DE10109049A1 - Verfahren und Anordnung zur Bestimmung der Leistungsfähigkeit einer Batterie - Google Patents
Verfahren und Anordnung zur Bestimmung der Leistungsfähigkeit einer BatterieInfo
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Abstract
Für eine möglichst einfache und sichere Erkennung der Funktionsfähigkeit einer Batterie ist erfindungsgemäß ein Verfahren zur Bestimmung der Leistungsfähigkeit der Batterie zur Bereitstellung einer Bordnetzspannung für ein Bordnetz, insbesondere eines Fahrzeugs, vorgesehen, bei dem die Bordnetzspannung (U) erfaßt wird, wobei innerhalb eines vorgebbaren Zeitfensters (Z) für einen vorgebbaren Betriebsmodus Bordnetzspannung (U) und Bordnetzstrom (I) derart überwacht werden, daß die Bordnetzspannung (U) am Ende des Zeitfensters (Z) in Abhängigkeit von dem während des Betriebsmodus abgegebenen Bordnetzstrom (I) einen vorgebbaren Grenzwert (G) überschreitet.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung der Leis
tungsfähigkeit einer Batterie zur Bereitstellung einer Bord
netzspannung für ein Bordnetz, insbesondere in einem Fahrzeug.
Desweiteren betrifft die Erfindung eine Anordnung zur Bestim
mung der Leistungsfähigkeit.
In Fahrzeugen werden zunehmend sicherheitsrelevante Funktionen
elektrisch betrieben, wie z. B. elektrische Bremsen. Um sicher
zustellen, daß die Funktionsfähigkeit derartiger sicherheitsre
levanter Komponenten gewährleistet ist, müssen diese permanent
mit elektrischer Energie versorgt werden. Hierzu ist es be
kannt, im Fahrzeug zwei Energiequellen, nämlich eine Batterie
und einen Generator, vorzusehen.
Da die Lebensdauer einer konventionellen Blei-Säure-Batterie im
Regelfall geringer ist als die Lebensdauer eines Fahrzeugs,
kann es vorkommen, daß nur noch eine der beiden Energiequellen
funktionstüchtig ist. Aus der DE 195 17 709 ist ein Verfahren
zur Überwachung des Funktionszustandes einer Batterie mittels
deren Batteriespannung bekannt, wobei in Abhängigkeit vom Er
gebnis der Überwachung entschieden wird, ob eine an die Batte
rie angeschlossene Maschine für einen weiteren Arbeitsgang
freigegeben wird oder nicht.
Für den Fall, daß eine Batterie leer oder defekt und somit
funktionsuntüchtig ist, kann es auch zu einem Schaden oder zu
einer Überlastung der zweiten Energiequelle, dem Generator,
kommen. Dies kann dazu führen, daß die Versorgung der Verbraucher
nicht mehr sichergestellt ist. Darüber hinaus kann das
Fahrzeug in einen sicherheitskritischen Zustand gelangen. Aus
diesem Grunde sind Maßnahmen erforderlich, die auf der einen
Seite den Fahrer warnen, auf der anderen Seite aber auch das
Bordnetz und damit das Fahrzeug möglichst lange in einem be
triebssicheren Zustand halten. Dazu können beispielsweise nur
sicherheitsrelevante Verbraucher ein- bzw. zugeschaltet werden.
Aus Betriebs- oder Sicherheitsgründen ist daher sicherzustel
len, daß ein minimaler Strombedarf für die wenigen sicherheits
relevanten Verbrauchern auch im Fall eines Generatorausfalls
gedeckt wird. Darüber hinaus ist neben dem Strom auch ein mini
males Spannungsniveau sicherzustellen.
Häufig wird zur Ermittlung der Voraussetzungen des Notbetriebs,
der Ladezustand sowie der Alterungszustand der Batterie be
stimmt. Derartige Verfahren bedingen üblicherweise sogenannte
Ruhespannungsmessungen. Dabei müssen zur Messung der Ruhespan
nung relativ lange Ruhezeiten des Fahrzeugs eingehalten werden.
