DE10108180A1 - Anschlussleitung für eine hydraulische Anlage - Google Patents
Anschlussleitung für eine hydraulische AnlageInfo
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- B60T17/04—Arrangements of piping, valves in the piping, e.g. cut-off valves, couplings or air hoses
- B60T17/043—Brake line couplings, air hoses and stopcocks
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F16—ENGINEERING ELEMENTS AND UNITS; GENERAL MEASURES FOR PRODUCING AND MAINTAINING EFFECTIVE FUNCTIONING OF MACHINES OR INSTALLATIONS; THERMAL INSULATION IN GENERAL
- F16L—PIPES; JOINTS OR FITTINGS FOR PIPES; SUPPORTS FOR PIPES, CABLES OR PROTECTIVE TUBING; MEANS FOR THERMAL INSULATION IN GENERAL
- F16L9/00—Rigid pipes
- F16L9/12—Rigid pipes of plastics with or without reinforcement
Abstract
Die Erfindung betrifft ein Rohr aus thermoplastischem Kunststoff mit Beimengungen, die auf eine Bestrahlung reagieren und eine Vernetzung im molekularen Aufbau des thermoplastischen Kunststoffes herbei führen, wodurch sich die Materialeigenschaften vorteilhaft hinsichtlich der Materialfestigkeit im Hochtemperaturbereich und hinsichtlich der Vibrationsdämpfung bei der Verwendung im Kraftfahrzeug vorteilhaft auswirken.
Description
Die Erfindung betrifft eine Druckleitung für eine hydraulische Anlage in einem
Kraftfahrzeug gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Mit der deutschen Patentanmeldung DE 199 12 352.7 ist eine Anschlussleitung für
eine hydraulische Kupplung eines Kraftfahrzeuges bekannt geworden, die ein
Rohrstück aus biegsamen Kunststoffmaterial mit weitgehend einheitlichem Innen
durchmesser aufweist. Es handelt sich dort insbesondere um die Verbindung eines
Geberzylinders mit einem Ausgleichsbehälter, wobei das Rohrstück derart gestaltet
ist, dass Luftblasen eines Hydraulikfluids auch bei einer geringfügigen Neigung des
Rohrstücks entlang seiner Innenseite wandern und nach oben zum Ausgleichs
behälter abgeführt werden können. Das Rohr ist thermisch verformt und muss -
wenn auch vorübergehend - einen hohen Berstdruck bei der Befüllung der
hydraulischen Anlage aushalten.
Gemäß dem heute gängigen Stand der Technik wird bei Druckleitungen die
Stahl/Gummibauweise bevorzugt. Das bedeutet, dass jeweils Geber- und Nehmer
zylinder mit Stahlrohranschlüssen versehen sind, die durch einen Gummischlauch
bei der Montage im Kraftfahrzeug verbunden werden. Dieser kompensiert die
unterschiedlichen Bewegungen von Motor und Karosserie durch seine elastischen
Eigenschaften, weist aber pulsationsdämpfende Eigenschaften auf, die nicht mehr
tolerierbare Wegverluste an einem Pedal zur Betätigung der Kupplung aufweisen.
Neuere Lösungen bestehen aus einem extrudierten Kunststoffrohr mit fest
angebundenen Verbindungsteilen zu den dort angrenzenden Komponenten. Auch
hier wird die Beweglichkeit des Motors relativ zur Karosserie durch die Elastizität
und die Leitungsführung des Kunststoffrohres ermöglicht. Die Kunststoffleitungen
bieten deutliche Kostenvorteile gegenüber der Stahl/Gummi-Ausführung, kommen
aber mit ihren Festigkeitswerten im Hochtemperaturbereich, besonders an Stellen
mit hoher Wärmeabstrahlung und speziell in Auspuffnähe im Kraftfahrzeug an ihre
Grenzen.
Es erweist sich somit für die herkömmlichen Kunststoffleitungen als nachteilhaft,
dass im Kraftfahrzeug in den Zonen hoher Temperaturbelastung kostenintensive
Sondermaßnahmen wie Abschirmbleche o. ä. erforderlich werden. Alternativ könnte
man diese Zonen durch aufwendige Leitungsverlegungen umgehen. In jedem Falle
aber ist mit zusätzlichem Aufwand zu rechnen, der das Kraftfahrzeug verteuert.
