den vorgesehenen Anwendungen am effektivsten variiert werden kann. Hierdurch
sind Luftsackstandzeiten im Bereich zwischen 3 und 10 Sek. beliebig einstellbar.
Eine weitere Variation und auch eine weitere Steuerung der Standzeiten ist möglich,
wenn die verschiedenen Kaltgasbehälter oder Kaltgasbehälterkammern unterschied
liche Kaltgasvolumina im Bereich von 1 : 1 bis 5 : 1 zu variieren.
Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels un
ter Bezugnahme auf die beigefügte Figur näher beschrieben, wobei dieses Ausfüh
rungsbeispiel nicht zur Beschränkung der vorliegenden Erfindung dient, sondern
ausschließlich zu deren besseren Verständnis.
Aus Fig. 1 ist zu entnehmen, dass in der dargestellten Ausführungsform die beiden
Kammern (I), (II) durch eine Scheibe (B) voneinander getrennt sind. Die beiden
Kammern werden mit einem inerten Gas (z. B. Argon/Helium-Mischung) gefüllt. Der
Gasdruck in beiden Kammern ist gleich (z. B. 240°C). Der Druckausgleich findet
durch die Öffnung/Öffnungen (C) in der Scheibe (B) statt. Nach dem Öffnen oder
Zerstören der Membran (D) strömt das Gasgemisch aus der ersten Kammer schnell
in den Luftsack und sorgt zusammen mit der Pyrotechnik für ein vollständiges Auf
blasen desselben. Das Kaltgas der zweiten Kammer strömt durch eine "kleine" Öffnung/Öffnungen
(C) in der Scheibe (B) langsam in den Luftsack nach und gleicht den
Druckverlust aus, der durch das Abkühlen des Gasgemisches entsteht. Die Öff
nung/Öffnungen (C) der Scheibe (B) und die Größe der zweiten Kammer (und damit
die Gasmenge) sind dabei so einstellbar, dass der Druckverlust im Luftsack z. B.
über einen Zeitraum von 3 bis 10 Sek. ausgeglichen werden kann, woraus eine ent
sprechende Anpassbarkeit an unterschiedliche Einsatzmöglichkeiten gegeben ist.
Claims (5)
1. Hybridgasgenerator für längere Luftsackstandzeiten mit
einer elektrischen Zündeinrichtung,
einer pyrotechnischen Feststoffladung zur Erzeugung eines Heißgases,
mehreren Kaltgasbehältern oder zumindest mehreren Kaltgasbehälterkam mern und
wenigstens einer Öffnungseinrichtung für den oder die Kaltgasbehälter oder Kaltgasbehälterkammern.
einer elektrischen Zündeinrichtung,
einer pyrotechnischen Feststoffladung zur Erzeugung eines Heißgases,
mehreren Kaltgasbehältern oder zumindest mehreren Kaltgasbehälterkam mern und
wenigstens einer Öffnungseinrichtung für den oder die Kaltgasbehälter oder Kaltgasbehälterkammern.
2. Hybridgasgenerator gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Hybridgasgenerator wenigstens zwei Kaltgasbehälter aufweist, die
von einer zerstörbaren Membran verschlossene Kaltgasaustrittsöffnungen un
terschiedlicher Größe aufweisen.
3. Hybridgasgenerator gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Hybridgasgenerator wenigstens zwei Kaltgasbehälterkammern auf
weist, die über wenigstens eine Drosselöffnung miteinander in Verbindung
stehen, wobei eine Kaltgasbehälterkammer eine mit einer zerstörbaren Mem
bran verschlossene Kaltgasaustrittsöffnung aufweist.
4. Hybridgasgenerator gemäß Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Verhältnis der Größe der Kaltgasaustrittsöffnungen zueinander oder
das Verhältnis der Größe der Kaltgasaustrittsöffnung zu der Größe einer
Drosselöffnung im Bereich von 50 : 1 bis 10 : 1 liegt, insbesondere im Bereich
von 20 : 1 bis 10 : 1.
5. Hybridgasgenerator gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die verschiedenen Kaltgasbehälter oder Kaltgasbehälterkammern unter
schiedliche Kaltgasvolumina umschließen und dass die Volumina zueinander
in einem Verhältnis von 1 : 1 bis 5 : 1 stehen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2001109427 DE10109427A1 (de) | 2001-02-27 | 2001-02-27 | Hybridgasgenerator für längere Luftsackstandzeiten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2001109427 DE10109427A1 (de) | 2001-02-27 | 2001-02-27 | Hybridgasgenerator für längere Luftsackstandzeiten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10109427A1 true DE10109427A1 (de) | 2002-09-05 |
Family
ID=7675662
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2001109427 Withdrawn DE10109427A1 (de) | 2001-02-27 | 2001-02-27 | Hybridgasgenerator für längere Luftsackstandzeiten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10109427A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10243866A1 (de) * | 2002-09-20 | 2004-04-01 | Autoliv Development Ab | Gasgenerator für Airbags und andere Rückhaltevorrichtungen |
-
2001
- 2001-02-27 DE DE2001109427 patent/DE10109427A1/de not_active Withdrawn
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10243866A1 (de) * | 2002-09-20 | 2004-04-01 | Autoliv Development Ab | Gasgenerator für Airbags und andere Rückhaltevorrichtungen |
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Legal Events
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