Diese können insbesondere bei einem fahrenden Fahrzeug nicht
eingehalten werden. Darüber hinaus ist im Fall einer externen
Batterieladung oder eines Batterietauschs, z. B. Batterie mit
einer anderen Nennkapazität, eine Bestimmung des momentanen
Batteriezustands nicht ermöglicht.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zur Bestimmung der Leistungsfähigkeit einer Batterie anzugeben,
die eine möglichst einfache und sichere Erkennung der Funkti
onsfähigkeit der Batterie ermöglicht. Darüber hinaus soll eine
besonders einfache und kostengünstige Anordnung zur Bestimmung
der Leistungsfähigkeit der Batterie angegeben werden.
Die erstgenannte Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein
Verfahren zur Bestimmung der Leistungsfähigkeit einer Batterie,
welche für ein Bordnetz eine Bordnetzspannung bereitstellt, bei
dem die Bordnetzspannung erfaßt wird, wobei innerhalb eines
vorgebbaren Zeitfensters für einen vorgebbaren Betriebsmodus
Bordnetzspannung und Bordnetzstrom darauf überwacht werden, ob
die Bordnetzspannung am Ende des Zeitfensters in Abhängigkeit
von dem während des Betriebsmodus abgegebenen Bordnetzstrom ei
nen vorgebbaren Grenzwert überschreitet. Die Erfindung geht da
bei von der Überlegung aus, daß für eine Beurteilung der
Leistungs- und somit Funktionsfähigkeit der Batterie geprüft
werden sollte, ob die Batterie bei einem bestimmten Spannungs
niveau einen vorgegebenen Strom abgeben kann. Dazu ist eine
durch eine Spannungs-Strom-Kennlinie charakterisierende Belas
tungssituation, z. B. ein vorgebbarer Betriebsmodus eines Fahr
zeugs, auf Einhaltung der betreffenden Spannungs-Strom-
Kennlinie, insbesondere innerhalb eines vorgebbaren Zeitfens
ters, zu überwachen.
Zweckmäßigerweise wird innerhalb des Zeitfensters geprüft, ob
die Bordnetzspannung bei einem für den betreffenden Betriebsmo
dus charakterisierenden Bordnetzstrom absinkt und wieder an
steigt. In besonders bevorzugter Ausführungsform wird während
des Betriebsmodus geprüft, ob sich die Bordnetzspannung inner
halb eines wenige Sekunden, insbesondere 3 oder 15 Sekunden,
andauernden Zeitfensters erhöht. Vorzugsweise wird als Be
triebsmodus ein Startvorgang eines Fahrzeugs vorgegeben. Dabei
werden beispielsweise während eines Startvorgangs Strom und
Spannung im Bordnetz erfaßt und überwacht. Insbesondere während
des Startvorgangs eines Fahrzeugs fließt ein besonders hoher
Strom. Der Strombedarf während des Startvorgangs ist dabei grö
ßer als der Strombedarf während einer Notbetriebsphase. Somit
ist der Betriebsmodus "Startvorgang" für eine Beurteilung der
Leistungsfähigkeit, insbesondere der Beurteilung der Einsatzfä
higkeit der Batterie im Notbetrieb, besonders geeignet.
Dabei wird davon ausgegangen, daß wenn aufgrund der erfaßten
und bewerten Spannungs-Strom-Kennlinie des Startvorgangs eine
ausreichende Leistungsfähigkeit der Batterie bestimmt wird, die
Minimalanforderungen für den Notbetrieb erfüllt sind. Hierzu
wird insbesondere der Verlauf der Bordnetzspannung während des
Startvorgangs überwacht. Steigt die Bordnetzspannung am Ende
des Startvorgangs wieder an und erreicht somit einen das untere
Spannungsniveau kennzeichnenden Schwellenwert, so sind die Be
dingungen für einen Notbetrieb der Batterie erfüllt. Sinkt hin
gegen die Bordnetzspannung unter einen Schwellenwert ab, so
sind die Bedingungen für einen Notbetrieb nicht erfüllt, wel
ches beispielsweise dem Fahrer durch Ausgabe eines Signals an
gezeigt wird.