Schließlich sind Einschränkungen bei den Berstdruckanforderungen hinzunehmen,
die die Grenzen beim Durchmesser und bei der Wanddicke des Rohres betreffen.
Bei der Verwendung von Stahl/Gummi-Leitungen ist die fahrzeugspezifische
Abstimmung hinsichtlich der Pulsationsdämpfung durch eine beschränkte Anzahl
von Gummimaterialien unterschiedlicher Härte nur in engeren Grenzen möglich.
Es ergibt sich somit als Aufgabe für diese Erfindung, eine Druckleitung aus
Kunststoffrohr zu schaffen und deren Festigkeitswerte im Hochtemperaturbereich
speziell an den thermischen Problemzonen im Kraftfahrzeug zu erhöhen, ohne auf
die Vorteile der bisherigen Kunststoffrohrleitungen zu verzichten.
Die Lösung der Aufgabe ist in den kennzeichnenden Teilen der Ansprüche 1 und 6
dargestellt. Ausgestaltungen sind den Unteransprüchen zu entnehmen. Anhand
einer Skizze und einer Zeichnung wird der Erfindungsgedanke erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 Ein Rohr mit Anschlussteilen zwischen einem Geber- und einem
Nehmerzylinder in Skizzenform;
Fig. 2 das Rohr mit den Anschlussteilen in einer kraftfahrzeugspezifischen
Einbauausführung.
Die Fig. 1 stellt schematisch eine hydraulische Anlage, bestehend aus einem
Geberzylinder 1 und einem Nehmerzylinder 2 mit einem Ausgleichsbehälter 3 und
einer Kupplung 4 dar, wobei der Geberzylinder 1 mit dem Nehmerzylinder 2 über ein
Rohr 5 und der Geberzylinder 1 mit einem Ausgleichsbehälter 3 ebenfalls über ein
Rohr 5 verbunden ist.
Aus Fig. 2 ist das Rohr in wahrer Größe für den Einbau in ein bestimmtes
Kraftfahrzeug zu entnehmen, welches an beiden Enden Verbindungsteile 6 aufweist,
mit denen sie an dem Geberzylinder 1 bzw. dem Nehmerzylinder 2 anschließbar ist.
Der Erfindungsgedanke zur Herstellung eines Rohres 5 gemäß den Fig. 1 und 2
liegt darin, dass dieses Rohr 5 aus einem Kunststoffmaterial besteht, welches eine
deutlich verbesserte Temperaturbeständigkeit aufweist, da die Verlegung im
Kraftfahrzeug aus Platzgründen immer schwieriger wird und es bisweilen nicht zu
vermeiden ist, dass das Rohr 5 an Motorteilen vorbeigeführt werden muss, von
denen eine große Wärmeabstrahlung ausgeht. Da Kunststoffe der herkömmlichen
Art eine nur eingeschränkte Temperaturbeständigkeit aufweisen, kann es vor
kommen, dass unter ungünstigen Bedingungen ein Schaden an der hydraulischen
Anlage durch Bersten oder Aufweiten des Rohres 5 entsteht.
Aus anderen technischen Bereichen, insbesondere aus der Medizin ist bekannt,
dass Kunststoffe durch eine Strahlenvernetzung im Hochtemperaturbereich deutlich
höhere Festigkeitswerte aufweisen können. Es wird daher vorgeschlagen, die
Schmelze des zu extrudierenden Rohres 5 bei seiner Produktion mit einem
Vernetzungsmittel zu versehen, welches sich gleichmäßig im Material des
Kunststoffes verteilt und somit an allen Stellen des extrudierten und fertig gestellten
Rohres 5 vorhanden ist. Eine Bestrahlung mit Beta- oder Gammastrahlung sorgt für
eine Veränderung des molekularen Aufbaus des Kunststoffes in der Weise, dass
eine zusätzliche Vernetzung der Moleküle auftritt und den Bereich des Überganges
vom festen Körper zum flüssigen Körper vergrößert. Die Festigkeitswerte im Hoch
temperaturbereich werden also gegenüber dem nichtstrahlenvernetzten Material in
Abhängigkeit des Vernetzungsgrades erhöht. Dieser Vernetzungsgrad ist abhängig
von der Art und vom Anteil des Vernetzungsmittels im Kunststoffmaterial, von der Art
der Strahlung, nämlich Beta- oder Gammastrahlung sowie von der Strahlungs
energie der Bestrahlung, welche auf das jeweilige Vernetzungsmittel in dem zu
produzierenden Rohr 5 einwirkt.
Rohre 5 mit verbesserten Festigkeitswerten im Hochtemperaturbereich können auch
nach der bekannten Füllung mit Glasfasern hergestellt werden, wodurch jedoch die
Materialeigenschaften des Kunststoffes erhalten bleiben. Nicht desto weniger gehört
die Füllung mit Glasfaser zum Erfindungsgedanken in sofern, als zu der
Beimengung mit Vernetzungsmitteln auch eine solche zusätzlich mit Glasfasern
denkbar ist.
Durch die Strahlenvernetzung werden die Materialeigenschaften des thermo
plastischen Kunststoffes verändert, was u. a. dazu führt, dass kein Schmelzpunkt im
ursprünglichen Sinne mehr vorliegt. Außerdem wird die Volumensaufnahme
insbesondere bei hohen Temperaturen reduziert, wodurch die Volumensverhältnisse
für das Hydraulikfluid konstanter werden, was für eine entsprechende Anpassung
der Systemübersetzung, beispielsweise in einem Kupplungsbetätigungssystem zur
Reduzierung der Pedalkraft bzw. des Pedalweges genutzt werden kann.
Schließlich kann das Rohr 5 in Meterware zur Darstellung des fahrzeugspezifischen
Leitungsverlaufes dadurch vereinfacht werden, dass das Rohr 5 gezielt bei deutlich
höheren Temperaturen, nämlich oberhalb des ehemaligen Schmelzpunktes in den
weicheren Zustand gebracht wird und somit einfacher verformt werden kann, als bei
konventionellen Kunststoffleitungen, welche bei Aufbringen einer solchen
Temperatur bereits schmelzen würden.
Die Materialeigenschaften von strahlenvernetzten Kunststoffrohren verändern sich
auch vorteilhaft hinsichtlich der Dämpfung von Vibrationen, wobei die Anforderungen
an das Rohr auf den Anwendungsfall im Kraftfahrzeug speziell durch die Einstellung
des Vernetzungsgrades optimiert werden können.
Es hat sich gezeigt, dass bei der Herstellung von Rohren 5 mit den vorbeschrie
benen Vorteilen hinsichtlich der Verbesserung der Materialeigenschaften im
Hochtemperaturbereich und für die Vibrationsdämpfung und nicht zuletzt unter
Berücksichtigung der Herstellkosten das folgende Verfahren zur Herstellung eines
Rohres 5 zwischen einem Geberzylinder 1 und einem Nehmerzylinder 2 aus
thermoplastischem Kunststoff mit erhöhter Temperaturbeständigkeit durch Beimen
gungen, die auf die Bestrahlung reagieren und eine Vernetzung im molekularen
Aufbau des thermoplastischen Kunststoffes herbeiführen, mit den folgenden
Verfahrensschritten bewährt hat:
- - Bereitstellung einer extrusionsfähigen Schmelze in einer Extrudiermaschine.
- - Beimengen eines Vernetzungsmittels.
- - Extrusion des Rohres als Meterware, alternativ Spritzen als Formspritzteil.
- - Bestrahlen.
- - Ablängung des Rohres 5.
- - Anspritzen von Verbindungselementen.
- - Thermische Formgebung des Rohres 5 nach den Erfordernissen des Einbaus zwischen dem Geberzylinder 1 und dem Nehmerzylinder 2 im Kraftfahrzeug.
Das vorbeschriebene Verfahren legt den Arbeitsgang "Bestrahlung" sofort nach der
Extrusion des Rohres 5 fest, was durch eine Koppelung der Strahlenmaschine mit
der Extrudiermaschine den Fertigungsprozess zwar erleichtern, die anschließende
thermische Verformung jedoch erschweren kann, besonders dann, wenn scharfe
Biegungen vom Einbau her erforderlich sind. Für derart geformte Teile hat es sich
als zweckmäßig erwiesen, die Bestrahlung mit einer Teilchenstrahlung als letzten
Verfahrensschritt bei der Herstellung des Rohres 5 vor zu sehen, um vorher das
Kunststoffmaterial ohne Strahlenvernetzung einwandfrei und maßhaltig thermisch
verformen zu können.