Darüber hinaus wird gleichzeitig der Bordnetzstrom erfaßt und
überwacht. Hierdurch ist sichergestellt, daß die zur Beurtei
lung der Leistungsfähigkeit der Batterie erforderliche Belas
tung dieser erfolgt. Dies wird insbesondere im Betriebsmodus
"Startvorgang" erreicht. Vorteilhafterweise werden während ei
nes vorgebbaren Betriebsmodus ein in die Batterie hineinflie
ßender Ladestrom und/oder aus der Batterie herausfließende
Bordnetzstrom erfaßt, anhand derer eine Ladebilanz bestimmt
wird. Dabei wird als Betriebsmodus "Normalbetrieb" (= Fahren des
Fahrzeugs) vorgegeben. Während des Normalbetriebs wird bevor
zugt der in die Batterie hinein- bzw. aus der Batterie hinaus
fließende Strom bestimmt und bilanziert. Dazu werden die beiden
Werte miteinander verglichen. Ist die aus dem Vergleich resul
tierende Ladebilanz positiv, d. h. Ladestrom < Bordnetzstrom, so
ist der Notbetrieb hinreichend abgesichert. Ist hingegen die
Ladebilanz negativ, ist diese insbesondere über einen längeren
Zeitbereich negativ, so ist der Notbetrieb nicht hinreichend
gesichert. Dem Fahrer des Fahrzeugs wird mittels eines ausgege
benen Signals eine entsprechende Warnung gegeben. Alternativ o
der zusätzlich kann eine zeitweise negative, den Notbetrieb
nicht gefährdende Ladebilanz ausgegeben werden. Dazu wird vor
teilhafterweise die Ladebilanz auf einen negativen Wert für ei
nen vorgebbaren ersten Zeitgrenzwert überwacht.
Zusätzlich wird zweckmäßigerweise die verfügbare Ladung der
Batterie bestimmt. Darüber hinaus wird vorteilhafterweise die
Bordnetzlast erfaßt. Hierdurch ist ermöglicht, daß durch die Ü
berwachung der verfügbaren Ladung der Batterie der Zeitgrenz
wert eingestellt werden kann. Dabei gibt der Zeitgrenzwert je
nen Zeitbereich an, in welchem eine dauerhaft negative Ladebilanz
zulässig ist. Wird dieser Zeitbereich überschritten, ist
eine für den Notbetrieb erforderliche Leistungsabgabe der Bat
terie nur begrenzt oder nicht gewährleistet. Dabei wird vor
zugsweise anhand der erfaßten Bordnetzspannung und der verfüg
baren Restladung ein Maß für die Belastbarkeit der Batterie be
stimmt.
Zweckmäßigerweise werden Umgebungstemperatur, z. B. Betriebstem
peratur der Batterie, und/oder Motortemperatur erfaßt. Da das
Verfahren in bevorzugter Ausführungsform bei momentanen Be
triebstemperaturen ausgeführt werden kann, werden zur Berück
sichtigung von die Batterie beeinflussenden Alterungsfaktoren,
entsprechende Betriebskenngrößen, wie z. B. Betriebs- und/oder
Motortemperatur, erfaßt.
Die zweitgenannte Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ei
ne Anordnung zur Bestimmung der Leistungsfähigkeit der Batte
rie, bei der eine zwischen der Batterie und dem Bordnetz ange
ordnete Überwachungseinheit vorgesehen ist, die mindestens ei
nen Sensor zur Erfassung der Bordnetzspannung und einen Sensor
zur Erfassung des Bordnetzstroms umfaßt, wobei die Überwa
chungseinheit ein Mittel zur Überwachung von Bordnetzspannung
und Bordnetzstrom innerhalb eines vorgebbaren Zeitfensters für
einen vorgebbaren Betriebsmodus umfaßt. Zur Erfassung des Zeit
fensters ist bevorzugt ein Zeitglied vorgesehen.
Zweckmäßigerweise ist der Sensor zur Erfassung des Bordnetz
stroms derart ausgebildet, daß der aus der Batterie herausflie
ßende Bordnetzstrom und/oder ein in die Batterie hineinfließen
der Ladestrom bestimmbar ist. Zur Überwachung und Bewertung der
durch die momentane Betriebslast der Batterie beeinflussten
Leistungsfähigkeit dieser ist darüber hinaus vorzugsweise ein
Mittel zur Ermittlung der Ladebilanz der Batterie vorgesehen.
Ferner ist zur Erfassung weiterer die Batterie beeinflussender
Kenngrößen ein Sensor zur Ermittlung einer Umgebungstemperatur
oder einer Motortemperatur vorgesehen.
In bevorzugter Ausführungsform weist die Überwachungseinheit
eine Rechnereinheit, insbesondere einen Mikrocontroller, zur
automatischen Erfassung und Überwachung der Bordnetzgrößen,
z. B. der Bordnetzspannung, des Bordnetzstroms oder der Batte
riespannung, des Batteriestroms, auf. Für eine zentrale Überwa
chung ist die Überwachungseinheit mit einem Datenbus, insbeson
dere einen CAN-Bus eines Fahrzeugs, verbunden, wobei die Erken
nung einer Änderung der Bordnetzlast mittels über den Datenbus
übertragener Daten erfolgt.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere
darin, daß unabhängig von Umgebungsbedingungen der Batterie so
wie unabhängig vom Batterietyp und deren Nennkapazität eine
Aussage über die aktuelle Leistungsfähigkeit der Batterie durch
Aufnahme, Überwachung und Bewertung der Spannungs-
Stromkennlinie der Batterie während eines vorgegebenen Be
triebsmodus, insbesondere innerhalb eines vorgegebenen Zeit
fensters, ermöglicht ist. Insbesondere ist das Verfahren und
die Anordnung unabhängig von Ruhezeiten oder sonstigen Randbe
dingungen, die üblicherweise für die Bewertung des Ladungszu
stands einer Batterie erforderlich sind.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand einer Zeich
nung näher erläutert. Darin zeigen:
Fig. 1 schematisch eine Anordnung mit einer Überwachungsein
heit zur Bestimmung der Leistungsfähigkeit einer Bat
terie, und
Fig. 2A, 2B ein Diagramm mit einer Spannungskennlinie bzw. einer
Stromkennlinie für einen vorgebbaren Betriebsmodus.
Einander entsprechende Teile werden in allen Figuren mit den
gleichen Bezugszeichen versehen.
Die Fig. 1 zeigt eine Anordnung 1 mit einer Batterie 2 zur Be
reitstellung einer Bordnetzspannung U für ein Bordnetz 4, ins
besondere eines Fahrzeugs 6. Das Bordnetz 4 wird über den
Anschluß 8 mit der Bordnetzspannung U der Batterie 2 versorgt.
Zwischen der Batterie 2 und dem Bordnetz 4 ist eine Überwa
chungseinheit 10 angeordnet. Die Überwachungseinheit 10 umfaßt
einen Sensor 12 zur Erfassung der Bordnetzspannung U und einen
Sensor 14 zur Erfassung des Bordnetzstroms I. Bei dem Sensor 12
handelt es sich um einen herkömmlichen Spannungssensor, bei dem
Sensor 14 um einen herkömmlichen Stromsensor.
Darüber hinaus weist die Überwachungseinheit 10 eine Rechner
einheit 16 zur automatischen Erfassung, Überwachung und Bewer
tung der Bordnetzgrößen, insbesondere der Bordnetzspannung U
und des Bordnetzstroms I, auf. Als Rechnereinheit 16 dient bei
spielsweise ein Mikrocontroller oder eine andere Datenverarbei
tungseinheit. Die Rechnereinheit 16 ist dabei über einen Daten
bus D, z. B. einen CAN-Bus, mit anderen Steuergeräten oder Sys
temen des Fahrzeugs 6 verbunden. Insbesondere empfängt die
Rechnereinheit 16 über den Datenbus D Daten über eine Verände
rung der Bordnetzbelastung, welche bei der Ermittlung der Leis
tungsfähigkeit der Batterie 2 berücksichtigt wird. Die Überwa
chungseinheit 10 ist ferner mit einem Starter 18 zur Identifi
zierung eines Startvorgangs des Fahrzeugs 6 verbunden.
Im Betrieb der Anordnung 1 wird mittels der Sensoren 12 und 14
anhand der Rechnereinheit 16 eine für einen vorgebbaren Be
triebsmodus Spannungs-Strom-Kennlinie bestimmt und analysiert.
Dazu werden die Bordnetzspannung U und der Bordnetzstrom I in
nerhalb eines vorgegebenen Zeitfensters Z erfaßt und analy
siert. Zur Bestimmung des Zeitfensters Z umfaßt die Rechnerein
heit 16 ein Zeitglied 20.