1
Geberzylinder
2
Nehmerzylinder
3
Ausgleichsbehälter
4
Kupplung
5
Rohr
6
Verbindungsteil
Claims (8)
1. Druckleitung für eine hydraulische Anlage, insbesondere für die Verbindung
eines Geberzylinders mit einem Nehmerzylinder, alternativ mit einem
Ausgleichsbehälter, zur hydraulischen Betätigung einer Kupplung oder
Bremse eines Kraftfahrzeuges, bestehend aus einem Rohr,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Rohr (5) aus einem thermoplastischem Kunststoff mit
Beimengungen besteht, die die Materialeigenschaften dieses thermo
plastischen Kunststoffes, insbesondere hinsichtlich der Erhöhung seiner
Temperaturbeständigkeit verändern.
2. Druckleitung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Beimengungen aus einem Vernetzungsmittel bestehen, welches auf
eine Bestrahlung reagiert und im molekularen Aufbau des thermoplastischen
Kunststoffes eine zusätzliche Vernetzung herbeiführt.
3. Druckleitung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Strahlenvernetzung durch Beta- oder Gammastrahlung bewirkt wird.
4. Druckleitung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Rohr (5) als Kunststoffmeterware gefertigt ist.
5. Druckleitung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Rohr (5) als Formspritzteil ausgeführt ist.
6. Verfahren zur Herstellung eines Rohres (5) zwischen einem Geberzylinder (1)
und einem Nehmerzylinder (2) aus thermoplastischem Kunststoff mit erhöhter
Temperaturbeständigkeit durch Beimengungen, die auf die Bestrahlung mit
Teilchenstrahlung reagieren und eine Vernetzung im molekularen Aufbau des
thermoplastischen Kunststoffes herbeiführen, gekennzeichnet durch die
folgenden Verfahrensschritte:
- - Bereitstellung einer extrusionsfähigen Schmelze in einer Extrudiermaschine.
- - Beimengen eines Vernetzungsmittels.
- - Extrusion des Rohres als Meterware, alternativ Spritzen als Formspritzteil.
- - Bestrahlen.
- - Ablängung des Rohres (5).
- - Anspritzen von Verbindungselementen.
- - Thermische Formgebung des Rohres (5) nach den Erfordernissen des Einbaues zwischen dem Geberzylinder (1) und dem Nehmerzylinder (2) im Kraftfahrzeug.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bestrahlung als letzter Verfahrensschritt bei der Herstellung des
Rohres (5), nämlich nach der thermischen Formgebung vorgenommen wird.
8. Druckleitung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das thermoplastische Kunststoffmaterial des Rohres (5) zusätzlich oder
alternativ mit Stützfasern aus Karbon, Glas o. ä. gefüllt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2001108180 DE10108180A1 (de) | 2001-02-21 | 2001-02-21 | Anschlussleitung für eine hydraulische Anlage |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2001108180 DE10108180A1 (de) | 2001-02-21 | 2001-02-21 | Anschlussleitung für eine hydraulische Anlage |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10108180A1 true DE10108180A1 (de) | 2002-09-12 |
Family
ID=7674885
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2001108180 Ceased DE10108180A1 (de) | 2001-02-21 | 2001-02-21 | Anschlussleitung für eine hydraulische Anlage |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10108180A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102006032751A1 (de) * | 2006-07-14 | 2008-01-31 | Veritas Ag | Flexibler Schlauch |
DE102008006376A1 (de) | 2008-01-29 | 2009-07-30 | Zf Friedrichshafen Ag | Verfahren zur Herstellung einer Kunststoffdruckleitung mit einem angespritzten Kunststoffsteckverbinder für eine hydraulische Betätigungseinrichtung eines Kraftfahrzeuges |
-
2001
- 2001-02-21 DE DE2001108180 patent/DE10108180A1/de not_active Ceased
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102006032751A1 (de) * | 2006-07-14 | 2008-01-31 | Veritas Ag | Flexibler Schlauch |
DE102008006376A1 (de) | 2008-01-29 | 2009-07-30 | Zf Friedrichshafen Ag | Verfahren zur Herstellung einer Kunststoffdruckleitung mit einem angespritzten Kunststoffsteckverbinder für eine hydraulische Betätigungseinrichtung eines Kraftfahrzeuges |
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