Bevorzugt wird die Spannungs-Strom-Kennlinie für den Betriebs
modus "Startvorgang" erfaßt, da während des Startvorgangs des
Fahrzeugs 6 eine höhere Belastung und somit ein höherer Bord
netzstrom I fließt, als während einer Normalbetriebsphase, ins
besondere während einer Notbetriebsphase, erforderlich ist.
Beispielhaft ist in Fig. 2 eine ein Testsignal beschreibende
Kennlinie des Bordnetzstroms I dargestellt. Dabei wird reprä
sentativ für einen Startvorgang in einem Zeitfenster Z von ca.
3 s die Batterie 2 mit einem Bordnetzstrom I von -200 A be
lastet. Üblicherweise dauert ein Startvorgang 0,5 bis 1 s, wo
bei eine Belastung der Batterie 2 mit einem Bordnetzstrom I von
-700 A bis -100 A innerhalb von 3 s möglich ist. Die gemäß Fig. 2
ausgeführte Testbelastung mit einem Bordnetzstrom I von ca.
-200 A 3 s lang ist eine Näherung für eine Laboruntersuchung,
welche den Startvorgang hinreichend nachbildet. Mittels einer
weiteren Testbelastung wird die Batterie 2 mit einem Bordnetz
strom I von ca. -70 A und einer Zeitdauer von ca. 15 s belastet.
Diese Testbelastung von -70 A über 15 s stellt dabei den Bedarf
von kritischen Systemen in einem Fahrzeug dar.
Eine aus dem hohen Bedarf während des Startvorgangs resultie
rende Belastung der Batterie 2 ist ausreichend hoch, um anhand
dieser in Abhängigkeit vom zugehörigen Kennlinienverlauf der
Bordnetzspannung U die zukünftige Leistungsfähigkeit der Batte
rie 2 beurteilen zu können. Insbesondere ist durch die Erfas
sung des Verlaufs der Bordnetzspannung U während des Startvor
gangs sichergestellt, daß aufgrund des beim Startvorgang beson
ders hohen Bedarfs eine Beurteilung über das Verhalten der Bat
terie 2 bei einer eventuellen Stromentnahme von 70 A über einen
Zeitraum von ca. 15 s, die in etwa der Stromentnahme von kriti
schen Systemen entspricht, ermöglicht ist. Somit wird bevorzugt
die Strom-Spannungs-Kennlinie während des Startvorgangs erfaßt
und analysiert. Dazu ist in Fig. 3 die zugehörige Kennlinie
der Bordnetzspannung U während des Startvorgangs, insbesondere
im Zeitfenster Z, dargestellt. Im Normalfall, d. h. bei einer
möglichst leistungsfähigen Batterie 2, steigt die Bordnetzspan
nung U, wie in Fig. 3 dargestellt, am Ende des Startvorgangs,
insbesondere am Ende des Zeitfensters Z, wieder an. Dabei wird
mittels der Rechnereinheit 16 geprüft, ob die Bordnetzspannung
U am Ende des Zeitfensters Z in Abhängigkeit vom abgegebenen
Bordnetzstrom I einen vorgegebenen Grenzwert G überschreitet.
Mit anderen Worten: Um die Leistungsfähigkeit der Batterie 2,
insbesondere die für eine Notbetriebsphase des Fahrzeugs 6 er
forderliche Leistungsfähigkeit der Batterie 2, beurteilen zu
können, wird für eine vorgegebene Belastungssituation, z. B. Be
triebsmodus "Startvorgang", geprüft, ob die Batterie 2 bei ei
nem bestimmten Spannungsniveau einen vorgegebenen Strom abgibt.
Dazu werden anhand der Überwachungseinheit 10 die mittels der
Sensoren 12 und 14 aufgenommenen Kennlinien der Bordnetzspan
nung U bzw. des Bordnetzstroms I auf Einhaltung der die vorge
gebene Belastungssituation charakterisierenden Grenzwerte G ü
berwacht. Steigt, wie im Beispiel in der Fig. 3 für den Start
vorgang gezeigt, die Bordnetzspannung U am Ende des Zeitfens
ters Z wieder an und überschreitet das untere Spannungsniveau,
insbesondere den unteren Grenzwert G, so sind die Voraussetzun
gen für die Notbetriebsphase durch die Batterie 2 erfüllt.
Sinkt hingegen die Bordnetzspannung U im betrachteten Zeitraum
oder -fenster Z unterhalb des Grenzwerts G oder steigt diese
nicht entsprechend stark wieder an, so ist die Batterie 2 nicht
mehr für Notbetrieb geeignet. Durch ein derartiges die Leis
tungsfähigkeit der Batterie 2 identifizierendes Verfahren, wel
ches unabhängig von Umgebungsbedingungen der Batterie 2, unab
hängig von Ruhespannungsmessungen und somit Ruhezeiten, unab
hängig vom Batterietyp sowie unabhängig von der Nennkapazität
der Batterie 2 ist, ist sichergestellt, daß die Batterie 2
fortlaufend, während des Betriebs und somit während unter
schiedlicher Betriebsphasen, auf ihre Leistungsfähigkeit über
wacht wird. Dabei sind für die unterschiedlichen Betriebsphasen
oder Betriebsmodi diese charakterisierende Spannungs-Strom-
Kennlinien hinterlegt, welche mittels der Rechnereinheit 16 auf
Einhaltung der Grenzwerte G anhand der aktuell erfaßten Werte
für die Bordnetzspannung U und den Bordnetzstrom I überwacht
werden.
Darüber hinaus kann additiv ein herkömmlicher Sensor 22 zur Er
mittlung einer Umgebungstemperatur, insbesondere in der Umge
bung der Batterie 2, oder der Motortemperatur vorgesehen sein.
Hierdurch können die temperaturbedingten Auswirkungen auf die
Batterie 2 bei der Beurteilung der Leistungsfähigkeit dieser
berücksichtigt werden. Um darüber hinaus weitere Bedingungen zu
berücksichtigen, ist der Sensor 14 zur Erfassung des Bordnetz
stroms I derart ausgebildet, daß der aus der Batterie heraus
fließende Bordnetzstrom I und/oder ein in die Batterie hinein
fließender Ladestrom IL ermittelt wird. Die mittels eines der
artigen bidirektional messenden Sensors 14 erfaßten Ströme wer
den anhand der Rechnereinheit 16 bilanziert. Dazu umfaßt die
Rechnereinheit 16 ein Mittel 24 zur Ermittlung der Ladebilanz L
anhand des über einen Zeitbereich erfaßten Bordnetzstroms I und
des erfaßten Ladestroms IL. Ist diese im Zeitbereich positiv,
so ist ein Notbetrieb der Batterie 2 ermöglicht. Ist hingegen
die Ladebilanz L der Batterie 2 über einen längeren Zeitbe
reich, insbesondere länger als ein vorgegebener Zeitgrenzwert,
negativ, d. h. die Batterie 2 kann beispielsweise keine Ladung
mehr aufnehmen, so ist ein Notbetrieb nicht mehr hinreichend
gesichert. Mittels der Rechnereinheit 16 wird ein entsprechen
des Fehlersignal an den Fahrer des Fahrzeugs 6 ausgegeben. Eine
nur kurzzeitig oder temporäre negative Ladebilanz L, welche
nicht den Zeitgrenzwert überschreitet, kann mittels eines ent
sprechenden Signals an den Fahrer des Fahrzeugs 6 ausgegeben
werden.
Desweiteren kann die verfügbare Ladung der Batterie 2 bei der
Ermittlung der Leistungsfähigkeit der Batterie 2 berücksichtigt
werden. Dazu werden die über den Datenbus D übertragenen Daten
an die Rechnereinheit 16 über Änderungen der Bordnetzlast u. a.
entsprechend ausgewertet und analysiert im Hinblick auf den
Batterietyp und deren Nennkapazität. In Abhängigkeit von der
verfügbaren Ladung der Batterie 2 kann der Zeitgrenzwert für
die negative Ladebilanz L entsprechend eingestellt werden. Dar
über hinaus ergibt die verfügbare Ladung oder Restladung der
Batterie 2 zusammen mit der Batterie-Klemmenspannung ein Maß
für die Belastbarkeit der Batterie 2.
Je nach Art und Ausführung der Überwachungseinheit 10 können
weitere Kriterien oder Kenngrößen bei der Ermittlung der Leis
tungsfähigkeit der Batterie 2 berücksichtigt werden. Basis für
die Beurteilung der Leistungsfähigkeit ist die erfaßte Kennli
nie von Bordnetzspannung U und Bordnetzstrom I für einen vorge
gebenen Betriebsmodus, insbesondere für ein vorgegebenen Zeit
fenster Z während des Betriebsmodus. Hiermit ist ein besonders
einfaches und sicheres Verfahren und eine entsprechend einfache
und kostengünstige Anordnung 1 gegeben.
Claims (16)
1. Verfahren zur Bestimmung der Leistungsfähigkeit einer Batte
rie (2) zur Bereitstellung einer Bordnetzspannung (U) für ein
Bordnetz (4), insbesondere eines Fahrzeugs (6), bei dem die
Bordnetzspannung (U) erfaßt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb
eines vorgebbaren Zeitfensters (Z) für einen vorgebbaren Be
triebsmodus Bordnetzspannung (U) und Bordnetzstrom (I) derart
überwacht werden, daß die Bordnetzspannung (U) am Ende des
Zeitfensters (Z) in Abhängigkeit von dem während des Betriebs
modus abgegebenen Bordnetzstrom (I) einen vorgebbaren Grenzwert
(G) überschreitet.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb
des Zeitfensters (Z) geprüft wird, ob die Bordnetzspannung (U)
bei einem für den betreffenden Betriebsmodus charakterisieren
den Bordnetzstrom (I) absinkt und wieder ansteigt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß während des
Betriebsmodus geprüft wird, ob sich die Bordnetzspannung (U)
innerhalb eines wenige Sekunden, insbesondere 3 oder 15 Sekun
den, andauernden Zeitfensters (Z) erhöht.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß während ei
nes vorgebbaren Betriebsmodus ein in die Batterie (2) hinein
fließender Ladestrom (IL) und/oder aus der Batterie (2) heraus
fließende Bordnetzstrom (I) erfaßt werden, anhand derer eine
Ladebilanz (L) bestimmt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ladebi
lanz (L) auf einen negativen Wert für einen vorgebbaren ersten
Grenzwert (G) überwacht wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die verfüg
bare Ladung der Batterie (2) bestimmt wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bord
netzlast erfaßt wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß Umgebungs
temperatur und/oder Motortemperatur erfaßt werden.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß als Be
triebsmodus ein Startvorgang des Fahrzeugs (6) vorgegeben wird.
10. Anordnung (1) zur Bestimmung der Leistungsfähigkeit einer
Batterie (2) zur Bereitstellung einer Bordnetzspannung (U) für
ein Bordnetz (4), insbesondere eines Fahrzeugs (6),
dadurch gekennzeichnet, daß eine zwi
schen der Batterie (2) und dem Bordnetz (4) angeordnete Überwa
chungseinheit (10) vorgesehen ist, die mindestens einen Sensor
(12) zur Erfassung der Bordnetzspannung (U) und einen Sensor
(14) zur Erfassung des Bordnetzstroms (I) umfaßt, wobei die Ü
berwachungseinheit (10) ein Mittel (16) zur Überwachung von
Bordnetzspannung (U) und Bordnetzstrom (I) innerhalb eines vor
gebbaren Zeitfensters (Z) für einen vorgebbaren Betriebsmodus
umfaßt.
11. Anordnung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß der Sensor
(14) zur Erfassung des Bordnetzstroms (I) derart ausgebildet
ist, daß der aus der Batterie (2) herausfließende Bordnetzstrom
(I) und/oder ein in die Batterie (2) hineinfließender Ladestrom
(IL) bestimmbar ist.
12. Anordnung nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Mittel
(24) zur Ermittlung einer Ladebilanz (L) der Batterie (2) vor
gesehen ist.
13. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Sensor
(22) zur Ermittlung einer Umgebungstemperatur oder einer Motor
temperatur vorgesehen ist.
14. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Zeit
glied (20) zur Erfassung des Zeitfensters (Z) vorgesehen ist.
15. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Überwa
chungseinheit (10) eine Rechnereinheit (16), insbesondere einen
Mikrocontroller, zur automatischen Erfassung und Überwachung
der Bordnetzgrößen aufweist.
16. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Überwa
chungseinheit (10) mit einem Datenbus (D), insbesondere einen
CAN-Bus des Fahrzeugs (6), verbunden ist, wobei die Erkennung
einer Änderung der Bordnetzlast mittels über den Datenbus (D)
übertragener Daten erfolgt.
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---|---|---|---|
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